Schlaganfall: Darum ist Prävention so wichtig

Pro Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Er ist noch immer die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Mit Prävention wären viele Schlaganfälle zu verhindern: Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Kontrolle der persönlichen Risikofaktoren.

“Jeder Schritt zählt!” lautet das Motto, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum Welt-Schlaganfalltag 2019 ausgibt. Denn Bewegung dürfte wohl der wichtigste “Gesundmacher” sein. “Weil körperliche Aktivität nicht nur die Gefäße gesünder macht, sondern auch weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und Übergewicht reduziert”, erläutert Miriam Mashkoori, Präventionsexpertin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.

Das Motto “Jeder Schritt zählt!” soll deutlich machen: Es geht nicht um sportliche Spitzenleistungen. Für eine gute Schlaganfall-Prävention kann es zum Beispiel ausreichen, an fünf Tagen in der Woche 30 Minuten zu walken. “Wer 150 Minuten pro Woche moderaten Sport treibt, der macht schon sehr viel richtig. Das entspricht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO”, sagt Mashkoori.

Weltweit liegt das Risiko, in seinem Leben einen Schlaganfall zu erleiden, bei erschreckenden 25 Prozent. Das ist das Ergebnis der “Global Burden of Disease Study”, die seit 1992 regelmäßig durch die WHO gemeinsam mit der Weltbank und der Harvard University durchgeführt wird.

Ralf Loweg

 

Bewegung hilft gegen den Herbst-Blues

Mit dem Herbst werden die Tage kürzer und grauer. Bei vielen Menschen schlägt das Wetter dann auch schon mal auf die Stimmung, der sogenannte “Herbst-Blues” schleicht sich ein. Ein probates Gegenmittel: körperliche Aktivität, die denn hellt die Stimmung auf. Einige Studien liefern Hinweise darauf, dass Sport ähnlich wirksam ist wie eine Behandlung mit Antidepressiva oder eine Psychotherapie, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” berichtet.
Ausdauersportarten wie leichtes Joggen oder Nordic Walking können noch mehr bewirken, denn sie bringen zudem den Kreislauf in Schwung und vertreiben das Gefühl der Müdigkeit. “Gegen Müdigkeit helfen auch ausreichender Schlaf zu Nachtzeiten und ein ausgewogener Tagesrhythmus”, sagt Dr. Sabine Köhler, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in Jena.

Bewegung ist aber nicht alles: Wer regelmäßig soziale Kontakte pflegt, lädt seine Stimmung ebenfalls positiv auf. Auch gemeinsam mit anderen Pläne zu schmieden und sich auf etwas Schönes zu freuen, hebt die Laune. Professor Michael Deuschle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim rät stimmungslabilen und kontaktarmen Menschen zu einem Haustier als Begleiter im Alltag. Ein Hund zum Beispiel erzwinge Aktivität und führe beim Gassigehen zwangsläufig zu Kontakten mit anderen Menschen.

Andreas Reiners

Bluthochdruck natürlich senken

Während des Herzschlags pumpt das Herz mit großer Kraft Blut in die Gefäße, welches dabei Druck auf die Gefäßwände ausübt. Diese setzen den sogenannten Gefäßwiderstand entgegen. Beide Faktoren bestimmen den Blutdruck. Durch Anstrengung oder Stress kann er vorübergehend erhöht sein. Ist der Druck dauerhaft zu hoch, werden die Arterien geschädigt. Langfristige Folgen können zum Beispiel ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt sein. Durch eine Änderung des Lebensstils können Betroffene ihren Blutdruck natürlich senken. Dazu gehört unter anderem ausreichend Bewegung sowie die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Aber auch bestimmte Mikronährstoffe können den Blutdruck senken.

Magnesium: Der Mineralstoff reguliert die Muskelspannung im Körper. Er sorgt dafür, dass sich die Gefäßmuskulatur entspannt, so wird die Dehnbarkeit der Blutgefäße erhöht. Magnesium verbessert daher die Durchblutung und ist Voraussetzung für einen gesunden Blutdruck. Gute Magnesiumlieferanten sind Getreideprodukte wie Weizenkleie und Haferflocken. Weitere Quellen sind Nüsse und Sonnenblumenkerne, Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie magnesiumreiche Mineralwässer mit mindestens 50, besser 100 Milligramm Magnesium pro Liter.

