RKH Gesundheit in der Krise: Ludwigsbruger Klinikverbund plant Sparmaßnahmen und Strukturreform

Ludwigsburg. Mit einem prognostizierten Verlust von rund 60 Millionen Euro im Jahr 2024 steht der Klinikverbund RKH Gesundheit vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Trotz Soforthilfen des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 8,5 Millionen Euro belasten sinkende Patientenzahlen, Fachkräftemangel, hohe Kosten für Leihpersonal und allgemeine Inflation die Bilanz schwer. Um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, hat der Aufsichtsrat jetzt ein umfassendes Reformprogramm auf den Weg gebracht.

Konsolidierung und neue Strategie

Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehört ein Konsolidierungsprogramm, das Einsparpotenziale identifizieren und konkrete Schritte zur Ergebnisverbesserung in den Klinikgesellschaften entwickeln soll. „Damit legen wir den Grundstein, um die finanzielle Lage zu stabilisieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, erklärte Landrat Dietmar Allgaier, Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Langfristig setzt die RKH auf eine umfassende Unternehmensstrategie mit dem Arbeitstitel „Gemeinsam Gesundheit gestalten“. Diese soll die Schwerpunkte in den Bereichen Medizin, Finanzen, Personal und Infrastruktur definieren. Ein Fokus liegt dabei auf dem Ausbau ambulanter Leistungen sowie der Anpassung der Leistungsstruktur an die aktuelle Krankenhausreform.

„Wir wollen die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit steigern“, so Dr. Marc Nickel, medizinischer Geschäftsführer der RKH Gesundheit.

Dezentralere Entscheidungen durch neue Führungsstruktur

Ein zentraler Bestandteil der Reformen ist die Umstrukturierung der Führungsorganisation. Die bisherige Position der Regionaldirektoren soll in Klinikgeschäftsführer umgewandelt werden. Diese sollen künftig direkt vor Ort Entscheidungen treffen und mehr Verantwortung übernehmen. „Handeln und Verantwortung werden dadurch deckungsgleich“, betonte Dr. Nickel.

Für die Klinikgesellschaften in Ludwigsburg-Bietigheim, dem Enzkreis und dem Landkreis Karlsruhe werden nun Bewerbungsprozesse für die neuen Geschäftsführerrollen aufgesetzt. Der Klinikverbund begrüßt es, wenn sich aktuelle Regionaldirektoren auf diese Positionen bewerben.

Zusätzlich werden zwei neue Geschäftsbereiche auf Holding-Ebene geschaffen: Einer für die ambulante Medizin und einer für Service- und Dienstleistungen.

Blick nach vorne

„Die wirtschaftliche Stabilität und Attraktivität der RKH Gesundheit müssen wir selbst gestalten – das ist unsere Verantwortung gegenüber Patienten und Mitarbeitenden“, erklärte Axel Hechenberger, kaufmännischer Geschäftsführer. Die Maßnahmen sollen nicht nur die Finanzen stabilisieren, sondern die RKH auch als attraktiven Arbeitgeber positionieren.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigt sich der Verbund optimistisch. „Unsere Kliniken haben eine aussichtsreiche Zukunftsperspektive“, resümierte Dr. Nickel.

red

Raser im schwarzen BMW liefert sich Verfolgungsjagd mit der Polizei – Zeugen gesucht

Bietigheim-Bissingen – Ein schwarzes BMW Cabrio der 6er-Baureihe hat sich am Freitagmorgen auf der A81 in Fahrtrichtung Heilbronn eine riskante Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der Fahrer überholte eine Streifenwagenbesatzung mit überhöhter Geschwindigkeit, ignorierte Verkehrsregeln und gefährdete dabei andere Verkehrsteilnehmer. Nach einer wilden Fahrt über die B27 bis in den Stadtbereich von Bietigheim-Bissingen verlor die Polizei den Wagen aus den Augen.

Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen sucht Zeugen für ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen, das sich am Freitag (13.12.2024) kurz nach 09:00 Uhr zwischen einer noch unbekannten Person und der Polizei ereignet hat. Ein schwarzes BMW Cabrio der 6er-Baureihe überholte auf der A81 in Fahrtrichtung Heilbronn eine Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizei mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Der Fahrer verließ die Autobahn an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord und fuhr auf die B27 in Richtung Bietigheim-Bissingen.

Rücksichtsloses Fahrverhalten

Auf der B27 überholte der BMW rechts, beschleunigte stark und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit weiter. An der Kreuzung Stuttgarter Straße / Freiberger Straße / Poststräßle in Bietigheim-Bissingen missachtete der Fahrer eine rote Ampel. Aus Sicherheitsgründen brach die Streifenwagenbesatzung die Verfolgung ab, wodurch der BMW aus dem Blickfeld verschwand.

Polizei bittet um Hinweise

Die Verkehrspolizeiinspektion ermittelt wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Zeugen, die Angaben zum Fahrzeug, zum Fahrer oder zur weiteren Fahrtstrecke machen können, werden gebeten, sich zu melden. Besonders gesucht werden Verkehrsteilnehmer, die durch die rücksichtslose Fahrweise des BMW gefährdet wurden.

Telefon: 0711 6869-0

E-Mail: stuttgart-vaihingen.vpi@polizei.bwl.de

red

Einbruchsserie im Landkreis Ludwigsburg: Täter entwenden Schmuck und Bargeld

Marbach: Einbrecher auf frischer Tat ertappt – mehrere hundert Euro gestohlen

Am Freitag (13.12.2024) wurde ein Einbrecher in Marbach am Neckar im Harzbergweg auf frischer Tat ertappt. Gegen 18:10 Uhr kam der Wohnungsbesitzer nach Hause und störte den Täter, so dass dieser über den Balkon in Richtung der Nachbargrundstücke und von dort in unbekannte Richtung flüchtete. Zuvor gelangte der Täter über die Terrassentür in die Wohnung und durchwühlte in mehreren Zimmern die Schränke. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde Diebesgut im Wert von mehreren hundert Euro erbeutet. Der Sachschaden am Inventar beläuft sich auf etwa 1.000 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Marbach am Neckar unter der Telefonnummer 07144 900 0 oder per E-Mail marbach-neckar.prev@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.

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Steinheim und Ludwigsburg: Einbrüche in Wohnhäuser – Täter flüchten unerkannt

Am Freitag (13.12.2024) zwischen 14:20 Uhr und 18:13 Uhr verschaffte sich unbekannte Täterschaft über das Erdgeschoss gewaltsam Zutritt zu einem Wohnhaus in der John-Lennon-Straße in Steinheim an der Murr. Die Bewohner befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Die Täterschaft durchsuchte die Räumlichkeiten nach Diebesgut. Entwendet wurde Schmuck in Höhe von mehreren tausend Euro. Der entstandene Sachschaden am Inventar wird auf 2.000 Euro geschätzt. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Marbach am Neckar unter der Telefonnummer 07144 900 0 oder E-Mail an marbach-neckar.prev@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.

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Erfolgreich abgewehrt: Einbrecher scheitern an gesichertem Balkon in Ludwigsburg

Am Freitag (13.12.2024) zwischen 16:30 Uhr und 20:15 Uhr versuchten Einbrecher in eine Erdgeschosswohnung in der Jägerhofallee gewaltsam einzudringen, während die Bewohner nicht zu Hause waren. Da die Balkontüre mit speziellem Einbruchschutz versehen war, gelang es den Tätern trotz verursachter Beschädigungen nicht, in das Gebäude einzudringen. Zeugen, die im genannten Tatzeitraum verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ludwigsburg unter der Telefonnummer 07141 18 5353 oder E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de zu melden.

