Verursacher muss unbrauchbares Gutachten zahlen

Wer einen Verkehrsunfall verursacht hat, muss dem Unfallgegner auch dann die Kosten für ein Gutachten erstatten, wenn dieses fehlerhaft und sogar unbrauchbar ist. Das hat das Amtsgericht Frankfurt am Main entschieden.

Im Fall ging es um ein Unfallgutachten im Wert von rund 1.000 Euro, für dessen Kosten die Kfz-Versicherung des Unfallverursachers nicht aufkommen wollte. Begründung: Das Gutachten sei wegen handwerklicher Mängel unbrauchbar. Der Privatgutachter der Geschädigten hatte den Restwert des Fahrzeugs nicht richtig ermittelt.

Kein Grund, die Kosten nicht zu übernehmen, entschied das Amtsgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 24. Oktober 2018 (Aktenzeichen: 31 C 1884/16 (17)). Fehler des Sachverständigen seien dem Unfall-Geschädigten nicht zurechenbar, so das Gericht. Der Unfallverursacher müsse nur dann nicht haften, wenn die Unfallgegnerin erkennen konnte, dass das Gutachten fehlerhaft war und entsprechend Nachbesserung vom Gutachter verlangen konnte. Dann könne vom Schädiger nicht verlangt werden, Schadenersatz für ein unbrauchbares Gutachten zu leisten – das war hier aber nicht der Fall. mid/Mst

Elektroautos teilen in der Stadt der Liebe

Wo könnten die Herzen fürs Autoteilen höher schlagen, als in der Stadt der Liebe? Und wenn dann auch noch die Umwelt nicht zu kurz kommt, macht das gleich doppelten Spaß. So oder so ähnlich müssen sich das die Strategen von car2go gedacht haben. Die schicken nämlich jetzt gleich 400 vollelektrische Smart EQ Fortwo nach Paris. Weitere Fahrzeuge sollen im Laufe des Jahres 2019 folgen, teilt der Carsharing-Spezialist aus dem Hause Daimler mit.

“Paris bietet die idealen Voraussetzungen für Carsharing”, sagt Olivier Reppert, CEO von car2go. “Mich freut es, dass wir mit einer rein elektrischen Flotte an den Start gehen. Dadurch ermöglichen wir eine nachhaltige, komfortable und flexible Art, sich in der Stadt fortzubewegen.”

Die französische Metropole ist nach Amsterdam, Madrid und Stuttgart die vierte Stadt mit einer vollelektrischen Fahrzeugflotte. Insgesamt hat car2go nun in vier Städten 2.100 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Paris ist der 15. Standort des Anbieters in Europa und der 26. weltweit.

Kunden in Paris können die Autos selbst laden. Hierfür stehen rund 1.100 Ladestationen zur Verfügung. “Ich möchte mich bei der Stadt Paris für die offene und konstruktive Haltung gegenüber Carsharing-Unternehmen bedanken”, sagt Oliver Reppert. Das gelte ganz besonders für die Parkvereinbarung und die Regelung zur Nutzung der Ladeinfrastruktur. mid/rlo

Sicherheitslücken bei Industrieanlagen

Hacker haben es nicht nur auf persönliche Daten abgesehen. Sie greifen nach Erkenntnissen des TÜV Rheinland zunehmend auch Industrieanlagen an. Doch viele Unternehmen sind sich dessen noch gar nicht bewusst. Und: Ihre Maßnahmen in Sachen Cyber-Security sind nicht auf den Schutz solcher Anlagen zugeschnitten.

In einer aktuellen Studie des TÜV Rheinland geben 40 Prozent der Befragten an, die Risiken durch Cyberangriffe auf Industrieanlagen noch nie untersucht zu haben. “Weitere 34 Prozent wissen nicht, ob das eigene Unternehmen diese Risiken schon einmal untersucht hat”, so die Autoren. “Das ist aus unserer Sicht bedenklich, denn Angriffe aus dem Netz können ganze Anlagen stilllegen. Dies sorgt für Produktionsausfälle mit hohen Folgekosten”, erklärt TÜV-Experte Nigel Stanley.

Ein typisches Problem: Während IT-Anwendungen in Unternehmen ständig aktualisiert werden, um auf neue Bedrohungen zu reagieren, werden Computersteuerungen für Industrieanlagen meist nur in unregelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht. “Vorbeugende Maßnahmen zur Cybersecurity sind ein Muss. Unabhängig davon, ob die Anlagen bereits mit dem Internet verbunden sind oder nicht”, sagt Stanley. Wer für den Schutz der Infrastruktur vor Cyberangriffen verantwortlich sei, solle etwa feststellen, wo überall Eindringlinge einen manipulierten USB-Stick platzieren könnten – und dann die nötigen Schutzmaßnahmen ergreifen. Schließlich fänden sich gerade in Industrieanlagen viele wertvolle Daten. cid/rhu

Deutschland braucht mehr digitale Bildung

Digitalisierung ist ein kultureller Prozess – so lautet eine zentrale These des Rats für Kulturelle Bildung. Das müsse an deutschen Schulen in den Lehrplänen Berücksichtigung finden.

