Deutsche und ihr Auto: Alte Liebe rostet nicht

Von wegen Auto-Müdigkeit: Der Liebe der Deutschen zum Auto kann auch die Corona-Krise nichts anhaben. Das zeigt die zehnte Studie “Trends beim Autokauf 2021”. Denn 40 Prozent der befragten Personen beschäftigen sich ganz konkret mit einem Autokauf in den kommenden 18 Monaten, der zweithöchste Wert seit der Ersterhebung der Studie im Jahr 2003. Beim Thema Elektromobilität wachsen die Kundenanforderungen an Reichweite und möglichst kurze Ladezeiten.

Interessanter Teilaspekt: Während bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2019 die Teilnehmer noch nahezu gleich häufig einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen auf dem Einkaufszettel hatten, gibt es jetzt einen klaren Favoriten: 19 Prozent der Kaufinteressierten wünschen sich einen Neuwagen – das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 5 Prozentpunkten gegenüber der Erhebung des Jahres 2019. Dagegen sinkt das Interesse an einem Gebrauchtwagen von 12 auf jetzt 10 Prozent. Somit bleibt dem Gebrauchtwagen nur noch Rang 3 auf der Prioritätenliste, da 11 Prozent der Teilnehmer demnächst einem Jahreswagen den Vorzug geben wollen.

Ganz oben in der Gunst der Kaufinteressenten stehen nun Audi und Volkswagen mit einer Zustimmungsquote von jeweils 14 Prozent. Für BMW reicht ein kleiner Rücksetzer von 14 auf jetzt 13 Prozent im Vergleich zur 2019er Studie, um die Pole-Position einzubüßen. Hinter dem Spitzentrio folgt Mercedes mit einem deutlichen Rückstand. Ehemalige Volumenmarken wie Ford und Opel liegen inzwischen auf dem Niveau von Skoda und Tesla.

Bei der Erhebung im Jahr 2019 setzten zwei Drittel der Autofahrer noch auf Diesel- oder Ottomotoren. Inzwischen ist das Kräfteverhältnis zwischen den konventionellen Antrieben und den Alternativen wie Hybrid- oder Elektromotor nahezu ausgeglichen. Jeder Vierte will sich ein Hybridfahrzeug zulegen. Auch das Interesse an einem rein elektrisch betriebenen Fahrzeug hat sich innerhalb von zwei Jahren auf 15 Prozent mehr als verdoppelt. Dagegen sind andere Optionen wie Erdgas oder Autogas fast in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Die Anforderungen an die Alltagstauglichkeit der E-Mobilität steigen allerdings mit der Nachfrage: Vor zwei Jahren lag die durchschnittlich erwartete elektrische Reichweite noch bei 531 Kilometern, heute sollen es mit 680 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp deutlich mehr sein. Bei der Mindestreichweite geht die Schere zwischen realem Angebot und Kundenwunsch somit weiter auseinander. Ähnlich ist die Situation bei der Ladedauer: Für 63 Prozent der Teilnehmer verläuft die Schmerzgrenze bei 30 Minuten oder deutlich darunter. Nur 31 Prozent würden eine Stunde oder länger akzeptieren.

Andreas Reiners / glp

Die giftigste Giulia

Ein herrlicher Sonnentag begrüßt uns in der Klassikstadt im Ostend von Frankfurt am Main. Perfekte Bedingungen also für den Motor-Informations-Dienst (mid) die Alfa Romeo Giulia in der geschärften GTA Version Probe zu fahren. Der Namenszusatz GTA steht für “Gran Turismo Alleggerita” – bedeutet übersetzt “Gran Turismo Leichtbauweise”. Dass das nicht nur als Marketingphrase verstanden werden kann, sieht man auf den ersten Blick, wenn man die schon sehr sportlich anmutende Giulia Quadrifoglio neben die Giulia GTA stellt.

Anlässlich des 110-jährigen Firmenjubiläums von Alfa Romeo feierte diese Extrem-Giulia in einer auf 500 Exemplare limitieren Edition 2020 ihren Marktstart. Aufgeteilt in zwei Versionen, die Giulia GTA und die Giulia GTAm. Die drei Standardlackierungen sind der Italienischen Flagge nachempfunden, es gibt sie in Montreal-Grün, Trofeo-Weiß oder GTA-Rot.

