Elektroauto-Verkäufe im Sinkflug

Die entfallene Kaufprämie für Elektroautos macht sich weiter beim Absatz von Elektro-Pkw bemerkbar. Knapp 31.400 Autos mit reinem Batterieantrieb (BEV) wurden im März neu zugelassen, fast 30 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dies meldet der ADAC.

Vor allem die privaten Neuzulassungen sind im Vergleich zum Jahresende 2023 stark eingebrochen. Insgesamt wurden im März 2024 11.403 Autos mit Elektroantrieb privat neuzugelassen. Damit ist gegenüber dem Vormonat zumindest ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar, denn im Februar wurden 10.858 E-Fahrzeuge zugelassen.
Allerdings gab es im Dezember 2023 einen Anstieg der privaten Neuzulassungen. Dafür sorgte die angekündigte Förderkürzung, bevor das abrupte Ende des Umweltbonus die Förderung komplett stoppte.

Dieses Vorgehen hat nach Überzeugung des ADAC Vertrauen zerstört und Verbraucher weiter verunsichert. Besonders betroffen waren Menschen, die bereits ein Fahrzeug bestellt und die Förderung einkalkuliert hatten, es aber noch nicht zulassen konnten. Auch wenn viele Fahrzeughersteller die Lücke über Rabatte geschlossen haben, wirkt die Verunsicherung nach Einschätzung des ADAC nach und führt zu einer weiteren Kaufzurückhaltung.

Die gewerblichen Neuzulassungen bleiben weiterhin auf dem niedrigen Niveau der letzten Monate. Im Jahr 2024 gab es bisher im Mittel etwas über 17.300 gewerbliche Neuzulassungen pro Monat bei E-Autos. Ein Zulassungshoch gab es im gewerblichen Bereich zuletzt im August 2023 durch das planmäßige Auslaufen des Umweltbonus für gewerbliche Fahrzeuge im September. Aus Sicht des ADAC ist ein Hochlaufen der gewerblichen Flotten unabdingbar, damit sich ein solider Gebrauchtwagenmarkt entwickeln kann. Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund, dass durchschnittlich nur ca. 30 Prozent der Fahrzeugkäufer auf Neuwagen setzen.

Der Gebrauchtwagenmarkt beginnt sich vor dem Hintergrund zahlreicher Leasingrückläufer aktuell zu entwickeln. Der ADAC setzt darauf, dass das dazu beiträgt, Elektromobilität in die Breite zu tragen und auch jenen Menschen zu ermöglichen, die sich kein Neufahrzeug leisten können. Im März konnte mit einem Anteil von 2,14 Prozent an allen Ummeldungen ein Hoch verzeichnet werden: Nur in insgesamt zwei Monaten wurden in den letzten vier Jahren mehr BEV umgemeldet

Beliebtestes Segment mit über der Hälfte der neuzugelassenen Elektroautos bleiben SUV (17.071 von 31.384). Mit großem Abstand folgen Fahrzeuge der Kompaktklasse (3.348). Die hohen Zulassungszahlen in Segment der SUV sind vor allem dem Modellangebot geschuldet. Nach Ansicht des ADAC muss hier die Angebotsvielfalt deutlich wachsen und der Preis für kleinere Fahrzeuge deutlich attraktiver werden, um mit den Verbrenneralternativen mithalten zu können.

mid/asg

ADAC-Autotest: Chinesische Fahrzeuge überzeugen mit Sicherheit und Qualität

Die ADAC Autotest-Ergebnisse von 13 Modellen aus den letzten drei Jahren zeichnen ein klares Bild: Chinesische Fahrzeuge sind ernstzunehmende Konkurrenten und überzeugen in vielen der Testkategorien. Bis auf zwei Ausnahmen erreichten alle Pkw fünf von fünf Sternen im Euro NCAP-Crashtest.

