BVB heute zu Gast in Bietigheim

Eine schwere Aufgabe erwartet die SG BBM Bietigheim am 24. Spieltag in der Crunchtime der Handball Bundesliga Frauen (HBF), wenn sie am Samstag zu Hause auf Borussia Dortmund trifft. Für den Spitzenreiter geht es auf der Zielgeraden im Meisterschaftskampf um zwei weitere wichtige Punkte.

Infolge des durch Krankheit und Verletzungen erheblich dezimierten Kaders kam der letztwöchige Auswärtssieg beim VfL Oldenburg einem enormen Kraftakt gleich, welchen die neun verbliebenen Feldspielerinnen sowie die beiden glänzenden Torhüterinnen bravourös meistern konnten. Durch die mit 43:22 Toren, aufgrund der dünnen Personaldecke unerwartet einseitigen Partie, konnten die SG BBM Frauen die Tordifferenz auf Plus 22 Treffer aufpolieren und damit den Rivalen aus Thüringen weiter auf Abstand halten.

Auch zum Wochenbeginn war die Mannschaft eingeschränkt einsatzfähig, da einige Spielerinnen immer noch mit den Folgen einer Grippe oder diversen Verletzungen zu kämpfen hatten. Chef-Trainer Martin Albertsen reduzierte deshalb kurzzeitig die Trainingsintensität. Ob alle Lizenzspielerinnen am Samstag bereits wieder zur Verfügung stehen werden, wird sich erst am Spieltag entscheiden.

Bei drei noch ausstehenden Partien gilt es für die Albertsen-Truppe, sich weiterhin fokussiert auf den jeweils nächsten Gegner vorzubereiten – und der lautet am Samstag Borussia Dortmund. Der BVB spielt unter Trainer Gino Smits eine starke Saison. Der gegenwärtige Tabellenfünfte mischt nach wie vor kräftig um die Qualifikation zum internationalen Wettbewerb mit. Konkurrenten sind hierbei der Buxethuder SV und die punktgleichen Elfen des Bayer 04 Leverkusen, die am kommenden Spieltag gegen den Thüringer HC auswärts antreten werden. Wichtige Stützen der Westfälinnen sind die deutschen Nationalspielerinnen Alina Grijseels, Rechtsaußen Svenja Huber und die Weltklasse-Torhüterin Clara Woltering. Rückraumspielerin Harma van Kreij, Caroline Müller sowie Linksaußen Johanna Stockschläder sorgen zusätzlich für Torgefahr.

Ausnahmetorhüterin und 222-fache Nationalspielerin Clara Woltering beendet nach dieser Spielzeit ihre glanzvolle Karriere, in der die zweifache deutsche Handballerin des Jahres unter anderem die Champions League (2012, 2015) sowie zweimal den deutschen Pokal (2002, 2010) gewann. Somit haben die Fans am Samstag die Möglichkeit, einer ganz großen Spielerinnenpersönlichkeit des deutschen Handballs einen gebührenden Abschied zu bereiten. In der kommenden Saison rückt sie in das Trainerteam der Gelb-Schwarzen, die weiter mit namhaften Neuverpflichtungen den Sprung unter die Top drei der Liga anvisieren und mittelfristig nach der Schale greifen wollen.

In der Vorrunde zeigten die SG-Ladies auswärts in Herdecke eine starke Leistung und gewannen verdient mit 29:23. SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagt vor der Partie: „Uns erwartet wieder ein hart umkämpftes Match. Wir haben in der Vorrunde gut in Dortmund gespielt und verdient gewonnen. Daran und an das Spiel in Oldenburg gilt es anzusetzen. Zwei Punkte sind unser erklärtes Ziel.“

Geleitet wird die Partie von den beiden Unparteiischen, dem Brüderpaar Ramesh und Suresh Thiyagarajah.

Die Kartennachfrage zum Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft ist groß. Wer das letzte Viadukt-Saisonspiel, bevor es zum Saisonfinale am 18. Mai 2019 in die MHP Arena nach Ludwigsburg geht, live erleben möchte, sollte schnell sein, denn es sind nur noch wenige Karten im freien Verkauf verfügbar.

Anwurf in der Viadukthalle ist am Samstag, 4. Mai 2019, um 19 Uhr. Der Online-Sender sportdeutschland.tv überträgt die Begegnung live im Internet.

Handballerinnen gewinnen deutlich gegen Oldenburg

Am 23. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) setzte sich die verletzungs- und krankheitsgeplagte SG BBM Bietigheim klar und aufgrund der Personalsituation überraschend deutlich mit 43:22 (23:10) auswärts beim amtierenden deutschen Pokalsieger VfL Oldenburg durch. Mit dem 22. Saisonerfolg konnte der Spitzenreiter die Tordifferenz zum punktgleichen Verfolger Thüringer HC weiter ausbauen.

Die Vorzeichen vor der Partie gegen den Tabellenelften konnten schlechter kaum sein für die SG BBM, denn die verletzungs- bzw. krankheitsbedingten Ausfälle der Nationalspielerinnen Karolina Kudlacz-Gloc, Maura Visser, Charris Rozemalen und Ines Ivancok sorgten vor dem Anwurf für Sorgenfalten bei SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen, dem somit lediglich neun, teilweise angeschlagene, Feldspielerinnen zur Verfügung standen. Da der punktgleiche Verfolger Thüringer HC bereits gestern mit 32:22 überraschend deutlich bei Frisch AUF Göppingen gewann, lag der Druck in der sehr gut gefüllten EWE-Arena bei der SG BBM.

