Dresdener Nervenkrankheit-Forschung erfolgreich

ALS, die Amyotrophe Lateralsklerose, ist eine unheilbare Erkrankung des zentralen Nervensystems, die nicht selten den Tod des Betroffenen zur Folge hat. Wissenschaftler der TU Dresden haben nun einige offene Fragen zur Krankheit beantwortet.

Lara Marrone und Jared Sterneckert vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der Technischen Universität Dresden (TUD) haben gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und den USA herausgefunden, dass die Wechselwirkungen zwischen den RNA-bindenden Proteinen einen größeren Einfluss auf die ALS-Erkrankung haben als bisher angenommen.

Das Forscherteam konnte zeigen, dass die Wechselwirkungen geschädigter FUS-Proteine mit anderen Eiweißen das Gleichgewicht der RNA-bindenden Proteine stören – und das trage zur Degeneration der Nervenzellen bei. Ein mit Medikamenten herbeigeführter Abbau von zelleigenen Proteinen (Autophagie) könne die Prozesse bremsen, die ihre Ursache im fehlerhaft angehäuften FUS-Protein haben können. Das Absterben der Nervenzellen werde verringert. Diese Verbesserung wurde von den Wissenschaftlern in Zellkultur-Experimenten mit reprogrammierten Stammzellen (iPS-Zellen) von Patienten entwickelt und im Modellorganismus der Fruchtfliege bestätigt. mp/Mst

Online-Shopping: Verbraucher vertrauen in Gütesiegel

Gütesiegel im Online-Handel schaffen Vertrauen – sogar dann, wenn die Verbraucher das Siegel gar nicht kennen. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage der Hochschule Fresenius in Hamburg.

Etwa drei von vier Deutschen kaufen Waren und Dienstleistungen in Online-Shops, der E-Commerce-Handel setzt inzwischen mehr als 50 Milliarden Euro im Jahr um. Weil aber beim Online-Kauf in der Regel kein direkter Kontakt mit dem Verkäufer stattfindet, ist Vertrauen um so wichtiger. Hier haben Gütesiegel eine entscheidende Funktion.

Gütesiegel, die von Dritten vergeben werden, wirken vertrauensfördernd, wie die Umfrage zeigt: So liegt die Vertrauenswürdigkeit bei allen Siegeln zwischen 64 und 84 Prozent. Dabei spielen Gütesiegel insbesondere bei unbekannten Online-Shops für zwei Drittel der Befragten eine große Rolle. Wenig Einfluss auf die Vertrauenswürdigkeit haben die Bekanntheit der Gütesiegel und das Wissen darum, wofür diese genau stehen. “Die Studienergebnisse zeigen, dass es zwar grundsätzlich empfehlenswert für einen Online-Shop ist, Gütesiegel zu verwenden. Bei der Wahl des Anbieters muss ein Online-Shop aber nicht unbedingt auf bekannte und damit meist auch teure Anbieter setzen”, schlussfolgert Professor Sascha Hoffmann, der die Studie betreut hat. cid/Mst

Cybersicherheit als existenzielles Thema

Es geht um Sein oder Nichtsein, um Alles oder Nichts: Das Thema Cybersicherheit ist, auch wenn viele Firmen das aktuell noch immer nicht wahrhaben wollen, für die Zukunft existenziell. Wie gut Unternehmen und große Organisationen die Sicherheit von Daten und IT in der digitalen Wirtschaft gewährleisten können, entscheidet über ihren Erfolg oder Misserfolg.

Das ist eine der Thesen des TÜV Rheinland für die Cybersecurity-Trends 2019. “Die moderne Welt verwandelt sich rasant in eine digitale, wissensbasierte Industrie 4.0-Wirtschaft. Dieser Wandel hat die gleiche Bedeutung wie die industrielle Revolution”, so Björn Haan, Geschäftsführer im Geschäftsfeld Cybersecurity Deutschland beim TÜV Rheinland. Die existenzielle Frage für viele Unternehmen sei, ob es ihnen gelinge, die Herausforderungen an die Sicherheit in der digitalen Wirtschaft zu meistern. Möglicherweise werde es schlicht auf ein einfaches Szenario hinauslaufen: Erfolg oder Misserfolg, ohne die Möglichkeit eines Kompromisses.

