Bei Daimler nimmt Brennstoffzelle Fahrt auf

Daimler mischte schon vor 20 Jahren mit bei der Brennstoffzellen-Technik. Nun nimmt die Arbeit am Wasserstofffahrzeug noch weiter Fahrt auf. Gegenwärtig sind Aktivitäten der Daimler-Tochter NuCellSys am Standort Nabern bei Kirchheim-Teck in der Nähe der Stuttgarter Zentrale gebündelt. Wie die “Automobilwoche” berichtet, firmiert das Unternehmen seit Jahresbeginn unter dem Namen Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH.

Hinter dem Namenswechsel steckt auch ein Programm: “Mit der Umfirmierung senden wir ein klares Signal und untermauern die künftige Relevanz der Brennstoffzellentechnologie. Wir verzahnen uns zudem noch ein Stück mehr mit der Daimler AG”, sagt Christian Mohrdieck, Brennstoffzellen-Entwicklungschef und Geschäftsführer der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH in der “Automobilwoche”.

Mit dem GLC F-Cell habe Daimler als einziger deutscher Hersteller bisher ein Serienfahrzeug auf dem Markt, das allerdings nur in einer kleinen dreistelligen Stückzahl gebaut werden soll. Den F-Cell lässt kann man zwar nicht kaufen, aber für 799 Euro im Monat mieten. Das Fahrzeug hat zusätzlich zur Brennstoffzelle auch eine an der Steckdose aufladbare Batterie an Bord, um die Reichweite zu verlängern. Damit soll das Auto kombiniert 480 Kilometer schaffen. mid/wal

Porsche baut Cayman-Türen aus Biofaser

Autos werden immer grüner. Nicht nur beim Antrieb achten Hersteller auf Nachhaltigkeit, auch bei der Karosserie setzt man auf nachwachsende Rohstoffe. Sogar den neuen Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport gibt es mit Biofaser-Karosserieteilen. Der Sportwagen ist eine Weiterentwicklung des Erfolgsmodells aus Weissach. Trotz des ökologischen i-Tüpfelchens sind die Modelle in erster Linie feurige Boliden.

Bei der Entwicklung stand neben einer noch besseren Fahrbarkeit und schnelleren Rundenzeiten auch der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen im Fokus. Als erstes in Serie produziertes Rennfahrzeug verfüge der 718 Cayman GT4 Clubsport über Karosserieteile aus einem Biofaser-Verbundwerkstoff, teilt Porsche mit. Fahrer- und Beifahrertür sowie der Heckflügel sind aus einem Naturfasermix hergestellt, der primär aus Reststoffen der Landwirtschaft wie Flachs- oder Hanffasern besteht und hinsichtlich Gewicht und Steifigkeit ähnliche Eigenschaften besitzt wie Kohlefaser.

Angetrieben wird der 718 GT4 Clubsport von einem 3,8 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor mit 313 kW/425 PS – 40 PS mehr als sein Vorgänger. Die Übertragung der Kraft an die Hinterräder übernimmt ein Porsche-Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen und mechanischer Hinterachsquersperre.

Zielgruppe der Basis-Variante “Trackday” zum Preis von 159.000 Euro sind Hobbypiloten, die den Rennwagen ohne großen Aufwand bei privaten Rennstreckenevents und Clubsportveranstaltungen einsetzen wollen. Das Fahrzeug verfügt über eine fixe Stoßdämpferabstimmung, die in Kombination mit den im Bedarfsfall abschaltbaren Assistenzsystemen ABS, ESC und der Traktionskontrolle für ein gutmütiges Fahrverhalten im Grenzbereich sorgen soll.

