Flugbranche wieder etwas im Aufwind

Von den Höhenflügen vergangener Tage ist die Flugbranche immer noch meilenweit entfernt. Doch ein laues Sommerlüftchen treibt die Zahlen trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie jetzt langsam wieder nach oben.

So zählte der Flughafen Frankfurt im Mai 2021 rund 1,25 Millionen Passagiere. Gegenüber Mai 2020 bedeutet das ein Plus von sagenhaften 356,9 Prozent. Doch Vorsicht: Der Vorjahresmonat weist allerdings einen sehr niedrigen Vergleichswert auf, da der Flugverkehr infolge der steigenden Infektionszahlen im Frühjahr 2020 weitestgehend zum Erliegen kam.

Da die Reise-Warnungen nach und nach aufgehoben werden und die Inzidenzwerte stetig sinken, gibt es vor allem bei europäischen Urlaubszielen eine steigende Nachfrage gegenüber den vergangenen Monaten. An vier Tagen im Mai reisten laut der Fraport AG mehr als 50.000 Passagiere über Frankfurt Airport, so viele wie zuletzt während der Erholungsphase in der vergangenen Sommersaison. Verglichen mit Mai 2019 war das Passagieraufkommen allerdings immer noch um 80,0 Prozent deutlich rückläufig.

Betracht man die ersten fünf Monate 2021, beträgt das Passagieraufkommen mehr als 4,7 Millionen Fluggäste, das entspricht einem Minus von 59,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 beziehungsweise um 82,6 Prozent gegenüber 2019.

Das Cargo-Volumen legte weiter zu und erzielte ein Plus von 27,2 Prozent auf 204.233 Tonnen (plus 10,0 Prozent gegenüber Mai 2019). Mit 16.977 Starts und Landungen stieg die Zahl der Flugbewegungen gegenüber Mai 2020 um 118,7 Prozent.

Alle internationalen Konzern-Flughäfen verbuchten ebenfalls deutliche Zuwächse von teils mehreren hundert Prozent, allerdings wiederum auf Basis des stark reduzierten Aufkommens im Mai 2020. Im Vergleich zu Mai 2019 gingen die Fluggastzahlen an den Konzern-Flughäfen letztlich deutlich zurück.

Ralf Loweg / glp

Umfrage: Reisen ja – aber nicht um jeden Preis

Trotz ungebrochener Lust am Reisen stehen viele Deutsche dem Thema eher rational gegenüber. So antworteten 62 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von Opinium Research im Auftrag von Kartierungs-Spezialist TomTom, dass sie nicht um jeden Preis in den Urlaub fahren würden: Für sie wäre eine anschließende Quarantäne ein Ausschlusskriterium. 47 Prozent antworteten, dass sie dieses Jahr auf eine Urlaubsreise verzichten würden, wenn sie dafür 2022 sicher wieder verreisen könnten.

Für die Umfrage wurden 1.000 Personen im Alter ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Dabei gaben nur zehn Prozent an, in diesem Jahr ganz auf einen Urlaub zu verzichten. Mit 39 Prozent ist die Pandemie der am häufigsten genannte Grund für einen Verzicht. Rund 22 Prozent derer, die 2021 keinen Urlaub planen, führen wirtschaftliche Gründe an: Sie können ihn sich dieses Jahr schlicht nicht leisten.

Bei den potentiellen Urlaubszielen rangiert Deutschland auf Platz eins, gefolgt von Österreich, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Länder wie Griechenland oder die Türkei, die in den Jahren vor der Pandemie zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen zählten, finden sich nicht unter den Top-Destinationen 2021. Auf die Frage “Werden Sie auch nach dem Abflauen der Pandemie eher im eigenen Land Urlaub machen?” sagten immerhin 37 Prozent, dass dies wahrscheinlich sei.

Ein wichtiges Kriterium für die Wahl der Urlaubsdestination 2021 ist deren Erreichbarkeit mit dem Auto. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihrer Meinung nach sicherer ist, während der Pandemie mit dem eigenen Auto zu verreisen als mit Flugzeug oder Bahn.

