Weihnachtsurlaub: Nicht ohne ein Auto

Die Weihnachtsfeiertage und die Tage bis zum Jahreswechsel nutzen viele Deutsche für eine Urlaubsreise. Beliebtestes Beförderungsmittel in den Weihnachtsurlaub: Das Auto.

73 Prozent der Weihnachtsurlauber nutzen das Auto für die Urlaubsreise. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov im Auftrag von Turo, dem weltweit größten Online-Marktplatz für privates Carsharing. Die Umfrage hat auch ergeben, dass 28 Prozent ihr Fahrzeug über die Feiertage ungenutzt lassen – das entspreche rund zwölf Millionen Autos.

Wer sein Auto privat vermietet, anstatt es in der Garage oder unterm Carport im Winterschlaf zu lassen, könne laut Turo 50 Euro pro Tag verdienen. Bei durchschnittlich vier Tagen, an denen das Auto über Weihnachten nicht genutzt wird, also 200 Euro.

Der Bedarf an Mietwagen sei vorhanden – so habe jeder Fünfte angegeben, einen Mietwagen für die Weihnachts-Urlaubsreise zu nutzen. Außerdem würden 41 Prozent für den Weihnachtsurlaub gern ein anderes Auto nutzen als das eigene, zehn Prozent würden ein umweltfreundlicheres Auto bevorzugen. “Gerade über die Weihnachtsfeiertage ist das Auto für viele unverzichtbar. Flexibilität ist gefragt, die ganze Familie muss mit, Weihnachtsgeschenke wollen transportiert werden: Da sind Bus und Bahn oft unpraktisch”, so Marcus Riecke, Geschäftsführer von Turo Deutschland. mid/Mit

Bekifft am Steuer: Kann das gutgehen?

Die Zeiten, in denen Cannabis ausnahmslos in dunklen Ecken an ungepflegte Kiffer verkauft wurde, scheinen vorbei. Die Teillegalisierung dieser “Droge” als “Medizin” ist allerdings nicht ungefährlich – vor allem dann, wenn es um eine sichere Verkehrsteilnahme geht. Das jedenfalls ist das Fazit des Symposiums “Cannabiskonsum kontra Verkehrssicherheit”, das die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) jetzt in Berlin veranstaltet haben.

“Unser oberstes Gebot ist die Verkehrssicherheit. Das heißt, Cannabis-Patienten klar ihre Grenzen im Straßenverkehr aufzeigen. Bei illegalem Konsum ist in diesem Spannungsfeld ein verhältnismäßiger Sanktionsrahmen nötig”, erläutert DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig. Das Fahren im Rausch dürfe grundsätzlich nicht verharmlost werden, gleichzeitig müsse man auf die steigende Anzahl der Cannabis-Patienten reagieren.

Hintergrund: In Deutschland trat am 10. März 2017 ein Gesetz in Kraft, das Ärzten erlaubt, in einigen Fällen Cannabis zu therapeutischen Zwecken zu verschreiben. Damit ist es eingeschränkt erlaubt, auch berauscht am Straßenverkehr teilzunehmen. Befürchtet wird dadurch aber eine zusätzliche Gefährdung der Verkehrssicherheit nicht nur durch Patienten, sondern auch durch eine Verharmlosung des Risikos bei illegalem Konsum.

Und: Was passiert mit den “Freizeitkonsumenten” von Cannabis? Die soll es ja auch weiterhin geben. Die werden schon bei einmaliger Rauschfahrt vom Gesetzgeber hart bestraft. mid/rlo

Vignetten in Schweiz und Österreich 2019 teurer

Hohe Berge, hohe Preise. Die Alpenländer Schweiz und Österreich erhöhen die Preise für Vignetten, allerdings nicht gravierend. Der neue Preis für die österreichische Pkw-Jahresvignette beträgt laut Angaben des ADAC 89,20 Euro (+ 1,90 Euro), für zwei Monate 26,80 Euro (+ 60 Cent) und das 10-Tages-Pickerl kostet jetzt 9,20 Euro (+ 20 Cent). Auch Motorradfahrer müssen 2019 in Österreich tiefer in die Tasche greifen: Die Jahresvignette kostet nun 35,50 Euro (+ 80 Cent), die Zwei-Monats-Vignette 13,40 Euro (+ 30 Cent) und die Zehn-Tages-Vignette 5,30 Euro (+ 10 Cent).