Die im Vergleich zur Giulia Quadrifoglio stolze 75 Kilogramm leichtere GTA hat noch eine böse Schwester. Ganze 100 Kilogramm leichter ist die GTAm Version, also keine 1.680 Kilogramm Leergewicht (Quadrifoglio), sondern 1.605 Kilogramm (GTA) – respektive 1.580 Kilogramm (GTAm).

Um diese Gewichtsreduktion zu erreichen, wurde an großzügigem Einsatz von Kohlefaser nicht gespart, die Motorhaube und das Dach gab es bereits in der Quadrifoglio aus Carbon. Hinzu kommt nun ein umfangreiches Bodykit mit 50 Millimeter breiteren Radkästen (vorne und hinten), Frontsplitter, V-förmige Niere (V-Scudetto), Heckdiffusor, Außenspiegelkappen, vordere Kotflügel, Seitenschweller und Heckspoiler. Sogar das Glas in der Heckscheibe wurde durch Lexan ersetzt, um Gewicht zu sparen.

Um das Fahrzeug auch in der Aerodynamik zu optimieren, wurde bei Sauber Engineering in der Schweiz im Windtunnel getestet, der Unterboden ist zum Beispiel fast komplett verkleidet, die Seitenschweller leiten die Luft am Auto entlang, die Radkästen sind hinten entsprechend angepasst und in der GTAm Version lässt sich sogar der Heckspoiler verstellen (mehr Anpressdruck oder höhere Geschwindigkeit).

Die großen 20-Zoll-Felgen sind aus Leichtmetall, bezogen mit Michelin Pilot Sport Cup 2 Connect Reifen 265/30 R20 vorn, hinten Heckantrieb-typisch etwas breiter in 285/30 R20 Ausführung. Dass ordinäre Stahlbremsen nun nicht ins Bild passen, ist klar – hier greift man auf ein Karbon-Keramik System mit Brembo Bremsbacken mit 6-Kolben-System vorn und 4-Kolben-System hinten zurück.

Angetrieben wird die Giulia GTA von einem 2,9 Liter Hubraum großen V6 Biturbo-Benzinmotor, der in 90 Grad Anordnung eingebaut ist und von Ferrari geliefert wird. 30 PS Mehrleistung als in der Giulia Quadrifoglio gibt es obendrauf, ergibt dann 397 kW/540 PS, die bei 6.500 U/min anliegen. Das Drehmoment fällt mit 600 Nm bei 2.500 U/min ebenfalls passend aus. Daraus resultiert eine Sprintzeit von 0 – 100 km/h von 3,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Um den Motorsound passend zu untermalen, ist serienmäßig eine Akrapovic Titan Doppelrohr-Auspuffanlage verbaut.

Das Erbgut, also die DNA für einen Rennstreckenräuber ist vorhanden. Passend dazu lässt sich im Innenraum via Fahrmodi-Drehschalter der Modus zwischen D (Dynamic), N (Neutral) und A (All Weather) einstellen, ein Sondermodus “Race”, in dem die Assistenzsysteme abgeschaltet werden, ist obligatorisch.

Auch im Innenraum wurde Gewicht optimiert, die Sparco Sportschalensitze sind aus Carbon gefertigt und bieten sehr guten Halt, Kniefreiheit passt ebenso. Für die Fondpassagiere gibt es ausreichend Platz. Wer die Rückbank nicht benötigt, greift zur GTAm Version, hier wird sie durch einen Überrollbügel und einen Feuerlöscher ersetzt – dazu gibt es dann noch für Fahrer und Beifahrer Sechspunkt-Hosenträger Anschnallgurte. Auch der Wegfall nicht benötigter Assistenzsysteme (zum Beispiel eine Spurhaltewarnung gibt es nicht) spart Gewicht, eine Rückfahrkamera ist noch vorhanden, könnte aber ein wenig höher aufgelöst sein.