Vor dem Ausbruch der Pandemie fuhren 66 Prozent der Antwortenden mit dem Auto in den Urlaub, dieses Jahr wollen sich 74 Prozent hinters Steuer setzen. Sowohl die Bahn (minus sieben Prozentpunkte) als auch das Flugzeug (minus 30 Prozent) verlieren dieses Jahr deutlich an Popularität.

Wie groß die Lust am Reisen der Deutschen aktuell ist und dass das Auto dabei eine zentrale Rollte spielt, zeigt ein Blick auf die Verkehrsdaten während des Pfingstwochenendes. TomTom hat dazu die Anzahl der anonymisierten GPS-Messungen an den großen Autobahn-Grenzübergangen nach Österreich, Frankreich und in die Niederlande an zwei Wochenenden im Mai sowie an Christi Himmelfahrt und Pfingsten ausgewertet und miteinander verglichen. Dabei zeigt sich deutlich, dass an Pfingsten – aber auch an Christi Himmelfahrt – deutlich mehr Pkw von Deutschland ins benachbarte Ausland gefahren sind als an den beiden Vergleichswochenenden.

Rudolf Huber / glp

Kurzstreckenflüge dominieren

Kurzstreckenflüge gelten gemeinhin als Klima-Killer. Deshalb gibt es aktuell Bestrebungen, sie einzuschränken oder gar ganz zu verbieten, um die Menschen so zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen.

Doch was sind überhaupt Kurzstreckenflüge? Laut Definition handelt es sich hierbei um Flüge mit einer Distanz bis 1.000 Kilometer. Und diese hatten im Jahr 2020 einen Anteil von 53 Prozent an allen Passagierflügen, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war der Anteil damit trotz Corona-bedingt zurückgegangener Passagierzahlen ähnlich hoch wie vor der Pandemie: Im Jahr 2019 waren ebenfalls gut die Hälfte (54 Prozent) aller Passagierflüge Kurzstreckenflüge.

Bei der Betrachtung der Zahlen muss aber der Rückgang der Flugreisen im Corona-Jahr 2020 berücksichtigt werden: Mit 596.000 Passagierflügen gab es in Deutschland rund 66 Prozent weniger als vor Ausbruch der Pandemie (2019: 1,74 Millionen Flüge).

Während die Zahl der Passagierflüge insgesamt in den Jahren vor Ausbruch der Pandemie anstieg – von 1,61 Millionen Flügen im Jahr 2010 auf 1,74 Millionen im Jahr 2019 -, ging die Zahl der Inlandsflüge im selben Zeitraum von 289.000 auf 241 000 zurück.

Und noch etwas: Fast die Hälfte (48 Prozent) aller Inlandsflüge entfiel 2020 auf Distanzen zwischen 400 und 500 Kilometern.

Und nun zum Umwelt-Aspekt: Die Passagierflüge in Deutschland im Jahr 2020 waren nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für einen CO2-Ausstoß von insgesamt 9,75 Millionen Tonnen verantwortlich.

Davon gingen 740.000 Tonnen auf das Konto von reinen Inlandsflügen – das entsprach einem Anteil von knapp acht Prozent. Der Corona-bedingte Einbruch des gesamten Passagierflugverkehrs in Deutschland wirkte sich stark auf dessen Emissionen aus: Der CO2-Ausstoß ging gegenüber 2019 um 63 Prozent zurück.

Ralf Loweg

Ab in den Urlaub: So Reisen die Deutschen

Mit den sinkenden Inzidenzen steigt das Reisefieber. Die Buchungen für den Sommerurlaub nehmen aktuell Tag für Tag zu. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) beobachtet eine “weiter steigende Urlaubslust”.

Doch wohin zieht es die Deutschen? “Neben dem Urlaub im eigenen Land sowie den angrenzenden Ländern wie Österreich, die Schweiz oder Italien sind derzeit besonders Flugpauschalreisen zu den klassischen, beliebten Urlaubszielen wie Spanien, Griechenland, Portugal, Kroatien und auch in die Türkei gefragt”, erläutert DRV-Sprecherin Kerstin Heinen.

