2.Bundesliga: VfB Stuttgart greift ins Geschehen wieder ein

Der VfB Stuttgart greift nach der Winterpause wieder ins Geschehen ein: Cheftrainer Pellegrino Matarazzo gibt morgen im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim sein Debüt. Arbeitsintensive Vorbereitungswochen liegen hinter ihm und der Mannschaft. In welcher Verfassung die Mannschaft ist und wie sie auftreten wird, kann jedoch erst nach dem morgigen Spiel gesagt werden. Doch die Hoffnungen sind groß, dass der aus Hoffenheim geholte Matarazzo gleich im ersten Spiel als Trainer der Cannstatter seinen Stempel aufdrückt und somit den ersten Sieg im neuen Jahr einfährt.

Die Zeit der Vorbereitung neigt sich dem Ende, der Ernstfall in Form des ersten Pflichtspiels 2020 steht für den VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo und seine Mannschaft an: Am Mittwoch empfängt die Mannschaft mit dem roten Brustring von 18:30 Uhr an den 1. FC Heidenheim in der Mercedes-Benz Arena. Für den Chefcoach Pellegrino Matarazzo ging es in den vergangenen drei Wochen darum, den Spielern bestmöglich zu vermitteln, welchen Spielstil er von ihnen sehen will. „Wir haben viele Inhalte in der kurzen Zeit untergebracht, haben viel Kopfarbeit geleistet. Wir hatten sehr gute Trainingseinheiten, gute Gespräche und wertvolle Testspiele. Zudem sind wir, abgesehen von Holger Badstuber (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), von Verletzungen verschont geblieben. Insgesamt bin ich mit der Vorbereitung zufrieden“, sagt der 42-Jährige. Inhaltlich habe das Trainerteam mit der Mannschaft den Fokus auf die Ballverlustphasen gerichtet. „Es geht um die Struktur in der Restverteidigung, wie verhalten wir uns im Falle eines Ballverlustes. Ein anderes Thema war: Wie kommen wir zu Torchancen. Es geht darum, Auslöser im Angriffsspiel zu definieren und dadurch einen gewissen Tempowechsel im Angriffsspiel zu erzeugen. Wenn alle dasselbe Verständnis haben, ist es wahrscheinlicher, dass wir zu Torchancen kommen“, sagt Pellegrino Matarazzo.

Zahlreiche Torchancen erhofft sich der Trainer auch bei dem Spiel am Mittwoch, bei dem er erstmals in seiner bisherigen Trainerkarriere als Chefcoach eines Profiteams am Seitenrand stehen wird. Mehr als 50.000 Zuschauer werden in der Mercedes-Benz Arena am Mittwoch anwesend sein. „Ich freue mich auf die Stimmung, die Energie und die Emotionen am Mittwoch in der Arena. Ich bin mir sicher, dass wir das Spiel gut meistern werden“, sagt Pellegrino Matarazzo. Zum Pflichtspielauftakt 2020 wartet mit Heidenheim indes ein „unangenehmer Gegner“, wie es der VfB Cheftrainer formuliert und ergänzt: „Heidenheim ist ein diszipliniertes und laufstarkes Team. Sie stehen nicht umsonst auf Rang vier und haben die wenigsten Gegentore der Liga (18) kassiert.“

Knight bleibt den Riesen erhalten

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben sich mit Marcos Knight auf eine Vertragsverlängerung verständigt: Die Schwaben nehmen eine Option im Kontrakt des US-Amerikaners, der im Oktober in die Barockstadt zurückkehrte, wahr, sodass Knight bis (mindestens) Saisonende für die MHP RIESEN auf Korbjagd gehen wird.

15.9 Punkte, 4.7 Rebounds, 3.0 Assists und 1.9 Steals: Die Zahlen, die Marcos Knight in den dreizehn easyCredit BBL-Partien seit seiner Rückkehr im Herbst 2019 auflegte, sprechen für sich. Entsprechend interessiert waren die Verantwortlichen an einer Ausweitung der Zusammenarbeit, bei welcher es nun Gewissheit gibt; Knight bleibt. Der 30-Jährige wird damit auch in den kommenden Wochen und Monaten eine wichtige Komponente der Mannschaft von Headcoach John Patrick sein und weiterhin, gemeinsam mit Khadeen Carrington und Nick Weiler-Babb, das beste Offensiv-Trios (45.8 PpS) der Liga bilden.

„Marcos hat uns den Boost, die Energie und die Physis gebracht, die wir gesucht hatten – entsprechend sind wir froh, dass er auch weiterhin bei uns ist “, kommentiert Patrick die Ausdehnung der gemeinsamen Zusammenarbeit.