Auch im Ausweichtest, bei dem das Sicherheitsverhalten und insbesondere das ordnungsgemäße Funktionieren des ESP überprüft werden, gaben sich die Testkandidaten keine Blöße. Viele Fahrzeuge europäischer Hersteller fuhren schlechtere Ergebnisse ein.

Die ADAC Experten erkannten zudem größtenteils gute Materialqualität und versierte Verarbeitung von Karosserien und Innenräumen. “Unsere Tests zeigen: Die chinesischen Hersteller haben in den vergangenen Jahren stark aufgeholt und können mit etablierten Marken inzwischen mithalten”, so ADAC Technikpräsident Schulze.

Ein wiederkehrendes Manko sah der Mobilitätsclub allerdings bei den Assistenzsystemen. Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Abstandssysteme funktionierten oftmals nur unzuverlässig. Hier profitieren europäische Hersteller von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit diesen in der Abstimmung hochkomplexen Systemen.

Allerdings sieht man auch, wie schnell chinesische Hersteller auf Kritik reagieren: In neueren Modellen etwa von Nio zeigten sich die Systeme schon deutlich verbessert.
Auch bei der Bedienung läuft nicht immer alles reibungslos, was vor allem an der starken Fokussierung auf Touchscreens liegt. Komplexe Menüstrukturen in Kombination mit teils träge reagierenden Displays, Softwarefehlern und falschen Übersetzungen sorgen immer wieder für Probleme bei der Steuerung von Klimaanlage, Navigation oder Entertainment.

Preislich unterbieten chinesische Modelle europäische Hersteller beinahe immer, oft um mehrere tausend Euro. Allerdings könnte sich ein Auto mit günstigem Anschaffungspreis später doch als teurer herausstellen, etwa durch unerwartet hohen Wertverlust oder Reparaturkosten. Außerdem ist das Händlernetz teilweise noch nicht so dicht wie bei der etablierten Konkurrenz.

Während BYD, Maxus und MG breit aufgestellt sind, ist es z.B. bei Aiways aktuell unklar, wie ein Neufahrzeug ausgeliefert wird. Für Wartungen und Reparaturen kooperieren die chinesischen Hersteller häufig mit Anbietern wie ATU und Euromaster. Einen eigenen Weg geht hier Nio, die wie Tesla auf mobile Servicepartner setzen.

Dem medial oft vermittelten Bild von einer “Überschwemmung des europäischen Marktes” widerspricht Florian Hördegen, Leiter Fahrzeugtechnik im ADAC Technikzentrum Landsberg: “Gemessen an den gesamten Verkäufen machen chinesische Pkw in Deutschland aktuell noch weniger als zwei Prozent aus.”

Allerdings sei die Grenze zwischen europäischen und chinesischen Herstellern ohnehin nicht mehr so eindeutig wie noch vor einigen Jahrzehnten. BMW und Citroen etwa lassen manche ihrer Modelle komplett in China fertigen und die Marke Smart ist in einem Joint Venture von Mercedes-Benz und Geely neu aufgegangen.

mid/asg

Bericht: Tesla vor massivem Stellenabbau: Musk kündigt Entlassungen an

Austin – Der US-Elektroautobauer Tesla will einem Medienbericht zufolge mehr als zehn Prozent seiner Belegschaft weltweit entlassen. Das habe Unternehmenschef Elon Musk am Montag in einer internen Mitteilung erklärt, berichtet das “Handelsblatt” (Dienstagsausgabe).

“Im Laufe der Jahre sind wir schnell gewachsen und haben mehrere Fabriken rund um den Globus errichtet”, schreibt Musk demnach. “Durch dieses schnelle Wachstum kam es in bestimmten Bereichen zu einer Verdoppelung von Rollen und Aufgaben. Während wir das Unternehmen auf die nächste Wachstumsphase vorbereiten, ist es äußerst wichtig, jeden Aspekt des Unternehmens auf Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen zu überprüfen.”