Auch in der Schweiz wurden die Preise erhöht. Die Jahresvignette der Eidgenossen kostet seit Oktober 36,50 Euro (+ 75 Cent). In Slowenien hingegen bleiben die Preise auch 2019 stabil, ein Jahr Pkw-Maut kostet weiterhin 110 Euro, ein Monat 30 Euro und sieben Tage 15 Euro.

Autofahrer, die regelmäßig ins benachbarte Ausland fahren, können bereits ab 1. Dezember die 2019er-Vignetten für Österreich, Slowenien und die Schweiz nutzen. Alle Jahresvignetten 2018 sind noch bis einschließlich 31. Januar 2019 gültig. mid/wal

Achtung Abzocke: Verbraucherzentrale warnt vor Diesel-Helfern

Fahrverbote, Nachrüstungen Preisverfall – der Dieselskandal verunsichert Autofahrer derzeit in ganz Deutschland. Das machen sich Betrüger zu Nutze, warnt die Verbraucherzentrale Bayern.

Im Internet seien unseriöse Portale zu finden, die Hilfe für betroffene Dieselfahrer versprechen, teilen die Verbraucherschützer mit. Und so funktioniert die Masche: Die Betreiber stellen hohe Schadenersatzsummen in Aussicht, die sie beim jeweiligen Hersteller durchzusetzen versprechen. “Bei derartigen Angeboten ist nicht immer klar, welche konkrete Leistung erbracht wird”, warnt Tatjana Halm, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Nach Erteilen einer Vollmacht erhielten Verbraucher statt Schadenersatzes eine hohe Rechnung für erfolglose Inkassodienste. Begründung der zweifelhaften Portale: Der Autohersteller hätte eine außergerichtliche Einigung verweigert, trotzdem seien Kosten entstanden, die nun in Rechnung gestellt werden müssten.

“Der Verbraucher wird unserer Ansicht nach im Vorfeld nicht ausreichend darauf hingewiesen, dass ihm Inkassokosten berechnet werden”, so die Juristin Tatjana Halm. “Es ist auch nicht nachvollziehbar, ob das Online-Portal überhaupt eine Leistung erbracht und sich mit dem Autohersteller in Verbindung gesetzt hat.” Die Verbraucherzentrale Bayern rät deshalb, derartige Angebote sorgfältig zu lesen und keine Fall zweifelhafte Vollmachten zu unterschreiben. mid/Mst

Meilenstein für das älteste Automobilwerk der Welt

Wenn in irgendeinem Werk das soundsovielte Fahrzeug vom Band läuft, ist das für den Autobauer eine schöne Meldung, sonst aber eigentlich nur eine Randnotiz. Beim Mercedes-Benz Werk Gaggenau ist das anders, denn das ist nicht irgendein Werk. Im Gegenteil: Es wurde 1894 als “Bergmann-Industriewerke GmbH” gegründet und ist damit laut Daimler das älteste Automobilwerk der Welt. Mit seinen rund 6.300 Mitarbeitern ist es sowohl größter Arbeitgeber der Stadt als auch größter Ausbildungsbetrieb der Region.

Nun setzt es einen weiteren Meilenstein in seiner langen Historie. Denn jetzt lief das fünfmillionste Nutzfahrzeuggetriebe vom Band. Die Produktionsmannschaft begleitete den feierlichen Bandablauf des 12-Gang automatisierten Schaltgetriebes (G330), das zukünftig als Exponat im Werkteil Rastatt ausgestellt wird. Während die Produktion der ersten Million Schaltgetriebe noch knapp 20 Jahre in Anspruch nahm, benötigte die fünfte Million gerade einmal sechs Jahre. Alle Produktionsjubiläen seit 1955 im Überblick: Eine Million bis 1976, zwei Millionen bis 1986, drei Millionen bis 1993, vier Millionen bis 2012 und fünf Millionen bis 2018.