Profil

Marcos Knight
Größe / Gewicht: 1.88 m / 98 kg
Geburtsdatum: 24.09.1989
Position: Guard
Nationalität: US-Amerikaner

Steelers revanchieren sich: Sieg gegen Bayreuth

Zum Rückspiel gegen die Bayreuth Tigers kam es am gestrigen Sonntag in der EgeTrans Arena. Steelers-Trainer Marc St-Jean musste dabei die Mannschaft im Vergleich zum Freitag ein wenig umbauen, denn neben Dennis Swinnen und Tim Schüle fehlten heute auch erneut Eric Stephan und neu hinzu kam Lukas Laub. Yannick Wenzel rückte dadurch in die Verteidigung, da Chris Owens als überzähliger Kontingentspieler auf die Tribüne musste. Im Tor startete demnach Stephon Williams.

Die Partie vor den 3.278 Zuschauern begann von beiden Teams relativ verhalten. Die Tigers ließen die Steelers durch ihr gutes Forechecking kaum zur Entfaltung kommen. Wenn was durchkam, hielt Brett Jaeger stark. Dies machte er besonders gut gegen Brett Breitkreuz zur Mitte des ersten Abschnitts. Auch die Franken kamen zu Möglichkeiten, doch auch Stephon Williams überzeugte mit guten Taten. So blieb es nach den ersten 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Zum zweiten Abschnitt kamen die Gäste mit viel Schwung aus der Kabine, doch getroffen haben die Hausherren. Myles Fitzgerald erkämpfte sich in der Ecke die Scheibe zurück und spielte auf Matt McKnight. Der Clever Fit Top Scorer der Schwaben zog trocken und humorlos ab, sein Schuss schlug zum 1:0 im langen Eck ein. Brett Jaeger hatte hier keine Chance. Im Anschluss killten die Ellentaler ein Powerplay der Franken, als Max Prommersberger von den Schiedsrichtern Bastian Haupt und Florian Feistl wegen einer Behinderung auf die Strafbank geschickt wurde. Auch die Schwaben durften sich zweimal in Überzahl beweisen, doch ein Treffer wollte nicht gelingen. Mit der knappen Führung ging es in die zweite Pause.

Im letzten Drittel gaben die Hausherren nochmals Vollgas und wollten die Niederliga vom Freitag endgültig wettmachen. Nach tollem Beginn krönte Freddy Cabana seine gute Leistung mit dem erlösenden 2:0. Nach Vorbereitung von Alex Preibisch und Guillaume Leclerc umkurvte er seine Gegenspieler und traf zum ins lange Eck. Drei Minuten später erhielt der Bayreuther Drew Melanson nach einem Check gegen den Kopf von Benjamin Zientek eine 5+Spieldauerdisziplinarstrafe und musste vorzeitig zum Duschen. Die Überzahl nutzten die Schwaben und legten in der 49. Minute den dritten Treffer nach. Benjamin Hüfner spielte einen tollen Pass auf Norman Hauner und dieser ließ Brett Jaeger keine Chance und traf zum 3:0. Da Stephon Williams kurz darauf eine Strafe wegen Behinderung erhielt, ging es mit vier gegen vier weiter. Den Platz nutzte Brett Breitkreuz aus indem eer sich im eigenen Drittel die Scheibe nach einem Querpass der Tigers schnappte und sich allein auf den Weg machte. Er schüttelte im Laufduell Simon Karlsson ab und blieb vor Jaeger eiskalt und traf zum 4:0. Endgültig den Deckel drauf machte 29 Sekunden vor dem Ende Benjamin Zientek, der nach Vorarbeit von Freddy Cabana und Niki Goc zum Endstand von 5:0 traf. Stephon Williams feierte seinen fünften Shutout der Saison!

Die Steelers revanchierten sich erfolgreich für die Niederlage vom Freitag und konnten aus den letzten fünf Spielen zehn Punkte holen. Auf Platz 11 hat man nun einen Vorsprung von derzeit acht Punkten (bei einem Spiel mehr), auf Platz 4 beträgt der Rückstand vier Punkte (bei zwei Spielen mehr) – die Liga ist enger und spannender als je zuvor. Am kommenden Freitag geht es nun zum wichtigen Auswärtsspiel nach Landshut und am Sonntag kommen um 17:00 Uhr die Wölfe aus Freiburg ins Ellental.

Steelers unterliegen erst nach Penaltyschiessen

Das dritte Spiel binnen fünf Tagen stand gestern in Bad Nauheim auf dem Programm. Für Stephon Williams rückte Cody Brenner ins Tor, so dass Chris Owens ins Team zurückkehrte, da Marc St-Jean den US-Goalie nicht aufbot. Auf der Bank als Backup saß Youngster Anton Palmer. Mit zwei Siegen im Rücken wollte man auch dieses Spiel positiv gestalten, am Ende sprang ein Punkt heraus.

