Deutschlands Bahnhöfe im Brennpunkt: Anstieg der Kriminalität alarmiert Behörden

Berlin – An Deutschlands Bahnhöfen hat die Kriminalität zuletzt zugenommen. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, über die der “Spiegel” berichtet.

Laut einer Bundespolizei-Statistik sind im vergangenen Jahr 267.889 Straftaten registriert worden – knapp 11.500 mehr als im Vorjahr. In 1.691 Fällen waren die Geschädigten entweder Beschäftigte der Bahn oder im Auftrag des Unternehmens auf den Bahnhöfen tätig. Mit gut 76.000 Fällen waren Betrug und Untreue laut Innenministerium die häufigste Deliktgruppe, gefolgt von Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht in 57.701 Fällen. Darüber hinaus weist die Statistik der Bundespolizei für 2023 gut 40.000 Eigentumsdelikte und gut 25.000 Sachbeschädigungen aus.

Wagenknecht sagte dem “Spiegel”, sie finde die Zahlen erschreckend. “Offenbar begreifen manche Menschen Bahnhöfe als rechtsfreie Räume und Bahnbeschäftigte als legitime Opfer”, so die BSW-Chefin weiter. Im Schnitt gebe es rund fünf Straftaten pro Tag gegenüber dem Personal. Notwendig sei ein Sicherheitspakt zwischen der Bahn und der Innenministerin: Bahnhöfe, an denen sich Bürger fürchteten, dürfe es nicht geben.

Laut Regierung soll unter anderem die Videoüberwachung an mehr als 100 Bahnhöfen ausgebaut werden.

red

Staatliche Beteiligungen zahlen sich aus: Telekom und Post liefern Milliarden-Dividenden

Berlin – Der Bund hat in den vergangenen drei Jahren rund 7,5 Milliarden Euro an Dividenden aus seinen Beteiligungen an Unternehmen eingenommen. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, über die der “Spiegel” berichtet. Der größte Anteil kam von der Deutschen Telekom. Sie überwies rund 4,4 Milliarden Euro, die Deutsche Post 1,9 Milliarden.

Im vergangenen Winter hatte der Bund sich von einigen Beteiligungen getrennt, um die Haushaltskrise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Sondervermögen zu entschärfen. Abgestoßen wurden Anteile an der Post, mit dem Verkauf erlöste der Bund mutmaßlich mehr als zwei Milliarden Euro. Dafür könnten ihm auf längere Sicht Dividenden in Milliardenhöhe entgehen. In den vergangenen drei Jahren hatten die mittlerweile veräußerten Post-Anteile 371 Millionen Euro eingebracht.

Linken-Abgeordneter Victor Perli zweifelt angesichts dieser Summen am Sinn des Verkaufs von Firmenanteilen. “Verkaufen kann man nur einmal. Mittel- und langfristig bringt es finanziell deutlich mehr, die Aktien zu behalten”, so Perli. Er fordert Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf, den Verkauf von Bundeseigentum zu stoppen. “Das eigene Tafelsilber zu verkaufen, um Investitionen zu finanzieren, hat mit seriöser Finanzpolitik nichts zu tun.”

Das Bundesfinanzministerium hingegen hatte die Verkaufsaktion, bei der unter anderem 50 Millionen Aktien der Post veräußert wurden, stets gerechtfertigt: “Mit der Transaktion setzt der Bund seine verantwortungsvolle Privatisierungspolitik von Unternehmen fort, an denen kein wichtiges Bundesinteresse besteht.”

Nutznießerin des Verkaufs ist eine 100-prozentige Tochter des Bundes, die Deutsche Bahn. Insgesamt vier Milliarden Euro Erlös aus den Aktienverkäufen soll in die Sanierung des maroden Schienennetzes fließen.

red

Darauf müssen Käufer von gebrauchten E-Autos achten

Jetzt ist es soweit. Der Markt für gebrauchte Elektroautos kommt langsam in Bewegung. Das bietet kostenbewussten Einsteigern in die Elektromobilität neue Möglichkeiten. Die Gebrauchtwagen-Experten von Dekra sagen, was beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos zu beachten ist.

“Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos gelten weitgehend die gleichen Regeln wie beim gebrauchten Verbrenner”, erklärt Michael Tziatzios, Leiter Gebrauchtwagen-Management bei der Dekra Automobil GmbH. Er empfiehlt als Mindeststandard eine frische HU, besser aber einen fachmännischen Gebrauchtwagen-Check, der die Bereiche Technik, Karosserie und elektronische Systeme abdeckt.

Beim Kauf eines Elektroautos ist darüber hinaus ein gründlicher Batteriecheck dringend zu empfehlen. “Die Batterie ist das Herzstück des Elektroautos, sie allein macht oft ein Drittel des Fahrzeugwerts aus”, betont Tziatzios. Ein nicht von der Garantie gedeckter Austausch hat in der Regel Kosten im fünfstelligen Bereich zur Folge. “Stellen Sie sicher, dass die Batterie in einem guten Zustand ist und eine ausreichende Kapazität besitzt. Davon hängen Lebensdauer und Reichweite ab.”

Dekra hat dafür einen patentierten Batterie-Schnelltest entwickelt, der mithilfe KI-basierter Berechnungen innerhalb von 15 Minuten präzise über den “State of Health” des Akkus Auskunft gibt.

Daneben sind noch einige weitere Punkte zu berücksichtigen:

Reichweite. “Wir empfehlen Käufern, vorab sicherzustellen, dass die Reichweite dem individuellen Einsatzprofil entspricht”, erklärt der Gebrauchtwagen-Experte. Diese wiederum hängt von der Akkugröße, vom Fahrstil und der Außentemperatur ab. Die in Prospekten ausgewiesenen WLTP-Testwerte seien im Alltag meist nicht zu erreichen. Ein kleinerer Akku könne für den Einsatz auf Kurzstrecken geeignet sein. Wer häufig längere Strecken auf der Autobahn fährt, brauche einen größeren Akku, will er nicht häufig Ladestopps einlegen müssen.

Laden. Im Vorfeld eines Kaufs sind auch Gedanken zur wohnortnahen Ladeinfrastruktur ratsam. Gibt es in der Nähe oder am Arbeitsplatz genügend Ladestationen? Steht in der Garage oder am Wohnhaus eine Wallbox zur Verfügung? Hier ist das Laden im Übrigen günstiger als an einer öffentlichen Ladesäule, außerdem kann das Fahrzeug im Winter vorgeheizt werden. Vorteilhaft ist die Anmeldung bei Anbietern, die möglichst viele Ladestationen abdecken.

Wartungskosten. Aktuell ist die Ansicht verbreitet, die Wartungskosten bei Elektroautos wären niedriger als beim Verbrenner. “Erste Erfahrungen zeigen aber, dass die Wartungskosten höher ausfallen können als erwartet. So korrodieren die Bremsscheiben aufgrund der geringeren Verwendung frühzeitig, so dass sie teilweise früher gewechselt werden müssen als bei Verbrennern”, so Tziatzios. Außerdem haben sich die Stundensätze der Werkstätten für Elektrofahrzeuge erhöht, da die Mitarbeiter für Arbeiten an Elektroautos zusätzliche Qualifikationen brauchen.

Kosten. Nach wie vor sind Elektroautos meist teurer in der Anschaffung als vergleichbare Verbrenner. Daher gilt: Informieren Sie sich vorab genau über die Kosten eines Elektroautos und stellen Preisvergleiche an.

