Finanzlage spitzt sich zu: Landkreis Ludwigsburg plant Rekord-Kredit und Erhöhung der Kreisumlage

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Die finanzielle Lage im Landkreis Ludwigsburg spitzt sich zu – und das bleibt nicht ohne Folgen. Mit einem Haushaltsvolumen von knapp 1,2 Milliarden Euro, einer deutlich angehobenen Kreisumlage und einer Rekord-Kreditaufnahme von 66 Millionen Euro steuert der Landkreis auf ein herausforderndes Jahr 2025 zu. Landrat Dietmar Allgaier spricht von der „absoluten Untergrenze dessen, was möglich ist“, und warnt: Ohne diese Maßnahmen würde die angespannte Situation der 39 Städte und Gemeinden im Kreis noch kritischer werden.

Strukturelle Probleme verschärfen die Lage

In seiner Rede zur Vorstellung des Haushaltsentwurfs am vergangenen Freitag, betonte Landrat Allgaier, dass nicht nur der Landkreis selbst, sondern auch viele der 39 Städte und Gemeinden im laufenden Jahr bereits unter finanziellen Belastungen stünden – eine Entwicklung, die sich 2025 weiter verschlechtern werde. „Dies hänge nicht nur mit der schwierigen Wirtschaftslage zusammen, sondern sei zu einem großen Teil strukturell bedingt“, sagte Allgaier. Besonders betonte er das Konnexitätsprinzip: „Wer bestellt, bezahlt.“ Die Kreise und Gemeinden „weiter im Regen stehen zu lassen, wäre fatal und ein weiterer Verlust an Glaubwürdigkeit der Politik.“

Einsparungen und Haushaltskommission – Der Sparkurs hat begonnen

Der Landkreis hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die finanzielle Lage zu verbessern. Die Haushaltskommission, die mit externer Unterstützung arbeitet, wurde eingerichtet, um neue Einsparpotenziale zu finden und freiwillige Aufgaben auf den Prüfstand zu stellen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, betonte Allgaier. Trotzdem sei der Kreishaushalt in hohem Maße von Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene abhängig, und ohne zusätzliche Mittel sei „die kommunale Selbstverwaltung massiv gefährdet.“

Der Ergebnishaushalt weist für das Jahr 2025 ein Defizit von 45,6 Millionen Euro aus, das weiter an den Rücklagen zehrt. Besonders die Kliniken im Kreis stellen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. „Es bestehen für die Kliniken große Risiken, da zum Planungszeitpunkt die Entwicklung der Krankenhauserlöse noch nicht abschließend feststehen kann“, erklärte Allgaier. Auch ein Einnahmeverlust von 6 Millionen Euro durch die Ergebnisse des Zensus verschärft die Situation.

Kreisumlage: Weniger Anhebung als ursprünglich geplant

Ursprünglich hatte die Kreisverwaltung eine Erhöhung der Kreisumlage auf 33,5 Prozentpunkte geplant. Doch angesichts der schwierigen Lage der Kommunen im Landkreis entschied sich der Kreistag letztlich für eine moderatere Anhebung auf 31 Prozentpunkte. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht einfach gemacht“, so Allgaier, „aber wir wollten die schwierige Haushaltssituation der Städte und Gemeinden im Landkreis so gut es geht berücksichtigen.“

Rekord-Kreditaufnahme zur Finanzierung

Um den Finanzierungsmittelbedarf von 69,8 Millionen Euro zu decken, plant der Landkreis eine beispiellose Kreditaufnahme von 66 Millionen Euro – die höchste in der Geschichte des Landkreises. „Diese Fremdfinanzierung muss eine einmalige Ausnahme bleiben“, betonte Allgaier. Es müsse bei dieser Ausnahme bleiben, um die nötigen Investitionen und laufenden Kosten zu decken. Gleichzeitig stellte er klar, dass von 2026 bis 2028 weitere Erhöhungen der Kreisumlage unumgänglich seien.