Eines der ganz großen Hindernisse beim Streben nach optimalem Schutz: Es gibt nicht genügend Spezialisten, um den Arbeitskräftebedarf in diesem Bereich zu decken. “Bis zum Jahr 2020 könnten weltweit 1,5 Millionen Fachkräfte fehlen”, prognostiziert der TÜV Rheinland. Und bis 2021 könnte sich diese Zahl sogar noch mehr als verdoppeln. Die Folge: Größere, finanziell besser gestellte Organisationen und Dienstleister sind in der Lage, kompetente Mitarbeiter zu rekrutieren, während kleinere Unternehmen in einigen Branchen Probleme haben könnten. cid/rhu

VfB Stuttgart taumelt nach Heimniederlage in Richtung 2.Liga

VfB Stuttgart verliert sein nächstes Heimspiel gegen Bayer Leverkusen und taumelt gewaltig in Richtung 2.Liga – VfB-Profi Ascacibar sieht die rote Karte. Sportvorstand Thomas Hitzlsperger schenkt Cheftrainer Markus Weinzierl weiterhin das Vertrauen.

Die Bilanz von Trainer Markus Weinzierl ist wahrlich nicht die Beste und nach der Niederlage gegen Bayer Leverkusen hat sich diese auch nicht verbessert. Bayer Leverkusen hat am Samstag in Stuttgart in einem extrem schwachen Spiel, schmucklos, aber verdientermaßen gewonnen. Leverkusen-Profi Kai Havertz schoss den Sieg-Treffer zum 1:0 per Foulelfmeter (64. Minute) gegen den jederzeit bemühten, aber reichlich mittellosen VfB, der in der Tabelle weiterhin auf dem Relegationsrang 16 verharrt und nur noch 3 Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hat. Bayer dagegen rückte auf Rang sieben vor und nahm wieder Tuchfühlung zu den „internationalen Plätzen“ auf.

Zum Spiel: 

VfB Stuttgart – Bayer Leverkusen 0:1 (0:0)

Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf sehr niedrigem Niveau. Didavi (7.) und der sehr schwache VfB-Profi Esswein (16.) vergaben für die Roten die ersten beiden Chancen. Ansonsten kamen harmlose Cannstatter über Ansätze nicht weiter hinaus. Aber auch die Elf von Trainer Bosz blieb über weite Stellen sehr passiv. Die beste Chance hatte Volland, der in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz am starken Schlussmann Zieler scheiterte.

Nach der Pause plätscherte das Spiel weiter vor sich hin. Julian Brandt (50.) und Kevin Volland (52.) vergaben für Leverkusen weitere Chancen. Der VfB zog sich weit zurück. Einzig die beiden Stuttgarter Ozan Kabak und der im Sommer nach München wechselnde Benjamin Pavard zeigten Leidenschaft und Kampfgeist. Leverkusen beherrschte Ball und Gegner, und kam erst durch ein unnötiges Foul von Castro zu einem Elfmeter und zur Führung durch Havertz in der 64.Minute. Wie blank die Nerven beim VfB Stuttgart liegen wurde an der Spuckattacke von Ascacibar an Havertz ersichtlich. Schiedsrichter Zieler blieb nichts anderes übrig als dem 22-jährigen die Rote Karte zu zeigen. Derweil hält Manager Hitzlsperger weiter am VfB-Trainer fest, so das Weinzierl beim nächsten Spiel am kommenden Samstag in seiner alten Wirkungsstätte Augsburg weiterhin auf der Trainer-Bank platz nehmen darf

red / hp

VfB Stuttgart – B.Leverkusen

0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Havertz (64./FE)

Rot: Ascacibar (90.+1/Unsportlichkeit)

Stuttgart: Zieler – Kabak, Pavard, Kempf – Beck, Ascacibar, Castro – Esswein, Didavi (68.Thommy), Zuber (82.Gomez) – Gonzalez (70.Donis)

Leverkusen: Hradecky – Weiser, Tah, S.Bender, Wendell – Baumgartlinger, Aranguiz – Brandt, Havertz, Bailey (78.Alario) – Volland

Schiedsrichter: Stieler

Zuschauer: 53.657

 

 

Baggerbiss für Neubau der betrieblichen Kindertagesstätte des Landratsamts

Mit einem öffentlichen Baggerbiss haben Mitglieder des Kreistags, Planer und Architekten sowie Mitarbeiter der Kreisverwaltung am Freitag (12.04.) das Zeichen für den Start des Baubeginns der betrieblichen Kindertagesstätte des Landratsamts Ludwigsburg gegeben. Landrat Dr. Rainer Haas begrüßte die Teilnehmer und sagte: „Der Fachkräftemangel betrifft auch uns – wir möchten durch die betriebliche Kita unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken.“ Die Kita wird voraussichtlich im Oktober 2020 eröffnet.

