Neues Gesetz soll Licht ins Darknet bringen

Das Darknet gilt als die dunkle Seite der weltweiten Vernetzung. Dort tummeln sich jede Menge Gestalten, die unerkannt bleiben wollen. Nicht alle von ihnen haben ein kriminelles Interesse.

Doch den Politikern ist das Darknet schon seit langem ein Dorn im Auge. Jetzt hat der Bundesrat das Gesetz zur Kriminalisierung von Marktplätzen im Darknet auf den Weg gebracht. Nach dem neuen Straftatbestand § 126a wird das Anbieten von “internetbasierten Leistungen” zur Ermöglichung von Straftaten verboten. Im Plenum der Länderkammer haben die Justizminister von Nordrhein-Westfalen und Bayern für die von Nordrhein-Westfalen und Hessen vorangetriebene Gesetzesinitiative geworben.

Bayern geht der Entwurf allerdings nicht weit genug: Georg Eisenreich (CSU) fordert, den Paragraphen zu verschärfen und vom Darknet auch auf das reguläre Internet auszuweiten. Schließlich sollten auch Telekommunikationsüberwachung, Verkehrsdatenabfrage und Staatstrojaner erlaubt werden.

Experten wiederum kritisieren das Gesetz als überflüssig und gar gefährlich. Für Whistleblower und Systemkritiker in autoritären Staaten ist das Darknet oft die einzige Chance, sich anonym zu äußern und zu informieren, der schlechte Ruf ist daher nicht immer gerechtfertigt. Strafrechtsanwalt David Schietinger fürchtet, dass der Paragraph die Bürgerrechte sehr stark einschränken könnte. “Indirekt könnte mit dem neuen Paragrafen versucht werden, das Darknet sehr stark einzuschränken oder zu verbieten”, so Schietinger. cid/rlo

Datenschutz: Lücken und Tücken

Das weltweite Netz ist eine wertvolle Sache. Doch es hat auch seine Tücken und Lücken, sogenannte “Leaks”. Immer wieder werden persönliche Daten im Internet abgegriffen und missbraucht. Da spielt es auch gar keine Rolle, ob ein Prominenter oder ein Durchschnittsbürger Opfer der Cyper-Gangster wird.

Eine aktuelle Umfrage von Kaspersky Lab zeigt, dass nicht nur Grünen-Chef Robert Habeck mit seinem Social-Media-Rückzug Konsequenzen nach Bekanntwerden der Leaks zog. Auch ein Viertel der deutschen Nutzer (26,8 Prozent) hat seitdem die eigenen Passwörter gestärkt.

Ebenfalls ein Viertel (25,4 Prozent) der insgesamt 2.000 befragten Deutschen gab zudem an, nun stärker als bisher darauf zu achten, welche Informationen sie im Internet posten oder einem Web-Dienst anvertrauen.

Auch haben knapp 7,0 Prozent in der Folge mindestens einen Social-Media-Account geschlossen. Fast 23 Prozent gaben an, ihr Verhalten in puncto IT-Sicherheit und Datenschutz nicht geändert zu haben.

Viele Bundesbürger (39,2 Prozent) sind darüber hinaus der Meinung, dass es praktisch unmöglich sei, persönliche Daten nicht in die digitale Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Demnach wünscht sich auch ein Viertel (24,9 Prozent) der in Deutschland befragten Nutzer von der Politik beziehungsweise dem Gesetzgeber mehr Unterstützung, wenn es um die Themen Datensicherheit und Cyberschutz geht. Dasselbe erwartet ein Drittel (33,1 Prozent) von der Wirtschaft, um persönliche Daten besser vor Hacking schützen zu können. cid/rlo

5G-Versteigerung hat begonnen

Der Startschuss für die Versteigerung der 5G-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur ist gefallen. Vier Bieter sind im Rennen um die 41 Frequenzblöcke. Neben den bisherigen drei Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica nimmt auch 1&1 Drillisch an der Auktion um den ultraschnellen Mobilfunkstandard teil.