ÖPNV und Sozialetat – Steigende Kosten belasten den Haushalt

Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) wird ebenfalls zu einer immer größeren finanziellen Herausforderung. Für 2025 sind im Ergebnishaushalt 57 Millionen Euro an Nettoressourcenbedarf eingeplant, was einer Steigerung von 4,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders der Busverkehr belastet den Haushalt mit steigenden Kosten, die von 18,8 Millionen Euro auf 25,6 Millionen Euro anwachsen. Auch das Deutschlandticket birgt Risiken, da die bereitgestellten Mittel von Bund und Ländern voraussichtlich nicht ausreichen werden.

Auch der Sozialetat bleibt der größte Block im Haushalt, mit 530,1 Millionen Euro an Transferaufwendungen. Der Nettozuschussbedarf beträgt 253,8 Millionen Euro, wobei der größte Anteil mit 107 Millionen Euro auf die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen entfällt. Die Jugendhilfe schlägt mit 63 Millionen Euro zu Buche, was eine weitere erhebliche Belastung darstellt.

Größte Einzelinvestition: Schulerweiterung für die Schule Gröninger Weg

Die größte Einzelinvestition im Kreishaushalt 2025 ist der Erwerb zusätzlicher Schulräume für die Schule Gröninger Weg, die mit 16 Millionen Euro veranschlagt ist. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen platzt das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum aus allen Nähten. Mit einer Zwei-Standort-Lösung soll der Raumbedarf langfristig und nachhaltig gedeckt werden.

Haushaltsberatungen stehen bevor

In den kommenden Wochen wird der Haushaltsentwurf in den Ausschüssen des Kreistags eingehend diskutiert. Die endgültige Verabschiedung des Haushaltsplans ist für den 20. Dezember 2024 geplant.

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Frontalzusammenstoß bei Möglingen: Seat kracht in Alfa Romeo – zwei Schwerverletzte und Vollsperrung bis in die Nacht

Ludwigsburg –  Am Freitagabend (18.10.2024) kam es gegen 18:40 Uhr auf der Stammheimer Straße (L1110) zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen schwer und eine weitere leicht verletzt wurden. Nach bisherigen Erkenntnissen war eine 36-jährige Fahrerin mit ihrem Seat Arosa aus Stuttgart-Stammheim in Richtung Möglingen unterwegs, als sie aus bislang ungeklärter Ursache in den Grünstreifen geriet, ins Schleudern kam und auf die Gegenfahrbahn prallte. Dort stieß sie mit dem entgegenkommenden Alfa Romeo einer 20-jährigen Fahrerin zusammen, berichtet die Polizei

Durch den Aufprall wurde der Alfa Romeo in den Grünstreifen geschleudert, wo er zum Stehen kam. Die 36-Jährige und ihr 42-jähriger Beifahrer erlitten schwere Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die 20-jährige Alfa Romeo-Fahrerin wurde leicht verletzt und kam ebenfalls zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus.

Die Stammheimer Straße war bis 22:07 Uhr aufgrund der Unfallaufnahme, Bergung der Fahrzeuge und Reinigung der Fahrbahn voll gesperrt. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf etwa 14.000 Euro geschätzt.

Der Rettungsdienst war mit drei Rettungswagen und einem Notarzt im Einsatz. Die Feuerwehr Möglingen unterstützte mit mehreren Fahrzeugen, während das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit insgesamt zehn Streifenbesatzungen vor Ort war.

red

Kommt jetzt die große Rückholaktion? Nordostsyrien will alle syrischen Flüchtlinge aus Deutschland zurückholen

Die Außenministerin des autonom verwalteten Gebiets Nordostsyrien, Elham Ahmed, bietet der Bundesregierung die Rücknahme aller syrischen Flüchtlinge aus Deutschland an.

“Wir sind bereit, syrische Flüchtlinge aus Deutschland im Gebiet der Selbstverwaltung aufzunehmen, egal, ob sie ursprünglich aus diesem Gebiet kommen oder aus einem anderen Teil Syriens”, sagte Ahmed dem Portal ntv.de. Und sie fügte hinzu: “Uneingeschränkt alle.”

Ahmeds Angebot folgt auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster vom Juli, wonach inzwischen für Zivilpersonen in Syrien aktuell “keine ernsthafte, individuelle Bedrohung” für Leib und Leben mehr bestehe. Die Rücknahme von Flüchtlingen könne im Gegenzug für Entwicklungshilfe und Wiederaufbau verhandelt werden.

