Kreuzfahrt-Reisen um 93 Prozent eingebrochen

Die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrt-Boom massiv ausgebremst. Im Jahr 2020 starteten rund 530.000 Passagiere und damit rund 93 Prozent weniger als im Vorjahr eine Hochseekreuzfahrt in der EU, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Daten des EU-Statistikamts Eurostat mit. Im Vorkrisenjahr 2019 waren es noch 7,4 Millionen Passagiere – so viele wie nie zuvor.

Urlaub auf hoher See mit einem Start in Deutschland oder einem anderen EU-Land wurde seit dem Jahr 2014 immer beliebter und erlebte bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie einen kontinuierlichen Aufschwung. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 nahmen knapp 4,8 Millionen Passagiere ihre Kreuzfahrt in der EU auf. Die überwiegende Mehrheit der Passagiere begann ihre Kreuzfahrt im Jahr 2020 in einem von fünf EU-Mitgliedstaaten: Mit 222.000 Passagieren machte Spanien 42 Prozent des EU-Gesamtvolumens aus, gefolgt von Italien (125.000 Passagiere beziehungsweise 24 Prozent), Frankreich (98.000 Passagiere beziehungsweise 18 Prozent), Deutschland (54.000 Passagiere beziehungsweise 10 Prozent) und Belgien (15.000 Passagiere beziehungsweise 3 Prozent).

Im Vergleich zum Jahr 2019 verzeichneten alle Länder massive Einbrüche der Passagierzahlen – auch Deutschland. Von den deutschen Kreuzfahrthäfen an Nordsee und Ostsee starteten im Jahr 2020 rund 96 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr. Im Jahr 2019 waren es noch 1,3 Millionen Passagiere.

red / dts

Starker Reiserückgang: Weltweiter Tourismus so niedrig wie seit 1987

Die Corona-Pandemie hat der Tourismusbranche auch im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Laut Reise-Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) ist der internationale Tourismus im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 um mehr als 70 Prozent zurückgegangen. “Er ist damit auf dem Niveau von 1987”, heißt es in der Analyse, über die die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” berichten.

Weltweit werde die Zahl der Ankünfte von ausländischen Gästen 2021 bei rund 351 Millionen liegen, hat die Forschungsgemeinschaft um den Tourismusexperten Martin Lohmann errechnet. Im Vorjahr waren es noch 381 Millionen Besucher. Zum Vergleich: Im letzten pandemiefreien Jahr 2019 lag diese Zahl bei 1,46 Milliarden.

Der Rückgang zur Vor-Corona-Zeit zeigt sich auf breiter Front: Gegenüber 2019 verzeichneten die deutschen Reiseveranstalter ein Umsatzminus von 69 Prozent, die deutschen Flughäfen einen Passagierrückgang von 70 Prozent, Kreuzfahrtreedereien ein Buchungsminus von 75 Prozent. Und die Reisebüros hatten laut der vorliegenden Zahlen der ersten elf Monate einen Umsatzrückgang von 73 Prozent zum selben Zeitraum 2019 zu verzeichnen. In Deutschland sank die Zahl der Übernachtungen von Januar bis Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 6 Prozent, nach einem Minus von 36 Prozent im Vorjahr.

Demnach rechnen die Forscher für das gesamte Jahr 2021 mit 284 Millionen Übernachtungen (2020: 302 Millionen). 2019 waren es noch 496 Millionen gewesen. Bei den Urlaubsreisen sah die Entwicklung ähnlich aus: In den vergangenen beiden Jahren sind die Deutschen weniger verreist als zuvor – rund 50 Millionen Mal (minus 29 Prozent gegenüber 2019).

Bei der Zahl der Kurzurlaubsreisen zwischen zwei und vier Tagen gab es 2021 mit 48 Millionen zwar ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2020 – verglichen mit dem letzten coronafreien Jahr 2019 jedoch bedeutet dies ein Minus von 50 Prozent. Ein Rückgang sei in allen Bevölkerungsgruppen zu verzeichnen gewesen, heißt es in der Reise-Analyse 2022. “Besonders sank die Teilnahme an Urlaubsreisen bei Älteren über 60 Jahre und Personen aus Haushalten mit geringem Einkommen.” Die Campingbranche hingegen profitierte von den Auswirkungen der Pandemie: Noch nie waren so viele Deutsche an Ferien mit einem Wohnmobil (15 Prozent) oder im Caravan (12 Prozent) interessiert.

red / dts

Vollere Züge an Weihnachtsfeiertagen als 2020 erwartet

Berlin – Wer an den Feiertagen mit der Deutschen Bahn (DB) zum Verwandtschaftsbesuch aufbrechen will, muss sich auf vollere Züge als an Weihnachten 2020 einstellen. “Die Buchungszahlen zu Weihnachten liegen über den Zahlen des Vorjahres, aber immer noch 35 bis 40 Prozent unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019”, sagte eine DB-Sprecherin der “Welt am Sonntag”. Im vergangenen Jahr war die Bahn von einer durchschnittlichen Auslastung der Züge an den Feiertagen von 35 bis 40 Prozent ausgegangen, allerdings auch mit Spitzen von bis zu 60 Prozent auf einigen Strecken und Abschnitten.