Der Neubau der Kita soll auf dem Gelände des Landratsamts, auf der Grünfläche bei den Gebäuden Hindenburgstraße 20/2 und 20/3, entstehen. Geplant wird der Neubau in Massivbauweise mit zwei Ebenen, insgesamt sollen 35 bis 40 Kinder ab dem 1. Lebensjahr auf drei Gruppen verteilt Platz in der neuen Kindertagesstätte finden. Im Erdgeschoss werden zwei Gruppen mit jeweils zehn Kindern unter drei Jahren, im Obergeschoss eine altersgemischte Gruppe mit 15 bis 20 Kindern untergebracht. Mit der Planung wurde das Planungsbüro KMB GmbH aus Ludwigsburg beauftragt. Derzeit beläuft sich die Kostenschätzung auf 2,94 Millionen Euro. Als Träger wurde durch europaweite Ausschreibung die „Johanniter Unfall-Hilfe e.V.“ gefunden. Die Beauftragung durch den Kreistag soll in der heute stattfindenden Sitzung erfolgen.

Landrat Dr. Haas: „Wir möchten durch die betriebliche Kita unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern“

Die Plätze in der Kindertagesstätte werden für Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts sowie Kinder von Landesbediensteten des Landratsamts vorgehalten. Außerdem sind zehn Plätze für Kinder mit Erstwohnsitz in Ludwigsburg vorgesehen. Im Gegenzug dazu hat die Stadt Ludwigsburg einen Bauinvestitionskosten-Zuschuss von maximal einer Million Euro zugesagt.

Gesundheitswesen eine digitale Baustelle

Noch ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens eine Baustelle. Vielen geht die Arbeit nicht schnell genug voran. Dabei besteht offensichtlich akuter Handlungsbedarf. Denn viele Bürger wünschen sich, dass das Gesundheitswesen bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung Vorrang haben sollte.

Gesundheit ist damit nach der Bildung und vor Einwohnermelde-Angelegenheiten der zweitwichtigste Bereich, für den sich die Bevölkerung von Bund, Ländern und Kommunen mehr Online-Service und Vernetzung wünscht. Das jedenfalls sind Ergebnisse der Studie “Digital Government Barometer 2018” von IPSOS.

Rund jeder dritte Befragte spricht sich dafür aus, dass Online-Services für den Krankheitsfall mit Priorität entwickelt und angeboten werden. Eckpfeiler, um diesen Wünschen zu entsprechen, sind die elektronische Patientenakte, elektronische Rezepte sowie der Online-Austausch zwischen Arzt, Krankenkasse und Patient. Durch Gesundheits-Apps, digitale Diagnosetools und Teleberatung vermeiden Patienten beispielsweise Arztbesuche. Bei Patienten-Self-Service-Angeboten, beispielsweise für die Terminvereinbarung über Online-Portale, ist das Potenzial aus Sicht der Befragten ebenfalls nicht ausgeschöpft.

Die Politik sieht ebenfalls Handlungsbedarf: Mit einem Expertenteam will das Bundesgesundheitsministerium die Digitalisierung des Gesundheitswesens verbessern. Das Gremium solle in den kommenden drei Jahren dafür sorgen, dass digitale Innovationen schneller im Alltag der Patienten ankommen. Ziel ist zudem, dass bis 2021 jeder Versicherte einen elektronischen Medikationsplan, den Notfalldatensatz und die elektronische Patientenakte hat. Ab 2020 soll die nötige Telematikinfrastruktur flächendeckend zur Verfügung stehen. Derzeit sind rund 30.000 Arztpraxen angeschlossen, so das Ministerium. cid/rlo

5G Broadcast: Das sollten Sie wissen

Derzeit befinden sich die Netze für DVB-T2 beim Fernsehen und für DAB+ beim Radio im Aufbau. Dennoch wird bereits über einen neuen Rundfunkstandard diskutiert: 5G Broadcast. Worum handelt es sich dabei?

