RTL: Vollbremsung in der Formel 1

Für RTL steht die Startampel in der Formel 1 schon bald auf Rot. Mit dem Ende der Saison 2020 wird der Fernsehsender das Thema Formel 1 zu den Akten legen. Grund für den Ausstieg sei der immer größere Wettbewerb um die TV-Rechte, teilt RTL mit. Aber auch die Einschaltquoten lassen immer mehr zu wünschen übrig.

Seit 1991 wird die Formel 1 exklusiv von RTL ausgestrahlt. In den drei folgenden Jahrzehnten schrieben die Formel 1 und der TV-Sender eine Erfolgsgeschichte. Vor allem der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher verhalf dem Sender zu traumhaften Einschaltquoten.

Doch damit ist es jetzt vorbei. “Der Wettbewerb um die TV-Rechte hat sich verändert, den Markt teils überhitzt und damit den durchaus ambitionierten, dennoch wirtschaftlich vertretbaren Rahmen verlassen, den wir uns gesteckt haben”, sagt RTL-Geschäftsführer Jörg Graf. Und wie soll es weitergehen? “Wir werden uns mit aller Kraft, Leidenschaft und Freude auf den Fußball als TV-Sportart Nummer 1 und unser vor kurzem neu erworbenes Rechtepaket konzentrieren”, so Graf.

RTL-Sportchef Manfred Loppe ergänzt: “Wir haben die Formel 1 über drei Jahrzehnte mit großer Liebe und Leidenschaft sowie beherzter Innovations- und Investitionsbereitschaft übertragen. Die reichweitenstärksten und emotionalsten, unvergessenen Momente der Königsklasse im Rennsport bleiben für immer mit RTL verbunden.”

Ralf Loweg

TV-Rechte: Ab 2021/22 gibt es 1,1 Milliarden Euro pro Saison

Die DFL Deutsche Fußball Liga hat im Rahmen der Vergabe der deutschsprachigen Medienrechte erneut die Milliarden-Marke übersprungen und damit an das hohe Erlösniveau der vergangenen Jahre angeknüpft. Für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 können die Clubs mit Einnahmen in Höhe von durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro rechnen. Dies entspricht einem Gesamterlös in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Das gab die DFL heute in einer Pressemitteilung bekannt.

Sky sichert sich alle Live-Rechte am Samstag, DAZN überträgt am Freitag und am Sonntag

Im Pay-Bereich bleibt es wie bisher bei zwei Medienpartnern: Die Live-Berichterstattung von der Bundesliga am Samstag (alle Einzelspiele am Nachmittag, Konferenz und Topspiel) erfolgt auch künftig bei Sky – ebenso wie bei allen Begegnungen in der 2. Bundesliga. DAZN wird alle Bundesliga-Spiele am Freitag und am Sonntag live übertragen. Das Samstagabend-Spiel der 2. Bundesliga wird zudem live auch bei Sport1 im Free-TV zu sehen sein.

Ein umfangreiches Live-Rechte-Paket für das Free-TV sicherte sich darüber hinaus ProSiebenSat.1. Dieses Paket beinhaltet unter anderem die Saisoneröffnung der Bundesliga und 2. Bundesliga, die Relegation und den Supercup.

ARD behält Erstverwertung am frühen Samstagabend – ProSiebenSat.1 erwirbt Live-Paket u.a. mit Saisoneröffnung, Supercup und Relegation

Die Zusammenfassung (Erstverwertung im Free-TV) der Spiele der Bundesliga am frühen Samstagabend sowie am Sonntagabend sicherte sich erneut die ARD. Das ZDF wird weiter am Samstagabend mit der Zweitverwertung von Bundesliga und 2. Bundesliga im Free-TV sowie der Free-TV-Erstverwertung des Bundesliga-Topspiels zum Zuge kommen. Sport1 hat zudem weiterhin das Recht, ab Sonntagmorgen Zusammenfassungen der Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga vom Freitag und Samstag auszustrahlen. Neu ist, dass sich die ARD die Zusammenfassung der 2. Bundesliga – zusätzlich zum frühen Samstagabend – auch am Freitag und Sonntag sichern konnte, eine Verwertung ist nach jetzigem Stand teilweise beim Sender One geplant.

„Das Ergebnis der Ausschreibung bietet den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga ebenso wie den Fans größtmögliche Stabilität in unsicheren Zeiten. Dies gilt sowohl mit Blick auf den weitgehenden Erhalt der Erlös-Situation als auch hinsichtlich der Seh-Gewohnheiten. Ein großer Dank geht an die Medienpartner der kommenden Rechteperiode, die mit ihren Investitionen ihr Vertrauen in eine auch künftig positive Entwicklung von Bundesliga und 2. Bundesliga zum Ausdruck gebracht haben“, sagt Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums und DFL-Geschäftsführer.

Die Pay-Rechte für Zusammenfassungen der Begegnungen der Bundesliga und 2. Bundesliga auf Abruf unmittelbar ab Spielende erwarb Axel­ Springer – ebenso wie das erstmals vergebene „Digital out of Home“-Paket zur Nutzung von Bewegtbildern der Spiele auf Flächen für Außenwerbung. Das Rechtepaket für frei abrufbare Zusammenfassungen der Begegnungen in beiden Ligen ab Montag sicherten sich ARD, ZDF und Sport1. Ebenfalls vergeben wurden die Audio-Rechte – dabei setzte sich die ARD in beiden Bereichen (UKW und Web/Mobile) durch.

red

Quelle: Deutsche Fußball Liga

BBL-Finalturnier: Ludwigsburg steht vor Einzug ins Finale

Die MHP Riesen Ludwigsburg und ratiopharm Ulm haben sich im Halbfinal-Hinspiel des BBL-Finalturniers 71:71 (36:34) getrennt und so für das erste Unentschieden seit 45 Jahren gesorgt. Damit ist klar, dass es beim Rückspiel am kommenden Dienstag (20.30Uhr) zu einem “Do-or-Die-Spiel” kommen wird. Der Gewinner zieht ins Finale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft ein. Im zweiten Halbfinale duellieren sich Alba Berlin und EWE Baskets Oldenburg.

Spielbericht:

Unmittelbar vor dem vorläufigen Saison-Höhepunkt und dem dritten Schwaben-Derby im Saisonerlauf rotierte Headcoach John Patrick auf exakt einer Position seines 12er Kaders: Zamal Nixon bekam den Vorzug vor Teyvon Myers – stand aber, anders als noch in der Gruppenphase, nicht in der Ludwigsburger Startformation. Von der Bank sah der 31-Jährige, wie zu Beginn Nick Weiler-Babb in beeindruckender Schnelligkeit seinen Rhythmus fand: Der Ludwigsburger Swingman erzielte vier schnelle Zähler und sorgte so für die erste RIESEN-Führung (4:3, 2. Spielminute). Da auch Marcos Knight sich schnell auf Betriebstemperatur befand und die Ludwigsburger keine Anzeichen von Müdigkeit erkennen ließen, gehörte die Anfangsphase klar den Barockstädtern (11:7, 5). Einziger Wermutstropfen: Jaleen Smith, der früh mit zwei Fouls raus musste. Doch auch ohne seinen besten Verteidiger spielte Ludwigsburg nahe dem Optimum. Jonas Wohlfarth-Bottermann und Co. machten die Zone dicht und hinderten Ulm daran aus der Ferndistanz (1/7) heiß zu laufen (21:14, 10.).

