Kosten für Olympia-Medaillen steigen: 3,7 Millionen Euro pro Erfolg in Paris

Die Kosten für die Förderung des deutschen Olympiateams sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Das berichtet die “Bild” (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Laut der Untersuchung mit dem Titel “Olympia: Mehr Geld, weniger Ertrag” haben die Bundeszuschüsse pro gewonnene Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 im Durchschnitt 3,7 Millionen Euro betragen. Dies stelle einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den vorherigen Spielen dar.

Die deutschen Athleten gewannen in Paris insgesamt 33 Medaillen (zwölf Gold, 13 Silber, acht Bronze) und erreichten mit dem zehnten Platz im Länder-Ranking das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gesetzte Minimalziel. Für die Spiele in Rio de Janeiro 2016 betrugen die Zuschüsse pro Medaille demnach durchschnittlich 2,2 Millionen Euro (Platz fünf im Länderranking), in Tokio 2021 waren es bereits 3,2 Millionen Euro (Platz neun im Länderranking). Trotz dieser steigenden Investitionen bleibe der Medaillenerfolg insgesamt rückläufig.

Zur Berechnung der Bundeszuschüsse pro Medaille flossen die Fördersummen für die Bundessportfachverbände olympischer Sommersportarten im Dreijahreszeitraum jeweils vor den Olympischen Spielen ein. Diese Summen wurden anteilig mit der gewichteten Anzahl der erreichten Medaillenanzahl verrechnet. Dabei orientiert sich die Gewichtung an den Preisgeldern, die deutsche Olympiasieger je nach Farbe des gewonnenen Edelmetalls erhalten (20.000 Euro für Gold, 15.000 Euro für Silber, 10.000 Euro für Bronze). Medaillen für Fußball wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt, da der Deutsche Fußballbund keine Fördergelder des Bundes erhält.

red

Offiziell: Deniz Undav bleibt beim VfB – Mega-Vertrag bis 2027

Bleibt er oder bleibt er nicht? Diese Frage beschäftigte die Fans des VfB Stuttgart in den letzten Wochen – jetzt ist die Antwort da: Deniz Undav bleibt beim VfB.

Der 28-jährige Angreifer, der bereits in der vergangenen Saison auf Leihbasis von Brighton & Hove Albion für die Schwaben auflief, hat sich fest an den VfB gebunden. Der Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2027, was die Hoffnung vieler Anhänger erfüllt, die auf eine Fortsetzung seiner erfolgreichen Zeit in Stuttgart gesetzt hatten, teilte der Verein heute auf seiner Hompege mit.

Ein Jahr, das alles veränderte

Deniz Undav war im Sommer 2023 nach Stuttgart gekommen, doch sein Start verlief alles andere als reibungslos. Kurz nach seiner Ankunft zog er sich im Training einen Außenbandteilriss im Knie zu und musste die gesamte Vorbereitung aussetzen. Doch der Mittelstürmer ließ sich davon nicht unterkriegen. Innerhalb von 33 Tagen arbeitete er sich zurück ins Team und wurde ab dem vierten Bundesliga-Spieltag zu einem zentralen Spieler in der Offensive.

Wie in der Pressemitteilung des VfB Stuttgart hervorgehoben wird, entwickelte sich Undav schnell zu einem Publikumsliebling. Mit seiner authentischen und sympathischen Art spielte er sich in die Herzen der Fans, auf dem Platz überzeugte er durch Leistung, Torgefahr und Teamgeist. „Deniz hat in seinem ersten Jahr in Stuttgart Außergewöhnliches geleistet“, betont Fabian Wohlgemuth, Vorstand Sport des VfB, in der Pressemitteilung. „Er hat nicht nur die Qualität unserer Offensive bereichert, sondern hat sich auf Basis seiner besonderen Fähigkeiten zum Nationalspieler entwickelt.“

Ein Transfer mit Signalwirkung

Die Entscheidung, Undav langfristig an den Club zu binden, fiel nicht leicht. Der VfB Stuttgart musste dafür lange und anspruchsvolle Verhandlungen führen. „Wirtschaftlich führt uns dieser Transfer in eine neue Dimension, dennoch investieren wir dabei in Qualität, die sich bereits bewährt hat“, so Wohlgemuth weiter. Die Bedeutung dieses Transfers für den Verein und die Fans kann kaum überschätzt werden.