Das Werk im Nordschwarzwald hat nicht zuletzt bei der Getriebefertigung lange Tradition und kann auf viel Erfahrung zurückgreifen: Bereits im Jahr 1951 wurden dort die ersten Sondergetriebe für den Mercedes-Benz Unimog gefertigt. Im Jahr 1955 folgen die mittelschweren und schweren Getriebe für Lkw und Busse. Neben Getrieben für sämtliche Daimler-Fahrzeugsparten werden am Standort zusätzlich Außenplaneten- und Portalachsen sowie Pkw-Wandler produziert. mid/arei

Renault lehnt Hardware-Nachrüstungen für Diesel ab

Autobauer Renault spricht sich gegen Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Fahrzeuge aus. “Wir halten das aus technischer, rechtlicher und finanzieller Sicht nicht für sinnvoll”, sagte Renault-Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Sinnvoller sei es, mit Umtauschprogrammen ältere Diesel aus dem Verkehr zu ziehen, die höhere Emissionen haben.

Beim Umtausch eines älteren Autos gegen ein Elektroauto gingen die Emissionen beim Gebrauch “sofort auf null”. Statt Hardware-Nachrüstungen biete Renault seinen Kunden “Diesel-Umtauschprämien von bis zu 10.000 Euro”. Volkswagen und Daimler hatten sich zuvor bereit erklärt, ab 2020 Nachrüst-Kosten von bis zu 3.000 Euro pro Fahrzeug zu übernehmen. Energisch wandte sich Hochgeschurtz gegen Forderungen nach einer besonderen Kennzeichnung von Wagen mit wenig Emissionen, um diese von Fahrverboten auszunehmen: “Eine blaue Plakette würde für Millionen von Autofahrern faktisch ein Fahrverbot für Innenstädte bedeuten. Besser sind positive Anreize. Am Ende des Tages entsteht der Wohlstand durch Freiheit und nicht durch noch mehr Kontrollen.”

Obwohl Renault-Modelle laut ADAC teils deutlich mehr Stickoxid ausstoßen als deutsche Fahrzeuge, lehnt der französische Autobauer eine Beteiligung am sogenannten “Diesel-Fonds” der Bundesregierung weiterhin strikt ab. “Als ausländischer Hersteller ist es nicht unsere Aufgabe, uns an solchen Infrastruktur-Förderprogrammen der Bundesrepublik zu beteiligen”, sagte Hochgeschurtz zur “NOZ”. Er betonte: “Alle Fahrzeuge der Renault Gruppe entsprechen den gesetzlichen Vorschriften, wir halten alle vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Und wir haben unser Abgasreinigungssystem nochmal deutlich verbessert, zum Beispiel mit Software-Updates.” mid/rlo

Ford GT: ?Verdrehter Krieger? im Grenzbereich

Yoga hilft. Nicht nur allgemein für Gemüt und Gelenkigkeit, sondern auch ganz speziell, um die Spritztour in der 482 kW/655 PS starken Flunder namens Ford GT schadlos zu überstehen. Hintergrund: Nur am absoluten Limit jeglicher Gelenkstoleranzen gelingt der Eintritt ins hauteng anliegende Cockpit: Knie, Ellbogen, Nacken müssen in die maximal mögliche Beugung oder Spreizung und wieder retour. Wer als Testfahrer zwei Meter Länge misst, ist umso dankbarer für unzählige Yoga-Sessions mit den Atemübungen “Pranayama” oder Figuren wie dem “verdrehten Krieger” oder dem “herabschauenden Hund”. Sie alle machen den heißen Ritt über die Straßen westlich von München erst möglich, der ein einzigartiges Fahrvergnügen beschert.

