Coronavirus: Stadt Stuttgart bereitet sich auf den Virus vor

Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am Mittwoch, 26. Februar, eine Runde mit zuständigen Bürgermeistern und Amtsleitern über die Konsequenzen für Stuttgart wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Europa und Deutschland geleitet. Kuhn erklärte anschließend: „Die Stadt trifft die erforderlichen Vorkehrungen, um besonnen auf eine Ausbreitung des Coronavirus reagieren zu können.“ Die Verwaltung befinde sich in erhöhter Reaktionsbereitschaft. Kuhn: „Wir werden notwendige Maßnahmen laufend den aktuellen Entwicklungen anpassen, bei Bedarf umgehend.“

Professor Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamts, sagte: „Wir beobachten die Lage sehr genau und machen fortlaufend eine Risikobewertung. Dafür sind wir rund um die Uhr mit den Stuttgarter Kliniken und dem Landesgesundheitsamt im Austausch. Die Situation ist dynamisch und nicht planbar, sie kann sich rasch verändern. Noch ist aber weder das öffentliche Leben, noch die öffentliche Gesundheit in Stuttgart beeinträchtigt.“

In Stuttgart ist bislang kein Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bekannt (Stand: 26. Februar, 15 Uhr).
Das Gesundheitsamt Stuttgart weist auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts hin. Diese lauten: Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Niesetikette, gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Dieses Verhalten ist auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten.

Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einem Patienten hatten, bei dem das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden.
Personen, die sich in einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben, sollten – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Beim Auftreten von akuten respiratorischen Symptomen (Atemwegsbeschwerden) sollten sie die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten und, nach telefonischer Voranmeldung mit Hinweis auf die Reise, einen Arzt aufsuchen.

Für Reisende aus Regionen, in denen Coronafälle vorkommen, die aber keine Risikogebiete sind, gilt: Wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollten sie – nach telefonischer Anmeldung und mit Hinweis auf die Reise – einen Arzt aufsuchen. Zudem sollten sie unnötige Kontakte vermeiden, nach Möglichkeit zu Hause bleiben, die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten.

Für alle Flugreisende aus China gilt seit dem 15. Februar 2020 ein besonderes Verfahren. Unter anderem werden sie befragt, ob sie Kontakt mit Coronavirus-Infizierten hatten oder sich im Infektionsgebiet aufgehalten haben. Personen an Bord, die offensichtlich krank sind oder eine ansteckende Krankheit haben könnten, müssen gemeldet werden.

HOTLINE:

Für alle Fragen zum Coronavirus hat das Landesgesundheitsamt eine Hotline für Rat suchende Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werktags zwischen 9 und 16 Uhr telefonisch unter 0711/904-39555. Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart ist bei dringenden Anliegen unter der Rufnummer 0711/216-59390 (Montag bis Donnerstag, 9 bis 15.30 Uhr, freitags 9 bis 12 Uhr) zu erreichen. Darüber hinaus informiert das Service-Center der Stadt unter der Telefonnummer 0711/216-0 von montags bis freitags, 8 bis 18 Uhr.

VfB reagiert auf äußerst geschmacklose Plakat-Aktion

Mit einem absolut unter der Gürtellinie gezeigten Plakat sorgten die Fans des VfB Stuttgart beim vergangenen Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli für große Empörung. „Geizige Schwaben ficken eure Mütter zu fairen Preisen!“ war auf dem Plakat zu lesen, das Teile der Stuttgarter-Fanschaft im Laufe der zweiten Halbzeit im Gästeblock hochhielten.

Das geschmacklose Transparent war anscheinend eine Reaktion auf das Hinspiel am 17. August in Stuttgart  – dort hatten die Pauli-Anhänger den VfB bereits provoziert.

Im Hinspiel in Stuttgart provozierten Pauli-Fans mit dem gezeigten Plakat die Stuttgarter Anhängerschaft. Bild: Ludwigsburg24 / Robin Rudel
Im Hinspiel in Stuttgart provozierten Pauli-Fans mit dem gezeigten Plakat die Stuttgarter Anhängerschaft. Bild: Ludwigsburg24 / Robin Rudel

Der Verein mit dem roten Brustring hat nun in einer Mitteilung Stellung zu den Vorkommnissen genommen:

Nachfolgend die Stellungnahme im Wortlauf:

Beim Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli wurde in der zweiten Halbzeit, wie schon zuvor beim Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim, ein Transparent mit sexistischem und beleidigendem Inhalt gezeigt, von dem sich der VfB Stuttgart in aller Deutlichkeit distanziert. Derartige Aktionen sind absolut indiskutabel und mit den Werten des VfB Stuttgart nicht vereinbar. Dagegen verwehrt sich der VfB ausdrücklich – ganz egal, ob es als Antwort auf ein gezeigtes Plakat der Pauli-Fans gedacht war oder aus sonst einem anderen Beweggrund gezeigt wurde.