Klassische Rundinstrumente begrüßen den Fahrer vor dem Multifunktionslenkrad, das Alfa Connect Infotainmentsystem wird auf einem 8,8 Zoll großen Bildschirm ausgegeben und unterstützt Android Auto oder Apple Car Play – Navigation und Digitales Radio sind auch an Bord. Die Soundanlage macht einen sehr guten Eindruck, man kann hier auch ohne Probleme lauter hören, ohne dass der Klang leidet oder blechern wird.

Die Achtgang-Automatik kann über massive Schaltwippen am Lenkrad knackig durchgeschaltet werden, diese Wippen könnten aber für den ein oder anderen ein wenig zu groß ausfallen. Die Teile des Innenraums, die nicht in Carbon ausgeführt sind, wurden mit Alcantara bezogen (Armaturenbrett, Dachhimmel, Türverkleidungen, Armlehne, Schaltknauf), alles wirkt sehr wertig verarbeitet.

Im Praxistest bestätigt sich dann der Ersteindruck, die Giulia GTA hat auch ohne Allradantrieb Grip und Power ohne Ende, im Race Modus feuert die Akrapovic Auspuffanlage biestig, die Bremsen packen hart zu, die Lenkung reagiert sehr präzise und das Fahrwerk ist eine Freude – hoffentlich wird dieses Fahrspaßmobil sein Dasein nicht in diversen Sammlergaragen fristen, dieses Auto muss auf die Straße/ Rennstrecke!

All diese Anpassungen haben natürlich einen stolzen Aufpreis – 173.000 Euro kostet die Giulia GTA, die GTAm Version kommt auf 178.000 Euro, die “normale” Giulia Quadrifoglio startet bereits bei 86.000 Euro.

Mike Neumann / mid

Autos werden teurer

Um bis zu zehn Prozent könnten die Preise für Autos ansteigen. Diese Prognose stellt das Finanzdienstleistungs-Unternehmen Euler Hermes. “Die europäischen Autobauer sitzen am längeren Hebel und könnten in den kommenden Monaten deutlich an der Preisschraube drehen”, prophezeien die Experten für Warenkreditversicherungen.

Grund sei die noch nie dagewesene und sich verschärfende Materialknappheit, insbesondere bei Halbleitern. Dies führe zu einem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im europäischen Automobilsektor, das bis zum ersten Halbjahr 2022 anhalten könnte. Damit biete sich den Automobilherstellern eine einmalige Gelegenheit, die Preise nach fast 20 Jahren anzuheben und ihre Margen deutlich zu verbessern.

“Die europäischen und deutschen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am längeren Hebel”, sagt Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daher seien drei bis sechs Prozent Preissteigerung europaweit drin, in Deutschland sogar zwischen vier und über zehn Prozent – zumindest bis sich der Ausnahmezustand bei den Halbleitern wieder normalisiere. Dieser könne allerdings noch bis ins erste Halbjahr 2022 hinein andauern.

Die Automobilbranche profitiert bereits von der steigenden Nachfrage aufgrund der großen “Wiedereröffnung der Wirtschaft” nach dem Lockdown in zahlreichen Ländern. Die Neuzulassungen in Europa stiegen im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +25,2 Prozent auf fast 5,4 Millionen Pkw (+1,354 Mio. Einheiten).

“Der Nachhol-Boom ist in vollem Gang und die Branche gibt wieder Gas”, sagt Van het Hof. Zwar längst noch nicht auf Vorkrisenniveau, aber mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei den Neuzulassungen in allen wichtigen europäischen Märkten, insbesondere in Italien (+51 Prozent) und Spanien (+34 Prozent). “Diese Erholung sowie die steigende Preissetzungsmacht ist für die gesamte Branche ein Hoffnungsschimmer für die baldige Rückkehr in eine neue Normalität.” Das sei auch für die Zulieferer ein wichtiges Signal. Die Autokäufer wird es wohl weniger freuen.

Lars Wallerang / glp

Weniger Verkehrstote wegen Corona

Corona hat einen Nebeneffekt: Die Pandemie führte im vorigen Jahr dazu, dass das Verkehrsaufkommen – nicht nur – in Deutschland zurückging. Und infolgedessen sank auch die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr hierzulande auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren.