Garantie. Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos ist es außerdem ratsam, auf die Restlaufzeit der Garantie sowie den Garantieumfang zu achten – besonders mit Blick auf die Batterie. In die Kalkulation sind auch die Versicherungskosten einzubeziehen, die bei Elektrofahrzeugen oft höher ausfallen als bei vergleichbaren Verbrennern.

mid/jub

 

Elektroauto-Verkäufe im Sinkflug

Die entfallene Kaufprämie für Elektroautos macht sich weiter beim Absatz von Elektro-Pkw bemerkbar. Knapp 31.400 Autos mit reinem Batterieantrieb (BEV) wurden im März neu zugelassen, fast 30 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dies meldet der ADAC.

Vor allem die privaten Neuzulassungen sind im Vergleich zum Jahresende 2023 stark eingebrochen. Insgesamt wurden im März 2024 11.403 Autos mit Elektroantrieb privat neuzugelassen. Damit ist gegenüber dem Vormonat zumindest ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar, denn im Februar wurden 10.858 E-Fahrzeuge zugelassen.
Allerdings gab es im Dezember 2023 einen Anstieg der privaten Neuzulassungen. Dafür sorgte die angekündigte Förderkürzung, bevor das abrupte Ende des Umweltbonus die Förderung komplett stoppte.

Dieses Vorgehen hat nach Überzeugung des ADAC Vertrauen zerstört und Verbraucher weiter verunsichert. Besonders betroffen waren Menschen, die bereits ein Fahrzeug bestellt und die Förderung einkalkuliert hatten, es aber noch nicht zulassen konnten. Auch wenn viele Fahrzeughersteller die Lücke über Rabatte geschlossen haben, wirkt die Verunsicherung nach Einschätzung des ADAC nach und führt zu einer weiteren Kaufzurückhaltung.

Die gewerblichen Neuzulassungen bleiben weiterhin auf dem niedrigen Niveau der letzten Monate. Im Jahr 2024 gab es bisher im Mittel etwas über 17.300 gewerbliche Neuzulassungen pro Monat bei E-Autos. Ein Zulassungshoch gab es im gewerblichen Bereich zuletzt im August 2023 durch das planmäßige Auslaufen des Umweltbonus für gewerbliche Fahrzeuge im September. Aus Sicht des ADAC ist ein Hochlaufen der gewerblichen Flotten unabdingbar, damit sich ein solider Gebrauchtwagenmarkt entwickeln kann. Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund, dass durchschnittlich nur ca. 30 Prozent der Fahrzeugkäufer auf Neuwagen setzen.

Der Gebrauchtwagenmarkt beginnt sich vor dem Hintergrund zahlreicher Leasingrückläufer aktuell zu entwickeln. Der ADAC setzt darauf, dass das dazu beiträgt, Elektromobilität in die Breite zu tragen und auch jenen Menschen zu ermöglichen, die sich kein Neufahrzeug leisten können. Im März konnte mit einem Anteil von 2,14 Prozent an allen Ummeldungen ein Hoch verzeichnet werden: Nur in insgesamt zwei Monaten wurden in den letzten vier Jahren mehr BEV umgemeldet

Beliebtestes Segment mit über der Hälfte der neuzugelassenen Elektroautos bleiben SUV (17.071 von 31.384). Mit großem Abstand folgen Fahrzeuge der Kompaktklasse (3.348). Die hohen Zulassungszahlen in Segment der SUV sind vor allem dem Modellangebot geschuldet. Nach Ansicht des ADAC muss hier die Angebotsvielfalt deutlich wachsen und der Preis für kleinere Fahrzeuge deutlich attraktiver werden, um mit den Verbrenneralternativen mithalten zu können.

mid/asg

Scharfe Kritik: Jobcenter-Personalräte warnen vor Folgen der Kindergrundsicherung

Nürnberg – Die Personalräte der Jobcenter haben sich wegen ihrer Bedenken bei der Umsetzung der Kindergrundsicherung nun direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewendet. Der vorliegende Gesetzentwurf konterkariere die mit ihm verbundenen Ziele “auf absurdeste Weise” und werde für die Betroffenen “verheerende soziale und finanzielle Folgen haben”, heißt es in einem Brief an den Kanzler, der auf diesen Freitag datiert ist und über den der “Spiegel” berichtet.

