Gut versichert in den Camping-Urlaub

In der Corona-Krise sind Fernreisen für viele Urlauber ein Tabu-Thema. Das Risiko einer Infektion ist ihnen zu groß. Ganz auf die wohlverdienten Ferien wollen die Deutschen aber nicht verzichten. Und so boomt der Urlaub in der Heimat. Vor allem ein paar schöne Tage auf dem Campingplatz stehen hoch im Kurs.

Doch Vorsicht: Was ist, wenn in Wohnwagen oder Zelt etwas kaputt geht oder es zu einem Einbruch kommt? Die Folgekosten können hoch sein, warnt die R+V Versicherung – und rät zu einer speziellen Absicherung.

Von der Kaffeemaschine bis zum Fernseher: Wer Urlaub auf dem Campingplatz macht, will auf so manchen liebgewonnenen Komfort nicht verzichten. “Deshalb gibt es spezielle Campingversicherungen”, sagt Maria Lewitzki, Expertin Transportversicherungen bei der R+V-Tochter KRAVAG. Diese schließt in der Regel das Campingzubehör, Gegenstände des persönlichen Bedarfs und bewegliches Inventar ein. “Je nach Police können Urlauber auch Fahrräder, Computer, Mobilfunktechnik, Foto- und Filmapparate bis zu bestimmten Summen mitversichern.”

Ob der Schaden im Campingwagen, im Zelt oder im Vorzelt auftritt, spielt meistens keine Rolle. “Wichtig ist, dass das Inventar sicher im verschlossenen Wohnwagen oder Zelt aufbewahrt wird”, sagt Lewitzki.

Doch es gibt Ausnahmen, beispielsweise für besonders diebstahlgefährdete Güter. So sind Mobilfunktechnik, Schmuck und Fotoapparate nur dann versichert, wenn sie zusätzlich in einem gesicherten Behältnis wie beispielsweise in einem abgeschlossenen Schrank aufbewahrt werden.

Auch der Standort des Campingwagens wirkt sich auf den Versicherungsschutz aus. Denn dieser greift in der Regel nur dann, wenn Urlauber einen offiziellen Campingplatz angemietet haben – und nicht, wenn sie auf dem freien Feld kampieren.

Ralf Loweg / glp

Mit Auto in den Urlaub: Das sollten Sie beachten

Im Sommer 2021 setzt mehr als die Hälfte der Deutschen beim Urlaub auf das Auto. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands ergeben. Konkret sind es 54 Prozent der Bundesbürger, die mit dem Auto in den Sommerurlaub fahren wollen.

“Für eine sichere und reibungslose Fahrt in den Urlaub sollte das Auto bedingungslos verkehrstüchtig sein”, sagt Frank Schneider, Experte für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. Die gründliche Überprüfung der Reifen, Bremsen und Fahrzeugflüssigkeiten stehen dabei ganz oben auf der Checkliste. Der TÜV-Verband gibt Tipps für den Fahrzeugcheck vor der Sommerreise.

Abgefahrene oder beschädigte Reifen können schwerwiegende Folgen haben – von erhöhtem Spritverbrauch über schlechtere Bodenhaftung bis hin zu platzenden Reifen. Schneider empfiehlt, die Bereifung vor jeder längeren Fahrt zu überprüfen. Ist der Reifendruck zu niedrig, muss er auf den vom Fahrzeughersteller empfohlenen Druck erhöht werden. Die Angaben zum Luftdruck stehen in der Betriebsanleitung, auf einem Aufkleber an der Fahrertür, der Innenseite des Tankdeckels oder in Reifendrucktabellen der Reifenhersteller. Üblicherweise geben Hersteller sogar vier Werte für den Luftdruck an: den Teillastdruck und den Volllastdruck mit voller Beladung jeweils für die Vorder- und die Hinterreifen.