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Gemmrigheim: Einbrecher dringen nicht ein – Hinweise erbeten

Gemmrigheim – Im Tatzeitraum zwischen Dienstag, 10.12.2024, und Freitag, 13.12.2024, hebelte unbekannte Täterschaft mittels unbekanntem Werkzeug die Kellertüre eines Wohnhauses im Amselweg auf, betritt jedoch nicht das Tatobjekt, weshalb auch nichts entwendet wurde. Zeugen, die im genannten Tatzeitraum verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Telefonnummer 07142 405 0 oder E-Mail an bietigheim-bissingen.prev@polizei.bwl.de zu melden.

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Einbruch in Ludwigsburg

Noch unbekannte Personen verschafften sich am Donnerstag (12.12.2024) zwischen 07:45 Uhr und 23:00 Uhr Zutritt zu einer Wohnung in der Bebenhäuser Straße in Ludwigsburg. In der Wohnung durchsuchten sie sämtliche Schränke und Schubladen und machten sich mit mehreren Kosmetikartikeln aus dem Staub. Der Wert des Diebesguts ist noch unbekannt. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen aufgenommen (Tel. 0800 1100225, E-Mail: hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de).

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Steinheim-Höpfigheim: Schmuck und Bargeld gestohlen – Polizei sucht Zeugen

Noch unbekannte Täter verschafften sich am Donnerstag (12.12.2024) zwischen 16.30 Uhr und 20.30 Uhr gewaltsam Zutritt in ein Wohnhaus in der Schafäckerstraße in Steinheim an der Murr – Höpfigheim. Die Unbekannten durchsuchten die Wohnräume und entwendete Bargeld sowie Schmuck im Gesamtwert von mehreren Hundert Euro. Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann derzeit noch nicht genau beziffert werden, dürfte sich aber auch auf einen dreistelligen Betrag belaufen. Für sachdienliche Zeugenhinweise stehen bei der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg die Tel. 0800 1100225 sowie die E-Mail-Adresse hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de zur Verfügung.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Kürzere Wartezeiten für Fußgänger in der Wilhelmstraße

Ludwigsburg – Fußgängerinnen und Fußgänger in der Wilhelmstraße dürfen sich über kürzere Wartezeiten freuen: An den Ampelanlagen auf Höhe des Rathauses, der Körnerstraße sowie am Kreuzungsbereich Wilhelmstraße/Arsenalstraße wurden die Signalsteuerungen optimiert. Ziel ist es, den Fußverkehr flüssiger zu gestalten und Wartezeiten spürbar zu reduzieren.

Mehr Sicherheit für sehbehinderte Menschen

Neben der Verkürzung der Wartezeiten wurden an den Ampeln der Körnerstraße und der Arsenalstraße zusätzliche technische Bauteile installiert, die die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen erhöhen. Vibrationssignale und akustische Freigabetöne signalisieren nun zuverlässig, wann die Straße gefahrlos überquert werden kann.

Die Arbeiten wurden bewusst mit den Bauprojekten der Stadtwerke in der Körnerstraße koordiniert, um zusätzliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden. Mit den Anpassungen stärkt Ludwigsburg seine Infrastruktur für einen barrierefreien und fußgängerfreundlichen Verkehr.

red

Schaffe, schaffe, Schwäbisch lerne: Theaterkurs für internationale Pflegekräfte in Markgröningen

Markgröningen – Dialekte können verbinden – oder verwirren. Insbesondere im Schwabenland, wo der Fuß erst an der Hüfte endet, stehen internationale Pflegefachkräfte vor besonderen Herausforderungen. Um diese Hürde zu überwinden, hat die RKH Gesundheit in der Orthopädischen Klinik Markgröningen ein Pilotprojekt ins Leben gerufen: „Schwäbisch für internationale Pflegefachkräfte“. Mit Theaterpädagogik und Alltagsbezug sollen Missverständnisse abgebaut und die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten verbessert werden.

