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„Wir haben Sie zurückgeholt, Sie hatten einen Herzstillstand”: Society-Fotograf Christof Sage im Interview

Er ist bekannt wie ein bunter Hund und eine der schillerndsten Persönlichkeiten in Stuttgart. Christof Sage, gefragter Society-Fotograf, Herausgeber eines Hochglanzmagazins, gern gesehener Partygast und auf Du und Du mit den VIPs dieser Welt. Der 68-Jährige aus Filderstadt hat sein berufliches Leben stets auf der Überholspur gelebt, doch im September stand seine Welt für ein paar Sekunden plötzlich still. Ludwigsburg24 erzählt er, wie er diesen gesundheitlichen Einschlag erlebt hat und wie er nun seine Zukunft gestalten will.

Ein Interview von Ayhan Güneş 

LB24: Herr Sage, Sie hatten vor nicht allzu langer Zeit schwere gesundheitliche Probleme. Wie geht es Ihnen heute?

Sage: Mir geht es – Gott sei Dank – wieder gut, nachdem ich im September sprichwörtlich einen vor den Bug bekommen habe. Im August war ich noch auf den Malediven, war topfit und agil, bin gelaufen, Fahrrad gefahren, habe alles gemacht. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich mal Probleme mit dem Herzen haben werde, hätte ich das weit von mir gewiesen mit den Worten: ‚Ich doch nicht! Seit mehr als 45 Jahren laufe ich auf Hochtouren, ohne auch nur einmal was am Herz zu haben.‘ Nie hätte ich geglaubt, dass es mir doch passieren könnte.

LB24: Was genau war passiert?

Sage: Mich hat es voll erwischt, obwohl es harmlos begann. Mir war morgens schwindelig und ich bin mit meiner Frau direkt freiwillig ins Krankenhaus, weil ich spürte, dass mit meinem Körper irgendwas nicht stimmt. Im Krankenhaus kam ich sofort an alle Geräte und die Ärzte stellten fest, dass mein Herz nur noch 22-30 Schläge in der Minute macht, normal sind zwischen 70-90. Daraufhin musste ich im Krankenhaus bleiben, hatte mehrere Untersuchungen und bekam schließlich einen Herzschrittmacher der neuesten Generation, der das Herz wieder angekurbelt hat.

LB24: Stimmt es, dass Ihr Herz zwischenzeitlich einmal komplett stillstand?

Sage: Nachdem ich morgens eingeliefert und dann auf die Intensivstation verlegt wurde, ist nachmittags um 15.00 Uhr folgendes passiert: Ich hatte ständig eine Person um mich, die kontinuierlich damit beschäftigt war, die Geräte und Aufzeichnungen meiner Werte zu beobachten. Plötzlich wurde ich wach und sah fünf Leute um mich herum, die mich reanimierten.

LB24: Haben Sie sofort verstanden, was da mit Ihnen geschah?

Sage: Was geht hier vor, habe ich wohl gefragt und bekam folgende Antwort: „Wir haben Sie zurückgeholt, Sie waren 8 Sekunden weg. Sie hatten einen Herzstillstand. Seien Sie froh, dass das hier im Krankenhaus passiert ist, wären Sie woanders gewesen, wäre das fatal ausgegangen.“ Ab diesem Moment war mir der Ernst der Lage sehr bewusst.

LB24: Welche Gedanken sind Ihnen in diesem Moment durch den Kopf gegangen?

Sage: Ich dachte an meine Frau, an die Familie, ans Haus und an so viele Dinge in meinem Leben…auch dass ich mein Magazin fertigstellen muss. Da ging im Kopf alles durcheinander, aber gleichzeitig war mir auch alles egal. Man fällt kurzzeitig in ein Loch und verabschiedet sich und denkt dann im nächsten Moment, dass man vieles regeln muss, wenn man doch wieder nach Hause kommen sollte. Das sind alles Themen, an die ich vorher überhaupt nie gedacht hatte. Nach so einem Vorfall weiß man, dass man dringend alles im Vorfeld regeln und privat aufräumen sollte. Dieses Thema schieben die meisten Menschen gerne vor sich her, so auch ich. Aber es ist tatsächlich wichtig, die Dinge rechtzeitig zu regeln.

LB24: Sind Sie beruflich wieder ganz der Alte oder haben Sie Nachwirkungen und müssen sogar Ihr Leben umstellen?

Sage: Nein, es ist nichts zurückgeblieben, ich bin wieder ganz der Alte. Allerdings bin ich etwas ruhiger geworden und vertrete inzwischen die Meinung, dass ich nicht mehr auf allen Hochzeiten tanzen muss. Ich suche mir meine Termine gezielt aus und habe mir selbst den Druck genommen, irgendwas, irgendwo zu müssen. Nein, ich muss gar nichts, lasse mich von niemandem mehr zu etwas überreden oder gar drängen. Ich selektiere und entscheide spontan nach meinen ganz persönlichen Bedürfnissen und Empfindungen. So habe ich mich vor drei Wochen zum Beispiel entschieden, eine Einladung nach Tunesien anzunehmen, da ich Lust hatte auf Ablenkung außerhalb von Zuhause. Einen Vorteil hat der Herzschrittmacher übrigens: Ich muss auf dem Flughafen nicht mehr durch die Sicherheitsschranke.

LB24: Beeinflusst der Herzinfarkt Ihr Privatleben?

Sage: Nein, schon seit meine Frau Bärbel vor einigen Jahren in mein Leben getreten ist, gehe ich beispielsweise nicht mehr ans Telefon bei einem Anruf, dessen Nummer unterdrückt wird oder ich sie nicht kenne. Gleiches gilt für allgemeine Emails, in denen ich nicht persönlich angesprochen werde. Solche Mails sortiere ich sofort aus, früher hätte ich diese auch noch bearbeitet bzw. hätte auch jeden unbekannten Anruf entgegengenommen. Gleiches gilt für Freundschaften. Neue, tiefere Freundschaften baue ich kaum mehr auf und bei den bestehenden suche ich mir gezielt aus, mit wem ich wirklich regelmäßig Zeit verbringen will. Ich will privat einfach keinen Stress mehr, das muss alles nicht mehr sein, denn ich kann das alles gar nicht mehr verarbeiten.

LB24: Mitten in der Pandemie haben Sie einen mutigen Schritt gewagt und Ihr eigenes Hochglanz-Lifestyle-Magazin “Sage” auf den Markt gebracht, nachdem Sie 20 Jahre lang das Gesicht für Stuttgarts Feine Adressen waren. Wie kam es dazu?

Sage: Als die Corona-Welle im letzten Jahr anrollte, merkte ich, wie mühsam es in diesem Metier ist, Akquise zu machen, da es dieses Heft schon seit 40 Jahren gibt und die Kunden die Lust verloren haben, Anzeigen zu schalten. Es ist halt alles etwas veraltet. Da habe ich zu meiner Frau gesagt, dass wir nach der Sommerausgabe Schluss damit machen, weil ich den Druck von jährlich vier Ausgaben nicht mehr haben wollte. Dann gab es zwei Möglichkeiten: Entweder wir gehen in den Ruhestand oder wir machen etwas ganz anderes. Als ich mit Freunden über meine Gedanken sprach, rieten mir alle dazu, aufgrund meines Namens und großen Netzwerks unbedingt mein ganz eigenes Magazin mit dem Titel „Sage“zu machen. Joachim Fischer kreierte sofort ein Layout für mich. Und weil ich ein Menschen-Fotograf bin, heißt jetzt der Titel meines eigenen Magazins ‚Sage – Magazin für Menschen und Momente‘. Das hat mir sehr gut gefallen, denn ich liebe die Menschen, ich liebe die Momente. Da wegen Corona sämtliche Fotoaufträge weggebrochen waren, habe ich zu meiner Frau gesagt: Komm, lass uns das neue Magazin machen. Im Herbst 2020 haben wir dann losgelegt und siehe da, es hat funktioniert und wir sind direkt mit 342 Seiten gestartet. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es so einschlägt.

LB24: Corona hatte in diesem Fall für Sie also seine guten Seiten…

Sage: Corona hat unser Leben sehr verändert und uns zum Umdenken gebracht – Ruhestand oder etwas Neues. In dem Fall ist etwas Neues entstanden, weil ich jetzt selbst Herausgeber und Verleger bin. Und da kann ich ganz anders arbeiten als vorher, als ich nur Lizenznehmer war.

LB24: Aber der Schritt war gewagt oder haben Sie mit diesem Erfolg wirklich gerechnet?

Sage: Nein, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, im Gegenteil. Doch das Magazin war tatsächlich wahnsinnig schnell vergriffen, weil ich es in die Welt hinaustrage und verteile. Dazu kommt, dass mich die BILD-Zeitung mit einem großen Artikel und der Schlagzeile „Sage bringt sein 1,6 Kilo-Baby raus“ unglaublich gepusht hat, was mich natürlich zusätzlich angespornt hat, mit dem Magazin weiterzumachen. Das alles zusammen ist vielleicht auch das Geheimnis des Erfolgs.

LB24: Wie oft kommen Sie damit auf den Markt?

Sage: Ursprünglich wollten wir 3 Hefte pro Jahr rausbringen, doch das ist in der Größenordnung viel zu aufwendig. Jetzt haben wir eines im Frühjahr und ein zweites im Herbst auf den Markt gebracht.

LB24: Werden Sie nach Ihrer Genesung 2022 wieder richtig angreifen?

Sage: Jetzt werden wir drei Monate einfach mal alles ruhen lassen und erst im Februar wieder mit der Arbeit beginnen. So haben wir es auch allen unseren Kunden, Bekannten und Freunden geschrieben. Die Resonanz war positiv und alle haben gesagt, dass sie wieder mit an Bord sind, egal, wann das nächste Heft kommt. Alles andere wäre gesundheitlich nicht machbar gewesen.

LB24: Als Society-Fotograf kennen sie die nationale wie internationale Welt der VIPs wie kein Zweiter. Was macht Corona mit einem Menschen, dem wie Ihnen von heute auf morgen der berufliche Nährboden entzogen wird, weil keine Preisverleihungen, keine glamourösen Events und interessante Reisen mehr stattfinden?

Sage: Mir persönlich hat das beruflich nicht geschadet, wie man an unserem neuen Heft sieht. Es gibt noch so viele andere Themen, mit denen wir das Magazin füllen können. Es hat mir auch ansonsten nichts ausgemacht, weil ich die letzten 30, 40 Jahre nur Vollgas gegeben habe und nur unterwegs gewesen bin. Manchmal war ich innerhalb einer Woche auf drei verschiedenen Kontinenten. Mir fehlt also nichts. Die Zeit des ersten Lockdowns habe ich genutzt, um mal das Büro gründlich aufzuräumen, habe an die 100 Aktenordner sortiert, vernichtet und entsorgt. Das war eine Bereicherung für mein Leben, weil ich hinterher sagen konnte, mich von dem ganzen Ballast befreit zu haben.

LB24: Aber hat Ihnen dieses plötzliche Runterfahren aller Aktivitäten nicht auch wehgetan?

Sage: Finanziell war es natürlich ein Desaster, aber beruflich man hat ja alles hinter sich und konzentriert sich auf die Zeit, die noch kommt. So war das jedenfalls bei uns. Ich blicke jetzt auf das Jahr 2022 und suche mir die Aufgaben raus, auf die ich wirklich noch Lust habe.

LB24: An Ihrer Wohnungswand hängen von Ihnen geschossene Fotos von Persönlichkeiten der Zeitgeschichte aus mehr als vier Jahrzehnten, darunter Michail Gorbatschow, Jassir Arafat, aber auch Künstler wie Roland Kaiser und andere. Fehlt Ihnen eigentlich noch jemand in Ihrer Liste?

Sage: Ja, der Kaiser von Japan fehlt mir noch, den habe ich noch nicht live erleben dürfen. Kürzlich hatte ich den CDU-Politiker Wolfgang Bosbach zu Besuch, er schaute sich die Fotowand an und sagte: ‚Gott sei Dank, da hänge ich noch nicht.‘ Ich fragte ihn, warum er so etwas sagt. Er zeigte auf Udo Jürgens und meinte, er sei tot, er verwies auf das Bild von Drafi Deutscher und stellte fest, dass er ebenfalls nicht mehr lebt. ‚Bitte häng‘ mich jetzt noch nicht dorthin.‘ Das ging mit rund 30 Fotos so und da verstand ich ihn. In der Tat sind leider viele dieser Persönlichkeiten bereits verstorben im Laufe der Zeit. Aber ich werde sie trotzdem nicht abhängen, denn die Menschen auf den Fotos sind ein Teil meines Lebens. Aber ich bin sicher, es kommen noch neue Fotos der aktuellen oder nächsten Generation dazu.

