Hans Bendiks war mit dem Auto in seinem Heimatort Baumholder unterwegs. Da fiel ihm plötzlich ein umgekippter Transporter mitten auf der Fahrbahn auf. Was war passiert?
“Es waren weder Warndreieck noch Polizei oder Feuerwehr zu sehen. Das und die Tatsache, dass der Verkehr einfach weiterlief, machten mich stutzig”, so der 73-Jährige: “Dass da noch Personen drinnen waren, schien mir unvorstellbar.” Er parkte seinen Wagen und ging zum Transporter, um sich ein Bild von der Situation zu machen.
An der Unfallstelle angekommen, realisierte Hans Bendiks, dass sich tatsächlich jemand im umgekippten Transporter befand. Dann schaute er nochmal genau nach und sah eine weitere ältere Person. “Ich rief dem Mann eindringlich zu: Mach schnell den Motor aus.” Nachdem er dies vollbracht hatte, kam er auch oben zur Tür herausgeklettert.
Erst im Nachhinein konnte sich Hans Bendiks die Entstehung der Situation erklären: “Nachdem sich auch die zweite Person befreit hatte, sah ich einen weiteren Transporter, der offensichtlich den abbiegenden Wagen getroffen hatte und geradeaus weiter über eine kleine Mauer hinabgestürzt war.” Als er dann festgestellt hatte, dass bei dem anderen Fahrzeug bereits Menschen halfen, konzentrierte er sich auf die weitere Absicherung der Unfallstelle.
Die Arbeit war für den 73-Jährigen damit aber noch nicht getan: Denn das Fahrzeug stand noch immer mitten auf der Straße. Deswegen leitete der Rentner die ankommenden Autos an dem Transporter vorbei. Dann traf die Polizei ein, bedankte sich und übernahm alles Weitere.
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Hans Bendiks den Titel “Held der Straße” des Monats Februar 2020.
Ralf Loweg