Theater gegen die Sprachbarriere

Im Rahmen von drei halbtägigen Workshops lernen Pflegekräfte aus aller Welt unter der Leitung von Jörg Pollinger von der Theatergruppe Q-rage und Praxisanleiterin Neslihan Öztürk alltagsnahe Situationen zu meistern. Theaterpädagogische Übungen bieten ihnen dabei die Möglichkeit, in einem sicheren Raum kommunikative Strategien zu entwickeln. „Es geht darum, Unsicherheiten selbstbewusst zu begegnen und besser auf den schwäbischen Dialekt reagieren zu können“, erklärt Anne Kathrin Müller, Referentin für Integration und Diversität bei RKH Gesundheit.

„Decke“ oder „Teppich“?

Die Relevanz des Projekts zeigt sich in den Erfahrungen der Klinikleitung selbst: „Als ich aus Nordrhein-Westfalen ins Schwabenland kam, erklärte ich einem Patienten, dass wir aus hygienischen Gründen keinen Teppich haben – dabei wollte er nur eine Decke“, erinnert sich Bernhard Klink, Direktor für Pflege- und Prozessmanagement. Für internationale Pflegekräfte sei der schwäbische Dialekt eine zusätzliche Herausforderung neben Hochdeutsch und Fachsprache.

Erste Erfolge und große Begeisterung

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind bereits nach den ersten Workshops positiv: „Ich weiß jetzt, dass ich keine Angst haben muss, wenn schwäbische Leute laut sprechen. Sie wollen nur helfen, dass ich sie verstehe“, sagt Litty George aus Indien, die seit zehn Monaten in der Klinik arbeitet. Auch Agnesa und Endrit Asllani aus dem Kosovo loben den praxisnahen Ansatz: „Wir hatten viel Spaß beim Lernen und Ausprobieren. Das hilft uns, produktiver zu sein und unsere Patientinnen und Patienten besser zu verstehen.“

Das Projekt läuft noch bis Ende März 2025. Danach wird entschieden, ob der Kurs in der gesamten RKH-Gruppe eingeführt wird – ein vielversprechendes Beispiel, wie kreative Ansätze Barrieren abbauen und Integration fördern können.

red

600 Mal „Ja!“ in Ludwigsburg: Rekordhochzeiten in der Barockstadt

Ein stimmungsvoller Höhepunkt im Dezember

Heiraten in Ludwigsburg liegt im Trend: Mit der 600. Trauung am Donnerstag, 12. Dezember 2024, feierte die Stadt einen neuen Meilenstein. Sandra Kühnle und Dorian Madel gaben sich bei einer romantischen Kerzenscheintrauung im Ludwigsburger Standesamt das Ja-Wort. „Der 12.12.2024 ist für uns ein ganz besonderes Datum, das unsere gemeinsame Geschichte symbolisiert“, erklärt das Paar. „Ludwigsburg ist unser Zuhause geworden, und die Kerzenscheintrauung bot die perfekte Atmosphäre.“

Die Zeremonie, eingerahmt von LED-Kerzen, Lichterketten und dem winterlichen Blick auf den Weihnachtsmarkt, spiegelt den besonderen Charme wider, der Paare aus der ganzen Region anzieht.

Ein Angebot, das Paare aus der Ferne lockt

Das Ludwigsburger Standesamt verzeichnet für 2024 eine Rekordzahl von 619 Eheschließungen – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Besonders gefragt waren die Monate Mai (74 Trauungen), Juli (73) und Juni (72). „Unser Angebot an außergewöhnlichen Trauorten und kreativen Zeremonien lockt Paare aus der gesamten Region und darüber hinaus“, so Sarah Schützinger, Leiterin des Standesamts.

