Europäischer Pkw-Markt: 9,7 Mio. Neuzulassungen in 2023 – 17 Prozent Anstieg zum Vorjahr

Auf dem europäischen Pkw-Markt (EU, EFTA & UK) wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gut 9,7 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen. Das sind 17 Prozent mehr als im identischen Vorjahreszeitraum. Der Aufholprozess verläuft jedoch schleppend: Der europäische Pkw-Markt liegt aktuell noch immer gut ein Fünftel (-20 Prozent) unter den Neuzulassungen des Vorkrisenniveaus von 2019.

Im Monat September wurden mit knapp 1,2 Mio. Einheiten elf Prozent mehr Neufahrzeuge registriert als noch im Vorjahresmonat. Die fünf größten europäischen Einzelmärkte entwickelten sich im abgelaufenen Monat wie folgt: Italien (+23 Prozent), Vereinigtes Königreich (+21 Prozent), Frankreich (+ elf Prozent), Spanien (+ zwei Prozent), Deutschland (± null Prozent).

Unterdessen haben die internationalen Automobilmärkte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 mehrheitlich einen Anstieg der Neuzulassungen verzeichnet, die Wachstumsraten sind auf den meisten Märkten positiv. Die Automobilkonjunktur entwickelt sich in den verschiedenen Kernmärkten weitestgehend stabil, allerdings dürften die kumulierten Wachstumsraten bis zum Jahresende noch etwas abschmelzen.

Zu einer gedämpften Nachfrage kommen geopolitische und gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten und nach wie vor hohe Energie- und Verbraucherpreise, sodass auch in den kommenden Monaten und im nächsten Jahr ein herausforderndes Umfeld für die Automobilwirtschaft besteht.

Nach drei Quartalen wurden auf dem chinesischen Pkw-Markt mit gut 17,9 Mio. verkauften Einheiten sieben Prozent mehr Pkw abgesetzt als noch im Vorjahreszeitraum. Der chinesische Markt hatte bereits im vergangenen Jahr das Vorkrisenniveau wieder erreicht und befindet sich aktuell knapp 20 Prozent oberhalb des Verkaufsvolumens von 2019. Im Monat September lag das Wachstum bei sieben Prozent. Die knapp 2,5 Mio. verkauften Pkw waren das höchste jemals in einem September erreichte Absatzniveau.

Der US-Light Vehicle-Markt entwickelte sich im Jahresverlauf dynamisch. In den Vereinigten Staaten sind die Light-Vehicle-Verkäufe (Pkw und Light Duty) in den ersten drei Quartalen deutlich um 14 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden rund 11,6 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Damit liegt der Markt noch knapp neun Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Monat September stiegen die Verkäufe im Vergleich mit dem Vorjahresmonat kräftig um gut 18 Prozent auf ein Volumen von 1,3 Mio. Einheiten.

In Japan zeigte sich der Pkw-Markt in den ersten neun Monaten des Jahres robust und dynamisch. Im aktuellen Jahresverlauf konnte ein Volumenwachstum in Höhe von 18 Prozent realisiert werden, es wurden 3,0 Mio. Pkw neu zugelassen. Die Absatzlücke zum Vorkrisenniveau von 2019 beträgt aber noch gut zwölf Prozent. Im September wurden 363.400 Pkw abgesetzt. Das sind knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

mid/wal/red

Arbeitermangel in Deutschland: Einheimische Arbeitskräfte reichen nicht aus

Deutschland leidet unter einem Arbeitskräftemangel, der nicht mehr allein durch deutsche Beschäftigte gedeckt werden kann. Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit, die von der ‘Rheinischen Post’ veröffentlicht wurde, zeigt sich seit Jahresbeginn ein deutlicher Rückgang der deutschen Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt. Dieser Trend ist auf den demografischen Wandel zurückzuführen.

Der demografische Wandel führt dazu, dass mehr Deutsche altersbedingt in den Ruhestand gehen, als junge Deutsche in den Arbeitsmarkt eintreten. Somit ist Deutschland verstärkt auf Zuwanderung angewiesen, um den steigenden Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betont die Dringlichkeit dieser Situation: ‘Wir brauchen dringend mehr Fach- und Arbeitskräfte. Wir alle spüren es mittlerweile in unserem Alltag.’ Unternehmen haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, Handwerksbetriebe müssen Aufträge ablehnen, und Geschäfte sowie die Gastronomie sind gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren.