In der abgelaufenen Saison erzielte Undav in 33 Pflichtspielen 19 Tore, darunter 18 in der Bundesliga. Sein erster Bundesliga-Hattrick gegen RB Leipzig und zahlreiche Torvorlagen, darunter seine erste gleich im Debütspiel gegen den 1. FSV Mainz 05, haben seinen Status als unverzichtbaren Teil des Teams zementiert. Seine Leistungen waren maßgeblich daran beteiligt, dass der VfB die Saison als Vizemeister abschloss.

Die Fans dürfen sich freuen

Deniz Undav selbst zeigt sich glücklich über den endgültigen Verbleib in Stuttgart. „Es war immer mein Wunsch, beim VfB zu bleiben“, sagt er in der Pressemitteilung des Vereins. „Es ist ein tolles Gefühl, dass das Warten jetzt ein Ende hat und ich wieder hier bin. Ich freue mich auf die Mannschaft, ich freue mich auf den Verein und ich freue mich auf die Fans.“

Mit dieser Verpflichtung setzt der VfB Stuttgart ein starkes Zeichen. Die langfristige Bindung von Undav, der sich schnell als Identifikationsfigur etabliert hat, zeigt, dass der Verein sowohl sportlich als auch emotional auf Kontinuität setzt. Fans und Beobachter werden nun gespannt verfolgen, wie sich der Stürmer in den kommenden Jahren weiterentwickeln und ob er die hohen Erwartungen weiterhin erfüllen kann. Der Weg für eine spannende gemeinsame Zukunft ist jedenfalls geebnet.

red

Vorletzter Medaillentag in Paris bringt 34 Entscheidungen: Der Olympiatag im Überblick

Paris  – Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris stehen am Freitag 34 Medaillen-Entscheidungen auf dem Programm.

Der Morgen beginnt mit dem Rennen der Schwimmer im Freiwassser der Seine über 10 Kilometer ab 07:30 Uhr. Der deutsche Schwimmer Florian Wellbrock hatte nach einem eher durchwachsenen Auftritt bisher nicht überzeugen können. Allen Diskussionen um die Wasserqualität zum Trotz haben sich die Organisatoren entschieden, den Wettbewerb in der Seine auszutragen.

Ab 13:30 Uhr werden Medaillen im Kanurennsport im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne vergeben. Später folgen die Kajak-Vierer der Männer und Frauen. Den Abschluss bildet das Rennen im Einer-Canadier.

In der Arena Porte de la Chapelle beginnt ab 14:430 das Einzel in der Rhythmische Sportgymnastik. Die sechsmalige Weltmeisterin Darja Varfolomeev hat dabei Chancen, die erste Goldmedaille für Deutschland in dieser Disziplin überhaupt zu holen.

Um 15 Uhr spielen die deutschen Fußball-Frauen in Lyon nach der Halbfinal-Pleite gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien um Bronze.

Um 16:30 treten die deutschen Handballmänner im Halbfinale im Stade Pierre Mauroy in Lille gegen Spanien an.

Ab 19:30 beginnen im Stade de France die Leichtathletikwettkämpfe. Hier steht besonders der deutsche Max Heß im Dreisprung im Fokus. Hoffen lässt ebenfalls die 4×100-Meter-Staffel der Frauen im Finale. Das deutsche Quartett um Sophia Junk, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase lief in ihrem Vorlauf am Donnerstagvormittag den deutschen Saisonrekord und überquerte als Zweite die Zielline. Zu den Anwärtern auf eine Medaille gehört außerdem der deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye.

red

Drohnenflüge während der EM: Tausende unerlaubte Starts an allen Spielorten

An allen Spielorten gab es während der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli in Deutschland unerlaubte Drohnenstarts. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Freiburger Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (CEP) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.