Das Spiel vor den 1.611 Zuschauern, darunter ca. 80 aus dem Ellental, begann mit einem Schuss von Cody Sylvester, der Cody Brenner jedoch nicht vor große Schwierigkeiten stellte. Nur wenige Augenblicke später spielte Alex Preibisch einen starken Pass auf Guillaume Leclerc, der jedoch am starken Felix Bick scheiterte. Der Goalie der Teufel stand auch in den Folgeminuten eher im Mittelpunkt und machte seine Sache gegen Niki Goc und matt McKnight sehr gut. In der 13. Minute sprachen die Hauptschiedsrichter Eugen Schmidt und Sascha Westrich die erste Sprache des Spiels aus. Es traf Niki Goc wegen Beinstellens. Das Penaltykilling funktionierte gut und es blieb beim torlosen Unentschieden. Die Partie wurde ausgeglichener und auch die Hessen kamen zu ersten guten Möglichkeiten. 39 Sekunden vor der ersten Sirene wurden nach einem Check von Benjamin Zientek gegen Huba Sekesi erste Nettigkeiten ausgetauscht. Der Check wurde nicht geahndet, doch auf Seiten der Steelers mussten wegen übertriebener Härte Lukas Laub und Norman Hauner runter, bei den Nauheimern Cody Sylvester und Marc El-Sayed. Weiteres passierte vor der ersten Pause nicht mehr.

Die Schwaben kamen stark aus der Kabine und setzten das Tor von Felix Bick mächtig unter Druck, doch weder Yannick Wenzel, Lukas Laub oder Benjamin Zientek konnten ihn bezwingen. Die Hausherren konnten sich nur wenig entlasten und hatten in der 27. Minute durch die Andreas Pauli den bis dato ersten Schuss des zweiten Abschnitts, den Cody Brenner sicher hielt. Binnen nicht einmal einer Minute gab es dann zwei Strafen gegen die Nauheimer und 49 Sekunden doppelte Überzahl. Die Scheibe lief zwar gut, doch was Zählbares sprang nicht heraus. Benjamin Zientek hatte mit einem satten Pfostenschuss die beste Möglichkeit. Im Anschluss musste man ebenfalls in Unterzahl ran, überstand dies jedoch schadlos. Niki Goc hatte noch toller Vorarbeit die letzte große Chance des Mittelabschnitts, doch wieder war Felix Bick Endstation. Da Mike Card 50 Sekunden vor Ende eine Strafe erhielt, begann das letzte Drittel mit Überzahl für die Steelers.

In diesem rettete erneut das Gehäuse für Felix Bick, denn der Schuss von Matt McKnight klatschte gegen die Latte. Nach dem Studium des Videobeweises wussten es auch die Schiedsrichter noch genauer. Beide Mannschaften hatten im Powerplay noch die Chance auf die Entscheidung, doch weder Felix Bick, noch Cody Brenner ließen einen durch – es ging in die Overtime.

In dieser gaben die Steelers den Ton an, doch auch hier wollte die Entscheidung nicht fallen, so dass es als „Sahnehäubchen“ noch das Penaltyschießen gab. Hier muss man sagen, dass das Spiel im Gesamten nicht unbedingt ein Leckerbissen war – mit Ausnahme von Torhüter Cody Brenner und Felix Bick.

Im Shootout trafen für die Teufel Mike Card und Huba Sekesi. Für die Steelers netzte lediglich Myles Fitzgerald sehenswert ein, so dass es am Ende „nur“ einen Punkt gab, der aber in der Endabrechnung sehr wichtig sein kann.

Am Freitag geht es für die Schwaben erneut auf Tour, denn man ist zu Gast bei den Bayreuth Tigers, die am Sonntag zum Rückspiel in die EgeTrans Arena kommen werden.

Bietigheim siegen im Derby gegen Heilbronn

Mit demselben Kader wie beim Heimsieg am Freitag gegen Bad Nauheim ging es für die Steelers am Sonntag auf die kurze Fahrt nach Heilbronn. Mit im Gepäck hatte das Team den Schwung aus dem Erfolg gegen die Teufel und konnte vor den 3.500 Zuschauern in der Kolbenschmidt Arena den ersten Derbysieg der Saison feiern.