Habeck zieht den Schluss, dass Deutschland sowohl bestehende inländische Arbeitskräfte besser nutzen als auch auf Zuwanderung setzen muss, um den Arbeitskräftebedarf zu decken, Wachstum zu fördern und den Wohlstand zu erhalten. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung das Fachkräfteeinwanderungsgesetz erlassen. Diese neuen Arbeitsmarkt-Daten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem eine Debatte über die Arbeitserlaubnis für Geflüchtete in Deutschland im Gange ist.

Habeck spricht sich dafür aus, Flüchtlingen, die bereits im Land sind, die Arbeitserlaubnis zu gewähren. Er betont jedoch die Notwendigkeit einer besseren Steuerbarkeit der Einwanderung und eine klare Regelung für diejenigen, die nicht in Deutschland bleiben können. Habeck erklärt weiter, dass das gemeinsame Asylsystem auf EU-Ebene und Migrationsabkommen geeignete Instrumente sind, um diese Ziele zu erreichen. Seine Schlussfolgerung lautet: ‘Wenn jemand bereits seit einiger Zeit hier ist, sollte die Devise sein: Raus aus dem Sozialsystem, rein in die Beschäftigung, damit Flüchtlinge möglichst selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und zum Gemeinwohl beitragen können.’ Er schlägt konkret vor, die Stichtagsregelung für die Beschäftigungsduldung zu ändern, um Menschen, die bereits lange in Deutschland arbeiten, den Fortbestand ihrer Tätigkeit zu ermöglichen und Unternehmen nicht erneut auf die Suche nach Arbeitskräften zu zwingen.

red

Höchste Kaufkraft im Landkreis Ludwigsburg: Diese Gemeinde führt die Liste an

Ludwigsburg – Die IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg hat kürzlich ihre “Einzelhandelskennzahlen 2023” veröffentlicht, die einen Einblick in die Kaufkraft und Umsätze im Einzelhandel der gesamten Region bieten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einwohner des Landkreises Ludwigsburg über eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft verfügen, die den Handel in der Region besonders attraktiv macht.

Laut der neuen Übersicht verfügen die Einwohner des Landkreises Ludwigsburg über eine beeindruckende einzelhandelsrelevante Kaufkraft von rund 4,5 Milliarden Euro. Diese Summe entspricht fast 20 Prozent des gesamten einzelhandelsrelevanten Kaufkraftvolumens in der gesamten Region Stuttgart. Pro Kopf bedeutet dies eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von durchschnittlich 8.155 Euro, was deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7.463 Euro liegt. Die Spannweite der Kaufkraft reicht von 9.914 Euro in Gerlingen bis 7.471 Euro in Gemmrigheim, wobei letzteres immer noch über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Der stationäre Einzelhandel im Landkreis Ludwigsburg verzeichnet einen Gesamtumsatz von knapp 3,3 Milliarden Euro, wobei fast ein Drittel dieses Umsatzes, nämlich rund 989 Millionen Euro, im Stadtgebiet von Ludwigsburg erzielt wird. Bietigheim-Bissingen folgt mit einem stationären Einzelhandelsumsatz von knapp 387 Millionen Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein erheblicher Teil der Kaufkraft in den Onlinehandel fließt.

Die Pro-Kopf-Umsätze im stationären Einzelhandel variieren im Landkreis Ludwigsburg erheblich und reichen von 10.465 Euro in Ludwigsburg bis 1.200 Euro in den kleinsten Kreisgemeinden Freudental und Hessigheim, gemessen an der Einwohnerzahl.

Besonders herausragend ist der Netto-Kaufkraftzufluss in Ludwigsburg aufgrund seiner dezentralen Verkaufsflächen und innerstädtischen Angebote. Die Zentralitätskennziffer, die diese Tatsache widerspiegelt, weist einen Wert von 158,5 für Ludwigsburg auf, gefolgt von Kirchheim am Neckar (Zentralitätskennziffer 146,6), Steinheim an der Murr (Zentralitätskennziffer 130,5) und Bietigheim-Bissingen (Zentralitätskennziffer 125,1). In kleineren Gemeinden sind diese Werte hingegen niedriger.