LB24: Sie sind im Sommer 68 Jahre alt geworden, sind weit gereist, Sie haben viel gesehen und erlebt. Hat man da noch Ziele und Träume?

Sage: Ein Ziel wäre, dass ich das neue Magazin noch ein paar Jahre so erfolgreich machen darf. Unter Träume nehme ich den Wunsch, dass ich gesund bleibe, dass die Familie intakt bleibt und ich mein Leben weniger rasant verbringen kann als in der Vergangenheit.

LB24: Als Promi-Fotograf hatten Sie fast jeden vor der Linse, als Unternehmer sind Sie ebenfalls sehr erfolgreich. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Sage: Ich habe immer versucht, authentisch zu bleiben, mich so zu zeigen, wie ich bin. Ich habe die Menschen nie angelogen, sondern bin immer ehrlich geblieben. Egal auf welchem Erdteil man sich befindet, merken die Menschen, ob man sie anlügt oder ehrlich ist. Auf dem Boden zu bleiben ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Man sollte nicht versuchen, mit den Großen mitzuschwimmen, weder finanziell noch in anderer Hinsicht. Man muss seine Grenzen kennen, muss immer wissen, woher man kommt und was man zur Verfügung hat und darf nicht über seine Möglichkeiten leben. Aber man darf Ziele haben, die man sich erarbeiten muss.

LB24: Was waren Ihre Ziele und was ist aus ihnen geworden?

Sage: Da ich aus einfachen Verhältnissen komme, habe ich als 18-Järhiger davon geträumt, mit spätestens 60 einmal ein eigenes Haus zu haben und einen Porsche zu fahren. Beide Ziele habe ich erreicht.

LB24: Sie haben eine 28-jährige Tochter namens Natascha. Was haben Sie ihr als Vater für Leben mit auf den Weg gegeben?

Sage: Ich glaube, dass Natascha mir in vielen Punkten sehr ähnlich ist. Sie ist bodenständig, überhaupt nicht aufs Materielle aus, sie braucht kein tolles Auto, kein großes Haus, diese Dinge sind ihr alle nicht wichtig. Sie ist Mensch geblieben, hat sich vom Püppchen zur sympathischen, eleganten jungen Frau entwickelt, die man am liebsten ständig in den Arm nehmen würde. Ich glaube, dass Geborgenheit mit das Wichtigste ist, was wir ihr vermittelt haben. Ich bin total stolz auf meine Tochter. Sie hat ihren Immobilienwirt gemacht und arbeitet in dieser Branche. Zur Zeit befindet sie sich nebenbei in einem Studium und möchte noch ihren Bachelor machen. In meine Fußstapfen wird sie definitiv nicht treten.

Herr Sage, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute!

„Gib niemals Deinen Traum auf!“ Street-Art-Künstler “Fosi” im großen Ludwigsburg24-Interview

Über Kunst lässt sich für gewöhnlich herrlich streiten. Für die einen sind es lediglich Schmierereien auf öffentlichen Flächen, für die anderen ist es Kunst. Doch egal, wie man darüber denkt, eines muss man dem Streetart-Künstler Fosi, lassen: Mit seinen aufgesprühten Graffity macht der 29-jährige Ludwigsburger unsere Welt ein bisschen bunter und geheimnisvoller. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 plaudert Fosi über die Graffity-Szene, welches Gebäude er in Ludwigsburg am liebsten künstlerisch komplett umgestalten würde und über nächtliche Verfolgungsjagden mit der Polizei.

Ein Interview von Ayhan Güneş

Ludwigsburg24: Wie kommt man zu dieser Art von Kunst?

Fosi: Ich war 14 Jahre alt, hatte nur wenig Freunde und die Mädels interessierten sich auch nicht für mich. Damals habe ich angefangen zu überlegen, wie ich mich besonders machen und herausstechen kann. Dass ich ausgerechnet dann bei Graffiti und Street-Art gelandet bin, war eher zufällig. Mein großer Bruder hat es mal gemacht und es hat mich damals schon beeindruckt. Es gab mächtig Ärger, als bei ihm Sprühflaschen entdeckt wurden. Ich war damals noch ein Knirps und habe das alles gar nicht geblickt. Das kam alles erst ein paar Jahre später.

Was hat Sie gereizt, ebenfalls zu sprühen, obwohl der Bruder deshalb schon Ärger bekommen hatte?

Mir war schnell bewusst, was Graffity in seiner Gänze bedeutete: ein spezieller Lifestyle, man hat Freunde, eine Crew und führt in gewisser Weise ein Doppelleben. Tagsüber bist du der einfache Schüler, der seinen Realschulabschluss macht. Nachts um eins jedoch triffst du dich mit den Kumpels und kämpfst für deine Rechte, gewissermaßen als Batman für Arme. Ich war damals natürlich vermummt, lief durch die Nacht der Polizei davon. Das war schon sehr reizvoll. Zu diesem Zeitpunkt war mir der kreative Teil noch gar nicht wichtig.

Worum ging es Ihnen dann?

Es ging um die Connection, darum, jemand zu sein, Verantwortung für sich zu tragen und dafür einzustehen, was man tat, auch wenn es gegen das Gesetz ging. Das war damals mein Einstieg in diese Kunstrichtung. Bei meinem Bruder war das alles nur Hobby und er hörte irgendwann damit auf, doch ich wollte mehr. Aber er ist und bleibt bis heute mein schärfster Kritiker, dessen Meinung mir sehr wichtig ist.

Woher haben Sie Ihr Talent für diese Malerei?

Das Talent liegt in der Familie mütterlicherseits. Mein Opa war Steinmetzmeister, mein Uropa war Maler. Kein van Gogh, aber er hat seine Bilder tatsächlich verkauft und einen Künstler-Lifestyle gehabt. Das hat mir meine Mutter jedoch erst erzählt, als die Malerei bei mir erfolgreicher wurde. Also habe ich das Talent wohl vererbt bekommen. Es auszubauen, war dann wieder meine Aufgabe.

Sie kommen aus der Region Ludwigsburg. Wie beurteilen Sie Ludwigsburg aus Sicht eines Street-Art-Künstlers? Gibt es hier überhaupt eine Szene?

Der Großteil spielt sich eindeutig in Stuttgart ab. In Ludwigsburg gibt es Newcomer, die sich dann zu Gruppen zusammenschließen. Die Stadt ist überschaubar und es gibt nicht viele Spots, wo es legal ist zu sprühen. Wenn hier jemand damit anfängt, hat er schnell eine Gruppe von bis zu acht Leuten zusammen. So war das damals bei uns, so ist das heute noch.

Wo sind in Ludwigsburg die legalen Spots?

Es gibt inzwischen drei, der letzte ist gerade eröffnet worden und befindet sich in Eglosheim, die anderen sind in Kornwestheim und Oßweil. In Oßweil stand schon damals ein Abrissgebäude, zu dem uns die Stadt den Zutritt genehmigt hatte.

Gibt es eine Stadt in Deutschland, die als der absolute Hotspot für die Szene gilt?

Nein, das kann man so nicht sagen, jede Stadt hat ihren eigenen Charme. In Berlin beispielsweise ist Masse. Da wird gebombt, was bedeutet groß, Chrom, Schwarz. München ist ruhiger als Stuttgart, Hamburg ist ein Mischmasch aus beidem. Mittlerweile gibt es überall alles. In Stuttgart sind es eher Leute, die mehr Wert legen auf Farbe und Formen, und die meist den Sprung schaffen in die Kunst.

Das heißt also, dass in Ludwigsburg nicht wirklich Spannendes stattfindet?

Na gut, die S-Bahnen werden seit neuestem nachts illegal besprüht, was natürlich sehr spannend ist, egal ob sie in Asperg oder sonst wo im Umfeld stehen. Dafür sind viele Leute involviert und aktiviert.

Hatten Ihre illegalen Sprühaktivitäten jemals Konsequenzen für Sie?

Illegales Graffiti ist zwangsweise damit verbunden, dass man sich immer wieder in sehr unangenehmen Situationen wiederfindet. Sei es eine nächtliche Verfolgungsjagd durch Menschenleere Straßen mit der Polizei oder lebensgefährliche Momente, wenn ein Zug nachts mit 150 Stundenkilometern nur einen Meter an dir vorbei rauscht.

Erzählen Sie

Wir mussten, um an eine bestimmte Wand zu kommen, durch einen etwa fünfzig Meter langen Tunnel entlang der Schienen. Da es Nacht war und man in dem Tunnel nicht die Hand vor Augen sehen konnte, versuchten wir uns neben den Schienen an der Tunnelwand entlang bis zum Ausgang langsam und leise zu bewegen. So etwa in der Mitte des Tunnels, schaltete die Signalampel für die kommenden Züge auf Grün. Zu weit bis zum Ausgang, nicht genügend Zeit, um wieder umzukehren. Also machten wir uns alle bereit darauf, das der nahende Zug mit voller Geschwindigkeit in diesem engen Tunnel direkt an unseren Köpfen vorbeirasen wird. Liegend an die Wand gedrückt und die Ohren zuhaltend, wurde der nachtschwarze Tunnel immer heller erleuchtet. Die Erde fing an zu beben und ein gefühlt endlos langer Zug fuhr mit hellen Funken an den Rädern und unglaublichem Lärm an uns vorbei. Das war natürlich mega riskant, aber ich will rückblickend diese und auch die anderen Erfahrungen nicht missen. Sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

Neben berechtigter Kritik an illegalen Sprühereien, wird Graffity inzwischen mehr und mehr als künstlerische Leistung anerkannt. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Das liegt immer im Auge des Betrachters. Für viele Menschen ist Graffity einfach nur Besprühen irgendwelcher Flächen und wird als Sachbeschädigung bewertet. Ich erlebe das bis heute selbst, dass, wenn ich irgendwo legal eine Wand bemale, ich mir von vorbeilaufenden Leuten so Sachen anhören muss: „Du Schmierfink“, „Arschloch“! Aber immer öfter rutscht Graffity in ein ganz anderes Spektrum, weil es inzwischen mehr ist, als nur Buchstaben auf S-Bahnen oder Wände zu sprühen. Immer mehr Sprüher probieren sich mit anderen Motiven aus. Das tue ich auch, durch Porträts, Farben, Formen und andere Techniken. Man kann mit diesen Dosen so viel Unterschiedliches machen, deshalb begeistert es mittlerweile auch viel mehr Menschen. Sie sind dafür offener geworden und die Graffityszene verkörpert längst nicht mehr nur den 16-jährigen Gangsterjungen, der Baggy Hosen und seine Mütze verkehrt herumträgt. Wir sind alles junge Erwachsene teils schon mit eigener Familie, sind höflich, zuvorkommend und betreiben halt Kunst, aber im Außenbereich und mit der Dose.

Inwieweit hat sich Ihre Motivation für diese Kunstform verändert. Am Anfang wollten Sie auffallen, herausstechen. Was ist es heute, das Sie antreibt? Geht es um bestimmte Botschaften?

Heute lodert nicht mehr das Feuer des Batman in mir. Ich habe einfach gemerkt, dass ich die Menschen wirklich erreichen kann. Für mich ist es wahnsinnig spannend zu erleben, wie ich mein Leben mit der Kunst reflektiere. Und die Menschen interessieren sich dafür, finden es gut, feiern mich und wollen noch mehr darüber wissen. Das empfinde ich als eine Riesenehre und es macht mir eine wahnsinnige Freude den Menschen nahezubringen, was ich tue. Natürlich freut es mich auch, wenn ich damit auch ein bisschen Geld verdienen kann, doch wichtiger ist mir, dass es die Menschen berührt, worüber ich mir Gedanken mache, wie ich mit Niederlagen umgehe und wofür ich mir – mit Verlaub gesagt – den Arsch aufreiße. Ich bin einfach nur wahnsinnig glücklich, denn ich hätte nie gedacht, dass sich in meinem Leben die Menschen überhaupt einmal für mich interessieren.

