Betriebe blenden Alkoholsucht am Arbeitsplatz aus

Alkoholsucht ist vielerorts immer noch ein Tabuthema. Am Arbeitsplatz offensichtlich auch, denn knapp die Hälfte der Betriebe in Deutschland blendet die Gefahren von Sucht am Arbeitsplatz offenbar aus. Denn wie eine Dekra-Umfrage ergab, hat jeder zweite Arbeitnehmer (49 Prozent) in seinem Betrieb keine Unterweisung oder Hinweise über die Gefahren von Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz erhalten. Hinzu kommt: Jeder Dritte kennt Kollegen, die während der Arbeitszeit Alkohol trinken.

Die Zahlen sind alarmierend: Nach Angaben von Krankenkassen haben etwa vier Millionen Erwerbstätige in Deutschland einen riskanten Alkoholkonsum, der in Krankheit oder Abhängigkeit münden könnte. Das ist rechnerisch also fast jeder zehnte Arbeitnehmer. Rund 160.000 Berufstätige sind vermutlich alkoholabhängig.

“Alkohol bei der Arbeit und Sucht sind in den Firmen Tabuthemen”, sagt Dr. Karin Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei Dekra. “Vorgesetzte scheuen sich meist, das Thema aktiv anzugehen, obwohl Sucht die Arbeitsleistung der Mitarbeiter mindert und die Gefahr von Arbeitsunfällen erhöht.”

Der Dekra-Rat an Unternehmen: Führungskräfte und Mitarbeiter sollten im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) präventiv für einen professionellen Umgang mit dem Problem Sucht geschult und sensibilisiert werden. Über eine betriebsärztliche Betreuung können zudem Hilfsangebote unterbreitet werden.

Andreas Reiners

Öffentlicher Nahverkehr: Landräte lehnen Nullrunde ab

Die Landräte im Verkehrsverbund Stuttgart haben in einem gemeinsamen Schreiben auf das Angebot des Landesverkehrsministers (wir berichteten darüber) geantwortet. Darin erklären sie, dass auf ihre Forderungen einer hälftigen und vor allem dauerhaften Mitfinanzierung einer Nullrunde nicht eingegangen worden ist.

“Eine weitere Unterfinanzierung gefährdet dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur und Leistungsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs. Schon heute geben die vier Verbundlandkreise jährlich mehr als 150 Millionen € aus. Für weitere Rabattaktionen ist daher ohne dauerhafte Beteiligung des Landes kein Raum”, erklärten die Landräte.

“Die größte Tarifzonenreform in der Geschichte des VVS war bereits mit einer Nullrunde verbunden und hat die Fahrgäste erheblich entlastet”, so die Landräte weiter.

Nachdem die anfangs angebotene dauerhafte Mitfinanzierung des Landes nicht aufrechterhalten wurde, ist eine moderate Tariferhöhung um 1,9 % unvermeidbar, erklärten die Landräte. Dabei wird bereits optimistisch kalkuliert und von einer Mehreinnahme von rund 1,6 % durch zusätzliche Fahrgäste ausgegangen. Die Schul- und Ausbildungsverkehre sollen von Erhöhungen weitestgehend ausgenommen werden.

“Ein Verzicht auf Tarifsteigerungen beim VVS im kommenden Jahr war für die Verbundlandkreise nie eine Frage des „Wollens“, sondern immer eine Frage der nachhaltigen und langfristigen Finanzierbarkeit. Die Landräte sehen die Notwendigkeit, künftiger, millionenschwerer Investitionen in Bus- und Bahnverkehre. Die europäische Clean-Vehicle-Richtlinie und die Fortschreibung der Nahverkehrspläne stehen ebenfalls vor der Tür. Den Landräten geht es darum, den Fahrgästen ein gutes und verlässliches ÖPNV-Angebot zu bieten und neue Kunden zu gewinnen”, heißt es in dem Schreiben.