Die detaillierte Auswertung der Einzelhandelskennzahlen 2023 für die Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg basiert auf Daten der Michael Bauer Research GmbH, der CIMA Beratung + Management GmbH und der BBE Handelsberatung GmbH und kann hier eingesehen werden.

red

Umfrage: Deutsche sehen Deutschland auf einem schlechten Weg

Angesichts einer Liste von Krisen sehen fast zwei Drittel der Bundesbürger Deutschland auf einem schlechten Weg. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts Forsa für RTL und ntv. Der Anteil der Bürger, die Deutschland auf einem guten Weg sehen, liegt demnach nur noch bei acht Prozent.

Der weitaus größere Anteil von 64 Prozent aber gibt an: “Die Stimmung im persönlichen Umfeld ist schlechter als noch vor fünf Jahren.” Besonders finster ist die Lage im Osten Deutschlands: 70 Prozent sind hier mit der allgemeinen Situation unzufrieden – die Stimmung kippt. Getoppt wird diese Unzufriedenheit nur noch von den Anhängern der AfD (84) und der FDP (85).

Für gut ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) ging es in Sachen Lebensqualität in den vergangenen fünf Jahren steil bergab. Zum Vergleich: Nur etwas mehr als jeder Fünfte (23 Prozent) sieht sich in einer besseren Situation als noch vor fünf Jahren. Die sinkende Lebensqualität trifft dabei vor allem die Schwächsten: Wer 2.500 Euro oder weniger im Monat verdient, hat deutlich mehr an den aktuellen Krisen zu knabbern als Familien mit einem Monatseinkommen von 4.000 Euro oder mehr.

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Geringverdiener schätzt ihre Lage deshalb als schlechter im Vergleich zu vor fünf Jahren ein. Insbesondere die Anhänger der AfD ziehen eine negative Bilanz: Fast zwei Drittel (65 Prozent) sehen sich selbst in einer schlechteren Situation als noch vor fünf Jahren. Der Blick in die Zukunft ist noch pessimistischer: 71 Prozent der Deutschen rechnen damit, dass es Deutschland in Zukunft schlechter gehen wird als heute.

Besonders düster bewerten die Älteren die Zukunftschancen der Jüngeren: Mehr als drei Viertel der 45- bis 59-Jährigen geben an, dass die jüngere Generation in Deutschland künftig einen schlechteren Lebensstandard haben wird als heute. Fest machen lässt sich dieser Pessimismus unter anderem auch am schlechten Zustand (teilweise) öffentlicher Einrichtungen und Institutionen. 40 Prozent der Befragten gaben an, sich in den vergangenen Monaten über Bus, Bahn und Zug geärgert zu haben, 30 weitere über Ämter und Behörden.

Die Daten wurden am 25. und 26. September erhoben. Datenbasis: 1.003 Befragte.

red

Wohnimmobilienpreise in Deutschland: Stärkster Rückgang seit 2000

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im zweiten Quartal des laufenden Jahres weiter kräftig gesunken, auch wenn das Tempo des Niedergangs etwas nachlässt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitagmorgen ging es im Jahresvergleich um durchschnittlich 9,9 Prozent nach unten – das war der stärkste Rückgang der Wohnimmobilienpreise gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Im 2. Quartal 2022 hatte der Häuserpreisindex seinen bisherigen Höchststand erreicht, seitdem sind die Preise für Wohnimmobilien gegenüber dem jeweiligen Vorquartal rückläufig.

Mit -1,5 Prozent zum 1. Quartal 2023 fiel der Rückgang im 2. Quartal 2023 allerdings geringer aus als in den beiden Vorquartalen, als das Minus -2,9 Prozent (1. Quartal 2023) und -5,1 Prozent (4. Quartal 2022) betragen hatte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Wohnimmobilienpreise sowohl in den ländlichen als auch in den städtischen Regionen im Durchschnitt weiter gesunken. Am geringsten waren die Rückgänge allerdings in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen: Hier waren Eigentumswohnungen 7,0 Prozent günstiger als im 2. Quartal 2022, Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten 8,1 Prozent weniger.

Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 fielen die Preise in den dünn besiedelten Kreisen für Eigentumswohnungen um 2,1 Prozent, während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sogar leicht um 0,7 Prozent stiegen. In den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) gingen die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,8 Prozent zurück, für Ein- und Zweifamilienhäuser musste 12,6 Prozent weniger gezahlt werden. Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 fielen in den Metropolen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,1 Prozent und für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,4 Prozent.

Mit der aktuellen Veröffentlichung hat das Statistische Bundesamt auch Zahlen für das Jahr 2022 sowie für das 1. Quartal 2023 revidiert: Die Veränderungsrate des 1. Quartals 2023 zum 1. Quartal 2022 liegt für den bundesweiten Häuserpreisindex sowohl vor als auch nach Revision bei -6,8 Prozent, die Veränderungsrate des 1. Quartals 2023 gegenüber dem 4. Quartal 2022 wurde um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert (vorläufiger Wert: -3,1 Prozent, revidierter Wert: -2,9 Prozent).

red

Verbraucherpreise sinken leicht: Inflation im Monat August bei 6,1 Prozent

Wiesbaden – Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im August 2023 erneut etwas nachgelassen. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 6,1 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Im Juli hatte die Teuerung noch bei 6,2 Prozent gelegen, im Juni bei 6,4 Prozent.

Gegenüber Juli erhöhten sich die Preise im August voraussichtlich um 0,3 Prozent, so die Statistiker. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als “Kerninflation” bezeichnet, veränderte sich im August nicht und beträgt voraussichtlich wie schon im Juli 5,5 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 9,0 Prozent weiterhin überdurchschnittlich.

Auch der Anstieg der Energiepreise lag im August mit +8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nun wieder oberhalb der Vorjahresveränderungsrate des Gesamtindex; Grund dafür sei unter anderem ein “Basiseffekt” infolge des niedrigen Indexstands im August 2022, welcher durch die Maßnahmen des dritten “Entlastungspakets” der Bundesregierung beeinflusst wurde, so die Statistiker. Auf die Preissteigerung um 5,1 Prozent im Bereich der Dienstleistungen wirkte ebenfalls weiter ein “Basiseffekt” infolge der Einführung des von Juni bis August 2022 geltenden Neun-Euro-Tickets.

red

Tourismus-Boom in Ludwigsburg: Mehr Übernachtungen als je zuvor

Ludwigsburg – Ein erfreulicher Trend zeichnet sich im Bereich des Tourismus in Ludwigsburg ab: Im ersten Halbjahr 2023 wurden in den hiesigen Hotels mehr Übernachtungen verzeichnet als im Rekordjahr 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Dies geht aus den Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor. Die positive Entwicklung spiegelt sich in einem Anstieg von 25,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie einem Zuwachs von 1,2 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019 wider.

Elmar Kunz, Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg, zeigt sich überrascht von der rasanten Entwicklung: “Die Erholung und der überaus positive Trend resultieren sowohl aus dem stabilen Geschäftsreiseverkehr, dem regen Tagungs- und Kongressgeschehen und nicht zuletzt aus der steigenden privaten Nachfrage.” Kunz verweist darauf, dass die bedeutendsten Impulse im privaten Sektor erst im zweiten Halbjahr erwartet werden, insbesondere durch Veranstaltungen wie die Kürbisausstellung und den Weihnachtsmarkt.

Trotz der erfreulichen Zahlen wirft der Fachkräftemangel im Gastgewerbe einen Schatten auf die Situation. “Die positive Nachfrageentwicklung wird nach wie vor durch den Mangel an qualifiziertem Personal getrübt”, erklärt Kunz. Er macht darauf aufmerksam, dass viele Gastronomiebetriebe in Ludwigsburg trotz der hohen Nachfrage aufgrund von Personalmangel gezwungen waren, Ruhezeiten oder -tage einzuführen. Die zukünftige Entwicklung des Fachkräftemangels im Tourismussektor wird mit Sorge betrachtet.