“An allen Spielorten zusammen dürften es Tausende gewesen sein. Flüge in den Verbotszonen der Turnier-Städte sind eine Straftat”, schreiben die beiden Sicherheitsexperten Jörg Köpke und Anselm Küsters in ihrem Papier. Insbesondere mit Blick auf mögliche Anschlagsszenarien etwa durch “Selbstmord-Drohnen” seien die Zahlen alarmierend. “Es ist unerlässlich, nicht nur militärische, sondern auch zivile Aspekte der Drohnenabwehr zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf Kritische Infrastrukturen”, sagte Köpke den Funke-Zeitungen. Es müssten neben militärischen Aspekten auch Bereiche wie Popkonzerte, die Wasserwirtschaft oder Rechenzentren berücksichtigt werden.

Noch werden laut der Analyse etwa 90 Prozent der zurzeit im Einsatz befindlichen Drohnen per Funk ferngesteuert, die Zahl der über Mobilfunknetze wie LTE/5G autonom operierenden Drohnen nehme aber zu. Weder Telekom noch Vodafone und O2 wollten sich auf Anfrage der Funke-Zeitungen zu möglichen Drohnen, die während der Fußball-EM über die Mobilfunknetze operierten, äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte Funke: “Für Drohnen/Unmanned Aircraft Systems (UAS) werden eine Vielzahl von technischen Verfahren zur Steuerung genutzt.” Eine einzige Lösung für alle in Betracht kommenden UAS-Technologien sei absehbar nicht verfügbar.

red

Dietmar Allgaier und der VfB Stuttgart: Mehr als nur eine Zwischenlösung?

Ein Kommentar von Ayhan Güneş

In der unsicheren Welt des Profifußballs sind klare Führung und Visionen unerlässlich. Die Ernennung von Dietmar Allgaier zum Interimspräsidenten des VfB Stuttgart hat nicht nur Beifall gefunden; es gab auch leise Kritik an dieser Entscheidung des Vereinsbeirats. Während einige seine politische Erfahrung und Führungsstärke schätzen, zweifeln andere an seiner langfristigen Eignung für diese Rolle. Doch in einer Zeit, in der der Verein nach Jahren der Unruhe dringend Stabilität benötigt, könnte Allgaier genau der Kapitän sein, der das Schiff wieder auf Kurs bringt.

Allgaier bringt als Landrat des Landkreises Ludwigsburg und ehemaliger Bürgermeister von Kornwestheim eine beachtliche politische Erfahrung und ein großes politisches sowie wirtschaftliches Netzwerk mit – Ressourcen, die ein VfB Stuttgart gut gebrauchen kann. Diese Qualifikationen könnten sich als unschätzbar erweisen, um den VfB Stuttgart durch die aktuellen Turbulenzen zu navigieren. Mit seinem Präsidiumskollegen Andreas Grupp hat er einen erfahrenen Partner an seiner Seite, und gemeinsam haben sie die klare Aufgabe, das Vertrauen und die Ruhe innerhalb der Mitglieder und Fans wiederherzustellen. Allgaier selbst hat die Erwartungen hoch gesteckt, indem er betonte, dass der Verein Stabilität und eine klare Führung benötigt – etwas, das in den vergangenen Jahren schmerzlich vermisst wurde.

Die Realität ist, dass der VfB Stuttgart vor großen Herausforderungen steht. Der Verlust von Schlüsselspielern wie Waldemar Anton, Hiroki Ito und Serhou Guirassy schmerzt sehr, und der mögliche Abgang von Fanliebling Deniz Undav würde die Situation nur verschärfen. Diese Abgänge werfen ein grelles Licht auf die oft gnadenlosen Mechanismen des Profi-Fußballs, wo warme Worte wenig zählen im Vergleich zu Verträgen und finanziellen Anreizen.

Der Club hat seit Jahren mit Instabilität zu kämpfen, und die Fans haben mehr als genug Gründe, besorgt zu sein. Ein kürzlich auf unserer Nachrichtenseite veröffentlichter Artikel fasste die Situation treffend zusammen: „Der VfB Stuttgart droht, sein Potenzial zu verspielen. Es sind 15 Jahre vergangen, seit der Club zuletzt einen Platz in der Champions League sicherte.“ Diese Situation zu korrigieren, liegt nun in den Händen der Vereinsführung, zu der nun auch Allgaier gehört.