Zum Beginn der zweiten zehn Minuten blieb Ludwigsburg zwar weiterhin am Drücker, doch die nominellen Ulmer Gäste trafen ihre Wurfversuche nun besser, sodass die Führung kleiner wurde und im Ausgleich mündete (25:25, 15.). Patrick sah sich durch die Dreier von Thomas Klepeisz und Derek Willis zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Wie so oft zog der 52-Jährige die richtigen Schlüsse aus dem Erlebten: Seine Schützlinge erlangten in kürzester Zeit den defensiven Fokus zurück und fanden auch in der Offensive wieder besseren Zugriff, sodass die Ulmer Aufholjagd schnell an ihrem Ende angelangt war – und sich Ludwigsburg in der 19. Spielminute durch Radii Caisin die Führung zurückholte. Da zudem Weiler-Babb Sekundenbruchteile später, nach Assist von Jonas Wohlfarth-Bottermann, spektakulär zum Dunking eingeflogen kam, war die Ludwigsburger Gemütslage beim Seitenwechsel bestens (36:32, 20.)

Ulm setzt sich ab, Ludwigsburg kommt zurück

Direkt im ersten Angriff nach dem Seitenwechsel sollte dann aber Andreas Obst die Stimmung trüben: Der Nationalspieler sorgte aus der 6,75-Meter-Distanz für den Führungswechsel. Da Willis zwei weitere Zähler und Thomas Wimbush, der einen gebrauchten Tag erwischte, ein Offensivfoul folgen ließen, war der gelb-schwarze Schwung der ersten Halbzeit entsprechend schnell passé. Wie schon zur Mitte des zweiten Spielabschnitts blieben die Ludwigsburger aber auch in dieser kritischen Phase voll fokussiert: Sie agierten weiterhin auf Augenhöhe und in Schlagdistanz – und sorgten in der 27. Spielminute durch einen Putback-Dunk Wohlfarth-Bottermanns für das kurzzeitige Erobern der Führung (47:45), die jedoch bis zum Viertelende wieder verloren gehen sollte (52:56, 30.).

In den letzten zehn Minuten war es dann erneut Willis, der für Aufsehen sorgte: Der Ulmer Forward, der exzellent unter den Körben gearbeitet hatte und herausragender Akteur seiner Farben werden sollte, markierte mehrere Zähler in Serie und sorgte so dafür, dass sich sein Team erstmals absetzen konnten (54:62, 32.) – und Patrick erneut zur Auszeit bat. Die Neujustierungen sollten langsam, aber sicher fruchten: Die MHP RIESEN kämpften sich, unter anderem durch Caisin, Knight, Wohlfarth-Bottermann und Lukas Herzog Angriff für Angriff, Minuten für Minute und Freiwurf für Freiwurf wieder heran. Spätestens nach einem Fastbreak-Dunk von Knight über Archie Goodwin waren sie, trotz Ein-Punkt-Rückstand, wieder voll da (65:66, 36.). Jaka Lakovic berief folgerichtig nun die Seinen zur Seitenlinien-Versammlung. Am Führungswechsel, eingeleitet von Herzog, konnte der Slowene damit aber nichts ändern: Ludwigsburg war in der Crunchtime um keine Antwort (mehr) verlegen. Da die Ulmer derweil ebenfalls die richtigen Schlüsse zogen und sich die beiden Kontrahenten defensiv egalisierten, mündete das Spiel nicht mit einem Sieg oder je nach Betrachtung einer Niederlage, sondern mit einem 71:71-Unentschieden.

Ein solches Ergebnis gab es in der easyCredit BBL zuletzt am 14. März 1987. Damals trennten sich BG Steiner-Optik Bayreuth und der DTV Charlottenburg, in der Platzierungsrunde der Beletage des deutschen Basketballs, 78:78.

Durch das Unentschieden zwischen Ludwigsburg und Ulm ist diese Serie nun beendet und das Playoff-Halbfinale mit noch mehr Spannung aufgeladen: Im Rückspiel am Dienstagabend (20:30 Uhr) sind keine Rechenspiele nötig: Der Sieger qualifiziert sich fürs Finale, der Verlierer des Do-or-die-Spiels scheidet aus.

Statements und Stats

Jaka Lakovic | Headcoach Ulm: „Das war heute ein physisches, richtiges Playoff-Spiel. Ich denke, dass wir das Spiel langsam und mit zu viel Respekt angegangen sind. Wir hatten zu viel Respekt vor dem großartigen Ludwigsburger Team. Als wir dann damit angefangen haben unser Spiel zu spielen, waren wir drin – und ab dann ging es immer wieder hin und her. Wir hatten sogar einen guten Vorsprung, aber Ludwigsburg hatte mehrere Offensiv-Rebounds und kam dadurch zurück. Das ist ihr Spiel, dabei sind sie großartig. Wir gehen ins nächste Spiel entsprechend mit einem 0:0.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war ein sehr intensives Spiel. Beide Mannschaften waren vielleicht ein bisschen müde, vielleicht ein bisschen übermotiviert. Aber es war dennoch ein toller Fight. Wir haben vier unserer 29 Würfe von Downtown getroffen, Ulm sechs von 27 Würfen. Es gab viele Offensiv-Rebounds auf beiden Seiten. Für uns war das in dieser Saison Negativrekord [23 Offensiv-Rebounds zugelassen]. Ulm hat super, super hart gespielt, etwas härter vielleicht sogar als wir, was möglicherweise daran lag, dass sie frischer waren. Wir haben einige Spieler sehr gut verteidigt, so wie wir das wollten. Gegen andere Spieler haben wir unterdessen nicht gut verteidigt. Auf der Vier waren wir heute schwach. Das gilt nicht für Radii [Caisin]. Er hat uns heute wichtige Minuten gegeben. Allerdings haben Patrick Heckmann und Derek Willis heute fast alle Ulmer Punkte gemacht. Ich bin froh, dass wir uns zurückgekämpft haben. Wir haben eine Chance auf das Finale, wenn wir nochmal alles geben und wenn wir die richtigen Adjustments machen.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 24 Punkte/11 Rebounds, Nick Weiler-Babb 21, Radii Caisin 6, Thomas Wimbush 6, Jaleen Smith 4/4/6 Assists, Jonas Wohlfarth-Bottermann 4/9, Hans Brase 2, Lukas Herzog 2, Jacob Patrick 2, Zamal Nixon und Cameron Jackson.

Für Ulm spielten: Derek Willis 19 Punkte/14 Rebounds, Patrick Heckmann 16, Archie Goodwin 9, Per Günther 8, Thomas Klepeisz 6, Gavin Schilling 6, Dylan Osetkowski 4, Andreas Obst 3, Tyler Harvey und Christoph Philipps.

BBL-Finals: MHP-Riesen schalten FC Bayern aus und stehen im Halbfinale

News-Ticker:

Die MHP-Riesen Ludwigsburg schalteten am Freitag im Viertelfinale der BBL-Finals den haushohen Favorit FC Bayern in einem Nervenkrimi aus. Das Rückspiel gewannen die Münchner mit 74:73 (45:36), schieden damit aber nach Addition der Ergebnisse aus beiden Spielen aus. Das Hinspiel hatte Ludwigsburg mit 87:83 gewonnen. Ludwigsburg steht somit im Halbfinale. Bereits am Sonntag geht es für Ludwigsburg gegen Frankfurt oder (viel wahrscheinlicher) Ulm im Halbfinale weiter.

