Träume süß, Kleines

Schlafphasen bei Babys dienen der Entwicklung und Reifung. “Nervenzellen im Gehirn werden miteinander verknüpft. Das wirkt sich auf die kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten aus”, erklärt Dr. Hans-Günter Weeß, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter des Schlafzentrums Pfalzklinikum in Klingenmünster im Apothekermagazin “Baby und Familie”.

Ein gut strukturierter Tagesablauf mit festen Zeiten für Essen, Spielen und Schlafen hilft Babys dabei, einen festen Rhythmus zu finden der ihrer inneren Uhr entspricht. Ein erstes Ritual: feste Stillzeiten. “Die Erfahrung zeigt, dass unregelmäßige Stillzeiten auch zu unregelmäßigen Schlaf-Wach-Zeiten führen. Das kann den Rhythmus empfindlich stören”, weiß Dr. Alfred Wiater, Schlafmediziner und Kinderarzt in Köln. Auf die Nutzung sozialer Medien sollten Eltern in Gegenwart ihres Babys verzichten.

Und wenn Kleines ein Nickerchen zwischendurch braucht, zeigt es das sehr deutlich, beispielsweise durch Gähnen. mp/bibu

Zahlenspiel für bessere Gesundheit

Abspecken und abstinent sein – diese beiden Vorsätze gehören zu den häufigsten Zielen, die sich Menschen für den Start ins neue Jahr stecken. Es fällt viel leichter, die eigenen Ansprüche zu erfüllen, wenn man sich ein paar Zahlen vor Augen führt, die das Statistische Bundesamt liefert.

Wer sich die ungesunden Glimmstängel abgewöhnen möchte, muss sich nur eines klarmachen: Nur noch 23 Prozent der Deutschen rauchen, bei den unter 20-Jährigen in Deutschland sind es nur noch elf Prozent – weniger als halb so viel wie 2005. Rauchen ist also out, Grund genug, die Zigaretten im Automaten zu belassen.

Wie das Rauchen ist auch der Alkoholkonsum in Deutschland rückläufig. Konsumierten die Deutschen 2005 noch 111 Liter Bier pro Kopf und Jahr, waren es 2017 nur noch 93,6 Liter. Der Weinverbrauch (einschließlich Schaumwein) ist im selben Zeitraum laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung von 24,5 Litern pro Person auf 23,5 Liter zurückgegangen. Allerdings ist der Konsum von Hochprozentigem leicht angestiegen – hier macht es sich wohl bemerkbar, dass Gin, Whiskey und Co. derzeit echte Trendgetränke sind.

Ebenfalls im Trend: Abnehmen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge waren 2017 53 Prozent der Bevölkerung ab 18 Jahre übergewichtig. Der Anteil der sogenannten adipösen – stark übergewichtigen – Menschen betrug 2017 rund 16 Prozent, im Vergleich zu 2005 zeigt sich bei beiden Einstufungen eine steigende Tendenz. Daher sollte der Blick für eine gesunde Ernährung und Lebensweise besonders geschärft werden. Denn: Wer Gewicht verlieren möchte, muss mehr Energie verbrauchen als er aufnimmt. Für eine erfolgreiche und dauerhafte Gewichtsabnahme sei eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Verhaltensänderung und mehr körperlicher Aktivität wichtig, raten Gesundheitsexperten der AOK.

Einen direkten Effekt auf eine gesündere Lebensführung haben diese Destatis-Zahlen zwar nicht – aber vielleicht dienen sie als Motivationshilfe beim Umsetzen der guten Vorsätze. mp/Mst

Junge Menschen und die Gesundheit

Die Zahlen sind beunruhigend. Gesundheitliche Probleme sind längst nicht mehr nur ein Thema für ältere Menschen – auch Jüngere leiden zunehmend darunter. So fühlt sich laut einer aktuellen Studie mehr als die Hälfte der 14- bis 34-Jährigen nicht rundum gesund. Am meisten machen dieser Altersgruppe schlechte Ernährung und Schlafmangel zu schaffen.