Stadt Stuttgart: Verbot von Feuerwerk auf dem Schlossplatz

Die Landeshauptstadt Stuttgart plant eine Feier zum Jahreswechsel 2019/2020 auf dem Schlossplatz. Gleichzeitig arbeitet sie zusammen mit der Polizei an einem Sicherheitskonzept, das auch ein Verbot des Abfeuerns von Pyrotechnik auf dem und um den Schlossplatz herum umfasst. Die Details dazu werden aktuell noch abgestimmt.

Die Verwaltung will den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, den Jahreswechsel friedlich im Herzen der Stadt verbringen zu können. Ziel ist eine Veranstaltung in einem umfriedeten Bereich mit Musik und Lichtershow – bei freiem Eintritt. Sie soll am 31. Dezember etwa gegen 21 Uhr beginnen und bis ins neue Jahr dauern, so die Stadt in einer Pressemitteilung.

Das Vorhaben hat Oberbürgermeister Fritz Kuhn am Donnerstag, 7. November, im Ältestenrat erläutert. Nach Rückmeldung der Fraktionen kann nun von einer Mehrheit für den Antrag auf Bewilligung des Kostenrahmens von rund 500.000 Euro ausgegangen werden. Darüber befindet der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats am 20. November.

Im Anschluss an den Beschluss informiert die Stadt über den Ablauf des Abends und die Allgemeinverfügung zum Feuerwerksverbot.

Dienst-Fahrrad: Noch Luft nach oben

Die Flotte der Dienstwagen in Deutschland steht unter Strom. Deshalb hat der Bundestag jetzt beschlossen, die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung von Elektro-Dienstfahrzeugen auf ein Viertel zu reduzieren. Die sogenannte “0,25-Prozent-Regel” ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung und gilt ab 1. Januar 2020. Angestellte versteuern dann den geldwerten Vorteil, der ihnen durch die private Nutzung eines elektrischen Dienstfahrzeugs entsteht, nur noch mit 0,25 Prozent statt wie bisher mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises.

“Wir gehen davon aus, dass Fahrräder und E-Bikes als klimafreundlichste Dienstfahrzeuge ebenfalls von der 0,25-Prozent-Regel profitieren. Das wäre ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz im Verkehr”, teilt dazu die AG Leasing des Bundesverbandes Zukunft Fahrrad (BVZF) mit.

Wie schon bei der “0,5-Prozent-Regel” geschehen, müssen die obersten Finanzbehörden der Bundesländer dafür den bestehenden Steuererlass anpassen. “Die Regelung würde es noch attraktiver machen, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Wir bedauern, dass Dienstfahrräder auch diesmal unerwähnt bleiben. Etwa 400.000 Nutzer in Deutschland müssen nun erneut Monate auf Klärung warten. Dienstrad-Leasing leistet einen wachsenden Beitrag zum Klimaschutz, zu Luftreinhaltung und Gesundheitsprävention”, so die Mitglieder der AG Leasing im BVZF

Ralf Loweg

Jetzt kommt das digitale Versorgungsgesetz

Viele Menschen nutzen Apps zur Gesundheitsvorsorge. Künftig sollen sie die Kosten dafür nicht mehr selbst tragen, sondern von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet bekommen. Damit das auch funktioniert, hat der Bundestag jetzt ein Gesetz für mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen beschlossen, das sogenannte Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG).

Konkret soll das Verfahren so laufen: Nach einer Kontrolle durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität bezahlen die Kassen für ein Jahr. In diesem Zeitraum müssen die Hersteller die Wirksamkeit ihrer App nachweisen und einen Preis mit dem GKV-Spitzenverband aushandeln. Von der Regelung profitieren nur gesetzlich Versicherte.

Patienten sollen Ärzte, die Online-Sprechstunden anbieten, künftig leichter finden. Darum dürfen die Mediziner auf ihrer Internetseite über solche Angebote informieren. Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 den Weg für Telemedizin geebnet, indem er das Fernbehandlungsverbot lockerte. Zuvor durften Ärzte ihnen unbekannte Patienten nur persönlich beraten.

