Vettel und Aston Martin: Alles auf Anfang

Einmal durchschütteln. Das Vergangene abschütteln. Ein Neustart also. Ein neues Team, ein neues Auto, ein neues Umfeld. Sprich: Zahlreiche Impulse, die die Karriere von Sebastian Vettel noch einmal entscheidend anschieben sollen. Der viermalige Weltmeister will es sich und der Formel 1 nach einem äußerst schwachen letzten Jahr mit Ferrari beweisen, dass er es immer noch kann. Der Wechsel zu Aston Martin soll dabei ein klassischer Win-Win-Deal werden: Vettel soll das Team zu neuen Erfolgen tragen und die Mannschaft wiederum dem 33-Jährigen Vertrauen und Rückhalt geben. Dinge, die Vettel für Top-Leistungen benötigt und die er bei Ferrari zuletzt nicht mehr vorfand.

“Ich kann es kaum erwarten, die Arbeit mit dem Aston Martin Cognizant Formula One Team zu beginnen. Es gibt so viel für mich in den nächsten Monaten zu entdecken und ich bin unglaublich entschlossen, dazu beizutragen, dass dieses Team noch erfolgreicher wird”, sagte Vettel. “Bevor wir uns versehen, werden wir beim ersten Rennen dabei sein und diesen berühmten Namen wieder dort sehen, wo er hingehört. Ich bin stolz darauf, Teil dieser Reise zu sein.”

Diese Reise soll das Team zu weiteren Erfolgen führen. 2020 sorgte Aston Martin als Racing Point zunächst mit einem kontroversen Nachbau des Weltmeister-Mercedes für Aufsehen und Diskussionen, dann mit einem Sieg und einem Podiumsplatz durch Vettel-Vorgänger Sergio Perez sowie zwei Podiumsplätzen durch Vettels neuen Teamkollegen Lance Stroll für sportliche Highlights. Platz vier in der Konstrukteurswertung hinter Weltmeister Mercedes, Red Bull Racing und McLaren war ein Schritt nach vorne und soll nicht der letzte gewesen sein.

“Ich will dort weitermachen, wo wir im vergangenen Jahr aufgehört haben, nur stärker”, sagte Team-Mitbesitzer Lawrence Stroll der BBC: “Wir hatten einige Podestplätze, wir hatten einen Sieg. Ich will diese Saison ein paar Podestplätze mehr und ein oder zwei weitere Siege haben. Wir wollen Schritt für Schritt um immer mehr Siege kämpfen.”

Das ist jedoch nur das kurzfristige Ziel. Mittelfristig will Stroll, Vater von Vettels Teamkollegen Lance, mehr. Die ab der anstehenden Saison schrittweise eingeführte Budget-Obergrenze und das neue technische Reglement ab 2022 in Verbindung mit Strolls Investitionen machten einen Titelgewinn für Aston Martin “sehr realistisch”, sagte der 61-Jährige. Gerade der Ausgabendeckel “spielt uns in die Hand”, so Stroll, weil sein Team anders als die Branchenriesen Mercedes, Red Bull und Ferrari nicht schrumpfen müsse, um diesem gerecht zu werden.

Und dann ist da ja auch noch Vettel. “Er wird uns führen”, sagte Stroll: “Um Weltmeister zu werden, müssen meine Leute denken und handeln wie Weltmeister. Das schafft man, indem man einen viermaligen Champion ins Team holt. Er hat gewiss nicht vergessen, wie man einen Rennwagen fährt. Seine Arbeitsethik ist vorbildlich, jeder weiß im Fahrerlager, wie sehr er sich ins Zeug legt.” Alles auf Anfang, alles bereit für einen Neustart also.

Andreas Reiners / glp

Darum ist Sport im Freien gerade jetzt so wichtig

 Im Winter zieht es viele Hobby-Sportler regelmäßig in die Fitness-Studios. Doch was tun, wenn wegen Corona alle Sport-Tempel geschlossen haben? Da heißt es dann: warm anziehen und ab nach draußen.