Doch es gibt Hoffnung. Allgaier hat während der Corona-Pandemie gezeigt, dass er in der Lage ist, Krisen zu managen und schwierige Entscheidungen zu treffen. Diese Erfahrungen könnten ihm helfen, den Verein nicht nur kurzfristig zu stabilisieren, sondern auch eine langfristige Strategie zu entwickeln, die den VfB Stuttgart wieder an die Spitze führen kann.

Dietmar Allgaier mag als Interimspräsident begonnen haben, doch seine Rolle könnte sich als weit mehr herausstellen. Der Verein braucht jemanden, der nicht nur kurzfristig denkt, sondern eine langfristige Vision hat. Allgaier muss zeigen, dass er dieser Herausforderung gewachsen ist, denn der VfB Stuttgart kann sich keine weiteren Fehltritte leisten. Die Fans und Mitglieder werden genau beobachten, ob er der Mann ist, der den Verein durch diese stürmischen Zeiten führt und in eine erfolgreiche Zukunft steuert.

Allgaier lässt sich dabei von einem Lebensmotto leiten, das ihm seine Großmutter mit auf den Weg gegeben hat: „Tue recht und scheue niemand.“ Diese Einstellung könnte entscheidend sein, um die nötige Standhaftigkeit und Transparenz in seine Führungsarbeit einzubringen.

Verwendete Quellen: Ludwigsburg24 / Eigene Recherche

Saisonstart in der 2. Bundesliga geglückt: HSV schlägt im Spitzenspiel 1. FC Köln

Köln – Der Hamburger SV hat das Saisonauftakt-Spiel der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Köln souverän mit 2:1 gewonnen. Die Gäste aus der Hansestadt gingen bereits in der 6. Minute durch einen Treffer von Ransford Königsdörffer in Führung. Trotz eines engagierten Einsatzes der Kölner blieb der HSV über weite Teile des ersten Durchgangs das dominantere Team. In der 35. Minute traf Königsdörffer per Kopf und baute die Führung der Rothosen aus.

Nach dem Wiederanpfiff wirkten die Hausherren weiterhin ideenlos, die Gäste verteidigten kompakt und schlugen lange Bälle in die Hälfte des Effzeh. In der Minute 78. gelang Kölns Linton Maina der Anschlusstreffer per Kopf. Es entwickelte sich eine rasante Schlussphase, ein weiterer Treffer blieb jedoch aus.

Am nächsten Samstag fährt Köln nach Elversberg, Hamburg empfängt die Hertha aus Berlin.

red

Olympia in Paris: Triathlon wegen schlechter Wasserqualität verlegt

Paris – Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris ist der eigentlich für Dienstagmorgen geplante Start des Triathlons der Männer verschoben worden. Grund ist die zu schlechte Wasserqualität der Seine. Neuer Termin für den Start ist Mittwoch um 10:45 Uhr und damit direkt nach dem Triathlon der Frauen.

Für die deutschen Athleten dürfte es derweil am Dienstag schwer werden, die Medaillenbilanz weiter zu verbessern. Zahlreiche Entscheidungen finden gänzlich ohne deutsche Beteiligung statt und im Judo sowie im Schwimmen gelten die Teilnehmer aus Deutschland nur als Außenseiter.

In den Teamwettbewerben treffen die deutschen Handball-Frauen am Dienstag um 9 Uhr auf Slowenien. Nach zwei Niederlagen zum Start in das Turnier ist die Ausgangslage äußerst schlecht. Im Hockey treffen die deutschen Männer dann um 10:30 Uhr auf Südafrika, im Volleyball steht ein Duell mit den USA an. Am Abend treffen schließlich die deutschen Basketballer auf Brasilien.

Am Montag hatte Vielseitigkeitsreiter Michael Jung für die zweite deutsche Goldmedaille gesorgt. Der Slalomkanute Sideris Tasiadis hatte derweil eine Medaille knapp verpasst und auch der Schwimmer Lukas Märtens, der über 400 Meter Freistil Gold gewonnen hatte, ging über die 200-Meter-Distanz leer aus.