Die Zahl der Verkehrstoten verringerte sich 2020 nach den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Prozent auf 2.719 Menschen. Im gleichen Zeitraum weist Destatis für die im Verkehr Verletzten, gemessen an 2019, ein Minus von 14,8 Prozent auf 327.550 Personen aus. Zusammen ergibt sich so der erfreulich tiefste Wert seit mehr als 60 Jahren. Dennoch weist die Statistik damit im Mittel immer noch rund 6.135 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle pro Tag aus mit knapp 900 Verletzten und sieben Todesopfern im Straßenverkehr.

Weiter berichtet Destatis, dass am häufigsten menschliches Versagen Personenschäden verursachte. Dazu zählt auch Alkohol am Steuer. Demnach waren im vergangenen Jahr 88,5 Prozent der Unfälle mit Verletzten oder Toten auf falsches Verhalten von Fahrzeugführern aller Art zurückzuführen.

Nur 2,9 Prozent der unfallbedingten Personenschäden im Straßenverkehr gingen auf das Konto von Fußgängern. 7,5 Prozent der schweren Verkehrsunfälle waren nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamts widrigen Straßen- bzw. Witterungsverhältnissen wie Glätte, Starkregen oder Nebel geschuldet sowie plötzlich auftretenden Hindernissen wie etwa beim Wildwechsel.

Lars Wallerang / glp

Schneller, höher, weiter – Audi RS Q8

Auch die Audi RS Schmiede macht vor dem weiter anhaltenden SUV-Boom nicht halt. Nachdem bereits der Q3 sein Upgrade als RS-Version erhalten hat, folgte nicht viel später der große Bruder in Form des RS Q8. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die Gelegenheit genutzt, den größten der RS-Familie im Praxistest in Augenschein zu nehmen.

Ein Wolf im Schafspelz ist der RS Q8 bei weitem nicht, sieht man doch auf den ersten Blick, dass dieser SUV keine Standardkost ist. Im direkten Vergleich mit den großen Konzerngeschwistern wie Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus wirkt der Audi durch den massiven Kühlergrill wesentlich grimmiger, die große ovale Doppelauspuffanlage, der Heckspoiler und der umfangreiche Carbon-Einsatz komplettieren das Bild.

Der in Florettsilber-Metallic lackierte Bolide steht dank Dynamik Paket Plus (Aufpreis: 13.600 Euro) auf riesigen, silberfarbenen 23 Zoll Felgen (Serie 22 Zoll) mit 295/35 Bereifung, durch die man die rot lackierten Bremssättel der massiven Keramik-Bremsanlage gut durchscheinen sieht. Die 10 Kolben Bremsanlage hat einen Durchmesser von 440 mm vorn und 370 mm hinten und sorgt dafür, dass der 2.390 Kilogramm schwere Koloss sicher zum Stehen kommt.

Das Gewicht will natürlich auch bewegt werden, also wird hier auf das passende Antriebsaggregat – bekannt aus RS 6 oder RS 7 – zurückgegriffen. Beachtliche 441 kW/600 PS leistet der 4,0 Liter 8-Zylinder Biturbo-Motor, der sich je nach Fahrmodus auch recht entspannt fahren lässt. An Bord befindet sich ein 48 Volt Mild-Hybridsystem, dieses erlaubt zusätzlich zur aktiven Zylinderabschaltung (eine Zylinderbank kann automatisiert deaktiviert werden) zwischen 55 – 160 km/h sogar eine Komplettabschaltung des Motors, um das Fahrzeug für zirka 40 Sekunden segeln zu lassen um entsprechend Sprit zu sparen.

Aber Moment, wir haben es doch hier mit einem RS Model zu tun? Richtig! Nach betätigen der “RS Mode” Taste am Lenkrad sieht die Welt schon ein wenig anders aus. Jetzt reagiert das 8-Gang Tiptronic-Getriebe Drehzahlfreudig und drückt die Insassen mit brachialen 800 Nm (bei 2.200 – 4.500 U/min) Drehmoment in die mit Valcona-Leder bezogenen RS Sportsitze.

Dank Launch Control System – kombiniert mit dem Allradantrieb – sprintet der Bolide von 0 – 100 km/h in 3,8 Sekunden. Beschleunigt man weiter, wird die Spitzengeschwindigkeit erst bei 305 km/h (Serie: 250 km/h) erreicht, reicht also auch für den entspannten Autobahnausflug oder die Rennstrecke.