Die Landsträßchen rund um Fürstenfeldbruck, Moorenweis oder Schöngeising haben es ohnehin in sich. Aber im 655 PS starken Ford GT, einer nur 1,11 m flachen Rennflunder für öffentliche Straßen, werden sie noch schmaler, buckliger und anspruchsvoller. In der aberwitzigen Flüchtigkeit von 2,8 s prügelt der Heckantrieb das nur 1.358 kg leichte Geschoss auf 100 km/h. 347 km/h wären möglich, wenn wir eben nicht auf den engen und meist am Rand stark abfallenden Landsträßchen unterwegs wären, sondern auf einer breiten Rennstrecke mit griffigem Asphalt und Curbs.

Doch der GT überrascht: Auf dem Papier ein Supersportler par excellence, in Wirklichkeit gut für scharfe Rundenzeiten auf dem Grand Prix-Kurs und auch für den öffentlichen Verkehr – wenngleich die Fahrt in ihm verbunden ist mit Entbehrungen.

Für die krasse Enge beim Einstieg entschädigt aber kurz darauf die Sitzposition, wenn man erstmal drin steckt im GT: Liegestuhl-ähnlich breitet sich der gesamte Körper fast waagerecht aus. Der wie angegossen passende Sitz ist nicht verstellbar, aber die Pedale lassen sich je nach Körperlänge des Piloten herziehen oder wegdrücken. Die Kopffreiheit dagegen bleibt schwierig. Nur mit angewinkeltem Nacken und zusammengepresster Brust gelingt die Bedienung des Alcantara-Lenkrads und der langen Schaltwippen, wenn von Automatik auf manuellen Modus gewechselt wurde.

Das Atmen vollzieht sich nicht ganz frei – wegen der Enge, und weil die Performance des GT einfach buchstäblich die Luft weg nimmt. Das Aufflackern des ESP-Lämpchens bei deutlich über 100 km/h auf der Autobahn ist so eines der Merkmale, die schon mal zu schnappendem Luftholen führen. Die Yoga-Atemübung “Pranayama” schreitet ein, um Schlimmeres zu verhindern.

Dass im Heck des Highend-Boliden “nur” ein V6-Antrieb brüllt, ist erstaunlich. Denn direkt hinter Fahrer und Beifahrer ist ständig eine imposante Soundkulisse zu hören. Der 3,5-Liter-EcoBoost mobilisiert 655 PS. Dank Biturbo strapazieren schier unbändige 745 Nm Drehmoment den Antriebsstrang. Die daraus resultierende, explosionsartige Beschleunigung verblüfft sogar die zahlreichen 911-Fahrer, die hier, unweit des Münchener Nobel-Satelliten Starnberg, ihre Kreise ziehen.

Die Sportwagen mit STA-Kennzeichen haben nicht den Hauch einer Chance gegen den Extremdynamiker mit seinem englischen Kennzeichen. Er spielt in einer Liga mit absoluten Supersportlern wie Ferrari LaFerrari oder McLaren P1. So auch beim Bremsen: Aus 97 km/h steht der Ford GT beim vollen Tritt aufs linke Pedal in nur 27,7 m still – den bis zu 394 mm großen Carbon-Keramik-Scheiben sei Dank.

Auf normalen, noch dazu schmalen Landstraßen und durch Ortschaften wird der impulsive Ritt auf der Kanonenkugel schnell mal zum feinfühligen Ritt auf der Rasierklinge: An Randsteinen oder geparkten Autos zirkelt man stets mit mulmigem Gefühl das 2,24 breite Renngerät vorbei, das noch dazu extrem unübersichtlich ist. Das gilt für den Blick nach hinten ohnehin, aber auch für die Einschätzung von Querverkehr, denn die A-Säulen sind sehr breit. Doch meist geht es im Ford GT darum, die direkt vor Dir liegenden Radien, Scheitel- und Bremspunkte richtig einzuschätzen.