Denn Bewegung an der frischen Luft stärkt unser Immunsystem und hebt die Stimmung. “Besonders gut ist es, in den hellen Stunden des Tages draußen aktiv zu sein”, sagt Dr. Axel Klein. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Psyche aus, sondern bringt auch den Augen Erholung von der Bildschirmarbeit, so der Dresdner Sportmediziner und Vorsitzende des Sächsischen Sportärztebunds im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Wichtig beim Outdoor-Training im Winter ist die richtige Kleidung. “Beim Loslaufen noch etwas zu frösteln, ist absolut in Ordnung”, erklärt Klein. Das perfekte Outfit für Jogger besteht aus drei Schichten: kurzärmeliges Shirt, langärmeliges Thermoshirt, Laufjacke. Wichtig ist es, nichts aus Baumwolle zu tragen, sondern spezielle Funktionskleidung. Denn diese gibt die Wärme nach außen ab und sorgt für ausreichend Belüftung.

Sollten sich Sportler vor ihrem Freiluftprogramm aufwärmen? Bei Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko auf jeden Fall, etwa wenn man mit Freunden, Kindern oder Enkelkindern Fußball spielt. Jogger hingegen können einfach locker loslaufen und dann ganz langsam das Tempo steigern. Nach dem Training zieht man am besten schnell die Sportklamotten aus und duscht warm. Achtung: anschließend das Dehnen nicht vergessen.

Feuchte Kälte, wie zum Beispiel bei nebeligem Wetter, ist unangenehm für die Lunge. Trockene Luft hingegen ist weniger belastend. Dann kann man sich sogar bei bis zu minus zehn Grad draußen bewegen. Der niedergelassene Lungenfacharzt Dr. Michael Barczok rät Freiluftsportlern, durch die Nase zu atmen: “Wenn man sehr kalte Luft über den Mund einatmet, kann es in den Bronchien schnell brennen.”

Die Nase hingegen arbeitet wie eine körpereigene Klimaanlage. In ihr befinden sich viele Gänge und Höhlen, durch die die kalte Luft fließt. Die gut durchblutete Schleimhaut sorgt nicht nur dafür, dass die Luft von Staubkörnchen oder Schmutz befreit wird, sondern auch angewärmt und befeuchtet zu den Bronchien fließt.

Da heißt es in den kalten Wintermonaten für alle Hobby-Sportler: draußen zuhause.

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Formel-1-Showdown: Hamilton macht den Schumi

Als Michael Schumacher die Formel 1 beherrschte, raste er von einer Bestmarke zur nächsten. Viele Rekorde, die der Dominator damals aufstellte, galten in Formel-1-Kreisen für die Ewigkeit. Doch dann kam der Brite Lewis Hamilton und knackte die Schumi-Bestmarken.

Mit 93 Siegen führt Hamilton jetzt die ewige Siegerliste der Formel 1 an. Damit hat der Mercedes-Pilot einen Grand Prix mehr gewonnen als Michael Schumacher. Da Hamilton der Formel 1 erhalten bleibt, ist davon auszugehen, dass er bald auch die 100er-Marke erreichen wird.

Vier Rennen stehen in der Saison 2020 noch aus. Und schon am kommenden Wochenende kann Lewis Hamilton seinen siebten Weltmeister-Titel perfekt machen und mit Michael Schumacher gleichziehen. Aktuell liegt Hamilton mit insgesamt 282 Punkten komfortable 85 Punkte vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Falls der Brite beim Großen Preis der Türkei vor Bottas ins Ziel kommt, ist Hamilton in jedem Fall vorzeitig Weltmeister.

Nach neun Jahren Pause kehrt die Formel 1 kehrt wieder in die Türkei zum Istanbul Park Circuit zurück. Der letzte Sieger war 2011 Sebastian Vettel. Von den aktuellen Rennfahrern waren damals neben Vettel noch Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen und Sergio Perez am Start. Die Rennstrecke liegt im asiatischen Teil Istanbuls und gilt als sehr anspruchsvoll.

Ralf Loweg / glp

Mercedes feiert siebten WM-Titel in Folge

Nach dem 13. von 17 Formel-1-Rennen 2020 steht Mercedes als Weltmeister fest. Und das zum siebten Mal in Folge. Damit stellten die Silberpfeile einen neuen Rekord auf. Den hatte sich Mercedes bislang mit Ferrari (1999 bis 2004) mit je sechs Weltmeistertiteln in Folge geteilt.