Für das Luftgefederte Fahrwerk gibt es als Schmankerl noch eine elektronische Wankstabilisierung, die das Auto auch in engen Kurven stabil in Position hält, und zusätzlich ein elektronisches Sperrdifferential an der Hinterachse. Da wundert es nicht, dass der RS Q8 auf dem Nürburgring noch bis vor kurzem den Rekord für das schnellste Serien-SUV gehalten hat. In 7 Minuten und 42,2 Sekunden gelang die Umrundung, solche Zeiten waren früher Supersportwagen vorbehalten. Der Rekord verweilt übrigens weiterhin in der Firmengruppe und wurde erst kürzlich von einem Porsche Cayenne Model, dessen Markstart noch bevorsteht, unterboten.

Im Innenraum kommt ein sportliches Gefühl zwischen diversen Carbon-Applikationen und einer Menge Alcantara- Leder auf. Das Infotainmentsystem teilt sich in zwei Bildschirme auf, unten finden sich die Klimaautomatik und Drive Select Modi (acht an der Zahl), oben dann wie gewohnt Multimedia-System (Radio mit DAB+ Empfang und Bang & Olufsen Soundsystem), beziehungsweise Navigation und Weiteres. Zusammen mit dem Digitalen Cockpit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild – das Headup-Display zeigt die gängigen Informationen scharf an.

Ein hervorragendes Parkassistenzsystem unterstützt das 5 Meter lange und 2 Meter breite SUV unbeschadet in Parklücken zu navigieren. Hier hilft auch die Allradlenkung, welche einen Wendekreis von 12,3 Metern ermöglicht. Also auch in engeren Städten kein Problem. Im Fond sitzen auch größere Passagiere kommod, die Sitze lassen sich in der Länge verschieben und durch Umklappen erhöht sich das Kofferraumvolumen trotz Coupe-Form von 605 Litern auf stattliche 1.755 Liter – der Großeinkauf kann kommen.

Einzig beim Preis muss man bei einem der schönsten SUVs kurz schlucken, immerhin günstiger als die direkte Konkurrenz startet Audi mit dem RS Q8 bei 129.500 Euro. Durch diverse Sonderausstattungen lässt sich das aber auf 172.170 Euro wie bei dem Testwagen steigern.

Mike Neumann / mid

Technische Daten Audi RS Q8:

– Länge / Breite / Höhe : 5,01 / 2,00 / 1,69 Meter

– Motor: Achtzylinder Biturbo Benziner

– Hubraum: 3.996 ccm

– Leistung: 442 kW/600 PS

– max. Drehmoment: 800 Nm bei 2.200 – 4.500 U/min

– Getriebe: Achtgang Automatik

– Beschleunigung: 3,8 Sekunden 0-100 km/h

– Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (Optional 305 km/h)

– Normverbrauch (NEFZ): 12,1 l/100 km

– CO2-Emissionen: 277 g/km

– Preis: ab 129.500 Euro / Testwagenpreis: 172.170 Euro

Hochwasserkatastrophen: Wer kommt für Auto-Schäden auf?

Die Hochwasserkatastrophen in verschiedenen Regionen Deutschlands haben nicht nur Häuser, Existenzen und Leben gekostet, sondern auch unzählige Autos zerstört. Für die Besitzer stellt sich in solchen Fällen die Frage: Wer kommt für meinen Schaden auf? Hier darf sich entspannen, wer über eine Kasko-Police verfügt. Denn Voll- bzw. Teilkaskoversicherungen übernehmen unter anderem die Kosten für Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen.

Auch wenn ein kaputtes Auto für viele Menschen in Katastrophengebieten nicht unbedingt zu den elementaren Problemen gehören mag, die sich nach Verwüstungen durch Unwetter stellen, es geht auch hierbei teilweise um viel Geld. Wenn man sich darum im Ernstfall keine Gedanken machen muss, kann das schon den (Leidens-)Druck mindern.

