Landwirtschaftsminister Özdemir plant Stärkung der Milchbauern

Berlin – Das Bundeslandwirtschaftsministerium will mit einer Änderung der Agrarorganisationen- und Lieferketten-Verordnung Milchbauern in ihrer Position gegenüber Molkereibetrieben stärken. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) unter Berufung auf einen entsprechenden Referentenentwurf. Das Ministerium hat dazu die Ressortabstimmung eingeleitet.

Konkret sieht der Entwurf vor, Artikel 148 der europäischen Gemeinsamen Marktorganisation anzuwenden, um Erzeugern mehr Planungssicherheit und bessere Bedingungen am Markt zu verschaffen: Künftig sollen schriftliche Verträge zwischen Milchbauern und Molkereibetrieben vorgeschrieben sein. Zudem müssen nach dem Verordnungsentwurf aus dem Landwirtschaftsministerium Molkereien den Bauern vor Lieferung ein Angebot unterbreiten, das für mindestens 80 Prozent einen konkreten Preis-Mengen-Bezug vorsieht. Genossenschaftliche Molkereien sollen nur dann von den neuen Regelungen ausgenommen sein, wenn sie sich selbst vergleichbare Regelungen gegeben haben.

Bislang erfahren Landwirte, die Milch produzieren, oft erst nach der Lieferung an Molkereien, welchen Preis sie für ihre Ware erhalten. Das soll mit diesem Entwurf geändert werden. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte bereits seit Längerem vor, diese von vielen Bauern als unfair wahrgenommene Praxis zu ändern.

Der Verordnungsentwurf geht von Erfüllungskosten für die Wirtschaft von jährlich rund 6,5 Millionen Euro aus. Diese entstehen demnach hauptsächlich durch die Einführung oder Anpassung von Prozessabläufen und Strukturen.

red

EnBW: Wachsender Gewinn und deutliche Strompreiserhöhungen – Energiewende um jeden Preis?

Von Ayhan Güneş

Karlsruhe – Das vergangene Jahr markierte einen beträchtlichen Erfolg für den Energiekonzern EnBW. Doch während das Unternehmen optimistisch in die Zukunft blickt, stehen im Jahr 2024 einige Herausforderungen bevor, insbesondere aufgrund sinkender Verkaufspreise. Georg Stamatelopoulos, der neue CEO des baden-württembergischen Energieunternehmens, betonte bei der Bilanzkonferenz am Mittwoch (27.03.24) die unabdingbare Bedeutung der Bezahlbarkeit in der Energieversorgung und versicherte, dass die Interessen der Verbraucher stets im Fokus des Unternehmens stehen. Dennoch werden die Kunden bald höhere Rechnungen begleichen müssen

Bereits angekündigt ist die Erhöhung der Strompreise (Grund- oder Ersatzversorgung) um 15,9 Prozent ab dem 1. April, größtenteils bedingt durch den Wegfall des Bundeszuschusses bei den Netzentgelten. Stamatelopoulos erklärt, dass EnBW diese staatliche Subvention nicht ersetzen kann. Trotz gestiegener Preise während der Energiekrise hat das Unternehmen die Kosten nicht unmittelbar an die Verbraucher weitergegeben, sondern durch eine vorausschauende Beschaffungspolitik Schwankungen ausgeglichen.

EnBW tätigt zudem historisch hohe Investitionen in die Energiewende. Bis 2030 sind Bruttoinvestitionen von 40 Milliarden Euro geplant, wovon rund 90 Prozent in Deutschland getätigt werden sollen. Ein Großteil dieser Investitionen soll nach Angaben in den Ausbau erneuerbarer Energien sowie in die Netz- und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und Energiewende im privaten Sektor fließen.

Trotz dieser bevorstehenden Herausforderungen verzeichnet EnBW weiterhin eine solide wirtschaftliche Stabilität. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) stieg im Jahr 2023 um mehr als 60 Prozent auf 6,37 Milliarden Euro an. Dieser erhebliche Anstieg ist größtenteils auf den Bereich der thermischen Erzeugung zurückzuführen, der trotz seines Namens einen erheblichen Beitrag zum Gesamtergebnis leistet.