Der VfB Stuttgart steht für Vielfalt und Toleranz und gegen Sexismus und Diskriminierung. Im Namen aller VfBler entschuldigen wir uns nochmals sowohl beim 1. FC Heidenheim sowie beim FC St. Pauli. Der VfB wird beide Vorfälle nicht auf sich beruhen lassen. Nur so können wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung im Sinne des Fußballs gerecht werden und dafür sorgen, dass sich Derartiges nicht in unserer Fankurve verfestigt. Wir setzen hierbei auch auf die Unterstützung unserer aktiven Fans. 

Präsidium VfB Stuttgart 1893 e.V. und Vorstand VfB Stuttgart 1893 AGB

Luca de Meo wird Renault-Chef

Insider hatten es nach dem unerwarteten Abgang von Luca de Meo als oberster Seat-Chef längst vermutet: Am 1. Juli wird der 52-jährige Italiener seine neue Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Renault S.A. und Präsident der Renault S.A.S. Antreten. Das hat der Renault-Verwaltungsrat in seiner letzten Sitzung beschlossen. “Bis zum Amtsantritt von Luca de Meo wird Clotilde Delbos weiter als Interim-Vorstandsvorsitzende des Unternehmens tätig sein und anschließend die Position der Deputy Chief Executive Officer einnehmen”, heißt es bei der französischen Marke.

Luca De Meo folgt auf Carlos Ghosn, der nach seiner Verhaftung in Japan im November 2018 den Renault-Konzern in eine schwere Führungskrise stürzte.

Rudolf Huber

 

Wutbrief von OB Maisch an Minister Hermann

Neue Betreiber des Regionalverkehrs und seither klappt nach Ansicht von Gerd Maisch nichts mehr: Zugausfälle, Verspätungen, einfach ein nicht funktionierendes System. Dem Oberbürgermeister von Vaihingen Enz reicht es, deshalb macht er jetzt in einem offenen Brief an Verkehrsminister Winfried Hermann seinem Ärger Luft. 

Seit die Unternehmen Go-Ahead und Abellio im Juni 2019 als Betreiber des Regionalverkehrs verantwortlich zeichnen, beklagen sich die Nutzer massiv über einen untragbaren Zustand. Maisch räumt in seinem Schreiben ein, dass Umstellungen kurzfristig Probleme mit sich brächten, doch habe er weder das Gefühl noch die Erwartung und Hoffnung, dass es künftig besser werde. Das System als solches funktioniere nicht, schreibt Maisch an den Minister und fordert ihn persönlich und das Land auf, endlich Abhilfe zu schaffen und wenigstens die Pendler zu entschädigen, bevor das Vertrauen der Bevölkerung in den Regionalverkehr verloren ginge.

Maisch verwies auf die große Tarifreform im April 2019 und betonte die vorgenommenen Anstrengungen seiner Stadt und des Landkreises, das Umsteigen auf die Schiene für die Bevölkerung noch attraktiver zu machen. So habe Vaihingen an der Enz sein P+R-Angebot massiv erweitert und der Landkreis für eine gute Busanbindung gesorgt. Doch durch die häufigen Zugverspätungen erreichten die Reisenden ihre Anschlüsse nicht mehr. Die reale Situation würde die Anstrengungen des Landkreises und seiner Stadt leider konterkarieren, so dass zu fürchten sei, dass die Menschen künftig wieder lieber aufs Auto zurückgreifen werden, warnt Maisch den Minister. Sein Appell am Ende des Briefes ist eindeutig: „Ich fordere das Land und Sie persönlich auf, endlich Abhilfe zu schaffen.“ 

red/pl

Hertha BSC verpflichtet Ascacibar

Hertha BSC hat Santiago Ascacibar als ersten Neuzugang unter Trainer Jürgen Klinsmann verpflichtet. Ascacibar verlässt nach zweieinhalb Jahren den VfB Stuttgart. Der 22-jährige Mittelfeldspieler wechselt mit sofortiger Wirkung in der Winterpause zu Hertha BSC. Der 22 Jahre alte Argentinier wird bereits mit seinem neuen Team ins Trainingslager in die USA reisen, wie der Klub mitteilte. Ascacibar unterschrieb nach Angaben der Berliner einen langfristigen Vertrag, die Ablösesumme soll einem Bericht des Kicker zufolge bei zwölf Millionen Euro liegen. 

