Inflation sinkt weiter: Verbraucherpreise im Februar fallen leicht

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im Februar 2024 weiter nachgelassen. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 2,5 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Im Januar hatte die Teuerung noch bei 2,9 Prozent gelegen, im Dezember bei 3,7 Prozent. Gegenüber Januar 2024 sinken die Verbraucherpreise im zweiten Monat des Jahres voraussichtlich um 0,4 Prozent. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich 3,4 Prozent, nach ebenfalls 3,4 Prozent im Januar.

Trotz der im Januar 2024 ausgelaufenen Preisbremsen für Energieprodukte und der ebenfalls ab Januar 2024 auf die Preise für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkenden CO2-Preis-Erhöhung waren die Energiepreise im Februar 2024 um 2,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln schwächte sich mit +0,9 Prozent zum Vorjahresmonat erneut deutlich ab und lag erstmals seit November 2021 unterhalb der allgemeinen Preissteigerungsrate.

red

11.800 Menschen im Kreis Ludwigsburg ohne Arbeit: Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar

LANDKREIS LUDWIGSBURG: Im Februar 2024 verzeichnete der Landkreis Ludwigsburg einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Laut Angaben der Agentur für Arbeit Ludwigsburg und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg waren 11.800 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg um 57 Personen oder 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 817 Personen oder 7,4 Prozent an. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ludwigsburg blieb mit 3,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat stabil (Vorjahr: 3,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg lag bei 4,2 Prozent, während sie in der Region Stuttgart, zu der auch die Agenturen Ludwigsburg, Göppingen, Waiblingen und Stuttgart gehören, bei 4,4 Prozent lag.

Martin Scheel, Leiter der Arbeitsagentur, kommentierte die aktuellen Zahlen: “Der Februar brachte keine wesentlichen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt mit sich. Der milde Witterungsverlauf, die anhaltende Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften sowie der offensive Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Instrumente der Arbeitsverwaltung wirkten sich weiterhin stabilisierend auf den Arbeitsmarkt aus.”

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red

Wohnungs-Bilanz 2023: Deutlich weniger Baugenehmigungen in Deutschland

Im Jahr 2023 ist in Deutschland der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Donnerstag mitteilte, waren das 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen weniger als im Jahr 2022. Niedriger war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt im Jahr 2012 (241.100 Wohnungen).

In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. Zum Rückgang der Bauvorhaben im Jahr 2023 dürften unter anderem gestiegene Kosten für Baumaterialien und verschlechterte Finanzierungsbedingungen beigetragen haben, so die Statistiker.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen war in allen Monaten des Jahres 2023 niedriger als im jeweiligen Vorjahresmonat. Mit negativen Veränderungsraten von über 30 Prozent waren die Rückgänge in den Monaten April, Juli und August sowie zuletzt im Dezember 2023 (-35,1 Prozent gegenüber Dezember 2022 auf 21.200 Wohnungen) besonders deutlich. Alle übrigen Monate bis auf Oktober und November 2023 (-10,7 Prozent und -15,4 Prozent) wiesen Rückgänge von über 20 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat auf.

Im Jahr 2023 wurden in neu zu errichtenden Wohngebäuden 214.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 29,7 Prozent oder 90.200 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr. Rund 93 Prozent der Bauanträge für Wohnungen in neuen Wohngebäuden werden in Deutschland von Unternehmen und Privatpersonen gestellt.

Entsprechend prägen diese beiden Gruppen die Gesamtentwicklung: Auf Unternehmen entfielen 117.700 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 20,3 Prozent oder 30.000 weniger als im Vorjahr. Auf Privatpersonen gingen 81.300 Baugenehmigungen zurück, das waren 42,2 Prozent oder 59.400 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Baugenehmigungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, sank um 12,1 Prozent (-1.500) auf 11.000 Bauanträge.

Nach Gebäudearten betrachtet ging im Jahr 2023 die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (-39,1 Prozent oder -30.500 auf 47.600) und Zweifamilienhäuser (-48,3 Prozent oder -13.400 auf 14.300 Wohnungen) besonders stark zurück. Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet. Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut werden. Hier sank die Zahl der Baugenehmigungen um 25,1 Prozent oder 47.800 auf 142.600 Wohnungen.