Noch rasanter ist das rund 187.000 Euro teure “Competition”-Modell mit wettbewerbsrelevanten Ausstattungsdetails. So sind die Stoßdämpfer dreifach verstellbar. Der Sicherheitstank ist mit 115 Litern Kapazität auch für Langstreckenrennen geeignet. Die Bremsbalance lässt sich über ein Waagebalken-System zwischen Vorder- und Hinterachse stufenlos verstellen. Schnelle Boxenstopps garantiert die integrierte Lufthebeanlage. Da kann es heiß her gehen. Darum gibt es für nochmals verbesserte Sicherheit im Rennbetrieb eine automatische Feuerlöschanlage. mid/wal

Diesel-Verbot in Stuttgart: Stadt und Polizei beginnen mit ermahnenden Kontrollen

Seit dem 1. Januar 2019 gilt in der Umweltzone Stuttgart ein ganzjähriges Verkehrsverbot für alle Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 4/IV und schlechter. Das hat das Land Baden-Württemberg beschlossen und als Maßnahme in die 3. Fortschreibung des Luftreinhalteplans aufgenommen. Personen, die ihren Wohnsitz in Stuttgart haben, betrifft das Diesel-Verkehrsverbot ab dem 1. April 2019.

In den ersten vier Wochen des neuen Jahres werden Polizei und Stadt ermahnend kontrollieren und Verkehrsteilnehmer, die gegen das Diesel-Verkehrsverbot verstoßen, verwarnen. Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, sagte am Mittwoch, 2. Januar: “Wir setzen darauf, dass sich die Bürgerinnen und Bürger an das Verbot halten. Dennoch berücksichtigen wir, dass viele vielleicht noch im Urlaub sind und sich noch nicht vorbereitet haben. Deshalb werden wir in der ersten Zeit ermahnen und aufklären.”

Die 3. Fortschreibung des Luftreinhalteplans beinhaltet auch Ausnahmen vom Diesel-Verkehrsverbot. So gibt es einige allgemeine Ausnahmen. Darunter fällt beispielsweise der geschäftsmäßige Lieferverkehr. Die Versorgung der Bevölkerung ist damit auf jeden Fall gewährleistet. Weitere allgemeine Ausnahmen gelten unter anderem für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Menschen mit Behinderung und in medizinischen Notsituationen. Neben den allgemeinen Ausnahmen sind im Luftreinhalteplan zudem Spezialfälle vermerkt, für die eine eigens ausgestellte Ausnahmegenehmigung benötigt wird – darunter fallen beispielsweise Schichtdienstleistende, die nicht auf den ÖPNV ausweichen können, oder Fahrten von Wohnmobilen zu Urlaubszwecken.

In berechtigten Einzelfällen können Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bei der Landeshauptstadt Stuttgart eine Ausnahmegenehmigung vom Diesel-Verkehrsverbot beantragen. Ausschließlich die Landeshauptstadt Stuttgart bearbeitet die Anträge – sowohl für Verkehrsteilnehmer aus Stuttgart als auch aus der Region. Anträge können beim Amt für öffentliche Ordnung, Team Ausnahmegenehmigungen, über das Online-Tool (https://service.stuttgart.de/lhs-services/ag-dieselverkehrsverbot/) sowie persönlich vor Ort (Jägerstraße 14, Stuttgart) montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr sowie donnerstags zusätzlich von 14 bis 15.30 Uhr eingereicht werden. Fragen können zudem telefonisch von montags bis freitags, jeweils von 8 bis 18 Uhr, unter 0711/216-32120 oder per E-Mail an verkehrsverbot@stuttgart.de gestellt werden.

Die genannten Öffnungszeiten gelten auch während der Weihnachtsferien: Vom 2. bis zum 4. Januar nimmt das Team Fragen und Anträge von 8.30 bis 13 Uhr persönlich entgegen, am 3. Januar zusätzlich von 14 bis 15.30 Uhr. Die Telefone sind an den genannten Tagen von 8 bis 18 Uhr besetzt.

Bislang sind insgesamt 3.745 Anträge auf eine Ausnahmegenehmigung eingegangen, davon stammt ein Großteil von Stuttgarterinnen und Stuttgartern. Da für diese eine Übergangsfrist gilt, werden derzeit die Anträge von Auswärtigen priorisiert bearbeitet. 778 Anträge wurden genehmigt, 851 Anträge abgelehnt.