Die Energiewende bleibt bei EnBW im Fokus, mit dem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamterzeugungsleistung bis 2030 auf bis zu 80 Prozent zu steigern. Die kommenden Jahre werden jedoch maßgeblich von politischen Rahmenbedingungen abhängen. EnBW fordert daher stabile Rahmenbedingungen und drängt auf eine konkrete Ausgestaltung der Kraftwerksstrategie durch die Bundesregierung.

Neben ihrem Fokus für erneuerbare Energien ist EnBW auch einer der größten Arbeitgeber. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr um mehr als sechs Prozent auf 28.630, und in den kommenden Jahren sollen weitere 9.600 Stellen geschaffen werden.

red

Verwendete Quellen:

EnBW – Link zu Geschäftsergebnis

Bilanzkonferenz der EnBW

Keine Mineralölsteuer für E-Autos: Studie prognostiziert 50 Milliarden Euro Steuerausfälle bis 2030

Berlin – Der Umstieg auf Elektroautos könnte den Bund bis 2030 fast 50 Milliarden Euro an Steuergeldern kosten – trotz Streichung der Elektroautoprämie. Das hat die Unternehmensberatung EY in einer Studie berechnet, über die der “Spiegel” berichtet.

Der Großteil davon, rund 36 Milliarden Euro, könnte dem Fiskus demnach verloren gehen, weil die erwarteten Steuermindereinnahmen bei der Mineralölsteuer nicht annähernd durch Mehreinnahmen bei der Stromsteuer kompensiert werden können. Zusätzlich fördert der Bund Dienstwagen mit Elektromotor. Zwei Drittel der Elektroautos in Deutschland werden auf Gewerbetreibende zugelassen. Auch das führt zu Mindereinnahmen. Dem Bund könnten durch die verringerten Einkommensteuereinnahmen zwischen 2024 und 2030 rund 11,8 Milliarden Euro entgehen, schätzt EY.

Die Berater gehen in ihrem Szenario davon aus, dass bis 2030 rund 13,2 Millionen rein batteriebetriebene Autos und Plug-in-Hybride auf deutschen Straßen fahren werden. Derzeit sind es 2,3 Millionen. “Knapp zwei Prozent der Steuereinnahmen der Bundesrepublik wurden bislang an der Tankstelle generiert”, sagte Constantin Gall, Managing Partner bei EY. Zwar sei die Förderung der Elektromobilität aus Klimaschutzgründen sinnvoll. “Die Folgen bei den Steuereinnahmen werden allerdings schmerzhaft sein.”

red

Gehaltsatlas Baden-Württemberg: Welche Berufe zahlen am besten?

Stuttgart – In einer Wirtschaft, die von einem stetigen Wandel geprägt ist, bleibt die Bildung ein unerschütterliches Fundament für individuellen und wirtschaftlichen Erfolg. Die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg verdeutlichen eindrucksvoll, wie sehr Bildungsabschlüsse den Verdienst von Arbeitnehmern beeinflussen. Die Pressemitteilung wirft ein helles Licht auf die Zusammenhänge zwischen Bildung, Beruf und Gehalt und enthüllt interessante Details über die monetären Vorteile einer soliden Ausbildung.

Durchschnittlicher Bruttoverdienst von Vollzeitbeschäftigten: Eine Offenbarung der Bildungsdividende

Im April 2023 erreichte der durchschnittliche Bruttoverdienst von Vollzeitbeschäftigten in Baden-Württemberg 4.568 Euro pro Monat, exklusive Sonderzahlungen. Dieser imposante Durchschnitt verdient jedoch eine genauere Analyse, denn das Statistische Landesamt deckt auf, dass nicht nur zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen, sondern auch zwischen unterschiedlichen Berufen erhebliche Unterschiede im Verdienstniveau bestehen.

Bildung zählt: Von Berufsausbildung bis Promotion

Es kommt nicht nur auf den Beruf an, sondern auch auf den Bildungsabschluss. Arbeitnehmer mit einem abgeschlossenen Berufsausbildung erzielten im April 2023 durchschnittlich 3.987 Euro brutto pro Monat. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu Beschäftigten ohne beruflichen Ausbildungsabschluss, die lediglich 3.217 Euro monatlich verdienten – ein Unterschied von 770 Euro. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Zahlen enthüllen eine bemerkenswerte Progression: Ein Bachelorabschluss bringt im Schnitt 5.048 Euro, ein Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss 5.287 Euro. Arbeitnehmer mit einem Master- oder einem äquivalenten Abschluss verdienen im Durchschnitt 6.697 Euro pro Monat. Noch beeindruckender sind die Zahlen für Personen mit Promotion oder Habilitation, die mit durchschnittlich 8.510 Euro brutto im Monat die Gehaltsskala erklimmen.