Im Rahmen dieser Bemühungen habe Tesla “eine gründliche Überprüfung der Organisation vorgenommen und die schwierige Entscheidung getroffen, unseren Personalbestand weltweit um mehr als zehn Prozent zu reduzieren”, so Musk. “Es gibt nichts, was ich mehr hasse, aber es muss getan werden. Dies wird uns in die Lage versetzen, schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase zu sein.” Aktuell sind bei Tesla weltweit mehr als 100.000 Personen beschäftigt.

Tesla äußerte sich zunächst nicht offiziell zu den Plänen, eine kurzfristige Anfrage sei unbeantwortet geblieben, schreibt das “Handelsblatt”.

red

Die Top 5 Schimpfwörter im deutschen Straßenverkehr – In Baden-Württemberg wird am häufigsten beleidigt

Die Deutschen lassen im Auto gerne Dampf ab und haben dabei ihre bevorzugten Schimpfwörter und fluchen soll ja nachweislich Stress reduzieren. Dabei ist “Idiot” mit 15 Prozent das am häufigsten verwendete Schimpfwort, wenn Autofahrer ihrem Ärger im Auto Luft machen. Darauf folgt mit elf Prozent “Arschloch” sowie “Penner” mit sechs Prozent. Das ergab eine Umfrage des Anbieters von Dashcam-Technologie Nextbase in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov.

Männer lassen sich dabei nur unwesentlich seltener zu Schimpftiraden hinreißen als Frauen. So gaben 16 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer an, niemals während der Autofahrt Schimpfwörter zu benutzen, während es bei den Frauen 14 Prozent sind.

Am seltensten wird gemäß der Umfrage in Sachsen-Anhalt hinter dem Steuer geflucht. Mit 39 Prozent gaben hier mehr als ein Drittel der Befragten an, nicht zu schimpfen. In Baden-Württemberg und Hamburg leben laut der Studie anscheinend die “Deutschen Meister im Schimpfen hinter dem Steuer”. Hier haben lediglich neun Prozent angegeben, auf Beschimpfungen im Straßenverkehr zu verzichten.

Mit steigendem Alter scheinen Autofahrer zudem gelassener zu werden. Während von den Befragten zwischen 18 und 24 Jahren nur fünf Prozent angeben, nicht zu fluchen, sind es in der Gruppe der 55 Jahre und älteren bereits 17 Prozent, die darauf verzichten.

Top 5 der beliebtesten Schimpfwörter von Autofahrern in Deutschland

1. Idiot: 15 Prozent
2. Arschloch: 11 Prozent
3. Penner: 6 Prozent
4. Blödmann: 5 Prozent
5. Depp: 5 Prozent

Top 10 der ausgefallensten Schimpfwörter

Neben den vergleichsweise bekannten Beleidigungen lassen sich Autofahrer mitunter auch zu kreativeren Flüchen hinreißen. Hier ein Einblick über die ausgefalleneren Antworten, die die Befragten gegeben haben:

1. Blindflansch
2. Bananenhirn
3. Beilagenaufesser
4. Nadelstreifenrowdy
5. Eierpfeile
6. Elendicher
7. Froscharsch
8. Schnarchzapfen
9. Kloreinigerpimmelknecht
10. Führerscheininlottgewinner

Damit es gar nicht erst zu gefährlichen Verkehrssituationen und Schimpftiraden kommen muss, wird Nextbase mit der Nextbase iQ dieses Jahr die weltweit erste smarte Dashcam auch in Deutschland auf den Markt bringen. Die Nextbase iQ verfügt über wegweisende KI-Funktionen.

Mit dem Witness Mode können Autofahrer ihre Dashcam per Sprachbefehl aktivieren und Bildmaterial speichern. Dadurch steht ihnen in kritischen Situationen jederzeit ein zweites Augenpaar zur Seite. Damit das so entstandene Bildmaterial auch verlässlich zur Verfügung steht und keine Nachweise verloren gehen, wird es bei Bedarf sicher in der Cloud gespeichert.