Gerade in unsicheren Zeiten setzen die Menschen auf die Zielgebiete, die sie kennen und in denen sie sich gut aufgehoben fühlen. Bei den aktuell eingegangenen Buchungen für den Sommer 2021 liege die Türkei hinter Spanien und Griechenland auf Platz 3, so der DRV.

Allerdings sei zu berücksichtigen, dass es bislang gerade einmal rund ein Drittel der Buchungen im Vergleich zu 2019 – einem “normalen” Sommer ohne Corona – gegeben habe. “Mit weiter voranschreitenden Impfungen, einer schlüssigen Teststrategie und umfassenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wird sich das vorhandene Fernweh auch noch stärker in den Buchungen zeigen”, erwartet Heinen.

Die Faktoren für die Buchung einer privaten Flugreise sind der Wegfall der Quarantäne im Zielland und bei der Rückkehr nach Deutschland (50 Prozent) sowie die Aufhebung der behördlichen Reisebeschränkungen (46 Prozent). Das ergibt eine repräsentative Erhebung des Flughafenverbandes ADV.

“Das individuelle Mobilitätsbedürfnis ist vorhanden, kann sich aber noch nicht voll entfalten,” so die Analyse des ADV. Die Folge: Reisen werden zurzeit noch kurzfristig gebucht. Und dann heißt es: Ab in den Urlaub.

Ralf Loweg / glp

Gericht verwirft “Bestpreis-Klauseln”

Bisher waren Hotel und Pensionen, die ihre Zimmer auch über Buchungsportale wie Booking, HRS oder Expedia anboten, an eine sogenannte “Bestpreis-Klausel” gebunden. Ein Zustand, der auf viel Widerstand in der Hotellerie stieß.

Denn durch die Klausel waren die Beherbergungsbetriebe dazu angehalten, ihre Zimmer auf der eigenen Homepage nicht günstiger anzubieten als auf dem Portal. “Lediglich der Offline-Vertrieb von Zimmern über Telefon oder direkt an der Rezeption waren von der Bestpreisklausel ausgenommen. Damit wollten die Betreiber sicherstellen, dass Kunden nicht etwa die Vielfalt des Portals nutzen, um sich für ein Hotel zu entscheiden, um am Ende günstiger über das Hotel selbst ein Zimmer zu buchen.

Mit dieser Geschäftspraxis ist laut der Rechts-Experten nun aber Schluss. Ab sofort dürfen Hotels die Preise ihrer Zimmer individuell gestalten und auch nach Lust und Laune bewerben. Das Argument der Richter: Bestpreisklauseln beschränken den Wettbewerb zwischen den Buchungsportalen selbst als auch zwischen den Hotels untereinander. Und das könne am Ende zu höheren Preisen für den Verbraucher führen (Bundesgerichtshof, Az.: KVR 54/20).

Rudolf Huber / glp

Grünes Licht für Boeings “Unglücksflieger”

Nach zwei verheerenden Abstürzen gilt die Boeing 737 Max als Unglücksflieger. Diesen Ruf wird die Maschine nicht mehr los. Und die Probleme reißen nicht ab. Zuletzt sorgte eine Panne mit der Elektronik für Ärger. Nun aber geht es wieder ab in die Lüfte.

Der US-Flugzeugbauer Boeing liefert nach Arbeiten an einem Elektronik-Problem das Modell 737 Max wieder aus, wie das Unternehmen mitteilt. Boeing hatte dieses Elektronik-Problem Anfang April 2021 im Cockpit von einigen 737 Max gemeldet. Der US-Konzern hatte einräumen müssen, dass das Problem schwerwiegender als zunächst gedacht sei und Komponenten in mehreren Bereichen des Cockpits betreffe.

Auch 16 Fluggesellschaften hatten deshalb insgesamt 106 Maschinen dieses Typs am Boden gehalten. Dieser Schritt erfolgte freiwillig, ein Startverbot der FAA gab es nicht, heißt es.