Die Ellentaler kamen direkt gut ins Spiel und setzten die Falken gut unter Druck. Norman Hauner hatte die erste gute Möglichkeit, sein Schuss strich knapp an der Latte vorbei. Doch auch die Hausherren setzten eine erste Duftmarke, doch der Schuss von Derek Damon wurde von Stephon Williams stark entschärft. In der achten Minute schickten die Hauptschiedsrichter Christian Oswald und Martin Holzer Tobias Möller auf die Strafbank. Im Powerplay landete die Scheibe nach Vorarbeit von Freddy Cabana und Brett Breitkreuz bei Myles Fitzgerald. Am langen Pfosten lauernd schoss er zur Führung ein. Die Falken wollten gleich die Antwort liefern, doch Stephon Williams hielt stark gegen Ian Brady. Fünf Minuten später spielte Yannick Wenzel ein gutes Bully auf Mark Ledlin. Dieser leitete auf Max Prommersberger weiter und dieser traf per Direktschuss zum 2:0. Als Robert Kneisler die erste Strafe für die Steelers bekam, killten die Schwaben das Powerplay stark. Doch die Unterländer bekamen Oberwasser und machten in den letzten drei Minuten mächtig Druck. Diesen überstand man und ging mit der Zwei-Tore-Führung in die erste Pause.

Die riesen Chance auf den Anschluss verpasste nach zwei Minuten Pierre Preto, der freistehend an Stephon Williams scheiterte. Auf der anderen Seite machte Matthias Nemec einen starken Save gegen Matt McKnight. Beide Teams hatten in den Folgenminuten gute Möglichkeiten aber auch jeweils gute Goalies. Bei einem Alleingang wurde Guillaume Lecler von den Beinen geholt und bekam einen Penalty. Der Franzose schoss selber und traf in der 27. Minute zum von den ca. 500 Steelers-Fans  vielumjubelten 3:0. Kurz darauf musste Mark Ledlin wegen Hakens runter. Diesmal nutzten die Falken den Vorteil und Ian Brady traf zum 3:1. Heilbronn wollte nun mehr und hätte dies auch beinahe bekommen, denn da Benjamin Zientek wegen eines hohen Stocks schon auf dem Weg zur Strafbank war, ließ sich Bryce Gervais zu einem Revanchefoul hinreissen und es ging mit Vier gegen Vier weiter. 46 Sekunden vor der zweiten Sirene musste auch Tim Miller in die Kühlbox. Guillaume Leclerc hatte den vierten Treffer auf der Kelle, doch Matthias Nemec hielt bockstark – es blieb beim 3:1.

Mit noch 75 Sekunden Powerplay auf der Uhr ging es in den Schlussabschnitt, was jedoch nichts einbrachte. Kaum waren die Falken wieder komplett machte sich Lukas Laub auf den Weg zum vierten Treffer, doch Matthias Nemec stellte sich ihm in den Weg. Die freiliegende Scheibe spitzelte der mitgelaufene Norman Hauner zum 4:1 über die Linie. Eine tolle Kombination zwischen Alex Preibisch und Freddy Cabana brachte kurz darauf nicht die Entscheidung und es blieb spannend. Als sechs Minuten vor dem Ende Freddy Cabana ein Beinstellen beginn, setzte Heilbronns Trainer Alexander Mellitzer alles auf eine Karte und nahm seinen Torwart vom Eis. Mit zwei Mann mehr war es erneut der starke Ian Brady der zum 4:2 traf. Als Nemec zum zweiten Mal vom Eis ging war es der Steelers-Kapitän höchstpersönlich, der aus der eigenen Zone ins leere Tor zum 5:2 traf. Der erste Treffer von Niki Goc im Trikot der Steelers! Dies war zeitgleich der Endstand nach einem tollen Auftritt der Ellentaler bei den Falken.

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MHP-Riesen gewinnen Spitzenspiel gegen Bayern München

Nein, ein Tippfehler ist es nicht. In Ludwigsburg ist gestern ein weiteres sportliches Highlight geschehen. Die MHPRiesen fügten im Spitzenspiel der BBL in der ausverkauften MHP-Arena dem amtierenden Meister und Tabellenführer Bayern München, die erste Saisonniederlage zu. Am Ende gewann das Team von Cheftrainer John Patrick verdient mit 81:74 und festigten damit den Platz als erster Verfolger des deutschen Meisters, der nach wie vor an der Tabellenspitze thront.

Ins mit Spannung erwartete Top-Spiel der easyCredit BBL gingen die MHP RIESEN Ludwigsburg personell durchaus geschwächt: Ohne Kapitän Konstantin Konga (krank), Cameron Jackson (7. Ausländer) und Ariel Hukporti (ANGT-Teilnahme) starten sie aber dennoch mit unverändertem Fokus in die Partie gegen den FC Bayern Basketball. In der von Beginn an playoff-würdigen Atmosphäre legten sie einen konzentrierten 5:2-Start auf das Parkett der bis auf den letzten Platz restlos gefüllten MHPArena (4. Spielminute). Die Schwaben kontrollierten gegen den deutschen Meister zwar nicht die Anfangsphase, sorgten aber für eine Intensität, welche die Grundlage des erfolgreichen Spiels darstellen sollte: München fand gegen die gallige Spielweise nicht in seinen Rhythmus und lag, nach einem Buzzerbeater von Marcos Knight, auch nach zehn Minuten hinten (15:10, 10.).