Spüren sie eine Unterstützung der Stadt oder Region für die Graffity-Szene oder begegnet Ihnen eher Ablehnung?

Das variiert durchaus. Ich hatte schon gemeinsam mit einem Kollegen Aufträge der Stadt Benningen für ganze Unterführungen, aber da sind einem natürlich Fesseln angelegt insofern, dass Benningen als Römerstadt uns die Römer-Motive kombiniert mit Blümchen und Vögelchen vorgab. Wenn man mit einer Stadt zu tun hat, dann geht es meistens um eine reine Dienstleistung, alles andere ist richtig schwierig und hoch bürokratisch. Sie kommen einem zwar schon entgegen, wenn man ein gewisses Auftreten, Benehmen und auch etwas zu sagen hat, aber es ist nicht einfach.

Wenn man das Hobby zum Beruf macht, kann man dann als Streetart-Künstler tatsächlich seinen Lebensunterhalt damit verdienen?

Wenn es so weitergeht, wie es bei mir gerade anläuft, bin ich sehr zufrieden und kann davon problemlos leben.

Wovon haben Sie bisher gelebt?

Ich arbeite im Auftrag der AWO in der Inklusionsklasse einer Ludwigsburger Grundschule als Schulbegleiter für ein autistisches Kind und helfe ihm bei den täglichen schulischen Abläufen. Ich bin mit im Unterricht, bin Ansprechperson für das Kind und für die Lehrer. Diese Aufgabe finde ich sehr spannend und ich bin froh, dass ich an diese Aufgabe herangegangen bin, ohne vorher dicke Wälzer über Autismus zu lesen. Ich habe alles auf mich zukommen lassen und behandele dieses Kind so, wie es ist. Es darf mit allem auf mich zukommen, wann immer es mich braucht und das funktioniert sehr gut.

Beeinflusst Sie diese Erfahrung auch in Ihrem künstlerischen Wirken?

Es beeinflusst mich nicht bewusst. Es ist eher so, dass mir spontan ein Motiv einfällt, das ich dann entsprechend umsetze. Wenn ich dieses Bild dann einige Zeit später betrachte und darüber nachdenke, dann fällt mir auf: „Ach ja, jetzt ist mir alles klar. das war doch zu dem Zeitpunkt als ich in der Grundschule angefangen habe oder als dieses oder jenes in der Schule passiert ist.“ Im Moment des Malens kann ich es nicht nachvollziehen, da mache ich einfach nur intuitiv mein Ding.

Wo soll die Reise hingehen?

In den Louvre nach Paris. (lacht) Nein, Spaß beiseite. Ich versuche in Etappen zu denken, um einmal so viel Geld zu verdienen, dass ich einfach sagen kann: „Hey Leute, ich brauche neue Einflüsse, neue Inspiration und bin jetzt mal für eine Woche in Rom, mach’s Handy aus und werde nur zeichnen.“ Genug Geld zu verdienen, dass ich diese Freiheit habe, wäre für mich das Größte, mein absoluter Traum.

Stichwort Banksy, ist das derzeit der angesagteste Streetart-Künstler?

In der Szene ist er es definitiv nicht, auch nicht für mich, obwohl ich ein riesiger Fan von ihm bin. Ich finde es echt geil, was er macht, aber ich habe auch ganz andere Künstler auf meiner Liste, die sind in meinen Augen mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Sind Sie ihm schon einmal begegnet?

Nein, bislang nicht, obwohl ich schon zweimal in London war und dort auch gemalt habe. Aber da ich nicht wusste, wie er aussieht und mein Englisch zum damaligen Zeitpunkt so schlecht war, hätte ich es noch nicht einmal geblickt, wenn er sich mir vorgestellt hätte.

Bansky hat es geschafft, der hängt in den Museen und kann die Kunstszene verarschen, die Obersten der Obersten. Der Typ hat es wirklich geschafft. Ich habe mir auch schon mal überlegt, mal einen Gag oder was ganz Provokantes zu machen, beispielsweise eine schlichte schwarze Leinwand mit einem Phallus drauf. Jeder würde wie wild interpretieren, bis hin zum Gendering, alle Zeitungen würden berichten. Doch dafür musst Du den Namen und auch die nötigen Eier haben. Wenn ich den Namen habe, dann reißen sich die Leute darum, habe ich den Namen nicht, zerreißen sie mich. Deshalb habe ich das auf meiner Liste mal weit nach hinten geschoben.

Welche Themen möchten Sie als nächstes angehen?

Ich bleibe bei Porträt, das hat sich für mich bislang am besten bewährt.

Haben sie Vorbilder?

Aus der Kunstszene gibt es nicht eine bestimmte Person als Vorbild, es ist ein bunter Mischmasch an Künstlern, mit denen ich mich beschäftigt habe oder beschäftige. Das fing an mit einer Biografie über Picasso, die ich mir mit großem Interesse reingezogen habe, dann kam van Gogh, dann Hundertwasser, Kandinsky, Franz Marc und wie sie alle heißen. Wenn man dann rückblickend meine Bilder anschaut, sieht man genau, wann ich mich mit welchem Künstler beschäftigt habe. Ich habe nie abgemalt, sondern mir in der jeweiligen Phase selbst Skizzen angefertigt und überlegt, wie ich etwas anders malen könnte. Aber davon löse ich mich gerade. Ich will jetzt eher meinen ganz eigenen Stil malen, weil ich merke, dass das den Leuten sehr gut gefällt.

Noch werden Sie aber auf der Straße nicht erkannt als der Künstler Fosi, das verhindert eine Maske.

Richtig, und das ist gut, denn ich will nicht alles von mir preisgeben. Ich möchte nicht, dass die Leute wissen, wer ich bin. Nicht wegen Graffity und möglicher illegaler Aktionen, die ich gar nicht mache, sondern ich will erstmal für mich bleiben, meine Ruhe haben. Da ich meinen Namen nicht geändert habe, weiß ich leider auch nicht, wem ich eventuell in der Vergangenheit auf die Füße getreten bin. Sollte es einen überambitionierten Polizisten geben, der aus meiner illegalen Graffitiy-Zeit noch eine Akte von mir hat und mir noch gerne einen mitgeben möchte, dann ist es mir doch lieber, wenn ich mir aussuchen kann, wem ich mich zeige und vertraue. Ich möchte Familie und Privatleben gerne privat halten auch im Hinblick darauf, dass ich vielleicht noch erfolgreicher werden könnte.

Aber es ist doch normal, dass man wissen will, welcher Mensch hinter dem Kunstwerk steckt.

Die Leute bekommen doch schrittweise kleine Bruchstücke von mir mit, aber im Endeffekt muss man als Künstler ein Stück weit spannend und geheimnisvoll bleiben. Außerdem finde ich es extrem faszinierend, wenn ich unerkannt dabeistehe und höre, was die Leute in meine Bilder interpretieren. Das sind immer witzige Momente, das finde ich richtig geil. Ich nehme auf, was sie so sagen und mache mir daraufhin dazu selbst meine Gedanken, was ich mir bei der Entstehung eines Bildes eigentlich gedacht habe und schreibe das dann auf. Deshalb gibt es zu einigen meiner Bilder auf dem Rücken der Leinwand auch kurze Texte, die meine Reflexionen festhalten. Dieser Prozess ist ebenfalls ein Ansporn für meine künstlerische Arbeit.

Angenommen, morgen würde der OB Knecht anrufen und sagen: „Fosi, Du hast freie Hand, such Dir ein Objekt aus und mach was draus…

Da wüsste ich sofort, welches Gebäude ich nehme. Das hässlichste Stadtbild ist das Hochhaus vom Marstall-Center. Da würde ich von oben bis unten alle vier Seiten komplett bunt gestalten. Daraus würde ich ein riesiges Kunstobjekt mitten in Ludwigsburg machen. Das wär’s!

Haben Sie zum Abschluss noch eine Botschaft an die Leser?

Meine Botschaft richtet sich an alle, die malen: „Gib niemals Deinen Traum auf, malt auf jeden Fall immer weiter, egal, was passiert und was andere dazu sagen. Einfach immer weitermachen. Und: Regeln und Gesetze muss man manchmal auch brechen, wenn man wirklich für etwas brennt.“

Fosi, wir danken Ihnen für das Gespräch! 

„Ich bin, wie ich bin“ – Ludwigsburg24 trifft Renate Schmetz

Im Mai folgte Renate Schmetz ihrem Vorgänger Konrad Seigfried ins Amt der Ersten Bürgermeisterin der Stadt Ludwigsburg. Wie die 52-jährige gebürtige Rheinländerin sich inzwischen in ihrem neuen Job eingelebt hat, warum sie meditiert und wo sie schwach wird und ihr Portemonnaie zückt, erzählt sie in einem fröhlichen Gespräch mit Ludwigsburg24.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Seit Mai sind Sie Erste Bürgermeisterin in Ludwigsburg. Sind Sie nach sechs Monaten komplett im neuen Amt angekommen?

Es gibt durchaus Themenbereiche, die mir erst noch begegnen werden. Es gibt einen Jahreskreis der Arbeitsprozesse und da hatte ich bis jetzt noch nicht mit jedem zu tun. Aber in der Tiefe der mir begegneten Themen bin ich drin und es macht großen Spaß. Der Job ist arbeitsintensiv, was mir sehr liegt.

Wer hat Ihnen denn ins Ohr geflüstert, dass Sie sich auf den Posten bewerben sollen?

(lacht herzlich) Ehrlich gesagt, bin ich jemand, der sich selbst bewirbt. Aber: „Mensch, Renate, mach das doch“, hat man mir schon vor Jahrzehnten ans Herz gelegt. Mir wurde immer wieder gesagt, das Amt einer Bürgermeisterin könnte mir gut stehen. Damals habe ich das immer abgetan. Als ich Leiterin des Fachbereichs Bildung und Familie geworden war, habe ich mir dann irgendwann die Frage gestellt: Gehe ich damit in Rente oder gibt es nochmal eine Veränderung?

Sie haben also die Veränderung gewählt…

Mir war klar, dass der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried eines Tages seine Amtszeit hier beendet und das gärte dann schon in mir. Jedoch habe ich die Reflexion gesucht im Kollegen- und auch Freundeskreis. Ich wollte sicher sein, dass das Amt wirklich passt und ich mir nicht etwas anmaße. Erfreulicherweise wurde ich in meinem Vorhaben von allen bestätigt, weshalb ich mich beworben habe.

Eine solche Bewerbung ist öffentlich. Ist sie erfolgreich, ist alles gut. Wird man nicht gewählt, bekommt es jeder mit. Wären Sie bei einer Niederlage in Ihrer alten Position im Rathaus geblieben?

Die Niederlage hätte mich natürlich geschmerzt, alles andere wäre gelogen. Ob ich als Fachbereichsleiterin geblieben wäre, wäre davon abhängig gewesen, wer denn mein neuer Erster Bürgermeister oder meine neue Erste Bürgermeisterin geworden und wie er oder sie mit mir umgegangen wäre. Allein das Miteinander wäre ausschlaggebend gewesen, unabhängig davon, ob mein neuer Chef ein Mann oder eine Frau geworden wäre.

Mein Job, den ich hatte, der war toll und passte sehr gut zu mir, also hätte ich ihn auch jederzeit weitermachen können. Der Bereich ist breit aufgestellt, die Thematik beherrsche ich fachlich und persönlich wie aus dem Effeff. Außerdem bringt der Job auch immer wieder neue Herausforderungen, da sich die Gesellschaft weiterentwickelt und so automatisch neue Themen in diesen Sektor hereinströmen.

Sie sind sehr deutlich mit 33 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen gewählt worden. Fühlen Sie sich da bestätigt?

Ich fühle mich sehr geehrt, dass der Gemeinderat sich so deutlich zu mir bekannt hat. Ich habe mich immerhin gegen 30 Gegenbewerbungen durchsetzen können, auch wenn ich am Ende die Einzige war, die sich im Gemeinderat zur Wahl stellen konnte. Eine Enthaltung bedeutet nicht gleich Gegenstimme. Es ist wirklich eine große Ehre, vom Gemeinderat einen solchen Rückenwind zu erhalten und zu wissen, dass ich für sie die richtige Frau auf dieser Stelle bin.

Die Erwartungshaltung der einzelnen Fraktionen ist sicherlich sehr hoch. Lastet dadurch ein gewisser Druck auf Ihnen?