Auch bei Nichtwohngebäuden gingen im Jahr 2023 die neuen Bauvorhaben deutlich zurück. Bei den genehmigten Nichtwohngebäuden verringerte sich der umbaute Raum gegenüber 2022 um 15,7 Prozent auf 199,5 Millionen Kubikmeter. Das war der niedrigste Wert seit 2015 (194,0 Millionen Kubikmeter). Darunter ging der umbaute Raum bei Fabrik- und Werkstattgebäuden um 17,0 Prozent, bei Warenlagern um 16,0 Prozent und bei Handelsgebäuden um 23,3 Prozent zurück.

Mit einem Minus von 20,9 Prozent zum Vorjahr war bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden im Jahr 2023 erneut ein starker Rückgang des umbauten Raums auf 18,0 Millionen Kubikmeter zu beobachten. Im Zeitraum von 2010 bis 2021 war der umbaute Raum bei dieser Gebäudeart von 10,8 Millionen auf 27,3 Millionen Kubikmeter angestiegen. Im Jahr 2022 kam es dann zu einem Einbruch auf 22,8 Millionen Kubikmeter, der sich im Jahr 2023 fortsetzte. Der Rückgang von 34,1 Prozent seit 2021 dürfte unter anderem auf einen verminderten Bedarf an neuen Büro- und Verwaltungsgebäuden aufgrund des verstärkten Arbeitens im Homeoffice seit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein, so das Bundesamt.

red

Wirbel um Stihl-Werk in Ludwigsburg: Neubaupläne eingestellt, droht ein Umzug in die Schweiz?

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Im Westen von Ludwigsburg gähnt eine riesige Industrie-Brache. Die Firma Stihl hat dort mit viel Lärm ein altes Werk 5 abgerissen. Ein modernes Industrie-Gebäude sollte ersatzweise entstehen. Zeitnah. Die Stadt Ludwigsburg freute, dass Gewerbesteuer-Einnahmen wohl erhalten blieben. Dann hieß es aus dem Waiblinger Motoren-Hersteller ohne Vorwarnung, der Neubau verzögere sich. Die nächste Nachricht aus dem Unternehmen vor einigen Wochen ließen im Rathaus die Alarmglocken schrillen. Sie lautete, ein Umzug in die Schweiz wäre möglich. Aus Kostengründen. Aufsichtsratsvorsitzender Nikolas Stihl hat das am Mittwoch in der Tagesschau bekräftigt. Obwohl Schweizer Arbeiter mehr verdienten, sei die Produktion dort billiger, sagte er in die Kamera. 

Im Onlineportal „BW24“ argumentierte das Traditionsunternehmen mit missliebigen Drohungen seitens der Gewerkschaft: „Mittelfristig steht die Forderung der IG Metall nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich im Raum“, sagte eine Firmensprecherin. „Diese Arbeitszeitverkürzung würde die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts insgesamt nochmals deutlich schwächen.“ 

Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht sagte demselben Magazin, dass sich die Entscheidung bereits angedeutet habe. „Am Ende war es dann aber doch etwas überraschend, dass das Projekt gänzlich auf Eis gelegt wurde“, so der parteilose Politiker. „Schließlich wäre es auch denkbar gewesen, dass das Projekt in etwas abgespeckter Form umgesetzt wird.“ 

Nikolas Stihl hatte noch im November 2022 in einem Bericht auf Ludwigsburg24 betont: „Wir stärken unseren deutschen Wirtschaftsstandort und bekennen uns zu unseren Ludwigsburger Werken. Ich freue mich, dass wir das Gelände mit einem innovativen Neubau im Stadtraum integriert entwickeln und so die Weichen für das nachhaltige Wachstum von STIHL stellen können.“ 

Konkrete Pläne scheinen vorgelegen zu haben. Stihls Produktionsvorstand Martin Schwarz sagte damals, der Neubau sehe mit einer Brutto-Geschossfläche von bis zu 35.000 Quadratmetern zwei wärme- und schallgedämmte Fertigungsebenen vor, die für einen energieeffizienten Betrieb mit Wärmerückgewinnung und Verdunstungskühlung ausgestattet seien. 