Die integrierte Notfall-SOS-Funktion sendet bei einem Unfall den genauen Standort automatisch an die Rettungsdienste, sodass die Insassen schnellstmöglich Hilfe erhalten. Die Nextbase iQ wird voraussichtlich Ende April 2024 in Deutschland verfügbar sein. mid/asg

E-Auto-Riese Tesla kämpft: Absatzflaute in Deutschland

Austin – Der E-Auto-Vorreiter Tesla hat in Deutschland weiter größere Probleme als auf dem Weltmarkt. Das zeigen Absatzzahlen des Autoindustrie-Portals Marklines, über die der “Spiegel” berichtet.

Demnach verkaufte der von Multimilliardär Elon Musk geführte Konzern bereits 2023 weniger Autos als im Jahr zuvor – gegen den Trend anderer europäischer E-Auto-Märkte. Hatte Tesla den Angaben zufolge 2022 noch 69.900 Autos in Deutschland ausgeliefert, waren es 2023 nur noch 63.600. In den Niederlanden dagegen vervierfachte Tesla 2023 seinen Absatz auf 19.600 Autos. Frankreich holte mit 63.100 verkauften Modellen (2022: 29.400) beinahe Deutschland als größten Tesla-Absatzmarkt in Europa ein. Weltweit steigerte der Autobauer seine Verkäufe 2023 noch um ein Drittel, erst im Auftaktquartal 2024 brachen sie ein.

Das Ausmaß der Schwäche hierzulande überrascht, zumal der deutsche Gesamtmarkt für E-Autos 2023 noch wuchs. Deutschlands Marktführer, der VW-Konzern, steigerte 2023 mit Töchtern wie Audi, Skoda und Seat seinen Absatz von 120.200 auf 146.800 E-Autos.

2024 rutscht der Tesla-Absatz weiter ab: Im Januar und Februar verkaufte der E-Auto-Bauer, der sein einziges europäisches Werk in Grünheide nahe Berlin betreibt, nur noch 9.200 Fahrzeuge. In der Vorjahresperiode waren es noch 11.900.

Der Zeitraum lag noch vor dem Brandanschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Brandenburg, der mehrtägige Produktionsausfälle zur Folge hatte. Allerdings musste die Fabrik im Januar eine weitreichende zweiwöchige Produktionspause einlegen, weil nach Angriffen von Huthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer wichtige Teile fehlten.

Die Entscheidung der Bundesregierung, die Kaufprämie für E-Autos Mitte Dezember zu streichen, kann Teslas Absatzminus zum Jahresbeginn nicht allein erklären. Andere Hersteller steigerten zeitgleich ihren Absatz in Deutschland: Mercedes rückte mit 6.900 verkauften Stromern in den ersten beiden Monaten näher an Tesla heran, auch BMW (5.200 Fahrzeuge) und Hyundai mit seiner Hauptmarke und der Tochter Kia (3.900) holten auf. Der VW-Konzern rutschte dagegen ebenfalls ab: Nach 15.200 verkauften E-Autos Anfang 2023 waren es im Januar und Februar 2024 nur noch 12.400.

red

US-Autohersteller: Elektromobilität bald tonangebend

Berlin – Martin Sander, Deutschland-Chef von Ford, rechnet mit einer kommenden Dominanz der Elektromobilität. “Auf absehbare Zeit gibt es keine wirkliche Alternative zum batterieelektrischen Fahrzeug”, sagte Sander der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Donnerstagsausgabe).

Dennoch hält er ein Verbrennerverbot für unnötig. “Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Nachfrage nach Elektroautos so schnell steigt, dass man sich gar keine Gedanken mehr über Verbrenner machen muss, weil sie auf mittlere Sicht überflüssig werden”, sagte Sander. “Pferde wurden ja auch nie verboten.”