Unter Druck gesetzt wird man bei einzelnen Themen, wie beispielsweise bei den Luftfiltern. Die Elternschaft, Teile des Gemeinderats, die Presse, alle greifen dieses Thema aus ihrer Perspektive auf und wir im Rathaus eben aus unserer Perspektive. Selbstverständlich sind da unterschiedliche Positionen und man kann auch andere Beschlüsse fassen als die, die ich vielleicht empfehle. Mir ist dabei nur wichtig, dass man dabei stets menschlich miteinander umgeht und ein Sachthema nicht personalisiert.

Ist Ihnen das schon passiert, dass es bei Sachthemen ins Persönliche ging?

Im Zwischengespräch passiert das immer wieder, aber ich glaube, ich habe bisher immer gut vermitteln können, dass man das Ganze wieder auf die Sachebene hebt. Bislang konnte ich jedenfalls mit starkem Gegenwind ganz gut umgehen. Die Leute haben auch eher Respekt, wenn ich hinstehe und meine Position vertrete, auch wenn es manches Mal emotional durchaus stressig ist, statt mich der Situation komplett zu entziehen.

Sie sind also selbstbewusst und resolut…

Als selbstbewusst und selbstsicher würde ich es eher bezeichnen. Ob resolut der richtige Begriff ist, weiß ich nicht. Da steckt für mich so ein unbedingter Durchsetzungswille mit drin nach dem Motto: Alles andere ist mir egal. Das ist es mir ja eben nicht.

Mit Ihrer Bewerbung wussten Sie, was auf Sie zukommt. Haben Sie sich Ihre ersten sechs Monate trotzdem so vorgestellt?

Ja, im Großen und Ganzen habe ich es mir so vorgestellt, was die Arbeitsbelastung und die Themenfelder angeht. Aber bei einigen Themen habe ich nicht gedacht, dass ich so in die Tiefe gehen muss. Nehmen wir nur das Thema Feuerwehr. Natürlich war klar, dass der Brandschutzbedarfsplan kommt, mit dem ich mich inhaltlich auseinandersetzen muss. Aber durch den Weggang des Kommandanten muss ich jetzt noch tiefer in die Thematik einsteigen bis hin zum organisatorischen Aufbau. Damit hatte ich so nicht gerechnet.

Das Dezernat II ist sehr umfangreich, wie behält man da den Überblick?

Mein großes Glück ist, dass ich aus dieser Verwaltung komme und zudem die Leiterin des größten Fachbereichs war, deshalb bin ich von der Masse dieses Dezernates nicht so erschlagen wie es vielleicht jemand wäre, der von außen kommt. Von den 1.100 Personen, die im Dezernat arbeiten, waren 800 bereits vorher schon bei mir im Fachbereich angesiedelt. Der Rest ist verteilt auf die anderen Aufgabenfelder. Aber die Breite ist natürlich enorm – von den Bürgerdiensten wie Standesamt und Ausländeramt über Feuerwehr hin zu Themen wie Sport, Gleichstellung, Gesundheit, Bildung, Integration und Migration und andere soziale Bereiche. Also alles, was in dieser Stadt mit den Menschen zu tun hat, ist in diesem Dezernat angesiedelt.

Sie müssen thematisch trotz eigener Wünsche und Visionen Prioritäten setzen. Wie sehen die aus?

Die wichtigsten Themen für mich sind natürlich die Themen der Chancengleichheit. Das eint alle Fachbereiche, denn die Chancengleichheit muss sehr facettenreich bedacht werden. Armutsbekämpfung ist da nur ein wichtiger Punkt. Wie gehen wir hier mit unseren Armen um? Wie sieht das eigentlich mit der Wohnungssituation aus, für die ich ja direkt eigentlich gar nicht zuständig bin. Aber indirekt, so finde ich, muss ich die Mahnerin sein, die immer und immer und immer wieder sagt: „Hey, wir müssen nicht nur für die mittleren und höheren Einkommen den Wohnraum schaffen. Wir müssen uns auch fragen, was wir mit den unteren Einkommen und den Armen machen.“ Das zeigt sich auch gerade jetzt in der Pandemie in Bezug auf die Gesundheit, denn Familien in beengten Wohnräumen sind besonders von Corona betroffen. Solche Dinge in der Bildungs- und Soziallandschaft zu sehen und zu benennen, um Abhilfe zu schaffen, dafür braucht es unbedingt die unterschiedlichen Fachbereiche.

Die Zahl der fehlenden Wohnräume liegt mindestens bei 1.800, wenn nicht sogar höher. Ursprünglich war das Ziel, jährlich 500 neue Wohnungen zu bauen, was aber anscheinend so nicht funktioniert. Können Sie dazu etwas sagen?

Die Vermehrung von Wohnräumen ist ein sehr komplexes Thema. Momentan suche ich überall das Gespräch – mit Andrea Schwarz als zuständige Baubürgermeisterin und mit OB Dr. Matthias Knecht als Aufsichtsratsvorsitzender der WBL. Ich sitze selbst im Aufsichtsrat und kann als Mahnerin und Treiberin dieser Problematik immer wieder dabei sein. Ebenso spreche ich mit Geschäftsführer Andreas Veit von der Ludwigsburger Wohnungsbau über deren Ausrichtung. Ich würde mir wünschen, dass wir in unserer Wohnungspolitik den Durchschnittswert von 500 Wohnungen jährlich schaffen, aber in meinen elf Jahren in Ludwigsburg habe ich zum Thema Menge an neuem Wohnraum schon viele Aussagen gehört, so dass ich keine Zahl nennen möchte. Wir bräuchten jährlich 350 neue Wohnungen, nur um allein den Mehrbedarf der Ludwigsburger zu halten. Da ist ein Zuzug von außen noch gar nicht mitgerechnet. Die Frage ist doch, nach welchen Konzepten wir künftig bauen und wie wir da eine Effizienz reinkriegen, den Bestand sichern, vor allem für die unteren Einkommen und die Armen, damit ein Quadratmeter statt 8 Euro nicht plötzlich 15 Euro kostet, da das Bauen tatsächlich stetig teurer wird. Leider habe ich für das Problem noch keine Lösung gefunden, denn wir dürfen ja auch unseren städtischen Haushalt nicht überfordern, da wir momentan zusätzlich noch in einer wirtschaftlichen Schieflage stecken.

Hat Ihnen das eine oder andere aufgetretene Problem in den letzten sechs Monaten bereits schlaflose Nächte bereitet?

Schlaflose Nächte hatte ich noch nicht, aber ich führe nachts gedanklich durchaus das ein oder andere Gespräch weiter, weil es mich dann doch tiefer bewegt. Ich bin mit Herz und Seele in meinen Aufgaben, deswegen schüttele ich die Arbeit nicht einfach an der Wohnungstür ab.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie in der jetzigen Situation über sich hinauswachsen, ihre eigenen Grenzen überschreiten?

Im Sinne einer Weiterentwicklung hoffe ich das schon. Alles andere fände ich jetzt komisch. Und mir ist auch bewusst, dass ich gemeinsam mit OB Knecht und meinen beiden Bürgermeister-KollegInnen in vorderster Linie stehe. Das bedeutet, dass ich für alles, was anfällt auch gerade stehe – gegenüber der Öffentlichkeit, gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, der Presse und auch gegenüber dem Gemeinderat. Das ist schon noch mal etwas, von dem ich glaube, dass es die Persönlichkeit verändert. Es würde mich jetzt wundern, wenn nicht.

Hat sich Ihr Leben durch das neue Amt verändert?

Ja, inhaltlich ist es mehr geworden und es hat sich insofern verändert, dass ich mehr in der Repräsentation tätig bin, was noch mehr Abend- und Wochenendtermine bedeutet.

Fällt Ihnen das Repräsentieren schwer?

Nein, überhaupt nicht. Es macht mir Spaß, weil ich auch gerne mal die Bühne betrete. Von daher tue ich mich nicht sehr schwer damit, in einer exponierten Stellung ein Grußwort oder einen Vortrag zu halten. Das habe ich zwar vorher schon nebenher in meiner vorangegangenen Funktion als Fachbereichsleiterin getan, aber jetzt ist das eben richtig und regelmäßig integriert in meinen Beruf.

Wenn eine Frau im Fokus der Öffentlichkeit steht, wird von ihr erwartet, dass sie jederzeit vom Scheitel bis zur Sohle top gestylt ist. Spüren Sie diese Erwartungshaltung und wie gehen Sie mit ihr um?

Ja, wir sollen schick sein, das wird erwartet. Aber ich empfinde es eigentlich so, dass Frauen freier sind in der Gestaltung als Männer. Männer müssen, wenn sie in einer Funktion wie meiner sind, in der Regel einen Anzug tragen. Und wenn sie mal sehr leger sind, lassen sie lediglich die Krawatte weg. Mit Jeans und T-Shirt kämen sie eher nicht ins Büro. Wir Frauen dürfen in einer solchen Position schon kreativer sein. Wir können entscheiden, ob wir ein Kleid, einen Blazer oder einen Pulli tragen.

Haben Sie also Ihren Kleiderschrank seit Mai aufgerüstet?

Aufgerüstet habe ich ihn nicht, aber umgerüstet durchaus.

Wie würden Sie Ihren Stil bezeichnen, worin fühlen Sie sich wohl?

Mein Stil ist bezogen auf den Anlass. Wenn ich in die offene Jugendarbeit gehe, mit Kindern einen Termin auf dem Bauspielplatz habe, dann kann ich dort nicht im Kostüm auftauchen. Das ist nicht mein Stil. Natürlich achte ich darauf, dass ich einen gewissen Chic habe, aber ich gehe dann trotzdem mit Turnschuhen hin und habe eine Hose mit Blazer oder einer Strickjacke an als Kombination. Bei einem feierlichen Anlass wie beispielsweise die Bürgermedaillenverleihung erscheine ich selbstverständlich im schicken Kleidchen oder Kostüm, damit der Anlass entsprechend gewürdigt wird.

Haben Sie denn das Gefühl, dass man besonders auf Ihr Erscheinungsbild von Kleidung über Frisur bis hin zu den passenden Schuhen und Handtasche schaut, so, wie man es anfangs ganz extrem bei Kanzlerin Merkel gemacht hat?

Vielleicht machen es einzelne Personen, aber ich achte da nicht so drauf, weil ich der Meinung bin: Ich bin, wie ich bin. Ich bin auch ein bisschen fülliger, was auch mancher nicht so ganz adäquat findet, weil er oder sie der Meinung ist, man müsste eine schlanke Linie haben. Aber das bin ich nicht. Die Leute müssen mich so nehmen, wie ich bin.

Sie tragen ein Kreuz an der Halskette. Sind Sie ein frommer Mensch?

Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an, aber tatsächlich glaube ich an so etwas wie Gott. Deshalb passt das Kreuz an der Kette schon.

Was hat die Rheinländerin Schmetz ausgerechnet ins Schwabenland verschlagen?

Die Liebe war schuld. Ich hatte mich in einen Ingenieur verliebt, der in Aachen studiert hat. Ingenieure finden im Stuttgarter Umfeld nun mal ganz viele Jobs, ich folgte ihm. Das war im Jahr 2000. Die Liebe ging, meine Arbeit blieb. Und ich blieb auch, denn ich bin hier absolut heimisch geworden, auch wenn es anfangs für mich von der Kultur her eine Umstellung war. Der Rheinländer wacht morgens auf und überlegt zuerst: „Was mache ich abends?“ Der Schwabe dagegen überlegt zuerst: „Was habe ich heute zu tun?“ Das sind einfach zwei verschiedene Welten.

Vermissen Sie das Rheinland?

Ich bin Rheinländerin durch und durch. Deshalb bin ich in Stuttgart auch in einen Verein, der sich die Reingeschmeckten nennt, gegangen, da trifft man sich monatlich zu einem Stammtisch. Den Dialekt der Heimat gelegentlich zu hören, hilft gegen Heimweh enorm. Für mich ist ganz, ganz wichtig, in der Karnevalszeit nach Hause zu fahren. An Weihnachten arbeite ich gerne, aber an Karneval muss ich nach Hause.

Was mögen Sie am Schwabenland?

Vor allem die schwäbische Küche hat es mir angetan. Linsen mit Spätzle finde ich richtig klasse, ebenso Zwiebelrostbraten.

Freuen Sie sich auch schon auf den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt?