Der Argentinier war im Sommer 2017 an den Neckar gewechselt und feierte am 10. September 2017 sein Bundesligadebüt beim Auswärtsspiel auf Schalke. Es folgten in seiner Premierensaison weitere 28 Bundesligaspiele im Trikot mit dem Brustring und zwei Einsätze im DFB-Pokal. Seinen ersten VfB Pflichtspieltreffer erzielte „Santi“ im Zweitligaspiel gegen Dynamo Dresden am 3. November 2019.  

Insgesamt bestritt Santiago Ascacibar, der während seiner Zeit in Stuttgart sein Debüt in der argentinischen Nationalmannschaft gab, 57 Bundesligaspiele, 13 in der 2. Bundesliga (ein Tor) und vier im DFB-Pokal.

Sportdirektor Sven Mislintat: „Nachdem es schon im Sommer mehrere konkrete Anfragen gab, haben wir damit gerechnet, dass es auch in der aktuellen Transferperiode Kaufinteressenten für Santi geben wird. Santi hat immer mit vollem Einsatz und mit großer Leidenschaft das VfB Trikot getragen, auch in Phasen, in denen seine persönliche Situation nicht einfach war. Wir hatten zu Saisonbeginn mit ihm vereinbart, dass wir bei einem entsprechenden Angebot nach der Vorrunde gesprächsbereit sein werden. Nachdem Hertha BSC ein solches Angebot abgegeben hat und Santi signalisiert hat, dass er nach Berlin wechseln möchte, haben wir eine für alle Beteiligten gute Lösung gefunden. Wir danken Santi für die gemeinsame Zeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“

Santiago Ascacibar: „Es waren zweieinhalb tolle Jahre beim VfB. Ich habe mich in Stuttgart sehr wohlgefühlt und viele freundliche Leute kennengelernt. Ich danke den VfB Fans, die uns immer super unterstützt haben. Ich wünsche dem Verein und den Fans alles Gute für die Zukunft!“

Tim Walter entlassen

Der VfB Stuttgart hat sich nach nur knapp sechs Monaten bzw. 18.Spieltagen von Cheftrainer Tim Walter getrennt. Das teilte der Traditionsklub aus der Landeshauptstadt am Vorabend von Heiligabend mit.

Nach dem letzten Pflichtspiel des Jahres 2019 und einer anschließenden umfangreichen Analyse der vergangenen Monate wurde die Entscheidung getroffen, Cheftrainer Tim Walter von seinen Aufgaben zu entbinden.

Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender: „Es war unser Wunsch und unser klares Ziel, gemeinsam mit Tim Walter unsere kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen: die Rückkehr in die Bundesliga und die Weiterentwicklung unserer Mannschaft. Wir haben in den letzten Wochen und zuletzt nach dem Spiel in Hannover viele intensive Gespräche geführt. Dabei wurde zunehmend deutlich, dass unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders zur Realisierung unserer sportlichen Ziele bestehen. Wir bedauern diesen Schritt, weil Tim sich mit großem Engagement und großer Leidenschaft beim VfB eingebracht hat und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Bezüglich eines Nachfolgers haben wir noch keine Entscheidung getroffen.“

Sven Mislintat, Sportdirektor: „Bei der Verpflichtung von Tim Walter haben wir uns für ein Trainerprofil entschieden, welches unseres Erachtens zu unserer klaren Vorstellung vom zukünftigen Spielstil – einen aktiven, offensiven, aggressiven und mutigen Fußball zu spielen – passte. Leistungsfußball unterliegt aber auch dem Diktat des Ergebnisses, der Entwicklung und des sportlichen Trends. Die umfangreiche Analyse der Hinrunde ergab, dass wir unsere kurz- und mittelfristigen Zielsetzungen, aufzusteigen und unsere Spieler und unsere Spielidee gemeinsam konsequent weiterzuentwickeln, gefährdet sehen. Die Entscheidung tut uns sehr leid für Tim, letztlich haben wir sie aber im Sinne unserer Ziele getroffen.“

Tim Walter: “Ich habe sehr gerne für den VfB gearbeitet. Die Mannschaft ist mir in den vergangenen Monaten ans Herz gewachsen. Ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft.

