Wirtschaftslagebericht Mai 2019 im Landkreis Ludwigsburg

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Im Frühsommer 2019 stuft jedes zweite Unternehmen im IHK-Bezirk Ludwigsburg seine Geschäftslage mit „befriedigend“ ein. Darüber hinaus gibt es knapp 46 Prozent „gut“ und nur etwas mehr als vier Prozent „schlecht“ Bewertungen. Der Saldowert aus guten und schlechten Lageangaben gibt gegenüber dem Jahresbeginn um vier Prozentpunkte nach, bewegt sich mit 41 Punkten aber immer noch auf einem relativ hohen Niveau.

Zurückhaltender als zu Jahresbeginn fallen die Geschäftserwartungen aus: Rund 26 Prozent „verbessern“ stehen aktuell 22 Prozent „verschlechtern“ Angaben gegenüber, per Saldo ein Rückgang um gut 5 Prozentpunkte. Bezirkskammerpräsident Albrecht Kruse kommentiert: „Wir haben es mit einer schwächeren weltweiten Nachfrage und Investitionsbereitschaft zu tun. Dazu tragen die aktuellen Handelskonflikte mit Strafzöllen und die Brexit-Hängepartie maßgeblich mit bei. Das kommt jetzt in der Industrie an, wo auf immer noch ordentlichem Lageniveau aktuell mehr Unternehmen einen abnehmendem als einen zunehmendem Auftragseingang angeben“.

„Wir sehen gleichzeitig, dass der Handel und die Bauwirtschaft weiter vom hohen Beschäftigungsstand, den gestiegenen Einkommen, der geringen Inflation und den günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren. Das stützt die Konjunktur. Im breit gefächerten Dienstleistungssektor blickt man unter dem Strich vorsichtig optimistisch auf die nächsten Monate“, so Kruse weiter. Knapp drei von zehn Unternehmen geben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten mehr im Inland investieren wollen, rund jedes sechste geht von niedrigeren Investitionsausgaben aus. Ersatzbedarf ist dabei das häufigste Motiv. Rund sechs von zehn Unternehmen erwarten für die nächsten Monate eine in der Tendenz gleich bleibende Beschäftigung. Mit mehr Personal plant knapp jedes fünfte, mit weniger gut jedes fünfte Unternehmen.

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Fachkräftemangel ist das meistgenannte Geschäftsrisiko: 66 Prozent der Unternehmen geben ihn an, sieben Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn. „Der Ersatz ausscheidender Fachkräfte ist eine große Herausforderung, auch wenn man die Beschäftigung derzeit stabil halten möchte“, ergänzt Kruse. Am zweithäufigsten wird jetzt mit 58 Prozent die Sorge vor einer schwächeren Inlandsnachfrage genannt, rund neun Punkte mehr als zuletzt. Mit 50 Prozent Nennung folgen steigende Arbeitskosten.