Held der Straße: Monteur rettet Mutter und Kind

Philipp Heister aus Enger steht mit seinem Pkw an einer Ampelkreuzung, als er einen schweren Zusammenstoß zweier Autos beobachtet. Dabei wird eine Frau aus ihrem Fahrzeug herausgeschleudert.

“Ich sah etwas, das aus dem Auto weit herausgeschleudert wurde. Dann begriff ich, dass das ein Mensch war”, sagt Philipp Heister. Obwohl die Fahrerin angeschnallt ist, hält der Gurt sie aufgrund der enormen Kräfte des Unfalls nicht im Wagen. Trotzdem hat sie sehr viel Glück, denn sie landet in einer Lücke auf der dicht befahrenen Straße und wird nicht von einem Fahrzeug erfasst.

Philipp Heister steigt sofort aus seinem Fahrzeug und eilt zu Hilfe. Der Monteur schaut dann im verunfallten Auto nach dem sechsjährigen Sohn: “Als ich zum schwer beschädigten Auto kam, vermutete ich Schlimmes. Aber der Junge im Kindersitz auf dem Rücksitz war ansprechbar. Er blutete jedoch am Ohr und hatte starke Schmerzen am Bein.” Nun ist es wichtig, Mutter und Kind zu beruhigen: “Ich musste beiden gut zureden und klarmachen, dass alles gut ist”, so der 37-Jährige. Andere Verkehrsteilnehmer kümmern sich währenddessen um die leicht verletzte Audi-Fahrerin und verständigen den Notarzt, der die beiden Schwerverletzten ins Krankenhaus bringt.

Der Ersthelfer aus Enger in Nordrhein-Westfalen betont: “Beide hatten sehr viel Glück. Ich bin sehr froh, dass ich insgesamt recht ruhig auf die Situation reagieren konnte.” Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Philipp Heister den Titel “Held der Straße” des Monats Juli 2019. mid/rlo

Nullnummer gegen Erzgebirge Aue: Sosa sieht Rot

Die Elf von Cheftrainer Tim Walter ist im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue zwar die spielbestimmende Mannschaft und kommt auch nach dem Platzverweis gegen Borna Sosa (67. Spielminute) zu Torchancen. Am Ende bleibt es aber beim 0:0. Trotz Unentschieden sind die Cannstatter zumindest bis morgen Tabellenführer. Aue belegt Platz drei.

Ausgangslage:

Vor Beginn des vierten Spieltags stand der VfB mit sieben Punkten aus den ersten drei Ligaspielen auf Rang zwei – punktgleich mit Tabellenführer Hamburger SV. Die Gastgeber, bei denen Anfang der Woche Co-Trainer Marc Hensel vom bisherigen Cheftrainer Daniel Meyer übernommen hatte und nun erstmals bei einem Pflichtspiel als Interimstrainer für die Mannschaft verantwortlich war, holten an den ersten drei Spieltagen sechs Punkte und lagen auf Rang fünf.

Personal:

VfB Cheftrainer Tim Walter veränderte seine Startformation im Vergleich zu der beim jüngsten 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli auf vier Positionen: Im Sturm spielten diesmal Nicolas Gonzalez und Mateo Klimowicz anstelle von Mario Gomez und Hamadi Al Ghaddioui von Anfang an. Zudem lief im Mittelfeld Philipp Klement für Santiago Ascacibar und in der Innenverteidigung Nathaniel Phillips für Marc Oliver Kempf auf. Während Hamadi Al Ghaddioui und Santiago Ascacibar auf der Bank saßen, hatten Mario Gomez und Marc Oliver Kempf beide wegen muskulärer Probleme die Reise ins Erzgebirge nicht angetreten.