Die verbliebenen Akteurinnen auf der Platte legten unbeeindruckt von diesen negativen Begleiterscheinungen einen furiosen Start hin und zeigten über die komplette Spielzeit eine kämpferische und spielerische eindrucksvolle Vorstellung. Hinzu kam die taktische Finesse von Trainerfuchs Martin Albertsen, der auf eine 5-1-Anfangsformation setzte und damit Oldenburg vollkommen überraschte.

Anna Loerper war es, die den ersten Treffer an ihrer alten Wirkungsstätte per Siebenmeter erzielte. SG-Kapitänin Kim Naidzinavicius, die Ex-Oldenburgerin Laura van der Heijden und Angela Malestein ließen die Tore zum 4:1 folgen. Nach zehn gespielten Minuten zog VfL-Trainer Niels Bötel die grüne Karte, denn sein Team lag mit 10:4 im Rückstand. Bietigheim zog danach bravourös weiter sein Angriffsspiel konsequent und erfolgreich durch, stand zudem sicher in der Abwehr gegen die dadurch offensiv oft überforderten Oldenburgerinnen. Hervorzuheben aus einer bärenstarken Mannschaftsleistung waren die überragenden Aktionen von Torhüterin Valentyna Salamakha, die den Kasten souverän sauber hielt und die gesundheitlich angeschlagene Dinah Eckerle ließen das SG-Torhüterduo glänzen. Ein Doppelpack von Kim Naidzinavicius knapp zehn Minuten vor der Halbzeitpause zum 18:7 brachte der SG BBM schließlich die erste zweistellige Führung. Der Tabellenführer gab nicht nach, drückte weiter aufs Tempo, Antje Lauenroth setzte mit einem Doppelpack den Schlusspunkt in einer großartigen ersten Halbzeit der SG-Ladies zum eindrucksvollen 23:10-Pausenstand.

Wer nun glaubte, Bietigheim würde wegen der angespannten Personalsituation einen Gang zurückschalten, sah sich getäuscht. Denn aufgrund der engen Tabellenkonstellation im Kampf um den Titel, machten die Bietigheimerinnen dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Die heute in Abwehr und Angriff stark aufspielende Kim Naidzinavicius markierte einen Siebenmeterdreierpack zum 27:13 und Antje Lauenroth legte einen Doppelpack zum 29:13 nach. Im weiteren Verlauf bauten die Gäste ihre Führung konsequent aus. In der 44. Minute lag die SG BBM zum ersten Mal mit 20 Treffer vorne, als Fie Woller per Konter zum 35:15 einnetzte. Der 40. Treffer für Bietigheim folgte in Minute 52 durch die elffache Torschützin Angela Malestein. In einer überraschend einseitigen Partie siegten die Bietigheimerinnen, die über 60 Minuten dominierten und das Torepolster mit einem Plus von 22 Treffern aufpolierten, letztendlich mit sage und schreibe 43:22! Es war ein Sieg des absoluten Willens und ein weiteres Ausrufezeichen aus dem Süden im heißen Kampf um die Deutsche Meisterschaft.

Ein zufriedener SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem Sieg: „Meine Gratulation geht an mein Team, das eine super Leistung abgeliefert hat. Mir standen heute wenige Spielerinnen zur Verfügung, diese haben aber eine fokussierte Leistung gezeigt und überragend gespielt. Es war ein wichtiger Sieg im Kampf um die Deutsche Meisterschaft, welcher wegen der unfassbar dünnen Personaldecke in dieser Höhe für mich nicht vorhersehbar war.“

Tore: Naidzinavicius 12/7, Malestein 11, Lauenroth 7, Woller 5, Loerper 4/2, van der Heijden 4

Die nächste Begegnung bestreiten die Bietigheimerinnen am kommenden Samstag, 4. Mai, zuhause gegen Borussia Dortmund.

Bereits am 1. Mai präsentiert sich die Mannschaft ab 13.30 Uhr beim traditionellen Maibaumstellen in Sersheim ihren Fans.