Die US-Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines nahmen inzwischen wieder den Betrieb jener Maschinen auf, die von dem Elektronik-Problem betroffen waren, wie Unternehmenssprecher mitteilten. Erst kürzlich hatte Boeing von der US-Luftfahrtbehörde FAA grünes Licht für seinen Reparaturvorschlag für das Elektronik-Problem erhalten. Mit den genehmigten Nachbesserungen sei der Weg für eine Rückkehr zum Flugverkehr frei, hatte der US-Konzern mitgeteilt.

Die weltweite Sperre war im März 2019 nach zwei Abstürzen von Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien mit insgesamt 346 Toten verhängt worden. Als Grund für die Unglücke galt eine defekte Steuerungs-Software. Seitdem befindet sich die 737 Max in schweren Turbulenzen.

Ralf Loweg / glp

Ryanair mit Rekordverlust

Bislang kannten Billigflieger nur eine Richtung. Und die ging steil nach oben. Doch in der Corona-Krise sind viele Airlines in arge Turbulenzen geraten. Dazu gehört auch Ryanair. Denn Europas größter Billigflieger hat im Geschäftsjahr 2020/2021 ein Minus von 815 Millionen Euro eingeflogen. Einen so großen Verlust hat das Unternehmen noch nie gemacht. Im Vorjahr hatte der Gewinn bei fast 650 Millionen Euro gelegen.

“Es ist besser als wir prognostiziert hatten, aber noch immer ein traumatischer Verlust für eine Airline, die konstant profitabel war in ihrer 35-jährigen Geschichte”, sagt Ryanair-Chef Michael O’Leary.

Die irische Fluggesellschaft bekräftigte aber ihre Prognose, dass die Passagierzahlen im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich am unteren Ende einer Spanne von 80 bis 120 Millionen liegen werden. Im Quartal von April bis Juni 2021 erwartet das Unternehmen fünf bis sechs Millionen Fluggäste.

Im Geschäftsjahr bis Ende März 2021 beförderte das Unternehmen insgesamt 27,5 Millionen Passagiere. Das entspricht einem Minus von mehr als 80 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Aber damit sollte der Tiefpunkt erreicht sein, heißt es.

Aus der Sicht von Experten hat Ryanair besonders günstige Voraussetzungen für eine schnelle Erholung, da der Billigflieger keine Langstreckenflüge mit Geschäftsreisenden im Programm hat – anders als Airlines wie Lufthansa oder Air France KLM. Und besonders dieses Segment könnte auch nach der Pandemie angesichts der digitalen Konferenzmöglichkeiten nicht auf das Ursprungsniveau zurückkehren. Vielleicht geht es dann auch für Ryanair wieder steil nach oben.

Ralf Loweg / glp

Mietwagen sind heiß begehrt

Deutschland lockert – und viele Menschen träumen vom Urlaub. Nicht nur an der Nordsee oder im Bayerischen Wald, sondern vielleicht auch am Mittelmeer. Und deshalb steigen mit den sinkenden Corona-Zahlen die Mietwagenbuchungen wieder deutlich an.

Die erhöhte Nachfrage hat Auswirkungen auf die Mietwagenpreise: Gerade auf den beliebten Urlaubsinseln ziehen diese aktuell kräftig an. So zahlen Verbraucher beispielsweise für einen Mietwagen auf Mallorca pro Tag fast doppelt so viel wie noch 2019. Auf Ibiza kostet der Leihwagen 87 Prozent mehr als vor der Pandemie, auf Sardinien 74 Prozent.

“Viele Vermieter haben während der Corona-Pandemie ihre Flotten verkleinert und nicht alle sind in der Lage, ihre Kapazitäten entsprechend der steigenden Nachfrage kurzfristig zu erhöhen”, sagt Dr. Andreas Schiffelholz, Geschäftsführer Mietwagen bei Check24. Das gelte besonders auf beliebten Inseln wie Mallorca. Zum seien die Kapazitäten auf den Fähren begrenzt, um Fahrzeuge dorthin zu bringen. Zum anderen könnten viele Automobilhersteller aufgrund von Corona-bedingten Produktionsproblemen gar nicht liefern.