Stattdessen heißt es nun auf Anfrage von Ludwigsburg24 von der Firmenleitung: Es sei deutlich geworden, dass die Umsetzung der bestehenden Vorplanung eine unerwartet hohe Investitionssumme erfordern würde, unter anderem wegen stark gestiegener Baukosten. Hinzu kämen „erhebliche Energiekosten während des Betriebs“. Allerdings steht in der Stellungnahme nichts von konkreten Umzugsplänen. Die Schweiz als ein alternativer Standort werde erst noch geprüft. „Dort produzieren wir unsere Sägeketten für den Weltmarkt. Sollte die Entscheidung für diesen Standort getroffen werden, könnte zukünftig die gesamte Schneidgarnitur für unsere Motorsägen in der Schweiz hergestellt werden.“ 

Da der Weiterbetrieb der bestehenden Schienenfertigung im Werk 2 in Waiblingen-Neustadt bis mindestens 2030 gesichert ist, werde zu einem späteren Zeitpunkt „final über den künftigen Fertigungsstandort entschieden“. Das Areal des ehemaligen Werks 5 in der Ludwigsburger Weststadt bleibe in Besitz von Stihl und werde „zunächst stillgelegt“. Eine neue Nutzung für ein Wohngebiet ist seitens des Unternehmens somit ausgeschlossen. Zumindest vorerst. 

 

Kontinuität und Innovation: SWLB verlängert Verträge von Geschäftsführung bis 2029

Ludwigsburg – Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen auf bewährte Führung und Kontinuität, indem sie die Verträge der Geschäftsführer Christian Schneider (Vorsitzender) und Johannes Rager um weitere fünf Jahre bis Ende 2029 verlängern. Die Entscheidung wurde in Anwesenheit von Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht als Vorsitzendem des Aufsichtsrats getroffen.

Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2020 haben Schneider und Rager die SWLB zu einem Innovationszentrum für Energiekonzepte gemacht. Die Vertragsverlängerung unterstreicht das klare Bekenntnis zur fortgesetzten strategischen Ausrichtung und das Vertrauen in die beeindruckende Erfolgsbilanz der Geschäftsführung.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der SWLB, betonte: “Mit Christian Schneider und Johannes Rager bleiben die Stadtwerke auch künftig in den verantwortungsvollen Händen eines Erfolgsduos. Ich schätze die beiden nicht nur menschlich, sondern auch als herausragende Fachleute. Die Stadtwerke sind verlässliche Partner an unserer Seite. Mit dem Ausbau der Fernwärme, einem zukunftsfähigen Stromnetz und der Elektromobilität tragen sie entscheidend dazu bei, dem Ziel der Klimaneutralität in der Stadt näher zu kommen.”

Die wirtschaftlichen Kennzahlen der SWLB sprechen für sich: Umsatzerlöse sollen bis 2023 im Vergleich zu 2020 um beeindruckende 90 Prozent steigen, die Bilanzsumme um 35 Prozent. Die Mitarbeiterzahl verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von zehn Prozent, begleitet von einer bemerkenswerten 42-prozentigen Steigerung der Investitionen.

Als Vorreiter in der Energiewende hat sich die SWLB positioniert, indem sie das Glasfasernetz und die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ausbaute. Die vorangetriebene kommunale Wärmeplanung und Investitionen in das Fernwärmenetz unterstreichen ihre zukunftsorientierte Ausrichtung. Projekte wie “urbanharbor” und “Solar-Heat-Grid” setzen Maßstäbe und festigen die Position der SWLB als treibende Kraft im Bereich erneuerbarer Energien.

Die Vertragsverlängerung zwischen der Stadt Ludwigsburg und der SWLB sendet ein klares Signal für Kontinuität und weitere nachhaltige Erfolge. Die Weichen für eine grüne und wirtschaftlich florierende Zukunft sind gestellt, und die SWLB bleibt ein Vorreiter in der deutschen Energiewirtschaft.