Auch zum Beginn des zweiten Spielabschnitts blieben die MHP RIESEN in ihrem Rausch, gestalteten das Geschehen weiterhin eng und zogen den bayerischen Gästen hierdurch den Zahn. Erst nach 180 weiteren Sekunden gelang es den Gästen, sich etwas freie(re) Würfe zu erspielen. T. J. Bray bestrafte einen solch seltenen defensiven Mangel von Downtown und zwang John Patrick zur ersten Auszeit der Partie (18:15, 14.). Der US-Amerikaner sollte die richtigen Stellschrauben justieren, denn Ludwigsburg blieb auch weiterhin ein Gegner auf Augenhöhe und, trotz des Münchner Ausgleichs, am Drücker. Knight und Nick Weiler-Babb sorgten von jenseits der 6,75-Meter-Linie für Treffer, gute Laune auf den Rängen und eine Zusatzansprache durch Oliver Kostic. Helfen sollte diese aber nicht: Ludwigsburg übertrumpfte die Gäste mit seinem Einsatz und seiner Leidenschaft und hatte auch das Glück des Tüchtigen in der Hinterhand: In den Schlusssekunden der ersten Halbzeit stahlen die Schwaben Bray den Ball und nagelten, in Person von Radii Caisin, den Ball aus neun Metern zur 37:31-Führung durch die Reuse (20.).

Caisin und Carrington führen Ludwigsburg zum Erfolg

Der Fokus und unbedingte Siegeswille der Ludwigsburger sollte auch nach dem Gang in die Katakomben der MHPArena unverändert erhalten bleiben: Erneut setzten sich die Schwaben etwas ab und konsolidierten hierdurch ihre Führung. Die MHP RIESEN agierten im Stile eines Spitzenteams, verteidigten – angeführt durch Caisin – exzellent und gewährten den Gästen kaum Zugriff zum Spiel. Da zudem Khadeen Carrington und Co. immer wieder für Punkte und Entlastung sorgten, hielten die Patrick-Schützlinge den Tabellenführer auf Distanz, lagen auch nach 30 Minuten verdientermaßen in Front und rissen die Fans immer wieder von ihren Sitzen. Dennoch verdeutlichten Monroe und ein erneuter Buzzerbeater, diesmal von Josh Huestis, dass die Münchner ihre perfekte Bilanz noch lange nicht aufgeben mussten (61:51, 30.).

Letztgenannter sollte auch zum Start des Schlussabschnitts von Downtown für Furore sorgen und Patrick zur nächsten Auszeit, seiner ersten der zweiten Hälfte, zwingen. Doch obwohl die Münchner nun alle verbliebenen Kräfte auf dem Parkett ließen, sollten die MHP RIESEN in Front bleiben: Der FC Bayern wusste phasenweise zu gefallen, fand aber kein Mittel mehr, um die konzentriert und abgezockt agierenden Schwaben zu bremsen – und spätestens als Thomas Wimbush in der 38. Spielminute zwei Freiwürfe und in der 39. Spielminute einen spektakulären Fastbreak-Dunk folgen ließ, bog Ludwigsburg endgültig auf die Siegerstraße ein. Die einzige Festung der Barockstadt verwandelte sich zur Party-Hochburg und feierte nicht nur den 81:74-Erfolg, sondern auch Historisches: Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte bezwangen die MHP RIESEN den FC Bayern Basketball in einem Hauptrunden-Spiel – und feierten den Sieg entsprechend.

Bereits am morgigen Montag startet derweil jedoch die Vorbereitung auf das nächste Duell, welches die Schwaben nach Gießen führen wird. Am kommenden Samstag (25.01.2020, Tip-Off 18:00 Uhr) gastiert der Tabellenzweite zum Hinrunden-Abschluss in Hessen, ehe RASTA Vechta eine Woche später zum nächsten Heimspiel anreist.