Michael Fuhr vom Onlineportal teltarif.de erklärt: “5G Broadcast ist ein geplanter Rundfunkmodus. Und das Verfahren dahinter nennt sich FeMBMS und basiert auf den Mobilfunkstandards 4G und 5G.” 5G Broadcast soll für neue Möglichkeiten der Rundfunkverbreitung an mobile Endgeräte sorgen, ohne das Mobilfunknetz zusätzlich zu belasten: “So könnten Nutzer auf dem Handy beispielsweise lineares Fernsehen schauen.”

Bei 5G Broadcast geht es in erster Linie um den mobilen Empfang auf Smartphones oder Tablets. Auf diesen mobilen Endgeräten konnten sich die bestehenden digitalen Rundfunktechnologien bisher nicht durchsetzen. “Ein Broadcast-Modus hat den entscheidenden Vorteil, dass Daten nicht wie bisher nur an einen, sondern an tausende Personen gleichzeitig und nur einmal gesendet werden müssen”, so Fuhr. Das heißt, dass mit diesem Rundfunkmodus Streams, die Millionen Zuschauer sehen, wie etwa Fußballübertragungen, stabil laufen. Zusammenbrüche beim Streaming sollen so ausgeschlossen werden.

Zudem könnte sich 5G Broadcast nicht nur auf lineare Inhalte beschränken. Auch non-linearer Content wie YouTube-Videos oder Podcasts könnten darüber gesendet werden. Eine personalisierte Übertragung von Inhalten sowie Werbung sind durch die Verknüpfung von Rundfunk- und Mobilfunkinfrastruktur ebenfalls denkbar. cid/rlo

Das Tal der Riesen

Vor 12 Monaten gehörten die MHP Riesen Ludwigsburg in der Basketball Champions League und Bundesliga zu den besten vier Mannschaften. Die Philosophie von John Patrick griff und sammelte Respekt und Siege. Heute ist vieles anders und um beides muss in jedem Spiel gekämpft werden.

Ludwigsburg und München trennen rund 240 Kilometer. Beinahe auf halber Strecke liegt Ulm. Drei Basketball-Standorte, eigentlich ganz nah, sportlich aber weit voneinander entfernt.

„Woran es wohl liegen mag“, wird sich Ludwigsburgs Erfolgs-Trainer John Patrick des nachts vielleicht fragen. Woran liegt es, dass seine MHP Riesen vor 12 Monaten in einem europäischen Final Four standen, Teams mit knallharter Defense niederzwangen und in der BBL Heimvorteil in der ersten Runde genossen, in diesem Jahr jedoch weit weg sind? Weit weg von den Erfolgen und vor allem weit weg von der eigenen Identität. So weit weg wie eben München. Der Tabellenführer tritt heute Abend in der Barockstadt an und bringt mit, was Ludwigsburg seit Monaten sucht. Konstanz und Identität.

Nun sollte gerade der FC Bayern nicht als Beispiel herhalten. Niemand in Ludwigsburg zeigt auf die 240 Kilometer entfernte Stadt und fordert gleiches. Das Duell mit dem deutschen Meister offenbart allerdings die Schwierigkeiten. Vergangenes Jahr war Ludwigsburg das berüchtigtste Defensiv-Team der Bundesliga. John Patricks Basketball-Philosophie manifestierte sich in jedem Spieler im gelb-schwarzen Trikot. Ganzfeld-Presse, Druck und Aggressivität ohne Unterlass. Durchatmen gegen die Riesen? Kaum möglich. Egal wer in den Süden der Republik kam wusste, dass mit schweren Beinen und oft auch mit schwerem Gemüt wieder abgereist wird.