Die elektronische Übermittlung des Arztbriefes, der einen Befundbericht enthalten kann, soll künftig gefördert werden. Um einen Anreiz für die Anwendung der Online-Variante zu schaffen, sollen Faxe geringer vergütet werden. Sogenannte Telekonsilien, also Beratungen von Ärzten untereinander, werden in größerem Umfang ermöglicht und extra vergütet. Damit Patienten auch wirklich von der Neuregelung profitieren können, müssen sich Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser an die Telematik-Infrastruktur anschließen.

Ralf Loweg

Wenn Sexpuppen das Bett erobern

Sexpuppen sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Ein Trend, der aus den USA und Japan gerade massiv nach Europa schwappt. Und dabei handelt es sich um kein billiges Vergnügen. Denn diese lebensechten Puppen aus hautähnlichem Material liegen preislich zwischen 1.000 und 10.000 Euro liegen. Da gibt es schon so manchen guten Gebrauchtwagen.

Doch was macht Sexpuppen so begehrenswert? Das wollte die Erotik-Community JOYclub wissen und hat dazu 5.000 ihrer männlichen Mitglieder befragt. Ergebnis: 57,3 Prozent der deutschen Männer würden gerne mal mit einer Real Doll intim werden. Und was ist beim Kauf entscheidend? Für 48,2 Prozent der Befragten ist ein möglichst lebensechtes Aussehen das wichtigste Kriterium. Dahinter folgt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (43 Prozent). Auf Platz drei folgt mit 28,5 Prozent die einfache Pflege und Reinigung.

Das sind die Gründe für den Kauf: Die Befragten sehen als Hauptmotive Einsamkeit (58,3 Prozent), Selbstbefriedigungsalternative (54 Prozent) und Experimentierfreude (46,3 Prozent). Auch als neuer Impuls für die sexuelle Paarbeziehung wecken die Puppen Begehrlichkeit. So können sich über die Hälfte der Männer einen Dreier mit ihrer Partnerin und einer Real Doll vorstellen.

Mittlerweile werden immer mehr Sexpuppen nach realen Vorbildern gestaltet. Danach gefragt, welche deutsche Prominente sie gern im Real-Doll-Format über die heimische Schwelle tragen würden, hatten die deutschen Männer drei klare Favoritinnen: Mit 12,6 Prozent landet Popstar Lena Meyer-Landrut ganz oben auf der Wunschliste. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Moderatorin Palina Rojinski (8,1 Prozent) und Sängerin Helene Fischer (7,6 Prozent).

Ralf Loweg

So teuer sind Elektroautos wirklich

Elektroautos sind keine Schnäppchen: Trotz aller Bemühungen der Politiker und ständiger Beteuerungen der Industrie können sich die meisten Menschen einen Stromer nicht leisten. Doch woran liegt das? Was macht Elektroautos so teuer?

“Elektroautos kämpfen noch immer mit deutlich höheren Materialkosten als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Die Automobilindustrie wird die Renditeziele von Elektrofahrzeugen nur dann erreichen, wenn Zusammenarbeitsmodelle neu definiert und Prozesse bereichs- beziehungsweise unternehmensübergreifend ausgerichtet werden”, sagt Mobilitätsexperte Marcus M. Weber von A.T. Kearney.

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung belegt das ganze Dilemma: Die bis zu 60 Prozent höheren Materialeinzelkosten, die vor allem durch die Batterie beziehungsweise den Antrieb bedingt sind, müssen an anderen Stellen eingespart werden, wie der Kühlleistung der Batterien oder dem Korrosionsschutz des Fahrzeugs. Abstriche bei der Spezifikation und Qualität einzelner Fahrzeugkomponenten zu machen, fällt vielen Herstellern jedoch schwer – vor allem das Premium-Segment sieht sich hier im Konflikt mit seinem eigenen Selbstverständnis.