Vorsichtiger Optimismus: Wüstenrot Immobilien sieht Hoffnungsschimmer für den regionalen Wohnungsmarkt

Kornwestheim – Die Preise für das Eigenheim in Deutschland fallen seit einiger Zeit, wie der Verband der Pfandbriefbanken in seiner jüngsten Mitteilung mitteilte. Für das regionale Immobiliengeschäft zeichnet sich jedoch ein Licht am Ende des Tunnels ab, so die jüngsten Berichte der Wüstenrot Immobilien GmbH (WI), ein Unternehmen der W&W-Gruppe mit Sitz in Kornwestheim. Nach einer Phase der Flaute und prekären Lage aufgrund steigender Zinsen und abnehmender Kauflust keimt nun Hoffnung auf. Doch während die WI vorsichtig optimistisch in das Jahr 2024 blickt, bleiben viele Fragen über die Nachhaltigkeit dieser Erholung offen.

Immobilienexperten prognostizierten Mitte 2023 eine potenzielle Einbuße von bis zu 30 Prozent im Jahresvergleich. Dennoch verzeichnete die WI gegen Ende des Jahres einen Aufschwung, der die prognostizierten Rückgänge abmilderte: Die Anzahl der Vermittlungen der WI sank lediglich um 9 Prozent auf knapp 1.900 Wohnimmobilien im Jahr 2023. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass Einfamilienhäuser, die einen beträchtlichen Teil der Geschäfte der WI ausmachen, auf einem hohen Vorjahresniveau gehalten werden konnten, so das Unternehmen.

Trotz dieses moderaten Rückgangs bei den Vermittlungen blieb die WI nicht immun gegen die allgemeinen Preisrückgänge auf dem Markt, die sich direkt auf ihre Courtageerträge auswirkten. Die Courtageerlöse der WI fielen daher im Jahr 2023 insgesamt um 18 Prozent auf 26,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Seit dem vierten Quartal 2023 verzeichnet die WI einen bemerkenswerten Anstieg der Nachfrage und der Abschlüsse. Eine erfreuliche Entwicklung in einem Umfeld, das nach wie vor von Herausforderungen geprägt ist. Die Stabilisierung der Preise wird als Lichtblick inmitten dieser turbulenten Zeiten betrachtet.

Die Entspannung auf dem Immobilienmarkt wird auch durch eine steigende Anzahl von Immobilienangeboten und die zunehmende Verkaufsbereitschaft zu angepassten Preisen signalisiert.

Der Ausblick auf das Jahr 2024 bleibt mit Vorsicht zu genießen. Die Entwicklung der Zinsen und staatliche Förderzuschüsse für die Gebäudemodernisierung werden entscheidend für die Nachfrage und die Abschlussbereitschaft sein. Die WI hofft auf eine Preisbildung von Bestandsimmobilien, die auch die Fördermöglichkeiten berücksichtigt.

Trotz des leichten Aufschwungs bleibt die Immobilienbranche vorerst in einer Phase der Unsicherheit. Die Zukunft wird zeigen müssen, ob dieser zaghafte Aufschwung von Dauer ist oder lediglich eine vorübergehende Erscheinung in einem sich ständig wandelnden Markt darstellt.

red

Wirtschaftsbericht Ludwigsburg: Unternehmen in unsicheren Zeiten

Von Ayhan Güneş

die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg befinden sich in unsicheren Zeiten – ein eindeutiges Signal, wie es aus dem aktuellen Wirtschaftslagebericht der IHK Ludwigsburg hervorgeht. Bei einer gründlichen Analyse der lokalen Situation wird offensichtlich, dass die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüberstehen und weiterhin vergleichsweise pessimistisch in die Zukunft blicken. Von einer anhaltenden Nachfrageschwäche über steigende Kosten bis hin zu geopolitischen Krisen und einem politischen Wechselspiel – die Unternehmenslandschaft sieht sich einem komplexen Geflecht von Problemen gegenüber. Diese Belastungen bremsen nicht nur die Konjunktur aus, sondern schüren auch beträchtliche Unsicherheit unter den Unternehmern.

Bezirkskammerpräsident Julian Pflugfelder kommentierte die Umfrageergebnisse und betonte, dass die aktuelle Situation von 27 Prozent der befragten Unternehmen im Bezirk Ludwigsburg als “gut” und von 20 Prozent als “schlecht” bewertet wird. Im Vergleich zum Herbst 2023 verbesserte sich der entsprechende Saldowert leicht von 2 auf 7 Prozentpunkte. Die IHK warnt jedoch davor, dass dies für einen nachhaltigen Aufschwung nicht ausreicht.