2020 galt auch in der Weihnachtszeit noch die Regel, dass nur jeder zweite Sitzplatz in Fernverkehrszügen reserviert werden konnte, um für größere Abstände zu sorgen. Inzwischen sind wieder alle Sitze reservierbar, allerdings gilt auch in Zügen die 3G-Regel, wonach nur geimpfte, genesene oder getestete Fahrgäste einsteigen dürfen. Bei der DB hat man drei Tage ausgemacht, an denen es besonders eng werden dürfte.

“Da die Festtage in diesem Jahr auf das Wochenende fallen, erwarten wir besonders viele Reisende für die Tage direkt vor und nach den Weihnachtsfeiertagen, also am 23. sowie am 27. und 28. Dezember”, sagte die DB-Sprecherin. Man empfehle den Kunden deshalb, sich auf der Webseite oder in der DB-Navigator-App über die Auslastung der Züge zu informieren und einen Sitzplatz zu reservieren.

red / dts Nachrichtenagentur

BKA erstellt erstmals Lagebild zu Fluggastdaten

Berlin (dts) – Im vergangenen Jahr haben 70 Fluggesellschaften 104,56 Millionen Datensätze zu ihren Passagieren an das Bundeskriminalamt (BKA) übermittelt. Das geht aus dem vertraulichen “Lagebild 2020 Passenger Information Unit” hervor, das die Wiesbadener Behörde erstmals erstellt hat und über das die “Welt am Sonntag” berichtet. Noch nie wurden so viele Fluggastdaten erfasst – obwohl während der Pandemie deutlich weniger geflogen wurde.

Es werden die Daten zu allen grenzüberschreitenden Flügen aus und nach Deutschland gespeichert, um terroristische Straftaten und schwere Kriminalität zu bekämpfen. Laut Lagebild wurden aus den Datensätzen 78.179 Passagiere herausgefiltert und “fachlich überprüft”. Das wiederum führte zu 5.347 Treffern (“positiv überprüft”).

In 3.593 Fällen schaltete das BKA die Bundespolizei oder den Zoll ein, die für die Flughäfen zuständig sind. So gab es 333 Fahndungen “mit Terrorismusbezug”. Dazu gehörten die Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten (35 Verdachtsfälle) und 14 Fälle von Terrorismusfinanzierung.

Insgesamt wurden 460 Personen festgenommen. Für Ulrich Kelber (SPD), den Bundesbeauftragten für den Datenschutz, stehen Aufwand und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis. Es werde “eine unfassbar große Menge an Daten” erfasst, sagte er der “Welt am Sonntag”.

Ebenso kritisch beurteilte er den langen Zeitraum der Speicherung von fünf Jahren. FDP-Vizefraktionschef Stephan Thomae sagte der Zeitung: “In einem Rechtsstaat ist eine verdachtsunabhängige Speicherung auf Vorrat hochproblematisch.” Alle Fluggäste würden als potentielle Verdächtige behandelt: “Dies wirft die Frage auf, ob das wirklich verhältnismäßig ist.”

Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) monierte die “sehr bedenklichen Praktiken” einer “sozusagen anlasslosen Rasterfahndung”. Auch Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz kritisierte “die lupenreine anlasslose Massenspeicherung”. Geregelt ist das Vorgehen im Fluggastdatengesetz, das auf einer EU-Richtlinie basiert.

Laut BKA sind gegen das Gesetz inzwischen mehrere Klagen anhängig, die deutsche Gerichte dem Europäischen Gerichtshof zur Entscheidung vorgelegt hätten. Ein Grundsatzurteil der Luxemburger Richter wird im Frühsommer 2022 erwartet, berichtet die “Welt am Sonntag”. Das BKA rechnet danach mit einem rechtlichen “Anpassungsbedarf” für Deutschland.