Das größte Potenzial zur Kosteneinsparung liegt in der Optimierung der Gesamtfahrzeug-Eigenschaften, wie zum Beispiel der Aerodynamik des Fahrzeuges. “Verbessert sich die Aerodynamik durch die Absenkung der Fahrzeughöhe, kann der Batterieenergieinhalt bei gleichbleibender Reichweite reduziert werden. Eine Kilowattstunde spart dann bis zu 80 Euro Materialkosten”, so Weber.

Neben den Material-Einzelkosten müssen auch die Lieferantenbeziehungen und -netzwerke neu durchdacht werden. Vor allem strategische Partnerschaften werden hierbei immer wichtiger, um fehlendes Know-how bei den Autobauern auszugleichen und mögliche Risiken dauerhaft zu minimieren. Experte Weber ist sich sicher: “Im Zeitalter der Elektromobilität werden nur Autobauer und Zulieferer erfolgreich sein, die auf ein integratives und effizientes Kostenmanagement setzen.”

Ralf Loweg

Tourismus-Branche legt zu

Den September 2019 haben viele Menschen zu einem Urlaub genutzt. Und das hat sich positiv auf die Tourismus-Branche ausgewirkt.

So gab es im September 2019 in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland rund 47,8 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist dies ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber September 2018.

Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland sank um 1,7 Prozent auf 8,1 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent auf 39,7 Millionen zu.

Im Zeitraum Januar bis September 2019 stieg die Zahl der Gäste-Übernachtungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um immerhin 3,4 Prozent auf 386,5 Millionen. Davon entfielen 69,6 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Ausland (+2,1 Prozent) und 317 Millionen auf inländische Gäste (+3,7 Prozent).

Ralf Loweg

Klima betrifft alle: Ludwigsburg startet Kampagne

Mit dem Motto „Wir Energiewender“ startet Ludwigsburg eine mehrjährige Kampagne zur energetischen Sanierung von Wohnungen und Gebäuden

Die Stadt Ludwigsburg will bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein. Die privaten Haushalte verbrauchen einen großen Teil der Energie in Ludwigsburg, deshalb sind sie besonders wichtig für Einsparungen auf dem Weg zum großen Klimaziel.

„Wir Energiewender“ heißen die kleinen Maskottchen und gleich die ganze Kampagne zum Klimaschutz in den eigenen vier Wänden. Unter diesem Motto startet die Stadt Ludwigsburg jetzt eine mehrjährige Reihe von Infoveranstaltungen, Aktionen und beständigen Beratungsangeboten in mehreren Stadtquartieren. Der Untertitel der Kampagne ist: „Ludwigsburg macht. Modernisieren einfach.“ Und genau darum geht es, denn bestehende Gebäude können durch die Dämmung der Fassade, die Heizungserneuerung und den Austausch der Fenster noch viel Energie einsparen.

Aus diesem Grund hat Ludwigsburg integrierte Quartierskonzepte erstellen lassen. Dabei wird analysiert, wo Energieeinsparungen machbar sind und welche Möglichkeiten es für eine regenerative Energieversorgung gibt. Besonders im Stadionquartier, in Eglosheim-West und in der Südlichen Weststadt gibt es demnach viel Potenzial, CO2 zu sparen. Deshalb wurden in den Quartierskonzepten die Möglichkeiten dazu genauer ausgearbeitet.

Die notwendigen Maßnahmen werden mithilfe eines Sanierungsmanagements umgesetzt. Das Sanierungsmanagement setzt sich in Ludwigsburg aus verschiedenen Beteiligten zusammen: der Stadt Ludwigsburg und den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH als Kooperationspartner, der Ludwigsburger Energieagentur, dem Stuttgarter Institut Weeber+Partner und der Energielenker Beratungs GmbH als externen Dienstleistern. Federführend ist dabei die Stabsstelle Klima, Energie und Europa von Bürgermeisterin Gabriele Nießen.