In dem Schreiben kritisieren die Personalvertreter, die geplante Verwaltung der Sozialleistung sei “in dieser Form schlicht realitätsfremd und nicht umsetzbar”. Im Ergebnis müssten Familien, die heute noch Leistungen aus einer Hand im Jobcenter erhalten, “diese künftig bei bis zu fünf verschiedenen Behörden realisieren (Familienservice, Wohngeldstelle, Agentur für Arbeit, Kommune und Jobcenter)”.

Zudem würde die Kindergrundsicherung das grundgesetzlich gebotene Existenzminimum absehbar in vielen Fällen nicht decken. “Der Sozialstaat wird langfristig irreparablen Schaden nehmen”, so die Personalräte.

Harsche Kritik üben die Personalvertreter der Jobcenter in diesem Zusammenhang an den jüngsten Aussagen von Familienministerin Lisa Paus (Grüne), es würden am Ende doch weniger als 5.000 zusätzliche Stellen benötigt. In Wirklichkeit sei der Bedarf eher zu gering bemessen, auch weil durch die neuen Doppelzuständigkeiten keine Stellen bei den bisherigen Behörden eingespart werden könnten, so die Personalräte der Jobcenter.

red

ADAC-Autotest: Chinesische Fahrzeuge überzeugen mit Sicherheit und Qualität

Die ADAC Autotest-Ergebnisse von 13 Modellen aus den letzten drei Jahren zeichnen ein klares Bild: Chinesische Fahrzeuge sind ernstzunehmende Konkurrenten und überzeugen in vielen der Testkategorien. Bis auf zwei Ausnahmen erreichten alle Pkw fünf von fünf Sternen im Euro NCAP-Crashtest.

Auch im Ausweichtest, bei dem das Sicherheitsverhalten und insbesondere das ordnungsgemäße Funktionieren des ESP überprüft werden, gaben sich die Testkandidaten keine Blöße. Viele Fahrzeuge europäischer Hersteller fuhren schlechtere Ergebnisse ein.

Die ADAC Experten erkannten zudem größtenteils gute Materialqualität und versierte Verarbeitung von Karosserien und Innenräumen. “Unsere Tests zeigen: Die chinesischen Hersteller haben in den vergangenen Jahren stark aufgeholt und können mit etablierten Marken inzwischen mithalten”, so ADAC Technikpräsident Schulze.

Ein wiederkehrendes Manko sah der Mobilitätsclub allerdings bei den Assistenzsystemen. Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Abstandssysteme funktionierten oftmals nur unzuverlässig. Hier profitieren europäische Hersteller von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit diesen in der Abstimmung hochkomplexen Systemen.

Allerdings sieht man auch, wie schnell chinesische Hersteller auf Kritik reagieren: In neueren Modellen etwa von Nio zeigten sich die Systeme schon deutlich verbessert.
Auch bei der Bedienung läuft nicht immer alles reibungslos, was vor allem an der starken Fokussierung auf Touchscreens liegt. Komplexe Menüstrukturen in Kombination mit teils träge reagierenden Displays, Softwarefehlern und falschen Übersetzungen sorgen immer wieder für Probleme bei der Steuerung von Klimaanlage, Navigation oder Entertainment.

Preislich unterbieten chinesische Modelle europäische Hersteller beinahe immer, oft um mehrere tausend Euro. Allerdings könnte sich ein Auto mit günstigem Anschaffungspreis später doch als teurer herausstellen, etwa durch unerwartet hohen Wertverlust oder Reparaturkosten. Außerdem ist das Händlernetz teilweise noch nicht so dicht wie bei der etablierten Konkurrenz.