Investitionen in Bildung: Eine lohnende Strategie

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Investitionen in Bildung zahlen sich aus. Dies gilt besonders in einem wirtschaftlichen Umfeld, das qualifizierte Fachkräfte hungrig sucht. Der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften in Baden-Württemberg spiegelt sich in der Gehaltslandschaft wider. Engpassberufe, die eine qualifizierte Ausbildung erfordern, bieten attraktive Vergütungen über dem Durchschnitt. Altenpflege-Fachkräfte und Gesundheits- und Krankenpflegepersonal sind herausragende Beispiele dafür, wie sich die Notwendigkeit einer spezialisierten Ausbildung direkt in einem höheren Gehalt niederschlägt.

Herausforderungen und Chancen: Fachkräftemangel in verschiedenen Berufsfeldern

Dennoch gibt es auch Berufsfelder, in denen der Fachkräftemangel zu niedrigeren Löhnen führt. Medizinische Fachangestellte und Fachkräfte im Hotelservice verdienen trotz anerkanntem Berufsabschluss deutlich unter dem Durchschnittsverdienst. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass die Attraktivität eines Berufsfeldes nicht nur vom Bildungsniveau, sondern auch von externen Faktoren wie dem Arbeitsmarkt abhängt.

Fazit: Bildung als Schlüssel zum Erfolg

Die Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg liefert nicht nur Zahlen, sondern eine fesselnde Erzählung darüber, wie Bildung den Weg zu persönlichem und wirtschaftlichem Erfolg ebnet. Sie unterstreicht die Notwendigkeit von Bildungsinvestitionen, um die wachsenden Anforderungen des Arbeitsmarktes zu erfüllen und individuelle Karrieren voranzutreiben. In einer Zeit des Wandels bleibt Bildung der wertvollste Schatz, den man besitzen kann – ein Schatz, der sich in jedem Gehaltsscheck widerspiegelt.

red

Verwendete Quellen: Statistische Landesamt Baden-Württemberg

A9 Horror-Crash: Fünf Tote bei Busunglück nahe Leipzig

Leipzig – Auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind am Mittwoch nach Medienberichten fünf Personen bei einem Busunfall ums Leben gekommen. Der Fernbus sei am Morgen gegen 9:45 Uhr aus noch unbekannter Ursache zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz rechts von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt, berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Die Polizei bestätigte, dass sich zahlreiche Rettungskräfte vor Ort um Verletzte kümmerten, zu möglichen Todesopfern wurden zunächst keine genauen Angaben gemacht. Die Behörden teilten zudem mit, dass es sich um einen schweren Verkehrsunfall handele, bei dem “auch ein Reisebus” beteiligt sei. Wie viele weitere Fahrzeuge involviert waren, blieb vorerst unklar.

Die “Leipziger Volkszeitung” berichtet unterdessen unter Berufung auf “Rettungskreise”, dass es fünf Todesopfer unter den betroffenen Reisenden geben soll. Die Kliniken im Raum Leipzig bereiteten sich demnach zudem auf bis zu 50 Verletzte und zehn Schwerverletzte vor.

red

Auf Herz und Nieren: SWLB startet Überprüfung von über 2100 Straßenbeleuchtungsmasten in Ludwigsburg und Kornwestheim

Ludwigsburg – Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen auf Sicherheit und starten in Kürze mit der Überprüfung ihrer Straßenbeleuchtungsmasten in Ludwigsburg und Kornwestheim. Über 2.100 Beleuchtungsmasten Masten aus Stahl, Beton oder Aluminium werden in diesem Jahr einem Druck- und Zugtest in zwei Achsen unterzogen, um sicherzustellen, dass sie den Kräften, die auf sie einwirken, standhalten können.