VfB dreht Spiel: Sieg gegen Nürnberg

Im Montagsspiel der 2. Bundesliga traf der VfB Stuttgart auf den 1.FC Nürnberg. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter drehte das Spiel in der zweiten Halbzeit und liegt nun Punktgleich mit dem HSV auf Platz 3Vor 48.971 Zuschauern feierten die Cannstatter in der Mercedes-Benz Arena ihren siebten Sieg im neunten Heimspiel. Gegen den 1. FC Nürnberg mit Cheftrainer Jens Keller gerieten die Roten früh in Rückstand, erzielten anschließend zwei Mal den vermeintlichen Ausgleich – doch beiden Treffern wurde die Anerkennung verwehrt. Die Spieler mit dem roten Brustring ließen sich davon allerdings nicht zurückwerfen und drehten die Partie im zweiten Durchgang zu einem verdienten 3:1- Sieg.

Ausgangslage

Der VfB wollte auch das letzte Heimspiel des Jahres erfolgreich gestalten. In zuvor acht Partien in der Mercedes-Benz Arena in dieser Saison war dies dem Team von Cheftrainer Tim Walter bereits sechs Mal gelungen. Lediglich gegen den SV Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel ging die Mannschaft mit dem roten Brustring leer aus. Zuletzt siegten die Jungs aus Cannstatt gegen die SG Dynamo Dresden (3:1) und den Karlsruher SC (3:0). Mit weiteren drei Zählern würde der VfB nach Punkten mit dem Zweitplatzierten Hamburger SV gleichziehen und auf Rang drei zurückkehren.

Der 1. FC Nürnberg reiste indes nach sieben sieglosen Ligaspielen (drei Unentschieden und vier Niederlagen) nach Stuttgart. Seit 13. November ist darüber hinaus der ehemalige VfB Spieler und Trainer Jens Keller verantwortlicher Chefcoach bei den Nürnbergern. Er löste Damir Canadi ab. Unter Jens Kellers Regie sammelten die Franken in bisher zwei Spielen einen Punkt. Vor der Partie am Montagabend rangierte der 1. FC Nürnberg auf Rang 16 und hatte sich seinerseits zum Ziel gesetzt, den Relegationsplatz zu verlassen und den Anschluss ans Tabellenmittelfeld wieder herzustellen.

Personal

Für Gregor Kobel (Bank) stand am Montagabend Fabian Bredlow im VfB Tor. Darüber hinaus gab Daniel Didavi nach einem Muskelbündelriss sein Comeback und führte das Team als Kapitän aufs Feld. Mit Borna Sosa gab es indes einen dritten Wechsel in der Anfangsformation. Orel Mangala und Nicolas Gonzalez nahmen indes zunächst auf der Bank Platz.

Auf Seiten der Nürnberger hatte nicht nur der Trainer Jens Keller eine VfB Vergangenheit vorzuweisen, sondern auch Felix Lohkemper, der von 2012 bis 2015 für die U21 des VfB auflief. Jens Keller nahm ebenso wie sein Gegenüber Tim Walter drei Änderungen in der Startformation vor. Felix Lohkemper, Lukas Jäger und Fabian Schleusner liefen für Robin Hack (Erkältung), Nikola Dovedan und Sebastian Kerk (beide Bank) auf.