 

Mehr Übernachtungen: Tourismus in Deutschland erholt sich weiter

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der Tourismus in Deutschland zieht weiter an, hat das Vor-Corona-Niveau aber noch nicht wieder erreicht. Im September 2021 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 45,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, 10,1 Prozent mehr Übernachtungen als im September 2020, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Allerdings lagen die Übernachtungszahlen noch 5,0 Prozent unter dem Niveau vom September des Vorkrisenjahres 2019. Die Trends zum Urlaub im eigenen Land und zum Camping hielten im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum an.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im September 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,1 Prozent auf 40,8 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 30,2 Prozent auf 4,5 Millionen. Im Vergleich zum September 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sogar 3,0 Prozent höher.

Dies zeigt weiterhin einen starken Trend zum Urlaub im eigenen Land. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland lag jedoch trotz des deutlichen Anstiegs gegenüber dem Vorjahresmonat immer noch 45,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Untergliedert nach Unterkunftstypen entfielen knapp 58 Prozent der Übernachtungen im September 2021 auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen.

Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten machten knapp 22 Prozent der Übernachtungen aus, gefolgt von den Campingplätzen und den sonstigen tourismusrelevanten Unterkünften mit je 10 Prozent. Die Verteilung hat sich im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 vor allem zugunsten des Campingbereichs verändert. So entfielen im September 2019 lediglich 7 Prozent der Übernachtungen auf Campingplätze, im September 2020 waren es 13 Prozent.

Hier lässt sich eine coronabedingte Verschiebung vermuten, da auf Campingplätzen eine kontaktarme Unterbringung leichter realisierbar ist als in anderen Unterkünften. Von Januar bis September 2021 konnten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 224,0 Millionen Übernachtungen verbuchen. Das waren 11,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dabei war die erste Jahreshälfte 2021 allerdings über einen längeren Zeitraum (teilweise bis Anfang Juni) durch ein coronabedingtes Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste beeinflusst. Im Jahr 2020 waren in der ersten Jahreshälfte dagegen nur etwa zwei Monate (Mitte März bis Mitte Mai) davon betroffen. Bis einschließlich Februar 2020 war der Tourismus in Deutschland über viele Jahre hinweg stabil im Aufwärtstrend, bevor die Pandemie die Branche stark beeinträchtigte.

Das erste Corona-Jahr 2020 brachte neben massiven Schwankungen der Übernachtungszahlen in der Beherbergung insgesamt auch schwerwiegende Einbußen für die Hotellerie. Insbesondere in städtischen Zentren, die oft stark auf Geschäftstourismus und internationale Gäste ausgerichtet sind, brachen die Übernachtungszahlen ein. So nahmen die Übernachtungszahlen in den Städten 2020 um mehr als die Hälfte (-54,3 Prozent) gegenüber 2019 ab.

In den kleineren Städten und Vororten fielen die Einbußen mit einem knappen Drittel (-32,9 Prozent) etwas geringer aus und in den ländlichen Gebieten musste ein Minus von gut einem Viertel (-27,6 Prozent) hingenommen werden. Gäste aus dem Ausland blieben aufgrund von Reisebeschränkungen und pandemiebedingten Veränderungen im individuellen Reiseverhalten deutschlandweit phasenweise fast vollständig aus.

 

 

Luftverkehr peilt Vorkrisen-Niveau an

Am 31. Oktober 2021 beginnt der Winterflugplan 2021/2022. In den Flugplänen an den deutschen Flughäfen sind gegenüber dem Vorkrisenniveau 68 Prozent des Flugangebots wiederhergestellt. Das so eine aktuelle Auswertung des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

“Wir sehen Licht am Ende des Tunnels, aber wichtige Verkehrsströme sind nach wie vor durch Reisebeschränkungen blockiert. Insbesondere im Verkehr mit asiatischen Ländern bleibt das Flugangebot spürbar hinter dem Vorkrisenniveau zurück”, so BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. “Hier braucht es dringend praktikable Regelungen bei den Einreisebestimmungen, die sich am tatsächlichen Pandemiegeschehen orientieren, damit ein nachfragegerechtes Flugangebot aufgebaut werden kann.”

Trotz der starken Zunahme des Flugangebots sei die wirtschaftliche Lage der Luftverkehrsunternehmen aufgrund der massiven Verluste und der Verschuldungssituation erheblich angespannt. “Umso wichtiger ist im Hinblick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Luftfahrt, dass den Unternehmen nicht weitere wettbewerbsverzerrende Sonderlasten auferlegt werden”, so von Randow.

Im Verkehr zu interkontinentalen Zielen werden im Winter wieder 71 Prozent der Flüge des Vorkrisen-Niveaus angeboten. Insgesamt werden von den 140 interkontinentalen Zielen, die vor der Krise angeflogen wurden, 119 wieder bedient. Vor allem das Angebot in Zielländer, in denen jetzt Reisebeschränkungen abgebaut werden, kehrt mit dem Winterflugplan wieder zurück – etwa der transatlantische Verkehr in die USA und nach Kanada.