Aues Interimstrainer Marc Hensel stellte seine Startelf im Vergleich zu der bei der jüngsten 1:3-Niederlage in Bielefeld ebenfalls auf vier Positionen um: So begannen diesmal in der Defensive Fabian Kalig und Sören Gonther sowie Mittelfeldspieler Clemens Fandrich und Stürmer Philipp Zulechner anstelle von Dominik Wydra, Filip Kusic, Florian Krüger und Pascal Testroet, die allesamt zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Spielverlauf
15. Minute In der Anfangsphase ist der VfB zwar deutlich mehr in Ballbesitz, kommt gegen die tiefstehenden Gastgeber aber nicht richtig bis in den Strafraum durch. Und so kann der FC Erzgebirge den ersten gefährlichen Torschuss des Spiels abgeben: Calogero Rizzuto nimmt einen langen Ball auf der linken Außenbahn an, läuft ein paar Schritte Richtung Mitte und zieht dann aus etwa 18 Metern ab. Sein Schuss geht knapp übers Tor.
20. Minute Die erste Chance des VfB ist eine richtig gute: Philipp Klement bringt den Ball zu Gonzalo Castro in den Strafraum, der ihn dort gegen mehrere Gegenspieler behauptet und schließlich flach für Mateo Klimowicz auflegt. Der junge VfB Profi hält aus knapp sieben Metern voll drauf, schießt dabei aber Aues Schlussmann Martin Männel an, von dem der Ball zur Ecke geht.
21. Minute Die Gastgeber können einen Eckball des VfB zwar klären, doch die Jungs aus Cannstatt holen sich sofort den Ball zurück. Und dann geht es schnell. Nach einer schönen Kombination mit Nathaniel Phililips zieht Pascal Stenzel aus 14 Metern flach ab. Aues Keeper Martin Männel taucht jedoch ins linke Eck ab und hält den Ball.
32. Minute Nach einer Flanke von Daniel Didavi in den Strafraum kann Aues Calogero Rizzuto den Ball per Kopf zwar aus dem größten Gefahrenbereich klären, aber nicht ganz aus dem Strafraum köpfen. Nicolas Gonzalez setzt nach und stürmt ebenso wie Calogero Rizzuto zum Ball. Der VfB Stürmer ist einen Tick früher am Ball, bevor er und Calogero Rizzuto zusammenprallen. Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet auf Abstoß.
44. Minute Der VfB ist weiterhin fast die ganze Zeit am Ball, kommt aber erst kurz vor dem Ende der ersten Hälfte zur nächsten Torchance – und die ist wieder eine richtig gute: Nach einem langen Ball von Borna Sosa auf den linken Flügel setzt sich Nicolas Gonzalez dort durch und bringt den Ball hoch an den Fünfmeterraum. Dort kommt Philipp Klement zum Kopfball, setzt den Ball aber knapp rechts am Tor vorbei.
52. Minute Die erste Strafraumszene des zweiten Durchgangs hat der VfB: Nach einem Pass von Gonzalo Castro zu Philipp Klement kommt der VfB Profi aus etwa zehn Metern zum Abschluss. Aues Dimitrij Nazarov kann den Schuss jedoch noch abblocken.
66. Minute Der VfB ist weiterhin das spielbestimmende Team, muss aber die letzten 30 Minuten in Unterzahl agieren. Denn Borna Sosa, der in der zehnten Minute wegen Foulspiels die gelbe Karte gesehen hatte, muss nun mit gelb-rot vom Platz. Der Grund für die zweite gelbe Karte: Der VfB Profi dringt mit dem Ball in den Strafraum der Gastgeber ein und geht dann im Duell mit Clemens Fandrich zu Boden – Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet auf Schwalbe und zeigt gelb.
71. Minute Nicolas Gonzalez kann vom linken Strafraumrand den Ball scharf in die Mitte bringen. Der Ball wird dabei noch abgefälscht und landet direkt auf dem Fuß von Philipp Klement, der aus zentraler Position sofort abzieht. Aues Keeper Martin Männel kann den Schuss jedoch parieren.
75. Minute Die erste gefährliche Aktion der Gastgeber im zweiten Durchgang: Jan Hochscheidt setzt sich auf der linken Seite durch, zieht in den Strafraum und spielt den Ball scharf vors Tor. Holger Badstuber kann den Ball zwar aus der Gefahrenzone klären, Jan Hochscheidt kommt jedoch aus spitzem Winkel zum Nachschuss – und schießt den Ball ans Außennetz.
86. Minute Trotz Unterzahl kommt der VfB zu weiteren Chancen. Diesmal zunächst durch den zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselten Silas Wamangituka, der sich nach einem Pass in die Spitze stark durchsetzt und von der Strafraumkante abzieht. Martin Männel kann den Schuss jedoch zur Ecke klären. Die anschließende Ecke faustet der Auer Keeper aus dem Strafraum. Der Ball landet bei Gonzalo Castro, der volley schießt. Im Strafraum hält Nicolas Gonzalez noch den Fuß hin, der Ball geht aber trotzdem am Tor vorbei.
87. Minute Glück für den VfB: Nach einer Flanke von Tom Baumgart kommt Pascal Testroet am Fünfmeterraum zum Kopfball – er setzt den Ball allerdings neben das Tor.