Spielverlauf
10. Minute Der VfB beginnt druckvoll und drängt die Gäste aus Nürnberg tief in die eigene Hälfte. In Führung gehen aber die Gäste. Den ersten Torschuss der Franken bringt Michael Frey im Nürnberger Tor unter.
28. Minute Der vermeintliche Ausgleich für den VfB – Wataru Endo bugsiert den Ball im Anschluss an eine Ecke über den Nürnberger Torhüter Felix Dornebusch. Doch der Schiedsrichter Robert Schröder bekommt einen Hinweis von den Videoschiedsrichtern, schaut sich die Szene noch einmal an und erkennt das Tor wegen eines Foulspiels vor dem Treffer nicht an.
34. Minute Wieder jubeln die Spieler mit dem Brustring und ihre Fans vergeblich. Der Treffer von Mario Gomez zählt wegen einer Abseitsstellung nicht.
39. Minute Die Jungs aus Cannstatt sind nah dran am Ausgleich, doch Philipp Förster schießt aus kurzer Distanz den gegnerischen Torhüter Felix Dornebusch an.
45. Minute Wegen des zweimaligen Einsatzes des Videoschiedsrichters gibt es im ersten Durchgang vier Minuten Nachspielzeit. Der VfB kann sich aber in der zusätzlichen Zeit keine weitere Torchance erspielen und geht mit einem Rückstand in die Pause.
46. Minute Zu Beginn des zweiten Durchgangs bringt Tim Walter Silas Wamangituka für Daniel Didavi ins Spiel.
58. Minute Gonzalo Castro verzieht aus der Distanz, doch im Anschluss an diesen Schuss kommen Diskussionen auf. Hat der Nürnberger Fabian Schleusener nach einer kurz zuvor ausgeführten VfB Ecke den Ball um eigenen Strafraum mit der Hand abgewehrt? Der Schiedsrichter Robert Schröder hatte die Szene weiterlaufen lassen, überprüft sie nun aber noch einmal nach Hinweis der Videoschiedsrichter. Nach Studium des Fernsehbildes entscheidet der Unparteiische auf Elfmeter. Silas Wamangituka trifft zum Strafstoß an und erzielt das 1:1.
59. Minute Und dann geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Mario Gomez schiebt nur eine Minute später den Ball aus etwa 14 Metern Torentfernung zum 2:1 über die Linie.
67. Minute Die Nürnberger mit einem ihrer wenigen Angriffe – doch dieser ist gefährlich. Felix Lohkemper verfehlt sein Ziel nur knapp. Der Ball geht ans Außennetz.
72. Minute Der VfB legt einen dritten Treffer nach. Philipp Förster spielt Doppelpass mit Mario Gomez und trifft zum 3:1.
90. Minute Auch nach dem zweiten Durchgang gibt vier Minuten Nachspielzeit. Der VfB bringt dabei den Vorsprung ungefährdet über die Zeit.

Fazit

Der VfB gewinnt sein letztes Heimspiel verdient. Die Mannschaft mit dem roten Brustring lässt sich nach dem frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht von den nicht gegebenen Toren in der ersten Hälfte, drängt zunächst unbeirrt auf den Ausgleich. Das zwischenzeitliche 1:1 wirkt wie eine Befreiung auf die Jungs aus Cannstatt, die zwei weitere schön herausgespielte Treffer folgen lassen.

VfB unter Druck: Letztes Heimspiel gegen Nürnberg

VfB Stuttgart vs. 1.FC Nürnberg (Anstoß 20:30 Uhr)

Am Abend trifft der VfB Stuttgart auf den 1.FC Nürnberg . Will der VfB bei seinem letzten Auftritt vor heimischen Publikum gegen das Team von Trainer Jens Keller gewinnen, so muss er sich im Vergleich zu letzten Spiel gegen Sandhausen, das 1:2 verloren wurde, gewaltig steigern. Cheftrainer Tim Walter kann dabei auf Spielmacher Daniel Didavi hoffen, der sich fit zurück gemeldet hat.

Wenn am Montagabend zum letzten Mal in diesem Jahr rund 50.000 Menschen in die Mercedes-Benz Arena strömen und das Flutlicht brennt, will das Team von Tim Walter an die überzeugenden Leistungen der letzten beiden Heimsiege gegen Dresden (3:1) und Karlsruhe (3:0) anknüpfen. Dass die Mannschaft mit dem Brustring dabei zum zweiten Mal in dieser Saison an einem Montagabend antritt (nach dem 2:1-Heimsieg gegen Bochum), kann durchaus als gutes Omen gelten. Denn der VfB musste sich bei seinen bisherigen neun Montagsspielen in der 2. Bundesliga erst einmal geschlagen geben, gewann zu Wochenbeginn siebenmal und teilte sich einmal die Punkte.

Um diese positive Heim- und Montagsbilanz fortzusetzen, fordert der VfB Cheftrainer von seinen Spielern allerdings Wachheit von der ersten Minute an: „Im Vergleich zum Saisonbeginn stehen wir zwar viel kompakter und defensiv stabiler. Es sind aber die kleinen Schwankungen und Unaufmerksamkeiten, die uns zuletzt aus dem Tritt bringen“, sagte Tim Walter am Freitag mit Blick auf die beiden Gegentore nach Standardsituationen in Sandhausen. Diese haben ihn und sein Team „natürlich geärgert und wir haben das knallhart angesprochen. Wir müssen auch beim Verteidigen aktiv sein, wach sein und in solchen Situationen alles reinhauen“, weiß der VfB Cheftrainer um die Stärken der Nürnberger bei ruhenden Bällen, die bereits neun Kopfball- und elf Standardtore erzielten und damit zur Ligaspitze zählen.