Im Medaillenspiegel belegt Deutschland mit zweimal Gold und noch ohne Silber oder Bronze nach dem dritten Entscheidungstag den elften Platz. An der Spitze steht Japan mit sechs Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen. Dahinter folgen Frankreich und China.

red

VIP-Tickets für für EM: Bundesregierung erhielt fast 200 Tickets umsonst

Berlin – Mitglieder der Bundesregierung sowie des Bundesrats und des Bundesverfassungsgerichts haben insgesamt 195 kostenfreie “Ehrenkarten” für Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft in Anspruch genommen. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine schriftliche Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Jan Korte hervor, über die das Nachrichtenportal T-Online berichtet.

Die meisten VIP-Tickets entfielen demnach auf das Innenministerium von Nancy Faeser (SPD), die zugleich auch Ministerin für Sport ist: 61 Karten erhielt ihr Ministerium während der EM. Auf den Plätzen zwei und drei folgen das Kanzleramt mit dem Bundespresseamt mit 35 Tickets und das Auswärtige Amt von Annalena Baerbock (Grüne) mit 15 Karten. Auf Platz vier landet mit elf beanspruchten Tickets das Gesundheitsministerium unter dem bekennenden Fußballfan Karl Lauterbach (SPD). Lauterbach selbst war, wie er in seinem Instagram-Profil mit vielen Selfies festhielt, bei mindestens fünf Spielen live im Stadion dabei. Die wenigsten Karten – jeweils eine – beanspruchten das Landwirtschaftsministerium, das Justizministerium sowie das Bundesverfassungsgericht.

Kurz vor Ende des Fußballturniers hatte es scharfe Kritik an der Praxis gegeben, dass Bundespolitiker, die mit ihren Entscheidungen die Rahmenbedingungen für die Heim-EM beeinflusst haben, Freikarten von der Uefa in Anspruch genommen haben.

Der Linken-Abgeordnete Korte fordert jetzt: “Für die Teilnahme von Regierungsmitgliedern und Abgeordneten an sportlichen und kulturellen Großereignissen braucht es dringend transparente Regeln und Lösungen, die jede unlautere Vorteilnahme ausschließen.” Bei der Vergabe von Großevents dürfe künftig “nicht einmal der Verdacht entstehen”, dass Veranstalter wie die Uefa sich das Wohlwollen von Politikern erkauften.

red

Claus Vogt abgewählt: VfB-Mitglieder entscheiden klar gegen den Präsidenten

Stuttgart – Wie geht der Weg des VfB Stuttgart in den nächsten Jahren weiter? Diese zentrale Frage prägte die diesjährige Mitgliederversammlung, die am Sonntag in der Porsche-Arena stattfand. Die anwesenden Mitglieder diskutierten intensiv und stimmten über richtungsweisende Entscheidungen ab, die die Zukunft des Vereins maßgeblich beeinflussen werden, darunter auch die Abwahl des umstrittenen Präsidenten Claus Vogt.

Am Sonntagvormittag begann die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart mit Spannung und großer Erwartung. Bereits um 11:09 Uhr eröffnete Präsident Claus Vogt die Versammlung, bei der 1.770 Mitglieder anwesend waren, davon 1.630 stimmberechtigt. Auf der Tagesordnung standen entscheidende Punkte wie die Abwahlanträge gegen Vogt und seinen Stellvertreter Rainer Adrion sowie die Abstimmung über die Einführung eines neuen Wahlausschusses.

Ehrungen und Gedenken

Nach der Begrüßung gedachte die Mitgliederversammlung im Rahmen des TOP 2 den verstorbenen Mitgliedern und ehemaligen Vereinsgrößen wie Rolf Geiger. Unter TOP 3 wurden langjährige Mitglieder geehrt, darunter Rolf Bauer, Alfred Guoth und Wolfram Greiner für ihre 75-jährige Vereinsmitgliedschaft. Roland Schmid wurde für seine Verdienste in der Hockeyabteilung und in verschiedenen Vereinsgremien zum Ehrenmitglied ernannt. Die offizielle Ehrung aller Jubilare wird im nächsten Jahr in einer separaten Feier stattfinden.