VfB Cheftrainer Tim Walter:

Wir hatten einige gute Möglichkeiten, waren aber nicht konsequent genug im Abschluss, um ein Tor zu erzielen. Leider hatte auch der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag, uns ist ein klarer Elfmeter nicht gegeben worden.

Fazit:

Der VfB ist beim Auswärtsspiel in Aue das klar spielbestimmende Team. Über 80 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte sowie im gesamten Spiel immer noch über 75 Prozent Ballbesitz, obwohl das Team von Cheftrainer Tim Walter mehr als 30 Minuten in Unterzahl spielte, sprechen eine klare Sprache. Der VfB erspielte sich dabei auch immer wieder hochkarätige Chancen. Weil die Jungs aus Cannstatt diese jedoch nicht nutzten und ihnen zudem in der ersten Hälfte ein Elfmeter verwehrt wurde, blieb es beim 0:0. Kurz vor Schluss hatte der VfB allerdings auch ein wenig Glück, als Aues Pascal Testroet die einzige Großchance der Gastgeber vergab.

Sportkreis Ludwigsburg feiert Jubiläum

Gleich zwei Anlässe gab es für den Besuch des Zeltlagers auf der Freizeitanlage Untersteinbach im Hohenlohekreis für Landrat Dr. Rainer Haas am Donnerstag (22. August): Die Anlage, die der Sportkreis Ludwigsburg betreibt, feiert in diesem Jahr nicht nur ihr 60-jähriges Bestehen, sondern auch einen neuen Anbau, der den Küchentrakt und den Speiseraum erweitert. „Künftig können auch Wetterkapriolen den Essensbetrieb nicht mehr beeinträchtigen. Der Anbau stellt zudem sicher, dass gut 220 Jugendliche mit den Betreuern zugleich essen können – in einem ungleich schöneren Ambiente als das Zelt es bisher bot“, sagte Haas. Eine Vertragsunterzeichnung, eine Scheckübergabe, eine Eisspende, eine Ehrung und ein Zapfenstreich waren die weiteren Programmpunkte des Besuchs.

 Der Neubau kostet rund 550.000 Euro, der Zuschuss des Landkreises  beträgt 150.000 Euro. Den Rest finanzieren der Sportkreis Ludwigsburg und der Verein zur Förderung der Sportkreisjugend. Der Chef der Kreisverwaltung betonte, dass eine Freiwilligkeitsleistung in dieser Größenordnung für den Kreistag nicht alltäglich sei. Wenn man jedoch bedenke, dass die Nutzung auf 30 bis 40 Jahre ausgelegt sei und dabei allein in der Sommerfreizeit rund 400 Jugendliche plus Betreuer davon profitieren würden,  relativiere sich diese Summe. Weil man aber mit dem Erstellen von Erweiterungs- und Neubauten allein die Einrichtung im Steinbacher Tal nicht erhalten könne, dankte er den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, „die die Ferienaufenthalte überhaupt erst möglich gemacht haben“. Auch bei der Gemeinde Untersteinbach, den Familien Rebmann und Schaller sowie beim Sportkreis-Team und bei der Sportkreis-Jugend bedankte er sich.

