Öffentlicher Nahverkehr: Landräte lehnen Nullrunde ab

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Die Landräte im Verkehrsverbund Stuttgart haben in einem gemeinsamen Schreiben auf das Angebot des Landesverkehrsministers (wir berichteten darüber) geantwortet. Darin erklären sie, dass auf ihre Forderungen einer hälftigen und vor allem dauerhaften Mitfinanzierung einer Nullrunde nicht eingegangen worden ist.

“Eine weitere Unterfinanzierung gefährdet dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur und Leistungsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs. Schon heute geben die vier Verbundlandkreise jährlich mehr als 150 Millionen € aus. Für weitere Rabattaktionen ist daher ohne dauerhafte Beteiligung des Landes kein Raum”, erklärten die Landräte.

“Die größte Tarifzonenreform in der Geschichte des VVS war bereits mit einer Nullrunde verbunden und hat die Fahrgäste erheblich entlastet”, so die Landräte weiter.

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Nachdem die anfangs angebotene dauerhafte Mitfinanzierung des Landes nicht aufrechterhalten wurde, ist eine moderate Tariferhöhung um 1,9 % unvermeidbar, erklärten die Landräte. Dabei wird bereits optimistisch kalkuliert und von einer Mehreinnahme von rund 1,6 % durch zusätzliche Fahrgäste ausgegangen. Die Schul- und Ausbildungsverkehre sollen von Erhöhungen weitestgehend ausgenommen werden.

“Ein Verzicht auf Tarifsteigerungen beim VVS im kommenden Jahr war für die Verbundlandkreise nie eine Frage des „Wollens“, sondern immer eine Frage der nachhaltigen und langfristigen Finanzierbarkeit. Die Landräte sehen die Notwendigkeit, künftiger, millionenschwerer Investitionen in Bus- und Bahnverkehre. Die europäische Clean-Vehicle-Richtlinie und die Fortschreibung der Nahverkehrspläne stehen ebenfalls vor der Tür. Den Landräten geht es darum, den Fahrgästen ein gutes und verlässliches ÖPNV-Angebot zu bieten und neue Kunden zu gewinnen”, heißt es in dem Schreiben.