Hilfreich dabei: Die Elektronik, die sich in fünf Fahrmodi unterschiedlich um brenzlige Situationen kümmert. Und bei höherem Tempo: Die aktive Aerodynamik, die den ultraflachen Carbon-Boliden möglichst stark auf die Fahrbahn drückt und zusätzlich hilft, das vermeintlich Unmögliche möglich zu machen: über nur zwei angetriebene Räder die Wahnsinns-Motorkraft auf den Asphalt zu übertragen.

Weil dies überraschend gut gelingt, ist selbst die Fahrt über enge, öffentliche Straßen am Ende vor allem ein Genuss, dauernd begleitet vom Pfeifen des Turboladers. Das abgeflachte Lenkrad liegt perfekt in der Hand, es lässt sich mit Hilfe von zwei Hebeln optimal der Armlänge des Piloten anpassen. Der muss sich an nicht viel gewöhnen – außer die beiden Blinker-Druckknöpfe, die links und rechts für jeweils eine Abbiegerichtung kurz oder dauerhaft gedrückt werden wollen.

Der Sicherheitsgurt ist konventionell, nicht in rennsportlicher Hosenträger-Manier. Allerdings: Um ihn anzulegen, ist wiederum Yoga-geübte Gelenkigkeit gefragt, diesmal von Rumpf, Schulter und Nacken. Nur 1.350 Exemplare werden vom GT jemals gebaut werden und gehen an handverlesene, fahraktive Kundschaft. Spekulanten, die solche Schmuckstücke gewinnbringend jahrelang wegsperren, sollen möglichst leer ausgehen. Nach einer halben Stunde unvergesslicher Beschleunigungs- und Bremsorgien hat sich der Ford GT, dieses extreme Wahnsinns-Auto, einen im Yoga üblichen Sonnengruß redlich verdient – und das nicht nur, wegen seiner sonnig gelben Lackierung.

mid/ Ralf Schütze

Autoknacker sind heutzutage wählerisch

Einen alten Diesel würde sich selbst ein Autoknacker heute nicht mehr ans Bein binden. Generell zeichnet sich ab, dass Langfinger die Hand vor allem nach kostspieligen Luxuskarossen ausstrecken. Deshalb ist der wirtschaftliche Schaden für die Kfz-Versicherer durch diese Straftaten gestiegen, obwohl sich die Zahl der Autodiebstähle selbst leicht vermindert hat.

Das geht aus dem neuen Autodiebstahl-Report des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für 2017 hervor. Demnach wechselten im vergangenen Jahr insgesamt 17.493 Pkw unfreiwillig ihren Besitzer. Das waren erfreuliche vier Prozent weniger als 2016. Dennoch wurde hierzulande rein rechnerisch nahezu alle 30 Minuten ein kaskoversicherter Pkw entwendet.

Gleichzeitig wuchs der wirtschaftliche Schaden im Vorjahresvergleich um acht Prozent auf fast 324 Millionen Euro, wie der GDV mitteilt. Ursache dieser Entwicklung ist nach Auskunft des Versicherungsverbandes ein Anstieg der durchschnittlichen Entschädigung für einen Autodiebstahl um 13 Prozent auf die neue Rekordhöhe von rund 18.500 Euro.

Dafür machen die Kfz-Versicherer den erkennbaren Trend der Autoknacker zu teuren Fahrzeugen verantwortlich. So stehen laut GDV insbesondere luxuriöse SUV und Limousinen von Premium-Herstellern bei den Kriminellen hoch im Kurs. Angeführt wird diese “Hitliste” vom Audi Q7 und BMW X5 sowie den Limousinen der Premium-Klasse wie etwa von Mercedes-Benz. Weniger Sorgen um ihre Autos müssen sich dagegen laut Report Kleinwagenbesitzer der Marken Opel, Fiat oder Citroën machen. mid/wal

Auf diese Autos fahren Frauen ab

Der Volvo XC40 ist das Women’s World Car of the Year 2018. Das fünftürige SUV aus Schweden konnte sich nach zwei Abstimmungsrunden gegen den BMW X2, den Jaguar E-Pace, den Jaguar I-Pace, den Peugeot 508 und den Porsche Cayenne durchsetzen.