Es müssen gar nicht so katastrophale Umstände sein, denen das eigene Kraftfahrzeug zum Opfer fallen kann. Viele Autos werden auch durch Bäume oder Baumteile beschädigt, die von starken Winden entwurzelt oder umher geweht werden. Eisregen und Hagel können ebenfalls erhebliche Schäden an Fahrzeugen hervorrufen. Da macht es schon Sinn, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen, worüber man sich im Schadensfall keine Gedanken machen möchte – sprich, wie man sein Kraftfahrzeug am besten gegen Naturgewalten versichert.

Soviel ist klar: Mit der reinen Kfz-Haftpflichtversicherung ist es in solchen Fällen nicht getan. Denn die kommt vor allem für Schäden auf, die Kraftfahrer anderen zufügen. Um sich das eigene Fahrzeug vor Beschädigungen zu schützen, bedarf es einer Kasko-Police. Fragt sich nur, welche bei Unwetterschäden am besten hilft.

Grundsätzlich kommt eine Teilkaskoversicherung für alle wetterbedingten Beschädigungen auf, die an einem parkenden Fahrzeug entstehen – sei es durch Sturm (ab Windstärke 8), Überschwemmung, Schnee, Hagel etc. Die Reparaturkosten werden von der Teilkasko in der Regel in voller Höhe erstattet. Kunden, die diese Leistungen in Anspruch nehmen, werden in der Schadenfreiheitsklasse nicht zurückgestuft. Allerdings ist die vereinbarte Selbstbeteiligung anzurechnen. Die Leistungen der Teilkasko sind in der Vollkaskoversicherung vollständig enthalten.

Letztere erweist sich als hilfreich, wenn man sein Auto bei einem Unwetter selbst beschädigt, etwa indem man gegen einen vom Sturm umgewehten Baum auf der Straße fährt. Denn die Vollkaskoversicherung zahlt auch für selbstverschuldete Schäden. Zudem übernimmt die Vollkasko-, anders als die Teilkaskoversicherung, Sturmschäden unabhängig von der Windstärke.

Andreas Reiners / glp

Halbleiter-Mangel bremst Neuzulassungen aus

Das Wachstum bei den Pkw-Neuzulassungen ist ausgebremst worden. 236.400 neu zugelassene Pkw im Juli sind immerhin 25 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Außerdem ist es der erste monatliche Rückgang nach vier Wachstumsmonaten in Folge.

“Im Automobilhandel merken wir, dass im langen Lockdown dieses Jahres deutlich weniger Aufträge eingegangen sind als sonst üblich. Das zeigt sich an den Neuzulassungszahlen im Juli”, sagt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. “Das aktuelle Marktgeschehen wird dadurch jedoch nur bedingt wiedergegeben. Wir können das seit etwa zwei Monaten an einer Auftragsbelebung festmachen. Dazu trägt sicher auch die Verlängerung der Innovationsprämie für E-Fahrzeuge bei. Beeinflusst wird die Verfügbarkeit von Neufahrzeugen allerdings durch die Halbleiterproblematik sowie durch Werksferien einiger Hersteller. Insgesamt sind weniger Neufahrzeuge verfügbar als benötigt, und auch Gebrauchtwagen werden knapp.”

In den ersten sieben Monaten wurden 1,6 Millionen Pkw neu zugelassen. Damit wurde der Vorjahreswert um sieben Prozent überschritten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019 vor der Corona-Krise wurden jedoch ein Viertel weniger Pkw neu zugelassen. Damit ist das Vorkrisenniveau auf dem deutschen Pkw-Markt weiterhin nicht in Sicht.

Die Elektro-Neuzulassungen stiegen im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 55 Prozent auf 55.650 Einheiten. Der Anteil von E-Pkw an den gesamten Neuzulassungen betrug somit 23,5 Prozent. Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) legten um 52 Prozent zu, die von Plug-in-Hybriden (PHEV) um 58 Prozent.

Die neuen Aufträge aus dem Inland blieben im Juli 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus knapp sieben Prozent. Das Auslandsgeschäft präsentiert sich aktuell nur etwas besser: Hier verbuchten die deutschen Hersteller im Juli einen Rückgang der Order von 14 Prozent. Seit Januar gingen jedoch 24 Prozent mehr Aufträge aus dem Ausland ein.