Laut der Studie “Zukunft Gesundheit 2018” im Auftrag der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung “Die Gesundarbeiter” ist vor allem der Trend zu mehr Fast Food ein wichtiger Unwohlseins-Faktor: “Die Zahl derer, die Mahlzeiten häufig durch schnelle Snacks unterwegs ersetzen, nimmt seit 2014 kontinuierlich zu und liegt inzwischen bei 60 Prozent”, so die Befrager.

Besonders betroffen ist mit einem Anteil von 58 Prozent die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen, die oft in diesem Alter zu Hause ausziehen und sich selbst verpflegen müssen. Für sie ist die schnelle Nahrungsaufnahme zwischendurch häufig der Normalfall. Jungen Menschen dieser Altersgruppe ist außerdem nur zu gut bewusst, dass sie zu wenig schlafen – und sie leiden deutlich unter den Folgen. “Es zeigt sich schon in jungen Jahren: Ein ungesundes Leben mit zu wenig Schlaf ist Raubbau am eigenen Körper”, so die Ärzte der Schwenninger.

Ein positiver Aspekte der Untersuchung: Junge Menschen gehen kritischer mit dem Thema Rauchen um. Ein Viertel derjenigen, die sich nicht rundum gesund fühlen, spüren, dass ihnen Rauchen schadet, egal ob es sich um klassische oder E-Zigaretten handelt. Daher nutzen immer mehr junge Raucher inzwischen auch Apps zur Entwöhnung. mp/rhu

Ihr Kampf gegen die Kilos

Vor allem in den ersten Wochen des neuen Jahres ist der Ehrgeiz noch groß, seine guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen. Bei vielen Frauen steht das Abnehmen auf der To-Do-Liste – und zwar nicht immer aus gesundheitlichen Gründen.

62 Prozent der bei einer Umfrage der Zeitschrift “Brigitte” befragten Frauen würde gerne abnehmen. Die meisten davon, damit sie sich wohler fühlen und besser aussehen. Vor allem für die jüngeren Befragten spielt das Aussehen beim Abnehmen eine wichtige Rolle, während ältere Frauen gesundheitliche Gründe in den Vordergrund stellen.

Die Befragung zeigt auch: Der Kampf gegen Kilos ist für Frauen in Deutschland ein Dauerbrenner. 77 Prozent der befragten Frauen haben in ihrem Leben schon mindestens einmal versucht abzunehmen. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 82 Prozent. mp/Mst

Abnehmen mit der Eieruhr

Die guten Vorsätze fürs angebrochene Jahr sind ein guter Anlass, sich an Änderungen bei den Essgewohnheiten zu gewöhnen. So soll etwa ein simpler Trick dabei helfen, die eigentlich unnötige zweite Portion zu vermeiden.

Und so funktioniert’s: Zunächst landet die gewünschte Portion auf dem Teller, dann wird eine Eieruhr auf 20 Minuten gestellt. In dieser Zeit wird das Essen verspeist. Einen Nachschlag gibt es erst nach dem Klingeln. Das Gute an dieser Zwangspause: Oft ist der gar nicht mehr erwünscht.

Der Grund: “Unser Sättigungsgefühl tritt etwas verzögert auf”, so Monika Bischoff vom Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München zum Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Deshalb spüren viele Menschen nach Ablauf der 20 Minuten, dass sie schon satt sind.

Hilfreich ist auch das Speisen nach Plan. “Wer sein Essen plant, nascht weniger zwischendurch”, sagt Bischoff. Man müsse sich für jede Mahlzeit Zeit nehmen und nicht permanent naschen. mp/rhu

Abwehrkräfte von innen stärken

Im Winter beginnt die Zeit von Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Jetzt ist es wichtig, die Abwehrkräfte zu stärken, damit Erkältungsviren kaum eine Chance haben. Vorbeugend hilfreich: Die Einnahme von Zink. Das Spurenelement ist unter anderem in Weizenkleie und Rindfleisch enthalten und wichtig für das Immunsystem.
Zink sorgt dafür, dass sich die Abwehrzellen teilen und vermehren können. Wenn es einen aber schon erwischt hat und man sich elend fühlt, bleibt oft nur der Gang zur Apotheke und die Behandlung der Symptome. Aber was kann abseits von Tee, Hustensaft und diversen Erkältungsmedikamenten noch helfen, die Beschwerden zu lindern und das Immunsystem zu stärken?