Änderungen der Tagesordnung

Auf Anträge aus der Mitgliedschaft hin wurden die TOP 12 (Abwahl Rainer Adrion) und TOP 13 (Abwahl Claus Vogt) vorgezogen und direkt nach TOP 3 behandelt.

Das Ende von Adrions Amtszeit

Rainer Adrion trat zunächst ans Rednerpult und gab eine persönliche Stellungnahme ab. Nach zwei Wortmeldungen aus dem Saal wurde über seine Abwahl abgestimmt. Obwohl 70,02% der Stimmen für seine Abwahl votierten, wurde die notwendige Dreiviertel-Mehrheit knapp verfehlt. Trotzdem erklärte Adrion seinen Rücktritt: „Das Vertrauen in mich, die Zukunft des VfB positiv mitzugestalten, ist nicht mehr da. Daher werde ich morgen meinen Rücktritt als Präsidiumsmitglied und Aufsichtsrat satzungsgemäß schriftlich erklären.“ Mit diesen Worten verließ er die Versammlung.

Claus Vogt: „Natürlich blutet mir das Herz”

Vor der Abstimmung über die Abwahl von Claus Vogt, die als TOP 13 vorgezogen wurde, kam es zu zahlreichen Wortmeldungen. Sowohl Mitglieder als auch Vogt selbst ergriffen das Wort. Die Abstimmung brachte schließlich ein klares Ergebnis: 86,03% der anwesenden Mitglieder sprachen sich für seine Abwahl aus. Vogt zeigte sich bewegt: „Natürlich blutet mir das Herz. Ich habe aus meiner Sicht alles für den VfB gegeben, es war mir eine Ehre. Die Mehrheit hat entschieden, somit werde ich von nun an wieder ein normales Mitglied und VfB-Fan sein.“ Nach diesen Worten verließ auch er die Versammlung.

Neuer Wahlausschuss beschlossen

Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Einführung eines Wahlausschusses. Die Mitglieder stimmten für die Einführung dieses Gremiums, das künftig die Nominierung von Präsidiumskandidaten übernehmen soll. Direkt im Anschluss wurden die Mitglieder des Wahlausschusses gewählt.

Ein neuer Kurs für den VfB

Die Mitgliederversammlung 2024 des VfB Stuttgart war geprägt von tiefgreifenden personellen Veränderungen und richtungsweisenden Entscheidungen. Die Abwahl von Claus Vogt und Rainer Adrion sowie die Einführung des Wahlausschusses markieren den Beginn einer neuen Ära. Die nächsten Monate werden zeigen, wie der Verein diesen Wandel gestalten und welche Richtung er einschlagen wird.

red

Gold-Triumph: Lukas Märtens holt erste Medaille für Deutschland

Paris  – Lukas Märtens hat bei den Olympischen Spielen in Paris im Schwimmen über 400 Meter im Freistil die erste Goldmedaille für das deutsche Team geholt. Damit besteigt der 22-Jährige in dieser Disziplin als erster Deutscher seit 36 Jahren den obersten Platz auf dem Siegertreppchen. Den Weltrekord konnte er mit einer Zeit von 3:41,78 jedoch nicht unterbieten.

Silber sicherte sich Elijah Winnington aus Australien, Bronze ging an den Südkoreaner Kim Woommin.

Zuvor war es der deutschen Schwimmerin Angelina Köhler gelungen, sich für das Finale über 100 Meter Schmetterling am Sonntag zu qualifizieren. In der Endabrechnung landete Köhler auf Platz vier.

Später am Abend steht noch der Wettkampf der Männer über 4×100 Meter an, dabei wird dem deutschen Team jedoch eher die Außenseiterrolle zugeschrieben.

Überzeugen konnten am ersten Tag auch die deutschen Hockey-Herren, sie bezwangen Gastgeber Frankreich mit 8:2. Die deutschen Handball-Herren besiegten Angstgegner Schweden nach einem starken Auftritt überraschend mit 30:27 (12:11). Ein Sieg gegen die Skandinavier gelang zuletzt vor acht Jahren.

red