Am stärksten sind die durchschnittlichen Mietwagenkosten pro Tag in Spanien gestiegen. Aktuell kostet ein Leihwagen dort 82 Prozent mehr pro Tag als im Vergleichszeitraum vor Corona. In Italien sind die Tagespreise um 57 Prozent gestiegen. Nur in der Türkei kosten Mietwagen derzeit etwas weniger als vor der Pandemie (minus sieben Prozent).

“Wir empfehlen Verbrauchern, die für ihren Sommerurlaub einen Mietwagen benötigen, jetzt zu buchen”, sagt Dr. Andreas Schiffelholz. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sei weiterhin mit einem deutlichen Preisanstieg zu rechnen. An manchen Orten werden Flotten voraussichtlich sogar komplett ausgebucht sein, so der Experte.

Ralf Loweg / glp

Hotels und Campingplätze: Die aktuellen Corona-Öffnungs-Szenarien

Bei sinkenden Inzidenzwerten lockern mehrere Bundesländer ihre Beherbergungsverbote und öffnen sich dem Tourismus. Auch Camping wird damit – unter bestimmten Auflagen – wieder möglich. “Wir erwarten einen gewaltigen Ansturm auf deutsche Campingplätze”, sagt Uwe Frers, Geschäftsführer von ADAC Camping. Frers appelliert zudem an die Camper: “Bevor Sie in den Campingurlaub starten, sichern Sie sich vorab Ihren Standplatz!” Wer ohne Buchung anreise, werde keinen Platz mehr finden.

In welchen Bundesländern Camping wieder möglich ist:

Baden-Württemberg plant zum 15. Mai 2021 die Öffnung der Gastronomie und für den Tourismus, wenn eine entsprechende Verordnung noch in dieser Woche in Kraft treten kann. In Landkreisen mit einer Inzidenz unter 100 dürfen Hotels und touristische Einrichtungen öffnen, wenn die Gäste entweder geimpft sind oder einen negativen Coronatest vorweisen können. Testmöglichkeiten sollen auch vor Ort möglich sein.

Bayern plant eine Öffnung für alle Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Demnach sollen am 21. Mai 2021 Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen buchbar sein. Campingplätze sollen ebenfalls ihre Tore wieder öffnen dürfen. Öffnungen mit Hygienekonzepten und täglichen Tests sollen den Weg zurück zum Tourismus ebnen.

Brandenburg erlaubt touristische Übernachtungen auf Campingplätzen bei einem Inzidenzwert von unter 100 ab dem 22. Mai 2021. Wichtige Auflagen: die Nutzung eigener sanitärer Einrichtungen in Wohnwagen und Wohnmobil und Corona-Testnachweise.

Mecklenburg-Vorpommern öffnet sich für den Tourismus. Ab dem 7. Juni 2021 dürfen Einheimische touristische Übernachtungen wahrnehmen und ab dem 14. Juni Menschen aus der gesamten Republik. Buchungen können ab sofort für die Ostseeküste und die anderen Regionen des Bundeslandes vorgenommen werden.

Das Bundesland Niedersachsen hat seit dem 10. Mai 2021 Lockerungen im Tourismus eingeführt. Campingplätze dürfen öffnen, wenn die Gäste im Vorfeld einen negativen Coronatest vorweisen können. Vor Ort muss dann ein täglich kontrollierter Test absolviert werden. Dieses Angebot gilt vorerst nur für Bewohner von Niedersachsen. Ob Gäste anderer Bundesländer kommen dürfen, wird noch geprüft.

Nordrhein-Westfalen: Am 12. Mai 2021 verkündete NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, dass Campingplätze in NRW-Kommunen mit stabiler Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 ab dem 15. Mai wieder öffnen können. Übernachtungen sollen für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete möglich sein.