Knapp 40 Prozent der Paare kommen aus anderen Städten, um sich an Orten wie dem Residenzschloss, dem historischen Barriquefasskeller oder der Orangerie im Blühenden Barock trauen zu lassen. Kreative Konzepte wie das Valentinstagsspecial oder die Kerzenscheintrauungen tragen ebenfalls zur Anziehungskraft bei.

Nachholbedarf und neue Trends

Nach dem Rückgang während der Coronapandemie, als 2021 nur 378 Trauungen stattfanden, steigt die Zahl seitdem kontinuierlich an. Die Kombination aus Nachholbedarf und einem breiten Angebot hat Ludwigsburg zu einem attraktiven Ziel für Paare gemacht.

„Wir haben noch viele Ideen, um den schönsten Tag im Leben unserer Paare noch besonderer zu gestalten“, so Schützinger. Mit dieser Kreativität könnte Ludwigsburg seine Rolle als eine der beliebtesten Hochzeitsstädte der Region weiter festigen.

red

Auslaufmodell Amalgam: Ludwigsburgs Zahnarztpraxen setzen auf Alternativen

Ab Januar 2025 ist Amalgam für Zahnfüllungen in der EU verboten. Im Landkreis Ludwigsburg hat das Material bereits ausgedient: Laut BARMER-Zahnreport erhielten nur 0,7 Prozent der Patienten im Landkreis 2023 eine Amalgamfüllung.

Ludwigsburg – Ab dem 1. Januar 2025 ist die Verwendung von Amalgam für Zahnfüllungen in der Europäischen Union Geschichte. Doch wie der aktuelle BARMER-Zahnreport zeigt, spielt das umstrittene Material in Ludwigsburg bereits jetzt kaum noch eine Rolle. Lediglich 0,7 Prozent der Patientinnen und Patienten im Landkreis erhielten im vergangenen Jahr eine Amalgamfüllung an einem Seitenzahn.

„Unsere Analyse zeigt deutlich, dass Amalgam in den Praxen in Baden-Württemberg längst ein Auslaufmodell ist“, so Arndt Kühnle, Regionalgeschäftsführer der BARMER Ludwigsburg. Mit nur 8,3 Prozent der Praxen, die überhaupt noch Amalgam verwenden, liegt das Bundesland am unteren Ende der Skala. Zum Vergleich: In Mecklenburg-Vorpommern setzen noch über 48 Prozent der Praxen auf das Material.

Warum das Verbot?

Das EU-weite Verbot von Amalgam soll insbesondere die Umwelt schützen. Dentalamalgam besteht etwa zur Hälfte aus Quecksilber, einem hochgiftigen Schwermetall, das bei unsachgemäßer Entsorgung in die Umwelt gelangen kann. „Das Verbot betrifft jedoch nur neue Füllungen“, betont Kühnle. Bestehende Amalgamfüllungen sollten nicht entfernt werden, da dabei Quecksilber freigesetzt werde, was mehr Schaden anrichten könne als ein Verbleib der Füllung im Zahn.

Was kommt nach Amalgam?

Nach dem Verbot stehen Zahnärztinnen und Zahnärzten alternative Materialien wie Glasionomerzement oder Komposit zur Verfügung. Glasionomerzement ist für gesetzlich Versicherte zuzahlungsfrei. Für langlebigere Komposit-Füllungen hingegen müssen Patientinnen und Patienten in der Regel eine Zuzahlung leisten.

Der BARMER-Zahnreport: Ein Blick auf die Daten

Seit 2021 ist die Kennzeichnung von Amalgamfüllungen in Zahnarztabrechnungen Pflicht. Der BARMER-Zahnreport wertete bundesweit über 3,5 Millionen Seitenzahnfüllungen aus den Jahren 2021 bis 2023 aus. Die Daten zeigen ein klares Bild: Während Amalgam in vielen Regionen Deutschlands noch genutzt wird, hat sich insbesondere Baden-Württemberg bereits weitgehend von dem Material verabschiedet.