Während BYD, Maxus und MG breit aufgestellt sind, ist es z.B. bei Aiways aktuell unklar, wie ein Neufahrzeug ausgeliefert wird. Für Wartungen und Reparaturen kooperieren die chinesischen Hersteller häufig mit Anbietern wie ATU und Euromaster. Einen eigenen Weg geht hier Nio, die wie Tesla auf mobile Servicepartner setzen.

Dem medial oft vermittelten Bild von einer “Überschwemmung des europäischen Marktes” widerspricht Florian Hördegen, Leiter Fahrzeugtechnik im ADAC Technikzentrum Landsberg: “Gemessen an den gesamten Verkäufen machen chinesische Pkw in Deutschland aktuell noch weniger als zwei Prozent aus.”

Allerdings sei die Grenze zwischen europäischen und chinesischen Herstellern ohnehin nicht mehr so eindeutig wie noch vor einigen Jahrzehnten. BMW und Citroen etwa lassen manche ihrer Modelle komplett in China fertigen und die Marke Smart ist in einem Joint Venture von Mercedes-Benz und Geely neu aufgegangen.

mid/asg

Sündhaft teure Feier: Bahn schmeisst 1,7-Millionen Euro-Party für Infrago-Gründung

Berlin/Hamburg- Der Bahn-Konzern hat 1,7 Millionen Euro ausgegeben, um mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) seine im Koalitionsvertrag vereinbarte Reform zu feiern. Am 23. Januar kamen rund 2.000 Gäste in einem Hamburger Eventlokal zusammen, um die Verschmelzung der Betreibergesellschaften von Schienennetz und Bahnhöfen zur sogenannten Infrago zu feiern, berichtet der “Spiegel”.

Am Vortag hatte der Konzern das Vorhaben bereits mit der Bundespolitik zelebriert. “It`s Showtime”, so Bahn-Chef Richard Lutz. Diese Feier im Berliner Futurium hat nach Angaben des “Spiegels” weitere 330.000 Euro gekostet. Die Bahn bestätigte dem Magazin diese Summen. Eine Konzernsprecherin erklärt, dass man wegen der Pandemie auf größere Veranstaltungen verzichtet habe. Zum Start der Infrago sei es besonders wichtig gewesen, die Branche zu informieren und “Aufbruchstimmung bei allen Führungskräften zu initiieren”.

Gezahlt hat die Bahn die Feiern aus Eigenmitteln. Die Bilanz des 2023 mit 34 Milliarden rekordhoch verschuldeten Staatskonzerns ist weiterhin prekär. Auch die Finanzierung der Bahn-Infrastruktur, um deren Erhalt sich die Infrago kümmern will, ist trotz Milliardeninvestitionen des Bundes weiterhin unsicher.

red

Rentner zahlen in 2024 rund 48 Milliarden Euro Steuern

Berlin – Rentner in Deutschland werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 48,1 Milliarden Euro Steuern zahlen. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage des Linken-Bundestagsabgeordneten Matthias Birkwald hervor, über die der “Spiegel” berichtet.

Anfang Juli steigen die gesetzlichen Renten um 4,57 Prozent. Laut Finanzministerium führt dies im laufenden Jahr zu Steuermehreinnahmen in Höhe von rund 720 Millionen Euro. Für 2024 geht das Ministerium von rund 6,3 Millionen Steuerpflichtigen mit Renteneinkünften aus. Der weit überwiegende Teil von ihnen verfüge über weitere Einnahmen. In Deutschland gibt es gut 21 Millionen Rentner.

