Patienten-Frust: Der Ärger mit dem Arzt

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Ein Arztbesuch steht auf der Beliebtheitsskala vieler Menschen nicht weit oben. Und wenn sie auch noch schlecht behandelt oder nicht ernst genommen werden, ist der Ärger groß. In dieser Hinsicht besteht großer Nachholbedarf, zumindest, wenn man einer Online-Umfrage glauben möchte. Demnach haben sich 49,3 Prozent der Befragten schon einmal bei ihrem Arzt nicht gut aufgehoben gefühlt.

Gründe für die Unzufriedenheit gibt es viele: Vor allem, wenn die Beschwerden aus Patientensicht nicht korrekt behandelt werden können (17 Prozent) oder Patienten das Gefühl haben, sie selbst (11,4 Prozent) oder ihre Beschwerden (10,0 Prozent) würden nicht ernst genommen, kommt Unmut auf.

Beverley Kugler, Ärztliche Leiterin Deutschland der Online-Arztpraxis Zava, erklärt: “Selbst eine adäquate Behandlung kann von dem Patienten als unzureichend empfunden werden, wenn sie nicht gut erklärt wird. Wenn Sie kein Vertrauen in Ihren Arzt haben, sollten Sie darüber nachdenken, eine medizinische Zweitmeinung einzuholen. Schließlich geht es um Ihre Gesundheit.”

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Tatsächlich suchen 60 Prozent der Befragten, wenn sie sich nicht gut aufgehoben fühlen, zusätzlichen Rat bei einem anderen Arzt. 75 Prozent versuchen es mit Selbsttherapie. Beim Thema sexuelle Gesundheit gehen Frauen interessanterweise doppelt so häufig wie Männer das Problem selbst an.

Der erste Anlaufpunkt für medizinischen Rat ist in vielen Fällen das Internet. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. “Oft ist nicht eindeutig ersichtlich, ob ein Beitrag tatsächlich von einem Experten verfasst worden ist. Eine Selbstmedikation auf Basis einer ungesicherten Quelle kann so schnell gesundheitsschädlich werden”, sagt Beverley Kugler von Zava. mp/rlo