Die rein weibliche Jury, besetzt mit 34 Motorjournalistinnen aus 27 Ländern entschied sich letztendlich für den XC40, weil er in Sachen Sicherheit, Konnektivität und cleveren Gestaltungskonzepten im Innenraum neue Standards in seiner Klasse setzt, so das Urteil der Jury.

Neben den Modellen aus den einzelnen Fahrzeugkategorien kürte die Jury zudem als ihr ganz persönliches Traumauto den Aston Martin Vantage. Das zweisitzige Coupé widerlegt das Vorurteil, dass Frauen keine Sportwagen bevorzugen. mid/rlo

Das klassische Autohaus im Wandel

Ein Autokauf ist eigentlich relativ simpel: Der Kunde geht in ein Autohaus seiner Wahl, schaut sich die verschiedenen Modelle an, lässt sich ausführlich beraten und schlägt dann zu. Doch Zeiten ändern sich, die potenziellen Käufer haben heute viel mehr Möglichkeiten. Mit Folgen für das klassische Autohaus.
Wie die Studie “The Future of Automotive Retail” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, wird sich das Autohaus der Zukunft stark wandeln. Eine Befragung unter 1.800 deutschen Händlern ergab nämlich, dass 58 Prozent meinen, das traditionelle Autohaus werde in den nächsten Jahren merklich an Bedeutung verlieren. Als größte Bedrohung für das klassische Distributionsmodell gelten der Direktvertrieb der Hersteller (OEM, 82 Prozent) und unabhängige Verkaufsplattformen im Internet (72 Prozent). Zudem stellt jeder zweite Händler fest, die Loyalität der Kunden sowohl gegenüber der Marke als auch gegenüber dem angestammten Händler nehme ab.

Auf den ersten Blick steht der besorgte Ausblick jedoch im Widerspruch zu einer weiteren Umfrage, die PwC parallel unter 1.000 deutschen Verbrauchern durchführte. Die gaben nämlich mehrheitlich (56 Prozent) an, der Händler sei beim Kauf eines Autos weiterhin die wichtigste Informationsquelle. Darüber hinaus erklärten 84 Prozent der Befragten, sie könnten sich “unter keinen Umständen” vorstellen, ein Auto völlig ohne vorherige persönliche Beratung zu erwerben. Gibt es also gar keinen Grund zur Sorge? “Tatsächlich lässt sich dieser vermeintliche Widerspruch allerdings auflösen”, sagt Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC: “Die Autohäuser als solche werden nicht verschwinden. Aber sie werden ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln und um neue maßgeschneiderte Dienstleistungen rund um Mobilität und Beratung erweitern müssen. In Zukunft unterschreibt der Kunde im Autohandel keinen Kaufvertrag mehr, idealerweise bekommt er dort möglichst unkompliziert das passende Mobilitätskonzept bereitgestellt.”

So zeigt die Umfrage: Auch, wenn Kunden weiterhin die persönliche Beratung im Autohaus suchen, heißt das nicht, dass sie das Fahrzeug letzten Endes auch wirklich beim stationären Händler kaufen. So gaben knapp zwei Drittel der befragten Verbraucher zu Protokoll, sie könnten sich gut vorstellen, ihr Auto direkt beim Hersteller zu erwerben. Und immerhin jeder Zweite zeigte sich offen für den Kauf über eine Online-Plattform. “Damit laufen nicht nur die Händler, sondern auch die OEM Gefahr, dass es am Ende unabhängige Drittanbieter sind, die das Geschäft machen”, verdeutlicht PwC-Experte Marco Fischer.

Die PwC-Studie kommt daher zu dem Schluss, dass sich Hersteller und Autohäuser in Zukunft deutlich enger verzahnen müssen, um die Hoheit über den Vertrieb zu verteidigen. Folge: Das Händlermodell dürfte in den nächsten Jahren sukzessive einem Agentenmodell weichen, in dem die Autohäuser nicht nur von ihrer selbstbestimmten Preisspanne leben, sondern von einer Vertriebsprovision, die sie von den OEM erhalten. mid/arei

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