Zusätzlich zum Luftdruck sollten Fahrer auch die Profiltiefe der Reifen überprüfen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe von Reifenprofilen beträgt 1,6 Millimeter. Allerdings sollten Autofahrer bei Sommerreifen darauf achten, dass das Profil mindestens 2,5 Millimeter, optimaler Weise 4 Millimeter, Tiefe aufweist.

Zu einer Überprüfung des Fahrzeugs gehört auch eine Kontrolle der Bremsen. Einen einfachen Bremsencheck können Autofahrer selbst vornehmen. “Wenn beim Betätigen der Bremsen ein Schleif- oder Quietschgeräusch zu hören ist oder eine Vibration zu spüren ist, sollte das Fahrzeug in eine Autowerkstatt gebracht werden”, sagt Schneider. In einer Fachwerkstatt wird dann das gesamte Bremssystem geprüft. Dabei wird auch kontrolliert, ob es Flüssigkeitslecks gibt und wie alt die Bremsflüssigkeit ist.

Eine Kontrolle der anderen Fahrzeugflüssigkeiten gehört ebenfalls zur Reisevorbereitung. Zu den Bordflüssigkeiten zählen das Wasser der Scheibenwischanlage, das Motoröl und die Kühlflüssigkeit. Sind die Füllstände zu niedrig, um einen sicheren Fahrzeugbetrieb zu gewährleisten, müssen die Flüssigkeiten nachgefüllt werden. Vor der Abfahrt sollte die Scheiben einmal grundgereinigt und die Waschanlage auf ihre Funktion geprüft werden.

Für eine freie Sicht sollten sich Autofahrer vergewissern, dass die Scheibe keine Schäden zum Beispiel als Folge von Steinschlägen aufweist. Alle Scheinwerfer und Lichter sollten einwandfrei funktionieren und richtig eingestellt sein. Vollbesetzt und mit Gepäck beladen kann es sein, dass die Scheinwerfer zu hoch strahlen und andere Verkehrsteilnehmer blenden. Links neben dem Lenkrad befindet sich das Rädchen für die Höhenkorrektur.

Zu einer Fahrzeuginspektion gehört auch, das Pannenset zu kontrollieren und gegebenenfalls die Vorräte aufzufüllen. Gepackt werden sollte das Fahrzeug dann so, dass Verbandkasten, Warndreieck und Warnweste im Notfall schnell zur Hand sind. Zur Vorbereitung auf ein Worst-Case-Szenario können auch eine Taschenlampe plus Batterien, Trinkwasser und nicht verderbliche Snacks, eine Decke sowie eine Grundausstattung Werkzeug plus gängiger Ersatzteile oder Nachfüll-Bordflüssigkeiten mitgeführt werden. Ins Handschuhfach gehören bei längeren Fahrten die eigenen Versicherungspapiere und die Notfallrufnummern der Reiseländer.

Andreas Reiners / glp

Tests für Reiserückkehrer gefordert

Die Viruslage ist in vielen Ländern längst noch nicht unter Kontrolle. Dennoch wollen viele Menschen in Deutschland nicht auf ihren Urlaub im Ausland verzichten. Das aber ist der Politik ein Dorn im Auge. Deshalb sprechen sich jetzt mehrere Ministerpräsidenten eindeutig für strengere Regeln für Corona-Tests bei der Rückkehr von Urlaubern nach Deutschland aus.

Er sei eindeutig dafür, sagte Berlins Regierungschef, Michael Müller, der derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist, in der ZDF-Sendung “Berlin direkt”. Zum Hintergrund: Die Bundesregierung bewertet regelmäßig die Corona-Lage im Ausland und unterscheidet dabei zwischen Virusvariantengebieten, in denen sich als besorgniserregend eingestufte Varianten ausbreiten, Hochinzidenzgebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200 und Risikogebieten mit über 50.

Bisher unterliegen nur Rückkehrer aus Risiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebieten Testpflichten. Wegen sinkender Infektionszahlen sind aber zuletzt zahlreiche Urlaubsgebiete in Europa aus der Liste der Risikogebiete gefallen. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland zurückkehrt, muss deshalb keine Einreisebeschränkungen mehr beachten.