Die Ludwigsburger verinnerlichten ihre Identität, beriefen sich darauf, erlaubten nur 77.4 Punkte im Schnitt und forcierten über 17 Ballverluste beim Gegner. Mit der viertbesten Offensive (86.2 Punkte) und drittbesten Punktdifferenz von +10.5 pro Partie waren die MHP Riesen elitär. Als einziges Team klauten sie den Ball pro Spiel mindestens zehn mal – bei wenigen eigenen Ballverlusten. Meist ein Erfolgs-Cocktail im Basketball. Von diesem Team sind drei Spieler übrig geblieben. Die ersten sieben Akteure in der Kategorie Punkte im Schnitt sind weg. Ludwigsburg musste mal wieder von neuem anfangen. Ein hoher Durchsatz an Spielern war stets die Norm unter John Patrick, der Engagement und Druck erbarmungslos einfordert. Nimmt ein Spieler den Fuß vom Gas, nimmt Patrick ihn vom Parkett. Und nicht selten auch komplett aus dem Team. Ludwigsburg verstärkte sich auch im vergangenen Jahr inmitten der Spielzeit. Der unversehrte Kern garantierte jedoch Wissensaustausch. In diesem Sommer brach Patrick die Wissensbrücke komplett weg. Veteran David McCray ist einer von drei übrig gebliebenen und derjenige, der Patricks DNA vollends absorbiert. Zu wenig, um in dieser Saison zu wiederholen, was vergangenes Jahr gefeiert werden durfte. Ludwigsburg schaffte es in der Basketball Champions League (BCL) nicht zurück in die Playoffs. Die vielen Partien mit neuem Personal zehrten, genau wie die Suche nach der verlorenen Identität.

Vor zwei Wochen fuhren die MHP Riesen Ludwigsburg jene 240 Kilometer nach München und verloren 92:74. München traf 46.4% aus der Distanz, versenkte von dort 13 Würfe und spielte mit den ehemals furchteinflößenden Riesen. „Woran es wohl liegen mag“, wird sich John Patrick auf der Fahrt zurück nach Hause gefragt haben. Oder er kennt die Antwort schon, die so logisch wie auch simpel ist. Beinahe die ganze Mannschaft ersetzen zu müssen und dann zu hoffen, dass alles beim alten bleibt, ist illusorisch. Patricks Plan basiert auf der ungemütlichsten Komponente des Basketballs – konstante Aggressivität in der Verteidigung. Kein Ball in der Hand, reaktiv statt aktiv. Das erfordert viel und kann nicht über Nacht in ein Teamkonzept gegossen werden.

Ludwigsburg befindet sich vor dem Rückspiel gegen die Bayern im Dickicht der Verfolger mit zwei Siegen Rückstand auf den achten Platz. Nach dem frühen Aus in der BCL gilt der Fokus den Playoffs. Manifestiert sich Patricks Philosophie mit fortschreitender Spielzeit mehr und mehr in der Spielern? Oder sind diese irgendwann immun geworden und ein Stil wie der von Patrick nutzt sich einfach ab. Viel Schliff und Hitze bedeutet Abrieb. Flüsterstimmen fragen nach der Halbwertzeit des Trainers. Ludwigsburgs Problem ist das defensive Konzept. Es greift in diesem Jahr nicht. Ein normaler Vorgang oder der Beginn eines Trends? John Patrick und seine MHP Riesen werden sich diese Frage aktuell nicht stellen. Die Playoffs sind bei noch acht verbleibenden Spielen möglich. Unter anderem geht es zuhause nach den Bayern gegen Bamberg, Vechta und Berlin. Vor eigenem Publikum stemmt sich Ludwigsburg mit einer Bilanz von 8-5 gegen den Trend. Vergangene Saison waren 20 Siege nötig, um Platz acht zu sichern. Gewinnt Ludwigsburg alle verbleibenden Spiele? Wahrscheinlich nicht. Beginnen sie heute Abend gegen den Branchenprimus? Die Historie spricht nicht dafür mit nur drei Siegen aus elf Heimspielen gegen die Bayern. John Patrick wird auf kleine Schritte hoffen. Etwas weniger Punkte zulassen, etwas mehr Intensität und die Playoffs bleiben in Reichweite. Und da, das Klischee verrät, ist alles möglich.

Redaktion: Medienpartner Sportmagazin Socrates / Autor: Robert Jerzy

 

Digitales Gesundheitssystem bis 2021

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein heißes Eisen. Doch noch gibt es bei diesem Thema einige Hürden zu überspringen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält jedoch an seinem Zeitplan fest. Das heißt: Der Startschuss für die Digitalisierung des Gesundheitswesens für alle Versicherten soll am 1. Januar 2021 fallen.