Oh ja, auf den Weihnachtsmarkt freue ich mich sogar sehr. Er ist so stilvoll.  Man findet hier noch Kleinkunst und Kleinhandwerk und, was mir besonders gefällt, viele Stände, die aus dem sozialen Bereich sind. Ich liebe den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt und werde selten so oft besucht wie in dieser Zeit.

Bevor Sie nach Ludwigsburg kamen, haben Sie in Backnang gearbeitet.

Ja, dort habe ich 2000 als Jugendförderin angefangen und unter OB Frank Nopper bin ich dann Amtsleiterin geworden. Mit ihm habe ich heute noch Kontakt, wir rufen uns gegenseitig immer mal wieder an. Er ist mir ein vertrauter Ratgeber geblieben. Seine Mutter ist auch Rheinländerin, ich glaube, er mag die etwas kecke, rheinische Mentalität.

Wie tanken Sie für den täglichen Stress Kraft auf?

Wichtig sind mir meine Freunde, beispielsweise meine Freundin aus Aachen und meine Familie, vor allem meine Brüder. Ich telefoniere viel, da viele meiner Freunde nicht in meinem näheren Umfeld wohnen, auch meine Verwandtschaft lebt noch im Rheinland. Während der Woche meditiere ich fast täglich zum Runterkommen, aber auch, damit ich für mich Klarheit habe bei den anfallenden Herausforderungen im Job. Eine Meditation bringt mich in Distanz zum Thema. Da ich vom Typ her schon ein etwas emotionaler Mensch bin, ist es manchmal sinnvoll, wenn ich dann abends ein bisschen vom Thema Abstand gewinne und mir in Ruhe anschaue, was denn jetzt wirklich gefragt ist.

Welche Hobbies haben Sie?

Ich singe sehr gerne, mache mit Freunden Musik, was mich sehr erfüllt. Und ich male sehr gerne Mandalas.

Singen Sie im Chor?

Früher habe ich als Mezzosopran im Chor gesungen, das mache ich inzwischen nicht mehr. Ich habe mich schon gelegentlich gerne mit Matze Rother vom Café 612 zusammengesetzt und Musik-Kabarett gemacht und wir hatten sogar schon in kleineren, teils familiären Kreisen einige Auftritte. Matze schreibt die Songs alle selbst, die gehen dann in Richtung Liedermacher, Schlager- oder Countrystyle.

Wenn Sie sich etwas Gutes tun wollen, was gönnen Sie sich?

Ein schöner Abend mit Freunden ist für mich einfach ein Wohlgenuss. Dazu gehört ungestört Quatschen, gemeinsames Essen oder auch Kochen. Ein ausgiebiges Bad ist gelegentlich auch etwas, um mir was Gutes zu tun.

Wofür geben Sie Geld aus?

Am ehesten für Klamotten, da bin ich wohl typisch weiblich. An einem schönen Kleidungsstück vorbeizugehen, ist schon schwierig. Ansonsten gebe ich Geld für Kulturveranstaltungen aus, denn ich liebe Konzerte – von der Klassik, z.B. die Schlossfestspiele, über die Konzerte von Dieter Thomas Kuhn, da erscheine ich dann im Flower-Power-Look der 70er, bis hin zu Rock- oder Metallkonzerten. Musikalisch bin ich total breit aufgestellt.

Wie verbringen Sie Ihre Urlaube?

Am liebsten verbringe ich den Urlaub zuhause, denn meine Wohnung muss ja auch mal abgewohnt werden. Und wenn ich verreise, dann sind es kurze Trips von höchstens einer Woche und am liebsten zusammen mit Freunden. Mehrfach im Jahr besuche ich die alte Heimat, denn ein Bruder wohnt nahe Krefeld, der andere in Düren und ganz enge Freunde in Aachen.

Was bevorzugen sie bei Ihren Trips – Stadt oder Natur?

Da bin ich nicht festgelegt, mal so und mal so.

Berge oder Meer?

Immer ans Meer, da bin ich total festgelegt.

Wenn Sie eines Tages in Pension gehen, wo werden Sie leben – Krefeld oder Ludwigsburg?

Auf jeden Fall bleibe ich hier in Ludwigsburg. Wenn ich verwurzelt bin, bin ich verwurzelt. Es war zwar anfangs schwierig, vom Rheinland ins Schwabenland zu kommen, aber jetzt nochmal zurück, nein, das kommt nicht infrage. Das Rad hat sich doch weitergedreht und mein Netzwerk von damals ist bis auf die vorhin genannten Menschen doch so gar nicht mehr da. Meine Wurzeln sind jetzt hier.

Sie würden also auch nicht mehr für eine neue Liebe umziehen?

Wenn, dann hätte ich nichts dagegen, wenn die Liebe umzieht für mich.

Frau Schmetz, wir danken Ihnen für das Gespräch!

„Hier bin ich zu Hause, aber im Herzen bin ich auch immer noch Spanier“ – Luciano Moral im Gespräch mit Ludwigsburg24

Mitten im Ditzinger Industriegebiet steht ein unauffälliges, weißes Häuschen, hinter dessen Haustür sich das kreative Reich des spanischen Malers Luciano Moral befindet. Hier lebt und arbeitet der fast 74-jährige Künstler aus Avila, seit er vor knapp sieben Jahren Stuttgart verlassen hat. In seinem Atelier entstehen Bilder, die die Gedanken- und Gefühlswelt des Malers sehr expressiv widerspiegeln. „Ich male ausschließlich Menschen. In meinen Bildern beschäftige ich mich mit deren Emotionen und Geschichten und mache dabei oftmals auf die Vielgesichtigkeit und Maskierung im Umgang miteinander aufmerksam“, beschreibt Moral seine Kunst, die von einer Begegnung im jungen Alter von 14 Jahren mit dem spanischen Künstlergenie Pablo Picasso inspiriert ist. Sein guter Freund Matthias Kleinert, einst Regierungssprecher von Lothar Späth, beschreibt den Stil von Moral wie folgt: „Es ist eine Mischung aus Symbolismus und Kubismus, ich würde seinen Stil aber eher als Moralismus bezeichnen.“ Moral gefiel das so gut, dass er diesem Begriff für seine Malerei treu geblieben ist.

Dass er neben Talent auch noch ein großes Herz hat, beweist Moral schon seit mehr als zwanzig Jahren. Regelmäßig macht er Kunstprojekte mit benachteiligten Kindern in einer Ditzinger und einer Kornwestheimer Förderschule. Bewegt erzählt er im Interview, warum er mit den Jugendlichen arbeitet und welch wichtige Rolle die Kunst in deren Leben inzwischen spielt.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus

Patricia Leßnerkraus: Herr Moral, für viele Maler ist Malen eine brotlose Kunst. Können Sie von Ihrer Malerei leben?

Inzwischen kann ich von der Malerei leben, aber das eine oder andere Bild habe ich die letzten 50 Jahre auch schon verschenkt. Ich gebe zu: Was meine eigenen Bilder anbelangt, bin ich ein schlechter Händler. Für andere Menschen kann ich tolle Preise herausholen, für meine eigenen Sachen bin ich ein miserabler Verkäufer. Inzwischen habe ich eine reizende Agentin, die sich für mich um alles kümmert. Sie sagt immer: „Luciano, Du sollst malen, vom Geschäft hast Du keine Ahnung.“

Wie entstehen Ihre Bilder? Stehen Sie morgens auf und haben eine Idee im Kopf?

Ich habe in der Regel ein Thema, wie z.B. zuletzt „Die Umarmung“, woraus ich eine Serie gemacht habe. Dann fange ich einfach ein Bild an und habe überhaupt keine Ahnung, wie es am Ende aussehen wird. Es hängt immer davon ab, in welchem emotionalen Zustand ich mich befinde und den versuche ich auf der Leinwand zu verwirklichen. Wenn das Bild fertig ist, kann es manchmal sogar sein, dass ich von meinem Thema ganz weit weg bin.

Heißt das, dass man Ihnen gar keinen konkreten Auftrag geben kann?

Ich nehme schon Auftragsarbeiten an, egal ob für Bilder oder für Weinetiketten. Aber die Erwartungen des Auftraggebers dürfen nicht zu konkret sein. Am besten ist, der Kunde sagt: „Luciano, ich weiß, wie Du malst, ich brauche von Dir ein Bild für mein Wohnzimmer.“ Dann male ich, aber ich muss in meiner Gestaltung frei und unabhängig sein dürfen.

Ich male auch Porträts, am liebsten von Frauen. Aber ich male sie nicht so, wie sie tatsächlich aussehen, sondern so, wie ich sie sehe. Dafür sollte ich die betreffende Person allerdings ein bisschen kennen.

Angeblich sollen Sie von Ihrem Kunstprofessor erst gelobt worden sein, als sie wutentbrannt ein fieses Porträt über ihn gemalt haben.

Ja, das stimmt. Egal, welches Bild ich auch malte und ihm vorlegte, er war nie zufrieden. Er schaute drauf, sagte lapidar „schön“ und zerriss es dann vor meinen Augen. Ich war irgendwann so wütend darüber, dass ich ihn mit all meinen hochkochenden Gefühlen so richtig fies auf Papier verewigt habe. Ich habe das Bild dann bei ihm aufgehängt und gedacht, dass er mich vor Zorn umbringen wird. Aber er reagierte ganz anders, sagte: „Genau so musst Du malen, das wollte ich erreichen. Vergiss alles, was Du bisher gemacht hast. Du musst malen, was aus Deinem Bauch kommt. Ich will Dir nicht das Malen beibringen, sondern ich will Dir zeigen, wie Du Dich selbst findest, damit Du weißt, was Du malen willst.“ Das war für mich die Initialzündung gewesen. Seither kommen alle Werke aus der Tiefe meines Innersten. Ich bin in jedem Bild drin, in der Form, in der Farbe, im Thema.

Steckt ein Teil von Ihnen auch in dem Bild mit dem Harlekin?

Ja, darin steckt auch sehr viel Luciano. Als ich 14 Jahre alt war, bin ich von daheim weggelaufen, weil ich mich in eine Tänzerin eines ungarischen Zirkus verliebt hatte. Fünf Monate habe ich mich diesem Zirkus angeschlossen, habe mich dort nützlich gemacht und bin mit von Ort zu Ort gezogen. Der Harlekin symbolisiert genau diese Lebensphase von mir.

Auf vielen Ihrer Werke sieht man mehr oder weniger direkt eine Uhr und/oder einen Stuhl. Was haben diese Motive zu bedeuten?

Das sind in der Tat meine ganz typischen Symbole, die fast auf jedem Bild zu finden sind. Die Uhr ist das Leben, der Stuhl steht für Freundschaft oder Geduld. Aber mein Hauptmotiv sind und bleiben Menschen. Ich zeige in meinen Bildern ihre vielen unterschiedlichen Gesichter. Von daher hat meine Malerei durchaus auch etwas Entlarvendes.

Sind Sie kritisch den Menschen gegenüber?

Meine Haltung den Menschen gegenüber ist immer gut. Mir selbst gegenüber bin ich jedoch kritisch. Ich liebe mich selbst und bin durchaus stolz auf mich, aber eben auch kritisch. Mein Anspruch ist, immer das Beste aus mir rauszuholen.

Was bei Ihren Werken noch auffällt, ist die Wahl Ihrer Farben. Sie arbeiten immer in verschiedenen Weiß-Grau-Schwarz und Rottönen, bisweilen kombiniert mit variierenden Brauntönen. Andere Farben findet man so gut wie nie, warum?

Meine Symbolfarben sind Rot und Schwarz, die spanischen Farben, das Heimweh, das mir geblieben ist. Schwarz ist die Schwermut und Trauer, Rot symbolisiert das Temperament. So bin ich auch immer angezogen, komplett in Schwarz und dazu irgendein roter Akzent. Bei meinen Werken in Braun überwiegen Terracottatöne.

Wie haben Sie die Corona-Pandemie überstanden? Haben Sie während dieser Zeit überhaupt Bilder verkauft?