Linken-Politiker Birkwald beklagte, es werde zunehmend “über die Kosten der Rente und die hohen Bundeszuschüsse aus dem Steuertopf” geredet. “Aber niemand spricht darüber, dass durch jede Rentenerhöhung auch die Steuereinnahmen steigen.” Die für 2024 absehbaren Steuerzahlungen durch Rentner entsprächen fast der Hälfte der Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Renten sind grundsätzlich einkommensteuerpflichtig. Zu welchem Anteil sie besteuert werden, hängt vom Rentenbeginn ab. Für Neurentner im laufenden Jahr sind es 83 Prozent. Der Anteil, auf den Steuern gezahlt werden müssen, wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen, nach einer gerade erfolgten gesetzlichen Änderung allerdings langsamer als geplant. Nun gilt: Alle, die ab 2058 in Rente gehen, müssen diese komplett versteuern.

red

Fahrerloser BMW auf wilder Fahrt durch Remseck am Neckar

Remseck am Neckar – Ein fahrerloser BMW, der vor einer Wohnanschrift geparkt war, setzte sich gegen 8:00 Uhr morgens selbstständig in Bewegung und legte eine Strecke von fast 100 Metern zurück, während er Sachschäden in Höhe von rund 8.000 Euro verursachte, berichtet die Polizei.

Die Geschichte beginnt, als eine 46-jährige Frau ihren BMW vor ihrer Wohnanschrift parkte, um schnell etwas aus dem Haus zu holen. Dabei versäumte sie offenbar, das Fahrzeug ordnungsgemäß zu sichern. Was folgte, war ein ungewollter Abstieg des Fahrzeugs den abschüssigen Buchenweg hinunter.

Auf seinem Weg rammte der fahrerlose BMW zunächst einen am linken Fahrbahnrand geparkten Skoda und ein dahinter stehendes Wohnmobil. Doch das war erst der Anfang. Der BMW wurde dann nach rechts abgewiesen, über den Bordstein gelenkt und prallte schließlich gegen eine Gartenmauer. Doch selbst diese konnte den wild gewordenen Wagen nicht stoppen. Er setzte seinen Weg fort, rollte unaufhaltsam bergab, überquerte die Neckarremser Straße und kam erst zum Stillstand, nachdem er mit einer Straßenlaterne kollidierte. Die Wucht des Aufpralls war derart stark, dass die Laterne komplett aus dem Boden gerissen und in eine nahe Hecke geschleudert wurde. Schließlich kam der BMW im Grünstreifen vor der Hecke zum Stehen.

Glücklicherweise wurde bei diesem Vorfall niemand verletzt. Dennoch wurden gegen die Fahrerin Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.

red

Keine Rückkehr zum FC Bayern: Julian Nagelsmann bleibt Bundestrainer bis zur WM 2026

Frankfurt am Main – Julian Nagelsmann bleibt auch über die Heim-Europameisterschaft im Sommer hinaus Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Der Deutsche Fußball-Bund verständigte sich mit dem 36-Jährigen auf eine Verlängerung seines Vertrags bis zum Abschluss der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, wie der Verband am Freitag mitteilte.

“Das ist eine Entscheidung des Herzens”, ließ sich Nagelsmann zitieren. “Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen.” Bei den Siegen gegen Frankreich und die Niederlande im März habe ihn die Begeisterung der Fans “sehr berührt”, so Nagelsmann.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sprach derweil von einem “starken Signal”. “Denn er steht bei vielen großen Klubs in ganz Europa auf dem Wunschzettel. Aber die Nationalmannschaft ist für Julian Nagelsmann mehr als ein Job, sie ist ihm eine echte Herzensangelegenheit.” Mit der jetzt geschaffenen Planungssicherheit könnten sich alle “ganz auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft konzentrieren”.

Zuletzt hatte es auch immer wieder Spekulationen um eine mögliche Rückkehr Nagelsmanns zum FC Bayern München gegeben. Der gebürtige Bayer hatte den Rekordmeister von 2021 bis März 2023 trainiert. Ein knappes halbes Jahr nach seiner Entlassung an der Säbener Straße wurde er dann Bundestrainer. Nach den Absagen von Xabi Alonso und Nagelsmann bleibt es weiter abzuwarten, wer künftig an der Seitenlinie der Münchener stehen wird.

red