Die ermutigenden Übernachtungszahlen zeigen somit nicht nur eine bemerkenswerte Erholung des Tourismus in Ludwigsburg, sondern auch die Herausforderungen, denen die Branche gegenübersteht.

red

Arbeitslosigkeit steigt im Juli leicht an: Agentur für Arbeit Ludwigsburg veröffentlicht aktuelle Zahlen

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Ludwigsburg ist im Berichtsmonat Juli saisonal üblich leicht angestiegen, wie die Agentur für Arbeit Ludwigsburg und das kommunale Jobcenter Landkreis Ludwigsburg berichten. Im Juli waren insgesamt 11.131 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 353 Personen oder 3,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres ist die Arbeitslosenzahl um 2.076 Personen oder 22,9 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 2,9 Prozent. Dennoch liegt der Agenturbezirk Ludwigsburg weiterhin unter dem Landesschnitt von Baden-Württemberg, der eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent aufwies (Vorjahr 3,6 Prozent).

Die Ursachen für den Anstieg der Arbeitslosigkeit liegen vor allem in einer vorübergehenden Sucharbeitslosigkeit junger Menschen, die das Ende ihrer schulischen und betrieblichen Ausbildungen erleben. Zusätzlich wirken sich die zuletzt schwache Konjunktur und die damit verbundenen Unsicherheiten für Unternehmen hemmend auf die Beschäftigungsdynamik und den Abbau der Arbeitslosigkeit aus. Die Agentur für Arbeit betont, dass Personen mit aktuellen beruflichen Kenntnissen und Fertigkeiten nach wie vor gute Beschäftigungschancen haben. Daher liegt ein besonderer Fokus auf der beruflichen Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten, wie Martin Scheel, Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur, erläutert.

red

Insolvenzwelle in Deutschland: Zahl der Firmenpleiten steigt stark

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Juni stark angestiegen. Insgesamt zählten die Forscher des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) 1.050 Pleiten von Personen- und Kapitalgesellschaften. Das sind 16 Prozent mehr als im Mai und 48 Prozent mehr als im Juni des vorigen Jahres.

Damit lag die Zahl der Insolvenzen elf Prozent über dem Durchschnittswert für den Monat Juni in den Jahren 2016 bis 2019. Zuletzt lag die Zahl im Juni 2016 höher. Die hohe Zahl der Insolvenzen im Juni setze zum einen den Trendanstieg der letzten zwölf Monate fort, sei aber teilweise auch durch die hohe Zahl an Werktagen im Juni zu erklären, sagte IWH-Forscher Steffen Müller. “Die Frühindikatoren des IWH lassen für die kommenden Monate wieder einen leichten Rückgang der Insolvenzzahlen erwarten.”

Schließungen großer Arbeitgeber führen zu hohen und dauerhaften Lohnverlusten bei den Beschäftigten. Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Juni gemeldet wurde, ca. 15.400 Arbeitsplätze betroffen waren. Das ist der höchste Wert seit August 2020. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten in den größten zehn Prozent der Unternehmen liegt damit im Juni 40 Prozent über dem Durchschnittswert für den Monat Juni in den Jahren 2016 bis 2019. Im ersten Halbjahr 2023 waren mit 64.000 Beschäftigten ein Drittel mehr Menschen in großen Unternehmen von Insolvenz betroffen als im Mittel der Jahre 2016 bis 2019. “Das erste Halbjahr 2023 war vergleichsweise stark von Insolvenzen betroffen”, so Müller.

red

18 Prozent Inflation? Warum die gefühlte Inflation in Deutschland stark von der tatsächlichen abweicht

In einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass Verbraucher die Inflation hauptsächlich anhand der Preiserhöhungen bei den am häufigsten gekauften Leistungen und Konsumgütern wahrnehmen. In Deutschland ist der Unterschied zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Inflation besonders groß.

Die Schweizer leben weiterhin in einer Insel der Geldstabilität. Im Mai 2023 betrug die Inflationsrate in der Schweiz lediglich 2,2%. Im Gegensatz dazu sind die Inflationsraten in Deutschland und Österreich mit 6,1% bzw. 8,8% fast drei- bzw. viermal so hoch. Diese große Divergenz bei der Preissteigerung der alpinen Anrainerstaaten wirft Fragen auf. Warum liegen die Inflationsraten der verschiedenen Länder so weit auseinander? Und warum gibt es eine beträchtliche Diskrepanz zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Inflation, ähnlich wie bei der Einführung des Euro vor mehr als 20 Jahren? Eine aktuelle Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade untersucht die Ursachen für diese unterschiedlichen Entwicklungen.

