Flugverspätungen in Deutschland: Diese Fluggesellschaften führen bei Entschädigungsansprüchen

In diesem Jahr haben in Deutschland mehr Fluggäste Anspruch auf Entschädigungszahlungen aufgrund unpünktlicher oder ausgefallener Flüge. Nach einer Auswertung der Daten von Januar bis September durch Air-Help, einem Unternehmen, das Fluggästen bei der Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber Airlines hilft, ist die Anzahl der Reisenden mit Entschädigungsanspruch im Vergleich zu 2022 deutlich gestiegen. Rund 1,4 Millionen Flugreisende könnten und sollten demnach ihre Ansprüche gegenüber den Airlines geltend machen.

Europaweit haben Passagiere, die mehr als drei Stunden verspätet am Ziel ankommen und deren Verspätung von der Fluggesellschaft verursacht wurde (nicht aufgrund von schlechtem Wetter), Anspruch auf Entschädigungen von bis zu 600 Euro, abhängig von der Flugstrecke. Laut Air-Help musste die Lufthansa in diesem Jahr die meisten Entschädigungen zahlen. Für Flüge zwischen Januar und September hätten insgesamt 590.000 Lufthansa-Passagiere Anspruch auf Entschädigungszahlungen.

“Rund 6,2 Prozent aller Verspätungen der Airline waren selbst verschuldet”, so das Unternehmen. Weitere Airlines, bei denen Fluggäste Ansprüche auf Entschädigung haben, sind Ryanair mit 130.000 Passagieren, Eurowings mit 110.000, Wizz Air mit 50.000 und British Airways mit 48.000 Fluggästen. Zwischen Januar und September starteten insgesamt 24 Millionen Passagiere mit Verspätung von Deutschland aus, verglichen mit 22 Millionen im Vorjahr.

Die Deutsche Lufthansa führte die Liste der Verspätungen von mehr als 15 Minuten bis September an, mit insgesamt 9,6 Millionen verspäteten Passagieren. Auf den weiteren Plätzen folgten Ryanair mit 1,6 Millionen, Sun-Express mit 1,2 Millionen, Turkish Airlines mit 1,1 Millionen und Pegasus Airline mit 0,74 Millionen verspäteten Passagieren. Weitere Airlines in der Liste waren Air Dolomiti (0,64 Millionen), Easyjet (0,52 Millionen), Wizz Air (0,5 Millionen) und British Airways (0,47 Millionen).

red

Preiserhöhung: Slowenische Vignetten werden teurer zur Hauptreisezeit

Wer mit dem Auto nach Kroatien fährt, den führt die Route meist über Slowenien. Um möglichst schnell die Strände in Istrien oder an der dalmatinischen Küste zu erreichen, kommt man nicht am Vignettenkauf vorbei. Für die österreichische Autobahn ist eine Mautgebühr zu entrichten – ebenso zusätzlich für Tauern-, Katschberg- und Karawankentunnel. Für slowenische Autobahnen und Schnellstraßen benötigt man eine digitale Vignette.

Dabei kommt eine beachtliche Straßengebühr zusammen. Für die Autobahn-Reise bis an die kroatische Grenze und von dort zurück sind bei einem einwöchigen Urlaub mit An- und Abreise am Samstag insgesamt 84,50 Euro fällig. Hinzu kommen Autobahngebühren je nach Streckenabschnitt und Reiseziel in Kroatien. Nicht selten übersteigt der Gesamtbetrag dann 100 Euro deutlich.

Genauso wie die digitale Vignette für Österreich wird die slowenische E-Vignette (E-Vinjeta) auf das Kfz-Kennzeichen registriert. Es sind sowohl Kurzzeitvignetten als auch Jahresvignetten erhältlich. Letztere sind immer 12 Monate ab dem gewünschten Beginn gültig (z.B. 4.7.2023 bis einschließlich 4.7.2024).

Die einzelnen Fahrzeugkategorien kosten ab Gültigkeitsbeginn 15.6.2023:

Kategorie 2A (Pkw) Preis
1 Jahr 117,50 Euro
1 Monat 32,00 Euro
7 Tage 16,00 Euro

Kategorie 2B ( >3,5 t)
1 Jahr 235,00 Euro
1 Monat 64,10 Euro
7 Tage 32,00 Euro

Kategorie 1A (Motorrad)
1 Jahr 58,70 Euro
6 Monate 32,00 Euro
7 Tage 8,00 Euro

Wichtiger Hinweis: Der Karawankentunnel, der Österreich mit Slowenien verbindet, ist von der Vignettenpflicht befreit. Die Nutzung muss allerdings gesondert bezahlt werden. Für die Fahrt in Richtung Süden gibt es beim ADAC vorab das digitale Streckenmaut-Ticket. Von Slowenien in Richtung Norden erfolgt die Zahlung direkt an der Mautstelle Hrusica. Das Ticket für die Einzelfahrt kostet 7,80 Euro. Die slowenische E-Vignette (E-Vinjeta) ist in allen ADAC Geschäftsstellen erhältlich und sofort gültig.