Wichtige Informationen sowie Antworten auf häufige Fragen gibt es im Internet unter www.stuttgart.de/diesel-verkehrsverbot.

red
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Rabenschwarzer Tag für den VfB Stuttgart. 1:3 Heimniederlage gegen FC Schalke. VfB leiht Esswein aus.

Rabenschwarzer Tag für den VfB Stuttgart. 1:3 Heimniederlage im letzten Spiel der Vorrunde gegen FC Schalke.

VfB überwintert auf dem Relegationsplatz.

Das Team von Trainer Markus Weinzierl hat die Chance verpasst am 17.Spieltag in der Fußball-Bundesliga vor 54.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Mercedes-Benz Arena sich mit einem Sieg gegen die Knappen aus Gelsenkirchen von den Abstiegsplätzen etwas abzusetzen. Stattdessen steckt der Verein jetzt direkt im Abstiegskampf und überwintert zudem psychologisch sehr ungünstig auf dem Relegationsplatz. Um das zu ändern hat die Vereinsführung bereits reagiert. Wie der Verein heute auf seiner Homepage mitgeteilt hat, wurde Offensivspieler Alexander Esswein von Hertha BSC für die Rückrunde ausgeliehen. Zudem sicherten sich die Schwaben eine anschließende Kaufoption. “Mit seiner Schnelligkeit und Wucht wird Alex für uns in der Rückrunde eine wichtige Alternative auf den Außenpositionen sein”, sagte Sportvorstand Michael Reschke. “Wenn es sich sportlich für uns und Alex gut entwickelt, haben wir schon sinnvolle Lösungen für die Zukunft abgesprochen.”

Ludwigsburg24

Austausch zur Digitalisierung: „Morgenstadt-Werkstatt“

Die Stadt Ludwigsburg war mit sieben Innovationsnetzwerk-Partnern zu Gast bei der „Morgenstadt-Werkstatt“ am Donnerstag, 13. und Freitag, 14. Dezember 2018 im Stuttgarter Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE). Der Austausch zur Digitalisierung wird durch das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und die Digitalakademie@bw veranstaltet. Es geht an den beiden Tagen um digitale kommunale Herausforderungen, die in kreativen Kooperationen mit Unternehmen gelöst werden können. Schon im dritten Jahr in Folge ist die Morgenstadt-Werkstatt deutschlandweit Anlaufstelle für Akteure im kommunalen Umfeld, die Digitalisierung im Fokus haben.

Für die Teilnehmer der Morgenstadt-Werkstatt bieten die beiden Tage ein intensives Programm mit Workshops, Impulsvorträgen und Infogesprächen. Thomas Strobl, Baden-Württembergs Minister für Inneres, Migration und Digitalisierung, hat am ersten Tag mit Gudrun Heute-Bluhm vom Städtetag BW und Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags BW, die Ausstellung der teilnehmenden Firmen und Kommunen besucht.

Mit Oberbürgermeister Werner Spec unterhielten sie sich über aktuelle Projekte der Stadt Ludwigsburg: „Wir haben uns länger als geplant ausgetauscht, auch mit den Partnern unseres Ludwigsburger Innovationsnetzwerks“, berichtet Spec vom Treffen. „Minister Strobl hat sich sehr für unsere Innovationsprojekte interessiert, die wir mit unseren Partnern schon bald umsetzen können.“ Als eine von vier Vorreiterstädten in Baden-Württemberg stehe man in besonderem Fokus, erklärt der OB. Und bei manchen Entwicklungen wie etwa bei der Digitalisierung der Verkehrs-Infrastruktur sei Ludwigsburg auch bundesweit vorne mit dabei: „Minister Strobl hat uns seine weitere Unterstützung bei der Umsetzung dieser Vorhaben zugesichert.“