SG BBM Männer verpflichten Jonas Maier

Auf der Suche nach einem Nachfolger von Domenico Ebner sind die Verantwortlichen der SG BBM fündig geworden. Vom Ligakonkurrenten TVB 1898 Stuttgart wechselt Jonas Maier für zwei Jahre nach Bietigheim. Jonas Maier begann seine Handballkarriere bei seinem Heimatverein TSG Eintracht Plankstadt, von dem er 2008, im Alter von 14 Jahren, zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte. Nach vier Jahren in der Jugend erhielt er einen Profivertrag über zwei Jahre, welcher 2013 vorzeitig bis 2016 verlängert wurde. Zu Beginn der Saison 2013/14 wechselte der Torhüter dennoch zu den Kadetten Schaffhausen in die Schweizer Nationalliga A. Mit Schaffhausen wurde er 2014 und 2015 Schweizer Meister. 2015 folgte der Wechsel zum TBV Lemgo, bevor sich Jonas Maier im Sommer 2017 dem TVB 1898 Stuttgart anschloss. Dort war er die Nummer Zwei hinter
Weltmeister-Torhüter Jogi Bitter. Der 25-Jährige musste insbesondere gegen Ende der Saison 2017/2018 beim TVB Verantwortung übernehmen, nachdem Jogi Bitter für die restliche Saison wegen einer Rückenverletzung ausfiel. In dieser Zeit erwies er sich als würdiger Vertreter Bitters und als großer Rückhalt für das Team. Im Sommer 2019 schließt sich der 1,87 Meter große Torwart der SG Bietigheim an und ersetzt dort Domenico
Ebner, der zur TSV Hannover-Burgdorf wechselt. Jonas Maier gehörte dem Kader der deutschen Jugendnationalmannschaft an und bestritt, u.a. im Team mit Max Emanuel, 27 Länderspiele 2012 gewann er die U-18-Europameisterschaft und 2014 die U-20- Europameisterschaft. „Jonas ist für uns ein Top-Transfer auf der Torhüterposition. Trotz seines jungen Alters bringt er schon eine Menge Erfahrung mit, sowohl in der Bundesliga als auch international. In Stuttgart hat er von einem der besten Torhüter Deutschlands gelernt– auch davon werden wir natürlich profitieren. Jonas ist ehrgeizig und hat enormes Potenzial und wir sind überzeugt, dass wir mit ihm und Jürgen Müller im Tor sehr gut aufgestellt sind“,
freut sich Sportdirektor Jochen Zürn über die Verpflichtung des gebürtigen Schwetzingers. Auch Jonas Maier blickt freudig auf die kommenden Jahre. „Ich freue mich sehr, ab nächster Saison das Trikot der SG BBM Bietigheim zu tragen, um gemeinsam mit dem Verein die nächsten Herausforderungen zu meistern. Die SG bietet mir den perfekten Rahmen, um in meiner Karriere den nächsten Schritt zu gehen, mich
weiterzuentwickeln und die nötige Spielpraxis zu sammeln. Meine Freundin und ich fühlen uns hier sehr wohl und sind froh, weiterhin die Region mit all den Vorzügen genießen zu können. Außerdem werde ich auf eine junge, sehr talentierte und ehrgeizige Mannschaft treffen, der viel zuzutrauen ist und mit der ich mich freue, gemeinsam zu wachsen.“

SG BBM Frauen gewinnen Derby gegen Neckarsulm

Bietigheim gewinnt deutlich in Neckarsulm

Auch nach dem 22. Spieltag steht die SG BBM an der Tabellenspitze der HBF

Im Württemberg-Derby bei der Neckarsulmer Sport-Union gewann die SG BBM Bietigheim verdient mit 28:16 (16:8) und grüßt nach dem 22. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nach wie vor von der Tabellenspitze.

Im württembergischen Derby in der Neckarsulmer Ballei musste SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen wie zuletzt beim Heimsieg gegen die HSG Blomberg-Lippe auf die verletzten Karolina Kudlacz-Gloc und Luisa Schulze verzichten. Erneut wurde dafür Nachwuchstalent Leonie Patorra aus dem Perspektivkader nominiert.

Bietigheim gab gegen die Audistädter von Beginn an mächtig Gas und führte nach sechs Minuten gleich mit 6:0, worauf NSU-Trainer Pascal Morgant den Angriffswirbel der Gäste unterbrach und seine erste Auszeit nahm. Die Defensive der SG BBM, um Maura Visser und Torhüterin Dinah Eckerle stand über die kompletten 60 Minuten bombensicher. Erst in der 9. Minute kamen die Gastgeberinnen durch Svenja Kaufmann zu ihrem ersten Torerfolg. Unbeeindruckt davon drückte die SG BBM weiter aufs Tempo – nach der Hälfte im ersten Durchgang lag der Tabellenführer verdient mit 10:2 vorne. Der Tabellenzwölfte kam nun etwas besser ins Spiel. Mit einer 16:8-Führung des Spitzenreiters ging es in die Halbzeitpause.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren es die Niederländerinnen Michelle Goos auf NSU-Seite sowie Laura van der Heijden auf Seiten der SG BBM, die die ersten Treffer zum 17:9 markierten. Kim Naidzinavicius und Maura Visser stellten den Abstand auf zehn Tore, dem Antje Lauenroth Treffer Nummer 20 für Bietigheim folgen ließ – 20:9 lautete der Spielstand nach 40 gespielten Minuten. Als die Gastgeberinnen durch zwei Tore von Ljubica Pavolovic zum 21:12 erfolgreich waren, nahm SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen seine erste Auszeit, in deren Anschluss Fie Woller auf 22:12 stellte. Mit diesem Vorsprung ging es auch in die letzten zehn Minuten, in der erneut die Dänin aufdrehte und drei Treffer, ergänzt durch einen von Laura van der Heijden, zum 27:15 beisteuerte. Routinier Anna Loerper setzte den 28:16-Endstand, der auch in dieser Höhe, aufgrund einer überdurchschnittlichen Defensivarbeit mit nur 16 Treffern in 60 Minuten, mehr als verdient war.