Das Angebot in Länder, in denen nach wie vor rigide Reisebeschränkungen gelten, kommt laut BDL “nur in geringem Maße zurück in den Markt. Ganz besonders gilt das für den Verkehr mit asiatischen Zielen: Das Angebot nach Indien und Japan ist unterproportional wiederhergestellt”. China und Thailand – grundsätzlich sehr wichtige Märkte auch im internationalen Wirtschaftsverkehr – seien aufgrund der dortigen rigiden Reisebeschränkungen gar nicht mehr unter den Top-15-Zielländern im Interkontinentalverkehr.

Das Angebot zu innereuropäischen Zielen ist zu 72 Prozent wiederhergestellt. Insbesondere das Flugangebot in die Ferienländer Spanien, Portugal, Griechenland und Türkei ist weitgehend wieder im Markt. Das Flugangebot in die Türkei geht sogar über den Winterflugplan 2019/2020 hinaus. Das Flugnetz insgesamt ist größtenteils wiederhergestellt: Von den 185 europäischen Zielen, die vor der Krise angeflogen wurden, sind 183 wieder in den Flugplänen.

Der innerdeutsche Verkehr zeigt im aktuellen Winterflugplan eine Wiederaufnahme-Rate von 50 Prozent. Gründe für die unterproportionale Entwicklung sind vielseitig. Dazu gehören eine veränderte Verkehrsmittelwahl bei den Menschen, die verstärkt Pkw und Bahn nutzen, weitere Fortschritte bei der Verknüpfung von Bahn- und Luftverkehr, der Rückzug des Anbieters easyJet aus dem innerdeutschen Markt sowie der Wegfall von Reiseanlässen, etwa durch ausfallende Messen und Veranstaltungen.

Rudolf Huber / glp

Schäden durch Sturmtief “Ignatz” – Bahn-Verkehr in NRW eingestellt

Ratingen (dts) – Sturmtief “Ignatz” hat am Donnerstag Schäden in manchen Teilen Deutschlands verursacht. Die Bahn teilte mit, es komme bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen. Aufgrund von Unwetterschäden wurde der Fernverkehr in NRW vorübergehend komplett eingestellt.

Vielerorts stürzten Bäume um, und das auch innerorts wie beispielsweise in Ratingen, die Feuerwehr musste ausrücken. Der Deutsche Wetterdienst warnt für das ganze Land vor Unwetter mit verbreitet orkanartigen Böen. Insbesondere in Sachsen soll es dazu den Tag über schwere Gewitter geben, auf dem Brocken gar “extreme” Orkanböen, wie es hieß.

Tourismus in Deutschland weiter im Aufwind: Vorkrisenniveau von August 2019 fast wieder erreicht

Im August 2021 haben die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 56,1 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste verbucht. Das waren 13,4 % mehr Übernachtungen als im August 2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt. Die Übernachtungszahlen im August dieses Jahres lagen damit nur noch 3,1 % unter dem August 2019 und haben das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,7 % auf 51,0 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 10,0 % auf 5,1 Millionen. Im Vergleich zum August 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sogar 8,2 % höher. Dies zeigt einen starken Trend zum Urlaub im eigenen Land während der Corona-Krise. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland lag hingegen noch immer 52,7 % unter dem Vorkrisenniveau. Möglicherweise bevorzugte auch diese Gästegruppe krisenbedingt heimische Regionen.

Januar bis August 2021: 15 % weniger Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum

Von Januar bis August 2021 haben die Beherbergungsbetriebe insgesamt 180,3 Millionen Übernachtungen verbucht. Das waren 15,0 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war die erste Jahreshälfte 2021 allerdings über einen längeren Zeitraum (teilweise bis Anfang Juni) durch ein coronabedingtes Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste beeinflusst. Im Jahr 2020 waren in der ersten Jahreshälfte etwa zwei Monate (Mitte März bis Mitte Mai) davon betroffen.

red

So beeinflusst die Pandemie den Urlaub der Deutschen

Die Corona-Pandemie hat den Urlaub der Deutschen verändert. Im Vergleich zum Vorjahr sind deutlich mehr Menschen in den Urlaub gereist. Gleichzeitig blieb die Pandemie eine bestimmende Einflussgröße bei der Wahl der Urlaubsform, der Anreise sowie der Modalitäten.