Teil des gemeinsamen Programms sind Gespräche an den Infoständen der Partner im Ludwigsburger Innovationsnetzwerk: Robert Bosch GmbH, ITK Engineering GmbH, Kern GmbH, SWARCO Traffics GmbH, Mann+Hummel GmbH, MHP – A Porsche Company und die Hochschule für Technik Stuttgart. Mit dabei ist auch der Service- Roboter „L2B2“ aus dem Ludwigsburger Bürgerbüro. Die Unternehmen präsentieren ihre digitalen Lösungen und Ideen für Kommunen, die zum Teil bereits in Ludwigsburg als Pilotprojekte getestet werden. Im 2015 gegründeten Innovationsnetzwerk arbeiten die Stadt Ludwigsburg, Partner aus Wirtschaft, Industrie und Forschungseinrichtungen in einzigartiger kooperativer Weise zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit sollen sich Impulse für neue, innovative Technologien entwickeln, die dann vor Ort unter realen Bedingungen im Stadtraum erprobt werden können.

red

Mit dem Taxi zum Flughafen: Hier wird’s teuer. Stuttgart auf Platz 3

Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Doch bevor diese launige Träumerei in luftiger Höhe beginnen kann, müssen Passagiere zunächst zum Flughafen ihrer Wahl gelangen. Und dieser Transport ist mitunter recht teuer, wie eine Untersuchung des Last-Minute-Portals 5vorFlug (www.5vorFlug.de) jetzt zeigt.

Im Vergleich der zehn Flughäfen mit den höchsten Passagieraufkommen zahlen Reisende in München für die Fahrt zum Flughafen mit 11,60 Euro den höchsten Preis für den öffentlichen Nahverkehr. Damit ist der Preis in der bayerischen Landeshauptstadt mehr als doppelt so hoch wie im zweitplatzierten Frankfurt am Main. Der ÖPNV-Transport zum größten Flughafen des Landes kostet 4,90 Euro. Der drittteuerste Ticketpreis wird in Stuttgart mit 4,20 Euro fällig. Am preiswertesten ist die Fahrt nach Berlin-Tegel sowie zum Flughafen Düsseldorf mit 2,80 Euro.

Preiswerter ist die Nahverkehrsanbindung bei den kleineren Flughäfen Erfurt und Friedrichshafen. Wer von den jeweiligen Stadtzentren zum Bodensee-Airport beziehungsweise Flughafen Erfurt fährt, zahlt nur 2 Euro für seine Fahrt. In Dresden ist die Anreise ebenfalls vergleichsweise preiswert: Ein Ticket kostet 2,40 Euro. Am teuersten ist der Transfer vom Flughafen Weeze in die nächstgelegene Großstadt Duisburg: 15,30 Euro werden hier für eine Fahrt fällig.

Logischerweise tiefer in die Tasche greifen müssen Passagiere, die sich mit dem Taxi chauffieren lassen. An den zehn größten deutschen Flughäfen kostet die Taxifahrt in die Innenstadt oder von der City zum Airport durchschnittlich 35 Euro. In München wird die Strecke vom Hauptbahnhof zum Flughafen mit 69 Euro sogar fast doppelt so teuer. Damit ist München auch bei den Taxipreisen die teuerste Stadt des Vergleichs. Den zweithöchsten Preis müssen Reisende in Berlin zahlen (44 Euro).

Am preiswertesten ist die Taxifahrt vom Bahnhof Westerland zum Flughafen Sylt: Reisende zahlen dort nur 9,70 Euro – allerdings gibt es auf dieser Strecke auch keine alternative Nahverkehrsverbindung. Auf dem zweiten Platz liegt Memmingen mit einem Taxipreis von 11,60 Euro, gefolgt von Bremen mit 15,20 Euro.

Mit Abstand am teuersten ist die Taxifahrt von Frankfurt am Main zum Flughafen Frankfurt Hahn – Passagiere müssen dafür rund 240 Euro einkalkulieren – der Flughafen ist knapp 130 Kilometer entfernt. Verrückt: Denn da ist so manches Flug-Ticket deutlich günstiger. mid/rlo

Der Stern steht unter Strom

Daimler treibt die Bemühungen im Bereich der Elektromobilität weiter voran. Der Konzern investiert nach eigenen Angaben zehn Milliarden Euro in den Ausbau der Elektro-Flotte Mercedes-Benz Cars und eine weitere Milliarde Euro in den globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks.