Im spannenden Fernduell um die Deutsche Meisterschaft siegte zeitgleich der Thüringer HC erwartungsgemäß hoch mit 32:16 gegen SV Union Halle-Neustadt. Die Tordifferenz zwischen den beiden Titelkandidaten beträgt somit vier Spieltage vor Saisonende ein Plus von elf Treffern pro Bietigheim bei Punktgleichheit von 42:2.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem deutlichen Sieg: „Ich bin heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft – besonders in der Defensive, in der wir heute sehr gut gestanden sind. Mit zwölf Toren das Derby auswärts zu gewinnen, ist heute absolut in Ordnung.“

Tore: Woller 7, Loerper 5/1, van der Heijden 5, Malestein 4, Lauenroth 4, Visser 2/1, Naidzinavicius 1

Die nächste Partie bestreiten die Bietigheimerinnen am Sonntag, den 28.04., um 16.30 Uhr beim VfL Oldenburg.

Martin Albertsen verlässt Bietigheim am Ende der Saison

Martin Albertsen wechselt im Juli 2020 zum Schweizer Handballverband

Däne wird Cheftrainer der neuen Handball-Akademie Frauen

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen, der bereits seit Februar 2018 in einer Doppelfunktion zusätzlich als Nationaltrainer der Schweizer Handballfrauen tätig ist, wird ab Juli 2020 Leiter der neuen Handball-Akademie Frauen der Eidgenossen und sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich um die damit verbundenen Aufgaben kümmern. Seine Tätigkeit in Bietigheim-Bissingen endet somit nach der kommenden Spielsaison zum 30. Juni 2020.

Der 45-jährige EHF-Mastercoach Martin Albertsen kam im Dezember 2014 zur SG BBM Bietigheim und konnte in seiner bisherigen Amtszeit die historische verlustpunktfreie Deutsche Meisterschaft 2016/17 sowie den Supercup 2017 gewinnen. Ebenso stand das Team der SG BBM im Finale des EHF-Cups 2016/17 und erreichte dreimal in Folge das Final4-Pokalfinale. Die erfolgreichsten Jahre der bisherigen Geschichte der SG BBM sind von der unverkennbaren Handschrift des Dänen geprägt.
In der aktuellen Saison steht Martin Albertsen mit seiner Mannschaft nach 21. Spieltagen sowohl an der Tabellenspitze der Handball Bundesliga Frauen (HBF) als auch im OLYMP Final4, welches am 25. und 26. Mai 2019 in der Stuttgarter Porsche Arena ausgetragen wird. Auch für die kommende Saison 2019/20 haben sich die Bietigheimerinnen viel vorgenommen und schon jetzt einen schlagkräftigen Kader zusammengestellt. Martin Albertsen, der einen Vierjahresvertrag in der Schweiz unterzeichnete, war in Dänemark bereit in verschiedenen Akademien als Trainer tätig und leitet aktuell den DHB-Stützpunkt in Bietigheim, bei dem er regelmäßig mit jungen Talenten arbeitet. In der neuen Handball-Akademie Frauen werden ab
Sommer 2020 die talentiertesten Spielerinnen der Eidgenossen unter professionellen Bedingungen ausgebildet. Die Nationalmannschaft soll auf diese Weise mittelfristig den Anschluss an die erweiterte Weltspitze erlangen.

Torsten Nick, Geschäftsführer der SG BBM Frauen, äußert sich zur Entscheidung von Martin Albertsen: „Die herausragende Arbeit von Martin Albertsen bei der SG BBM Bietigheim sowie parallel als Nationaltrainer der Schweiz haben den dortigen Handballverband dazu veranlasst, seine Expertise für ein langfristig ausgelegtes und ambitioniertes Projekt zu nutzen. Mit dieser frühzeitigen Bekanntgabe erhält unsere strategische Vorausplanung für 2020 nun offiziellen Charakter. Unabhängig von dieser Entwicklung gilt unsere volle Konzentration dem anstehenden Saisonfinale mit zwei weiteren möglichen Titelgewinnen während der nach wie vor andauernden Ära von Martin Albertsen bei der SG BBM. Auf Basis der aussichtsreichen und weitestgehend abgeschlossenen Kaderplanung soll diese Erfolgsstory natürlich auch in der Spielzeit 2019/2020 fortgeschrieben werden.“ SG BBM Sportdirektor Gerit Winnen erklärt: „Seit seinem Amtsantritt in Bietigheim vor mehr als vier Jahren macht Martin einen sensationellen Job. Für ihn persönlich und seine Familie beginnt ab Mitte des kommenden Jahres ein neuer Lebensabschnitt. Bis dahin sind aber noch zahlreiche Schlachten auf und neben dem Spielfeld zu schlagen. Außerdem wollen wir seine erfolgreiche Arbeit mit noch einigen möglichen Titelgewinnen in den verbleibenden 15 Monaten krönen. Allen voran das Saisonfinale in der Bundesliga sowie das deutsche Pokalfinale OLYMP Final4. Mit seinem Abschied befassen wir uns erst, wenn es soweit ist, denn wir arbeiten unglaublich gerne mit Martin Albertsen zusammen.“