Kalium: Ein weiterer Mineralstoff, der an der Regulation des Blutdrucks beteiligt ist, ist Kalium. Er ist unter anderem in Bananen und Vollkornbrot enthalten. Ein Mangel kann Bluthochdruck auslösen. Darüber hinaus benötigen viele Bluthochdruckpatienten mehr Kalium als gesunde Menschen. Deshalb sollten Betroffene ihren Kaliumwert im Blut überprüfen lassen. Ein erhöhter Bedarf kann zum Beispiel durch Präparate gedeckt werden. Wichtig: Die Einnahme von Kaliumpräparaten sollte immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Liegt nämlich kein Mangel vor, kann es zu einem Kaliumüberschuss kommen. Dieser kann zum Beispiel zu Herzrhythmusstörungen führen. Infos unter: www.vitamindoctor.com/Bluthochdruck

Omega-3-Fettsäuren: Auch Omega-3-Fettsäuren tragen dazu bei, dass das Blut besser fließen kann, denn sie haben eine gefäßerweiternde Wirkung. Außerdem hemmen sie Entzündungsprozesse im Körper und verlangsamen die Entstehung von Gefäßablagerungen. Somit können Omega-3-Fettsäuren nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für Folgeerkrankungen verringern. Fettreiche Fische wie Lachs und Hering zählen zu den wichtigsten Lieferanten. Wer Fisch nicht mag, kann den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren durch die Einnahme von Präparaten aus Fischöl oder deren vegane Alternative aus Algen decken.

Rudolf Huber

Trinken, damit nicht der Arzt kommt

Es ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden enorm wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen – womit bestimmt nicht Alkoholika oder Kaffee gemeint sind. Doch speziell ältere Menschen trinken oft zu wenig.

Die richtige Methode: Nicht warten, bis der Durst kommt. Denn der zeigt bereits einen akuten Flüssigkeitsmangel an, so das Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”. Besser ist es, schon vorher zum (Wasser-)Glas zu greifen.

Weil auf Vorrat zu trinken nicht möglich ist, sollte die Flüssigkeitsaufnahme regelmäßig über den Tag verteilt werden. Ein guter Tipp: Wer abends gegen sechs Uhr das letzte Mal trinkt, muss sich auch keine Sorgen über lästige nächtliche Ausflüge aufs stille Örtchen machen.

Hilfreich kann auch sein, immer morgens die tägliche Ration bereitzustellen und ein gedrungenes Glas zu wählen, in dem die Wassermenge geringer zu sein scheint. Klarer Fall: Das Auge trinkt mit.

Rudolf Huber

Deutsche sind oft wasserscheu

Händewaschen ist das A und O der Hygiene. Doch viele Deutsche nehmen es mit der Sauberkeit nicht so genau. Mediziner wollen das ändern. Anlässlich des Welttages des Händewaschens macht der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) deutlich, wie wichtig Händewaschen für die Prävention von ansteckenden Krankheiten ist und veröffentlicht eine Anleitung zur besseren Handhygiene.

Im Zeitalter von gefährlichen Erregern wie Ehec, verstärkten Phasen von Grippewellen und immer neu auftretenden Bakterien und vor allem Viren sollte eine gute Hygiene für jeden selbstverständlich sein. Doch eine neue britisch-amerikanische Studie des “Hygiene Councils” zeigt, dass die Deutschen keinen großen Wert aufs Händewaschen legen.

Wie nachgewiesen werden konnte, waschen sich in Deutschland weniger als die Hälfte aller Kinder vor dem Essen die Hände. Auch in Ländern wie Kanada, Australien und England liegen die Vergleichsquoten ähnlich niedrig, während sie in Indien, Malaysia und Italien deutlich nach oben übertroffen werden.

Richtiges Händewaschen reduziert das Risiko von Infektionen, insbesondere von Durchfallerkrankungen, um mehr als 40 Prozent und bei infektiösen Atemwegsinfektionen um fast 25 Prozent, sagen die Mediziner. Insgesamt würden an diesen beiden Infektionserkrankungen weltweit jedes Jahr allein 3,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben. Das beweise, dass einfache Mittel Leben retten könnten.