Für Flugreisende gilt allerdings weiter eine generelle Testpflicht: Jeder – ob aus einem Risikogebiet oder nicht – muss schon vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen.

Ralf Loweg / glp

Meck-Pomm liegt an der Spitze

lle Ampeln zeigen grün: Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Inzidenzzahlen sinken und die Reisebeschränkungen werden gelockert. Prompt nimmt auch der Touristenandrang in Europas Urlaubsregionen zu. Dabei kann die Tourismus-Intensität einer Region anhand der Übernachtungen je Einwohner gemessen werden. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

So zählte Mecklenburg-Vorpommern als deutsche Region mit der höchsten Tourismus-Intensität im Jahr 2019 rund 19 Übernachtungen pro Einwohnerin und Einwohner, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Besonders krass ist das Verhältnis zwischen Urlaubsgästen und Einheimischen im EU-Vergleich in der südlichen Ägäis: Dort kommen im Durchschnitt 78 Übernachtungen auf einen Einwohner pro Jahr. Auf den Ionischen Inseln waren es 67 Übernachtungen pro Person. Südtirol und die kroatische Adriaküste kamen auf jeweils 63.

EU-weit standen 2019 rund 33 Millionen Übernachtungsgelegenheiten bereit. Einige Urlaubsregionen haben nur in den Sommermonaten Saison. Da sie in einer vergleichsweise kurzen Zeit möglichst viele Touristen anziehen wollen, sind ihre Übernachtungskapazitäten besonders hoch: Die EU-weit höchste Zahl verzeichnete 2019 die kroatische Adriaküste mit mehr als einer Million Schlafgelegenheiten (1.081.000). Auf Platz zwei lag die italienische Region Venezien mit 794.000 Schlafgelegenheiten, gefolgt von Katalonien mit seinen Ferienorten an der Costa Brava mit fast 792.000.

Im innerdeutschen Vergleich lag Mecklenburg-Vorpommern mit 317.000 Gästebetten vor Schleswig-Holstein (309.000) und der Region Oberbayern (270.000).

Rudolf Huber / glp

Kreuzfahrtschiffe stechen wieder in See

Für die Traumschiffe hat sich die Corona-Krise zum Albtraum entwickelt. Denn die Kreuzfahrtbranche kam in der Pandemie fast völlig zum Erliegen und gehörte gemeinsam mit dem Tourismussektor zu den großen Verlierern. Das soll sich schon bald ändern.

Denn die sinkenden Inzidenzwerte verbunden mit der Impfkampagne, deren Fortschritte immer spürbarer werden, wecken sowohl in der Branche als auch bei den Kreuzfahrtinteressierten die Hoffnung auf einen erfolgreichen Neustart im Jahr 2021. Als Beleg dafür ist jetzt zum ersten Mal seit rund sieben Monaten in Hamburg wieder ein Kreuzfahrtschiff mit Gästen in See gestochen.

Und ebenfalls erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist nun vor Palma in Mallorca ein Kreuzfahrtschiff vor Anker gegangen, die “Mein Schiff 2” der deutschen Reederei TUI Cruises. Es soll das erste von mehr als 20 sein, die bis Ende August 2021 diesen Hafen ansteuern, betont das Unternehmen voller Zuversicht.

Zum Hintergrund: Die Branche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein in Deutschland werden mit Kreuzfahrten Milliarden umgesetzt. Nach den Daten des Verbands erwirtschaftete der Bereich mit rund 48.000 Mitarbeitern im Jahr 2019 etwa 6,6 Milliarden Euro.

Aber auch die deutschen Schiffbauer wurden von der Krise hart getroffen. Denn viele Werften haben sich auf den Bau und die Wartung von Kreuzfahrtschiffen spezialisiert. Dass in dieser extrem schwierigen Zeit auch Arbeitsplätze abgebaut werden mussten, ist daher keine Überraschung. So blieben bei den Werften und Kreuzfahrtanbietern im wahrsten Sinne des Wortes viele Beschäftigte auf dem Trockenen.