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagt: „Zuerst möchte ich mich bei der SG BBM Bietigheim bedanken, insbesondere bei Herrn Eberhard Bezner und Hauptsponsor OLYMP, für die fantastische erfolgreiche Zeit seit Dezember 2014. Und die Reise ist noch nicht zu Ende. Es gibt noch viele mögliche Trophäen, die wir bis zu meinem Abschluss im Juni 2020 gewinnen können und wollen. Ich habe bei diesem Verein so viele gute Freunde kennengelernt, großartige Spielerinnen trainiert, viele spannende Spiele erlebt, Erfolge gefeiert und Geschichten geschrieben, von denen wir zu Beginn nur träumen konnten. Es war auch die SG BBM Bietigheim, die es mir ermöglicht hat, neben dem Engagement beim Verein die Schweizer Nationalmannschaft zu coachen.“

Erste Saisonniederlage der SG BBM Frauen

Es war das erwartet enge Spitzenspiel der Handball Bundesliga Frauen (HBF) in Bad Langensalza zwischen Spitzenreiter SG BBM Bietigheim und dem Thüringer HC mit einem glücklicheren Ende für den Tabellenzweiten. Die SG BBM-Ladies zeigten eine gute Defensivleistung mussten aber letztendlich die erste Saisonniederlage einstecken. Trotzdem stehen die Bietigheimerinnen bei sechs noch ausstehenden Spielen an der Tabellenspitze aufgrund der besseren Tordifferenz.

Nach 19 siegreichen Bundesligapartien in Folge haben die Frauen der SG BBM am Samstagabend gegen den amtierenden Deutschen Meister Thüringer HC die erste Saisonniederlage einstecken müssen und es verpasst, für eine mögliche Vorentscheidung im Kampf um den Deutschen Meistertitel zu sorgen.

In einer dynamischen Anfangsphase in Bad Langensalza konnte sich SG BBM-Torfrau Dinah Eckerle an alter Wirkungsstätte mit zwei tollen Paraden auszeichnen. Topscorerin Iveta Luzumova besorgte die Führung für den gastgebenden THC, Laura van der Heijden glich für die SG BBM aus. Jedoch blieb es ein nervöser Beginn mit leichten Ballverlusten auf beiden Seiten. Der Tabellenzweite konnte über eine aggressive Abwehr das Bietigheimer Tempospiel über 60 Minuten nahezu unterbinden. Im Hexenkessel von Bad Langensalza stand es nach 15 Minuten 6:4 für den THC, SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen nahm daraufhin seine erste Auszeit.

Das Spitzenspiel entwickelte sich zunehmend zur Defensivschlacht auf Augenhöhe, in der hart gefightet wurde und es somit keine Partie für Handballästheten war, dafür stand für beide Teams zu viel auf dem Spiel. Der Tabellenzweite ging letztendlich mit einer verdienten 11:8-Führung in die Halbzeitpause.

Laura van der Heijden war es wiederrum, die auch im zweiten Abschnitt den ersten Treffer markierte. Dies war der Auftakt zu einer spannenden und sehenswerten zweiten Halbzeit.

Bietigheim stemmte sich weiter erfolgreich gegen den drei Tore Rückstand und konnte in Folge auch eine Unterzahlsituation unbeschadet überstehen. In der 39. Minute kam der Tabellenführer bis auf ein Tor zum 14:15 heran und als Antje Lauenroth den verdienten Ausgleich erzielte, schien Bietigheim am Drücker. Thüringen antwortete mit zwei Treffern zum 15:17. In der Schlussphase wurde Rechtsaußen Angela Malestein zur spielentscheidenden Akteurin. Zunächst brachte sie mit drei Toren in Serie zum 19:20 ihre Farben wieder heran. Antje Lauenroths Doppelpack danach bedeutete den 21:21-Ausgleich in der 53. Minute. Dann kassierte Malestein in der 55. Minute eine unnötige Zwei Minuten-Zeitstrafe.

Zwei Minuten vor dem Ende stand es durch zwei Hammerwürfe von Maura Visser 23:24. In der dramatischen Schlussminute verlor der THC aufgrund der aggressiven Defensivleistung der Gäste den Ball. 25 Sekunden vor Abpfiff war der Ausgleich für die SG BBM somit zum Greifen nahe. Jedoch beging Angela Malestein einen fahrlässigen technischen Fehler und vergab so die Chance zum Remis, mit welchem man den THC im Kampf um die Deutsche Meisterschaft weiter mit zwei Punkten auf Distanz hätte halten können. Eine offene Deckung in den letzten Sekunden brachte keinen Erfolg mehr. Das Spiel war vorbei, Bietigheim musste die erste Saisonniederlage in der Handball Bundesliga Frauen einstecken, ist jetzt Punktgleich mit dem Thüringer HC, aber noch mit dem bessern Torverhältnis von elf Treffern in Front.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albersten sagte nach dem Schlusspfiff: „Das war ein kampfbetontes Spitzenspiel und wurde in der Defensive entschieden. Der THC hat letztendlich verdient gewonnen. Nun wird in den letzten sechs Spielen die Deutsche Meisterschaft entschieden, mit großer Wahrscheinlichkeit über das Torverhältnis.“

 

 

Tore: Malestein 6, van der Heijden 5, Lauenroth 3, Visser 3, Kudlacz-Gloc 2, Woller 1, Naidzinavicius 1, Loerper 1/1, Schulze 1

 

Am kommenden Samstag, den 13. April, treffen die SG BBM-Ladies in der heimischen Viadukthalle auf die HSG Blomberg-Lippe. Anwurf ist um 19 Uhr.