Minister Spahn sagte der “WirtschaftsWoche”, die Leistungen umfassten dann sicher Videosprechstunden, das digitale Rezept und eine elektronische Patientenakte. Mit jedem Arztbesuch kämen dann neue Daten dazu. “2021 wird das noch nicht perfekt sein, aber sehr brauchbar. Daran werde ich mich messen lassen”, so der Politiker.

Deutschland habe bei der Digitalisierung viel Zeit verloren, auch weil Krankenkassen und Ärztevertreter sich für ihren Bereich nicht hätten einigen können. Das werde unter seiner Regie nun anders: “Wir versuchen, zumindest den Anschluss an die Weltspitze zu finden.” Das werde schwer. “Große Konzerne investieren Milliarden in China und den USA, um die Gesundheitsbranche mit Big Data zu revolutionieren.”

Er könne mit dem Schutz der Daten werben, sagt Spahn und verspricht: “Bei der Sicherheit von sensiblen Gesundheitsdaten werden wir in Deutschland ganz vorne stehen. Bei den Anwendungen haben wir sicher noch Nachholbedarf.” cid/rlo

VfB Stuttgart beruft Sven Mislintat als neuen Sportdirektor

VfB Vorstand Thomas Hitzlsperger hat bei der Neuausrichtung des Sportbereichs eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Sven Mislintat unterschreibt einen Zweijahresvertrag und übernimmt ab sofort die Position des Sportdirektors.

Der 46-jährige Kamener war zuvor über viele Jahre als Leiter Profifußball und Chefscout bei Borussia Dortmund tätig und fungierte zuletzt bis Ende Januar beim englischen Topclub FC Arsenal als Leiter der Scouting-Abteilung.

“Teil unseres VfB Teams werden”

“Sven Mislintat hat sich in seiner langjährigen beruflichen Laufbahn ein hohes Maß an Reputation erarbeitet. Mit seinem Wissen, seinem Netzwerk und seiner Art, Fußball zu denken, passt er perfekt zu uns. Ich freue mich sehr, dass er sich dazu entschieden hat, ab sofort Teil unseres VfB Teams zu werden”, betont Thomas Hitzlsperger. “Auch die gute Verbindung von Wolfgang Dietrich zu Sven Mislintat hat dazu beigetragen, Sven vom VfB zu überzeugen”, sagt Thomas Hitzlsperger, der zudem unterstreicht, worauf es derzeit bei seiner Arbeit besonders ankommt: “Wir stehen alle zusammen vor der großen Herausforderung, das hier und heute, die aktuelle sportliche Situation, positiv zu gestalten, den Klassenerhalt zu sichern und parallel schon den VfB von morgen zu planen und aufzubauen – das schaffen wir nur als starkes Team. Mein Ziel ist es, ein starkes Team aufzubauen, das mutig und leidenschaftlich die vor uns liegenden Aufgaben angeht.”

Sven Mislintat selbst sagt zu seiner neuen Aufgabe: “Es ist eine Riesenherausforderung und zugleich eine große Ehre, für einen Club wie den VfB arbeiten zu dürfen. Ich bin im Umfeld von Traditionsclubs aufgewachsen, diese Atmosphäre ist mir sehr wichtig. Die Gespräche mit Wolfgang Dietrich und Thomas Hitzlsperger waren außerordentlich gut und ausschlaggebend für meine Entscheidung für den VfB. Unser gemeinsamer Fokus liegt in den kommenden Wochen auf dem Kampf um den Klassenerhalt, natürlich geht der Blick aber auch schon auf die Planungen für die neue Saison.”

“Absoluter Experte mit hohem Renommee”

Begrüßt wird die Verpflichtung des neuen Sportdirektors auch vom Aufsichtsrat der VfB Stuttgart 1893 AG. “Wir freuen uns sehr, dass Thomas Hitzlsperger mit Sven Mislintat einen absoluten Experten mit hohem Renommee für unseren VfB gewinnen konnte. Damit ist aus Sicht des Aufsichtsrates jetzt auch ein weiterer wichtiger Baustein realisiert worden, um die sportlichen Planungen strukturiert und zügig voranzutreiben”, so Wolfgang Dietrich, Aufsichtsratsvorsitzender und VfB Präsident.