„Mit dem Amalgamverbot nimmt die Zahnmedizin endgültig Abschied von einem jahrhundertealten Standard“, resümiert Kühnle. „Die Zahlen belegen jedoch, dass dieser Schritt in der Praxis längst vorbereitet ist.“

red

Grafik: BARMER-Zahnreport 2024‘

Mercedes-Chef fordert langfristige Kaufanreize für E-Autos

Mercedes-Boss Ola Källenius fordert von der Politik stabile Kaufanreize für E-Autos und Reformen am Arbeitsmarkt. Trotz Herausforderungen will das Unternehmen seinen Kurs in Richtung Elektromobilität fortsetzen – mit Milliardeninvestitionen und einer klaren Vision für Nullemissionen.

Stuttgart – Mercedes-Chef Ola Källenius will mehr Kaufanreize für E-Autos. “Mein Wunsch ist, dass das langfristig angelegt wird und nicht so sprunghaft”, sagte er der “Süddeutschen Zeitung” (Freitagausgabe). “Wenn man reingeht und dann wieder rausgeht, so wie das in Deutschland passiert ist, wird der Kunde unsicher.”

Sein Unternehmen wolle den Übergang in die Elektromobilität aktiv gestalten, erklärte der Mercedes-Chef. “Die Dekarbonisierung stellen wir überhaupt nicht infrage”, sagte Källenius. Sein Unternehmen habe “zweistellige Milliardenbeträge” in die E-Mobilität investiert. Zwar seien “die Zahlen nicht die, die wir erwartet hatten vor fünf Jahren”. Aber Mercedes habe “die Elektro-Offensive beibehalten und nicht verschoben”.

Bis Ende des laufenden Jahrzehnts werde man alle Segmente abdecken, “von der S-Klasse bis zum Kompaktmodell”, kündigt Källenius an. “Wir wollen einen erfolgreichen Pfad in Richtung Nullemissionen”, sagte Källenius.

Von einer neuen Bundesregierung fordert Källenius den Mut, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. “In vielen Dimensionen sind wir in Sachen Wettbewerbsfähigkeit eben nicht mehr vorne”, sagte der Mercedes-Chef. Nötig seien zum Beispiel Reformen am Arbeitsmarkt. Er verwies auf die Kosten von Arbeitsstunden, Sozialabgaben und Steuern im OECD-Vergleich.

Der Mercedes-Chef forderte zudem Hürden für Krankmeldungen. “Unsere Werke sind überall auf der Welt gleich, es gibt die gleichen Gesundheitsleistungen, die gleiche Arbeitsumgebung. Und trotzdem ist der Krankenstand in Deutschland teils mehr als doppelt so hoch”, sagte Källenius. Dieses Problem müsse man politisch angehen. “Es darf nicht so einfach sein, sich krankzumelden. Wer ungerechtfertigt krankmacht, verhält sich unsolidarisch”, so der Mercedes-Chef.

Nach wie vor habe jedoch der hiesige Standort große Vorteile. “Wir haben Kreativität, wir haben Innovationsgeist”, so Källenius. “Aber wenn man Trainingseinheiten beim Fußball auslässt und andere Teams trainieren weiter, dann verliert man irgendwann die Spiele.”

Angesprochen auf die Krise der Autoindustrie und den harten Sparkurs beim Konkurrenten VW, sagte der Mercedes-Chef, dass sein Unternehmen ebenfalls Kosten senken müsse, auch beim Personal. Betriebsbedingten Kündigungen erteilt er jedoch eine Absage. “Wir haben immer mit Demografie, mit der Fluktuation gearbeitet und wenn wir Restrukturierungen gemacht haben, dann zum Beispiel mit Abfindungen. Wir kommen nicht mit dem Rasenmäher und sagen, wir machen minus X Prozent”, sagte Källenius. “Wir drehen jeden Stein um und verbessern unsere Strukturen.”

red

Weihnachtsgeld-Check: Darauf sollten Azubis und Mini-Jobber achten

Ludwigsburg – Es ist die Zeit des Jahres, in der viele Beschäftigte auf einen zusätzlichen Schub fürs Portemonnaie hoffen: das Weihnachtsgeld. Doch nicht immer landet die Sonderzahlung rechtzeitig auf dem Konto. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft besonders Azubis und Mini-Jobber im Kreis Ludwigsburg dazu auf, ihre Ansprüche genau zu prüfen.