Die Produktion in den deutschen Automobilwerken ging im Juli erneut zurück. Insgesamt wurden 246.600 Pkw gefertigt (- 25 Prozent). In den ersten sieben Monaten belief sich die Inlandsproduktion auf knapp zwei Millionen Pkw (+ 9 Prozent). Nach wie vor bleiben die Lieferengpässe bei Halbleitern ein Hindernis für die Produktion. Auch der Export fiel im Juli: Es wurden 172.200 Pkw (- 27 Prozent) ins Ausland abgesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 1,5 Millionen Pkw (+ 11 Prozent) an Kunden aus aller Welt ausgeliefert.

Andreas Reiners / glp

Verbraucher legen Wert auf Autoproduktion in Deutschland

Lange Lieferketten, eingeschränkte Teile-Verfügbarkeit, Produktionsausfälle, gefährdete Arbeitsplätze: Die Corona-Krise weist wie ein Scheinwerfer auf die Risiken, die in einer immer globalisierteren Automobilproduktion liegen. Deshalb ist aktuell unter deutschen Verbrauchern der Wunsch sehr ausgeprägt, die Automobilfertigung im Land zu intensivieren, beziehungsweise sie zurückzuholen.

So legen laut einer aktuellen Umfrage der Nürnberger Marktforschung puls immerhin 36 Prozent der deutschen Autokäufer “großen Wert” auf die Fertigung ihres Wunschfahrzeugs in Deutschland. “Bei den Premiummarken BMW und Audi liegen diese Anteile sogar bei 47 und 40 Prozent”, heißt es.

Wie durchschlagend sich schon die Ankündigung eines Fertigungsaufbaus in Deutschland aufs Bewusstsein der Konsumenten auswirken kann, kann puls am Beispiel des kalifornischen Elektroauto-Herstellers Tesla aufzeigen. Die positive Wahrnehmung der Marke hat seit Bekanntwerden der Baupläne in Brandenburg und der damit verbundenen Hoffnung auf neue Arbeitsplätze zu der von Audi und BMW aufgeschlossen.

puls-Chef Konrad Weßner zieht daraus diesen Schluss: Die Automobilindustrie könne aus der Not, nämlich der Stabilisierung der Lieferketten durch Fertigung in Deutschland, eine Tugend machen und sich beim Kunden profilieren.

Rudolf Huber

 

Verkehrsbericht: Welche Straßen diese Woche in Ludwigsburg gesperrt sind

Verkehrsbericht gültig ab Montag, 30. März

Abelstraße
Es besteht eine Vollsperrung der Abelstraße zwischen dem Schützenplatz und der Kreuzstraße – Anlieger und Andienungsverkehr sind eingeschränkt frei.

Friedrichstraße
Hier ist stadteinwärts die Fahrbahn auf eine Spur verengt. Die Einfahrt aus der Friedrichstraße in die Danziger Straße in nördlicher Richtung ist gesperrt.
 
Heilbadweg
Es besteht eine Vollsperrung zwischen dem Heilbad und der Uferstraße bis circa Ende April. Der Fahrradverkehr wird über die Marbacher Straße umgeleitet.
 
Heilbronner Straße
Es besteht eine Vollsperrung des Verbindungsweges zwischen der Heilbronner Straße und der Reuteallee entlang des Bahndammes bis etwa Ende März. Die ausgeschilderte Umleitung für den Fußgänger-/Radverkehr verläuft über den westlichen Verbindungsweg.
 
Hochberger Straße
Hier besteht eine Vollsperrung der Straße entlang der Kläranlage zwischen K 1695 und der Kläranlage Poppenweiler bis etwa Ende April. Die Zufahrt zur Kläranlage ist nur nach Abstimmung möglich. Der Fußgängerverkehr ist eingeschränkt möglich.

Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße. Die Einschränkungen bestehen bis voraussichtlich April 2021.

Königsallee
Es besteht eine Vollsperrung zwischen der Friedrichstraße und der Königsallee 54 bis circa Anfang April 2020.
 
Lortzingstraße
Hier besteht eine Vollsperrung zwischen dem Brahmsweg und der Schumannstraße
bis voraussichtlich Ende April 2020. Der Kreuzungsbereich Brahmsweg/Lortzingstraße ist in diesem Zeitraum ebenfalls gesperrt.