Ralf Loweg / glp

Urlauber aufgepasst: Reisen soll erleichtert werden

Bei sommerlichen Temperaturen denken viele Menschen sofort an traumhaft schöne Strände. Doch in der Corona-Krise ist der Urlaub für die meisten schnell ins Wasser gefallen. Das soll sich mit den sinkenden Inzidenzzahlen jetzt ändern.

So soll das Reisen innerhalb der EU erleichtert werden. Darauf haben sich die EU-Staaten geeinigt und die Grenzwerte für Reisebeschränkungen gelockert. So sei vorgesehen, dass vollständig Geimpfte und Genesene keinen Reisebeschränkungen unterliegen sollen. Zudem sei geplant, dass Menschen aus Regionen mit wenigen Infektionen ebenfalls ohne Beschränkungen reisen können.

Und so sehen die neuen Corona-Grenzwerte aus: Jetzt werden beispielsweise nur noch die Gebiete “rot” ausgewiesen, die in den 14 Tagen zuvor zwischen 200 und 500 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet haben – oder zwischen 75 und 200 bei einem Anteil positiver Corona-Tests von über vier Prozent.

Zuvor hatten die unteren Grenzwerte noch bei 50 beziehungsweise 150 gelegen. Entsprechend wurden auch die Grenzwerte für “orangene” Gebiete mit mäßiger Ansteckungsgefahr und “grüne” Gebiete mit geringer Ansteckungsgefahr angepasst.

Von Reisenden aus orangen Gebieten könne ein Test verlangt werden, so die EU-Kommission. Wer aus einem roten Gebiet kommt, für den könne Quarantänepflicht gelten. Für die Einteilung der Gebiete in die Farben Grün, Orange, Rot und Dunkelrot sind die aktuellen Fallzahlen sowie die Positivrate von Tests verantwortlich.

Was bedeutet das für Deutschland? Derzeit ist nur Mecklenburg-Vorpommern als einziges Bundesland ein grünes Gebiet nach den Maßstäben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC).

Ralf Loweg / glp

Flugbranche wieder etwas im Aufwind

Von den Höhenflügen vergangener Tage ist die Flugbranche immer noch meilenweit entfernt. Doch ein laues Sommerlüftchen treibt die Zahlen trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie jetzt langsam wieder nach oben.

So zählte der Flughafen Frankfurt im Mai 2021 rund 1,25 Millionen Passagiere. Gegenüber Mai 2020 bedeutet das ein Plus von sagenhaften 356,9 Prozent. Doch Vorsicht: Der Vorjahresmonat weist allerdings einen sehr niedrigen Vergleichswert auf, da der Flugverkehr infolge der steigenden Infektionszahlen im Frühjahr 2020 weitestgehend zum Erliegen kam.

Da die Reise-Warnungen nach und nach aufgehoben werden und die Inzidenzwerte stetig sinken, gibt es vor allem bei europäischen Urlaubszielen eine steigende Nachfrage gegenüber den vergangenen Monaten. An vier Tagen im Mai reisten laut der Fraport AG mehr als 50.000 Passagiere über Frankfurt Airport, so viele wie zuletzt während der Erholungsphase in der vergangenen Sommersaison. Verglichen mit Mai 2019 war das Passagieraufkommen allerdings immer noch um 80,0 Prozent deutlich rückläufig.

Betracht man die ersten fünf Monate 2021, beträgt das Passagieraufkommen mehr als 4,7 Millionen Fluggäste, das entspricht einem Minus von 59,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 beziehungsweise um 82,6 Prozent gegenüber 2019.