Der digitale Wandel erfordere gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildungen der Lehrenden. “Wie Schule und Schulkultur unter den Bedingungen der Digitalisierung zu gestalten sind, muss in Politik und Praxis umfassend neu gedacht werden”, so Prof. Dr. Eckart Liebau, Vorsitzender des elfköpfigen unabhängigen Expertengremiums. Kinder müssten mit kreativen Kulturangeboten wie Musik, Fotografie, Tanz und Video an die Thematik Digitalisierung herangeführt werden, fordert der Expertenrat.

Schulen sollten beispielsweise Akteure der Kulturellen Bildung, etwa Künstler, Kulturpädagogen und Kulturvermittler einbeziehen und mit außerschulischen Kooperationspartnern wie Bibliotheken oder anderen digitalen Vorreitern im Kulturbereich zusammenarbeiten. Zudem müsse die Lehrerschaft entsprechend aus- und weitergebildet werden, so die Empfehlung. cid/Mst

So steht es um den Datenschutz

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat Unternehmen Angst gemacht. Jetzt sind einige Monate ins Land gegangen. Zeit, Bilanz zu ziehen. Fast 20 Prozent der Unternehmen werden Ende 2019 immer noch nicht mit der Umsetzung der DSGVO-Richtlinien fertig sein. So lautet das Ergebnis einer Umfrage des CRM-Spezialisten cobra aus Konstanz.

Viele Unternehmen haben begonnen, andere sind “irgendwann” fertig. Nach dem Zeitpunkt der Fertigstellung befragt, bekannten sich über ein Drittel der Unternehmen (35 Prozent) zur bisherigen Lethargie in Sachen DSGVO-Umsetzung und haben noch gar nicht begonnen.

Bei befragten Unternehmen sahen sich fast 20 Prozent beim Fertigstellen der DSGVO-Bemühungen erst Ende 2019 auf der sicheren Seite. Optimistisch, die Aufgabe bis Mitte 2019 hinter sich gebracht zu haben, sind immerhin 67 Prozent. Bei einer Fertigstellung bis Ende 2019 steigt dieser Wert auf fast 80 Prozent der Unternehmen an.

Viele Unternehmen scheinen es nicht eilig zu haben, sich neue Kenntnisse bezüglich der DSGVO anzueignen. Anders lassen sich die Ergebnisse der Umfrage kaum erklären: So geben immerhin vier Prozent an, gar keine Kenntnisse” zu besitzen. Erfreulich: Fast 65 Prozent können zurzeit aber zumindest gute oder sehr gute Kenntnisse vorweisen.

Auch bei der IT besteht kein Grund zum Zurücklehnen: So geben die Befragten an, dass ihre IT-Systeme bis dato lediglich zu 39,2 Prozent die Pflichtanforderungen erfüllten, zu 5,8 Prozent berücksichtigten die Systeme die Forderungen der DSGVO gar nicht, 9,8 Prozent nur unzureichend. Immerhin: 45,1 Prozent betrachten die DSGVO-Features in ihrer IT-Landschaft schon jetzt als umfassend umgesetzt. cid/rlo

Google Maps: Ein bisschen Fake muss sein

Es gibt wohl kaum einen Menschen, den Google Maps noch nicht zurück auf den rechten Weg gebracht hat. Die elektronischen Landkarten sind für viele Helfer in der Not. Denn egal, wie unbekannt das Terrain auch sein mag: Google war mit seinen Satelliten schon da und hat die Gegend perfekt gescannt.

Und so sind Millionen von Straßen im Google-Kartendienst vermerkt. Was die wenigsten vielleicht wissen: Google hat ganz bewusst mehrere sogenannte “Trap Streets” in das System eingebaut, wie der Business Insider berichtet. Dabei handelt es sich um erfundene, selbstbenannte Straßen und Orte, die auch häufig einen offensichtlichen Fantasie-Namen tragen und meist über längere Zeiträume in den Karten enthalten sind.

Das Einfügen von Fake-Straßen und Orten hat einen letztlich logischen Grund: Der Konzern nutzt die erfundenen Adressen als eine Art Kopierschutz oder Wasserzeichen. Würde ein externer Kartendienst Teile der Google Maps kopieren und dabei den Fehler machen, die gefälschten Straßen zu übernehmen – Google könnte problemlos nachweisen, dass der Dienst unrechtmäßig kopiert hat. Ganz schön simpel,aber auch ganz schön clever. cid/rlo

Google mit intelligentem Dolmetscher

Was Amazon kann, beherrscht Google schon lange. Das jedenfalls scheinen die schlauen Köpfe des IT-Giganten aus dem Silicon Valley zu denken. Und deshalb bekommt “Alexa” jetzt Konkurrenz. Denn Google schickt einen eigenen intelligenten Sprachhelfer in die smarten Wohnungen der Menschen von morgen. “Google Assistant” heißt dieses Ding, ein schlichter Name also.