In Deutschland stehen Ford und Sander vor einer großen Herausforderung, weil am historischen Werksstandort Köln die Produktion des Verbrennermodells Fiesta aufgegeben wurde und jetzt nur noch rein batterieelektrische Modelle vom Band laufen, während die Nachfrage nach Elektroautos derzeit schwächelt. Ford bringt nun das SUV Explorer auf den Markt.

Wie Sander berichtet, steht Ford Deutschland dabei unter enger Beobachtung der Muttergesellschaft in Detroit. Die Preissenkungen von Konkurrenten auf dem E-Auto-Markt hätten das gesamte Geschäftsmodell unter Druck gesetzt, gibt Sander zu. Ford könne aber wegen früherer Kostensenkungsrunden gut reagieren.

Sander kündigt auch an, dass nach der Übernahme der Elektroplattform von Volkswagen für den neuen Explorer über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gesprochen werde. Kleine und billige Elektroautos, wie sie zuletzt der ADAC gefordert hatte, gehören dagegen nach Sanders Worten nicht zu den Prioritäten von Ford.

Das CO2-Budget Deutschlands für eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius ist laut Sachverständigenrat für Umweltfragen aufgebraucht. Im Verkehrssektor wurden 2023 die Klimaziele der Bundesregierung wiederholt gerissen. Seit 1990 sind die Emissionen trotz effizienterer Antriebe um 26 Prozent gestiegen.

Die EU will ab 2027 mit einem Emissionshandel für die Bereiche Wohnen und Verkehr, durch den der Verbrauch fossiler Brennstoffe verteuert werden soll, die CO2-Emissionen senken. Zudem sollen ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden. Um die Ladeinfrastruktur für E-Autos zu verbessern, gilt ab 2025 eine Pflicht zum Bau von Ladesäulen bei Parkplätzen.

red

Verkehrsminister Wissing: Kein Tempolimit auf Autobahnen

Berlin – Obwohl der Verkehr nicht ausreichend zum Klimaschutz beiträgt, sperrt sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) weiter gegen ein Tempolimit auf Autobahnen. Das sei ein Dauerthema, aber keine Lösung, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).

“Wichtig ist doch, dass nur Maßnahmen, die akzeptiert werden, auch Erfolg haben können. Wenn flächendeckend auf Autobahnen ein Tempolimit 120, auf Landstraßen von 80 und innerorts von 30 gilt, hat das in Deutschland keine Akzeptanz. Das wollen die Leute nicht”, erklärte er.

Die Bundesregierung hält das für 2030 gesetzte Klimaziel auf Grundlage aktueller Treibhausgas-Prognosen zwar für erreichbar. “Sorgenkind des Klimaschutzes” bleibe jedoch der Verkehr, hatte erst kürzlich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärt und auch darauf verwiesen, dass der Verkehrssektor das Klimaziel für 2023 verpasst habe.

Greenpeace hatte daraufhin erneut Sofortmaßnahmen wie ein Tempolimit gefordert. Auch die Grünen in der Bundesregierung standen in der Vergangenheit einem solchen Vorhaben offen gegenüber. Wissing hingegen sagte, er sei von einem generellen Tempolimit nicht überzeugt. “Wenn sich zum Beispiel wegen eines Tempolimits auf der Autobahn der direkte Weg durch die Dörfer zeitlich wieder lohnt, werden die Anwohner mit Lärm belastet. Wir haben Infrastruktur gebaut, damit Menschen von Verkehr entlastet werden. Und dann kommen Vorschläge, die Autofahrer zu motivieren, wieder den kürzeren Weg durch die Ortschaften zu wählen”, so der Minister.

Man gehe deshalb andere Wege, um den Verkehr klimafreundlicher zu gestalten. Wissing verwies in dem Zusammenhang unter anderem auf den neuen Biokraftstoff HVO 100.

red

ADAC kritisiert deutsche Automobilhersteller: Keine Elektroautos unter 30.000 Euro

München – ADAC-Präsident Christian Reinicke hat die deutschen Automobilhersteller dafür kritisiert, dass sie keine Elektro-Autos unter 30.000 Euro bauen. “Vielleicht stimmt was nicht am Geschäftsmodell der deutschen Hersteller, zumindest nicht für den deutschen Markt”, sagte Reinicke der “Süddeutschen Zeitung” (Wochenendausgabe). “Ich fürchte, ihre E-Autos sind zu groß und zu teuer.”