Das Cargo-Volumen legte weiter zu und erzielte ein Plus von 27,2 Prozent auf 204.233 Tonnen (plus 10,0 Prozent gegenüber Mai 2019). Mit 16.977 Starts und Landungen stieg die Zahl der Flugbewegungen gegenüber Mai 2020 um 118,7 Prozent.

Alle internationalen Konzern-Flughäfen verbuchten ebenfalls deutliche Zuwächse von teils mehreren hundert Prozent, allerdings wiederum auf Basis des stark reduzierten Aufkommens im Mai 2020. Im Vergleich zu Mai 2019 gingen die Fluggastzahlen an den Konzern-Flughäfen letztlich deutlich zurück.

Ralf Loweg / glp

Umfrage: Reisen ja – aber nicht um jeden Preis

Trotz ungebrochener Lust am Reisen stehen viele Deutsche dem Thema eher rational gegenüber. So antworteten 62 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von Opinium Research im Auftrag von Kartierungs-Spezialist TomTom, dass sie nicht um jeden Preis in den Urlaub fahren würden: Für sie wäre eine anschließende Quarantäne ein Ausschlusskriterium. 47 Prozent antworteten, dass sie dieses Jahr auf eine Urlaubsreise verzichten würden, wenn sie dafür 2022 sicher wieder verreisen könnten.

Für die Umfrage wurden 1.000 Personen im Alter ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Dabei gaben nur zehn Prozent an, in diesem Jahr ganz auf einen Urlaub zu verzichten. Mit 39 Prozent ist die Pandemie der am häufigsten genannte Grund für einen Verzicht. Rund 22 Prozent derer, die 2021 keinen Urlaub planen, führen wirtschaftliche Gründe an: Sie können ihn sich dieses Jahr schlicht nicht leisten.

Bei den potentiellen Urlaubszielen rangiert Deutschland auf Platz eins, gefolgt von Österreich, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Länder wie Griechenland oder die Türkei, die in den Jahren vor der Pandemie zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen zählten, finden sich nicht unter den Top-Destinationen 2021. Auf die Frage “Werden Sie auch nach dem Abflauen der Pandemie eher im eigenen Land Urlaub machen?” sagten immerhin 37 Prozent, dass dies wahrscheinlich sei.

Ein wichtiges Kriterium für die Wahl der Urlaubsdestination 2021 ist deren Erreichbarkeit mit dem Auto. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihrer Meinung nach sicherer ist, während der Pandemie mit dem eigenen Auto zu verreisen als mit Flugzeug oder Bahn.

Vor dem Ausbruch der Pandemie fuhren 66 Prozent der Antwortenden mit dem Auto in den Urlaub, dieses Jahr wollen sich 74 Prozent hinters Steuer setzen. Sowohl die Bahn (minus sieben Prozentpunkte) als auch das Flugzeug (minus 30 Prozent) verlieren dieses Jahr deutlich an Popularität.

Wie groß die Lust am Reisen der Deutschen aktuell ist und dass das Auto dabei eine zentrale Rollte spielt, zeigt ein Blick auf die Verkehrsdaten während des Pfingstwochenendes. TomTom hat dazu die Anzahl der anonymisierten GPS-Messungen an den großen Autobahn-Grenzübergangen nach Österreich, Frankreich und in die Niederlande an zwei Wochenenden im Mai sowie an Christi Himmelfahrt und Pfingsten ausgewertet und miteinander verglichen. Dabei zeigt sich deutlich, dass an Pfingsten – aber auch an Christi Himmelfahrt – deutlich mehr Pkw von Deutschland ins benachbarte Ausland gefahren sind als an den beiden Vergleichswochenenden.

Rudolf Huber / glp

Kurzstreckenflüge dominieren

Kurzstreckenflüge gelten gemeinhin als Klima-Killer. Deshalb gibt es aktuell Bestrebungen, sie einzuschränken oder gar ganz zu verbieten, um die Menschen so zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen.