Muldenäcker
Es besteht bis circa Mitte April 2020 eine Vollsperrung der Straße Muldenäcker – dadurch wird die Schönbeinstraße zur Sackgasse.

Osterholzallee
Die Fahrbahnen in der Osterholzallee sind bis voraussichtlich Ende April 2020 zwischen der Schlieffenstraße und der Gänsfußallee halbseitig gesperrt. Es gibt eine Einbahnregelung in Fahrtrichtung Stadtmitte. Eine Umleitung in die Gegenrichtung ist eingerichtet.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.                                      
 
Schlossstraße – B27
Hier werden vorbereitende Arbeiten für die Fahrbahnsanierung in den Osterferien durchgeführt. Dadurch kommt es zeitweise zu Sperrungen.
 
Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radwegs entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

IAA 2021: Stuttgart wird nicht Ausrichter

Stuttgart hat es bei der Bewerbung um die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) nicht in die engere Auswahl geschafft. Am Mittwoch, 29. Januar, hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) seine Entscheidung bekannt gegeben.

In der engeren Auswahl sind nun Berlin, Hamburg und München, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch mitteilte. Neben Stuttgart sind somit auch Frankfurt, Köln und Hannover aus dem Rennen.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte am Mittwoch: “Es ist sehr schade, dass wir die IAA 2021 nicht in Stuttgart haben werden. Sie hätte gut nach Stuttgart gepasst. Hier findet die Transformation statt, hier entstehen das Auto und die Mobilität der Zukunft.” Stuttgart habe sich aus gutem Grund mit dem Motto “Auto – Klima – Zukunft” beworben, so der OB. “In Stuttgart wurde das Auto erfunden. In Stuttgart bringt es seit vielen Jahrzehnten wirtschaftlichen Wohlstand. Das Können unserer Ingenieurinnen und Ingenieure, unserer Facharbeiterinnen und Facharbeiter ist einzigartig. Gleichzeitig benennen wir die Schwierigkeiten, die das Auto in den urbanen Zentren der Welt in Bezug auf Luftverschmutzung, Klimafolgen und Stau haben kann. Aber wir trauen uns zu, diese Herausforderungen zu lösen.” Die Entscheidung des VDA müsse man zur Kenntnis nehmen: “Auch ohne die IAA werden wir neue Formen der Vernetzung verschiedener Verkehrssysteme, neue Antriebstechnologien sowie das Zukunftsfeld des Autonomen Fahrens auf höchstem Niveau weiterentwickeln.”

Der zukünftige Messe-Geschäftsführer Stefan Lohnert sagte: “Ich bedauere die Entscheidung des Verbands gegen den Standort Stuttgart und dessen Schlüsselindustrien, ohne deren Arbeit es das Automobil ja gar nicht geben würde. Aber: Wir schauen nach vorne. Die Messe Stuttgart wird auch künftig das Thema Mobilität in all seinen Ausprägungen weiterentwickeln und umfassend präsentieren.”

Hintergrund

Der VDA hat den auslaufenden IAA-Vertrag mit der Messe Frankfurt nicht verlängert und sucht für die IAA ab 2021 einen neuen Standort. Damit soll auch ein neues Konzept einhergehen: So soll die Messe modernisiert werden und verschiedene Mobilitätsformen im Blick haben. Zudem soll nicht nur das Fachpublikum angesprochen werden, sondern auch die breite Bevölkerung. Dafür sollen unterschiedliche Flächen in der Stadt miteinbezogen werden. Mitte November 2019 hat der VDA die Ausrichtung der nächsten IAA bundesweit ausgeschrieben.

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat sich gemeinsam mit der Landesmesse Stuttgart und mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg beworben. Stuttgart konkurrierte dabei mit sechs weiteren Städten: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln und München. Am 23. und 24. Januar haben sich die Städte vor einer Jury des VDA in Berlin präsentiert und ihre Ideen vorgestellt. Mit den am 29. Januar bekannt gegebenen Städten wird der VDA nun weitere Gespräche führen. Voraussichtlich Anfang März entscheidet der Verband, wer den Zuschlag für die IAA ab 2021 erhält.

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