Spielbericht:

„Ich glaube einfach, wir sind besser als der FC Bayern Basketball. Wir haben die bessere Team-Moral, die bessere Einstellung“, gab sich Headcoach John Patrick bereits vor Tip-Off im Live-Interview bei MagentaSport siegessicher und äußerst selbstbewusst. Entsprechend starteten dann auch seine Schützlinge ins Spiel: Engagiert, leidenschaftlich und kämpferisch waren sie direkt auf Betriebstemperatur, griffen sich zahlreiche Rebounds und damit auch die Führung (6:4, 3. Spielminute). Obwohl die Münchner in der Folge viele Foulspiele begingen, blieben sie aber in unmittelbarer Schlagdistanz und eroberten ihrerseits mit erfolgreichen Distanzwürfen von Vladimir Lucic, Maodo Lo und Paul Zipser die Führung, weshalb sich Patrick zur Auszeit gezwungen sah (9:15, 7. Spielminute). Die Ansprache des US-Amerikaners sollte die gewünschte Wirkung entfalten: Angeführt vom außer Rand und Bann agierenden Marcos Knight, der abermals ein Double-Double markieren sollte, kamen die Schwaben immer wieder zu guten Aktionen. Obwohl sie im Hintertreffen blieben, schlossen sie das Viertel mit einem Knight-Buzzerbeater erfolgreich von Downtown ab (18:23, 10.).

Der Start ins zweite Viertel missriet dann nahezu auf ganzer Länge: Die MHP RIESEN begingen an Zipser mehrere Foulspiele, welche dieser unter anderem zu einem Vier-Punkt-Spiel nutzte – und verloren an beiden Enden des Parketts ihren Fokus. Erstmals mussten sie etwas abreißen lassen und lagen in der Folge deutlicher zurück (24:33, 14.). Doch die Nerven der Schwaben hielten dem Druck stand, sodass die Münchner nicht enteilen konnten. Ludwigsburg kämpfte sich durch Jaleen Smith und Jacob Patrick heran, ehe Barthel für die Seinen erneut auf +9 stellte. Unmittelbar vor der Halbzeit setzte sich der FC Bayern immer wieder ab. Die Barockstädter, die phasenweise offensiv überhastet und defensiv zögerlich agierten, waren nur kämpferisch auf Augenhöhe (36:45, 20.).

Ludwigsburg macht die Schotten dicht

Direkt nach dem Seitenwechsel verdeutlichten die Schwaben, dass sie nun defensiv besser standen und offensiv ihren Schwung wiederfanden: Nick Weiler-Babb kam offensiv zu seinen ersten zwei Zähler eingeflogen und nun war auch Knight wieder voll da. Die MHP RIESEN mussten, aufgrund in dieser Phase exzellent auftretenden Bayern, bis auf 12 Zähler abreißen lassen (42:54, 24.). Trotz dessen, dass die Münchner das Tempo kontrollierten, fand Ludwigsburg in seiner komplett stockenden Offensive im 1-gegen-1 nun die benötigten Antworten. Der Rückstand wurde vor allem von der Freiwurflinie verkürzt, zum Turnaround sollte es, trotz eines Buzzerbeaters von Jaleen Smith, aber noch nicht reichen (52:56, 30.).

Patricks Schützlinge, die passend zur Crunchtime an ihrem Leistungsmaximum ankamen und die Münchner viertelübergreifend über beinahe zehn Minuten erfolgreich am Korberfolg hinderten, drehten im Schlussabschnitt binnen kürzester Zeit das Geschehen: Smith und Radii Caisin – der für den angeschlagenen Hans Brase in die Bresche sprang – sorgten aus der Ferndistanz für Punkte und Jubel auf der Gästebank und eine weitere Auszeit von Oliver Kostic. Der Serbe sollte nicht die richtigen Worte finden. Denn die Ludwigsburger waren nun moralisch obenauf, fokussiert und trotz einiger Freiwurf-Fehlwürfe voll da. Sie entnervten Zipser und Lo, die mit fünf Fouls vorzeitig das Parkett verlassen mussten, konnten sich ihrer Sache aber noch nicht sicher sein. Denn der beidseitige Abnutzungskampf sollte erst in der Schlussminute entschieden werden: Während Lucic und Barthel ihre Farben anführten, hielten bei den Schwaben Smith und Knight, unterstützt vom einmal mehr herausragend agierenden Teamverbund, dagegen. Letzterer griff sich vier Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Rebound und sorgte von der Freiwurflinie für den umjubelten Endstand – und den Seriengewinn gegen den amtierenden Meister. Die 73:74-Niederlage gegen München ist damit nicht nur gleichbedeutend mit dem Einzug ins Halbfinale, sondern auch, rein emotional, die schönste Niederlage der Klub-Historie. In der Runde der letzten Vier treffen die Schwaben nun schon Sonntag auf (vermutlich) ratiopharm ulm. Der schwäbische Kontrahent trifft am Abend im zweiten Viertelfinale zwar noch auf Frankfurt, gewann das erste Duell aber bereits mit 40 Punkten Differenz. Gespielt wird im Semi-Finale am Sonntag (15:00 Uhr) und Dienstag (20:30 Uhr).

Statements und Stats

Oliver Kostic | Headcoach München: „Wir hatten eigentlich ein sehr gutes Spiel. Die ersten zwanzig Minuten haben wir erfolgreich kontrolliert. Im dritten Viertel haben wir dann durch unsere schlechte Entscheidungsfindung, vor allem defensiv, zu viele einfache Punkte von Ludwigsburg zugelassen. Durch unsere Entscheidungen in der Offensive hat sich dann der Rhythmus des Spiels geändert, sodass Ludwigsburg dadurch zurück ins Spiel fand. Im letzten Viertel ist es dann ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, von Ballbesitz zu Ballbesitz – mit der Chance, das Spiel für uns bestmöglich zu beenden. Aber das ist Sport. Du musst Deine Chancen nutzen, um weiterzukommen. Das Spiel war gut, tough und spannend, so wie ein Playoff-Spiel sein soll. Aber wenn Du Deine Chancen nicht nutzt, verlierst Du.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Ich bin sehr stolz, mit welcher Intensität wir heute gespielt haben. Es war ein enges Spiel, in dem wir mit neun Punkten zur Pause zurücklagen. Unsere Mannschaft hat nie aufgegeben und heute sehr wichtige Minuten von unseren jungen Spielern bekommen. Radii, Jake und Luki waren super. Hans war aufgrund seines angeschelagenen Knies nicht spielfähig. Das Spiel war heute nicht immer schön anzusehen. Aber die Intensität und die Konzentration, egal was kommt und von den Schiedsrichtern gepfiffen wird, war super – und im vierten Viertel haben wir dann wieder Gas gegeben. Obwohl er heute fast keine Freiwürfe getroffen hat, hat uns WoBo [Jonas Wohlfarth-Bottermann] sehr geholfen. Wir hatten ein +6 mit ihm auf dem Feld. Dennoch sind wir sind hier noch nicht fertig. Wir werden gegen Ulm das Schwaben-Derby spielen, heute Abend aber erst einmal ihr Spiel [gegen Frankfurt] anschauen, relaxen und regenerieren.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 20 Punkte/10 Rebounds, Jaleen Smith 18, Thomas Wimbush 10, Jonas Wohlfarth-Bottermann 8, Nick Weiler-Babb 5, Radii Caisin 4, Jacob Patrick 4, Cameron Jackson 4, Teyvon Meyers und Lukas Herzog.