red / mid / asg

Mietwagen in beliebten Urlaubsländern diesen Sommer deutlich günstiger

Mietwagen sind in beliebten Urlaubsländern zum Teil deutlich günstiger als 2022. Im Durchschnitt liegen die Preise für den Sommer um knapp 18 Prozent unter denen des Vorjahres, berichtet die “Süddeutsche Zeitung” unter Berufung auf eine Analyse des Vergleichsportals Check24. Deren Basis sind die Buchungen über das Portal für die Sommerferien. Am deutlichsten fällt demnach der Preisrückgang in Kroatien aus: Dort kostet ein Mietauto im Schnitt 45,42 Euro am Tag. Das ist fast um die Hälfte weniger als 2022. In Spanien sind Mietwagen um gut ein Drittel billiger, der Tagespreis liegt dort bei 48,15 Euro.

In Griechenland (48,53 Euro) und Österreich (63,97 Euro) bekommen Urlauber ein Fahrzeug jeweils um mehr als ein Viertel günstiger. Wer in Deutschland ein Auto für den Sommer mietet, zahlt dafür gut 54 Euro – ein Minus von mehr als 11 Prozent. Besonders preiswert sind Mietwagen auf Zypern.

Dort liegt der Tagessatz im Schnitt bei knapp 39 Euro. In Island dagegen legt man mehr als 123 Euro hin. Auch das ist weniger als 2022. Insgesamt liegt das Preisniveau in den meisten Ländern jedoch nach wie vor höher als vor der Coronakrise.

Grund für den aktuellen Preisrückgang ist vor allem das gewachsene Angebot an Fahrzeugen: “Die Mietwagenflotten sind wieder erheblich größer als im Vorjahr, das lässt die Preise fallen”, sagte Andreas Schiffelholz, Geschäftsführer Mietwagen bei Check24 der SZ. Während der Corona-Zeit hatten die Autovermieter ihre Flotten mangels Nachfrage verkleinert. Als die Reiselust danach wieder zunahm, war es wegen der Chipkrise schwer, schnell an Fahrzeuge zu kommen. Die Tarife gingen deshalb in die Höhe.

Mittlerweile haben die Anbieter die Lücke wieder gefüllt. Man habe die Flotte “weiter deutlich ausbauen” können und rechne daher “mit einer guten Mietwagen-Verfügbarkeit”, sagte ein Sprecher des Autovermieters Sixt der SZ. Der durchschnittliche Bestand der weltweiten Flotte lag beim deutschen Marktführer im ersten Quartal 2023 bei 149.000 Fahrzeugen. Das sei fast ein Fünftel mehr als im Vorjahresquartal.

Die Entspannung am Mietauto-Markt führt allerdings nicht in jedem Land zu sinkenden Preisen. So müssen Urlauber laut Analyse von Check24 etwa in Südafrika, Albanien oder Norwegen in diesem Jahr mehr für einen Mietwagen ausgeben als noch 2022. Um Kosten zu sparen, sollten Reisende das Auto frühzeitig reservieren, rät Experte Schiffelholz: “Je näher man am Abholzeitpunkt bucht, desto teurer wird es.”

red

Teurer Sommerurlaub: Flugpreise steigen um 17 Prozent

Wer in diesem Jahr mit dem Flieger in den Urlaub reist, muss meistens deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. Im Durchschnitt kosten Tickets für Hin- und Rückflüge zu den 30 beliebtesten Zielen in diesen Sommerferien 17 Prozent mehr als 2022. Dies hat eine Auswertung der gebuchten Flüge über das Vergleichsportals Check 24 ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten. Egal ob Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Türkei oder Übersee – die Preise sind zu fast allen Destinationen gestiegen.

Den größten Preisanstieg gibt es bei Flügen nach Bangkok. Die Tickets in die thailändische Hauptstadt haben sich im Schnitt um 52,6 Prozent von 718 Euro auf 1.096 Euro verteuert. Nur zu einem Reiseziel kommt man in diesem Jahr laut Auswertung günstiger: Nach Las Vegas sind die Ticketpreise um 6,1 Prozent auf 718 Euro gefallen.

Die Preise nach Rom sind deutlich um 44,2 Prozent auf 235 Euro gestiegen, nach Barcelona um 38,7 Prozent auf 258 Euro. Portugal-Freunde müssen für Flüge nach Lissabon mit 341 Euro jetzt 27,2 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr, nach Faro kosten die Tickets mit 348 Euro nun 10,5 Prozent mehr. Auch die Tripps nach Griechenland haben sich nach Athen auf 349 Euro um 24,2 Prozent erhöht, nach Kreta auf 419 Euro um 22,5 Prozent.