SG BBM Frauen verlängert mit Niederländerin Maura Visser

Vor dem Spitzenspiel am Samstag gegen den Thüringer HC vermelden die Frauen der SG BBM die Vertragsverlängerung mit einer weiteren Führungsspielerin. Maura Visser verlängert ihren zum Saisonende auslaufenden Kontrakt beim Spitzenreiter der Handball Bundesliga Frauen (HBF) um eine weitere Spielzeit bis zum 30. Juni 2020.

„Ich bin stolz darauf, was wir in den letzten Jahren zusammen erreicht haben. Die SG BBM ist eine Topadresse im Frauenhandball. Diese Siegermentalität passt zu mir und ich kann mich damit identifizieren. Ich bin glücklich, eine weitere Saison Teil dieses Teams zu sein“, erklärt
die erfahrene Akteurin ihre Beweggründe, weiterhin für die SG BBM Bietigheim auf der Platte zu stehen.

Die Ausnahmespielerin wechselte zur Saison 2015/16 an die Enz und entwickelte sich schnell zur Führungsspielerin. Vorläufiger Höhepunkt waren der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2016/17 und des Supercups 2017 sowie das Erreichen des Europapokalfinales 2017.

Nach ihrer Schwangerschaftspause kam die 33-Jährige zum Rundenbeginn 2018/19 stärker denn je zurück, wurde im September 2018 zur EHF-Spielerin des Monats gekürt und steigerte sich seither stetig. Mit ihren Leistungen überzeugte sie zudem im Oranje-Dress und gewann
bei der Europameisterschaft in Frankreich Ende des letzten Jahres nach dem Vizetitel 2016 nun die Bronzemedaille. Danach beendete sie nach über 139 Einsätzen und über 450 Toren ihre Karriere in der Nationalmannschaft, um sich fortan voll auf die Aufgaben bei der SG BBM Bietigheim zu konzentrieren – mit Erfolg. Für die SG BBM ist sie in der Defensive und im Aufbauspiel in ihrer derzeitigen Form nahezu unverzichtbar.

Nach den Neuzugängen Amelie Berger (Bayer 04 Leverkusen), Leonie Patorra (SG Talentschmiede) und Maren Nyland Aardahl (Byåsen HE) sowie den Vertragsverlängerungen von Anna Loerper, Fie Woller und Angela Malestein nimmt der Kader der Bietigheimerinnen für die neue Spielzeit somit immer mehr Konturen an.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen ist froh, weiterhin auf die erfahrene Niederländerin setzen zu können: „Maura gehört in der Defensive zu den Besten in Europa. Für uns ist diese Personalie gerade im Hinblick auf die kommende Saison sehr wichtig, da sie ein bedeutender
Baustein in unserem System ist. Wir sind alle happy, dass sie eine weitere Spielzeit für die SG BBM Bietigheim aufläuft.“

Die Frauen der SG BBM Bietigheim sind derzeit mit 19 Siegen aus 19 Spielen souveräner Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen und stehen im OLYMP Final4, welches am 25. und 26. Mai 2019 in der Stuttgarter Porsche-Arena ausgetragen wird. Am Samstag, 6. April 2019, trifft die SG BBM im Spitzenspiel auswärts auf den Thüringer HC.

SG BBM Männer kann zuhause nicht mehr gewinnen

Enttäuschte Gesichter beim Aufsteiger. Die SG BBM Bietigheim bleibt beim 21:28 (11:15) gegen den Bergischen HC zum elften Mal zu Hause ohne Punkte. Der Abstand auf den Nichtabstiegsplatz hat sich für die Bietigheimer Handballer am 26. Bundesliga-Spieltag auf drei Zähler erhöht. Mitaufsteiger BHC feiert den dritten Auswärtssieg in Folge und festigt Platz Sieben.

Der Frust sitzt nach dem Schlusspfiff tief beim Tabellenvorletzten. „Wir haben den Abstiegskampf heute nicht angenommen“. Bietigheims Trainer Hannes Jón Jónsson fand nach dem Spiel klare Worte für die Mentalität seines Teams. „Gegen einen gut eingestellten und diszipliniert spielenden Gegner kann man verlieren. Wenn wir im Abstiegskampf aber noch etwas erreichen wollen, müssen wir uns anders zeigen.“ Jónsson meldete Gesprächsbedarf bei seinem Team an. Ihm bleiben dafür dank Pokalwochenende und Länderspielpause bis zum nächsten Punktspiel in Minden drei Wochen Zeit.

Der Isländer in Diensten der SG BBM hatte in der Pressekonferenz eigentlich einen Ball von BHC-Coach Sebastian Hinze aufgenommen. „Meine Mannschaft hat heute eine andere Qualität gezeigt als in den letzten Spielen. Wir haben den Abstiegskampf mitgemacht, ich habe einen verdienten Sieg gesehen“, so Hinze. Wohlgemerkt, der Mitaufsteiger aus Solingen und Wuppertal spielt als eines der Überraschungsteams in dieser Saison schon längst nicht mehr gegen den Abstieg.