Mercedes bleibt damit in der Turbo-Hybrid-Ära der Königsklasse seit 2014 ungeschlagen in der Konstrukteurswertung. In der Zeit gewann zudem Nico Rosberg 2016 den Fahrertitel, Lewis Hamilton die weiteren fünf. Der Brite kann bereits beim nächsten Rennen in der Türkei seinen insgesamt siebten WM-Titel unter Dach und Fach bringen, er würde dadurch mit Legende Michael Schumacher gleichziehen.

“Davon werde ich irgendwann mal meinen Enkeln erzählen”, schwärmte Hamilton “Dies ist ein unglaublicher Moment. Dieser Nachmittag fühlt sich wie der Höhepunkt von allem an. Hinter uns liegt eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Saison und ich bin sehr stolz darauf, was wir erreicht haben. Darin stecken viel Blut, Schweiß und Tränen, die hinter verschlossenen Türen geflossen sind und viele Menschen haben große Opfer erbracht, um dies zu erreichen”, jubelte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

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Mick Schumacher: Bereit für den großen Sprung?

Das Timing ist unglücklich. Freundlich ausgedrückt. Denn RTL zeigt 2021 keine Formel 1 mehr, die Königsklasse des Motorsports wird dann von Pay-TV-Sender Sky übertragen, verschwindet also hinter der Bezahlschranke. Und das zu einem Zeitpunkt, wo Mick Schumacher an die Tür zur Formel 1 klopft. Der Sohn von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.

Dem Michael Schumacher, dessen Karriere RTL vom Anfang bis zum Ende begleitet hat, in der Hochzeit saßen bis zu zwölf Millionen Zuschauer vor dem Fernseher. Seit 1991 hat der Kölner Privatsender die Formel 1 ohne Unterbrechungen frei empfangbar gezeigt. Doch jetzt ist RTL raus. Sky soll das Vierfache gezahlt haben, was RTL zu zahlen bereit war.

So oder so: Mick Schumachers Aufstieg dürfte nicht mehr aufzuhalten sein. In der Formel 2 fährt er dem Titel entgegen, er hat vier Rennen vor Saisonende 191 Punkte, sein erster Verfolger Callum Ilott 169 Zähler. Das deutlichste Zeichen aber, wohin die Reise gehen wird: Mick Schumacher gibt jetzt sein Formel-1-Debüt, sitzt im freien Training in einem Alfa Romeo. Und das passenderweise im Rahmen des Eifel-Grand-Prix am Nürburgring, im einstigen “Wohnzimmer” seines Vaters also.

“Die Vorfreude ist sehr groß”, sagte der 21-Jährige im RTL-Interview: “Ich glaube, es wäre unfair zu sagen, dass ich Erwartungen habe. Dadurch dass ich einfach nicht weiß, was auf mich zukommt.”

Ein typischer Schumacher. Druck hat er auf seinem Weg durch die Nachwuchsklassen nie an sich gelassen, obwohl der Hype stets riesig war und der Druck größer als bei anderen Altersgenossen. Ob nun in den beiden Jahren in der Formel 4 mit dem Vize-Titel 2016, in den beiden Jahren in der Formel 3 mit der Meisterschaft 2018 oder in den beiden Saisons in der Formel 2, dem direkten Unterbau der Formel 1: Stets arbeitete sich Mick Schumacher nach vorne, lernte und entwickelte sich weiter.

“Der Schritt in die Formel 1 ist richtig. Aber auch da muss man ihm die Zeit geben, um sich entwickeln zu können. Die benötigt er, aber er lernt und kann die Dinge umsetzen. Bei ihm kommt immer ein Schritt mehr”, sagte RTL-Experte Timo Glock dem mid.

Natürlich habe er vor der ganzen Sache Respekt, sagt Mick Schumacher. “Es ist das erste Mal, dass wir vor den großen Augen fahren: Vor allen Teamchefs, vor allen CEOs, vor allen Teams – von daher werde ich versuchen, das zu machen, was ich kann. Ich versuche, mein Bestes abzuliefern”, sagt Mick Schumacher, der 2019 bereits Testfahrten im Ferrari und Alfa Romeo absolvierte. Doch ein Training ist etwas anderes als ein Test.