Der Blick auf die Umsatzentwicklung seit Anfang 2023 verdeutlicht, dass etwa vier von zehn Unternehmen einen Rückgang verzeichneten, während bei knapp drei von zehn Unternehmen eine Umsatzsteigerung zu verzeichnen war. Die Nachfrageschwäche spiegelt sich auch im aktuellen Auftragseingang wider: Über 40 Prozent der Unternehmen berichten von einer fallenden Tendenz, während knapp 12 Prozent eine steigende Tendenz feststellen.

Die Ausblicke auf die kommenden 12 Monate bleiben mit rund 9 Prozent optimistischen und 34 Prozent pessimistischen Geschäftserwartungen ähnlich wie im Herbst 2023. Sowohl die Investitions- als auch die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen sind mit rund 20 Prozent “zunehmen” und 38 Prozent “abnehmen” deutlich zurückhaltend.

Die Situation wird durch aktuelle Arbeitsmarktstatistiken untermauert: Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren im Landkreis Ludwigsburg insgesamt 11.743 Personen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat und 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote im Januar lag bei 3,8 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Dezember und 0,3 Prozentpunkte gegenüber Januar des Vorjahres.

Das meistgenannte Geschäftsrisiko bleibt, wie bereits im letzten Herbst, eine schwache Inlandsnachfrage, mit rund 78 Prozent Rückmeldungen. Gefolgt von höheren Arbeitskosten (62 Prozent) und Fachkräftemangel (56 Prozent). Im Risikoranking werden außerdem hohe Energiepreise (48 Prozent) und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (37 Prozent) genannt.

Im Branchenvergleich zeigt sich, dass der breit gefächerte Dienstleistungssektor noch das günstigste Lagebild aufweist, insbesondere bei Beratungs-, Ingenieur- und ITK-Dienstleistungen. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie bleibt mit durchschnittlich 78 Prozent unbefriedigend, verglichen mit 85 Prozent vor einem Jahr. Der Einzelhandel beklagt ein insgesamt zurückhaltendes Kaufverhalten, trotz eines robusten Arbeitsmarktes.

Die Ergebnisse stammen aus der Jahresbeginn-Umfrage der IHK Region Stuttgart, an der im Zeitraum vom 2. bis 22. Januar 2024 insgesamt 741 Unternehmen teilnahmen, darunter 147 aus dem IHK-Bezirk Ludwigsburg. IHK-Chef Pflugfelder unterstrich angesichts dieser Erkenntnisse die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bewältigung der großen Herausforderungen, wie dem Abbau von Bürokratie, einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, der Fachkräftesicherung und einer modernen Infrastruktur. “Nur durch konkrete Maßnahmen kann wieder Vertrauen geschaffen werden”, betonte er abschließend.

red

Nobelpreisträger kritisiert Atomausstieg: “Das wäre für die deutsche Wirtschaft katastrophal”

Der US-Physiknobelpreisträger Steven Chu kritisiert Deutschlands Atomausstieg und rät der Bundesrepublik, ihre Entscheidungen in der Energiepolitik zu überdenken. Die Schwerindustrie brauche “extrem stabilen” und “preisgünstigen Strom”, ansonsten könnte sie abwandern, sagte er der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”.

“Das wäre für die deutsche Wirtschaft katastrophal. Wenn einzelne Leute also sagen, sie wollen dies nicht, sie wollen das nicht, sie wollen keine Atomkraft, sie wollen auch keine Kohle, sie können alles mit erneuerbaren Energien hinbekommen, dann betreiben diese Menschen offenkundig keine Halbleiterfabriken, keine Chemiefabriken oder Fertigungswerke”, sagte Chu der FAS.

Chu war von 2009 bis 2013 Energieminister unter Barack Obama, seine Frage an die Deutschen laute: “Wollen sie eine prosperierende Wirtschaft, wollen sie Arbeitsplätze und Wohlstand erhalten und gleichzeitig ihre Klimaziele erreichen, oder wollen sie nur ihre Klimaziele erreichen?” Wenn man beides wolle, dann sehe die Atomkraft “nicht mehr so übel aus”.