Daniel Didavi ist bereit

Der VfB Stuttgart spielt im letzten Heimspiel des Jahres am kommenden Montagabend (20:30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg. Spielmacher Daniel Didavi könnte dabei sein Comeback geben und dabei auf einen seiner früheren Vereine treffen. Didavi spielte in der Saison 2011/2012 für den 1. FC Nürnberg und kam dort auf 23 Bundesligaeinsätze. Wie er sich fühlt und ob er gegen seinen Ex-Klub zum Einsatz kommt hat er in einem Interview mit seinem Verein verraten.

und das sagt Mittelfeldroutinier Daniel Didavi über…

… seine Verfassung nach seinem Muskelbündelriss in der Wade:

“Ich fühle mich sehr gut und bin komplett schmerzfrei. Von der Verletzung merke ich nichts mehr und habe mit der Wade keine Probleme mehr. Natürlich muss ich mich in Sachen Ausdauer noch steigern und brauche noch ein paar Trainingseinheiten, um wieder richtig reinzukommen. Aber es wird von Tag zu Tag besser. Ich bin immer ungeduldig und will wieder Fußball spielen, sobald ich das Gefühl habe, wieder spielen zu können. Aber wir haben uns bewusst die Zeit gelassen, die so eine Verletzung braucht.”

… sein mögliches Comeback am Montag:

“Ob es reicht, um am Montag mein Comeback geben zu können, ist schwer einzuschätzen. Das wird der Trainer entscheiden. Ich denke, dass ich der Mannschaft in gewissen Situationen helfen kann, auch wenn ich noch nicht wieder ganz bei 100 Prozent bin, was die Fitness betrifft. Ich kann der Mannschaft die nötige Lockerheit und Spielfreude zurückgeben, die uns zuletzt vielleicht gefehlt hat. Und sei es nur, dass ich dem einen oder anderen Mitspieler den Druck nehme, um freier aufspielen zu können. Wir haben sehr viele junge Spieler, sodass ich ein bisschen in die Rolle eines Führungsspielers reingewachsen bin. Ich glaube, das fordert der Trainer auch von mir ein. Bei aller Ernsthaftigkeit dürfen wir nicht verkrampfen, sondern müssen vor allem nach vorne locker und positiv bleiben. Wir müssen es als Mannschaft hinkriegen, dass jeder einzelne sein Potenzial voll abruft.”

… die sportliche Situation:

“Trotz des großen Umbruchs hatten wir einen überragenden Saisonstart in den ersten acht Spielen. Da haben wir zwar mehr Punkte geholt, aber auch nicht immer geglänzt. Gerade nach dem guten Saisonstart sind wir zuletzt hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Aber meiner Meinung nach ist eine spielerische Entwicklung zu erkennen. Am Anfang der Saison war vieles wackliger. Wir lassen weniger zu und auch die Ballbesitzphasen sind besser geworden. Wir spielen gut, aber im Moment einfach nicht so effektiv wie zu Beginn. Zuletzt hat ein bisschen die Torgefährlichkeit auch aus dem Mittelfeld heraus gefehlt, da müssen wir noch viel mehr versuchen. Die Ergebnisse sind ärgerlich, weil wir unnötig Punkte haben liegen lassen. Aber wir sind Dritter und längst nicht unaufholbar abgeschlagen. Die 2. Bundesliga ist nicht leicht, wir müssen wieder das Selbstverständnis zurückgewinnen. Der Zusammenhalt und die Stimmung innerhalb der Mannschaft sind überragend. Dazu hat auch der Trainer einen großen Teil beigetragen. Wir als Mannschaft sind jetzt in der Pflicht, wieder in die Spur zu kommen. Wir müssen schauen, dass wir unsere Spiele gewinnen und kontinuierlich unsere Punkte holen. Das geht nur mit Ergebnissen, mit Selbstvertrauen und mit harter Arbeit.”