Timo Glock weiß allerdings auch: Mick Schumacher mag reif für den Sprung sein, doch der ist von der Formel 2 in die Formel 1 noch einmal gewaltig: “Aber wenn er im richtigen Team ist, wird er in Ruhe herangeführt. Dann sollte das passen.” Alfa Romeo soll tatsächlich Mick Schumachers Team werden, sein Teamkollege ist Altstar Kimi Räikkönen. Kein großer Redner, dafür der erfahrenste Mann im ganzen Feld.

Mick Schumacher weiß, wie groß die Hoffnungen und die Erwartungen der deutschen Fans sein werden. Auch das hat er in den vergangenen Jahren gelernt. “Ich glaube, dass viele auf uns achten, aber im Endeffekt muss ich mich auf mich konzentrieren.”

Angst hat Mick Schumacher nur davor, dass ihm der Regen einen Strich durch die Rechnung machen könnte. “Hoffentlich wird es nicht allzu nass, damit wir ein bisschen rausfahren können, sonst wird es mehr Warterei als dass gefahren wird”, meint der Rookie. Auch das wäre ohne Frage ein unglückliches Timing.

Andreas Reiners / mid

VfB zeigt Moral: Stuttgarter holen drei Punkte in Mainz

Erster Sieg im zweiten Spiel der Fußball-Bundesliga für VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo. Die Stuttgart zeigen Moral und drehen nach einem 0:1-Rückstand bei der Auswärtspartie gegen Mainz 05 das Spiel und feiern dank einer starken zweiten Halbzeit einen verdienten 4:1-Auswärtssieg. Beide Teams beenden das Duell zu zehnt. Durch den Sieg verbesserten sich die Cannstatter vorläufig auf den 6. Platz. Mainz liegt nach der zweiten Niederlage auf dem vorletzten 17. Platz vor Schalke 04.

Tore: 1:0 Quaison (13.), 1:1 Wamangituka (45.), 1:2 Didavi (61.), 1:3 Klimowicz (80.),1:4 Kalajdzic (87.)

Ausgangslage

Weder der 1. FSV Mainz 05 noch der VfB konnte beim Bundesliga-Auftakt in der Vorwoche punkten. Die Mainzer mussten sich beim Tabellendritten der Vorsaison in Leipzig mit 1:3 geschlagen geben. Das Team von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo musste trotz Chancenplus und Aufholjagd gegen den Lokalrivalen aus Freiburg eine knappe 2:3-Niederlage hinnehmen. Beide Mannschaften waren mit einem 0:2-Rückstand in die zweite Halbzeit gegangen, in der Jean-Philippe Mateta für Mainz zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer sowie Sasa Kalajdzic und Silas Wamangituka für den VfB erstmals in der Bundesliga getroffen hatten. Das Team von Achim Beierlorzer und die Mannschaft mit dem Brustring kämpften also am zweiten Spieltag jeweils um ihre ersten Punkte in der noch jungen Bundesliga-Saison 2020/2021.

Personal

Im Vergleich zum Saisonstart vor einer Woche hatte VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo seine Startelf für das Duell in Mainz auf drei Positionen verändert. Anstelle von Marcin Kaminski, Roberto Massimo und Mateo Klimowicz rückten Pascal Stenzel, Borna Sosa und Sasa Kalajdzic in die Anfangsformation. Sasa Kalajdzic kam so zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga.

Aufseiten der Gastgeber hatte Achim Beierlorzer nach der Auftaktniederlage in Leipzig personell nur eine Veränderung vorgenommen. Im Mainzer Mittelfeld durfte Jean-Paul Boëtius von Beginn an ran, dafür nahm FSV-Eigengewächs Jonathan Burkardt zunächst auf der Bank Platz.