“Insbesondere in Deutschland klaffen die gefühlte und die tatsächliche Inflation stark auseinander”, sagt Jasmin Gröschl, Volkswirtin bei Allianz Trade. “Die gefühlte Inflation in der Eurozone ist fast dreimal so hoch und lag zuletzt bei fast 17%, was etwa 9 Prozentpunkte über der tatsächlichen Teuerungsrate in diesem Quartal liegt. In Deutschland betrug die Abweichung der gefühlten Inflation sogar mehr als 18%, was einer Differenz von 11 Prozentpunkten entspricht. Diese Diskrepanz ist nicht unerheblich, da die gefühlte Inflation das Verhalten der Verbraucher, beispielsweise beim Kaufverhalten, stark beeinflusst. Sie spielt daher eine wichtige Rolle für die Wirtschaft, die Unternehmen und die Zinspolitik.”

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Verbraucher die Inflation hauptsächlich anhand der Preisänderungen bei den am häufigsten gekauften Leistungen und Konsumgütern wahrnehmen. In Deutschland ist der Unterschied zur realen Teuerung besonders groß. Laut einer Studie klaffen die von Verbrauchern wahrgenommene und die tatsächlich ermittelte Inflation in Deutschland besonders stark auseinander. Dies lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, wie psychologische Aspekte, demografische und regionale Unterschiede sowie individuelles Konsumverhalten. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Verbraucher den Preisanstieg anders wahrnehmen als die offizielle Inflationsmessung, was zu einem verzerrten Bild und einer starken Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Inflation führt.

Neben der Wahrnehmung der Inflation gibt es auch erhebliche Unterschiede in den Inflationsraten in Europa und im deutschsprachigen Raum. Die durchschnittliche Inflationsrate in der EU liegt zuletzt bei über 8%. In der Eurozone betrug die Inflationsrate im vergangenen Quartal 8,5%, während sie in Deutschland bei 6,1% lag.

Diese Unterschiede in der Inflationsentwicklung werfen die Frage auf, welche Faktoren dazu beitragen. Experten zufolge spielen verschiedene Aspekte eine Rolle, darunter Konjunktur, Geldpolitik, Angebot und Nachfrage auf dem Markt sowie externe Einflüsse wie Rohstoffpreise und geopolitische Entwicklungen.

Die Diskrepanz zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Inflation in Deutschland kann auf mehrere Gründe zurückgeführt werden. Psychologische Faktoren spielen eine wichtige Rolle, da die Wahrnehmung der Preissteigerungen stark von individuellen Erfahrungen und Erwartungen geprägt ist. Zudem können demografische und regionale Unterschiede eine Rolle spielen, da bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Regionen stärker von Preissteigerungen betroffen sein können als andere.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das individuelle Konsumverhalten. Verbraucher konzentrieren sich oft auf bestimmte Produkte und Dienstleistungen, bei denen sie Preisveränderungen besonders stark wahrnehmen. Wenn die Preise dieser Produkte und Dienstleistungen überdurchschnittlich steigen, kann dies zu einer verzerrten Wahrnehmung der Inflation führen.

Die Diskrepanz zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Inflation hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Zinspolitik. Wenn Verbraucher eine höhere Inflation wahrnehmen als tatsächlich vorhanden, kann dies ihre Ausgaben- und Sparverhalten beeinflussen. Unternehmen wiederum könnten aufgrund der gefühlten Inflation ihre Preise anpassen, was wiederum Auswirkungen auf die Preisstabilität und die Zinspolitik haben kann.

Insgesamt zeigt die Analyse der Inflationsentwicklung in Deutschland und anderen Ländern, dass die gefühlte Inflation von der tatsächlichen Inflation abweichen kann. Es ist wichtig, die verschiedenen Faktoren zu berücksichtigen, die zur Diskrepanz beitragen, um ein umfassenderes Bild der Inflationsentwicklung zu erhalten und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um Preisstabilität und Verbrauchervertrauen zu gewährleisten.

red

Seite 3 von 10
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10