Er verwies auf eine Untersuchung des ADAC, der zufolge es nur vier E-Autos unter 30.000 Euro gebe, darunter kein deutsches Fabrikat. “Wir brauchen aber kleine und bezahlbare E-Autos, gerade für die Städte. Die kommen vermehrt aus China, und sie werden technisch und von der Sicherheit her zunehmend besser”, so Reinicke.

Von Bundeskanzler Olaf Scholz forderte der ADAC-Präsident ein Machtwort für den Ausbau der E-Mobilität. “Es wäre hilfreich, wenn der Kanzler das Thema priorisieren würde.” Aktuell fehle “die nötige politische Durchsetzungskraft”, weil “Regierungsmitglieder in unterschiedliche Richtungen laufen”. Der Politik sei es nicht gelungen, “ein klares, konkretes Ziel und ein positives Zukunftsbild vorzugeben”, so Reinicke.

Gleichzeitig bekannte sich der Chef des mit mehr als 21,8 Millionen Mitgliedern größten Automobilverbands in Europa klar zur Elektromobilität. “Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, gibt es keine Alternative zum möglichst breiten Umstieg auf Elektromobilität. Das ist einfach Tatsache.” Erneuten staatlichen Subventionen für Käufer von E-Autos erteilte Reinicke eine Absage. “Ich bin fest davon überzeugt, dass der Markt das regeln kann.”

red

Reifenwechsel im Frühling: Worauf Autofahrer jetzt achten sollten

Nach dem Reifenwechsel ist vor dem Reifenwechsel. Der März 2024 zeigt sich vielerorts freundlich mit verbreiteten Plus-Temperaturen. Doch noch ist es zu früh für Sommerreifen. Traditionell wird der Wechsel zum Osterfest empfohlen. Ganz auf der sicheren Seite ist man aber erst ab Mai.

Die Faustregel “von O bis O” besagt, dass von Ostern bis Oktober Sommerreifen zum Einsatz kommen sollten. Der Autoclub Europa (ACE) rät davon ab, dies allzu genau zu nehmen, denn Ostern ist in diesem Jahr erheblich früher als beispielsweise im nächsten Jahr. Bis in den April ist mit Kälteeinbrüchen zu rechnen, spätestens ab Mai aber, wenn stabile Plusgrade herrschen, sollte der Wechsel auf Sommerreifen aus Sicht des ACE unbedingt vorgenommen werden.

Winterreifen sind aufgrund ihrer Gummimischung weicher als Sommerpneus. Bei wärmeren Temperaturen kommt es dadurch zu einem höheren Verschleiß. Zudem zeigen Winterreifen im Frühling und Sommer – und je nach Witterung auch noch im Herbst – Schwächen, welche die Verkehrssicherheit gefährden. Der Bremsweg ist durch das weichere Gummi bei warmen Temperaturen erheblich länger als bei den härteren Sommerreifen: Je höher die Temperatur, desto schlechter die Bremswirkung von Winterreifen. Auch können sie in Kurven ein gefährliches Fahrverhalten zeigen: Die Lenkung wird weniger präzise und es besteht eine größere Rutschgefahr, da die Haftung auf der Fahrbahn nachlässt.

Ob neue Sommerreifen erforderlich sind, hängt von deren Alter und Zustand ab. Gebrauchte Reifen müssen unbedingt auf Beschädigungen geprüft werden. Sind Reifen älter als sechs Jahre, sollte ein Experte die Tauglichkeit begutachten. Wenn bereits feine Risse zwischen den Profilblöcken oder an den Flanken zu erkennen sind, empfiehlt es sich, die Reifen auszutauschen.