Nach Istanbul sind die Flüge mit 383 Euro um 10,1 Prozent teurer geworden. “Die gestiegenen Preise für Flugtickets sind auf eine höhere Nachfrage und gestiegene Betriebskosten der Fluggesellschaften zurückzuführen”, sagte Christian Meier, Geschäftsführer Flug bei Check 24.

red

Verbot von Privatjets und Nachtflügen gefordert

Flughäfen in Deutschland sollten sich nach Forderungen von Grünen und Linken das neue Nachtflug- und Privatjetverbot am Amsterdamer Flughafen zum Vorbild nehmen. “Das Fliegen mit Privat- und Firmenjets gehört zu den ganz großen Klima-Ungerechtigkeiten”, sagte die Luftverkehrsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Susanne Menge, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgaben). Ein Verbot solcher Flüge sei eine vorstellbare Gegenmaßnahme.

“Es ist nicht mehr zu vermitteln, dass jetzt sehr viele Menschen der Erderhitzung entgegentreten, indem sie Häuser dämmen und Heizungen austauschen, während eine kleine Minderheit Kerosin raushaut, als gäbe es kein Morgen”, so Menge. Auch das Nachtflugverbot in Amsterdam hält die Grüne für vorbildlich: “Wir fordern schon lange ein Nachtflugverbot an stadtnahen Flughäfen von 22 bis 6 Uhr”, sagte sie. Dabei müsse die Zahl der Nachtflüge insgesamt reduziert werden.

Der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Ralph Lenkert, plädierte ebenfalls für ein Privatjet-Verbot: “Kurzstreckenflüge unter 500 km sollten verboten werden – davon wären auch die meisten Privatjets betroffen”, sagte er. Zudem setze sich die Linke wie die Grünen für ein “allgemeines und flächendeckendes” Nachtflugverbot ein, so Lenkert. “Luftverkehr ist mit erheblichen Belastungen verbunden und in der Umgebung von Flughäfen leiden Zehntausende Menschen unter Fluglärm.”

Auch Luisa Neubauer von “Fridays For Future” forderte eine Nachahmung des Amsterdamer Verbots von Privatjets in Deutschland: “In der heutigen Zeit sind Privatjets nicht länger ein schlichtes Privileg, das sich wenige leisten können und die meisten nicht. In der Klimakrise sind Privatjets eine ökologische Rücksichtslosigkeit”, sagte die Klima-Aktivistin. 2022 seien in Deutschland so viele Privatjets gestartet wie nie zuvor.

“Da die Zeit drängt, reicht es nicht, auf das ökologische Gewissen der Superreichen zu setzen. Es braucht Maßnahmen”, so Neubauer. Die Frage sei nun, welcher Flugplatz nachziehe.

Der Großflughafen Schiphol in Amsterdam hatte am Mittwoch bekanntgegeben, Nachtflüge und Privatjets dort spätestens Ende 2025 zu untersagen. Auch besonders laute Maschinen sollen Schiphol bald nicht mehr anfliegen dürfen.

red

Corona-Pandemie hat Kreuzfahrt-Boom ausgebremst

Die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrt-Boom in der Europäischen Union ausgebremst. Im Jahr 2021 starteten rund 1,3 Millionen Passagiere und damit rund 82 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 eine Hochseekreuzfahrt in der EU, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag auf Basis von Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat mit. 2019 waren es noch 7,4 Millionen Passagiere – so viele wie nie zuvor.

Im Vergleich zum stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 mit 530.000 Passagieren haben sich die Zahlen 2021 zwar mehr als verdoppelt, sie waren aber noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Urlaub auf hoher See mit einem Start in Deutschland oder einem anderen EU-Land wurde seit dem Jahr 2014 immer beliebter und erlebte bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie einen kontinuierlichen Aufschwung. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 nahmen knapp 4,8 Millionen Passagiere eine Kreuzfahrt in der EU auf.

Die überwiegende Mehrheit der Passagiere begann ihre Kreuzfahrt im Jahr 2021 in einem der folgenden fünf EU-Mitgliedstaaten: Über ein Drittel (36 Prozent) startete in Italien (482.000 Passagiere), gefolgt von Deutschland (22 Prozent, 297.000 Passagiere), Spanien (22 Prozent, 286.000 Passagiere), Griechenland (10 Prozent, 138.000 Passagiere) und Frankreich (7 Prozent, 94.000 Passagiere). Im Vergleich zum Jahr 2019 verzeichneten alle EU-Länder massive Einbrüche der Passagierzahlen – auch Deutschland, so die Statistiker. Von den deutschen Kreuzfahrthäfen an Nordsee und Ostsee starteten im Jahr 2021 rund 78 Prozent weniger Passagiere als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals noch 1,3 Millionen Passagieren.

red

Keine Maskenpflicht mehr in Flugzeugen

Auf Druck der FDP wird die ursprünglich geplante Maskenpflicht im Flugverkehr wieder aus dem Infektionsschutzgesetz gestrichen. Das berichtet das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Dienstagausgaben) unter Berufung auf Koalitionskreise. Stattdessen wurde zwischen SPD, Grünen und FDP vereinbart, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Ermächtigungsgrundlage bekommt, um die Maskenpflicht in Flugzeugen per Verordnung erlassen zu können.