Doch dieser Assistent ist ein Genie. Denn laut Google soll er demnächst zum Beispiel in einem Übersetzer-Modus ein Gespräch live von einer Sprache in die andere übertragen können. Das heißt: Die Sprachbarrieren fallen weg, und Menschen auf der ganzen Welt können sich künftig miteinander fließend unterhalten. Die Zeiten, in denen Englisch Einheitssprache auf Mutter Erde waren, könnten damit bald vorbei sein.

Zum Start beherrscht der Google Assistant nicht weniger als 20 verschiedene Sprachen. Und in diesen Sprachen lassen sich dann Sätze in einem kontinuierlichen, natürlichen Gespräch übersetzen, heißt es. Gar nicht mal so schlecht. Doch das soll erst der Anfang sein. cid/rlo

Raus aus Facebook? So geht das

Der Hacker-Angriff und die Veröffentlichung sensibler Daten von zahlreichen Politikern macht den Menschen Angst. Sie vermissen immer mehr den Schutz ihrer Privatsphäre. Viele wollen deshalb bei sozialen Netzwerken den Stecker ziehen, weil sie Facebook und Twitter nicht mehr trauen. Allerdings ist der Rückzug nicht einfach.

Wer Facebook endgültig verlassen möchte, klickt in den Einstellungen auf “Deine Facebook-Informationen”. Anschließend muss der Nutzer auf “Dein Konto und deine Informationen löschen” und dann auf “Mein Konto löschen” klicken. Passwort eingeben, “Weiter” und anschließend auf “Konto löschen” klicken.

Danach wartet Facebook aber noch 30 Tage, bis es das Konto endgültig löscht. Loggt sich der Nutzer binnen dieser Frist noch einmal in seinen Account ein, wird der Löschvorgang abgebrochen. Bis alle Beiträge von der Plattform gelöscht werden, kann es laut tagesschau.de insgesamt 90 Tage dauern. In dieser Zeit können aber andere Personen nicht mehr auf die Beiträge zugreifen, verspricht das Netzwerk.

Wer nur eine Verschnaufpause einlegen möchte, kann sein Konto deaktivieren. Dann wird das Profil anderen nicht mehr angezeigt, der Nachrichtendienst Messenger sowie die Login-Funktion bei anderen Diensten funktionieren aber weiterhin. cid/rlo

Senioren in der digitalen Welt

Wer bislang dachte, dass Senioren Angst vor einem Leben in der digitalen Welt haben, sieht sich getäuscht. Denn 77 Prozent der Generation 65+ möchte im Alltag mobil sein. Bei den über 80-Jährigen liegt dieser Wert immerhin noch bei 70 Prozent. Das ergibt die Emporia-Seniorenstudie “Smart im Alltag”.

Eine wichtige Rolle für die mobilen Senioren spielt das Smartphone. Laut Studie ist das Streben nach Mobilität für 85 Prozent der über 65-jährigen ein entscheidender Grund, sich ein mobiles Gerät zu kaufen. Daneben ist die Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten besser in Verbindung zu treten, für acht von zehn Befragten ein entscheidender Faktor.

“Ein Smartphone bewahrt nicht nur die Selbständigkeit. Es gibt der älteren Generation das Gefühl, nicht vom Leben ausgeschlossen zu sein”, sagt Prof. Dr. Rudolf Winter-Ebmer von der JKU Linz, der die sozialen Auswirkungen von Technologien im Familienverbund untersucht.

Und noch etwas: 73 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen fühlen sich sicherer, wenn sie ein Smartphone bei sich tragen. Best Ager, die viel unterwegs sind, können in knifflige Situationen kommen. Das Smartphone in der Tasche gibt ihnen das beruhigende Gefühl von Sicherheit. Hilfe ist im Zweifelsfall schnell geholt, so das Fazit der Experten. cid/rlo

Wie sicher sind eigentlich Online-Speicher?

Online-Speicher-Dienste sorgen dafür, dass wir auf Fotos, Videos und Dokumente jederzeit von überall zugreifen können. Aber wie sicher sind die persönlichen Daten auf solch fremden Servern?

“Online-Speicher-Dienste mit Servern in Deutschland unterliegen dem deutschen Datenschutz, der deutlich strenger ausgelegt ist als etwa in den USA. Dennoch ist dies kein Garant für einen hundertprozentigen Schutz. Deshalb sollten sensible Daten vor dem Hochladen in die Cloud immer verschlüsselt werden”, sagt Alexander Kuch vom Onlineportal teltarif.de.

Wer also Fotos, Videos oder Dokumente in der Cloud speichern möchte, sollte darauf achten, dass die Rechenzentren der Online-Speicher-Dienste in Deutschland oder zumindest in der EU liegen. Denn Server innerhalb der EU unterliegen strengen Datenschutzbestimmungen, die gewährleisten sollen, dass Unbefugte nicht so einfach an die Daten herankommen und die Anbieter nicht die Nutzerdaten für Werbezwecke auslesen. “Dennoch sollten Nutzer immer vorsichtig mit ihren Daten umgehen und überlegen, ob eine Ablage in einem Online-Speicher wirklich notwendig ist”, sagt Experte Kuch. cid/rlo