Laut Unicef Deutschland zählt regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife zu den wirksamsten und gleichzeitig preiswertesten Methoden. Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des VDBW, bestätigt: “Wer sich regelmäßig die Hände wäscht, verhindert die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie beispielsweise des Influenza-A-Virus, da ein Großteil aller ansteckenden Krankheiten über die Hände übertragen wird.” Man dürfe es allerdings auch nicht übertreiben. Wer sich etwa alle fünf Minuten die Hände wasche, könne die Haut reizen.

Rudolf Huber

So teuer sind Krebsmedikamente wirklich

Die Ausgaben für Krebsmedikamente sind in den vergangenen Jahren um etwa 50 Prozent auf über sieben Milliarden Euro gestiegen. Nach einer Berechnung des GKV-Spitzenverbandes der Krankenkassen, die der WirtschaftsWoche vorliegt, stiegen die Netto-Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Krebspräparate von 4,95 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 7,39 Milliarden im Jahr 2018.

Dabei sind in den vergangenen Jahren zahlreiche teure Medikamente auf den Markt gekommen. So kostet eine Behandlung mit dem Novartis-Präparat Kymriah, das gegen bestimmte Formen von Leukämie wirkt, 320.000 Euro. Beim Mittel Keytruda des US-Konzerns Merck & Co. veranschlagen die Kassen über 100.000 Euro pro Patient und Jahr. Für Opdivo des Herstellers Bristol Myers Squibb (BMS) gehen sie von 75.000 Euro jährlichen Therapiekosten aus. In Kombination mit dem BMS-Präparat Vervoy ergeben sich sogar jährliche Ausgaben von über 130.000 Euro.

Der Spitzenverband weist darauf hin, dass die tatsächlichen Kosten von der Dauer der Therapie abhängen. So schwankt die Behandlungsdauer bei Opdivo – je nach Krebsart – zwischen 1,8 und 15,6 Monaten. Kritiker monieren, dass die hohen Ausgaben in kaum einem Verhältnis zum Nutzen stünden.

Der Pharma-Branchenverband VfA argumentiert dagegen, dass in der Krebstherapie deutliche Fortschritte erzielt worden seien und Patienten heute länger überleben. Die Kosten für Krebsmedikamente würden deshalb steigen, weil auch die Zahl der Krebserkrankungen zunehme. Insgesamt seien die Kosten für alle Arzneimittel in den vergangenen Jahren im Schnitt lediglich um drei Prozent pro Jahr gestiegen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs.

Das halten die Deutschen vom Klimapaket

Die Bundesregierung hat ein Maßnahmenpaket für einen besseren Umwelt- und Klimaschutz beschlossen. Wenn man das Paket betrachtet, finden 49 Prozent der Bürger, dass die darin angekündigten Maßnahmen nicht weit genug gehen. 30 Prozent halten sie für angemessen; für 15 Prozent gehen die Maßnahmen zu weit. Das sind Ergebnisse des aktuellen ARD-DeutschlandTrends.

Einzelne Maßnahmen des Klimapakets werden dabei durchaus unterschiedlich bewertet: 92 Prozent finden, dass günstigere Bahnfahrten im Fernverkehr in die richtige Richtung gehen. Höhere Steuern auf Flugreisen befürworten grundsätzlich 69 Prozent, eine staatliche Abwrackprämie für alte Ölheizungen 68 Prozent. Eine höhere Pendlerpauschale geht für 54 Prozent in die richtige Richtung.

Zwei Maßnahmen werden allerdings mehrheitlich kritisch gesehen: Dass es eine höhere staatliche Kaufprämie für Elektroautos geben soll, lehnen 53 Prozent der Bürger ab. Und die Einführung einer CO2-Abgabe auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas – ein Kernstück des Klimapakets – geht für 57 Prozent in die falsche Richtung.

Noch deutlicher wird die Ablehnung, wenn man auf einzelne Einkommensgruppen schaut: Von den Menschen mit einem monatlichen Netto-Haushaltseinkommen unter 1.500 Euro meinen 69 Prozent, dass die CO2-Abgabe in die falsche Richtung geht.