Knackpunkt war für beide Trainer die Phase in der Mitte der zweiten Halbzeit, als sich der Tabellenvorletzte aus einem 13:18-Rückstand zum 17:18-Anschluss herangekämpft hatte. Nochmals die Trainer: „Wir geben das 17:18 her wie ein Testspiel im August“ (Jónsson). „Diese Stressphase haben wir relativ schnell hinter uns gelassen“ (Hinze). Während die SG BBM nach der 45. Minute zu überhastet agiert und ihre Chancen liegen lässt, bleibt der Bergische HC cool und zieht wieder auf 17:22 davon.

Dabei hatte Bietigheim vor allem mit seiner Defensive den Tabellensiebten vor einige Aufgaben gestellt. „Wir sind nicht in unser Tempospiel gekommen, das hat Bietigheim gut verteidigt“, so Hinze. Wenige Chancen erlaubten die defensiv engagierten Schwaben auch aus der Halbdistanz und über das Kreisspiel. Dann trafen Fabian Gutbrod (6), Linus Arnesson (4) und Bogdan Criciotoiu (4) eben aus der zweiten Reihe. „Wir haben unsere Angriffe sehr diszipliniert vorgetragen und sind so in gute Abschlüsse gekommen“, so Hinze. Eine Qualität, die dem Bietigheimer
Spiel besonders in den entscheidenden Phasen fehlte. Die beste Wurfquote aus dem Rückraum hatte Jonas Link. In der Summe zu wenig gegen die breit aufgestellten Gäste.

Der BHC führte vor den 2306 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena zur Halbzeit mit 11:15. Danach bemühte sich die SG BBM zäh um den Anschluss und schaffte ihn schließlich mit einem Doppelschlag von Mimi Kraus in der 44. Spielminute. Aber die Bietigheimer Handballer belohnen sich nicht für ihre Aufholjagd. Mit viel Übersicht bringt der Bergische HC seinen 14. Sieg in dieser Saison nach Hause, gewinnt nach einer 21:24-Führung am Ende noch deutlich mit 21:28 Toren.

Red: Bernhard Gaus

SG BBM Bietigheim: Ebner, Müller; Kraus (4), Link (4), Fischer (3), Rentschler (2), Asmuth (2), Döll (2), Haller (1),
Schäfer (1/1), Claus (1), Emanuel (1), Rønningen, Trost, Vlahovic, Oehler.

Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann; Gunnarsson (7/3), Gutbrod (6), Criciotoiu (4), Arnesson (4), Babak (2), Nippes
(2), Baena Gonzalez (1), Fontaine (1), Szücs (1), Boomhouwer (1), Darj, Petrovsky, Kotrc, Bettin.
Spielverlauf: 1:4 (8.), 5:6 (13.), 7:7 (17.), 9:9 (24.), 11:15 (30.), 13:18 (37.), 17:18 (44.), 17:22 (49.), 21:24 (55.), 21:28
(60.).

Tabellenführer SG BBM Frauen empfängt Buxtehude

Nach der Länderspielpause stehen sich am 19. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) die SG BBM Bietigheim und der Buxtehuder SV gegenüber. Der Tabellenführer möchte mit einem Sieg seine Serie weiter ausbauen und die weiße Weste wahren.

Bereits zweimal standen sich die SG BBM und der BSV in dieser Saison gegenüber. In der Liga gewannen die Bietigheimerinnen auswärts mit 30:24. Im DHB-Pokal-Viertelfinale beim Kampf um das OLYMP Final Four in Stuttgart lieferten sich beide Teams in der Viadukthalle ein Duell auf Augenhöhe, das die Albertsen-Truppe letztendlich nach hartem Kampf verdient mit 24:22 gewann.

Gästetrainer Dirk Leun blickt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf seiner „Nordlichter“, die nach 18 absolvierten Spielen mit zehn Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen auf Platz sechs liegen. Vor der Länderspielpause gewann der BSV zuhause mit 25:21 gegen die Neckarsulmer Sport-Union.

Beim ungeschlagenen Tabellenführer waren in der vergangenen Woche der größte Teil des Kaders mit ihren Nationalteams unterwegs, was mittlerweile „business as usual“ in Bietigheim darstellt. Die Daheimgebliebenen haben individuell trainiert und gezielt nach Trainingsplan gearbeitet. Glücklich war man bei den Enztälern über das gelungene Länderspiel-Debüt von Linksaußen Kim Braun und das Comeback von Kapitänin Kim Naidzinavicius im DHB-Trikot. Aber auch alle anderen Nationalspielerinnen zeigten ansprechende Leistungen und kamen ohne größere Blessuren zurück.

Die SG BBM Fans erwartet wiederrum eine spannende Partie, denn die Gäste wollen den Spitzenreiter ins Stolpern bringen und ihm die erste Saisonniederlage zu fügen. Die SG BBM ihrerseits wird auch hochmotiviert in dieses Match gehen, um weiterhin verlustpunktfrei am 6. April zum Spitzenspiel gegen den Thüringer HC zu reisen.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen warnt im Vorfeld dieser Begegnung: „Wir haben gesehen, was Buxtehude zu leisten vermag. Sie können an guten Tagen jeden in der Liga schlagen. Wir müssen uns wie immer fokussiert vorbereiten und schnell in unseren Rhythmus finden. Im Angriff sollten wir zudem effektiver im Abschluss werden als zuletzt, wo wir teilweise klare Chancen nicht nutzten.“

Geleitet wird die Partie von den beiden Unparteiischen Marcus Hurst und Mirko Krag.