Da gibt es noch Bromelain. Es bezeichnet eine Gruppe von Enzymen, die aus der Ananaspflanze gewonnen werden und an der Steuerung des Immunsystems beteiligt sind. Bei einer Erkältung können Mikronährstoffpräparate mit Bromelain Abwehrreaktionen des Körpers verstärken, wenn sie zu schwach verlaufen und darüber hinaus die Schwellung der Schleimhäute reduzieren.

Beschwerden wie eine verstopfte Nase oder Atemprobleme können so schneller abklingen. Darüber hinaus kann das Risiko vermindert werden, dass es zu einem chronischen Verlauf, zum Beispiel einer chronischen Bronchitis, kommt. Tipps für ein starkes Immunsystem sowie Infos zu Vitaminen, Mineralstoffen und vieles mehr finden sich im Netz.

Bei einer Erkältung Antibiotika einzunehmen, ist nur in sehr seltenen Fällen sinnvoll. Denn Erkältungen werden durch Viren ausgelöst. Antibiotika haben gegen Viren keine Wirkung, sondern lediglich gegen Bakterien. Es gibt aber eine Ausnahme, bei der der Einsatz von Antibiotika auch bei Erkältungen sinnvoll sein kann: Wenn Virusinfektionen das Immunsystem schwächen, können auch Bakterien leichter in den Körper eindringen. Es kann dann zu einer bakteriellen Superinfektion, einer Zweitinfektion kommen.

Einen ähnlichen Effekt wie Antibiotika haben Senföle, denn die Pflanzenstoffe wirken antibakteriell. Sie sind unter anderem in Kapuzinerkresse enthalten. Es gibt sie aber auch in höherer Konzentration als Extrakt, zum Beispiel als Kapseln. Auch frischer Meerrettich enthält Senföle. Sie verleihen der Wurzel die typische Schärfe, die sich schon beim Reiben entfaltet: Die ätherischen Öle reizen die Schleimhäute, die Augen tränen und die Nase läuft. Der Abtransport von Schadstoffen aus dem Körper wird begünstigt, was die Dauer des Infekts verkürzen kann.

mid/lw

Den Tremor im Griff

Mehr als eine Viertelmillion Menschen in Deutschland sind an Parkinson erkrankt. Oftmals leiden sie an einem Tremor, dem unkontrollierten Zittern der Hände. Ein Tübinger Forscherteam hat jetzt neue Erkenntnisse gewonnen.

Da Medikamente bei Tremor-Patienten oftmals keine Besserung bringen, bleibt in vielen Fällen nur ein gefährlicher operativer Eingriff am Gehirn. Der Bedarf an weiteren Therapien ist daher groß, zumal die Patientenzahlen steigen. An Parkinson, auch Schüttellähmung genannt, erkranken insbesondere ältere Menschen, die Krankheit tritt laut AOK-Bundesverband meist erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Ab 65 Jahre seien etwa 18 von 1.000 Menschen betroffen. Männer erkrankten etwa 1,5 Mal häufiger als Frauen, so die Gesundheitsexperten der AOK. Doch die Behandlungsmethoden sind eingeschränkt, bisher jedenfalls.

Ein interdisziplinäres Tübinger Forschungsteam um den Neurochirurgen Professor Alireza Gharabaghi und den Neurologen Priv. Doz. Dr. Daniel Weiss konnte nun zeigen, dass der subthalamische Kern (STN) im Gehirn in einer Frequenz von 5-8 Hertz Signale an die Muskulatur sendet, die das Zittern auslösen. Sie haben aber auch herausgefunden, dass auch die Muskulatur während einer Bewegung hochfrequente Signale (30-40 Hz) an das Gehirn sendet und so auf natürliche Weise ebenfalls den Tremor unterdrückt.