Für München spielten: Paul Zipser 16 Punkte/9 Rebounds, Danilo Barthel 14/7, Mathias Lessort 12, Vladimir Lucic 11, Leon Radosevic 8, Maodo Lo 6, TJ Bray 3, Ismet Akpinar 3, Petteri Koponen 1 und Alex King.

red

BBL-Playoffs: MHP-Riesen versetzen Bayern ersten Schlag

München: Der FC Bayern Basketball musste im Viertelfinal-Hinspiel des BBL-Endturniers eine schmerzhafte Niederlage gegen die MHP-Riesen Ludwigsburg einstecken und muss nun im Rückspiel am kommenden Freitag mit mindestens vier Punkten Vorsprung gewinnen, um den dritten Meistertitel in Serie nicht zu verspielen.

Spielbericht:

Für die „erste Halbzeit“ im Playoff-Viertelfinale griff Headcoach John Patrick bereits vor Spielbeginn in die personelle Trickkiste: Johannes Patrick und Teyvon Myers rückten ins Ludwigsburger 12er Aufgebot und ersetzten im ersten Duell gegen die favorisierten Münchner Zamal Nixon und Christian von Fintel. Die MHP RIESEN erwischten dennoch den schlechteren Start. Der FC Bayern Basketball fand, auch durch vier Freiwürfe nach Foulspielen von Thomas Wimbush, gut ins Spiel und kontrollierte früh das Tempo (9:2, 3. Spielminute). Erst durch Korberfolge von Hans Brase und Marcos Knight in der vierten und fünften Spielminute gelang es den Schwaben, langsam ihren Rhythmus aufzunehmen. Da die Hausherren jedoch weiterhin unter den Körben dominierten, mussten sich die Schwaben durch ihre Paradedisziplin, den Einsatz, die Meriten verdienen. Mit Erfolg: Angeführt vom exzellent agierenden Brase eroberten sie die Führung (10:11) und zwangen Oliver Kostic zur ersten Seitenlinien-Ansprache. Der Serbe sollte jedoch nicht die richtigen Feinjustierungen finden: Ludwigsburg blieb angeführt von ihrem bis dato Besten, Brase, in Front (15:21, 10.).

Im Anschluss an ein insgesamt bärenstarkes Auftaktviertel verloren Patricks Schützlinge ab der elften Minute etwas den Fokus: Die Münchner verkürzten das entstandene Defizit bis auf einen Zähler – und versetzten nun ihren amerikanischen Headcoach zum Hadern an der Seitenlinie (22:23, 12.). Auch diese Auszeit sollte nicht die erhoffte Wirkung mit sich bringen. Denn die Hausherren übernahmen alsbald die Führung und bauten selbige, auch aufgrund zweier unsportlicher Foulspiele von Cameron Jackson und Jonas Wohlfarth-Bottermann, bis auf vier Zähler aus (33:29, 15.) und offenbarten dabei schwäbische Defensiv-Lücken aus der Ferndistanz. Aus dieser schlossen TJ Bray und Maodo Lo mehrfach erfolgreich ab und setzten Ludwigsburg, das durchaus gut spielte, zeitweilig aber sein Wurfglück vermisste, zur Halbzeit unter Druck (42:36, 20.).

München drückt aufs Tempo, Ludwigsburg dreht das Spiel

Im Anschluss an den Seitenwechsel sah sich Patrick schnell zur nächsten Ansprache gezwungen: Während der 52-Jährige unter anderem die Gangart der Hausherren monierte, kamen seine Mannen ohne Fortune zurück: München legte direkt einen 5:0-Lauf aufs Parkett. Dieser sollte zwar durch einen Wimbush-Dreier gebrochen werden, Danilo Barthel und Co. blieben am Drücker – und stellten zeitweise auf +11 (50:39, 24.). Die MHP RIESEN erwiderten das Aufkommen der Hausherren abermals mit großem Kampf, einer ebenso großen Leidenschaft und mit einem nun mehr aufdrehenden Wimbush. Hierdurch hielten sie das Geschehen ausgeglichen, das Verkürzen funktionierte aber vorerst nicht (65:59, 30.).

Direkt zum Beginn des Schlussabschnitts sorgte der Mann des dritten Viertels dann erenut für Zählbares: WImbush netzte von Downtown ein, Weiler-Babb ließ einen ebensolchen Wurf folgen und sorgte so nicht nur für den Ausgleich (65:65) und Jubel auf der Gästebank, sondern auch für einen tobenden Kostic, der seine Schützlinge zur Besprechung an den Seitenrand beorderte. Der Serbe sollte sein Team, gemeinsam mit Vladimir Lucic auf Zack bringen. Die Münchner waren wieder voll da, Ludwigsburg ließ sich nun aber nicht mehr abschütteln. Trotz eigener Fehler stand der Defensivverbund über mehrere Minuten felsenfest und mit vollem Fokus! Weiler-Babb, Knight, Wimbush und Brase sorgten für das Erobern der Führung, das für München Paul Zipser zu kontern versuchte (81:82, 38.). Die MHP RIESEN sollten doch nicht mehr an Fahrt verlieren: Mit einem mehrminütigen 18:8-Lauf entschieden sie die Partie für sich, gewannen im 14. Anlauf erstmals (gegen München) im Audi Dome und sicherten sich hierdurch einen kleinen Vorteil für das Viertelfinal-Rückspiel am Freitagnachmittag (Tip-Off 16:30 Uhr).

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war heute ein sehr intensives Spiel. Ich glaube, dass es eines der intensivsten Spiele, die ich in meiner 20-jährigen Karriere als Trainer, gecoacht habe. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft – und auf die Leader Marcos [Knight], Nick [Weiler-Babb] und Jaleen [Smith], die genauso wie Thomas Wimbush heute abgeliefert haben. Obwohl einige Dinge, darunter offene Würfe und Layups, heute für uns nicht den erhofften Weg gegangen oder gefallen sind, haben wir nie aufgegeben. Wir haben eine gute Moral gezeigt. Jetzt ist Halbzeit: Es gibt nichts zu feiern. Aber man sieht, dass wir eine Chance haben.“

Oliver Kostic | Headcoach München: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben Ludwigsburg viele Offensivrebounds gestattet. Diese haben sie am Anfang im Spiel gehalten. Danach haben wir die Defensive und die Bretter eigentlich ganz gut kontrolliert, was auch zu einer besseren Offensive geführt hat. Am Ende sagen die Zahlen aber einiges: Wir hatten im Schlussabschnitt sieben Turnover, haben insgesamt 17 Offensivrebounds zugelassen – und am Ende entscheiden dann ein, zwei Situationen das Spiel. So ist Basketball eben. Das hier war die erste Hälfte des Viertelfinals. Wir müssen im zweiten Spiel besser und bereit sein, um das Ganze umzudrehen.“

Für München spielten: Danilo Barthel 20 Punkte, TJ Bray 12/5 Rebounds, Maodo Lo 11, Leon Radosevic 11, Paul Zipser 9, Vladimir Lucic 7, Diego Flaccadori 5, Mathias Lessort 4, Petteri Koponen 2, Zan Mark Sisko 2 und Alex King.

Für Ludwigsburg spielten: Hans Brase 18 Punkte/6 Rebounds, Marcos Knight 17/11, Thomas Wimbush 16, Jaleen Smith 13, Nick Weiler-Babb 7/5, Jonas Wohlfarth-Bottermann 7, Teyvon Myers 6, Jacob Patrick 2, Cameron Jackson 1, Radii Caisin und Lukas Herzog.

BBL-Turnier: Alba Berlin stoppt Ludwigsburgs Lauf

Im mit Spannung erwarteten Top-Spiel der Gruppe B unterliegen die MHP RIESEN Ludwigsburg ALBA BERLIN, nach herausragendem Kampf und einer Partie mit insgesamt 23 Führungswechseln, 89:97. Damit steht für die Schwaben nicht nur das Abschließen auf dem zweiten Tabellenplatz, sondern auch der Viertelfinal-Gegner fest: Ab Mittwoch treffen die Schwaben auf den amtierenden deutschen Meister, den FC Bayern Basketball.