Spielverlauf
2. Minute Der VfB startet schwungvoll ins Spiel. Silas Wamangituka und Sasa Kalajdzic haben die ersten Schusschancen, zweimal kann FSV-Keeper Robin Zentner klären.
4. Minute Nach nicht einmal fünf Minuten schon der nächste Eckball für die Mannschaft mit dem Brustring. Die Hereingabe von Gonzalo Castro landet bei Wataru Endo, dessen Kopfball Robin Zentner erneut entschärfen kann.
13. Minute Nach einer vielversprechenden Anfangsphase wird Mainz zum ersten Mal gefährlich – und macht das 1:0. Nach einer Flanke von rechts legt Jean-Philippe Mateta per Kopf quer und Robin Quaison köpft zur Führung ein.
25. Minute Die Führung für Mainz kam aus dem Nichts, wirkt jedoch wie der Dosenöffner für die Gastgeber, die jetzt besser ins Spiel finden. Jean-Paul Boëtius nimmt aus 15 Metern Maß, schießt jedoch rechts am Tor vorbei.
36. Minute Nach einer Ecke für Mainz macht Gregor Kobel das Spiel schnell. Silas Wamangituka setzt sich im Eins-gegen-eins durch, verfehlt jedoch das rechte obere Eck aus halblinker Position knapp.
45. Minute Der Ausgleich fällt kurz vor der Pause! Nach Vorarbeit von Gonzalo Castro hat Silas Wamangituka im rechten Strafraum freie Schussbahn und trifft zum 1:1 ins lange Eck. Für den 20-Jährigen ist es bereits der dritte Treffer im dritten Pflichtspiel der noch jungen Saison.
61. Minute Der VfB dreht das Spiel und trifft zum 2:1! Wataru Endo leitet mit einem Pass in die Tiefe ein, Sasa Kalajdzic legt von der rechten Seite quer und Daniel Didavi schiebt den Ball über die Linie. Schöner Spielzug!
65. Minute Auf der Gegenseite beißt sich Karim Onisiwo an der linken Grundlinie durch und legt den Ball unter Bedrängnis am kurzen Pfosten vorbei.
77. Minute Nach einem Trikotzupfer gegen den eingewechselten Mateo Klimowicz schickt Schiedsrichter Daniel Schlager den bereits verwarnten Moussa Niakhaté mit Gelb-Rot vom Platz. Der VfB ist also in der Schlussviertelstunde in Überzahl.
80. Minute Eiskalt ausgekontert! Silas Wamangituka im richtigen Moment auf Mateo Klimowicz, der mit seinem ersten Pflichtspieltreffer im Trikot mit dem Brustring auf 3:1 erhöht.
86. Minute Neben Silas Wamangituka macht auch Sasa Kalajdzic sein zweites Tor im zweiten Bundesliga-Spiel. Zuvor hatte er eingewechselte Roberto Massimo die Latte getroffen, ehe der 23-jährige Österreicher den Abpraller zum 4:1 verwandelte.
90+1. Minute Kurz vor dem Schlusspfiff muss Pascal Stenzel nach einem Zusammenprall mit Jonathan Burkardt mit Gelb-Rot vom Platz.

Die DTM und ihre sieben Leben

DTM-Chef Gerhard Berger gab zu, dass ihn die Diskussionen am Ende ermüdet haben. Sie waren kompliziert, sie waren langwierig, anstrengend, am Ende waren sie allerdings erfolgreich: Für die DTM geht es 2021 trotz des Rückzugs von Audi und BMW weiter. Beide Hersteller haben sich dazu bereit erklärt, Berger bei seinen Plänen für eine Zukunft der Plattform zu unterstützen. Wie es scheint, ist die Serie einmal mehr dem Tod von der Schippe gesprungen.

Es wird aber nicht mehr vieles so sein wie bisher. Denn die Tourenwagen von Audi und BMW haben ausgedient, an ihre Stelle sollen GT3-Autos treten. Mehr Marken werden dann am Start stehen, aus Werks- wird Kundensport. Unter dem Strich bekommt die Serie ein neues Gesicht. Eine Radikalkur, um durch die aktuelle Krise im deutschen Motorsport zu kommen.

“Ich glaube, dass wir eine perfekte Lösung gefunden haben. Es ist wichtig, dass wir weiterfahren und darauf aufsetzen, was vorhanden ist”, sagte Berger im Rahmen einer Pressekonferenz am Nürburgring: “Die Hersteller haben es ermöglicht, dass wir die Struktur so verändern können, dass die Serie ihre Zukunft findet.”

Die Eckpunkte des künftigen Konzepts sind abgesteckt, jetzt wird Berger in die genauere Planung gehen. Also an den Kalender mit bis zu zehn Rennwochenenden und mit 50 Prozent an Rennen in Deutschland, an die Teilnehmer, ans Reglement. Es habe bereits zahlreiche Anfragen von Herstellern und Teams gegeben, so Berger.