Mich hat Corona bislang verschont und ich bin auch zweifach geimpft. Das ist erstmal das Wichtigste. Als Künstler war Corona hart, denn mir wurden sieben oder acht Ausstellungen abgesagt, durch die ich meine Bilder hätte verkaufen können. Zum Glück verkaufe ich auch privat, z.B. wenn ich Gäste zu spanischen Tapas-Abenden ins Atelier einlade. Manche kommen und genießen nur den Abend, andere nehmen dann auch gleich noch ein Bild mit. Diese Einladungen waren natürlich während Corona kaum der Fall, aber gelegentlich habe ich trotzdem mal ein Bild verkauft. Sagen wir so: Ich konnte leben, musste weder mein Auto verkaufen noch hier ausziehen. Deshalb beklage ich mich nicht.

Als Privatmann kann ich der Pandemie sogar positive Seiten abgewinnen. Ich hatte sehr viel Zeit für mich und habe mich gefunden. Ich rauche jetzt fast zwei Jahre nicht mehr, höre viel und intensiv Musik, wofür ich vorher nie Zeit hatte. Jeden Tag mache ich Gymnastik und anderen Sport und ich nehme mir Zeit zum Essen, decke den Tisch ein mit Serviette und Weinglas, richte meinen Teller schön. Ich genieße mein Leben jetzt anders.

Hat Corona Sie als Künstler verändert?

Nein, als Künstler hat mich Corona überhaupt nicht verändert. Mein Stil und meine Lust zu malen sind geblieben. Die Pandemie hat mich nur als Mensch etwas verändert.

Ein Künstler bekommt seine Impulse in der Regel von dem, was er sieht, was er hört, was er erlebt. Wo kamen Ihre Impulse während des langen Lockdowns her?

Ich bin Künstler durch und durch, brauche meine Theater-, Oper- und Ballettbesuche. Das ging während Corona nicht, also habe ich vermehrt gelesen und aus den Büchern meine Impulse erhalten. Und natürlich durch die Menschen, mit denen ich befreundet bin. Mit ihnen mache ich Karaoke, wir spielen Spiele und führen gute Gespräche. Das Wichtigste dabei ist aber der Humor und das gemeinsame Lachen. So kommen die Impulse automatisch, die ich dann in mir trage. Außerdem träume ich viel, selbst wenn ich nur ganz kurz schlafe, und die Träume finden sich dann ebenfalls wieder in meinen Bildern. Deshalb habe ich stets genügend Leinwände bei mir im Atelier, damit ich immer sofort malen kann, wenn ich einem Impuls folgen muss.

Wie lange malen Sie, bis Sie ein Werk vollendet haben?

In der Regel schaffe ich ein Bild an einem Tag, aber dann muss ich schon durchmalen. Will ich ein Doppelbild oder eine Trilogie fertigen, muss ich die Bilder parallel malen wegen der Farben. Dadurch, dass ich die Farben aus Tusche, Tempera oder Acryl selbst mische, bekomme ich den Farbton ein paar Tage später sonst nicht mehr exakt hin.

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie von der Malerei nicht hätten leben können?

Die Frage lässt sich leicht beantworten, denn dann wäre ich garantiert Gastronom geworden, so wie alle anderen Mitglieder meiner Familie. Mein Vater hatte noch zehn Geschwister, alle waren Gastronomen mit eigenem Restaurant. Meine Mutter hatte sechs Geschwister, von denen auch jeder ein eigenes Lokal hatte. Meine Eltern hatten ein Traditionslokal mit sechzehn Mitarbeitern. Aber keines ihrer Kinder wurde Gastronom.

Hätte Ihnen denn Gastronomie als Alternative gefallen?

Als ich jung war, hätte ich mir das nicht vorstellen können, obwohl die Leute mich immer mochten, wenn ich bei meinen Eltern im Service geholfen habe. Aber ich wollte frei und ungebunden sein und nicht wie meine Eltern morgens um 6.00 Uhr aufstehen und bis in den späten Abend arbeiten. Heute würde ich hier gerne ein Lokal aufmachen, aber auf meine Art. Klein, fein und ganz locker, mit spanischem Käse und Schinken, ab und zu eine Paella oder Tortilla, dazu leckeren Wein.

Aber Ihr Vater war doch bestimmt stolz auf Sie, als er von Ihren Erfolgen als Maler erfahren hat.

Nein, er hat ziemlich wenig von mir gewusst. Er war ein resoluter Geschäftsmann, ein kleiner Diktator. Ich war das einzige seiner Kinder, das ihm energisch entgegengetreten ist und gesagt hat: „Stopp, ich bin achtzehn, jetzt brems Dich mal bitte.“ Ich habe ein Stipendium bekommen und bin von daheim weggegangen. Ich habe zunächst in Avila, Barcelona und Madrid studiert, bevor ich nach Paris gegangen bin. Als Künstler hat er mich nie akzeptiert, denn für ihn bedeutete das Künstlerdasein, eine Bohème zu sein. Für ihn war Maler kein richtiger Beruf.

Sie arbeiten ehrenamtlich mit Jugendlichen zusammen. Um was geht es dabei konkret?

Ich arbeite insgesamt mit 50 benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis fünfzehn. Seit 20 Jahren in der Wilhelmschule in Ditzingen und zusätzlich seit rund 18 Jahren in der Eugen-Bolz-Schule in Kornwestheim, beides sind Förderschulen. Ich unterrichte aber nicht, weil ich kein Lehrer bin. Ursprünglich habe ich jeweils für den Nachmittag eine Kunst AG gegründet. Doch das Engagement kam so gut an, dass ich in Ditzingen inzwischen jeden Mittwoch von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr bin und mit allen Klassen an verschiedenen Projekten arbeite.

Um welche Projekte geht es dabei?

Ich habe mit den Schülern beispielsweise schon eigene Bilderbücher gestaltet mit ihrem Autorenfoto auf dem Buchrücken. Jetzt in der Vorweihnachtszeit basteln wir wieder schöne Weihnachtskarten, die wir dann an Freunde, Schüler oder Lehrer verkaufen. Von dem eingenommenen Geld gehe ich mit den Kindern hinterher Pizza essen. Darüber freuen sie sich immer sehr.

Was ist Ihre Intention für dieses Engagement?

Es handelt sich dabei meist um Kinder mit Migrationshintergrund, die zum Teil Schreckliches erlebt haben, die traumatisiert sind und auch vom Elternhaus nicht gefördert werden. Deshalb möchte ich ihnen das Gefühl geben, dass auch sie wertvoll sind, obwohl sie vielleicht nicht perfekt lesen, schreiben, rechnen oder malen können. Sie sollen durch die verschiedenen Projekte zudem die Möglichkeit haben, sich zu öffnen und ihre eigenen Emotionen, Gedanken und Ängste auszudrücken, ohne Worte benützen zu müssen. Aber ich bringe ihnen auch ein gewisses Grundwissen über Farben und ihr Zusammenwirken bei.

Warum sind Sie eigentlich 1970 nach Deutschland gekommen?

Ich war Student der 68er in Madrid, habe massiv gegen Staatschef Franco demonstriert. Gemeinsam mit anderen Studenten wurde ich festgenommen und als Strafe hat der Staat uns allen das Studium gestrichen. Daraufhin ging ich nach Paris und konnte als Gast der Kunstakademie, also ohne Immatrikulation, mein Studium beenden. In dieser Zeit habe ich meine erste Frau kennengelernt. Sie war Spanierin wie ich und war in der Nähe von Rottweil in Deutschland Sprachlehrerin für Gastarbeiterkinder. Ich selbst hatte dort ein Angebot als Karikaturist bekommen, welches ich annahm. Die Beziehung zerbrach leider bereits nach zwei Jahren, weil wir wahrscheinlich noch zu jung waren.

Sie sind trotzdem in Deutschland geblieben und nicht wieder nach Spanien zurück?

Ich wäre auf keinen Fall nach Spanien zurück, da Franco zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Und solange er lebte, galt ich als Revolutionär, sowohl in Spanien als auch beim spanischen Konsulat in Deutschland. Aber ich bin natürlich auch der Liebe wegen in Rottweil geblieben, denn ich hatte eine Ärztin kennengelernt, die ich dann geheiratet habe. Sie ist die Mutter meiner ältesten Tochter.

Es scheint, Sie lieben die Frauen…

Frauen sind in meinem Leben das Allerwichtigste. Jeder erfolgreiche Mann hat eine Frau hinter sich, egal ob Ehefrau, Freundin, Mutter oder Schwester. Ich kann mir ein Leben ohne Frauen definitiv nicht vorstellen und komme mit allen Frauen gut aus. Frauen sind für mich als Künstler die Musen, ohne, dass ich sie malen muss.

Nach langen 50 Jahren in Deutschland haben Sie inzwischen sicherlich die deutsche Staatsangehörigkeit?

Nein, ich hätte sie beantragen können, vor allem, weil ich hier wirklich zu Hause bin. Meine Kinder leben in Deutschland, ebenso meine ganzen Freunde. Aber im Herzen bin ich doch immer auch noch Spanier.

Was ist denn typisch spanisch an Ihnen und was typisch deutsch?

Das Spanische an mir ist, dass ich ein sehr stolzer Mensch bin, nicht arrogant, aber stolz. Doch ich fühle mich zu achtzig Prozent als Deutscher. Ich träume auf Deutsch, denke auf Deutsch und bin ein sehr korrekter, sehr pünktlicher Mensch und erwarte dies umgekehrt von anderen Menschen. Die Pünktlichkeit habe ich zu hundert Prozent von den Deutschen übernommen, denn Spanier kommen typischerweise immer eine Stunde später.

Ludwigsburg24 trifft Bundestagskandidat Oliver Martin

Am 26. September sind Bundestagswahlen – Zeit, sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 265 (Ludwigsburg) einmal genauer anzusehen. Die digitale Newsplattform Ludwigsburg24 stellte dem FDP Bundestagskandidaten Oliver Martin daher einige Fragen.

In einem ungeschriebenen Gesetz der Politik gelten Quereinsteiger als Außenseiter. Das gilt auch für Oliver Martin. Der 54-jährige war mehr als 20 Jahre unternehmerisch als Ingenieur tätig und ist das, was man einen klassischen Polit-Quereinsteiger nennt. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erklärt der Ludwigsburger, dass er sich trotzdem bei der kommenden Bundestagswahl Chancen ausrechnet und daher kämpft und nichts unversucht lassen möchte.

Ludwigsburg24: Herr Martin, Sie sind als Ingenieur und Unternehmer sehr spät in die Politik als Quereinsteiger eingetaucht. Was ist passiert?

Oliver Martin: Ich habe über zwanzig Jahre lang sechzig und mehr Stunden pro Woche in meinem Ingenieurbüro gearbeitet, um es aufzubauen. Daneben habe ich mich um meine Tochter gekümmert. Für andere Dinge ist dabei keine Zeit mehr geblieben.
Inzwischen habe ich einen großen Teil meiner Firma verkauft und habe damit wieder die Freiräume, etwas Neues anzugehen. Jetzt bin ich mit ganzem Herzen und voller Kraft Bundestagskandidat und strebe über die Erststimme das Direktmandat im Wahlkreis Ludwigsburg an.

 

Ludwigsburg24: Sie sind sicherlich mit eigenen Vorstellungen und Erwartungen in die lokale Welt der Politik eingestiegen. Wie sieht die tatsächliche Realität aus? Bitte erzählen Sie.

Oliver Martin: Ich bin ein Macher, wie die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmer. Ich habe Freude daran, wenn Dinge vorangehen wenn Dinge besser werden. Das ist auch meine große Motivation, warum ich in die Bundespolitik einsteigen möchte. Es wird zu lange geredet und zu viel gezaudert. Es braucht mehr Mut, mehr unternehmerische Kompetenz und mehr „Macher“ – mehr Menschen, die sich trauen, Entscheidungen zu treffen und dafür gerade zu stehen.

 

Ludwigsburg24: Bitte skizzieren Sie kurz die Schwerpunkte Ihrer Agenda.

Oliver Martin: Auf der einen Seite möchte ich die Politik in Berlin und die Menschen im Wahlkreis viel näher zusammenbringen als es in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Ich möchte eine Brücke schlagen und die Themen aus dem Wahlkreis nach Berlin mitnehmen und dort voranbringen.
Auf der anderen Seite müssen wir endlich aus dem „Reparaturbetrieb“ raus, bei dem wir immer nur das aktuell größte Problem in den Griff zu bekommen versuchen. Wir müssen endlich wieder „vor die Welle kommen“, den Blick nach vorne richten und wieder damit beginnen, die Zukunft unseres Landes AKTIV zu gestalten. Das gilt für den Klimaschutz, die Bildung unserer Kinder, die Digitalisierung und den nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft gleichermaßen. Dafür möchte ich mich mit meiner technischen Kompetenz als Ingenieur, mit meiner Erfahrung als Unternehmer und mit ganzer Kraft einsetzen.