Es handelt sich allerdings nicht um eine typische Versteigerung, die nach ein paar Stunden endet. “Wir lange die 5G-Auktion dauern wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt keiner sagen. Die Mehrheit denkt drei bis fünf Wochen, einige glauben, es könnte noch länger dauern”, sagt Henning Gajek vom Onlineportal teltarif.de. Denn erst wenn auf keinen der 41 Blöcke mehr geboten werde, sei die Versteigerung zu Ende – gibt es auch nur ein einziges weiteres Gebot auf einen Block, ginge es in die Verlängerung, so der Experte. cid/rlo

Wenn das WLAN-Radio stumm bleibt

Immer mehr Nutzer hören ihre Lieblingsmusik über WLAN-Radios. Aber was passiert, wenn Portalbetreiber mit technischen Problemen zu kämpfen haben? In solchen Fällen können Internet-Radios ihren Dienst versagen. Was sagen Experten dazu? Alle gängigen WLAN-Radios werden über Datenbanken von Portalbetreibern mit Senderlisten versorgt, aus denen Hörer dann ihre gewünschten Programme aussuchen und als Favoriten speichern können. “Gibt es Störungen bei den Betreibern, so haben Anwender keinen Zugriff mehr auf die Senderdatenbank”, sagt Markus Weidner vom Onlinemagazin teltarif.de.

Über WLAN-Radios steht Nutzern kabelunabhängig eine weltweite Auswahl an Tausenden von Radiostationen zur Verfügung. Klassische Sendefrequenzen wie beim Radio über UKW und DAB+ gibt es beim Web-Radio jedoch nicht. Da es nicht sehr benutzerfreundlich wäre, jedes Mal manuell eine Stream-Adresse einzugeben, greifen solche Geräte auf Datenbanken im Internet zu. Darüber halten WLAN-Radios auch ihre Senderlisten aktuell.

Neben der Auswahl der Lieblingsprogramme aus der Datenbank eines Portalbetreibers können oft auch eigene, nicht vorhandene Streams nachgetragen werden. “Da sowohl persönliche Stream-Informationen sowie die komplette Datenbank auf einem zentralen Server gespeichert werden, haben technische Probleme des Portalbetreibers zur Folge, dass Verbrauchern der Zugriff auf ihre eigenen Sender verwehrt bleiben kann”, erklärt Weidner.

Greifen viele Anwender gleichzeitig auf denselben Dienst zu, kann so eine intensive Nutzung Datenbankfehler nach sich ziehen. Die Abhängigkeit von einem Portalbetreiber birgt immer ein Risiko für Endverbraucher. Ganz vermeiden lassen sich derartige technische Störungen wohl kaum. “WLAN-Radios, die auf mehrere Portale zugreifen können, um einen Zugriff auf die Senderlisten zu garantieren, sind jedoch noch Zukunftsmusik”, betont Weidner. cid/rlo

Umfrage: Frühjahrsputz ist Frauensache

Wenn der Winter endgültig auf dem Rückzug ist, wird es höchste Zeit für den Frühjahrsputz. Für 90 Prozent der Deutschen steht das große Reinemachen auch 2019 dick im Kalender. Das ergibt eine aktuelle Emnid-Umfrage. Zwei Drittel der Befragten greifen dabei selbst zu Staubsauger, Besen und Lappen. Bei 14 Prozent übernimmt der Partner die Arbeit, 5,0 Prozent verlassen sich auf andere Haushaltsmitglieder und 2,0 Prozent beauftragen eine Putzhilfe.

Betrachtet man die Auswertung nach Geschlechtern, ergibt sich in deutschen Haushalten ein unterschiedliches Bild: Während 84 Prozent der Frauen nach eigenen Angaben den Frühjahrsputz selbst erledigen, sagten dies bei den Männern nur knapp die Hälfte von sich (48 Prozent). Bei lediglich 2,0 Prozent der Frauen ist demnach der Partner zuständig, bei Männern sind es über zwölf mal so viele (25 Prozent).

Während in Ostdeutschland rund 72 Prozent der Befragten beim Frühjahrsputz selbst Hand anlegen, sind es im Westen 65 Prozent. Deutschlandweit betrachtet gilt: Je höher das Einkommen, desto weniger wird selbst geputzt. In Haushalten mit einem Jahresbruttoeinkommen unter 20.000 Euro wird der Frühjahrsputz von 78 Prozent der Befragten selbst erledigt; bei über 60.000 Euro sind es nur 55 Prozent. wid/rlo

In Heimerdingen bekommen alle Haushalte “Schnelles Internet”

Alle Haushalte in Ditzingen-Heimerdingen werden mit Glasfaser-Anschlüssen ausgestattet

DITZINGEN/LUDWIGSBURG: Der Ditzinger Stadtteil Heimerdingen wird in den nächsten Monaten vollständig mit schnellen Glasfaserkabeln ausgestattet. Das hat die Telekom in einem „Letter of Intent“ bekundet. „Schnelles Internet ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, aber auch für die Lebensqualität und sogar den Wert von Immobilien immer zentraler. Wir schließen jetzt in Ditzingen-Heimerdingen eine veritable Versorgungslücke – weitere werden folgen“, sagte Landrat Dr. Rainer Haas bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung durch die Stadt Ditzingen und die Telekom am Dienstag (19. März).