Ralf Loweg

Studie: Krankenkassen drohen Verluste

Nach Jahren mit Milliarden-Überschüssen drohen den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wieder Defizite. Etwa ab Mitte der 2020er Jahre würden die GKV-Ausgaben die Beitragseinnahmen wieder übersteigen. Das prognostiziert jedenfalls eine Studie des Berliner IGES Institutes im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Ein wesentlicher Treiber sei die demografische Entwicklung – mit einem steigenden Anteil älterer Menschen, die eher Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Um die prognostizierten Ausgabensteigerungen abzudecken, müsse der GKV-Beitragssatz bis 2040 von derzeit 14,6 Prozent schrittweise auf 16,9 Prozent angehoben werden, schreiben die Autoren der Studie.

Auch Empfehlungen an die Gesundheitspolitik gibt es: So könnten etwa Überkapazitäten im Klinikbereich abgebaut werden, um Kosten zu sparen. Zugleich müssten steigende Beitragssätze dadurch abgemildert werden, dass der Bund seinen Zuschuss schrittweise anhebt.

Ralf Loweg

Ein bisschen Wellness geht immer

Wellness-Oasen haben ganzjährig Konjunktur. Doch vor allem in der dunklen Jahreszeit, wenn es draußen nass und kalt ist, wollen sich viele Deutsche in kuscheliger Atmosphäre richtig verwöhnen lassen. Doch das Interesse an den Entspannungsurlauben ist keinesfalls überall gleich stark ausgeprägt. Eine aktuelle Erhebung von Fit Reisen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Regionen von Nord nach Süd und von West nach Ost.

Um festzustellen, wer am liebsten Wellness-Urlaub macht, hat Fit Reisen das Suchverhalten von deutschen Nutzern der größten Online-Suchmaschine Google unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Stuttgarter sind absolute Wellness-Champions. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt möchte sich jeder 15. einmal im Jahr eine entspannende Auszeit gönnen. Silber und Bronze gehen an Frankfurt am Main und München. Hier sehnt sich jeder 18. und 21. nach regelmäßiger Erholung. Das Schlusslicht bildet Berlin. Nur jeder 48. Hauptstädter sucht einmal im Jahr nach einem Wellness-Aufenthalt.

Der Blick auf die Bundesländer zeigt einen großen Kontrast zwischen den nördlicheren und südlicheren Regionen. Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern haben beim Wellness-Tourismus die Nase vorn, während die Menschen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kleine Entspannungsmuffel zu sein scheinen. Im Mittelfeld bewegen sich norddeutsche Städte wie Hamburg oder Bremen, aber auch Rheinländer halten sich beim Relax-Urlaub zurück.

Ralf Loweg

Raus in die Natur: Bald auf Rezept?

bstecher ins Grüne sind wichtig für die Gesundheit. “Wir sind genetisch auf die Natur ausgerichtet, nicht auf Beton”, sagt Andreas Michalsen, Charite-Professor und Arzt für Naturheilkunde am Immanuel-Krankenhaus in Berlin, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. “Und sobald der Mensch gegen sein biologisches Programm lebt, schadet das der Gesundheit.”

Michalsen empfiehlt, sich mindestens zweimal pro Woche 30 bis 45 Minuten in der Natur zu bewegen. Der Aufenthalt im Grünen verringert Stressempfinden, Blutdruck und Puls. Darüber hinaus regenerieren sich Gedächtnis und Aufmerksamkeit, während die an Entzündungen beteiligten Immunwerte sinken. Ängste und Depressionen gehen zurück, bei Kindern lassen ADHS-Symptome nach. Die Menschen fühlen sich besser, seelisch und körperlich.

Charite-Professor Michalsen ist überzeugt davon, dass Ärzte in einigen Jahren Bewegung in der Natur per Rezept verordnen werden. “Die Natur als Arzt wird wichtiger werden”, glaubt er. Solche Verordnungen würden schon bald Eingang finden in die Medizin, vor allem in städtischen Gebieten. Keine schlechte Idee.

Ralf Loweg

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