Der Prozess beginnt mit der Überprüfung von etwa 1400 Beleuchtungsmasten in Ludwigsburg. Das beauftragte Unternehmen wird südlich der Schwieberdinger Straße beginnen und sich dann vom Obi über den Bereich des Holzheizkraftwerks bis zur B27 vorarbeiten. Auch die Masten im gesamten Stadtteil Oßweil werden auf ihre Standsicherheit getestet.

Nach Abschluss der Überprüfung in Ludwigsburg folgt die standardmäßige Untersuchung von etwa 750 Masten in Kornwestheim. Dieses Gebiet erstreckt sich zwischen der Stuttgarter Straße im Westen und der B27 im Osten sowie von der Friedrich-Siller-Straße im Norden bis zur Albstraße im Süden. Etwaige festgestellte Mängel werden von den Stadtwerken umgehend behoben. Die Arbeiten werden dabei im Gehweg durchgeführt, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

red

Polizeiradar Ludwigsburg: Einfädelungsfehler führt zu Unfall – 50.000 Euro Sachschaden und weitere Meldungen

Autobahnunfall bei Korntal-Münchingen: Sachschaden nach Einfädelungsfehler

Am Dienstagmorgen ereignete sich auf der Bundesautobahn 81 ein Verkehrsunfall, der durch einen Fehler beim Einfädeln verursacht wurde. Ein 82-jähriger BMW-Fahrer, der die Auffahrt zur BAB 81 in Fahrtrichtung Stuttgart benutzte, wechselte am Ende der Einfädelungsspur auf die durchgehende Fahrbahn und übersah dabei offenbar einen 54-jährigen Sattelzug-Lenker. Es kam zur Kollision, bei der der BMW sich entgegen der Fahrtrichtung drehte und gegen die linke Betonleitwand prallte. Der Fahrer des BMW erlitt leichte Verletzungen, benötigte jedoch keine medizinische Versorgung. An beiden Fahrzeugen entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 50.000 Euro. Der BMW war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

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Diebstahlserie in Ludwigsburg-Eglosheim: Katalysatoren entwendet

In einem Zeitraum zwischen Sonntagabend und Dienstagnachmittag kam es in Ludwigsburg-Eglosheim zu einer Serie von Diebstählen. Unbekannte Täter entwendeten aus drei Fahrzeugen, die in der Hirschbergstraße abgestellt waren, die Katalysatoren. Die Täter schnitten mutmaßlich die Katalysatoren aus den Fahrzeugen heraus. Der Gesamtwert des Diebesguts wird auf etwa 2.500 Euro geschätzt. Die Polizei bittet dringend um Zeugenhinweise und ermittelt den entstandenen Sachschaden.

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Autodiebstahl in Kornwestheim: Räder aus Tiefgarage gestohlen

In Kornwestheim wurde ein 33-jähriger Fahrzeugbesitzer Opfer eines Diebstahls, als unbekannte Täter einen Komplettsatz Sommerräder seines VW aus einer Tiefgarage in der Pflugfelder Straße stahlen. Die gestohlenen Räder sind mit Reifen der Größe 255/40 R20 101V XL auf 20-Zoll Felgen montiert. Der Wert des Diebesguts beläuft sich auf rund 3.000 Euro. Die Polizei ruft mögliche Zeugen auf, sich zu melden, um weitere Informationen zu erhalten.

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Einbruch in Bäckerei in Freiberg am Neckar-Heutingsheim

In der Nacht zum Dienstag brach ein unbekannter Täter in eine Bäckerei in der Friedrichstraße in Heutingsheim ein. Der Einbrecher kletterte mutmaßlich auf das Flachdach des Geschäfts und gelangte durch ein Oberlicht ins Innere. Aus dem Verkaufsraum sowie einem Nebenraum entwendete der Täter einen vierstelligen Bargeldbetrag. Die genaue Höhe des entstandenen Sachschadens steht noch nicht fest. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung, um den Täter zu identifizieren und weitere Einbrüche zu verhindern.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

E-Roller im Landkreis: Positive Bilanz und Expansionspläne in Ludwigsburg und Umgebung

Ludwigsburg – Das E-Roller-Sharing Lub-e zieht eine positive Bilanz nach seinem ersten Jahr im Kreis Ludwigsburg und plant eine Erweiterung seiner Verfügbarkeit sowie einen Zuwachs seiner Flotte. Seit dem Start Ende April 2023 in Ludwigsburg und Kornwestheim hat sich das Betriebsgebiet um Pleidelsheim und Marbach erweitert. Die markanten gelben Flitzer haben in den ersten zehn Monaten bereits über 2.500 Fahrten ermöglicht und überzeugen dabei durch ihren geräuschlosen Elektromotor sowie die Verwendung von grünem Ökostrom, wie der Anbieter Süwag und die Stadt Ludwigsburg bekannt gibt.