Der ADAC macht folgende übergeordnete Trends aus: Buchungen wurden deutlich kurzfristiger getätigt. Eine ADAC Umfrage hat ergeben, dass rund die Hälfte der Befragten ihren Haupturlaub knapp vor dem Reiseantritt oder gar nicht vorab buchen wollte. Die Eigenanreise wurde gegenüber Flug und Bahn deutlich bevorzugt. Reisen innerhalb Deutschlands oder ins europäische Ausland waren überdurchschnittlich beliebt. Und der PKW war für viele Menschen das Verkehrsmittel der Wahl für die Fahrt in den Urlaub, was sich auch in den Stauzahlen niederschlägt.

Konkret haben Urlauber in diesem Sommer besonders häufig Deutschland als Reiseziel gewählt. Nach einer Auswertung des ADAC von knapp 380.000 Routenplanungen, die im Rahmen der Urlaubsberatung von ADAC Mitgliedern getätigt wurden, bleibt Deutschland mit 26,1 Prozent das beliebteste Reiseziel im Jahr 2021. Es verliert aber gegenüber 2020 (- 4,8 Prozent). Italien belegt Platz zwei und konnte u.a. wegen des mäßigen Wetters in Teilen von Deutschland und wegen der aufgehobenen Beschränkungen deutlich zulegen (+ 4,5 Prozent). Es hat als Reisedestination fast die Bedeutung erreicht, die es vor der Pandemie hatte. Deutlich mehr Menschen besuchten in diesem Sommer die Türkei, das Land belegt mit 7,5 Prozent Zuwachs im Ranking Platz 3. Kroatien, das 2020 stark gewachsen war, büßt geringfügig wieder ein und ist im Sommer 2021, das viert-beliebteste Urlaubsland.

Fortgesetzt haben sich folgende Trends, die sich teilweise schon vor Corona abgezeichnet haben: Hohe Zuwachsraten erfährt der Camping-Urlaub insbesondere in Deutschland. Wachsendes Interesse verzeichnet auch der Hausboot-Urlaub. Hier kommen Charter-Anbieter an die Kapazitätsgrenze und auch die Infrastruktur wie Häfen und Schleusen sind überlastet.

Der hohe Anteil an Auto-Urlaubern schlägt sich auch in den ADAC Stauzahlen nieder: In den Monaten Juli und August zählte der ADAC 169.000 Staus mit einer Gesamtlänge von rund 244.000 Kilometern.

Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich bei der Zahl der Staus ein Plus von rund 50 Prozent. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg die Zahl der Staus um rund 25 Prozent.

Andreas Reiners / glp

Das müssen Sie vor dem Italien-Urlaub beachten

Corona macht das Reisen kompliziert. Besser gesagt: Die Behörden haben kleine Bürokratie-Monster erschaffen. Beispiel: Urlaubs-Land Italien. Der 3-G-Standard (Geimpfte, Genesene, Getestete) genügt nicht mehr. Ein online erhältliches Formular gilt es auszufüllen. Problem: Erstens wissen nicht alle Touristen, dass es diese Hürde gibt. Und zweitens ist das Procedere nicht gerade einfach.

“EU dPLF” heißt das Einreiseformular, dessen kryptische Abkürzung bereits Bände spricht. “Wir haben rein zufällig beim Gespräch mit einem ADAC-Mitarbeiter von diesen Bestimmungen erfahren”, sagt der Düsseldorfer Rentner Bernhard Wagner gegenüber dem Motor-Informations-Dienst (mid). Er und seine Frau seien derzeit im Schwarzwald und wollten mit dem Auto über die Schweiz nach Südtirol. Mit dem veralteten Handy könne man sich nicht registrieren. Und ein Smartphone besitze er nicht.

Die bisherige mid-Recherche nach Anlaufstellen, die im Bereich IT ungeübten Touristen behilflich sein könnten, blieb ergebnislos. Das Formular ist zudem trotz der umständlichen Menüführung inklusive Verifizierung der Mailadresse auch noch lückenhaft. Es fehlen Reiseziele und Grenzübergänge, die aber angegeben werden müssen. Selbst versierte PC-Nutzer schauen verdutzt auf den Bildschirm.

Den Tourismus-Behörden und auch dem Auswärtigen Amt fällt als Service nicht mehr ein, als das ziemlich monströse “EU digitales Passagier-Lokalisierungs-Formular (EU dPLF)” zu verlinken. Darüber, wie das italienische Behördenpersonal im Land und an den Grenzen konkret verfährt, ist noch nichts Spruchreifes bekannt. Dass es zu Konfusionen kommt, ist schon mal garantiert. Und ob dem Virus dadurch Einhalt geboten wird, müssen Gesundheitsexperten beurteilen.

Lars Wallerang / glp

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