Ihr Ansatz: Über ein spezielles Armband könnten diese Signale simuliert werden, die sonst bei Bewegungen auftreten – und so das Zittern unterdrückt werden. Die Ergebnisse wurden mit dem Preis der Deutschen Akademie für Neurochirurgie ausgezeichnet. mp/Mst

Unsere Haut mag Minusgrade

Wer sich bei eisigen Temperaturen an der frischen Luft bewegt, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes. Auch unsere Haut mag Minusgrade. “In beheizten Häusern ist die Luftfeuchtigkeit sehr gering, was der Haut und dem Haar nicht guttut”, sagt Peter Schneiderbanger, Kurarzt in Bad Wörishofen, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Auch das Haar leidet in der beheizten Wohnung. Es wird strohig und glanzlos. Doch mit kurzen Temperaturreizen lassen sich die Durchblutung und der Fettstoffwechsel wieder ankurbeln”, so Schneiderbanger. Dadurch ziehen sich die Hautporen und Blutgefäße plötzlich zusammen und füllen sich im nächsten Moment wieder stark mit Blut. Im Anschluss zirkulieren Blut und Lymphe stärker. Zellernährung und Sauerstofftransport verbessern sich, mehr Talg wird produziert. “Wer sich regelmäßig der Kälte aussetzt, erhöht die Elastizität der Haut und der Gefäße”, sagt Professor Thomas Kurscheid, Spezialist für Kältetherapien in Köln. mp/rlo

Recht: Klinik muss verlorene Zahnprothese nicht ersetzen

Dass bei einem Klinikaufenthalt persönliche Gegenstände verloren gehen, kommt vor. Dass der Streit um den Verlust vor Gericht landet, gehört nicht zur Tagesordnung. Wenn dann die Kläger auch noch auf Granit beißen, ist das für sie umso ärgerlicher.

Eine Erbengemeinschaft hatte eine Klinik verklagt, weil die Zahnprothese des verstorbenen Vaters bei einem Krankenhausaufenthalt verloren gegangen war. Die Klägerin wollte rund 6.000 Euro Schaden ersetzt bekommen, der durch den Verlust der Prothese entstanden sei. Der Neuwert hätte rund 9.000 Euro betragen.

Der Schadensersatzforderung erteilte das Landgericht Osnabrück (Az.: 7 O 1610/18) eine Absage. Die Beeinträchtigung durch den Verlust treffe den persönlichen, nicht in Geld messbaren Bereich, argumentierte das Gericht. Die Zahnprothese diene wesentlich der Herstellung von körperlichen Fähigkeiten wie der Nahrungsaufnahme und dem unbeeinträchtigten Sprechen. Es gehe daher im Ergebnis um eine Kompensation für die fortdauernde Beeinträchtigung der Persönlichkeit. Ein solcher Anspruch sei zweckgebunden und bestehe nur für den Fall einer tatsächlichen Neuanfertigung einer Prothese. Fiktive Kosten könnten in diesem Fall nicht geltend gemacht werden. mp/Mst

Regeln für Online-Apotheken

Medikamente über das Internet zu bestellen, ist für viele eine ganz normale Sache geworden. Das spart oft Zeit und Geld. Aber nicht immer geht alles glatt, und dann ist der Ärger groß. Doch wie steht es eigentlich um die Rechte der Kunden?

Dazu gibt es jetzt ein neues Urteil: Demnach dürfen Online-Apotheken das Widerrufsrecht bei der Bestellung von Medikamenten nicht generell ausschließen, heißt es da. Das hat jedenfalls das Kammergericht Berlin nach einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen die bekannte niederländische Versandapotheke DocMorris entschieden. Das Gericht verpflichtete das Unternehmen außerdem dazu, vor dem Versand von Arzneimitteln die Telefonnummer des Kunden zu erfragen, um ihn bei Bedarf kostenlos zu beraten.

“Verbraucher dürfen grundsätzlich auch online bestellte Medikamente innerhalb von 14 Tagen zurücksenden,” sagt Heiko Dünkel, Rechtsreferent beim vzbv. “Denn das hat nach den Oberlandesgerichten Naumburg und Karlsruhe jetzt auch das Kammergericht Berlin betätigt.” cid/rlo

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