… das Duell mit seinem früheren Verein und früheren Trainer:

“Es wird ein geiles Spiel vor geiler Kulisse, bei dem wir alles daransetzen, um es zu gewinnen. Zugegebenermaßen wird es für mich eher etwas Besonderes, wenn ich endlich wieder spielen kann, als deswegen, weil es gegen einen früheren Verein geht. Dafür ist meine Zeit in Nürnberg zu lange her, ich war nur ein Jahr dort und habe aktuell kaum noch Kontakte. Dennoch werde ich immer positiv an die Zeit zurückdenken, da sie mir zu meinem Durchbruch in der Bundesliga verholfen hat. Auch auf das Wiedersehen mit Jens Keller freue ich mich natürlich.”

Stuttgart verliert in Sandhausen

Herber Rückschlag für den VfB Stuttgart. Trotz drei vermeintlicher Tore von Mario Gomez, die jedoch allesamt aufgrund knapper Abseitsstellungen nicht zählten, muss sich der VfB beim SV Sandhausen mit 1:2 geschlagen geben. Die Sandhäuser feierten ihren ersten Sieg überhaupt gegen den VfB.

Ausgangslage

Am 15. Spieltag trafen die beiden baden-württembergischen Vereine zum dritten Mal in einem Ligaspiel aufeinander. In den beiden Begegnungen der Zweitligasaison 2016/2017 hatte sich der VfB jeweils nach einer 1:0-Halbzeitführung am Ende mit 2:1 gegen den SV Sandhausen durchgesetzt.

Mit einem ebenso verdienten wie wichtigen 3:0-Sieg im Derby gegen den Karlsruher SC hatte das Team von VfB Cheftrainer Tim Walter eine starke Reaktion auf die 0:1-Auswärtsniederlage beim VfL Osnabrück gezeigt und den zweiten Heimsieg in Serie geholt. Vor dem Duell in Sandhausen verbuchte die Mannschaft mit dem Brustring 26 Punkte, belegte damit den dritten Platz und hatte die Chance, mit einem Auswärtssieg mit dem Hamburger SV punktemäßig gleichzuziehen.

Das gastgebende Team von SVS-Cheftrainer Uwe Koschinat war in den vergangenen vier Spielen ungeschlagen geblieben. Mit einem 3:2-Heimsieg gegen Greuther Fürth und einem Punktgewinn bei der bis zu diesem Zeitpunkt erstplatzierten Arminia aus Bielefeld hatte der SV Sandhausen seine aufsteigende Form zuletzt untermauert und belegte vor dem 15. Spieltag mit 18 Punkten den neunten Platz.

Personal

Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg im Derby vor einer Woche musste VfB Cheftrainer Tim Walter seine Startformation auf einer Position verändern. Für den gesperrten Kapitän Marc Oliver Kempf rückte Nathaniel Phillips an die Seite von Holger Badstuber in die Innenverteidigung. Dauerbrenner Pascal Stenzel führte die Mannschaft mit dem Brustring als Kapitän aufs Feld.

Auf der Gegenseite ging Sandhausens Cheftrainer Uwe Koschinat mit derselben Startelf ins Rennen wie vor einer Woche beim 1:1 im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld.

Während aufseiten des VfB Philipp Förster auf seinen vorherigen Verein traf, für den er am fünften Spieltag an selber Stelle letztmals aufgelaufen war, stand mit Besar Halimi auf Sandhäuser Seite ein ehemaliger VfB Akteur in der Startelf, der in der Saison 2013/2014 14 Drittligaspiele im Trikot mit dem Brustring bestritt.