Die Außenministerin ist derzeit für Gespräche in Deutschland. Ihr Angebot habe sie der Bundesregierung bereits unterbreitet, jedoch bisher keine Rückmeldung erhalten, so Ahmed. Um Menschen in größerer Zahl aufnehmen zu können, müsste laut der nordostsyrischen Ministerin zugleich die Infrastruktur geschaffen und die wirtschaftliche Situation in der Region verbessert werden. Durch die vergangenen Konflikte würden die Ressourcen nicht voll ausgeschöpft.

Laut Elham könne man “sofort” mit kleinen Kontingenten beginnen, die notwendige Infrastruktur für größere Kontingente müsse erst geschaffen werden. “Dies könnte aber innerhalb eines Jahres passieren.” Die Region Nordostsyrien, die sich selbst Rojava nennt, gilt als sicherstes und stabilstes Gebiet des Landes, aus dem rund 70 bis 80 Prozent der gesamtsyrischen Öl-, Gas- und Weizenressourcen stammen. Die autonome Selbstverwaltung wird vom Assad-Regime geduldet, ist international aber nicht anerkannt.

red

Neueste Zahlen: Deutlich weniger Elektroautos auf deutschen Straßen – Hybride bleiben gefragt

Die Mobilitätswende gerät ins Stocken: Deutlich weniger Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen: Von Januar bis September 2024 wurden in Deutschland deutlich weniger Elektrofahrzeuge neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gab es in diesem Zeitraum insgesamt 276.390 neu zugelassene rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV), was einem Rückgang von 28,6 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2023 waren es noch 387.289 Neuzulassungen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den gesamten Neuzulassungen sank damit von 18,1 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 13,1 Prozent – ein klares Signal dafür, dass der Elektro-Boom deutlich an Fahrt verloren hat.

Ein Grund für den Rückgang dürften die veränderten Rahmenbedingungen sein: Die sinkenden staatlichen Förderungen und die steigenden Rohstoffpreise für Batterien tragen maßgeblich dazu bei. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Interesse an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben stabil. Fast die Hälfte der neu zugelassenen Autos – genau 965.435 von insgesamt 2.116.074 Neuwagen, die zwischen Januar und September 2024 auf die Straßen kamen – setzen auf alternative Antriebe wie Hybrid, Plug-in-Hybrid, Gas oder Wasserstoff. Obwohl dies einen leichten Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet, zeigt sich, dass diese Technologiegruppe weiterhin fest im Markt verankert ist.

Besonders die Hybridfahrzeuge bleiben nach wie vor gefragt. Mit einem Anteil von 45,6 Prozent am Gesamtmarkt beweisen sie, dass die Mobilitätswende zwar nicht so schnell voranschreitet wie erhofft, der Trend zu umweltfreundlicheren Technologien jedoch ungebrochen bleibt.

red

Grundsteuerreform in Ludwigsburg: Wer profitiert und wer verliert?

Ludwigsburg – Die Grundsteuerreform rückt näher, und sie wird für viele Bürger spürbare finanzielle Veränderungen mit sich bringen. Der Wirtschaftsausschuss des Ludwigsburger Gemeinderats hat sich in dieser Woche auf neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B verständigt, die ab 2025 gelten sollen. Während einige Einwohner auf Entlastungen hoffen können, werden andere deutlich stärker zur Kasse gebeten – insbesondere Besitzer von Einfamilienhäusern und unbebauten Grundstücken. Der Ludwigsburger Gemeinderat muss das Vorhaben jedoch noch abnicken.

Verlierer der Reform: Einfamilienhaus-Besitzer und Grundstückseigentümer

Für Besitzer von Einfamilienhäusern wird es ernst: Die Stadt Ludwigsburg plant, den Hebesatz der Grundsteuer B – die für private und gewerbliche Grundstücke gilt – von derzeit 445 Prozentpunkten auf 262 zu senken. Dies führt jedoch nicht zu einer Entlastung, sondern zu erheblichen Mehrkosten. So steigt die Steuerbelastung für ein durchschnittliches Einfamilienhaus auf einem 729 Quadratmeter großen Grundstück von bislang 646 Euro auf 1.664 Euro – eine Erhöhung um 918 Euro. Besitzer unbebauter Grundstücke müssen sich auf noch drastischere Anstiege einstellen.