Im Gegensatz zu den Leihscootern anderer Anbieter, wie TIER und Zeus, die unter anderem in Ludwigsburg, Asperg, Tamm, Möglingen und Schwieberdingen angeboten werden, zielen die Lub-es auf eine andere Zielgruppe ab und fördern mit ihren durchschnittlichen Fahrstrecken von 3,5 Kilometern auch die interkommunale Mobilität.

Um das Angebot weiter zu stärken, sollen zeitnah 15 weitere Roller hinzukommen, womit dann insgesamt 65 Lub-es im Kreis Ludwigsburg verfügbar wären. In Kooperation mit mehreren Kommunen wird angestrebt, das Betriebsgebiet auszuweiten.

Die Nutzung der E-Roller gestaltet sich unkompliziert: Nutzerinnen und Nutzer müssen lediglich mindestens 18 Jahre alt sein und einen PKW-Führerschein besitzen. Über die Süwag2go-App, die in den gängigen Appstores heruntergeladen werden kann, können die Roller lokalisiert und freigeschaltet werden. Ein Helm aus dem Helmfach muss vor Fahrtantritt aufgesetzt werden.

Falsch abgestellte Roller können direkt beim Anbieter gemeldet werden, der für eine umgehende Umplatzierung sorgt. Die Kontaktdaten sind kostenfrei unter 0800 330 461 112 oder per E-Mail an go@suewag.de erreichbar. In Ludwigsburg können falsch abgestellte Roller auch über die Mängelmelder-App oder per E-Mail an emobilitaet@ludwigsburg.de gemeldet werden. Zusätzlich wurden in der Ludwigsburger Innenstadt spezielle Motorradstellplätze eingerichtet, an denen die Lub-es ausschließlich abgestellt werden dürfen.

red

Öffentliche Schulden steigen auf 2,45 Billionen Euro

Wiesbaden – Der Öffentliche Gesamthaushalt ist beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2023 mit 2.445,4 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, stieg die öffentliche Verschuldung damit gegenüber dem Jahresende 2022 um 3,3 Prozent oder 77,4 Milliarden Euro.

Gegenüber dem dritten Quartal 2023 sank die Verschuldung um 0,3 Prozent oder 8,5 Milliarden Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass ab dem zweiten Quartal 2023 die Schulden aller öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in die Berechnung des öffentlichen Schuldenstandes einbezogen werden. Ohne Einbeziehung der aufgenommenen ÖPNV-Unternehmen wäre der Schuldenstand zum Jahresende 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 lediglich um 2,9 Prozent auf 2.436,4 Milliarden Euro gestiegen und läge damit um 9,0 Milliarden Euro niedriger.

Die Schulden des Bundes stiegen bis Ende 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 um 4,7 Prozent beziehungsweise 76,0 Milliarden Euro, so das Bundesamt. Ursächlich hierfür war insbesondere der Anstieg der Verschuldung des “Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie” um 41,5 Milliarden Euro beziehungsweise 137,4 Prozent auf 71,7 Milliarden Euro. Dieses Sondervermögen wurde zur Finanzierung von Maßnahmen zur Abfederung der Energiekrise im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im November 2022 gegründet und zum Jahresende 2023 aufgelöst.

Die Verschuldung des Sondervermögens “Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona” sank demgegenüber um 15,5 Milliarden Euro auf 36,9 Milliarden Euro (-29,5 Prozent). Das im Juli 2022 errichtete “Sondervermögen Bundeswehr” verzeichnete Ende 2023 eine Verschuldung von 5,8 Milliarden Euro, Ende 2022 hatte es noch keine Schulden aufgenommen. Da ÖPNV-Unternehmen der Bundesebene nur beim öffentlichen Bereich verschuldet sind, wirkte sich die Einführung des Deutschlandtickets nicht auf den Schuldenstand des Bundes aus.