Rheinland-Pfalz erlaubt seit dem 12. Mai 2021 die Vermietung von Ferienwohnungen und die Übernachtung in Wohnmobilen und Wohnwagen mit eigenen sanitären Anlagen. Voraussetzung: Der Inzidenzwert bleibt stabil unter 100.

In Sachsen dürfen Campingplätze und Ferienwohnungen touristische Gäste empfangen, wenn der Inzidenzwert in einer Region fünf Tage lang unter 100 liegt. Hotels und Pensionen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50.

Sachsen-Anhalt erlaubt seinen Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Inzidenz von unter 100, touristische Aufenthalte wieder zu ermöglichen. Campingplätze zählen wahrscheinlich dazu, aber eine explizite Nennung gab es bislang nicht.

Nach den positiven Erfahrungen mit den touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein lockert das nördlichste Bundesland das Beherbergungsverbot zum 17. Mai 2021. Campingplätze, Hotels und Ferienwohnungen dürfen dann landesweit unter den gleichen Bedingungen und Regelungen wie in den Modellregionen öffnen.

Thüringen: Campingplätze, Ferienhäuser und Ferienwohnungen dürfen wieder Gäste empfangen, wenn die Inzidenz unter 100 liegt. Die Regelung tritt ab sofort in Kraft.

Lars Wallerang / glp

Corona verteuert das Reisen

Die Pandemie durch das Coronavirus Sars-Cov2 schafft nicht nur gesundheitliche Sorgen. Auch viele Wirtschaftszweige stehen unter Druck, so auch die Reisebranche. Experten erwarten in diesem Zusammenhang Preissteigerungen. Gleichzeitig steigt die Reiselust.

Sinkende Inzidenzwerte, Corona-Lockerungen und eine steigende Impfquote verbessern die Aussichten auf baldige Urlaubsreisen im Jahr 2021. Das macht sich auch bei den Buchungszahlen und Suchanfragen für Leihwagen wie Ferienwohnungen bemerkbar, wie die Mietwagen-Plattform billiger-mietwagen.de und die Ferienhäuser-Suchmaschine Holidu anhand von über drei Millionen aktuellen Angebotsabfragen ausgewertet haben.

Demnach planen immer mehr Menschen eine Urlaubsreise, denn wie die Zahlen belegen, hat sich das Interesse seit April mehr als verdreifacht. Ein Vergleich mit Preisen aus dem Jahr 2019 zeigt jedoch, dass Reisende dieses Jahr mit höheren Kosten rechnen müssen.

Die Suche nach preiswerten Angeboten wird für Verbraucher aktuell deutlich schwerer: Zum einen führt die akut steigende Nachfrage zu mehr Konkurrenz. Zum anderen sind die Preise für Mietwagen sowie Feriendomizile im Vergleich zu vor der Pandemie teilweise deutlich angestiegen: In Deutschland müssen Mietwagen-Nutzer demnach im Schnitt mit 20 Prozent höheren Preisen rechnen. Bei Mietwohnungen ist diese Entwicklung mit über 30 Prozent noch stärker spürbar.

Diese Verteuerung gilt jedoch nicht nur für den deutschen Markt, sondern auch für weitere Reiseziele in Europa: In Frankreich sind Mietwagen und Ferienwohnungen nun 14 beziehungsweise 32 Prozent teurer, in Großbritannien sogar 35 beziehungsweise 55 Prozent. Auch außerhalb Europas haben die Anbieter die Kosten angezogen: In den Vereinigten Staaten sind die Abgaben für Leihautos und Ferienwohnungen jeweils um rund 20 Prozent angestiegen, in Mexiko um bis zu 56 Prozent.

Doch ein paar Schnäppchen gibt es noch: Während die Mietpreise in diversen Ländern mitunter deutlich angestiegen sind, finden Reisende in den beliebten Destinationen Portugal sowie der Türkei günstigere Angebote als noch vor der Pandemie: In Portugal kosten Mietwagen derzeit im Schnitt rund 20 Prozent und Ferienwohnungen rund zehn Prozent weniger.

Lars Wallerang / glp

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