Entlastungen für Mieter und Gewerbebetriebe

Während einige Hausbesitzer tiefer in die Tasche greifen müssen, dürften sich Mieter in Mehrfamilienhäusern sowie Gewerbebetriebe freuen. Die Stadtverwaltung rechnet vor, dass sich die Grundsteuerbelastung für Wohnungseigentümer auf einem 880 Quadratmeter großen Grundstück um fast 100 Euro verringern könnte. Auch mittelständische Unternehmen profitieren von der Neuberechnung: Hier könnte die Steuerlast für einen Betrieb auf einem großen Grundstück um mehrere zehntausend Euro sinken.

Was bedeutet das für Ludwigsburger?

Die neuen Hebesätze folgen den gesetzlichen Vorgaben der Grundsteuerreform, die darauf abzielt, die Steuerlast gerechter zu verteilen. Dennoch wird es sowohl Gewinner als auch Verlierer geben. Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Grundsteuerbescheide genau prüfen und gegebenenfalls Einspruch erheben, sollten sie ihre Steuerbelastung als unverhältnismäßig empfinden.

Die endgültige Entscheidung fällt in der Gemeinderatssitzung am 23. Oktober. Ab 2025 treten die neuen Regelungen dann in Kraft, was für viele Haushalte und Unternehmen in Ludwigsburg spürbare Veränderungen bedeuten wird.

red

Entlastung in Sicht: Netzkosten in Windregionen sollen ab 2025 kräftig sinken

Die Netzentgelte in Regionen mit starkem Zubau von Wind und Sonne sollen ab dem Jahr 2025 spürbar sinken. Das geht aus der von der Bundesnetzagentur veröffentlichten neuen Netzkostenverteilung hervor.

Für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch könnten die Kosten in einer “Entlastungsregion” um einen dreistelligen Betrag pro Jahr sinken. Im Edis-Netz in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern seien 100 Euro Einsparung zu erwarten, im Wemag-Netz in Mecklenburg-Vorpommern über 200 Euro, im Netz der Schleswig-Holstein Netz AG 150 Euro. Ein Durchschnittshaushalt im Bayernwerk-Netz könnte immerhin etwa 43 Euro einsparen, so die Bundesbehörde.

Ob das Geld auch wirklich bei den Verbrauchern ankommt, ist aber nicht sicher: Jetzt seien die Lieferanten am Zug, diese Vorteile auch an die Kunden weiterzugeben, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, am Freitag.

red

Bagger beschädigt Erdkabel: Stromausfall in mehreren Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg

Affalterbach – Ein defektes Erdkabel führte am Donnerstag in Teilen des Landkreises Ludwigsburg zu einem plötzlichen Stromausfall. Wie die Syna GmbH mitteilte, war ein Bagger bei Bauarbeiten in Affalterbach auf ein Kabel gestoßen, was zu Stromunterbrechungen in mehreren Gemeinden, darunter Marbach am Neckar, Murr und Steinheim an der Murr, führte.

Binnen kurzer Zeit waren die Reparaturarbeiten im Gange: Bereits um 14:43 Uhr konnte die Stromversorgung in allen betroffenen Haushalten wiederhergestellt werden. Die Reparatur des Kabels wird derzeit vom Service-Team der Syna vor Ort durchgeführt.

red

China-Wettbewerb belastet TRUMPF: Umsatz sinkt deutlich – Gehaltskürzungen sichern Arbeitsplätze am Stammsitz Ditzingen

Von Ayhan Güneş

Ditzingen – Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig, und auch das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF spürt die Auswirkungen. Im Geschäftsjahr 2023/24 musste der Maschinenbauer aus Ditzingen einen Rückgang bei Umsatz und Auftragseingang hinnehmen. Die Gründe sind vielfältig: Eine schwache Weltkonjunktur, geopolitische Unsicherheiten und ein verschärfter Wettbewerb, insbesondere durch die chinesische Konkurrenz, drücken auf das Geschäft. Trotz dieser Herausforderungen bleibt TRUMPF einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Ludwigsburg und setzt auf langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Im Geschäftsjahr 2023/24 musste das Traditionsunternehmen einen Rückgang des Umsatzes um 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro hinnehmen. Besonders drastisch fiel der Einbruch des Auftragseingangs aus, der um 10,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro fiel, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Trotz dieser globalen Herausforderungen bleibt TRUMPF auf lokaler Ebene ein zentraler Arbeitgeber, der weiterhin auf Innovation und langfristige Stabilität setzt.

„Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden auf allen Kontinenten zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen“, erklärte Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von TRUMPF, bei der Präsentation der Jahresbilanz. Besonders herausfordernd sei der zunehmende Wettbewerb durch protektionistische Maßnahmen der chinesischen Konkurrenz.

Das EBIT vor Zinsen uns Steuern sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 18,6 Prozent auf gut 500 Millionen Euro, was den Druck auf das Unternehmen noch verstärkte. „Ohne ein Sparprogramm wäre der Gewinn noch stärker gesunken“, so Leibinger-Kammüller. Insgesamt wurden 176 Millionen Euro eingespart, vor allem durch Kürzungen bei Geschäftsreisen und Beratungsleistungen.

Mitarbeiter in Landkreis Ludwigsburg sichern ihre Jobs durch Gehaltskürzungen

Inmitten dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden seit September 2024 Gehaltskürzungen durch reduzierte Arbeitszeiten am Stammsitz in Ditzingen eingeführt. Diese Maßnahme betrifft aktuell Hunderte Mitarbeiter, doch könnte sie im kommenden Jahr auf bis zu 2.750 Beschäftigte ausgeweitet werden. „Im Gegenzug ist ihr Job bis Ende 2025 sicher“, erklärte Leibinger-Kammüller und betonte, dass weder Kurzarbeit noch Stellenabbau geplant sind.

Trotz Krise: Fokus auf Innovation und Zukunftstechnologien

Trotz der aktuellen Einsparungen plant  TRUMPF weiter in seine Zukunftsbereiche zu investieren. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs weltweit um mehr als 600, insbesondere in den Geschäftsfeldern Lasertechnik und Halbleiterindustrie. Dies zeigt, dass das Unternehmen trotz der Krise auf langfristige Innovation setzt, insbesondere im Bereich der Forschung und Entwicklung. „Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage gehen wir davon aus, dass der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr bestenfalls stagniert“, sagte Leibinger-Kammüller. Dennoch setzt TRUMPF weiterhin auf strategische Investitionen in die Bereiche, die für die Zukunft entscheidend sein werden.

TRUMPF ein bedeutender Arbeitgeber im Landkreis Ludwigsburg. 

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TRUMPF ist im Berichtszeitraum um rund 650 gestiegen. So wurden insbesondere in den Geschäftsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2024 beschäftigte das Unternehmen weltweit 19.018 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.352). In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4,2 Prozent auf 9.505 Mitarbeiter (Vorjahr: 9.124). Davon waren 6.283 am Stammsitz in Ditzingen, Gerlingen, Hettingen und Höfingen tätig. Im Berichtsjahr absolvierten 560 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Quote lag damit bei 2,9 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent).

Krankenhaus-Reform beschlossen: Was die neuen Maßnahmen für Ludwigsburgs Gesundheitssystem bedeuten

Ludwigsburg – Am Donnerstag verabschiedete der Deutsche Bundestag die umstrittene Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die das deutsche Gesundheitssystem tiefgreifend verändern soll. Von den 374 Abgeordneten, die dafür stimmten, sahen viele die Reform als dringend notwendig an, um die wachsenden Probleme in der Gesundheitsversorgung zu lösen. Doch was bedeutet die Reform konkret für Ludwigsburg und die Gesundheitsversorgung vor Ort?