Die Länder waren am Jahresende 2023 mit 595,4 Milliarden Euro verschuldet. Das waren 1,9 Prozent oder 11,5 Milliarden Euro weniger als Ende 2022. Gegenüber dem dritten Quartal 2023 verzeichneten die Länder einen Schuldenrückgang um 0,5 Prozent oder 3,0 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung der Schulden der neu hinzugekommenen ÖPNV-Unternehmen wären die Schulden am Jahresende 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 um 2,4 Prozent oder 14,3 Milliarden Euro auf 592,5 Milliarden Euro zurückgegangen.

Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge gegenüber dem Jahresende 2022 wurden für Mecklenburg-Vorpommern (-13,1 Prozent), Bayern (-8,7 Prozent) und Niedersachsen (-6,2 Prozent) ermittelt. Der Rückgang in Bayern resultiert vor allem aus einer fällig gewordenen Anleihe, die angesichts vorübergehend vorhandener Liquidität noch nicht in voller Höhe anschlussfinanziert werden musste, so die Statistiker. Auch in den beiden anderen Ländern ergaben sich die Rückgänge aus einer niedrigeren Emission von Wertpapieren aufgrund von nicht benötigter Liquidität. Am stärksten stiegen die Schulden gegenüber dem Jahresende 2022 prozentual in Brandenburg (+6,0 Prozent), Sachsen (+4,1 Prozent) und Hessen (+2,7 Prozent).

Bei den Gemeinden und Gemeindeverbände nahm die Verschuldung bis zum Jahresende 2023 zu. Sie stieg gegenüber dem Jahresende 2022 um 9,1 Prozent oder 12,9 Milliarden Euro auf 153,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem dritten Quartal 2023 stiegen die kommunalen Schulden um 1,4 Prozent oder 2,1 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der Schulden der neu hinzugekommenen öffentlichen ÖPNV-Unternehmen wäre die Verschuldung zum Jahresende gegenüber dem Jahresende 2022 um 4,8 Prozent oder 6,8 Milliarden Euro auf 147,5 Milliarden Euro gestiegen.

Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Baden-Württemberg (+14,5 Prozent) auf, gefolgt von Sachsen (+14,4 Prozent) und Bayern (+13,8 Prozent). Ohne die Einbeziehung der neu in die Statistik aufgenommenen öffentlichen Verkehrsunternehmen im ÖPNV wäre die Verschuldung in Baden-Württemberg um 5,9 Prozent, in Sachsen um 4,3 Prozent und in Bayern um 12,0 Prozent gestiegen. Einen Rückgang der Verschuldung gab es in Brandenburg (-4,3 Prozent; ohne neu hinzugekommene ÖPNV-Unternehmen: -5,7 Prozent) und im Saarland (-4,3 Prozent; ohne neu hinzugekommene ÖPNV-Unternehmen im ÖPNV: -4,5 Prozent).

Die Verschuldung der Sozialversicherung stieg im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 um 0,7 Millionen Euro (+3,2 Prozent) auf 22,3 Millionen Euro.

red

Corona-Maßnahmen: Habeck und Lindner fordern Aufarbeitung der Pandemie-Politik

Berlin  – Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) haben eine Aufarbeitung der deutschen Corona-Politik gefordert. “Es wurden durch die Entscheidungen Leben gerettet, aber gerade für Kinder und Jugendliche war es auch eine Zeit der großen Einsamkeit”, sagte Habeck der “Bild” (Mittwochausgabe). “Ich denke, wir sollten den Mut haben, die Lehren ziehen, Abläufe überprüfen, die Auswirkungen evaluieren. Kein Blame Game, aber aus Erfahrung lernen – das ist die Devise.”

Habeck beruft sich in seiner Argumentation auf ein Zitat des damaligen Gesundheitsministers der Großen Koalition. “Jens Spahn hat mal gesagt, wir werden uns viel zu verzeihen haben”, so der Grünen-Politiker. “Wir sollten jetzt eine Phase einleiten, in der wir über die schwere Pandemie-Zeit mit all ihren Auswirkungen noch mal nachdenken.”