Anwurf ist am Samstag, 30. März 2019, um 19 Uhr. Der Online-Sender sportdeutschland.tv überträgt die Begegnung live im Internet.

SG BBM Herren müssen unbedingt punkten

Die Handballer der SG BBM Bietigheim werden am Sonntag (16 Uhr) in der Ludwigsburger MHPArena mit aller Macht ihren nächsten Anlauf auf dringend benötigte Punkte starten. Das Spiel gegen den Bergischen HC wird für den Tabellenvorletzten der Handball-Bundesliga alles andere als ein leichtes Unterfangen. Der Mitaufsteiger rangiert vor dem 26. Spieltag auf Rang Sieben.

Der Zweitliga-Meister der vergangenen Saison ist so etwas wie ein Überraschungsteam mit Ansage in der höchsten deutschen Spielklasse. Der Mannschaft aus Solingen und Wuppertal hatten viele den Klassenerhalt zugetraut, spielte der BHC doch schon in der letzten Runde mit 70:6 Punkten das gesamte Unterhaus an die Wand. Die Bergischen Löwen hatten zudem ihren mit Erstligaerfahrung gespickten Kader nach dem einjährigen Gastspiel in Liga 2 gezielt verstärkt. Aber eine Position im vorderen Mittelfeld überrascht dann doch. Am vergangenen Sonntag feierte das Team
von Sebastian Hinze mit einem souveränen 29:22-Auswärtserfolg beim VfL Gummersbach auch rein rechnerisch den Klassenerhalt. Gummersbach hingegen verschaffte sich vier Tage nach dem oberbergischen Derby mit einem überraschenden 28:23-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen kräftig Luft im Kampf um den Klassenerhalt.

Im Saisonfinale der Handball-Bundesliga kann am Tabellenende jetzt jeder Erfolg vorentscheidend sein. Der Dreikampf zwischen Gummersbach (11 Punkte), der SG BBM (8) und Ludwigshafen (7) ist intakt, der Druck auf die Schwaben allerdings angewachsen. „Die Saison ist in der Endphase. Es war klar, dass man da auch mit verrückten Ergebnissen rechnen muss“, kommentiert SG BBM-Coach Hannes Jón Jónsson den Gummersbacher
Überraschungscoup vom Donnerstag. „Für uns bleibt eigentlich alles unverändert. Wir müssen versuchen unsere Spiele zu gewinnen.“

Vieles spricht in der MHPArena wie so oft in dieser Aufstiegssaison für die favorisierten Gäste. Der Bergische HC untermauerte seine glänzende Form zuletzt mit den zwei Auswärtssiegen in Göppingen und Gummersbach. Damit ist auch die Auswärtsbilanz – bislang einziges Manko der heimstarken Bergischen Löwen – aufpoliert. BHC-Coach Hinze kann augenblicklich auf seinen kompletten Kader bauen. Anders als noch im Hinspiel Ende September sind auch Fabian Gutbrod und Neuzugang Daniel Fontaine im linken Rückraum wieder dabei. In der Solinger Klingenhalle
schlug sich die SG BBM im Aufsteigerduell übrigens beachtlich. Bei der 23:26-Niederlage lagen die Schwaben bis drei Minuten vor dem Ende mit 22:22 noch gleichauf.

Auch diesmal wird sich die Defensive der SG BBM sowohl mit einem spielstarken und variabel agierenden Rückraum der Gäste auseinandersetzen müssen, als auch mit der torgefährlichen Flügelzange des BHC mit dem Isländer Arnor Thor Gunnarsson (121/46 Tore) rechts und Jeffrey Boomhouwer (Neuzugang von MT Melsungen) links. Dabei kann der Tabellensiebte durchaus auch Stärken in der Hintermannschaft ausspielen, die jüngste Berufung von Torhüter Christopher Rudeck in die deutsche Auswahl kommt nicht von ungefähr.

Auch der Tabellenvorletzte geht mit wenig Personalsorgen ins wichtige Heimspiel. Hannes Jón Jónsson nutzte die zehntägige Vorbereitung nach dem Spiel in Flensburg dazu, weiter an den Abläufen zu arbeiten. Klar ist, dass der Tabellenvorletzte mehr Gefährlichkeit im stehenden Angriff entwickeln muss. Gleichzeitig will der isländische Coach das Spielsystem einfach halten und technische Fehler minimieren. Einmal mehr werden die Ideen der Rückraum-Achse Mimi Kraus und Jonas Link gefordert sein.

Bietigheim baut im Saisonfinale auf den Heimeffekt. Mit den eigenen Fans im Rücken soll die eine oder andere Überraschung drin sein. Auf der Zielgeraden will der Aufsteiger die Handballfans in der Region mobilisieren. In der Zuschauerstatistik liegt der Aufsteiger (noch) auf einem Abstiegsplatz. Die drei Heimspiele in der Rückrunde lockten im Schnitt jedoch 3263 Zuschauer in die EgeTrans und MHPArena. Während sich also die Zuschauerzahlen Richtung Klassenerhalt bewegen, muss die Mannschaft von Hannes Jón Jónsson noch liefern.

Redaktion Bernhard Gaus