„Es gibt hier erlebnisorientierte Freizeitaktivitäten, die bei den Teilnehmenden eine nachhaltige Wirkung hinterlassen und das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt stärken. Teamfähigkeit und Verlässlichkeit werden gefördert und stärken das Selbstbewusstsein jedes Teilnehmers. Hinzu kommt, dass Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und verschiedenste Nationalitäten zusammenfinden – deshalb ist die Freizeitanlage Untersteinbach so wichtig“, stellte der Chef der Kreisverwaltung fest. „60 Jahre Untersteinbach – das heißt mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche, die als Freizeit-Teilnehmer hier zu Gast waren und naturnahe, erlebnisreiche und spannende Tage erleben durften. Dabei waren rund 620 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die Jahr für Jahr aufs Neue eine unvergleichliche Atmosphäre für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schaffen.“ Abschließend gratulierte Landrat Haas dem Sportkreis zum 60-Jahr-Jubiläum der Freizeitanlage mit einem 500-Euro-Scheck aus seinen persönlichen Verfügungsmitteln, gab Eis für alle Teilnehmenden aus und sagte: „Der Landkreis Ludwigsburg ist stolz auf dieses Schmuckstück.“

Zum Schluss unterzeichneten Landrat Haas und Matthias Müller, Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, einen Vertrag, der die künftige Zusammenarbeit zwischen Sportkreis und Landkreis sichert. Danach zeichnete Präsident Müller Landrat Haas mit dem Sportkreisehrenbrief aus und der ungarische Betreuer András Riegler spielte auf der Trompete den Zapfenstreich für den Landrat, der zum letzten Mal in dieser Funktion in Untersteinbach war.

Meldungen aus dem Kreis

Vaihingen an der Enz: Gleich zweimal Fahrerflucht

Am Donnerstag stellte eine Frau ihren Opel Corsa auf dem Freibadparkplatz in der Walter-de-Pay-Straße in Vaihingen an der Enz ab. Während ihres Freibadaufenthalts zwischen 14.30 und 16.30 Uhr sind vermutlich zwei bislang unbekannte Fahrzeuglenker mutmaßlich beim Ein- oder Ausparken mit dem geparkten Wagen kollidiert. Der Opel wurde hinten rechts an der Stoßstange und an der Fahrertür beschädigt, wodurch ein Gesamtschaden von etwa 2.500 Euro entstand. Die beiden Verursacher kümmerten sich nicht um den jeweiligen Unfall und machten sich aus dem Staub. An dem Opel blieben grüne Lackantragungen zurück. Demnach könnte es sich bei einem der beiden Verursacherfahrzeuge um ein grün lackiertes Fahrzeug gehandelt haben. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, in Verbindung zu setzen.

Ingersheim-Großingersheim: Unfallflucht mit 5.000 Euro

Ein Sachschaden von etwa 5.000 Euro hinterließ ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker am Donnerstag zwischen 12.00 und 15.10 Uhr an einem Ford Focus, der in der Wilhelmstraße in Großingersheim auf einem Stellplatz vor einem Wohnhaus abgestellt war. Vermutlich wurde das geparkte Auto beim rückwärts Rangieren am Fahrzeugheck beschädigt. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden zu kümmern, suchte der Unbekannte das Weite. Während der Unfallaufnahme entdeckten die Beamten rotbraune Farbantragungen an dem Ford. Das Schadensbild lässt darauf schließen, dass die Beschädigungen vermutlich durch ein größeres Fahrzeug verursacht wurden. Sachdienliche Hinweise zum Verursacher nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter Tel. 07142 405-0, entgegen.

Sachsenheim-Großsachsenheim: Sachbeschädigung durch Farbschmierereien

Am Mittwoch zwischen 14.00 und 16.00 Uhr trieb ein bislang unbekannter Täter in der Oberriexinger Straße, in der Lammstraße, in der Bahnhofstraße und am Bahnhofsbussteig in Großsachsenheim sein Unwesen. Es wurden mehrere Farbschmierereien in Neon Grün sowie in Neon Pink mit kreideähnlicher Struktur an Häusern, Fenstern, Briefkästen, Fassaden und Tiefgarageneinfahrten festgestellt. Der Vandale hinterließ Smileys und verschiedene Zahlen- sowie Buchstabenkombinationen und richtete dadurch einen Gesamtschaden von rund 1.000 Euro an. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Sachsenheim, Tel. 07147 27406-0, zu melden.