Doch was sind überhaupt Kurzstreckenflüge? Laut Definition handelt es sich hierbei um Flüge mit einer Distanz bis 1.000 Kilometer. Und diese hatten im Jahr 2020 einen Anteil von 53 Prozent an allen Passagierflügen, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war der Anteil damit trotz Corona-bedingt zurückgegangener Passagierzahlen ähnlich hoch wie vor der Pandemie: Im Jahr 2019 waren ebenfalls gut die Hälfte (54 Prozent) aller Passagierflüge Kurzstreckenflüge.

Bei der Betrachtung der Zahlen muss aber der Rückgang der Flugreisen im Corona-Jahr 2020 berücksichtigt werden: Mit 596.000 Passagierflügen gab es in Deutschland rund 66 Prozent weniger als vor Ausbruch der Pandemie (2019: 1,74 Millionen Flüge).

Während die Zahl der Passagierflüge insgesamt in den Jahren vor Ausbruch der Pandemie anstieg – von 1,61 Millionen Flügen im Jahr 2010 auf 1,74 Millionen im Jahr 2019 -, ging die Zahl der Inlandsflüge im selben Zeitraum von 289.000 auf 241 000 zurück.

Und noch etwas: Fast die Hälfte (48 Prozent) aller Inlandsflüge entfiel 2020 auf Distanzen zwischen 400 und 500 Kilometern.

Und nun zum Umwelt-Aspekt: Die Passagierflüge in Deutschland im Jahr 2020 waren nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für einen CO2-Ausstoß von insgesamt 9,75 Millionen Tonnen verantwortlich.

Davon gingen 740.000 Tonnen auf das Konto von reinen Inlandsflügen – das entsprach einem Anteil von knapp acht Prozent. Der Corona-bedingte Einbruch des gesamten Passagierflugverkehrs in Deutschland wirkte sich stark auf dessen Emissionen aus: Der CO2-Ausstoß ging gegenüber 2019 um 63 Prozent zurück.

Ralf Loweg

Ab in den Urlaub: So Reisen die Deutschen

Mit den sinkenden Inzidenzen steigt das Reisefieber. Die Buchungen für den Sommerurlaub nehmen aktuell Tag für Tag zu. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) beobachtet eine “weiter steigende Urlaubslust”.

Doch wohin zieht es die Deutschen? “Neben dem Urlaub im eigenen Land sowie den angrenzenden Ländern wie Österreich, die Schweiz oder Italien sind derzeit besonders Flugpauschalreisen zu den klassischen, beliebten Urlaubszielen wie Spanien, Griechenland, Portugal, Kroatien und auch in die Türkei gefragt”, erläutert DRV-Sprecherin Kerstin Heinen.

Gerade in unsicheren Zeiten setzen die Menschen auf die Zielgebiete, die sie kennen und in denen sie sich gut aufgehoben fühlen. Bei den aktuell eingegangenen Buchungen für den Sommer 2021 liege die Türkei hinter Spanien und Griechenland auf Platz 3, so der DRV.

Allerdings sei zu berücksichtigen, dass es bislang gerade einmal rund ein Drittel der Buchungen im Vergleich zu 2019 – einem “normalen” Sommer ohne Corona – gegeben habe. “Mit weiter voranschreitenden Impfungen, einer schlüssigen Teststrategie und umfassenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wird sich das vorhandene Fernweh auch noch stärker in den Buchungen zeigen”, erwartet Heinen.

Die Faktoren für die Buchung einer privaten Flugreise sind der Wegfall der Quarantäne im Zielland und bei der Rückkehr nach Deutschland (50 Prozent) sowie die Aufhebung der behördlichen Reisebeschränkungen (46 Prozent). Das ergibt eine repräsentative Erhebung des Flughafenverbandes ADV.

“Das individuelle Mobilitätsbedürfnis ist vorhanden, kann sich aber noch nicht voll entfalten,” so die Analyse des ADV. Die Folge: Reisen werden zurzeit noch kurzfristig gebucht. Und dann heißt es: Ab in den Urlaub.

Ralf Loweg / glp

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