Eine Verordnung benötigt aber die Zustimmung aller Ressorts, also auch der FDP-geführten Ministerien. “Damit ist die Maskenpflicht im Flugverkehr de facto tot”, hieß es. Zudem wurde den Angaben zufolge vereinbart, dass Patienten künftig auch in Arztpraxen FFP2-Masken tragen müssen, nicht nur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

red

Merz kritisiert Lufthansa-Piloten – “Nun leiden Tausende Familien”

Der Fraktionsvorsitzende der Union, Friedrich Merz (CDU), übt scharfe Kritik am Streik der Lufthansa-Piloten. Merz sagte der “Rheinischen Post”: “Nun leiden Tausende Familien, die aus dem wohlverdienten Urlaub zurückkommen, unter dem Streik der Piloten der Lufthansa.” Für den Zeitpunkt des Streiks habe er kein Verständnis, ergänzte Merz.

“Deutschland ist in einer wirtschaftlich angespannten Lage. Der Tarifkonflikt muss am Verhandlungstisch ausgetragen werden und nicht auf dem Rücken der Reisenden”, forderte der CDU-Parteichef. “Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Doch sollte es auch maßvoll angewendet werden”, sagte Merz.

red

Lufthansa fordert Abschaffung der Maskenpflicht im Luftverkehr

Die Lufthansa macht sich für eine Abschaffung der Maskenpflicht im Luftverkehr stark und lehnt die von der Bundesregierung beschlossene Verschärfung ab. “Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste”, sagte Vorständin Christina Foerster der “Bild”. Passagiere sollten frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht.

Sie verwies darauf, dass in Flugzeugen durch Hochleistungsfilter gereinigt werde. “Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt gelten sollen”, so die Vorständin. Zudem seien die geplanten Regelungen nicht kontrollierbar und bildeten im internationalen Vergleich die Ausnahme.

“Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklärbar und durchsetzbar”, sagte Foerster.

red

Weitere Forderungen nach Vorkasse-Abschaffung bei Flugreisen

Angesichts der vielen Flugausfälle an deutschen Flughäfen werden die Rufe nach einer Abschaffung des Vorkasse-Prinzips für Flugreisen lauter. Zur Begründung sagte die Expertin der SPD-Bundestagsfraktion für Fluggastrechte, Zanda Martens, dem “Handelsblatt”: “Es kann nicht sein, dass die Fluggäste bereits bei der Buchung den vollen Ticketpreis bezahlen und so den Airlines monatelange zinslose Darlehen gewähren, aber umgekehrt nur umständlich die Rückzahlung der Airlines erzwingen können, obwohl sie ihnen doch zusteht.” Ähnlich argumentiert der CSU-Verbraucherpolitiker Volker Ullrich. “Eine Aufweichung des Prinzips der Vorkasse ist denkbar und angesichts zunehmender Beschwerden ein ernsthaft zu überlegender Schritt”, sagte Ullrich dem “Handelsblatt”.

“Es ist nicht einzusehen, dass Verbraucher in Vorkasse gehen, um dann auch noch bei stornierten Flügen ihrem Geld nachlaufen zu müssen.” Ebenso wirkungsvoll wäre aus Sicht Ullrichs, Fluggesellschaften dazu zu verpflichten, ihre Kunden mithilfe sogenannter Smart Contracts automatisch zu entschädigen. Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Bareiß warnte hingegen vor vorschnellen Konsequenzen.

“Sicher würde die Abschaffung des Prinzips der Vorkasse die Stellung des Verbrauchers stärken, und im Restaurant oder Hotel muss ich ja auch erst nach erbrachter Leistung bezahlen”, sagte Bareiß dem “Handelsblatt”. Allerdings brauche es jetzt “keine Schnellschüsse”. “In einem wachsenden globalen Reisemarkt ist es sehr wichtig, dass Deutschland für Airlines und Flughäfen wettbewerbsfähig bleibt und nicht an Attraktivität verliert.”

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass das von SPD und CDU regierte Bundesland Niedersachsen mit einer Initiative im Bundesrat das Vorkasse-Prinzip für Flugreisen abschaffen will. Die Initiative will die Landesregierung am Dienstag im Kabinett beschließen und in der nächsten Bundesratssitzung am 16. September auf die Tagesordnung der Länderkammer setzen.

red

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