Statements und Stats

Oliver Kostic | Headcoach München: „Glückwunsch an Ludwigsburg zu einem guten Spiel. Sie haben heute über die kompletten 40 Minuten hinweg eine starke Leistung gezeigt, was sehr wichtig für den Sieg war. Unglücklicherweise haben wir sowohl den Rebound als auch die Turnover nicht kontrolliert, was der hauptsächliche Grund für die Niederlage war. Das sind die beiden Zahlen, die uns heute wehgetan haben. An diesen Dingen werden wir in den kommenden Wochen hart arbeiten müssen.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Danke für die Glückwünsche! Es war ein hart umkämpftes Spiel! Respekt an München: Der Spielplan, den sie aktuell mit der Euroleague – mit Auswärtsspielen am Mittwoch und Freitag – haben, hat heute sicherlich eine Rolle gespielt. Wir waren frisch, gleichwohl aber nicht in unserem Rhythmus. Das hat man in den ersten fünfzehn Minuten durchaus gesehen. Wir wollten unsere Athletik nutzen, letztlich hat dies funktioniert. Unsere Guards haben im Schlussviertel viel attackiert, haben mehr als 60 Punkte markiert. Unseren Größen-Nachteil haben wir durch das Doppeln der Münchner Big Men versucht zu überdecken. Das haben wir, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr gut gemacht. Ich bin stolz, dass wir – auch wenn wir etwas frischer als Bayern waren – unseren Gameplan gut umgesetzt und einen wichtigen Sieg eingefahren haben.“

Für Ludwigsburg spielten: Khadeen Carrington 25 Punkte/7 Rebounds, Marcos Knight 21/5, Nick Weiler-Babb 12, Thomas Wimbush 10/5, Jaleen Smith 6, Radii Caisin 3, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2/6, Hans Brase, Lukas Herzog und Christian von Fintel.

Für München spielten: Greg Monroe 18 Punkte/5 Rebounds, Paul Zipser 13, Josh Huestis 12, Maodo Lo 9, Leon Radosevic 6, T. J. Bray 5, Danilo Barthel 5, Petteri Koponen 4, Zan Mark Sisko 2, Diego Flaccadori und Alex King.

 

Erster gegen Zweiter: MHP-Riesen empfangen Bayern München

Mehr Top-Spiel geht nicht: Nach drei spielfreien und nicht enden wollenden Wochen, geht es für die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Sonntag (15Uhr) wieder ans Eingemachte. Vor dem Spitzenspiel in der Basketball Bundesliga gegen den amtierenden deutschen Meister Bayern München, sprach Ludwigsburg24 mit Cheftrainer John Patrick. 

Am Sonntag startet das Spiel der MHP Riesen gegen Tabellenführer Bayern München. Die letzten beiden Spiele gegen Bayern München gingen verloren, sitzt das noch in den Köpfen der Spieler?
Ach, wissen Sie, Spiele gegen die Bayern sind immer spannend, aber es gibt da überhaupt keinen Druck für uns.

Warum gibt es keinen Druck?
Wir haben bislang eine gute Saison gespielt, unsere letzten Spiele gewonnen und können am Sonntag locker aufs Feld gehen und unser Spiel spielen. Vielleicht können wir Bayern ärgern. Wir müssen aber nicht gegen sie gewinnen, weshalb wir ockerer an die Sache rangehen können als gegen Mannschaften, gegen die wir gewinnen sollen bzw. müssen.

Heißt das, dass dieses Spitzenspiel für Sie ein Spiel ist wie jedes andere auch?
Natürlich gibt es am Sonntag ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, weil Bayern München eben Bayern München ist. Ansonsten ist es ein ganz normales Spiel.

Wie werden Sie Ihre Spieler auf Sonntag vorbereiten und vor allem motivieren?
Wir trainieren wie immer und motiviert sind die Spieler eh  von allein. Bayern hat schließlich drei NBA-First-Round-Picks, viele Nationalspieler, sie sind amtierender Meister. Bei Spielen gegen Bayern oder Alba Berlin brauche ich für meine Spieler definitiv keine besonderen Motivationstricks. Wir haben ein Heimspiel und die Arena wird wie schon die letzten Spiele wieder ausverkauft sein. Die tolle Stimmung dort ist eine zusätzliche große Motivation.

Setzen Sie am Sonntag auf die Heimstärker Ihres Teams oder spekulieren Sie auf die Müdigkeit des Gegners, der kurz zuvor noch zwei Auswärtsspiele in der
EuroLeague hat?
Die Bayern haben einen 16- Mann-Kader, davon acht ausländische Top-Spieler und acht gute deutsche Spieler. Ich glaube deshalb nicht, dass sie so müde sein werden. Im Gegenteil, sie sind im Rhythmus, während wir eine dreiwöchige Spielpause hatten.

Wie verbringt die Mannschaft die Stunden vor dem Anpfiff?
Wir werden uns zuerst einschießen, danach gemeinsam frühstücken – Eier und Pancakes. Anschließend gibt es eine Pause und dann fahren wir in die Arena.

Wagen Sie eine Prognose?
Nein, die wage ich nicht. Wir werden normal wie in jedes andere Spiel gehen und unsere beste Leistung zeigen, die an diesem Tag möglich ist.

Dann wünsche ich Ihnen viel Glück für Sonntag!
(lacht) Danke, das können wir gebrauchen.

Interview Patricia Leßnerkaus / red

7:0 – Steelers demontieren Nauheim

Am gestrigen Freitagabend war der EC Bad Nauheim zu Gast in der EgeTrans zu Gast. Bei den Steelers gab Myles Fitzgerald sein Debüt für die Schwaben, Chris Owens musste das Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Neben ihm waren auch Dennis Swinnen und Tim Schüle nicht mit von der Partie. Die 2.441 Zuschauer in der Arena bekamen den ersten Sieg im Jahr 2020 zu sehen.

Die Schwaben starteten leicht nervös in die Partie und die Gäste hatten in der zweiten Minute die erste Chance des Spiels, doch Stephon Williams hielt sicher. Nach einem tollen Pass von Mark Ledlin enteilte in der dritten Minuten Yannick Wenzel seinem Gegenspieler, ließ Teufel-Torwart Felix Bick alt aussehen und schob aus spitzem Winkel zur 1:0-Führung ein. Die Ellentaler drückten weiter und bekamen nach einem von den Schiedsrichtern Marcus Brill und Patrick Gogulla geahndeten Haken von Andreas Pauli, ein Powerplay. Dieses brachte jedoch nichts ein. Besser lief es mit fünf Mann, denn Norman Hauner und Freddy Cabana verpassten den zweiten Treffer nur knapp. Besser lief es in der 15. Minute, als der aufgerückte Verteidiger Eric Stephan seinen Stürmer Norman Hauner sah und dieser mit einem strammen Schuss zum 2:0 unter die Latte traf. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts musste zwar Lukas Laub auf die Strafbank, doch die Steelers brachten den Vorsprung über die Zeit.

Im Mittelabschnitt drückten die Schwaben aufs Tempo und Matt McKnight schoss nach gutem Zuspiel von Myles Fitzgerald nur knapp drüber. Beide Teams hatten in den zweiten 20 Minuten gute Einschussmöglichkeiten, doch die Torhüter ließen keine Scheibe passieren. Kurz vor der zweiten Sirene wurden beide Strafbanktüren noch geöffnet, doch es blieb bei der Zwei-Tore-Führung für die Hausherren.

In Unterzahl beginnend, starteten die Steelers einen fulminanten Schlussabschnitt. Als Marc El-Sayed wegen Beinstellens auf der Strafbank saß spielte Myles Fitzgerald einen klugen Pass auf dem im Slot lauernden Brett Breitkreuz, der wenig Mühe hatte zum 3:0 einzuschießen. Keine drei Minuten später waren es Alex Preibisch und Freddy Cabana die ihren Kollegen Brett Breitkreuz sahen, der sehenswert zum 4:0 abschloss. Nur neun Sekunden später spielte Myles Fitzgerald von hinter dem Tor einen starken Pass auf Matt McKnight, der das Ergebnis auf 5:0 hochschraubte. Nach diesen drei Gegentreffer nahm Christof Kreutzer seine Auszeit, doch bringen sollte es wenig. In der 51. Minute setzte in größter Bedrängnis Freddy Cabana Guillaume Leclerc in Szene und dieser traf zum 6:0. Der Franzose spielte sich in einen Rausch und ließ lediglich knappe 150 Sekunden nahezu die gesamte Hintermannschaft der Nauheimer im Regen stehen und traf zum 7:0. Beim Abschluss bekam er einen bösen Check von Cody Sylvester ab, der dafür eine 2+10 Minuten Strafe erhielt. Nach kurzer Behandlung konnte der Steelers-Stürmer wieder weiterspielen und hatte per Rückhand seinen Hattrick auf der Kelle, doch er verzog knapp.

Mit diesem Schwung im Rücken können die Schwaben nun am Sonntag um 17:00 Uhr ins Derby bei den Falken aus Heilbronn gehen. Nach vier Niederlagen meldeten sich die Ellentaler eindrucksvoll zurück.

Bietigheim gewinnt souverän gegen Tabellenletzten

Am 11. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gewann die SG BBM Bietigheim am Mittwochabend vor 702 Zuschauern in der Bietigheimer Viadukthalle mit 39:22 (19:12) gegen Tabellenschlusslicht Kurpfalz Bären aus Ketsch.

Nach der Auswärtsniederlage zuletzt im Europapokal gegen Storhamar hatte SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen, der auf die an Grippe erkrankte Daphne Gautschi verzichten musste, eine Reaktion seiner Mannschaft angekündigt – was auch gelang!

Der Tabellenletzte ging unbekümmert in dieses Match, bot dem Deutschen Meister lange Zeit Paroli, bei dem es in der Anfangsphase nicht rund lief. Ab Mitte des ersten Durchganges nahm der SG BBM-Express Fahrt auf. Die Gäste, die teilweise übermotiviert agierten, verschleppten über 60 Minuten das Tempo und dezimierten sich in dieser Phase zudem durch eine berechtigte rote Karte gegen Verena Oßwald, die SG-Linksaußen Kim Braun nach einem Abpraller ummähte. Nach 20 Minuten stand es 12:8 für die SG-Ladies, die nun die Führung weiter ausbauten. Mit einem verdienten 19:12 ging es in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte musste Bietigheim in Unterzahl beginnen – Maren Aardahl ließ sich dennoch nicht zweimal bitten und markierte das 20:12 aus ungewohnter Rückraumposition. Die Kurpfalz Bären ergaben sich nicht ihrem Schicksal, wehrten sich tapfer gegen eine höhere Niederlage. Nach 40. Minuten nahm Gästetrainerin Katrin Schneider beim Spielstand von 27:16 ihre Auszeit. Treffer Nummer 30 für die SG BBM markierte schließlich Karolina Kudlacz-Gloc in der 43. Minute. Den Kurpfalz Bären ging in der Schlussphase dieses Matches etwas die Puste aus und sie hatten dem Deutschen Meister nichts mehr entgegenzusetzen, der wiederrum unbeirrt sein Torekonto weiter erhöhte. Mit dem 39:22 fuhr Bietigheim den erwarteten Pflichtsieg gegen den Aufsteiger ein.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem Match: „Nach der Niederlage in Norwegen war die Leistung heute, besonders in der Abwehr, besser als zuletzt. Mein Team hat gut gespielt. Diesen Schwung nehmen wir mit in das schwierige Spiel gegen Ikast im Europapokal. Ich hoffe wieder auf eine tolle Unterstützung in der MHPArena durch unsere Fans.“

Tore: Naidzinavicius 7/7, Aardahl 5, Kudlacz-Gloc 4, Malestein 4, Berger 4, van der Heijden 3, Lauenroth 3, Braun 3, Schulze 2, Loerper 2, Visser 1

Bereits am Samstag, 18. Januar, geht es für die SG-Ladies auf europäischer Bühne gegen Herning-Ikast aus Dänemark weiter. Anwurf in der Ludwigsburger MHPArena ist um 19:30 Uhr.

Laureus Awards: Diese Stars und Teams sind nominiert

Lewis Hamilton nimmt den nächsten Anlauf: Der Formel-1-Weltmeister ist zum fünften Mal als Laureus World Sportsman of the Year nominiert worden.

Holt sich der sechsmalige Weltmeister die Auszeichnung diesmal? Bislang ging er jedes Mal leer aus. 2008 hatte er in der Kategorie Durchbruch des Jahres seinen bis heute einzigen Laureus-Award gewonnen.

Seine Konkurrenten bei der 20. Auflage der Verleihung am 17. Februar in Berlin sind nicht ohne: Neben MotoGP-Champion Marc Marquez sind das Weltfußballer Lionel Messi, Tennis-Ikone Rafael Nadal, Golf-Superstar Tiger Woods und Top-Leichtathlet Eliud Kipchoge.

Stammgast in der Kategorie “Weltteam des Jahres” ist Hamiltons Mercedes-Team. 2019 feierten die Silberpfeile den sechsten Konstrukteurstitel in der Formel 1 und sind dementsprechend auch zum sechsten Mal nominiert. 2018 konnte Mercedes zum einzigen Mal gewinnen.

Die Konkurrenz: Der FC Liverpool mit dem deutschen Trainer Jürgen Klopp, das Rugby-Team Südafrikas, die spanische Basketball-Nationalmannschaft der Männer, die Toronto Raptors (Basketball) und die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft der USA.

Ebenfalls nominiert: Sophia Flörsch. Sie kann in der Kategorie “Comeback of the Year” auf einen Award hoffen. Andy Murray (Tennis), der FC Liverpool (Fußball), Kawhi Leonard (Basketball), Christian Lealiifano (Rugby) und Nathan Adrian (Schwimmen) sind ebenfalls nominiert.

Flörsch hatte sich bei einem Horrorcrash beim legendären Formel-3-Rennen in Macau Ende 2018 schwer verletzt, war aber 2019 ins Cockpit zurückgekehrt und zuletzt sogar wieder in Macau an den Start gegangen.

1000 internationale Sportjournalisten hatten diese Vorauswahl getroffen, die Preisträger werden nun von den 68 Mitgliedern der Laureus World Sports Academy gewählt.