Trotz oder gerade wegen der dreitägigen Verschnaufpause schickte Headcoach John Patrick auch ins Top-Spiel gegen ALBA BERLIN eine unveränderte Starting Five zu Spielbeginn ins Rennen. Der Start verlief trotz der Eingespieltheit aber suboptimal: Nach zehn Sekunden hatten Nick Weiler-Babb und Thomas Wimbush bereits ein persönliches Foul und Jonas Wohlfarth-Bottermann eine blutige Lippe. Da Berlin allerdings alle vier Freiwürfe verwarf, gehörte die erste Führung den Schwaben, die durch Wimbush und Cameron Jackson unter dem Korb aufräumten (0:4, 1. Spielminute). Während in den folgenden Minuten die Hauptstädter, auch aufgrund der schwäbischen Foul-Probleme, durch Luke Sikma und Landry Nnoko besser in Fahrt kamen, blieben die MHP RIESEN vorerst am Drücker. Sie hinderten Berlin am eigenen Offensiv-Spiel, schickten die Albatrosse mehrfach an die Linie und waren kämpferisch überlegen (12:18, 7.). Doch während in den ersten acht Minuten sehr viele Dinge in Richtung der Ludwigsburger liefen, wurden die nominellen Hausherren in den Minuten neun und zehn besser – und übernahmen verdientermaßen die Führung (24:21, 10.).

Nachdem die beiden Teams (5/12 FT% Berlin, 3/7 FT% Ludwigsburg) im ersten Spielabschnitt noch Mängel von der Freiwurfquote offenbart hatten, ansonsten aber im Ballvortrag hochkonzentriert zu Werke gingen, sollte sich dieses Bild ab der elften Minute etwas ändern: Die Defensiv-Formationen beider Mannschaften waren nun aufmerksamer, die Trefferquoten sanken – außer bei Jaleen Smith. Der Ludwigsburger Guard schulterte kurzzeitig die Last seiner schwarzgekleideten RIESEN und sorgte für einen weiteren Führungswechsel (27:27, 13.). Doch absetzen sollte sich in dieser Partie keine der Mannschaften: Berlin und Ludwigsburg konterten die gegenseitigen Nadelstiche jeweils mit viel Bravour. Während die Hauptstädter dies vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie taten, war die schwäbische Arbeit hierbei mit einer gewohnt kämpferischen Note versehen, gleichwohl aber ähnlich erfolgreich (43:43, 18.). Bis zum Gang in die Kabinen war einmal mehr Wimbush dabei der überragende Mann: Der US-Amerikaner, der mit 30 Punkten zum Topscoer der Partie avancieren sollte, legte bereits in der ersten Halbzeit 17 Punkte auf und sorgte so nahezu im Alleingang für eine ausgeglichene Partie (46:45, 20.)

Wimbush und Weiler-Babb brillieren, Sikma und Eriksson siegen

Im Anschluss an eine auffallend kurze Halbzeitansprache kamen die MHP RIESEN entfesselt aus der Kabine: Die Schwaben drückten dem Spiel über Minuten ihren Stempel auf, Berlin lies sich jedoch nicht abschütteln. Erst zwei tiefe Weiler-Babb-Distanztreffer, er machte ebenfalls ein exzellentes Spiel, sorgten dafür, dass sich Ludwigsburg absetzen konnte (54:59, 25.). Wie auch im bis dahin vonstattengegangenen Spielverlauf sollte die Mannen von Aito Garcia Reneses angeführt von Sikma aber die richtigen Antworten finden und die Partie abermals auf den Kopf stellen, was sich in nun neun Ludwigsburger Ballverlusten widerspiegelte (69:63, 28.). Dank mehrerer defensiver Stopps, einiger Steals und einem Poster-Dank von Cameron Jackson waren die MHP RIESEN auch nach dreißig gespielten Minuten auf Augenhöhe (71:67, 30.).

Während nach der Halbzeit Jackson und Weiler-Babb auf Ludwigsburger Seite und Peyton Siva auf Berliner Seite aufgedreht hatten, übernahmen im vierten Viertel dann wieder Wimbush und Sikma. Angeführt vom klar besten Mann auf dem Parkett und dem nun etwas mehr aufdrehenden Knight waren Patricks Schützlinge zum richtigen Zeitpunkt voll da und gestalteten den Schlagabtausch auch weiterhin ausgeglichen (78:78, 34.). Doch trotz des kurzzeitigen Eroberns der Führung schlugen die Berliner, erneut durch Sikma, zurück. Auch der 31-Jährige sollte vorerst nicht die Lösung für den gordischen Knoten beider Defensivreihen finden: Offensiv lief beidseitig über viele Minuten wenig zusammen. Da Berlin jedoch durch Sikma und Eriksson aus der 6,75-Meter-Ferndistanz die nötigen und besseren Lösungen fand, setzten sich die Hauptstädter in der 28. Spielminute (90:81) entscheidend ab – und erwehrten sich auch den letzten Ludwigsburger Versuchen einer Aufholjagd.

Aufgrund der knappen Niederlage müssen Patrick und seine Mannen nun nicht erst am Donnerstag, sondern schon in 48 Stunden wieder auf dem Parkett des Audi Domes stehen: Am Mittwochabend (Tip-Off 20:30 Uhr) beginnt die Viertelfinal-Serie gegen München, den Tabellendritten von Gruppe A und amtierenden Meister.

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Das war heute ein hochklassiger Kampf. Ich bin, trotz der Niederlage, stolz auf mein Team. Berlin war am Ende des Spiels besser. Wir hatten mit Nick Weiler-Babb und Thomas Wimbush heute zwei Spieler, die wie NBA-Spieler aussahen. Bei Berlin waren die Schützen super, allein Marcus Eriksson hat fünf Dreier getroffen. Luke Sikma hat wieder einmal in einem wichtigen Spiel ein unglaubliches Spiel gemacht. Noch einmal: ich bin unglaublich stolz. Wir haben, bis jetzt, in dieser Saison 20 Siege und fünf Niederlagen – und wir werden auch gegen München kämpfen.“

Aito Garcia Reneses | Headcoach Berlin: „Wir haben mit einigen Fehlern angefangen, haben uns – trotz der guten Ludwigsburger Intensität – von diesen Fehlwürfen aber erholt. Sie [Ludwigsburg] wissen, wie man effektiv im 1-gegen-1 agiert, wie man gut zum Korb zieht, wie man zu guten Würfen kommt und den Offensivrebound als Waffe benutzt. Allerdings haben wir diese Intensität im Verlauf des Spiels gut gekontert, obwohl sich Martin Hermannsson verletzt hat.“

Für Berlin spielten: Marcus Eriksson 15 Punkte, Luke Sikma 15/9 Rebounds/10 Assists, Peyton Siva 11, Rokas Giedraitis 11, Landry Nnoko 11/5, Johannes Thiemann 10/7, Niels Giffey 8/5, Jonas Mattisseck 7, Kenneth Ogbe 5, Martin Hermannsson 4 und Lorenz Brenneke.

