Auswärtsschwäche der MHP Riesen hält an. Niederlage in Würzburg

ANZEIGE

Spannender Krimi abermals ohne Happy End

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben den Rückrunden-Auftakt bei s.Oliver Würzburg, trotz einer 17-Punkte-Führung, 79:82 verloren. Die Schwaben kassierten damit die sechste Niederlage im achten Auswärtsspiel der laufenden Spielzeit.

Zum Rückrundenauftakt in der ausverkauften s.Oliver Arena erwischten die MHP RIESEN einen ausbaufähigen Auftakt. Ex-RIESE Brad Loesing konnte nach einem Durchstecker von Mike Morrison unbedrängt die ersten Punkte der Partie erzielen und die Zuschauer damit gleich zu Beginn in einen akustischen Faktor verwandeln. Ludwigsburg fand in der entsprechend hitzigen Atmosphäre dann aber besser ins Spiel – und übernahm alsbald die Führung (8:11, 5. Spielminute). Besonders gut drauf war hierbei Jordon Crawford, der in den ersten sieben Spielminuten elf Zähler markierte und erheblichen Anteil daran hatte, dass Ludwigsburg ins Laufen kam. Die Gäste suchten nun zunehmend häufiger den schnellen Abschluss – und beendeten den ersten Spielabschnitt mit einem starken 16:0-Lauf (13:30, 10.).

Auch im zweiten Spielabschnitt fackelten die Gäste, die ebenfalls lautstark unterstützt wurden, in der Offensive nicht lange. Sie nahmen weiterhin viele Würfe, die meisten Versuche fanden nun aber nicht mehr das erhoffte Ziel, weshalb die defensiven Mängel fortan ins Gewicht fielen. Headcoach John Patrick sah sich zur Auszeit gezwungen. Die zusätzliche Ansprache am Seitenrand half nicht. Die MHP RIESEN trafen in der Offensive zunehmend seltener und mussten Würzburg, das in dieser Phase unter den Körben überlegen war, herankommen lassen. Erst nach einem wichtigen Treffer von Aaron Best kamen die Schwaben wieder zu etwas Entlastung. Die brandheißen Hausherren begannen hierdurch nach und nach abzukühlen, weshalb Ludwigsburg seine Führung auch bis zum Gang in die Kabinen verteidigen konnte (36:44, 20.).

ANZEIGE

Morrison und Wells drehen die Partie

Während bereits die erste Halbzeit das basketballerische Klischee als Spiel der Läufe mustergültig unterstrichen hatte, war nach dem Seitenwechsel gelb-schwarz wieder Trumpf: Ludwigsburg kam mit einem 6:0-Lauf zurück aufs Parkett. Würzburg konnte hierauf nur durch eine Auszeit von Denis Wucherer antworten. Doch diese Antwort entfaltete exzellent ihre Wirkung. Denn die Franken legten ihrerseits einen 12:0-Run auf und versetzten die rot-weiße Anhängerschaft in Partylaune (48:50, 24.). Zur Ruhe kam das Geschehen nun nicht mehr. Die MHP RIESEN fanden ihrerseits vor allem aus der 6,75-Meter-Distanz die notwendigen Antworten, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zu mehr reichte das Gezeigte in dieser Phase aber nicht (58:60, 30.).

Würzburgs aufopferungsvolle wie kämpferisch vorbildhafte Aufholjagd und das Dagegenhalten der Ludwigsburger zeigten zum Beginn des Schlussabschnitts ihre Wirkung. Beide Mannschaften blieben minutenlang ohne Korberfolg. Erst der gut aufgelegte Cameron Wells und Kelan Martin sorgten beidseitig für Erlösung. Da jedoch die Hausherren das bessere Händchen hatten, eroberten sie sich kurzzeitig die Führung zurück. Doch diese hielt nicht lange. Aaron Best besorgte durch einen And-One-Spielzug den erneuten Wechsel und Martin veranlasste durch einen Distanztreffer die nächste Wucherer-Auszeit (69:73, 37.). Abermals fruchtete sie. Denn Jordan Hulls traf in deren Anschluss zwei eminent wichtige Dreipunkt-Würfe und Mike Morrison legte zur Vier-Punkt-Führung auf. Dieser (kleine) Lauf sollte letztlich die Entscheidung bringen. Denn Würzburg ließ sich die Butter in den letzten Sekunden nicht mehr vom Brot nehmen – und feierte in umjubelter Halle letztlich den mehr als nervenaufreibenden Heimerfolg.

Statements und Stats

John Patrick: „Erst einmal möchte ich Denis und der Würzburger Mannschaft gratulieren. Das war ein verdienter Sieg. Wir haben super angefangen und unseren Gameplan nahezu perfekt umgesetzt: Wir haben einen hohen Druck ausgeübt und besser als normal getroffen. Würzburg ist mit einer guten Defensive und einer und hohen Aggressivität gut ins Spiel zurückgekommen. Wir haben letztlich in der Faden verloren. Ich möchte aber Kredit an Jordan Hulls und Cam Wells geben. Sie haben wichtige Würfe gegen toughe Switches getroffen. Letztlich ist Würzburg in der Crunchtime dann besser seine Systeme gelaufen und hat deshalb verdient gewonnen.“

Denis Wucherer: „Danke für die Glückwünsche. Ich denke, dass das heute ein toller Fight war. Gegen Bayreuth haben wir am Anfang der Saison ein Spiel gedreht, als wir mit fast 20 Punkten hinten lagen. Damals war das überraschend. Heute hatte ich nach dem ersten Viertel nicht das Gefühl, dass das Spiel vorbei ist. Wir arbeiten seit Wochen an unserer Identität – und ein Ergebnis davon hat man heute gesehen. Ludwigsburg hat toll gespielt, den Ball gut bewegt und hochprozentig getroffen. Die Schiedsrichter haben eine großzügige Linie toleriert. Beide Mannschaften haben gebraucht, um sich darauf einzustellen. Wir kamen damit besser zurecht und haben drei Viertel gut verteidigt. Hinten raus haben wir dann die schweren Würfe getroffen. Wenn man so kämpft, ist das aber vielleicht verdient. Wir freuen uns über den Sieg gegen starke Ludwigsburger.“

Für Würzburg spielten: Mike Morrison 17 Punkte, Cameron Wells 16/9 Assists, Xavier Cooks 13, Jordan Hulls 9, Felix Hoffmann 7, Florian Koch 7, Skyler Bowlin 6, Gabriel Olaseni 5, Johannes Richter und Brad Loesing.

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 22 Punkte, Jordon Crawford 18/8 Assists, Marcos Knight 16, Aaron Best 10, Owen Klassen 8, Adam Waleskowski 3, Lamont Jones 2, David McCray, Christian von Fintel und Quirin Emanga Noupoue.

red