„Weihnachtsgeld wird oft ‚vergessen‘“

„Immer wieder erleben wir, dass Chefs das Weihnachtsgeld nicht zahlen, obwohl es im Tarif- oder Arbeitsvertrag festgelegt ist“, erklärt Magdalena Krüger, Geschäftsführerin der NGG Stuttgart. Auch Mini-Jobber hätten Anspruch auf Weihnachtsgeld, sofern dieses im Betrieb gezahlt werde. Die Höhe richte sich dabei nach der Arbeitszeit: „Weniger Stunden bedeuten weniger Geld – aber der Anspruch bleibt.“

Was Azubis und Gastro-Beschäftigte wissen müssen

Im Hotel- und Gaststättengewerbe im Kreis Ludwigsburg gilt: Wer mehr als zehn Monate im Betrieb tätig ist, hat Anspruch auf Weihnachtsgeld. Bei Vollzeitkräften bewegt sich die Sonderzahlung zwischen 630 und 750 Euro, bei Azubis zwischen 90 und 155 Euro, abhängig von der Betriebszugehörigkeit. „Das Weihnachtsgeld ist hier ein wichtiger Teil der Wertschätzung, gerade in einem Jahr mit vielen Herausforderungen“, so Krüger.

Mit Tarifvertrag gibt es mehr

Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben profitieren besonders: „In der Süßwarenindustrie und bei Brauereien wird ein volles 13. Monatsgehalt gezahlt“, erklärt Krüger. Doch bundesweit ist das Weihnachtsgeld nicht garantiert: Laut einer aktuellen Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) erhalten nur 52 Prozent aller Beschäftigten diese Sonderzahlung. In Betrieben mit Tarifvertrag liegt die Quote hingegen bei 77 Prozent.

Jetzt den Weihnachtsgeld-Check machen

Die NGG empfiehlt allen Beschäftigten, ihren Anspruch jetzt zu prüfen – insbesondere in Betrieben ohne Betriebsrat. „Wer unsicher ist, ob ihm Weihnachtsgeld zusteht, sollte den Kontakt zur Gewerkschaft suchen. Ein Anruf kann Klarheit schaffen“, so Krüger.

Für viele Beschäftigte könnte dieser Check entscheidend sein, um noch vor den Feiertagen ein finanzielles Plus zu erhalten – und sich den ein oder anderen Weihnachtswunsch zu erfüllen.

red

Weihnachtsruhe im Landratsamt Ludwigsburg: Das sollten Bürger wissen

Ludwigsburg – Die festliche Zeit bringt nicht nur Ruhe und Besinnlichkeit, sondern auch geänderte Öffnungszeiten: Das Landratsamt Ludwigsburg gönnt sich und seinen Mitarbeitenden an einigen Tagen der Weihnachtszeit eine kleine Auszeit. Damit Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen rechtzeitig planen können, informiert das Amt über die anstehenden Schließtage.

Geschlossen bleiben die Dienststellen und Außenstellen des Landratsamts an folgenden Tagen:

Dienstag, 24. Dezember 2024 (Heiligabend)

Freitag, 27. Dezember 2024

Dienstag, 31. Dezember 2024 (Silvester)

Mittwoch, 1. Januar 2025 (Neujahr)

Montag, 6. Januar 2025 (Heilige Drei Könige)

An allen übrigen Tagen bleibt das Landratsamt zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar und steht den Bürgerinnen und Bürgern wie gewohnt zur Verfügung.

red