Für Ludwigsburg spielten: Thomas Wimbush 30 Punkte, Nick Weiler-Babb 21 Punkte/11 Rebounds, Cameron Jackson 11/6, Jaleen Smith 10/2/5 Assists, Marcos Knight 6/4/5, Jonas Wohlfarth-Bottermann 5/5, Zamal Nixon 2, Lukas Herzog 2, Hans Brase 2, Jacob Patrick, Radii Caisin und Christian von Fintel.

red

Umsatzstärkste Ligen: Bundesliga mit Rekordumsatz – Krösus Premiere League

Die Bundesliga hat mit einem neuen Rekordumsatz von 3,3 Milliarden Euro (exkl. Transfererlöse) die Saison 2018/2019 abgeschlossen und konnte somit ihren Vorjahresumsatz nochmals steigern, wie die Unternehmensberatung Deloitte im jüngsten “Annual Review of Football Finance” errechnet hat. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 3,17 Milliarden Euro. Krösus ist, wie auch bereits die letzten Jahre zuvor, die englische Premier League mit 5,9 Milliarden Euro Gesamtumsatz (exklusive Transfererlöse). Auch die spanische La Liga gehört zum Kreis der Topligen und konnte sich sogar ganz knapp an der Bundesliga vorbei auf Platz 2 schieben.

28,9 Milliarden Euro Umsatz (exklusive Transfererlöse) hat der europäische Fußballmarkt in der Saison 2018/19 erwirtschaftet, das ist ein neuer Rekord. Doch zum ersten Mal in der mittlerweile 29 Ausgaben umfassenden Geschichte des Annual Review of Football Finance (ARFF) von Deloitte zeichnet sich aktuell ab, dass im nächsten ARFF voraussichtlich kein neuer Rekordumsatz verkündet werden wird. Das aktuelle Ranking der finanzstärksten Topligen des internationalen Spitzenfußballs bezieht sich auf die Saison 2018/19 und ist noch nicht von den Einschnitten der globalen COVID-19-Pandemie beeinflusst.

Fans als Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs

“Dem Fußball stehen, wie so vielen anderen Wirtschaftsbereichen, herausfordernde Zeiten bevor”, bestätigt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. In nahezu allen europäischen Ligen sowie den jeweiligen Pokalwettbewerben wurde der Spielbetrieb auf zunächst unbestimmte Zeit eingestellt. Die Bundesliga war die erste Liga, welche auf Basis von Geisterspielen und einem umfangreichen Hygienekonzept Mitte Mai weitermachen konnte. Auch die Europameisterschaft im Sommer 2020 wurde um ein Jahr verschoben. Der Fußball, sowohl im Profi- als auch im Amateurbereich, steht vor immensen und teilweise existenzbedrohenden Herausforderungen.

“Eine Schlüsselrolle kommt dabei auch den Fans zu, denn sie sind letztendlich das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs”, erläutert Stefan Ludwig. “Insbesondere ihre Begeisterung macht den Spitzenfußball zu einem attraktiven Produkt für Medien und Wirtschaftspartner aus aller Welt. Die Phase der Geisterspiele wird voraussichtlich nochmal besonders deutlich machen, wie wichtig die Atmosphäre in den Stadien für die Spieler, aber auch für die TV-Zuschauer ist. Die Verbände, Ligen und Clubs stehen derzeit vor der Herausforderung einerseits den gebotenen Schutzmaßnahmen gerecht zu werden und gleichzeitig emotionale Fußballerlebnisse unter diesen besonderen Bedingungen zu schaffen.”

Premiere League vergrößert den Abstand zu Platz zwei und drei weiter

In der hier im Mittelpunkt stehenden Saison 2018/19 waren erneut vor allem die “Big Five”-Ligen aus England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich Wachstumstreiber und für 59 Prozent (ca. 17 Milliarden Euro) des Umsatzes in Europas Fußballmarkt verantwortlich. Spitzenreiter unter den Topligen bleibt die Premier League mit 5,9 Milliarden Euro Gesamtumsatz 2018/19 (exklusive Transfererlöse). Die sieben Prozent Umsatzwachstum im Vergleich zur Vorsaison (rund 411 Millionen Euro) gehen hauptsächlich auf deutliche Zuwächse bei den kommerziellen Erlösen (+ neun Prozent) und die gestiegenen Ausschüttungen aus den UEFA-Wettbewerben zurück.

Bundesliga und La Liga fast gleichauf

Im Kampf um Platz zwei der umsatzstärksten europäischen Ligen machen es die spanische Primera División und die deutsche Bundesliga immer wieder spannend. Nachdem in der Vorsaison die Bundesliga die Nase vorn hatte, konnte sich 2018/19 die spanische La Liga mit einem Gesamtumsatz von rund 3,4 Milliarden Euro (jeweils exklusive Transfererlöse) knapp vor der Bundesliga mit 3,3 Milliarden Euro durchsetzen. Wichtigste Treiber der zehn Prozent Gesamtwachstum von La Liga sind weiterhin die Einnahmen durch die Medienrechte. Bei den kommerziellen Erlösen gibt es signifikante Unterschiede innerhalb der Liga. In diesem Bereich verzeichnet La Liga ein Plus von sieben Prozent – für diese Steigerung ist größtenteils (88 Prozent) der FC Barcelona verantwortlich.

Serie A und Ligue 1 wachsen in allen Kategorien

Auf den Plätzen vier und fünf landen erneut die italienische Serie A mit einem Gesamtumsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und die französische Ligue 1 mit rund 1,9 Milliarden Euro (jeweils exklusive Transfererlöse). Beide Ligen konnten in allen betrachteten Umsatzkategorien zulegen und kamen so auf ein Gesamtwachstum von elf (Serie A) und zwölf Prozent (Ligue 1). Während auch in Italien und Frankreich die Erlöse aus Medienrechten der wichtigste Wirtschaftsfaktor für die Ligen sind, ist bemerkenswert, dass – ganz ähnlich wie bei La Liga – das Wachstum sowohl der kommerziellen als auch der Spieltagerlöse vor allem auf einzelne Topclubs zurückgeht: In der Serie A ist der wirtschaftliche Ligaprimus Juventus Turin, in der Ligue 1 Paris Saint-Germain.

Bundesliga profitiert von Erlösen aus den Medienrechten

Im Vergleich zur Vorsaison sorgte in der Bundesliga vor allem die veränderte Zusammensetzung der Liga mit den Auf- und Absteigern für einen leichten Rückgang bei den kommerziellen sowie den Spieltagerlösen. Trotzdem verzeichnete die deutsche Topliga ein beachtliches Umsatzwachstum von insgesamt 177 Millionen Euro, was einem Plus von sechs Prozent entspricht. Dahinter stecken vor allem die mit 19 Prozent deutlich gestiegenen Erlöse aus Medienrechten. “Die Verhandlungen für den nächsten Medienrechtezyklus 2021/22 bis 2024/25 versprechen spannend zu werden”, sagt Kim Lachmann, Senior Manager der Sport Business Gruppe von Deloitte. “Die im Rahmen der Vergabe geregelte co-exklusive Verwertung der Live-Rechte Pakete für TV, Web und Mobile-TV unterstreicht die weiter wachsende Bedeutung von digitale Kanälen.”

Der Personalaufwand in der Bundesligasaison 2018/19 ist um sieben Prozent gestiegen. Trotz der höheren Gehaltskosten steigt die Personalaufwandquote im Vorjahresvergleich nur leicht (+ ein Prozent) auf 54 Prozent. Auch wenn das für die Bundesliga der höchste Wert seit der Saison 2009/10 ist, kam in den vergangenen 20 Jahren keine andere “Big Five”-Liga auf ein vergleichbares Level.

Frauenfußball als Innovationsmotor?