Ludwigsburg-Poppenweiler: Schaufensterscheibe beschädigt

Vermutlich mit einem Stein hat ein bislang unbekannter Täter zwischen Mittwoch 18.00 Uhr und Donnerstag 08.30 Uhr am “Kelterplatz” in Ludwigsburg-Poppenweiler das Schaufenster des Bürgerbüros beworfen. Durch die Steinschläge wurde die Außenscheibe beschädigt. Der angerichtete Sachschaden beläuft sich auf etwa 1.000 Euro. Der Polizeiposten Ludwigsburg-Oststadt, Tel. 07141 281011, sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

“Film-Riss” bei Youtube

Youtube hat ein Netzwerk aus 210 Kanälen von seiner Video-Plattform entfernt, die in einer koordinierten Aktion Stimmung gegen die Demokratiebewegung in Hong Kong gemacht haben sollen. Die Google-Tochterfirma verwies in einem Blogeintrag indirekt auf China als Urheber, berichtet tagesschau.de.

Zuvor hatte bereits Twitter 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert “politischer Streit in Hong Kong gesät werden sollte”. Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200.000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte.

Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen. Mindestens einer der Seiten seien rund 15.500 Facebook-Profile gefolgt. Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hong Kong als gewalttätig dargestellt wurden.

Youtube lieferte weniger Informationen. So gab es in dem Blogeintrag keine Angaben zum konkreten Inhalt der Videos. Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hong Kong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind der Stadt eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert worden. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. Eine weitere Forderung der Demonstranten ist die unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei Protesten. cid/rlo

Sekunden entscheiden über Leben und Tod

Auf eine Sekunde mehr oder weniger kommt es bei Rettungseinsetzen nicht an? Denkste! Experten der Prüfgesellschaft Dekra erklären, warum an der Unfallstelle oft höchste Eile geboten ist. “Nach schweren Verkehrsunfällen kann jede Verzögerung bei der Unfallrettung über Leben und Tod entscheiden”, betont Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf.

“Wer rechtzeitig eine Rettungsgasse bildet, erhöht nicht nur die Überlebenschancen von Verletzten, er tut sich sogar selbst einen Gefallen, denn damit trägt er letztlich auch zu einer schnelleren Räumung der Unfallstelle bei”, gibt der Experte zu bedenken.

Die Straßenverkehrsordnung verlangt daher, bei stockendem Verkehr auf Autobahnen – ebenso wie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen in einer Richtung – eine Rettungsgasse zu bilden, damit Polizei und Hilfsfahrzeuge ungehindert den Unfallort erreichen können. Auch die Lage der Rettungsgasse ist klar geregelt: Bei zwei Fahrstreifen ist die Gasse in der Mitte freizuhalten, bei drei und mehr Fahrstreifen liegt sie zwischen dem ganz linken und dem benachbarten Streifen. Als Merkhilfe dient ein Blick auf den rechten Handrücken: Die Lücke zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger steht für die Lage der Rettungsgasse. mid/wal

Schockanruf: 78-jährige Ludwigsburgerin wird um 40.000 Euro betrogen

40.000 Euro haben unbekannte Täter mit der “Schockanruf”-Masche am Donnerstag von einer 78-jährigen Frau in Ludwigsburg erbeutet. Am späten Vormittag hatte sich zunächst ein männlicher Anrufer bei ihr gemeldet und berichtet, dass ihre Tochter einen schweren Unfall verursacht hatte. Aufgrund fehlenden Versicherungsschutzes müsse sie nun 58.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen oder ersatzweise ins Gefängnis. Als die 78-jährige ihre Tochter sprechen wollte, übergab der Unbekannte an eine weinende Frau, von der das Opfer annahm, dass es sich tatsächlich um ihre Tochter handelt. Nachdem sie sich nunmehr bereit erklärte, sich mit 40.000 Euro am Schadensausgleich zu beteiligen, wurde eine Geldabholung bei der Frau zu Hause vereinbart. Nach mehreren weiteren Anrufen klingelte der beauftragte “Herr Schwab” an der Haustür und nahm das Geld in Empfang. Erst eine Stunde später rief die 78-Jährige selbst bei ihrer Tochter an und der Betrug wurde erkannt.