Habeck erkennt dabei ausdrücklich die schwierige Lage an, in der sich die Großen Koalition während der Politik befand. Diese habe “in einer nie gekannten Situation auf schwankendem Boden schnell tiefgreifende Entscheidungen treffen” müssen. “Sicherlich sind da auch Fehler passiert, aber genauso wäre es ein Fehler gewesen, nicht zu entscheiden.”

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner will Lehren aus der Pandemie ziehen. “Wir müssen die Pandemie aufarbeiten, um die richtigen Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen zu können”, sagte Lindner dem “Kölner Stadt-Anzeiger” (Mittwochausgabe). “Heute wissen wir, dass viele Entscheidungen der früheren Bundesregierung großen sozialen und wirtschaftlichen Schaden angerichtet haben”, sagte er. “Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Zutrittsverbote waren zum Teil absolut unverhältnismäßige Eingriffe in die Freiheitsrechte”, kritisierte der FDP-Politiker.

Der Bundesfinanzminister begrüßte, dass nun neue Bewegung in die Frage der Aufarbeitung komme. “Die FDP setzt sich dafür ein, dass sich eine Enquete-Kommission des Bundestags mit der Aufarbeitung der Pandemie befasst”, sagte Lindner. In die Arbeit dieses Gremiums könnten auch Experten direkt eingebunden werden. “Deswegen ist eine Enquete-Kommission das Mittel der Wahl”, so Lindner. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss könnte “zur parteipolitischen Profilierung missbraucht” werden, sagte Lindner. Auch einer Enquete-Kommission gehören – neben Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis – Abgeordnete an.

“Mir geht es aber nicht darum, Entscheider anzuklagen”, sagte Lindner. “Eine transparente Aufarbeitung könnte Verschwörungstheoretikern und Querdenkern den Wind aus den Segeln nehmen. Ich nehme wahr, dass die Union, die sich bislang gegen eine Aufarbeitung gesperrt hat, über eine Kurskorrektur nachdenkt.”

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), hat sich ebenfalls für eine Aufarbeitung ausgesprochen. “Ich halte eine Aufarbeitung – in welcher Form auch immer – für wichtig, um für die Zukunft zu lernen und auch, um den Riss zu kitten, der zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen entstanden ist”, sagte Dreyer dem Nachrichtenportal “T-Online” am Dienstag.

Die SPD-Politikerin verwies zudem auf die extreme Ausnahmesituation, in der damals die politischen Verantwortlichen ihre Entscheidungen trafen. “Politik und Gesellschaft standen während der Corona-Pandemie vor nie da gewesenen existentiellen Fragen um Leben und Tod”, so Dreyer. Den Regierungen von Bund und Ländern sei wichtig gewesen, “auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse Entscheidungen zu treffen”.

Mehrere Grünen-Abgeordnete im Bundestag sprechen sich ebenso sich für eine Aufarbeitung von Fehlern aus. “Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wäre es gut, wenn es mit etwas Abstand eine Aufarbeitung der Corona-Politik gäbe”, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Helge Limburg der “Welt” (Mittwochausgabe). “Das kann eine Enquete-Kommission sein, eine Expertenkommission oder eine andere Form der Auseinandersetzung, die den Menschen signalisiert: Wir wischen die einschneidenden Maßnahmen von damals nicht einfach zur Seite.”

Die Folgen der Pandemie-Politik seien für Kinder und Jugendliche “ganz konkret spürbar”, sagte Limburg weiter. “Es gibt psychische Probleme, die weit über das normale Maß hinausgehen.” Er werde von Ungeimpften angesprochen, die sagten, sie hätten nicht vergessen, wie sie behandelt worden seien. Leute, die Angehörige in der Pandemie verloren haben, würden berichten, wie schlimm die Einschränkungen beim Trauern gewesen seien. “Das ist eine Wunde, die bleibt.” Es brauche eine Aufarbeitung, die zeige: “Manchen Menschen ist in der Pandemie verbal oder tatsächlich Unrecht geschehen.”