Bemerkenswerte Entwicklungen zeichnen sich auch im Frauenfußball ab: Die WM 2019 in Frankreich hat wie ein Katalysator für das ohnehin steigende Interesse an Frauenfußball gewirkt. In den Stadien fieberten im Durchschnitt 21.756 Zuschauer pro Spiel mit. Im TV verfolgten weltweit durchschnittlich rund 17 Millionen Menschen die Spiele – mehr als doppelt so viele wie bei der WM in Kanada 2015. Trotz dieser Entwicklung sowie einer langjährigen Tradition – der Deutsche Frauenfußball feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum – steckt in diesem Bereich noch viel Entwicklungspotenzial.

Neue Ideen und Konzepte, wie beispielsweise eine neue Wettkampfstruktur auf nationaler und internationaler Ebene, können hier oftmals noch einfacher eingeführt werden als bei den männlichen Kollegen, da dort logistische Hürden wie randvolle Spielpläne, Innovationen oftmals ausbremsen. Für kommerzielle Partner bietet der Frauenfußball ebenfalls attraktive Möglichkeiten. Auch die Übertragung des Restarts der Frauen-Bundesliga im Mai 2020 in weltweit 16 Länder (Mittelamerika, Skandinavien, Großbritannien) unterstreicht dieses Potenzial. Die erfolgreiche WM 2019 stimmt im Hinblick auf die kommenden Großevents im Frauenfußball – die olympischen Spiele 2021, die EM 2022 und die WM 2023 – jedenfalls optimistisch.

Digital zukunftsfit werden

“Innovation ist gerade überall im Spitzenfußball gefragt”, zieht Stefan Ludwig Bilanz. “Auch wenn die Sehnsucht groß ist, wird es voraussichtlich noch dauern bis wir zu unserem gewohnten Fußball-Alltag zurückkehren können. Die Ligen und Clubs sollten nun die Chance ergreifen, stärker auf digitalen Austausch mit den Fans zu setzen. Das tröstet nicht nur die heimischen Fans über Geisterspiele hinweg, sondern schafft auch Möglichkeiten, internationale Märkte zu erschließen.”

red

Quelle: Deloitte

BBL-Final: MHP-Riesen holt dritten Sieg in Folge

ENDSTAND: MHP-Riesen Ludwigsburg  103:74  Brose Bamberg

Anders als in den vergangen beiden Partien rotierte John Patrick vor dem dritten Turnier-Spiel personell auf keiner der zwölf Kader-Positionen und ebenso wenig in seiner Startformation. Anders als noch am Dienstag gegen Frankfurt war es nun aber nicht Zamal Nixon, sondern Nick Weiler-Babb und Jonas Wohlfarth-Bottermann, die für die ersten Ludwigsburger Punkte sorgten. Der bessere Start sollte dennoch den nominellen Gästen vorenthalten bleiben: Bamberg kontrollierte in den Anfangsminuten den Rebound und das Tempo des Spiels (4:7, 4. Spielminute). Die MHP RIESEN ließen sich früh in der Partie allerdings ebenfalls nicht den Schneid abkaufen. Die Mannen von John Patrick waren binnen Sekunden kämpferisch auf Augenhöhe und gestalteten den Schlagabtausch vorerst ausgeglichen,  zogen dabei vor allem gefährlich in die Bamberger Zone, was zu Punkten und fränkischen Foulspielen führte (16:14, 8.). Die Schwaben agierten, aus einem exzellenten Teamplay heraus, äußerst fokussiert und zogen Bamberg hierdurch phasenweise erfolgreich den Zahn (25:17, 10.).

Die Ludwigsburger Führung sollte dann auch im kompletten zweiten Viertel Bestand haben: Der Gameplan Patricks funktionierte exzellent, der Auftritt seines Teams war leidenschaftlich. Während bei Ludwigsburg Weiler-Babb, Wimbush und Jaleen Smith zumindest auf dem Statistikbogen früh mit zweistelliger Punkteausbeute aus dem Mannschaftsgefüge herausragten, wusste bei den Franken derweil Paris Lee zu gefallen: Der 25-jährige Point Guard streute mehrere Distanzwürfe ein und verteidigte stark. An der schwäbischen Überlegenheit und der bis dato besten Halbzeit im Verlauf des Final-Turniers änderte dies aber nichts: Die MHP RIESEN waren gedanklich voll da, passten gut auf das orange Leder auf, forcierten unterdessen acht Turnover und waren das klar bessere Team (44:33, 16.), was auch nach zwei Ansprachen von Roel Moors in einer vollkommen verdienten 51:36-Pausenführung mündete (20.).

Crawford mit Lebenszeichen, Ludwigsburg bleibt nervenstark

Der schwäbische Fokus, der unbedingte Wille und die tadellose Leistung sollten sich auch nach dem Gang in die Kabinen des Audi Domes fortsetzen: Ludwigsburg kämpfte unermüdlich, ließ das Herz auf dem Parkett, war an beiden Enden des Parketts hellwach unterwegs und zwang durch einen sehenswerten Wimbush-Layup Bamberg erneut zur Auszeit (61:38, 24.). Nach dieser sollte vor allem Jordan Crawford für Aufsehen sorgen; der NBA-Vertan riss das Geschehen über Minuten an sich. Seine Farben verkürzten daraufhin binnen weniger Augenblicke den kurzzeitig auf mehr als 25 Punkte angewachsenen Rückstand, weshalb nun auch Patrick seine Mannen zur Ansprache bat (68:53). Die Neujustierungen des US-Amerikaners sollten fruchten. Ludwigsburg zoge das Tempo wieder erfolgreich an, was Weiler-Babb mit mehreren Zählern garnierte. Da zudem Assem Marei bereits früh mit fünf Fouls auf der Bank Platz nehmen musste, war die Stimmung vor dem Schlussabschnitt bestens (76:56, 30.).

In diesem liefen und lieferten die Ludwigsburger weiterhin unermüdlich ab – und brachen den ohnehin schon geschwundenen Bamberger Siegeswillen spätestens durch einen Fastbreak-Dunk von Knight endgültig (87:62, 34.). Während das vierte Viertel entsprechend unerwartet zur schwäbischen Machtdemonstration mutierte und Patrick in den abschließenden Minuten rotierte, demonstrierte der komplette RIESEN-Kader sein Selbstbewusstsein. Stellvertretend dafür: Jacob Patrick, der aus dem Dribbling heraus aus der 6,75-Meter-Distanz für den 100-ten Punkt der Partie und gemeinsam mit Ariel Hukporti und Lukas Herzog für den umjubelten 103:74-Endstand sorgte.

Im Anschluss an das dritte Pflichtspiel binnen fünf Tagen können sich die Barockstädter über eine kleine Verschnaufpause freuen: Am Samstag haben die Patrick-Schützlinge spielfrei, am Montag geht es dann zum Abschluss der Gruppenphase gegen ALBA BERLIN (Tip-Off 20:30 Uhr).