“Unsere Elektro-Offensive nimmt weiter Fahrt auf. Nach Milliarden-Investitionen in die Entwicklung der Elektro-Flotte und den Ausbau unseres globalen Batterienetzwerks gehen wir jetzt den nächsten Schritt: Mit dem Kauf von Batteriezellen für mehr als 20 Milliarden Euro treiben wir den Wandel hin zur elektrischen Zukunft unseres Unternehmens konsequent voran”, sagt Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. Insgesamt plane man bis 2022 bei Mercedes-Benz Cars 130 elektrifizierte Varianten, so der Daimler-Boss. Hinzu kämen elektrische Transporter, Busse und Lkw.

Der weltweite Batterie-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars besteht künftig aus acht Fabriken auf drei Kontinenten, teilt das Unternehmen dazu offiziell mit. Die erste Fabrik in Kamenz sei im Serienbetrieb, die zweite Fabrik in Kamenz startet laut Daimler Anfang 2019 mit der Serienproduktion. Zwei weitere Fabriken entstehen in Stuttgart-Untertürkheim, eine am Standort Sindelfingen, eine jeweils an den Standorten Peking, Bangkok und Tuscaloosa in den USA. Die lokale Fertigung von Batterien ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Elektrooffensive von Mercedes-Benz Cars und der entscheidende Baustein, um die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen flexibel und effizient zu bedienen.

Bis 2022 soll das gesamte Mercedes Portfolio elektrifiziert werden. Es kommen in jedem Segment vom Smart bis zum SUV verschiedene elektrifizierte Alternativen hinzu, insgesamt mehr als 130 Varianten vom 48-Volt-Bordnetz mit EQ Boost über Plug-in-Hybride mehr als zehn rein elektrischen Fahrzeugen mit Batterie oder Brennstoffzelle. Bis 2025 soll der Absatz der batterieelektrischen Fahrzeuge auf 15 bis 25 Prozent des Gesamtabsatzes steigen. Dies sei natürlich abhängig von den individuellen Kundenpräferenzen und vom Aufbau öffentlicher Infrastruktur, betonen die Daimler-Strategen. mid/rlo

Stuttgart: Porsche verwandelt sich in Musik

Ein Auto auf Vinyl – Porsche macht es möglich. Der Stuttgarter Audio-Künstler Duan Wasi hat in seinem neuen Werk “Loop Routines” die Ästhetik der Sportwagen aus Zuffenhausen in Musik übersetzt. Das Album erscheint jetzt in einer limitierten Auflage von 500 Vinylplatten. Den Hörer erwartet urbane Clubmusik aus Soundfragmenten, die mit authentischen Porsche-Klängen angereichert wurden. “Le Mans” heißt deshalb auch ein Stück, für das Duan Wasi mit dem Videokünstler Mikis Fontagnier zusammengearbeitet hat.

Duan Wasi betritt mit dem Projekt Neuland, denn er beschreibt sich bewusst nicht als Autofan. “Mein Blick liegt eher auf dem Wesen des technischen Objektes, der Historie und dem ikonischen Design, das mich als solches anspricht”, erklärt er. Seine Herangehensweise ist nahezu wissenschaftlich: Im Rahmen der Produktion hat der Künstler die Werkstatt des Porsche-Museums besucht. Dort konnte er in mehreren Aufnahme-Sessions die Grundlagen legen und verschiedene Klangelemente des Le-Mans-Fahrzeugs 911 GT3 RSR (Typ 996) einfangen.

“Ich habe zunächst auditive Äquivalente für Begriffe wie Druck, Form, Dynamik, Tempo oder Rotation gesucht”, erklärt Wasi. Mittels verschiedener Designmethoden der Signalverarbeitung, wie Multibandfilter und Granularsynthese, wurden die Sounds aufbereitet und zu den Sample-Kollagen hinzugefügt.

Verortet wird das Konzept in den Genres Soul und Psychodelic Blues. “Während die perkussiven Elemente klar ausgearbeitet sind, sodass Geschwindigkeit und Tempo deutlich zum Ausdruck kommen, werden andere Motive lediglich angedeutet. Auf den Hörer wirken sie wie Schnappschüsse.” Diese würden von der Reduktion auf wesentliche Elemente leben und sollten ein Gefühl wie bei Steve McQueens Le-Mans-Film vermitteln. Wasi: “Ich würde die Wirkung als hypnotisch und spannend zugleich beschreiben.”