Schwerer Unfall im Kreis Ludwigsburg

Am Mittwoch, um 20.10 Uhr, befuhr eine 27jährige VW-Lenkerin die K1632 von Erligheim kommend und wollte nach links auf die L1106 in Richtung Freudental abbiegen. Nachdem die Fahrbahn aus ihrer Sicht frei war, fuhr die VW-Fahrerin auf die L1106 ein. Aus Richtung Freudental kam mit mutmaßlich überhöhter Geschwindigkeit ein 21jähriger BMW-Lenker, versuchte noch nach links auszuweichen, kollidierte aber frontal mit der VW-Lenkerin. Durch den Aufprall wurde die VW-Lenkerin schwer verletzt und mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht. Der BMW-Lenker wurde leicht verletzt. Während der Unfallaufnahme konnte beim BMW-Lenker Alkoholgeruch in der Atemluft wahrgenommen werden, weshalb eine Blutprobe entnommen und der Führerschein beschlagnahmt wurde.

Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Für die Dauer der Unfallaufnahme war die Strecke voll gesperrt.

Da an den Fahrzeuge Betriebsstoffe ausliefen und zur Ausleuchtung während der Unfallaufnahme waren die Feuerwehren Freudental und Erligheim und zwei Rettungswagen vor Ort.

Spanner mit versteckter Kamera auf Bahnhofstoilette

Eine unschöne Begegnung hatte eine 51-Jährige am Sonntag zwischen 14.30 und 14.40 Uhr auf der öffentlichen Bahnhofstoilette in Bietigheim-Bissingen. Die 51-Jährige hatte sich im Bahnhofsgebäude auf die Damentoilette begeben. Als sie die Anlage betreten hatte, war die mittlere von insgesamt drei Toilettenkabinen verschlossen. Da sie zunächst keinerlei Geräusche wahrgenommen hatte, ging sie davon aus, dass die Toilette eventuell defekt war und sich niemand im Raum befand. Anschließend begab sie sich in eine der geöffneten Toilettenkabinen und schloss die Tür ab. Plötzlich hörte sie Geräusche aus der Nachbarkabine und sah auf einmal eine schwarze oder anthrazitfarbene Kompaktkamera, die unter der Trennwand hindurch in Richtung der 51-Jährigen gehalten wurde. Als die Geschädigte dies erkannte, brüllte sie lautstark los. Die Kamera wurde zurückgezogen und die unbekannte Person machte sich aus dem Staub. Die 51-Jährige blieb noch kurz in der Kabine und verließ erst dann die Toilettenanlage, als sie sich sicher war, alleine zu sein. Ob es sich bei dem Täter um eine Frau oder um einen Mann handelt, ist derzeit nicht bekannt. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können oder Personen die ebenso solche Vorfälle erlebt haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Tel. 07142 405-0 zu melden.

USA gibt Huawei neue Schonfrist

Der Schlagabtausch zwischen den USA und dem chinesischen Konzern Huawei geht in die nächste Runde. Jetzt hat nämlich US-Handelsminister Wilbur Ross das umstrittene Handelsverbot für Huawei für weitere 90 Tage ausgesetzt. Dadurch können US-Unternehmen mit dem chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller auch in den kommenden drei Monaten Geschäfte machen. Huawei ist dadurch in der Lage, Zulieferprodukte von US-Firmen zu kaufen, um bestehende Aufträge abzuwickeln.

Hintergrund: US-Präsident Donald Trump geht im Handelsstreit mit China auch gegen den Netzwerkausrüster vor. Er fürchtet, dass Huawei-Technik der chinesischen Regierung für Spionagezwecke missbraucht werden könnte. Der Konzern weist dies entschieden zurück.

Der Fall hat auch die Gespräche im Handelsstreit belastet, in dem sich die USA und China seit Monaten mit Zöllen und Gegenzöllen überziehen. cid/rlo