Dr. Sandra Detzer, Bundestagsabgeordnete der Grünen für Ludwigsburg, bezieht in einer ersten Reaktion klar Stellung: „Nach jahrelangem Reformstau ist unser Gesundheitssystem selbst zum Patienten geworden. Der Fachkräftemangel und wirtschaftliche Fehlanreize haben viele Kliniken, auch hier in Ludwigsburg, schwer getroffen. Mit der Reform stellen wir die Zukunft unserer Krankenhäuser auf sichere Füße.“

Ein zentrales Element der Reform betrifft die Umstellung des Finanzierungssystems. Künftig werden 60 Prozent der Betriebskosten der Kliniken durch sogenannte Vorhaltepauschalen abgedeckt. Damit soll sichergestellt werden, dass Krankenhäuser nicht nur für die Menge der behandelten Fälle, sondern für ihre Versorgungsaufgaben entlohnt werden. Detzer betont, dass diese neue Finanzierung auch für das RKH-Klinikum Ludwigsburg große Bedeutung hat: „Mit den Qualitätsvorgaben, die an die Finanzierung gebunden sind, wird gewährleistet, dass Patientinnen und Patienten in den richtigen Einrichtungen mit entsprechendem Fachpersonal behandelt werden.“

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Reform der Unterversorgung in Bereichen wie der Kinderheilkunde und der Geburtshilfe. „Für uns in Ludwigsburg ist das eine entscheidende Verbesserung“, sagt Detzer. „Beide Bereiche sind für die Menschen hier vor Ort enorm wichtig, und durch die Reform werden sie speziell gefördert. Dies geschieht unter anderem durch zusätzliche Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe.“

Auch in der Schlaganfallversorgung sieht Detzer einen großen Fortschritt: „Wer einen Schlaganfall erleidet, muss schnellstmöglich in ein spezialisiertes Krankenhaus mit einer Stroke Unit gebracht werden. Durch die Reform wird sichergestellt, dass diese lebensrettenden Einrichtungen besser ausgestattet und koordiniert werden.“

Die Reform stößt jedoch auch auf Kritik. Oppositionspolitiker wie Tino Sorge (CDU) bemängeln, dass eine Brückenfinanzierung fehlt, um das drohende Krankenhaussterben in ländlichen Gebieten zu verhindern. In ihrer Verteidigung der Reform weist Detzer jedoch darauf hin, dass sie den Ländern mehr Gestaltungsspielraum gebe: „Die Länder haben mit dieser Reform bessere Werkzeuge, um die Krankenhausplanung optimal zu steuern. Dies betrifft auch die kleineren Kliniken, die eine wichtige Rolle in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung spielen.“

Mit der Reform werden in den kommenden zehn Jahren insgesamt 50 Milliarden Euro in die Krankenhäuser fließen, und Detzer hebt hervor, dass es den Grünen gelungen sei, auch die private Krankenversicherung an der Finanzierung zu beteiligen: „Das sorgt für eine gerechtere Lastenverteilung und entlastet die gesetzlichen Krankenkassen.“

Für Ludwigsburg bedeutet diese Reform nicht nur bessere Finanzierungsmöglichkeiten, sondern auch eine Verbesserung der medizinischen Qualität und der Versorgungssicherheit. „Die Menschen in Ludwigsburg können sich darauf verlassen, dass ihre Gesundheit auch in Zukunft gesichert ist“, schließt Detzer.

red

Polizei-Erfolg: Drei Männer nach Scheunen-Einbruch Freiberg am Neckar festgenommen

Freiberg am Neckar-Beihingen – Seit Sonntagnachmittag (13.10.2024) befinden sich drei Männer im Alter von 19, 39 und 55 Jahren in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, in den Tagen zuvor in ein landwirtschaftliches Gebäude im Stadtteil Beihingen von Freiberg am Neckar eingebrochen zu sein.

Ein 46-jähriger Scheunenbesitzer bemerkte am Samstagmittag (12.10.2024), dass in sein Scheunenteil im Hasenackerweg eingebrochen wurde. Die Täter hatten ein Stromaggregat, eine Kabeltrommel sowie Werkzeuge und Maschinen im Gesamtwert von rund 2.000 Euro entwendet. Bei einer Absuche in der Umgebung entdeckte die Polizei mehrere Koffer mit Diebesgut, die in Gebüschen versteckt waren. Diese Koffer konnten drei rumänischen Leiharbeitern zugeordnet werden, deren Abreise für Samstagabend geplant war.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden die Tatverdächtigen am Sonntag dem Haftrichter beim Amtsgericht Waiblingen vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall und wies die Männer in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.

red

Verwendete Quellen: Staatsanwaltschaft Stuttgart / Polizeipräsidium Ludwigsburg

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