Spielverlauf
1. Minute Der VfB erwischt einen denkbar schlechten Start und muss nach nicht einmal einer Minute den 0:1-Rückstand hinnehmen. Nach einer Flanke von rechts köpft Kevin Behrens zunächst an die Latte. Der Abpraller landet bei Aziz Bouhaddouz, dessen Schuss aus kurzer Distanz noch abgefälscht wird und für VfB Keeper Gregor Kobel unhaltbar im Tor landet.
10. Minute Nach einem schönen Pass in die Tiefe von Philipp Förster trifft Mario Gomez zum vermeintlichen Ausgleich ins rechte Eck. Doch der Treffer zählt aufgrund einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht. Nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten bleibt Schiedsrichter Harm Osmers bei seiner Entscheidung.
24. Minute Nach einer Ecke von Besar Halimi machen Gerrit Nauber und Kevin Behrens den Ball am zweiten Pfosten noch einmal scharf. Erneut kommt Aziz Bouhaddouz im Getümmel an die Kugel und trifft zum 2:0 ins linke Eck.
25. Minute Philipp Förster bringt eine scharfe Hereingabe von links vor die Abwehrkette, die für Nicolas Gonzalez im rechten Strafraum einen Tick zu steil gerät. Der 21-jährige argentinische Stürmer kommt zwar mit dem langen Bein an den Ball, bekommt die Kugel aber nicht auf das Tor von SVS-Keeper Martin Fraisl.
33. Minute Der VfB ist über weite Strecken spielbestimmend und erarbeitet sich von Minute zu Minute mehr Chancen auf den Anschlusstreffer. Nach einer guten halben Stunde haben Gonzalo Castro und kurz darauf Santiago Ascacibar gute Schusschancen. Doch bei beiden Spannschüssen reißt Martin Fraisl gerade noch die Fäuste hoch und kann klären.
45+3. Minute Kurz vor dem Pausenpfiff trifft erneut Mario Gomez zum vermeintlichen 1:2-Anschlusstreffer – diesmal mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus kurzer Distanz. Doch erneut wird das Tor unter Zuhilfenahme der kalibrierten Abseitslinie nicht gegeben.
58. Minute Wataru Endo testet Sandhausens Keeper Martin Fraisl mit einem Distanzschuss, der jedoch knapp rechts vorbeigeht.
70. Minute Nach einer Ecke von links chippt Philipp Förster den Ball von der rechten Strafraumkante erneut in die Gefahrenzone, doch die Kugel landet nicht im, sondern auf dem Tornetz.
71. Minute Es ist wie verhext am heutigen Nachmittag in Sandhausen! Vor allem für Mario Gomez. Der Offensivroutinier macht alles richtig und schiebt den Ball abermals an SVS-Keeper Martin Fraisl vorbei ins kurze Eck. Doch einmal mehr zählt der vermeintliche Anschlusstreffer nicht, da Mario Gomez zuvor einen Schritt im Abseits stand.
79. Minute Im rechten Strafraum setzt sich der eingewechselte Silas Wamangituka im Laufduell durch, trifft aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
89. Minute Silas Wamangituka verwandelt einen Handelfmeter zum 1:2 für den VfB ins linke Eck! Zuvor hatte Schiedsrichter Harm Osmers einen Hinweis des Video-Assistenten erhalten und daraufhin auf Handspiel des eingewechselten Tim Kister beim Volleyschuss von Hamadi Al Ghaddioui entschieden.
90+3. Minute Nach einer Flanke von rechts hat Hamadi Al Ghaddioui die große Chance auf den Ausgleich. Doch der 29-jährige VfB Stürmer will aus spitzem Winkel in den Rückraum ablegen, statt zu schießen. Zwei Minuten später zieht Silas Wamangituka von halbrechts noch einmal ab, aber Martin Fraisl kann den Schuss entschärfen.

VfB Cheftrainer Tim Walter:

In den ersten 20 Minuten waren wir nicht griffig genug und geraten über zwei Standards in Rückstand. Gerade bei den Standardsituationen haben wir schlecht verteidigt. Das hat mit Aufmerksamkeit und Wachheit zu tun. Da waren wir einfach schläfrig, auch wenn wir ansonsten wieder nicht viele Chancen des Gegners zugelassen haben. Dann rennen wir an und werfen alles nach vorne, aber machen den Anschluss leider viel zu spät.

Fazit

Trotz drückender Überlegenheit, zahlreicher Chancen und gleich drei vermeintlicher, letztlich aber nicht gültiger Treffer von Mario Gomez muss die Mannschaft mit dem Brustring eine Woche nach dem Derbysieg im baden-württembergischen Duell beim SV Sandhausen einen Rückschlag hinnehmen. Nach der frühen Führung der Hausherren in der ersten Minute zeigte sich der VfB unbeeindruckt. Es entwickelte sich ein über weite Strecken einseitiges Spiel auf das Tor von SVS-Keeper Martin Fraisl, der jedoch gut aufgelegt war und die durchaus guten Chancen der Gäste ein ums andere Mal entschärfte. Der vermeintliche Ausgleich von Mario Gomez nach zehn Minuten zählte nicht, sodass Sandhausens Aziz Bouhaddouz seine zweite Chance zum 2:0 nutzen konnte. Das Team von Tim Walter verpasste es insbesondere in Person von Mario Gomez zwei weitere Male denkbar knapp, den 1:2-Anschluss herzustellen. Der überfällige Anschlusstreffer sollte erst durch einen Handelfmeter von Silas Wamangituka in der 89. Minute und somit zu spät fallen, um aus Sandhausen etwas Zählbares mitzunehmen.

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