Ein paar Details nannte er. So soll Sat.1 als TV-Partner an Bord bleiben. Die finanziellen Rahmenbedingungen, um das neue Konzept nach vorne zu treiben, sind laut Berger ebenfalls festgezurrt. Formal scheiden Audi und BMW zum Saisonende aus der ITR aus. Ab dann übernimmt die BMS (Gerhard Berger) die alleinige wirtschaftliche Verantwortung für die neue Rennserie und die Weiterentwicklung der Plattform, die weiterhin den Namen der DTM tragen soll.

“Ich liebe den Namen der DTM. Grundsätzlich wird die Plattform so weitergehen wie bisher, die DNA wird bestehen bleiben, die Formate werden ähnlich bleiben. Das Technische Reglement wird sich ändern, es wird auf der Basis des GT3-Reglements aufgesetzt”, so Berger.

Die Hersteller sollen in Zukunft in den Hintergrund rücken, Berger will professionelle Rennteams, die von den Werken lediglich unterstützt werden, in den Mittelpunkt stellen. “Audi und BMW haben das zugesagt, die Teams bleiben aber eigenständig. Wir müssen alle diese Teams wieder in den Mittelpunkt rücken und die Leistungen der Fahrer in den Vordergrund stellen, das ist unser Ziel”, so Berger.

Trotz seiner Abneigung gegen künstliche Eingriffe in den Sport wird er bei einer GT-DTM nicht um eine Balance of Performance herumkommen, also eine Angleichung der diversen Marken mit unterschiedlichen Konzepten. “Der Schlüssel wird sein, wie gut und wie fair alles gelöst wird. Wenn man das schafft kann man den Fans viele Marken, Konzepte und Motoren bieten. Ich bin überzeugt, dass wir da eine gute Lösung finden”, sagt Berger. Ob die DTM tatsächlich überlebt, wird aber nicht hinter den Kulissen entschieden. Das macht am Ende der Fan.

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Alpine startet im Motorsport durch

Alpine mischt wieder im Motorsport mit. Dabei engagiert sich die Kultmarke gleich in zwei Topserien: Das Alpine F1 Team geht 2021 in der Formel 1 mit dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso und Esteban Ocon an den Start.

Zudem tritt Alpine in der kommenden Saison unter dem Namen Alpine Endurance Team in der LMP1-Klasse der WEC-Langstrecken-Weltmeisterschaft an. Damit will Alpine die Ambitionen als Sportwagen-Marke der Renault-Gruppe unterstreichen und an die erfolgreiche Motorsport-Historie der Marke anknüpfen.

Ursprünglich feierte Alpine im Rallye-Sport die größten Erfolge und siegte bei der Rallye-Markenmeisterschaft 1971 und der Rallye-Weltmeisterschaft 1973. Darüber hinaus war Alpine im Langstreckenrennsport aktiv, erzielte Siege im Formel-Sport und unterstützte Renault zu Beginn des Formel-1-Engagements.

Andreas Reiners / glp

Bundesliga: VfB Stuttgart verliert Auftaktspiel gegen Freiburg

Auftaktspiel in der Fußball-Bundesliga: Der VfB-Stuttgart verliert vor 7.123 Zuschauern im Baden-Württemberg-Derby gegen gnadenlos effektive Freiburger mit 2:3. Dabei kommt die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo nach einem 0:3-Rückstand in der Mercedes-Benz-Arena durch Tore von Sasa Kalajdzic und Silas Wamangituka heran, zu mehr reicht es aber nicht. Erstmals seit 2011 kann Freiburg-Trainer Streich in Stuttgart gewinnen. 

Ausgangslage

Sowohl der VfB als auch der SC Freiburg gingen jeweils mit einem Erfolgserlebnis in das Auftaktspiel der Bundesliga. Während die Mannschaft von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo mit einem 1:0-Sieg beim F.C. Hansa Rostock eine Runde weiterkam, zogen die Breisgauer durch ein 2:1 beim SV Waldhof Mannheim in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.

Personal

Der wiedergenesene Mateo Klimowicz ersetzte Sasa Kalajdzic, ansonsten schenkte Trainer Pellegrino Matarazzo derselben Startelf wie in Rostock das Vertrauen.