Die Gesundheits- und Haushaltspolitikerin Paula Piechotta (Grüne) hält eine Aufarbeitung für überfällig. “Die Pandemie und die Energiekrise sind vorbei, aber die nächsten Krisen stehen schon vor unserer Tür”, sagte sie der “Welt” (Mittwochausgabe). “Deswegen ist es nun, fast genau vier Jahre nach Beginn der ersten Pandemie-Maßnahmen in Deutschland, überfällig, die Fehler der Pandemie-Politik in den unterschiedlichsten Bereichen von Gesundheits- über Bildungs- bis Finanzpolitik für alle transparent und zeitnah aufzuarbeiten.” Interdisziplinäre Sachverständigenräte sollten den Ausschüssen des Bundestags bis zum Herbst zum jeweiligen Themenfeld Lehren in Berichtsform zukommen lassen, die die Ausschüsse dann debattieren können, schlug Piechotta vor.

Aus der Grünen-Fraktion im Bundestag fordern zudem Corinna Rüffer, Expertin für Behindertenpolitik, Rechtspolitikerin Manuela Rottmann, Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, und Tabea Rößner, Vorsitzende des Ausschusses für Digitales, eine Aufarbeitung.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Janosch Dahmen, lehnt das Instrument einer Enquete-Kommission bislang ab. “Eine Enquete-Kommission oder gar ein Untersuchungsausschuss wäre jetzt das falsche Instrument und würde vor allem für parteipolitische Profilierung missbraucht werden”, sagte er dem Nachrichtenportal “T-Online”. Das helfe niemandem.

Solche Gremien würden von jenen besonders laut gefordert, “die sich erkennbar über die andauernde, unabhängige, wissenschaftliche Aufarbeitung hinwegsetzen wollen, um mit populistischen Parolen politische Duftmarken zu setzen”, kritisierte Dahmen. “Als Arzt und Politiker finde ich es vor dem Hintergrund der unzähligen Opfer falsch, die Aufarbeitung der Pandemie nun für die anstehenden Wahlkämpfe instrumentalisieren zu wollen.”

Die FDP-Fraktion bevorzugt das Instrument einer Enquete-Kommission. “Wir sollten die Fehler ebenso wie die richtigen Entscheidungen während der Corona-Pandemie reflektieren und aus diesen lernen”, sagte Johannes Vogel, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, dem “Spiegel”.

Erforderlich sei eine Kommission zur Aufarbeitung von Pandemie, Maßnahmen, Freiheits- und Grundrechtseinschränkungen sowie gesellschaftlicher Folgen. “Hierfür eignet sich eine Enquetekommission im Deutschen Bundestag besonders gut”, so Vogel. Er fordert, diese “zeitnah” einzusetzen, um mit ausreichend Vorlauf vor dem Ende der Legislaturperiode mit dieser Aufarbeitung zu beginnen.

Auch Linken-Politiker Gregor Gysi sprach sich für eine Enquete-Kommission aus. “Diese Enquete-Kommission muss klären, welche Maßnahmen richtig und notwendig waren, welche bei einem ähnlichen Fall nicht wiederholt werden dürfen und ob es wesentlich weniger beeinträchtigende Alternativen zu den getroffenen Entscheidungen gibt”, sagte Gysi dem Nachrichtenportal “T-online” am Dienstag. Als Beispiele nannte Gysi jene Maßnahmen, die zu Schulausfall und zur Isolierung von Kindern geführt hätten, sowie generelle Fragen einer Impfpflicht.

“Die Enquete-Kommission hätte viel zu tun”, so Gysi weiter. Der Bundestag sei verpflichtet, all dies aufzuarbeiten und der Bevölkerung entsprechende Auskünfte zu erteilen. Von der Unionsspitze im Bundestag habe es im Herbst auf einen entsprechenden Linken-Vorschlag geheißen, man sei für eine Enquete-Kommission in der nächsten Legislaturperiode. “Wir werden darauf auf jeden Fall zurückkommen.”

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat bereits im September 2020 ein “unabhängiges Gremium für Pandemievorbereitung und -reaktion” eingesetzt, um die Reaktion auf die Corona-Pandemie sowie Präventionsmaßnahmen laufend und evidenzbasiert zu untersuchen. Das Gremium hat seitdem Vorschläge zur Verbesserung der Prävention und Reaktion auf Pandemien unterbreitet und mehrere Artikel in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören unter anderem eine verstärkte unabhängige Überwachung neuer Viren sowie ein gerechterer Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen.

red