 

Ludwigsburg24: Welches dieser Themen steht bei Ihnen an oberster Stelle und aus welchem Grund?

Oliver Martin: Es ist nicht ein einzelnes Thema, sondern es sind drei Themen die eng ineinander greifen. Ich möchte jeden Tag daran arbeiten, den Umbau unserer Wirtschaft und den dringend notwendigen Klimaschutz in Einklang zu bringen. Dazu benötigen wir gute Ideen und Innovationen.
Und wir brauchen dafür top ausgebildete und motivierte Menschen in unserem Land. Deshalb sind Investitionen in die Bildung der Grundstein für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Nirgendwo ist das Geld besser angelegt als in einer Verbesserung der Schul- und Ausbildung unserer Kinder und nichts ist sozialer. – Denn ein nach seinen Interessen und Fähigkeiten ausgebildeter junger Mensch wird damit in die Lage versetzt, seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen und kann somit sein Leben weitestgehend selbstbestimmt und nach den eigenen Wünschen gestalten.

 

Ludwigsburg24: Wie bewerten Sie als Polit-Neuling die Atmosphäre bei Ihren Wahlkampfauftritten und insgesamt?

Oliver Martin: Die Menschen kommen freundlich und meist sehr offen auf mich zu, was mich sehr freut.
Viele wollen einfach den Menschen Oliver Martin kennen lernen, einen persönlichen Eindruck von mir gewinnen. Ich spüre, dass Vertrauen eine große Rolle spielt. Daneben werde ich auch konkret zu einzelnen Themen befragt und wie ich persönlich dazu stehe. Ich spüre eine Atmosphäre des Wechsels. Die Menschen wollen eine neue Politik und suchen danach, wem sie dafür Ihr Vertrauen schenken können.

 

Ludwigsburg24: Stichwort – „Zerstörung und Verunglimpfung von Wahlplakaten“ Was geht da Ihnen durch den Kopf, wenn Sie vor Ihrem eigenen Plakat stehen und das lesen? Wird es einem da nicht mulmig?

Oliver Martin: Ich bin grundsätzlich kein ängstlicher Mensch, deshalb wird es mir nicht so schnell mulmig.
Aber ich spüre eine gewisse Enttäuschung in mir. Ich finde es sehr schade, dass die politische Auseinandersetzung nicht mit Worten und Argumenten stattfindet, dass die Verunglimpfungen anonym sind und ich mich nicht dagegen wehren oder mit diesen Menschen konstruktiv auseinandersetzen kann.

 

Ludwigsburg24: Bei den letzten Bundestagswahlen 2017 holte die CDU das Direktmandat in Ludwigsburg. Wie schätzen Sie persönlich die aktuelle Situation. Wird es wieder ein Durchlauf der Christdemokraten geben oder erwarten Sie Überraschungen?

Oliver Martin: Wenn man den aktuellen Bundestrend über die Ergebnisse der letzten Bundestagswahlen legt, so dürften CDU, SPD und Grüne in Ludwigsburg aktuell bei jeweils 21% bis 23% liegen. Die FDP etwas dahinter, um die 18%.
Wenn ich berücksichtige, dass in unserem Land eine Wechselstimmung herrscht und die Zahl der Stammwähler weiter gesunken ist, dann glaube ich, dass alle vier Direktkandidaten eine reelle Chance haben, das Direktmandat über die ERSTSTIMME zu gewinnen. Für mich ist die Erststimme das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in den Kandidaten und die Zweitstimme das Vertrauen in die Partei. Und deshalb rede ich jeden Tag auf meinen Infoständen mit den Menschen im Wahlkreis um ihr Vertrauen zu gewinnen.

 

Ludwigsburg24: Einigen Umfragen zufolge liegt die FDP bundesweit zwischen 10 und 13 %. Rechnen Sie mit einer Regierungsbeteiligung Ihrer Partei?

Oliver Martin: Nie gab es mehr mögliche Konstellationen für Koalitionen als bei dieser Wahl. Die FDP wird nach Aussagen der Parteispitze nur in eine Regierung eintreten, wenn wesentliche Forderungen der FDP aus dem Wahlprogramm durchzusetzen sind. Deshalb wage ich hier keine weitergehende Prognose.

 

Ludwigsburg24: Worauf freuen Sie sich am meisten nach der Wahl?

Oliver Martin: Am meisten würde ich mich darüber freuen, wenn mir die Menschen das Vertrauen schenken und mich „als ihren“ Wahlkreisabgeordneten nach Berlin entsenden würden. Ich bin mir sicher, dass mir der engagierte Einsatz für meine Heimat Ludwigsburg aber auch für unser Land insgesamt sehr viel Freude bereiten würde.

 

Herr Martin, wir danken Ihnen für das Gespräch!

 

Bundestagskandidat Steffen Bilger beantwortet den Ludwigsburg24-Fragebogen

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl – höchste Zeit, sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 265 (Ludwigsburg) einmal genauer anzusehen. Die Online-Zeitung Ludwigsburg24 fühlt den Bundestags-Direktkandidat*innen auf den Zahn.

Inspiriert vom Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat Ludwigsburg24 die Bewerber’innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der früher ein beliebtes Gesellschaftsspiel war und den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte. Mit unserem Fragebogen wollen wir den Leser*innen die Menschen, die zukünftig in Berlin repräsentieren möchten, persönlich vorstellen:

Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?

Steffen Bilger: Das Blühende Barock.

 

Ludwigsburg bedeutet für mich…

Heimat.

 

Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?

Vieles ist sehr gut, aber manches kann noch besser werden: z.B. bezahlbarer Wohnraum oder die Infrastruktur.

 

Was ist für Sie das größte Unglück?

Leid durch Krieg und Unterdrückung.

 

Was macht Sie nervös?

Zu spät zu einem Termin zu kommen.

 

Worauf können Sie verzichten?

Aggression in der politischen Auseinandersetzung.

 

Was macht Sie glücklich?

Meine Familie.

 

Ihr Lieblingswort?

Sicherheit.

 

Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum?

David Beasley (Chef des Welternährungsprogramms). Er ist eine charismatische Persönlichkeit und ein Kämpfer für eine bessere Welt.

 

Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?

Keinen.

 

Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt?

Das macht der News Alert für mich.

 

Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?

Diesen Fragebogen zu spät abgegeben zu haben.

 

Was beunruhigt Sie am meisten an sich?

Das mir dazu nichts einfällt.

 

Was sind Ihre Lieblingsnamen?

Die meiner Kinder.

 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Ohne Lebensmotto lebt es sich besser.

 

Wie trinken Sie Ihren Kaffee?

Mit viel Milch.

 

Ihr Lieblingsbuch?

Die Bibel.

 

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?

Dietrich Bonhoeffer.

 

Ihre LieblingsmalerInnen?

Meine Kinder.

 

Ihre LieblingsschauspielerInnen?

Tom Hanks.

 

Ihre LieblingskomponistInnen?

Beethoven.

 

Ihre Lieblingsfarbe?

blau

 

Ihre Lieblingsblume?

Lilie.

 

Ihr Lieblingsvogel? 

Adler.

 

Ihr Lieblingsschriftsteller?

In der Jugend Karl May, in der Region Claire Beyer und ansonsten Friedrich Schiller.

 

Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Die Helden des Alltags – beispielsweise die LKW-Fahrer, die „den Laden am Laufen halten“.

 

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?

Verläßlichkeit.

 

Was ist Ihr Traum vom Glück?

Meine Familie.

 

Welchen Sport betreiben Sie?

Tennis, aber zu selten.

 

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?

Zurzeit würde ich mich freuen, wenn unser VW-Familienauto bald ausgeliefert werden würde.

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?

Familie und Glaube.

 

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Handy, Grill, Schlauchboot.

 

Wie geht es Ihnen?

Nach Beantwortung der letzten Frage geht es mir sehr gut.

Bundestagskandidat Andreas Frisch beantwortet den Ludwigsburg24-Fragebogen

Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?

Andreas Frisch: Ein ruhige und etwas abgelegene Neckareinmündung in den Neckarwiesen bei Neckarweihingen.

 

Ludwigsburg bedeutet für mich… 

Mein Zuhause und Lebensmittelpunkt mit vielen schönen Orten und viel Natur zum Erholen.

 

Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?

Die Rockfabrik in Ludwigsburg

 

Was ist für Sie das größte Unglück?

Wenn ein naher Verwandter oder einer meine Hunde sterben würde

 

Was macht Sie nervös? 

Wenn ich etwas Verdächtiges höre und nicht weiß was mein Hund gerade anstellt.

 

Worauf können Sie verzichten?

Auf Menschen die mir Zeit und Nerven rauben

 

Was macht Sie glücklich?

Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden und meinen Hunden zu verbringen.

 

Ihr Lieblingswort?

Solidarität.

 

Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum? 

Mit dem Dalai Lama. Er ist eine weise und hochinteressante Person von der man viel lernen und erfahren kann.

 

Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?

Profi-Footballspieler in der NFL werden

 

Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt? 

Vor einigen Jahren, nach einer Datenschutz-Schulung

 

Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?

Dafür, dass ich die Spülmaschine nicht ausgeräumt habe

 

Was beunruhigt Sie am meisten an sich?

Die ökologische Zerstörung unseres Planeten, die mehr oder minder ungebremst weiter vorangetrieben wird.

 

Was sind Ihre Lieblingsnamen? 

Benedikt & Myriam

 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Ich habe kein Lebensmotto

 

Wie trinken Sie Ihren Kaffee? 

Mit Milch

 

Ihr Lieblingsbuch?

Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling

 

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? 

Mahatma Ghandi

 

Ihre LieblingsmalerInnen?

C. Escher

 

Ihre LieblingsschauspielerInnen?

Sean Connery, Jean Renault, Samuel L. Jackson

 

Ihre LieblingskomponistInnen? 

Benjamin Buss (aka Matthew Greywolf)

 

Ihre Lieblingsfarbe?

Rot

 

Ihre Lieblingsblume?

Sonnenblume

 

Ihr Lieblingsvogel?  

Gänsegeier

 

Ihr Lieblingsschriftsteller? 

Marc-Uwe Kling

 

Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Mediziner und Rettungskräfte die Menschenleben retten.

 

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?

Ehelichkeit & Humor

 

Was ist Ihr Traum vom Glück? 

Ich habe mein Glück bereits gefunden. Mein Frau, meine Familie und meine Freunde.

 

Welchen Sport betreiben Sie?

Schwertkampf

 

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?

Ich würde gerne ein Trike fahren.

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?

Ein entspannter Spaziergang im Grünen mit meiner Frau und meinen Hunden

 

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Werkzeugkasten, Gutes Buch, Satellitentelefon

 

Wie geht es Ihnen? 

Der Wahlkampf ist etwas anstrengend, aber insgesamt geht es mir gut.

Bundestagskandidatin Sandra Detzer beantwortet den Ludwigsburg24-Fragebogen

Wer sind die Bundestagskandidat*innen im Kreis Ludwigsburg?

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl – höchste Zeit, sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 265 (Ludwigsburg) einmal genauer anzusehen. Die Online-Zeitung Ludwigsburg24 fühlt den Bundestags-Direktkandidat*innen auf den Zahn.

Inspiriert vom Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat Ludwigsburg24 die Bewerber’innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der früher ein beliebtes Gesellschaftsspiel war und den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte. Mit unserem Fragebogen wollen wir den Leser*innen die Menschen, die zukünftig in Berlin repräsentieren möchten, persönlich vorstellen:

Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?

Dr. Sandra Detzer: Der Bahnhof. Ich mag das bunte Treiben von Kommen und Gehen.

 

Ludwigsburg bedeutet für mich…

eine altehrwürdige Residenzstadt mit Lust auf Zukunft.

 

Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?

Das Selbstbewusstsein einer der wirtschaftsstärksten Regionen Baden-Württembergs.

 

Was ist für Sie das größte Unglück?

Wenn meiner Familie etwas zustößt.

 

Was macht Sie nervös?

Dass wir nicht schnell genug vorankommen beim Klimaschutz.

 

Worauf können Sie verzichten?

Überheblichkeit und Selbstüberschätzung.