Zum Konzept gehört eine aufwendig inszenierte Videosequenz. Der international tätige Fotograf und Filmer Mathias David begleitete den Künstler und dokumentierte die Entstehung der Session mit der Kamera. Das Porsche-Museum ist zentraler Ort des Geschehens und die futuristische Architektur des Gebäudes Teil der visuellen Ästhetik. mid/wal

Ludwigsburger Filterhersteller Mann+Hummel entwickelt Feinstaubpartikelfilter

Diesel-Fahrverbote sind für Stuttgart erstmals 2019 vorgesehen – Feinstaubalarm gab es seit 2016 – mit abnehmender Tendenz – immer wieder. Der Filtrationsspezialist Mann+Hummel aus Ludwigsburg hat nun Feinstaubpartikelfilter entwickelt, die mobil oder stationär als “Feinstaubfresser” eingesetzt werden können.

Die Gefahren für die Gesundheit durch Feinstaub werden von der WHO vier Mal höher angesetzt, als die von Stickstoffdioxid aus Diesel-Abgasen. Bisher erlaubt es die EU, den Tagesmittelwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter an 35 Tagen im Jahr zu überschreiten. Rainer Kapp, Leiter der Abteilung Stadtklimatologie bei der baden-württembergischen Landeshauptstadt, sagt: “Stuttgart hat 2018 erstmals die Chance, die Feinstaub-Grenzwerte im gesamten Stadtgebiet am Ende des Jahres einzuhalten.” In Stuttgart konnte die Belastung mit den Luftschadstoffen Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid in den vergangenen Jahren reduziert werden. So treten Überschreitungen der Grenzwerte bei Feinstaub nur noch am Neckartor auf. Bei Stickstoffdioxid wird der Grenzwert für das Jahresmittel hingegen noch immer überschritten – wie in vielen anderen deutschen Städten auch.”

Feinstaubalarm wird derzeit ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre prognostiziert. Dann appellieren die Stadt und das Land Baden-Württemberg an die Stuttgarter und die Pendler aus der Region, das Auto möglichst in Stuttgart nicht zu nutzen und auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Gleichzeitig ist der Betrieb von Komfort-Kaminen nach einer Verordnung der Landesregierung untersagt.

Mobile Feinstaubpartikelfilter testet Mann+Hummel seit Mitte letzten Jahres in Feldversuchen in Deutschland, Indien, Korea und China. Ventilatoren führen dabei Luft aus der Umgebung an auf dem Dach oder am Unterboden eines Fahrzeuges angebrachte Filter heran und durch besonders niedrigen Strömungswiderstand ermöglicht das Filterelement einen maximalen Volumenstrom bei gleichzeitig hohem Abscheidegrad von 80 Prozent des Feinstaubs (PM10).

Bei sehr geringem Energiebedarf saugen Ventilatoren zusätzlich zum Fahrtwind Luft aus der Umgebung an. Fahrzeuge sind so auch im stehenden Betrieb in der Lage, Feinstaub aus der Umgebungsluft heraus zu filtern. Abhängig von den Rahmenbedingungen ist es möglich, dass ein Elektrofahrzeug wie der auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover gezeigte Streetscooter mit einem Feinstaubpartikelfilter emmissionsneutral fährt. Bezogen auf die Gesamtbilanz im Fahrbetrieb heißt das: kein Kohlendioxid (CO2), kein Stickoxid (NOx), kein Lärm und nicht zuletzt kein Feinstaub. Ebenfalls seit mehr als einem Jahr erprobt das Unternehmen auch stationäre Filterlösungen vor seinem Technologiezentrum in Ludwigsburg. Jetzt werden im Rahmen eines Pilotprojekts, gefördert vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg und unterstützt von der Landeshauptstadt Stuttgart, die ersten von 17 Filtersäulen entlang eines etwa 350 Meter langen Straßenabschnitts am Stuttgarter Neckartor installiert.