An den Grünen übte Chu harte Kritik: “Von den Grünen kommen viele Falschinformationen. Wenn diese Leute vernünftig wären, was viele nicht sind, dann würden sie die Atomenergie der Alternative vorziehen, nämlich Gaskraftwerken, deren Treibhausgase man abscheiden muss.” Wer Erdgas ohne Abscheidung wolle, sei nicht wirklich am Klima und an Nachhaltigkeit interessiert. Die Haltung der grünen Partei sei nicht mit “unserer zukünftigen Realität vereinbar “, sagte Chu – “steigendem Wohlstand, steigendem Energiebedarf”.

red

Stellenabbau und Werkschließungen: Autozulieferer in Baden-Württemberg kündigt massive Maßnahmen an

Deutschlands zweitgrößter Autozulieferer ZF bekommt wegen seiner hohen Schulden zunehmend Probleme mit der Transformation zur Elektromobilität. Vorstandschef Holger Klein bestätigt, dass die jährliche Zinslast für die mehr als zehn Milliarden Euro Schulden des Stiftungskonzerns vom Bodensee inzwischen bei einer halben Milliarde Euro liegt – und zum zentralen Problem wird.

“Wir sind in einer Hochzinsphase und daraus folgt die Dringlichkeit des Schuldenabbaus”, sagte Klein dem “Handelsblatt” (Montagausgabe). Dennoch habe das Unternehmen 2023 seine Ziele – eine bereinigte Ebit-Rendite von 4,7 bis 5,2 Prozent und einen Cash Flow von einer bis 1,5 Milliarden Euro – geschafft.

“Beides haben wir erreicht”, sagte Klein. Die hohen Zinsen belasten aber die Rendite.

Deshalb plant Klein einen massiven Stellenabbau und Werkschließungen, vor allem in Deutschland, sowie Teilverkäufe von Unternehmensteilen. “Wer diese Themen heute nicht angeht, handelt gerade als Führungskraft in unserer Branche grob fahrlässig und fährt mit Vollgas gegen die Wand”, rechtfertigt der CEO die Schritte.

12.000 Stellen stehen in Deutschland zur Disposition. “Wettbewerbsfähigkeit und Ertragsstärke” seien die beiden wichtigsten Leitmotive, sagte Klein.

Das Unternehmen müsse sich auch deswegen von Betriebsteilen und damit Arbeitsplätzen trennen, um ausreichend Mittel für Investitionen und Forschung und Entwicklung zu haben. Aber es werde keinen Ausverkauf geben.

18 Milliarden Euro will er in den nächsten drei Jahren dafür ausgeben. Für die Airbag-Sparte erwägt Klein neben dem Verkauf auch deshalb einen Börsengang.

red

Bosch kündigt weiteren Stellenabbau von 1.200 Arbeitsplätzen an – Werk Schwieberdingen auch betroffen

Der Stuttgarter Automobilzulieferer Bosch plant bis Ende 2026 den Abbau von rund 1.200 Stellen im Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions, wovon 950 Stellen in Deutschland betroffen sind. Diese Informationen wurden vom Unternehmen gegenüber dem “Handelsblatt” (Freitagsausgabe) bestätigt.

Die Entscheidung wird insbesondere mit der deutlich langsamer als erwarteten Entwicklung zum vollautomatisierten Fahren begründet. Das Unternehmen hat angekündigt, Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufzunehmen.

Die betroffenen Mitarbeiter arbeiten laut Unternehmensangaben an den Standorten Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen und Schwieberdingen. Eine entsprechende Mitteilung an die Beschäftigten wurde bereits verschickt. Der Stellenabbau soll “sozialverträglich” erfolgen. Die erst im vergangenen Jahr geschlossene Zukunftsvereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen an deutschen Mobility-Standorten bis Ende 2027 aus.

Bosch bietet im Bereich autonomes Fahren Hard- und Software-Lösungen für Automobilhersteller an. Der Stiftungskonzern konzentriert sich nun verstärkt auf die elektronische Architektur moderner Fahrzeuge, die sich von vielen einzelnen Steuergeräten hin zu zentralen Bordcomputern verschiebt.

red

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