Ein Glasfaseranschluss bis in alle Haushalte – das hat bislang in Deutschland noch Seltenheitswert. Laut einer aktuellen Studie sind derzeit nur rund zwei Prozent aller Haushalte mit einem solchen sogenannten FTTH-Anschluss („Fibre To The Home“) ausgestattet. Im Ditzinger Stadtteil Heimerdingen sollen es schon bald 100 Prozent sein. Darauf haben sich heute (Dienstag, 19. März) die Telekom und die Stadt Ditzingen gemeinsam verpflichtet. Alle rund 1700 Haushalte könnten bereits Mitte 2020 mit schnellem Internet ausgestattet sein. „Damit kommen wir unserem Ziel, die flächendeckende Glasfaserversorgung in der Region, bereits ein gutes Stück näher“, hob Landrat Dr. Rainer Haas bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung hervor.

Das geplante Netz ist für den Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurath „ein Quantensprung in der Digitalisierung“ und „ein Standortvorteil für den Ditzinger Stadtteil Heimerdingen und dessen Einwohner“.Die Vorvermarktung für die schnellen Anschlüsse beginnt am 2. Mai. Es liege nun an den Gebäudeeigentümern, ob diese Weichenstellung für die Zukunft Wirklichkeit werden kann. Makurath betonte, dass der Ausbau der mehr als 1.700 Haushalte komplett von der Deutschen Telekom finanziert werde.

Der Ausbau des Glasfasernetzes in Ditzingen ist Teil eines Gesamtplans, den der Zweckverband Kreisbreitband Ludwigsburg im Rahmen der Wirtschaftsregion Stuttgart ausgehandelt hat. Er sieht vor, dass die für eine komplette Erfassung der Region Stuttgart rund 1,6 Milliarden Euro Investitionskosten aufgeteilt werden. Rund 600 Millionen Euro übernimmt die Telekom in eigenwirtschaftlicher Verantwortung. Wenn die Städte und Gemeinden insgesamt 500 Millionen Euro dafür aufbringen, würde die Telekom weitere 500 Millionen Euro investieren, so die Vereinbarung.

Neuer Streamingdienst von Google?

uchmaschine, Landkarten, E-Mails: Google ist im weltweiten Netz längst zum Alleskönner aufgestiegen. Jetzt will sich der IT-Gigant auch im Gaming-Business breiter aufstellen. Und deshalb stellt der US-Konzern in San Francisco seine Pläne zur Zukunft der Videospiel-Technologie vor.

Es wird erwartet, dass Google einen neuen Streamingdienst präsentieren wird. Dieser könnte sich die großen Cloud-Ressourcen des Internet-Konzerns zunutze machen, mutmaßt tagesschau.de. Zuletzt hatte Google gemeinsam mit dem französischen Entwickler Ubisoft eine ähnliche Plattform getestet.

Durch die neue Technologie sollen Gaming-Fans online auf den gleichen nahtlosen Spielspaß kommen wie auf ihren heimischen Konsolen. Auch Konkurrenten wie Microsoft und Electronic Arts wollen ähnliche Dienste entwickeln. Während Microsoft über die X-Box verfügt, bietet Google noch keine eigene Spielekonsole an. Ein kürzlich veröffentlichtes Patent für einen Videospiel-Controller deutet darauf hin, dass sich dies bald ändern könnte. cid/rlo

Facebook und Fake News

Alternative Fakten und Datenklau: Das sind die wohl größten Problemzonen, mit denen IT-Riese Facebook schon seit Monaten zu kämpfen hat. Jetzt will das soziale Netzwerk aus dem Silicon Valley besonders in Europa stärker gegen sogenannte “Fake News” vorgehen. Grund für diese Anstrengungen könnte die anstehende Europa-Wahl im Mai sein.