Die integrierten Quartierskonzepte und Sanierungsmanagements werden vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat sowie von der KfW über das Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ gefördert. Die Sanierungsmanagements kümmern sich seit Mai 2019 für drei bis fünf Jahre darum, die erarbeiteten Handlungsempfehlungen aus den Quartierskonzepten umzusetzen. Schwerpunkt ist die Verbesserung der energetischen Gebäudestandards. Dazu gehören auch Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Im Neubau wird bereits in der Planung der Grundstein dafür gelegt, dass möglichst wenig Energie benötigt wird.

Neben der energetischen Sanierung möchte die Stadt Ludwigsburg auch die Chance nutzen, die betroffenen Quartiere städtebaulich attraktiver zu gestalten, damit sie als Wohnstandorte für Jung und Alt lebenswert bleiben.

Bürgermeisterin Nießen kehrt Ludwigsburg den Rücken

Die Ludwigsburger Bürgermeisterin Gabriele Nießen wird neue Baustaatsrätin Bremens. Sie wechselt zum 1. Februar 2020 in das Ressort von Dr. Maike Schaefer, Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungswesen. Die 55-jährige Diplom-Ingenieurin für Raum- und Umweltplanung arbeitet seit neun Monaten als Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften in Ludwigsburg. Vor ihrer Tätigkeit in Ludwigsburg war die gebürtige Düsseldorferin fast acht Jahre lang Stadtbaurätin der Stadt Oldenburg.

„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, sagt Gabriele Nießen. „Die Projekte in Ludwigsburg haben mich von Anfang an begeistert, da sie von hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität und einem nachhaltigen Anspruch getragen sind.“ Sie sei auch von allen in der Stadtverwaltung mit offenen Armen aufgenommen und größtmöglich unterstützt worden. „Uns ist es als Dezernat gelungen zu einer Einheit zusammenzuwachsen, grundsätzliche Themen zu diskutieren, in wichtigen Fragestellungen Durchbrüche zu erzielen und alte Zöpfe abzuschneiden.“ Auch die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat wird sie in bester Erinnerung behalten. Diese sei stets konstruktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht bedauert den Abschied der Dezernentin außerordentlich. „Innerhalb kürzester Zeit habe ich Frau Nießen fachlich und menschlich äußerst schätzen gelernt. Daher lassen ich sie sehr ungern ziehen“, würdigt der OB deren Leistung in Ludwigsburg. „Aber die Anfrage der Bremer Senatorin ist eine große Karrierechance, zu der man Frau Nießen nur beglückwünschen kann.“

Zu den wesentlichen Ergebnissen der Arbeit von Gabriele Nießen gehört unter anderem der Aufbau eines Klimabündnisses als Antwort auf einem Antrag zu einem Klimanotstand, die Auslobung eines Wettbewerbs im Rahmen von ZIEL, der zentralen Innenstadtentwicklung sowie der in der Vorbereitung befindliche Erwerb des ehemaligen Nestlé-Areals als zentrale Revitalisierungsfläche direkt am Bahnhof. Auch der Beschluss zum Bau der Oststadtsporthalle und der Fuchshof-Grundschule sowie der Einsatz und die erneute Beantragung von Städtebaufördermitteln für die zahlreichen Fördergebiete in der Innenstadt und in den Stadtteilen fallen in ihre Amtszeit.

„Die Anfrage von Senatorin Dr. Schaefer, mich als Staatsrätin zu ernennen, ehrt mich sehr und gibt mir die Chance, mich mit meiner langjährigen Erfahrung und Kompetenz einzubringen und die Senatorin in ihren Zielen für die Freie Hansestadt  Bremen zu unterstützen“, so Nießen. Gabriele Nießen hat in Oldenburg ein Dezernat mit 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt, in Ludwigsburg sind es derzeit 270. Vor ihrer Verwaltungstätigkeit arbeitete sie 15 Jahre für das national und international renommierte Architekturbüro AS&P – Albert Speer & Partner.