Beim SC Freiburg fehlte der am Donnerstag verpflichtete Rekordeinkauf Baptiste Santamaria, dafür erhielt der Anfang der Woche vom 1. FSV Mainz 05 ausgeliehene Florian Müller im Tor den Vorzug vor dem ehemaligen VfB Torhüter Benjamin Uphoff.

8. Minute Kalte Dusche für den VfB: Eine Flanke von der rechten Freiburger Angriffseite von Roland Sallai landet in der Mitte des VfB Strafraums auf dem Kopf von Nils Petersen, der freistehend zur Freiburger Führung trifft.
15. Minute Fast der Ausgleich für den VfB. Gonzalo Castro setzt auf der rechten Seite Silas Wamangituka schön in Szene, der Torhüter Florian Müller tunnelt, doch Dominique Heintz klärt kurz vor der Torlinie.
26. Minute Das 2:0 für den SC Freiburg. Nach einem flach ausgeführten Freistoß von der rechten Seite kann Gregor Kobel den Abschluss von Nils Petersen zunächst noch abwehren, doch gegen den Nachschuss von Roland Sallai ist der Keeper machtlos.
41. Minute Silas Wamangituka bedient im Strafraum Orel Mangala, dessen Schuss aus 15 Metern knapp am Tordreieck vorbeirauscht.
48. Minute Zunächst scheitert Robert Massimo mit seinem Abschluss an SCF-Torhüter Florian Müller und auf der Gegenseite treffen die Gäste zum 0:3. Eine flache Hereingabe von Lucas Höler vollendet Vincenzo Grifo eiskalt.
51. Minute Orel Mangal schießt, der Ball wird abgefälscht, doch Gonzalo Castro kommt nicht richtig an den Ball, sodass dieser am Tor vorbeifliegt.
57. Minute Es soll einfach nicht sein. Eine flache Hereingabe von Mateo Klimowicz klärt Jonathan Schmid mit der Fußspitze vor dem einschussbereiten Silas Wamangituka zum Eckball.
58. Minute Wataru Endo schickt Mateo Klimowicz, doch der 20-Jährige bekommt den Ball nicht an Freiburgs Torhüter Florian Müller vorbei.
63. Minute Wooyeong Jeong bedient im Strafraum Lucas Höler, der den Ball an Gregor Kobel vorbeischiebt, doch Waldemar Anton ist mitglaufen und klärt vor der Torlinie.
Daniel Didavi passt in den Lauf des eingewechselten Sasa Kalajdzic und der 23-Jährige bleibt vor Florian Müller cool und lupft den Ball zum 1:3 ins Tor.
81. Minute Ein langer Ball von Wataru Endo wird von einem Freiburger in den Lauf von Silas Wamangituka verlängert, der mit links ins kurze Eck zum 2:3 trifft.
90.+5 Minute Philipp Klement zieht aus 20 Metern ab, Florian Müller kratzt den Ball aber aus dem unteren Toreck.

red

Fußball-Auftaktspiel in München nun doch ohne Zuschauer

Viele Fußball-Fans hatten sich bereits auf eine Rückkehr ins Stadion gefreut. Doch daraus wird nun doch nichts – zumindest beim offiziellen Saison-Auftakt. Denn wegen der gestiegenen Infektionszahlen dürfen beim Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem FC Schalke 04 keine Zuschauer live dabei sein. Das entschied die Stadt München. Davor war noch auf 7.500 Fans in der Allianz Arena gehofft worden.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach in einer Mitteilung von einem “falschen Signal” und verwies auf aktualisierte Corona-Werte des Robert-Koch-Instituts. Demnach ist die Inzidenzzahl in München über Nacht von unter 34 auf 47,6 gestiegen.

“Für mich bedeutet dieser hohe, jetzt auch vom RKI bestätigte Inzidenzwert, dass wir über deutlich einschneidendere Einschränkungen im öffentlichen Leben zumindest nachdenken müssen. Und da kann ich nicht zeitgleich Tausende Fans in die Stadien lassen”, sagte der Politiker.

Bayern-Trainer Hansi Flick erreichte die Nachricht auf einer Pressekonferenz. “Wir haben gelernt, uns auf Situationen immer wieder neu einzustellen. Das müssen wir jetzt wieder machen”, sagte er. “Das wird uns noch länger begleiten”, fügte der Coach hinzu.

Ralf Loweg / glp