Statements und Stats

Roel Moors | Headcoach Bamberg: „Das Spiel war natürlich sehr enttäuschend. Ich denke, dass wir im ersten Spiel sehr frisch gewirkt und mit viel Enthusiasmus gespielt haben. Heute sahen wir so aus, als wären wir vor dem Spiel einen Marathon gelaufen. Ich ziehe meinen Hut vor Ludwigsburg – sie haben sehr, sehr frisch gewirkt. Das ist, in einem solchen Turnier, nicht einfach. Wir haben unterdessen nicht die Dinge gemacht, die wir uns vorgenommen hatten. Wir haben nicht den Rebound kontrolliert, wir haben keinen Transition-Basketball etabliert. Ludwigsburg konnte dies hingegen schon. Wir waren in nahezu jeder 1-gegen-1-Situation zu spät dran, wurden zu einfach geschlagen. Das ist letztendlich eine Frage der Frische, vielleicht der mentalen Frische. Jetzt wissen wir, dass wir noch zwei Spiele in der Gruppenphase haben, um wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „In unseren ersten beiden Spielen hatten wir gute Ergebnisse, aber keinen guten Inhalt. Heute bin ich sehr froh wie wir gegen eine Mannschaft, die uns im regulären Saisonverlauf geschlagen hat, aufgetreten sind. Das war heute ein Revanche-Spiel für uns. Wir waren sehr motiviert – und mit nur drei Turnovern kann ich sehr zufrieden sein. Wir waren zudem sehr fokussiert und haben unseren Gameplan sehr gut umgesetzt. Ich bin sehr stolz, wie wir uns heute präsentiert haben.“

Für Ludwigsburg spielten: Thomas Wimbush 20 Punkte, Nick Weiler-Babb 16/7, Marcos Knight 14, Jonas Wohlfarth-Bottermann 13/7, Jaleen Smith 11, Ariel Hukporti 10, Hans Brase 8, Zamal Nixon 6, Jacob Patrick 3, Lukas Herzog 2, Cameron Jackson und Christian von Fintel.

Für Bamberg spielten: Elias Harris 16 Punkte, Jordan Crawford 15, Tre McLean 13, Paris Lee 11, Kameron Taylor 4, Christian Sengfelder 4, Marvin Heckel 4, Retin Obasohan 3, Mateo Seric 2, Moritz Plescher 2, Nelson Weidemann und Assem Marei.

So laufen Sie allen Krisen davon

Ein starkes Immunsystem schützt den menschlichen Körper in vielen schwierigen Situationen. Kein Wunder, dass es in der Corona-Krise viele in Mutter Natur zieht. Egal, ob zum Joggen, Radfahren oder Inlineskaten – viele haben ihre Liebe für klassische Outdoor-Sportarten wiederentdeckt.

Frische Luft und das durch die Bewegung ausgeschüttete Dopamin ist ein willkommener Ausgleich zu beruflichem Stress und engen Familienverhältnissen zu Hause. Dabei gibt es immer wieder neue Fitnesstrends, die sich vor allem draußen gut ausprobieren lassen. CosmosDirekt hat sich einige dieses brandneuen Fitnessbewegungen angeschaut – und dabei festgestellt, dass so mancher Trend nur vermeintlich neu ist.

Vermutlich wird der Trend zu Freiluftsport noch eine Weile anhalten, denn nach einer Umfrage von Statista würden 38 Prozent der Deutschen auch nach den entsprechenden Lockerungen weiterhin Fitnessstudios und Sportclubs meiden.

Einen Vorteil hat das Arbeiten im Homeoffice: Kürzere Erholungspausen lassen sich einfacher dazu nutzen, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Morgens eine Viertelstunde Yoga auf der Terrasse, ein Spaziergang in der Mittagspause, zwischendurch einige Dehnübungen am offenen Fenster und abends dann noch eine Einheit Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht – kürzere Einheiten bringen Abwechslung in den stressigsten Arbeitsalltag und halten auch zu Hause fit.

Wer gerne Sport in Gesellschaft macht, kann das jetzt auch nach draußen verlegen. Denn Fitnesskurse wie Zumba, Yoga oder Tai Chi, die üblicherweise in geschlossenen Räumen stattfinden, können in der Outdoor-Variante auch viel Spaß machen. Die ersten Anbieter bieten schon erste Kurse unter freiem Himmel an, mit viel frischer Luft und genügend Platz zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Ralf Loweg

MHP-Riesen nimmt Hürde gegen Fraport Skyliners

Zwei Tage nach dem 81:76-Erfolg gegen Vechta rotierte Headcoach John Patrick gegen Frankfurt auf zwei Positionen. Lukas Herzog und Jaleen Smith rückten für Johannes Patrick und Teyvon Myers ins Ludwigsburger Aufgebot. An der schwäbischen Startformation änderte sich im Vergleich zum Sonntag aber nichts: Zamal Nixon, Marcos Knight, Nick Weiler-Babb, Thomas Wimbush und Jonas Wohlfarth-Bottermann standen zum Beginn der Partie auf dem Parkett. Das Hauptaugenmerk lag in den ersten Sekunden aber auf einem Frankfurter: Gytis Masiulis erzielte die ersten fünf Zähler, Nixon antworte jedoch postwendend mit zwei Distanztreffern (6:5, 2. Spielminute). Der anfänglich unerwartet offensiv geprägte Schlagabtausch beider Mannschaften sollte sich auch in den folgenden Minuten ausgeglichen präsentieren. Während die FRAPORT SKYLINERS die Ludwigsburger Zonen-Verteidigung attackierten, agierte die Mannen von Patrick vor allem aus der Ferndistanz gefährlich. Gefallen fand der 52-Jährige daran aber nicht, sodass er sich zur Auszeit gezwungen sah (13:13, 6.) – und fortan eine leicht verbesserte Leistung sah, die zumindest zur Viertelführung reichen sollte (18:16, 10.).

Zu Beginn des zweiten Viertels sollte Ludwigsburg dann sein Mindestmaß an Rhythmus beibehalten: Die Schwaben spielten etwas flüssiger und kamen unter anderem durch Jacob Patrick zum Korberfolg. Der 16-Jährige avancierte mit seinem Distanzteffer zum jüngsten Korbjäger der BBL-Geschichte und sorgte damit für die erste Auszeit von Sebastian Gleim (30:27, 15.). Während sich Jacob Patrick in die Geschichtsbücher der Beletage des deutschen Basketballs eintrug, glich John Patricks Gefühlslage der seines Gegenübers: Auch der US-Amerikaner war mit der Partie nicht wirklich zufrieden, konnte sich aber zumindest auch weiterhin über die Führung freuen, die bis zum Gang in die Kabinen Bestand hatte (37:35, 20.).

Offener Schlagabtausch bis wenige Sekunden vor Schluss

Direkt nach dem Seitenwechsel agierten die Ludwigsburger energisch und zielstrebig, doch obwohl ihnen zwei defensive Stopps gelangen und sie sich freie Würfe erspielten, war es erneut Masilus, der den Punktereigen eröffnete – und seine Farben zur Wende verhalf (40:42, 23.). Wie auch die Ludwigsburger Führungen in Halbzeit eins sollte der hessische Vorsprung nicht allzu lange halten. Denn die beiden Kontrahenten kämpften und bissen bis zur Schmerz- und Foulgrenze. Das Gezeigte führte zwar über Minuten nicht zum Korberfolg, sorgte aber für eine ungemein spannendes Duell. Erst als Smith in der 28. Minute einen weiteren Distanztreffer zur Drei-Punkt-Führung einstreute, nahmen die MHP RIESEN wieder Rhythmus auf (49:47). Ein Musterbeispiel an Offensivfluss war das Gezeigte aber nicht, weshalb Quantez Robertson zum Viertelende die Partie egalisieren konnte (51:51, 30.).

Wie schon im dritten Viertel waren es auch zum Start des Schlussabschnitts die FRAPORT SKYLINERS, die der Partie ihren Stempel aufdrückten und hierdurch die Führung eroberten (53:56, 32.). Der mit dem Spiel verknüpfte „Dogfight“-Titel sollte auch weiterhin für eine nervenaufreibende Crunchtime sorgen, auch wenn besagter Dogfight nun zum Shootout von Downtown mutierte. