Mick Schumacher auf den Spuren des Vaters

Einen besseren Startschuss hätte sich Mick Schumacher nicht aussuchen können. Das magische Monza, Ferrari-Land, Erinnerungen an den so erfolgreichen Papa, der fünf seiner sieben WM-Titel in Rot gefeiert hat. Der erste Saisonsieg in der Formel 2 war deshalb besonders emotional für den 21-Jährigen. “Es fühlt sich großartig an! Gerade hier in Monza als Ferrari-Junior zu gewinnen, ist sehr speziell”, sagte Schumacher.

Doch für ihn geht es nicht nur um emotionale Siege, sondern auch um die Zukunft. Im zweiten Jahr in der obersten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 kämpft Mick Schumacher um ein Ticket für die Motorsport-Königsklasse. Und mit dem Sieg hat er den Schlussspurt eindrucksvoll eingeläutet.

Nach 16 von 24 Saisonrennen belegt Mick Schumacher mit 143 Punkten Gesamtplatz zwei, er liegt nur noch sechs Zähler hinter Spitzenreiter Callum Ilott (149 Punkte/Großbritannien). Ebenfalls in Lauerstellung: der Russe Robert Schwartzman mit 140 Punkten.

Pikant: Alle drei gehören zur Ferrari-Akademie, also machen sich alle drei Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit. Der Konkurrenzkampf tobt. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte zuletzt erklärt, dass der logische nächste Schritt für Mick Schumacher ein kleineres Formel-1-Team sei, bei dem er alles kennenlernen und dann langsam weiter aufsteigen könne.

Die Ferrari-Kundenteams Alfa Romeo und Haas also, beide Teams haben ihre Fahrer für 2021 noch nicht verkündet. Binotto wird sich nicht nur die Ergebnisse anschauen, sondern auch die Entwicklung der Fahrer, das Potenzial. Und Mick Schumacher besticht wie sein berühmter Vater durch Verständnis für Technik, durch Akribie und Fitness. Auf der Strecke macht er eher maue Qualifyings durch starke Starts wett, er agiert taktisch klug. Luft nach oben gibt es freilich noch in allen Bereichen.

“Es hat mich sehr gefreut, so eine Aussage zu hören von Mattia. Ich betrachte es als Kompliment”, sagte Mick Schumacher der Süddeutschen Zeitung. “Es zeigt, dass ich mich in allen Punkten verbessert habe, in denen ich mich verbessern sollte.” Und eines sei klar: “Mein großes Ziel ist selbstverständlich die Formel 1.”

Doch er weiß auch, dass er zunächst Leistung bringen muss: “Nichtsdestotrotz befinde ich mich gerade in der zweiten Saison in der Formel 2 – und dementsprechend ist mein Fokus zu hundert Prozent auf die Formel 2 gerichtet.” Für dieses Ziel schnappte sich Mick Schumacher wichtige Punkte. Und endlich auch den ersten Sieg, der für ihn ein Knotenlöser sein kann.

Spürt er die Last der Erwartungen in der Rennfahrer-Nation Deutschland auf seinen Schultern, wurde er gefragt. Denn es ist gut möglich, dass Mick Schumacher 2021 der einzige deutsche Fahrer in der Formel 1 ist, da die Zukunft von Sebastian Vettel nach dem Aus bei Ferrari Ende 2020 komplett offen ist.

“Das kann ich so nicht sagen. Wie es 2021 sein wird, muss man sehen. Es ist noch zu früh, um darauf eine konkrete Antwort zu geben”, sagte Mick Schumacher: “Dadurch, dass Corona ist, haben sich die Planungen alle etwas nach hinten verschoben. Also warte ich nun ab. Ich denke, dass ich in den nächsten Wochen mehr erfahren werde. Alle Entscheidungen werden später getroffen als gewöhnlich.”

Deshalb hätte er sich auch keinen besseren Startschuss aussuchen können.

Andreas Reiners / mid

Wegen Corona: Fußball weiter ohne Fans

Sport-Fans müssen in der Corona-Krise weiter draußen bleiben. Die Fußball-Bundesliga und auch andere Sportligen in Deutschland werden bis mindestens Ende Oktober 2020 vor leeren Zuschauerrängen spielen müssen. Bei einigen Sportveranstaltungen wird es sogar mindestens bis Ende des Jahres dauern.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte zuvor einen Leitfaden erarbeitet, der den 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga die Erstellung von Konzepten erleichtern soll. Diese Konzepte sollen angesichts der Beschlüsse nun aber frühestens im November 2020 zur Anwendung kommen. Die Bundesliga startet laut aktueller Planungen am 18. September in die neue Saison.

Auch andere Sportligen wie die Handball-Bundesliga (HBL), die Basketball-Bundesliga (BBL) oder die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hatten auf eine Rückkehr von Zuschauern in die Hallen gehofft. Gerade diese Ligen sind stark von Zuschauereinnahmen abhängig. Der Start der DEL-Saison 2020/21 ist aber ohnehin erst für den 13. November 2020 vorgesehen, der für die BBL am 6. November.

Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygiene-Regelungen nicht möglich sind, sollen mindestens bis Ende Dezember 2020 nicht stattfinden. Dazu gehören beispielsweise Zuschauer bei Marathonläufen oder Radrennen, bei denen an der Strecke kein geregelter Zugang erfolgen kann.

Ralf Loweg / glp

 

Corona: Fußball-Fans bleiben draußen

Die Fußball-Bundesliga spielt weiter vor leeren Tribünen. Denn in absehbarer Zeit wird es keine Spiele vor Fans in den deutschen Stadien geben. Die steigenden Corona-Zahlen sprechen dagegen, heißt es in einer Empfehlung der Gesundheitsminister.

“Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen”, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter. Das Konzept der Deutsche Fußball-Liga (DFL) sei zwar in der Theorie gut, während einer Pandemie sei aber die Praxis entscheidend. Es gehe darum, keine vermeidbaren Risiken einzugehen, teilte Spahn weiter mit.

Auch die Gesundheitsminister der Länder lehnen die Rückkehr der Fans in die Stadien ab. Bei ihrer Konferenz seien alle einstimmig dieser Ansicht gewesen, so die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Die Pläne der DFL seien zwar eine “gute Grundlage”, aber derzeit nicht umsetzbar. Zum einen habe man die Gesundheitsämter im Blick, die sich derzeit um die Kontaktnachverfolgung von Urlaubern sowie bei Ausbrüchen an Schulen kümmern müssten. Hier wolle man eine Überlastung vermeiden, sagte die SPD-Politikerin.

Zum anderen sehe man die An- und Abreise bei den Spielen als problematisch an. Hier könnten große Menschenansammlungen weder ausgeschlossen noch kontrolliert werden, sagte Kalayci. Grundsätzlich seien deswegen vor dem 31. Oktober 2020 Bundesligaspiele mit Zuschauern vor Ort nicht vorstellbar.

Ralf Loweg

Konzept steht: Fußball bald wieder mit Fans?

Schluss mit den Geisterspielen ?: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich jetzt auf Rahmenbedingungen zur Rückkehr der Zuschauer in die Stadien zur kommenden Saison geeinigt. Die Entscheidung darüber muss allerdings die Politik treffen.

Das Konzept sieht vor, dass Gäste-Fans bis Jahresende nicht zu den Spielen reisen dürfen. Die DFL will mit dieser Maßnahme die Reiseaktivität der Fans minimieren. Das macht in der Corona-Krise ganz sicher Sinn. Zudem sollen bis zum 31. Oktober 2020 keine Stehplätze zugelassen werden

Die DFL stellt zwar klar, dass Stehplätze ein “wesentlicher Bestandteil” der deutschen Fankultur sind. Kurven und Tribünen tragen zur “besonderen Atmosphäre” bei – allerdings stehen die Fans dort meistens dicht gedrängt. “Die Einhaltung eines Abstandsgebots kann dort nicht immer und lückenlos eingehalten und durchgesetzt werden”, so die DFL.

Die Klubs müssen zudem sicherstellen, dass im Falle einer Ansteckung die Identität und die Kontaktdaten aller Zuschauer, die sich während eines Spiels im Stadion aufgehalten haben, umgehend ermittelt werden können. Der Nachverfolgung von Infektionswegen gilt “ein besonderes Augenmerk”. Das soll letztlich mit personalisierten Tickets umgesetzt werden.

Bis zum 31. Oktober soll es zudem ein Alkoholverbot geben. Die DFL befürchtet, dass durch den Konsum von Alkohol möglicherweise eine Enthemmung einsetzt, die mit Blick auf die Abstands- und Hygiene-Regeln zu Problemen führen könnte.

Ralf Loweg

Einer der besten Verteidiger: Ludwigsburg landet Transfer-Coup

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben auf dem Transfermarkt ein weiteres Mal zugeschlagen: Die Schwaben haben den zweifachen Verteidiger des Jahres der easyCredit Basketball Bundesliga, Yorman Polas Bartolo, mit einem Einjahresvertrag ausgestattet. Der Deutsch-Kubaner wechselt von den FRAPORT SKYLINERS nach Ludwigsburg, wie der Club am Dienstag mitteilte

Die Mannschaft hat einen Spiel-Stil, den ich immer gemocht habe: schnell und defensiv-orientiert“, sagt der Mann, der die Attribute „schnell und defensiv-orientiert“ auch in seinem persönlichen Steckbrief stehen haben könnte, bezüglich seines Wechsels: Yorman Polas Bartolo verstärkt ab sofort die MHP RIESEN Ludwigsburg. Der 34-jährige Veteran, der im kubanische Camagüey geboren wurde, 2012 aus der Karibik nach Bayern – zu München Basket – wechselte und sich über die Regionalliga Süd-Ost und die ProA zu einem der begehrtesten Spieler der easyCredit Basketball Bundesliga entwickelte, wird ab der neuen Spielzeit in Gelb-Schwarz auf Korbjagd gehen.

Vor allem in seinem Fall wird aber nicht nur das Punkten, sondern auch das Verteidigen ganz oben auf der Agenda stehen: Polas Bartolo, der in Diensten der Telekom Baskets 2018 und 2019 zum Verteidiger des Jahres gekürt wurde und sich auch beim Final-Turnier, nun für Frankfurt, als elitärer Verteidiger präsentierte, ist auch in Diensten der Ludwigsburger jedwede defensive Extra-Aufgabe zuzutrauen.

„Yorman ist ein sehr erfahrener Spieler, der uns mit seinen klar definierten Stärken weiterhelfen wird. Er passt exzellent auf sich und seinen Körper auf, ist noch immer jung und frisch und äußerst hungrig“, sagt Headcoach John Patrick zum Wechsel des 34-jährigen Familienvaters.

Polas Bartolo ergänzt: „Zunächst möchte ich mich beim ganzen Klub bedanken, dass er mir die Möglichkeit gibt, in einem der erfolgreichsten Teams der Liga zu spielen. Ludwigsburg hat in den vergangenen Jahren eine starke Entwicklung gezeigt, möchte den nächsten Schritt gehen – und ich freue mich, nun ein Teil dieses Konzepts zu sein.“

Profil

Name: Yorman Polas Bartolo
Geburtsdatum: 08.08.1985
Größe / Gewicht: 1,91 Meter / 88 Kilogramm
Position: Forward
Nationalität: Deutscher

red

Formel 1: Mercedes dominiert und Ferrari rätselt

Sebastian Vettel brachte die Situation in der Formel 1 auf den Punkt. Wie ist Titelverteidiger Lewis Hamilton nach seinem zweiten Sieg im dritten Saisonrennen in Ungarn noch aufzuhalten? “Wenn Valtteri Weltmeister wird”, sagte Vettel und meint damit Valtteri Bottas – den Mercedes-Teamkollegen Hamiltons, der seinem siebten WM-Titel schon jetzt unaufhörlich entgegenfährt. Sonst ist tatsächlich niemand in Sicht. Für Mercedes mal wieder ein Ritterschlag, für den Rest ein Armutszeugnis und für die Formel 1 ein Problem.

In der WM-Wertung steht der Brite bei 63 Punkten, der Finne bei 58, doch die Dominanz, mit der Hamilton mal wieder die Gegner beherrscht, ist ebenso beeindruckend wie leider auch langweilig. “Das Auto und der Motor sind ein bisschen ein Biest, genau was wir brauchten. Es ist ein Auto, das Fahrer mögen”, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Das Traurige: Einen echten Herausforderer, einen Spannungsbogen an der Spitze findet man erneut nicht, selbst Bottas ist keiner, der Hamilton dauerhaft gefährlich werden kann. 2020 dürfte es also bei einem normalen Verlauf wieder einsame Hamilton-Festspiele geben, der 35-Jährige würde bei einem siebten Titel mit Rekord-Champion Michael Schumacher gleichziehen.

Vettels Aussage zeigt aber auch, wie wehr- und hilflos Ferrari ist. Mercedes kommt auf 121 Zähler, der Abstand zu Red Bull beträgt schon 66 Punkten, die so stolze Scuderia liegt mit nur 27 Punkten sogar bereits 94 Zähler hinter dem Primus – und befindet sich in einer ausgewachsenen Krise.

“Unsere Normalität ist nicht gut genug”, betonte Vettel, der Ferrari nach der Saison verlassen wird. “Es ist kein Geheimnis, dass wir derzeit nicht stark genug sind, um die Teams vor uns unter Druck zu setzen”, so der Deutsche, der weiterhin ein Cockpit für 2021 sucht und Gespräche mit Racing Point führt. Das einstige Mittelfeld-Team ist neben McLaren aktuell stärker als Ferrari, wo der Baum lichterloh brennt.

Negativ-Höhepunkt: Hamilton überrundete in Ungarn sowohl Vettel als auch dessen Teamkollegen Charles Leclerc, in der Formel 1 die Höchststrafe. Immerhin: Nach zwei desaströsen Rennen in Österreich wurde Vettel in Ungarn Sechster. Mehr war nicht drin. Und ist auch vorerst nicht drin.

“Wir können die Lücke erst dann schließen, wenn wir verstanden haben, warum unser Auto so langsam ist”, sagte Teamchef Mattia Binotto. Und bewies, wie tief im Dunkeln Ferrari tappt.

Er kündigte an, dass nun alles auf den Prüfstand kommt und kontrolliert wird: “Jeder wird seine Arbeit analysieren und den Mut haben müssen, den Kurs zu wechseln, wenn das notwendig ist, denn die aktuelle Dynamik ist nicht akzeptabel.”

Es gebe keine andere Lösung, “um diese Situation in den Griff zu kriegen”, so Binotto. Die Zeit ist aber knapp, denn bereits am 2. August geht es in Silverstone mit dem vierten Saisonrennen weiter. Im Grunde undenkbar, dass Ferrari die unfahrbare Fehlkonstruktion zu einem ernsthaften Sieganwärter umbauen kann.

“Rollen Köpfe?”, fragte bereits die italienische “La Gazzetta dello Sport” und lieferte selbst die Antwort: “Ja, wenn es bedeutet, dass die verschiedenen Abteilungen besser funktionieren.” Über Nachfolger wird bereits spekuliert. Doch selbst die können kurzfristig nicht zaubern. Die neue Normalität bei Ferrari, sie wird also erst einmal bleiben.

Andreas Reiners / mid

Neuer Cheftrainer der U19 – David McCray übernimmt

Die zurückliegende Spielzeit 2019/2020 wird nicht nur als eine virusbedingt sehr spezielle, sondern auch eine der erfolgreichsten in die Annalen der Geschichte der Porsche Basketball-Akademie eingehen. Besonders der (Rück-)Blick auf das U19-Team macht dabei viel Freude: Der Ludwigsburger Nachwuchs präsentierte sich in allen Wettbewerben von seiner besten Seite, sorgte beim Adidas Next Generation Tournament für Aufsehen, blieb in der Nachwuchs Basketball Bundesliga ungeschlagen und gewann, unter der Fahne der BSG Basket Ludwigsburg, die Meisterschaft in der 2. Regionalliga.

Federführend für diese Leistungen verantwortlich war dabei ein Duo, welches sehr unterschiedlich und sehr erfolgreich arbeitete, nun aber getrennte Wege gehen wird. Während David Gale, der sich durch herausragende Arbeit in Ludwigsburg für höhere Aufgaben empfahl und unlängst zum Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, seine Laufbahn anderweitig fortsetzt, wird David McCray erstmals in seiner Karriere als Cheftrainer tätig sein. Der 33-Jährige beerbt seinen 36-jährigen Namensvetter und wird ab sofort die U19-Mannschaft als Headcoach anführen und im Trainerteam von John Patrick weiterhin als Assistant und Athletic Coach fungieren.

Alexander Reil, Vorsitzender der MHP RIESEN Ludwigsburg, kommentiert die Vertragsverlängerung mit dem 33-Jährigen, der ein neues Arbeitspapier bis 2023 unterschrieb, wie folgt: „David McCray ist ein Ludwigsburger und nachdem er in der vergangenen Saison bereits die ersten Erfahrungen als Assistant Coach beim U19-Team der Porsche Basketball-Akademie und im Trainerstab von John Patrick gesammelt hat, ist es der logische Schritt mit ihm die Zusammenarbeit langfristig zu planen und ihm noch mehr Verantwortung zu übertragen.“

„David ist eine absolute Bereicherung für unsere Organisation! Er ist ein extrem positiver Mensch, der den Basketball und das Spiel liebt, viel arbeitet und außerhalb der Halle ein großartiges Vorbild für den Klub und die Stadt ist. Es freut mich sehr, dass wir eine gemeinsame Perspektive realisieren können, um ihn weiter voranzubringen und den gemeinsamen Weg fortzusetzen“, ergänzt Patrick.

McCray sagt zu seiner Vertragsverlängerung: „Ich freue mich sehr über die große Ehre, dass ich ab der kommenden Spielzeit eine noch größere Verantwortung hier in Ludwigsburg tragen darf. Explizit bedanke ich mich bei Timo Probst, Alexander Reil und John Patrick für das Vertrauen und freue mich darauf, dass wir den gemeinsamen Weg und die Zusammenarbeit fortsetzen werden.“

Profil

Name: David McCray
Geburtsdatum: 06.11.1986
Position: U19-Headcoach / Assistant und Athletic Coach
Nationalität: Deutscher

Vettel und Ferrari: Desaströse Abschiedstour droht

Die Szene war symptomatisch, denn Mattia Binotto suchte und suchte. Der Ferrari-Teamchef ging in den ersten Container, dann in den zweiten. Dann zuckte er mit den Schultern und gab die Suche nach seinen beiden Fahrern auf. Sebastian Vettel und Charles Leclerc erklärten da gerade das peinliche Doppel-Aus beim zweiten Formel-1-Saisonrennen in Spielberg in der Steiermark.

Während Vettel nach Leclercs Rammstoß auf große Vorwürfe verzichtete und der Teamkollege die Schuld auf sich nahm, fielen Binotto nur Durchhalteparolen ein. “Jetzt geht es darum, zusammenzuhalten und zu reagieren. Wir müssen nach vorne blicken. Ich bin sicher, dass wir die richtigen Leute haben, um das Auto zu verbessern.”

Dass Ferrari als unrühmlichen Schlusspunkt auch noch die übliche Medienrunde absagte, passte ebenfalls ins Bild. Binotto bewies einmal mehr: Er mag vielleicht ein guter Ingenieur sein, ein guter Teamchef ist er schon länger nicht mehr. Klar ist: Ferrari fehlt eine Führungsfigur. Jetzt, wo das Team orientierungslos taumelt, wird das endgültig offensichtlich.

Noch ein Beispiel: Es ist klar, wer die Verantwortung dafür trägt, aber jetzt ist nicht die Zeit für Schuldzuweisungen”, sagte Binotto. Vor einer Woche, als Vettel ein Fehler unterlief, war Binotto schnell dabei, das Kind beim Namen zu nennen.

Es ist ein jämmerliches und dilettantisches Bild, das Anlass zur Sorge gibt, ob der einst so stolze Rennstall die Kurve noch bekommt. Die Scuderia 2020: nur noch ein Scherzartikel. Ein Mythos als Mysterium, denn der SF1000 ist nicht konkurrenzfähig, und Lösungen sind nicht in Sicht, nachdem sich erste Updates als nicht hilfreich erwiesen. Chaos statt Kult, Lachnummer statt Legende.

Bei Sebastian Vettel wächst so vor allem die Sorge, dass sich der 33-Jährige sang- und klanglos aus der Königsklasse verabschieden muss. Denn während Ferrari in eine dicke Krise schlittert, weil man sportlich nicht in der Lage ist, vorne mitzufahren und Binotto es nicht hinbekommt, den Laden auf Kurs zu bringen, muss Vettel zugleich einsehen: Seine Optionen für 2021 sind sowieso sehr dünn. Es droht der Abstieg in die sportliche Bedeutungslosigkeit, während das Karriereende ein immer realistischeres Szenario wird.

Es ist ein Teufelskreis, denn angesichts des Ferrari-Chaos wird es schwierig, noch einmal Duftmarken zu setzen, zu zeigen, was er noch kann. Die Bewerbungsfahrt droht zum Debakel zu werden. “Wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht zu sehr runterziehen, damit uns das Aufstehen nicht so schwer fällt”, meinte Vettel. Doch gleichzeitig handelt er sich eine Absage nach der anderen ein. Mercedes schob einem Wechsel einen Riegel vor, will auf Weltmeister Lewis Hamilton und Valtteri Bottas setzen.

Vettels Flirt mit Ex-Arbeitgeber Red Bull, mit dem er zwischen 2010 und 2013 seine vier WM-Titel holte, endete vorerst abrupt mit einer Absage. Das einstige Weltmeister-Team vertraut neben Max Verstappen auf Nachwuchsmann Alex Albon. “Bei uns ist kein Platz für Vettel. Wir sind mit Albon besetzt und auch zufrieden mit ihm. Albon ist zur Hälfte Thailänder, und Red Bull gehört zu 51 Prozent Thailändern”, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko.

Gespräche mit Renault wurden nie wirklich konkret, denn Vettel will ein Sieger-Cockpit, will 2021 nicht einfach nur dabei sein, sondern mittendrin. Da gibt es in der Formel 1 aktuell kaum Möglichkeiten.

Racing Point vielleicht noch, die 2021 zum Aston-Martin-Werksteam werden. Teamchef Otmar Szafnauer: “Wir haben langfristige Verträge mit unseren beiden Fahrern, daher wäre es nur logisch, dass wir keinen Platz haben.” Wäre? Selbst ein Konjunktiv muss inzwischen als Hoffnungsschimmer herhalten.

Und was meint Vettel? Vorzeitig flüchten wird er nicht . “Nein, das glaube ich nicht. Ich lauf nicht einfach davon. Ich habe noch etwas zu beweisen, vor allem mir gegenüber. Und deshalb bin ich hier”, sagt er: “Die nächsten Wochen und Monate werden Aufschluss geben. Dann wird sich zeigen, ob’s was wird oder nicht.” Vettel setzt sich bei der Suche nicht unter Druck. Er hat allerdings auch längst keine Wahl mehr.

Andreas Reiners / mid

Saison 2020/21: Starttermin für die Basketballer steht fest

Während die pflichtspielfreie Zeit unlängst begonnen hat laufen bei den Verantwortlichen der MHP RIESEN Ludwigsburg und der easyCredit Basketball Bundesliga die Planungen für die neue Saison voran. Während personell bezüglich dieser bereits in mehrfacher Hinsicht Vollzug vermeldet werden konnte und mit Barry Brown Jr., Tre Demps, Lukas Herzog und Jonas Wohlfarth-Bottermann bereits vier Akteure verbindlich feststehen, gibt es seit diesem Freitag auch bezüglich des Terminplans ein gewisses Maß an Planungssicherheit.  

Durch die gemeinsame Tagung aller Klubs und der Liga-Gremien steht fest, dass die Ludwigsburger ab Mitte Oktober im Pflichtspielbetrieb wieder auf Korbjagd gehen werden. Denn während der 1. Hauptrunden-Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga für das Wochenende in KW 45 (07.-09. November) vorgesehen ist, steigt bereits ab Mitte Oktober der komplette Pokal-Wettbewerb: Alle Runden – und nicht nur wie in den vergangenen beiden Spielzeiten das Achtelfinale – des MagentaSport BBL Pokals werden vor dem Liga-Start ausgetragen werden. Aufgrund der virusbedingt besonderen Situation soll der Pokal-Modus modifiziert und erweitert werden. Das dafür zugrunde liegende Spielsystem wird in Kürze, sobald alle notwendigen Abstimmungen getroffen sind, von Seiten der easyCredit BBL veröffentlicht.

Eine Anpassung der Wettkampf-Praxis im Liga-Betrieb wird unterdessen nicht angestrebt, sodass die Saison der easyCredit BBL mitsamt Hauptrunde und drei Playoff-Runden im Best-of-Three-Modus (Viertelfinale, Halbfinale, Finale) zwischen Anfang November und Mitte Juni gespielt werden soll. Ziel der Verantwortlichen ist es, dass von Beginn an, mit entsprechend ausgearbeiteten Hygienekonzepten und reduzierten Kapazitäten, wieder Zuschauer in die Arenen der Republik kommen können.

Zudem steht bereits fest, dass das Lizenzstatut für die Spielzeit 2020/201 eine Aussetzung des Mindestetats von drei Millionen Euro vorsieht, selbstverständlich alle Klubs aber einen ausgeglichenen Finanzplan einreichen müssen. Infos zur Lizenzierung gibt es auf der Website der easyCredit BBL, die Bekanntgabe der Entscheidungen zur Lizenzierung ist für die kommende Woche avisiert.

red

“Peinlicher Dreher” zum Auftakt: Vettel in der Sackgasse

Die Ansage kommt von ganz oben. Und sie ist unmissverständlich. Für Sebastian Vettel bedeutet sie, dass der Deutsche für 2021 eine Option weniger hat. Das Bittere: Es war sein vermeintliches Ass. Noch bitterer ist: Damit sieht sein Blatt für die Zukunft automatisch sehr übersichtlich aus. Vettel steckt mehr und mehr in der Karriere-Sackgasse. “Wir bleiben bei unseren zwei Jungs”, hatte Daimler-Konzernchef Ola Ola Källenius vor dem Formel-1-Saisonauftakt in Spielberg betont. Bei Mercedes ist die Tür also zu, die Silberpfeile setzen 2021 auf Weltmeister Lewis Hamilton und Valtteri Bottas.

“Ich kann verstehen, dass das ein ganz spannender Gedanke ist für die deutschen Fans”, sagte Källenius. Aber in Hamilton und Bottas habe Mercedes bereits “eine Superpaarung. Wir stehen zu unseren zwei Fahrern, die wir jetzt haben, die performen auf höchstem Niveau.” Wie zum Beweis gewann Bottas das erste Rennen in der Corona-Krise unter strengen Sicherheits- und Hygieneauflagen, Hamilton wurde Vierter.

Und wie zum Beweis, warum sich Ferrari nach der aktuellen Saison von Vettel trennen wird, drehte sich der viermalige Weltmeister in der 31. Runde des Rennens, ausgerechnet nach einer Kollision mit Carlos Sainz (McLaren), seinem Nachfolger bei Ferrari.

Vettel hatte den Schuldigen sehr schnell ausgemacht: Es lag vor allem am Ferrari, dass er sich gedreht hatte. “Ich bin froh, dass ich mich nur einmal gedreht habe”, sagte er: “Ich hatte unheimlich Mühe, das Auto auf der Strecke zu halten.”

Die chaotische Schlussphase mit einigen Ausfällen spülte Vettel noch in die Punkte, er wurde Zehnter. Für Vettel ist aber klar: Mit der Spitze könne er momentan “nicht viel mitreden. Unter normalen Umständen ist der fünfte, sechste, siebte Platz das, was in uns steckt.” Sein Problem: Teamkollege Charles Leclerc nutzte das Chaos und fuhr als Zweiter auf das Podium.

Vettel gehen die Argumente aus. Die englische Daily Mail bringt es auf den Punkt: “Sebastian Vettel zeigt, warum Ferrari ihn loswerden will.”

Auch von den Experten gab es heftige Kritik für den Dreher. “Ganz ehrlich gesagt ist das eher eine Sache, die einem Nachwuchsfahrer passieren sollte – aber nicht Sebastian. Ich weiß auch nicht, was manchmal in ihm vorgeht”, sagte Sky-Experte Ralf Schumacher.

Für Ex-Champion Jenson Button war der Fauxpas ein “ziemlich peinlicher Dreher”. Nico Rosberg sparte ebenfalls nicht mit Kritik. “Das war eine eklatante Fehleinschätzung der ganzen Situation, wie es ihm schon oft passiert ist. Unerklärlich irgendwie. Immer wieder diese Fehler, wenn er sich beim Überholen nach innen dreht”, so der Weltmeister von 2016.

“Ich fand es auch ernüchternd, wie er sich rausgeredet hat. Er sagt, Ferrari wird höchstens Sechster oder Siebter, aber sein Teamkollege ist Zweiter. Da geht schon was mit dem Auto”, so Rosberg weiter. Was bedingt stimmt, denn tatsächlich ist der Ferrari kein Auto, mit dem man die WM gewinnen kann. Eine Portion Selbstkritik wäre also angebracht gewesen.

“Es war heute sicher nicht sein tollstes Rennen. Er sagte, das Auto sei weniger gut fahrbar gewesen als noch am Freitag. Unter diesen Bedingungen kann ein Fahrer nicht sein Bestes zeigen”, sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: “Was aber den Dreher angeht, war das keine tolle Aktion von ihm. Dessen ist er sich bewusst.”

Eine gute Nachricht gibt es: Am nächsten Wochenende geht es bereits weiter, dann steht das zweite Saisonrennen an, ebenfalls in Spielberg. Heißt also für Vettel: Abhaken, nach vorne schauen, besser machen.

Damit sich sein Blatt für 2021 vielleicht doch noch ändert.

Andreas Reiners