Wie alt ein Reifen ist, verrät die sogenannte DOT-Nummer – die vierstellige Zahl an der Reifenflanke, welche sich aus Kalenderwoche und Jahr der Fertigung zusammensetzt. Bei Altreifen gilt es, neben dem Alter auch die Profiltiefe zu kontrollieren. Unabhängig von der vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe empfiehlt der ACE bei Sommerreifen eine Profiltiefe von mindestens drei Millimetern.

Achtung beim Online-Kauf: Der ACE warnt vor Fakeshops im Internet. Wer online Reifen kauft, sollte bestenfalls darauf achten, dass die Option besteht, den Reifenwechsel bei einem Vertragspartner durchführen zu lassen. Der ACE empfiehlt, nur Reifen zu kaufen, deren Produktionsdatum maximal 18 Monate zurückliegt. Das Herstellungsdatum sollte demnach angegeben sein, ist es online jedoch in der Regel nicht. Zwar ist das 14-tägige Widerrufsrecht garantiert, aber der Rückversand von sperrigen Reifen per Spedition kann zeit- und kostenintensiv sein.

mid/wal

BUND kritisiert Politik: Fehlende Maßnahmen trotz Überschreitung von Emissionsgrenzen

Vor der Vorstellung der deutschen Treibhausgas-Bilanz an diesem Freitag hat der BUND die Verkehrspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. “Trotz verpasster Ziele im Verkehrssektor nicht mehr nachzusteuern, ist ein Rechtsbruch”, sagte BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). “Es ist unredlich, jetzt das Klimaschutzgesetz aufzuweichen. Das ist, als ob ich im Fußball 5:0 hinten liege und dann sage, Tore aus der ersten Halbzeit zählen nur zur Hälfte.”

In der Vergangenheit hatte der Verkehrssektor wiederholt die im Klimaschutzgesetz vorgesehenen Höchstgrenzen für Emissionen überschritten. Ein für diesen Fall im Gesetz vorgesehenes Sofortprogramm war die Regierung jedoch schuldig geblieben, unter Verweis auf die geplante Novelle des Gesetzes. Ein Bundesverfassungsgerichtsurteil hatte 2020 zu einer Verschärfung des Gesetzes geführt. Die Karlsruher Richter hatten darin argumentiert, dass es für eine vorausschauende Schonung künftiger Freiheit grundlegend sei, ein “hinreichendes Maß an Entwicklungsdruck und Planungssicherheit” zu vermitteln.

Hilgenberg kritisierte, die Politik der vergangenen Jahrzehnte habe sich gescheut, Maßnahmen zu ergreifen, von denen man denke, dass sie in der Öffentlichkeit schlecht ankommen. “Und das ist auch unter dem aktuellen Verkehrsminister so.” Um Emissionen im Verkehr zu senken und die Verbreitung von E-Autos zu fördern, verweist der BUND-Experte unter anderem auf Norwegen. Ähnlich wie dort könne man auch in Deutschland E-Autos steuerlich stärker bevorteilen, etwa über eine Zulassungsteuer als Bonus-Malus-System nach Klima-Gesichtspunkten.

Auch über eine Änderung der Kfz-Steuer könnten schnell Anreize für einen Antriebswechsel gesetzt werden, erklärte Hilgenberg. “Das kann auch aufkommensneutral gestaltet werden, wenn dafür besonders klimaschädliche Wagen höher besteuert werden.” Außerdem sei eine Änderung bei der Dienstwagenbesteuerung nötig. “Davon profitieren aktuell in erster Linie die Besserverdienenden, auch da könnte man E-Mobilität deutlich attraktiver machen.” Der BUND plädiert zudem für ein Tempolimit. Das wäre eine der wenigen Maßnahmen, die mit einem “sofortigen Effekt umgesetzt werden können, ohne die Mobilität der Menschen einzuschränken”, so Hilgenberg.

red

Seite 5 von 17
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17