Diese sogenannten Filter Cubes III sind 3,60 Meter groß und bestehen aus jeweils drei zusammengesetzten Bauteilen. Bei sehr geringem Energiebedarf, dessen Kosten die Stadt Stuttgart übernimmt, werden auch hier 80 Prozent des Feinstaubs aus der Umgebungsluft gefiltert. Über eine Steuerungseinheit lässt sich der Betrieb der Feinstaubpartikelfilter bedarfsgerecht einstellen und damit auf die aktuelle Luftqualität reagieren. Integrierte Sensoren erfassen Luft- und Wetterdaten, die in einer Cloud zusammengeführt und analysiert werden. Ziel ist es, die Feinstaubbelastung insbesondere an Tagen mit Feinstaubalarm zu reduzieren. Noch stärker würden die Filter in geschlossenen oder halbgeschlossenen Umgebungen wie Bushaltestellen und Bahnhöfen wirken.

Karl Seiler / mid

Porsche: “Mister 911” geht in Rente

Zwei Jahrzehnte leitete August Achleitner bei Porsche die Baureihe 911. Jetzt geht er in den Ruhestand. Insgesamt war der gebürtige Österreicher mehr als drei Jahrzehnte für Porsche tätig. Er übergibt im ersten Quartal 2019 die Verantwortung an Frank-Steffen Walliser (49). Dieser ist aktuell Leiter Motorsport und GT-Straßenfahrzeuge.

“Wir danken Gustl Achleitner für sein herausragendes Engagement für unser Unternehmen”, sagt Porsche-Chef Oliver Blume. “Mehr als 18 Jahre hat er den Porsche 911 geprägt wie kein anderer.” Achleitner habe es verstanden, den Elfer stetig zu verbessern und gleichzeitig seinen Charakter zu erhalten. Die Leitung Motorsport übernimmt in diesem Zuge zum 1. Januar 2019 Fritz Enzinger.

Achleitner startete seine Laufbahn im Jahr 1983 in der Porsche-Fahrwerk-Entwicklung. Von 1989 bis 2000 leitete der Maschinenbauingenieur die Abteilung Technische Produktentwicklung, Fahrzeugkonzepte und Package. Im Jahr 2001 übernahm er die Verantwortung für die Baureihe 911: “Die Strahlkraft des Elfers hat mich immer fasziniert – seine einzigartige Form und das Konzept. Dies zu bewahren und die Dinge trotzdem besser zu machen, das hat mich angespornt und stets aufs Neue gefordert,” so Achleitner.

Mit Einführung des dritten, unter seiner Regie entstandenen Elfers vom Typ 992, der diese Woche in Los Angeles präsentiert wurde, tritt Achleitner von seiner Rolle als “Hüter des Grals” zurück. Anfang 2019 übernimmt Frank-Steffen Walliser die Baureihenverantwortung für den 911 und den 718. Der Stabwechsel erfolgt Schritt für Schritt im ersten Quartal. Wie zuvor Achleitner berichtet auch Walliser direkt an den Vorstandsvorsitzenden.

Dass sich Walliser mit diffizilen Entwicklungsaufgaben auskennt, habe er als Gesamtprojektleiter für den Supersportwagen 918 Spyder ab 2010 unter Beweis gestellt, teilt das Unternehmen mit. Im Jahr 2014 übernahm der gebürtige Stuttgarter dann die Verantwortung für den Porsche Motorsport sowie die Leitung der Entwicklung der auf dem Serien-911 basierenden GT-Straßenfahrzeuge. Die Projektleitung wird der promovierte Maschinenbauer auch nach seinem Wechsel in die Baureihe beibehalten. “Mit Integration der GT-Straßenfahrzeuge in die Baureihe 911 und 718 können wir den für unsere kompromisslosen Straßensportwagen erforderlichen Besonderheiten deutlich früher Rechnung tragen als bisher,” sagt Walliser. An der engen Anbindung an den Motorsportbereich ändere sich dadurch nichts. mid/wal

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