 

Was macht Sie glücklich?

Mit anderen Menschen die Zukunft zu gestalten. Bergwiesen im Morgentau. Sturm an der Nordsee.

 

Ihr Lieblingswort?

Optimismus.

 

Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum?

Barack Obama. Ich bewundere ihn für seine politische Klugheit.

 

Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?

Noch keinen. Dafür bin ich zu jung.

 

Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt?

Als meine Homepage https://sandra-detzer.de online ging.

 

Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?

Dafür, dass ich für einen grünen Ortsverband zu wenig Wahlkampfflyer bestellt hatte.

 

Was beunruhigt Sie am meisten an sich?

Dass ich immer erst an das Gute im Menschen glaube.

 

Was sind Ihre Lieblingsnamen?

Philipp, Julia und Greta.

 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Gelassen sein. Und zuversichtlich.

 

Wie trinken Sie Ihren Kaffee?

Mit viel Milch. Ohne Zucker.

 

Ihr Lieblingsbuch?

Der Gesang der Flusskrebse.

 

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?

Jesus. Mit seiner Botschaft: Kommt miteinander aus.

 

Ihre LieblingsmalerInnen?

Paul Gauguin

 

Ihre LieblingsschauspielerInnen?

Julia Roberts

 

Ihre LieblingskomponistInnen?

Saskia Keil

 

Ihre Lieblingsfarbe?

Petrol

 

Ihre Lieblingsblume?

Sonnenblume

 

Ihr Lieblingsvogel? 

Kolibri

 

Ihr Lieblingsschriftsteller?

Adam Smith

 

Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Meine Mutter und mein Vater.

 

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?

Unkompliziertheit, Ehrlichkeit und Begeisterungsfähigkeit.

 

Was ist Ihr Traum vom Glück?

Das tun dürfen, was ich mag.

 

Welchen Sport betreiben Sie?

Joggen und Tango tanzen.

 

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?

Meinen alten Toyota Yaris Verso.

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?

Genau das.

 

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Ein Radio, um den Wahlausgang mitzubekommen.

 

Wie geht es Ihnen?

Hervorragend. Ich freue mich auf den Wahlkampf und alles, was danach kommt.

 

Bundestagskandidat Oliver Martin beantwortet den Ludwigsburg24-Fragebogen

Wer sind die Bundestagskandidat*innen im Kreis Ludwigsburg?

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl – höchste Zeit, sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 265 (Ludwigsburg) einmal genauer anzusehen. Die Online-Zeitung Ludwigsburg24 fühlt den Bundestags-Direktkandidat*innen auf den Zahn.

Inspiriert vom Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat Ludwigsburg24 die Bewerber’innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der früher ein beliebtes Gesellschaftsspiel war und den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte. Mit unserem Fragebogen wollen wir den Leser*innen die Menschen, die zukünftig in Berlin repräsentieren möchten, persönlich vorstellen:

Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?

Oliver Martin: Mein Haus

 

Ludwigsburg bedeutet für mich…

Heimat

 

Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?

Das Meer

 

Was ist für Sie das größte Unglück?

Nicht gesund zu sein

 

Was macht Sie nervös?

Ein Stau auf dem Weg zu einem wichtigen Termin

 

Worauf können Sie verzichten?

Streitereien, Hass und Kriege

 

Was macht Sie glücklich?

Die Freiheit, mein Leben weitestgehend selbst gestalten zu können

 

Ihr Lieblingswort?

Beharrlichkeit

 

Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum?

Nicht Mittagessen sondern Afternoon-Tea mit der Queen. Ich bewundere Ihre Disziplin und Ihre Beharrlichkeit über die Jahrzehnte hinweg

 

Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?

Einmal James Bond – Darsteller zu werden (vielleicht werde ich noch „Q“!?)

 

Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt?

Vor etwa 6 Monaten. Ich glaube, schon (fast) alles über mich zu wissen 😊

 

Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?

Dafür, dass ich einen Rückruf vergessen habe

 

Was beunruhigt Sie am meisten an sich?

Dass mein Leben zeitlich begrenzt ist

 

Was sind Ihre Lieblingsnamen?

Mandy (meine Tochter) und Jean

 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Du hast keine Chance, also nutze sie

 

Wie trinken Sie Ihren Kaffee?

Mit viel Milch

 

Ihr Lieblingsbuch?

„Hummeldumm“

 

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?

Gandhi

 

Ihre LieblingsmalerInnen?

Udo Lindenberg und Otto Waalkes

 

Ihre LieblingsschauspielerInnen?

Jodie Foster und Heinz Rühmann

 

Ihre LieblingskomponistInnen?

Mozart und Johann Strauss

 

Ihre Lieblingsfarbe?

blau

 

Ihre Lieblingsblume?

Die Rose

 

Ihr Lieblingsvogel? 

Spatzen, die „Lausbuben“ unter den Vögeln

 

Ihr Lieblingsschriftsteller?

Max Frisch

 

Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Alle Rettungskräfte

 

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?

Das sie mich so mögen, wie ich bin

 

Was ist Ihr Traum vom Glück?

Ein langes, gesundes und erfülltes Leben

 

Welchen Sport betreiben Sie?

Skifahren und Radfahren

 

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?

Mercedes C-Klasse mit dem Solarstrom von meinem eigenen Dach

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?

Gesundheit und Zufriedenheit

 

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Ein Taschenmesser, ein Seil und meine Zahnbürste

 

Wie geht es Ihnen?

Ich bin glücklich und zufrieden 😊

 

Bundestagskandidat Martin Pfaff beantwortet den Ludwigsburg24-Fragebogen

Wer sind die Bundestagskandidat*innen im Kreis Ludwigsburg?

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl – höchste Zeit, sich die Direktkandidaten im Wahlkreis 265 (Ludwigsburg) einmal genauer anzusehen. Die Online-Zeitung Ludwigsburg24 fühlt den Bundestags-Direktkandidat*innen auf den Zahn.

Inspiriert vom Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat Ludwigsburg24 die Bewerber’innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der früher ein beliebtes Gesellschaftsspiel war und den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte. Mit unserem Fragebogen wollen wir den Leser*innen die Menschen, die zukünftig in Berlin repräsentieren möchten, persönlich vorstellen:

Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?

Martin Pfaff: Das Blühende Barock…ein wunderschöner Ort zum Verweilen, wo man die Seele baumeln lassen kann.

 

Ludwigsburg bedeutet für mich…

Eine Großstadt, die es geschafft hat, historische und moderne Gebäude zu verbinden, die einfach schön geblieben ist. Viele andere Städte sind leider anonym und steril geworden.

 

Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?

So richtig schöne hohe Berge. Dann müsste ich nicht immer so weit fahren, wenn ich eine Auszeit brauche und Bergwandern gehen möchte.

 

Was ist für Sie das größte Unglück?

Einen Menschen aus meinem Umfeld zu verlieren.

 

Was macht Sie nervös?

Die Entwicklung unserer Gesellschaft, die Spaltung des Volkes.

 

Worauf können Sie verzichten?

Selbstdarsteller, die ohne echten Inhalt versuchen die Menschen auf ihre Seite zu ziehen, die Argumente durch Lautstärke und Druck ersetzen.

 

Was macht Sie glücklich?

Freiheit im Denken und Handeln. Eine schwierige Aufgabe erfolgreich abschließen. Zeit mit Familie und Freunden verbringen.

 

Ihr Lieblingswort?

Sorry, ist ein Satz! Abenteuer beginnen, wo Pläne versagen.

 

Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum?

Jan Fleischhauer u.a. bekannt für seine Kolumne im Focus. Seine Art das aktuelle Geschehen, mit spitzer Feder, auf den Punkt genau zu beschreiben ist einfach genial.  Dabei zeigt er auch ungewöhnlich offen sein Innerstes, wenn er über den Tod seines Vaters erzählt, oder die Erfahrungen als seine Mutter ins Krankenhaus kommt. Ich kann jeden nur empfehlen, seine Beträge regelmäßig zu lesen.

 

Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?

Ich lebe noch, also keinen!

 

Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt?

Offen gesagt noch nie…ich würde ja eh nur mich finden und „den” kenne ich ja schon…

 

Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?

Der Grund ist privat, es war ein Fehler, den ich gemacht habe. Wer ist frei davon Fehler zu machen? Die Kunst besteht darin, es sich selbst einzugestehen.

 

Was beunruhigt Sie am meisten an sich?

Ich fordere mich selbst weit mehr als andere, gebe keine Ruhe, bis ich das bestmögliche erreicht habe, auch wenn das mir und meinem Körper nicht immer guttut.

 

Was sind Ihre Lieblingsnamen?

Sabrina

 

Was ist Ihr Lebensmotto?

Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre.

 

Wie trinken Sie Ihren Kaffee?

Selten! Aber wenn ich dann doch einen trinke, dann bitte mit viel Milch.

 

Ihr Lieblingsbuch?

Puh, nur eins? Dann muss ich wohl “ES” von Stephen King nehmen.

 

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?

Der komplette “Club der Verlierer”…Stärke durch Freundschaft und Zusammenhalt

 

Ihre LieblingsmalerInnen?

Meine Tochter…besonders ihre frühen Werke (2-6 Jahre). 😉

 

Ihre LieblingsschauspielerInnen?

Harrison Ford, unvergessen in “Indiana Jones”, “Star Wars” oder “Auf der Flucht”. Sandra Bullock in Speed, Robert Downey Jr. als Iron Man oder Sherlock Holmes…wobei die Interpretation des Sherlock Holmes durch Benedict Cumberbatch auch genial ist. Meg Ryan, Kate Winslet, und so viele mehr…nicht zu vergessen Tom Hanks, der eine unglaubliche Bandbreite an Charakteren dargestellt hat!

 

Ihre LieblingskomponistInnen?

Da muss ich passen. Mein Musikgeschmack ist aber breit gefächert von ABBA und AC/DC, über Genesis und Linkin Park bis zu Zucchero und ZZ-Top ist so ziemlich alles vertreten, was Rock und Pop zu bieten hat.

 

Ihre Lieblingsfarbe?

derzeit Orange…

 

Ihre Lieblingsblume?

Die Distel. Hartnäckig, stachelig, unbequem und trotzdem schön, wenn sie blüht.

 

Ihr Lieblingsvogel? 

Tweety…klein, frech und lässt sich nicht vera…

 

Ihr Lieblingsschriftsteller?

Und wieder: Puh, nur einer? Dann nehme ich Stephen King. Ich habe all seine Bücher gelesen und er begeistert mich seit meiner Jugend.

 

Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Es gibt so viele, im Großen und Kleinen, dass das den Rahmen sprengen würde! Schauen Sie einfach tagtäglich rechts und links und Sie werden sie entdecken.

 

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?

Sie sind ehrlich, hilfsbereit, liebevoll, unkompliziert und zuverlässig.

 

Was ist Ihr Traum vom Glück?

Ein unbeschwertes Leben mit meiner Familie, meinen Freunden. Eine Zukunft für alle, ohne Sorge darüber, ob Sie dann noch in einem demokratischen und freien Land leben.

 

Welchen Sport betreiben Sie?

Wandern und Mountainbike fahren.

 

Welches Auto möchten Sie gerne fahren?

Dodge Viper oder Ford Mustang. Völlig unvernünftige Autos, aber einmal damit fahren wäre schön.

 

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?

Mit Familien und Freunden ein gutes Essen genießen und dazu ein leckerer Wein…das ist die beste Art einen Abend zu verbringen und den Stress zu vergessen.

 

Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Drei Bücher wären zu wenig. Dann also meinen E-Reader mit ganz vielen Büchern, ein Ladekabel und ein Solar-Ladegerät dazu.

 

Wie geht es Ihnen?

TRAURIG, weil in D eine Kultur des gegenseitig fertigmachen herrscht. Man diskutiert nicht mehr, man brüllt den anderen nieder. Manche schweigen aus Angst gebrandmarkt zu werden.

WÜTEND, weil das durch das Verhalten der Regierung aktiv befeuert wird, statt mäßigend einzugreifen.

MOTIVIERT, weil ich für mich beschlossen habe, aktiv zu werden. Jammern kann jeder, aber genauso kann jeder aktiv werden und dazu beitragen, dass sich etwas verändert. Wir brauchen frisches Blut in der Politik!

OPTIMISTISCH, da ich überzeugt bin, dass die Menschen begriffen haben, dass es so nicht weitergehen kann.

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