Unter anderem soll ein neues virtuelles Lagezentrum eingerichtet werden, in dem Facebook-Mitarbeiter an verschiedenen Standorten zusammengeschaltet werden. Sie sollen auch Kontakt zu Behörden unter anderem in Deutschland halten, heißt es.

Im neuen Lagezentrum sollen Software-Entwickler, Datenwissenschaftler, Politik-Experten rund um die Uhr zusammenarbeiten. Eines der Ziele sei, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die Zahl der Facebook-Mitarbeiter, die insgesamt in dem Bereich arbeiten, soll zum Jahresende von 20.000 auf 30.000 steigen. Zudem setzt Facebook auf Software, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und verdächtige Accounts und Beiträge erkennen soll. Das alles klingt zunächst einmal nach reichlich Aktionismus. Ob es etwas bringt, muss die Zukunft zeigen. cid/rlo

Länder fordern raschen Netzausbau

Der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Gesamtstrategie zum Glasfaserausbau zu entwickeln, die an die Versorgung der Fläche und nicht der Haushalte anknüpft. Die Länderkammer möchte damit einen flächendeckenden Netzausbau vorantreiben.

Es sei die verfassungsrechtlich gebotene Pflicht des Bundes, bundesweit eine moderne Mobilfunkversorgung sicherzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Bundesrats. Vom Bund werde deshalb erwartet, dass er alle gesetzlichen und finanziellen Aktivitäten prüft, um eine vollständige Flächenversorgung sicherzustellen, die auch die so genannten weißen Flecken schließt.

Die Länderkammer regt zudem an, über gesonderte Mobilfunkförderprogramme nachzudenken, um die Zielvorgaben zu erreichen. Außerdem fordern die Länder bessere Sanktionsmöglichkeiten seitens der Bundesnetzagentur bei Verstößen von Mobilfunknetzbetreibern gegen Versorgungsauflagen. cid/Mst

Touchscreens 2.0

Täglich berühren wir die Screens von Smartphones oder Tablets. Nun geben Ingenieure den Bildschirmen eine dritte Dimension: Buttons klopfen und vibrieren an den Fingerspitzen. Dadurch kann das Display den Finger des Smartphone-Nutzers durch das Menü führen. Oder zu Tasten und Buttons, die an beliebiger Stelle entstehen und wieder verschwinden.

Professor Stefan Seelecke und sein Team von der Universität des Saarlandes haben eine Folie entwickelt, die Touchscreens eine dritte Dimension verleiht. Die federleichte, dünne Silikonfolie hält stufenlos verschiedene Stellungen und Höhen; sie kann klopfen, drücken, stoßen und vibrieren. Auch hat sie Sensoreigenschaften und wird so zum Sinnesorgan des jeweiligen Geräts.

Eine auf den ersten Blick unspektakuläre Silikonfolie – nicht unähnlich der handelsüblichen Frischhaltefolie – legt die Basis für eine neue Generation von Displays. “Es handelt sich bei der Folie um ein so genanntes dielektrisches Elastomer”, erklärt Professor Stefan Seelecke, dessen Arbeitsgruppe für die Folien auf internationalen Konferenzen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

Die Ingenieure drucken hierbei eine elektrisch leitfähige Schicht auf eine hauchfeine Kunststoff-Membran. Dadurch können sie eine elektrische Spannung anlegen: Die “Elektroaktivität” der Folie bedeutet, dass sie sich in der einen Richtung zusammenziehen und in die andere Richtung dehnen kann. “Aufgrund der elektrostatischen Anziehungskräfte drückt sich das Polymer zum Beispiel zusammen und dehnt sich nach außen hin aus”, erläutert Steffen Hau, promovierter Ingenieur aus Seeleckes Team.

Verändert der Forscher das elektrische Feld, vollführt die Folie verschiedenste Choreografien und gibt beliebige Signale: vom hochfrequenten Vibrieren über spezifische Impulse wie bei einem Herzschlag bis hin zu stufenlosen Hub-Bewegungen. In ihrem Prototyp, den die Wissenschaftler auf der Hannover Messe zeigen, haben sie die Folien mit einem Smartphone-Display kombiniert. Sie lassen so nicht nur virtuelle Buttons entstehen, sondern eröffnen dem Display eine zusätzliche neue Welt an Funktionen. cid/wal

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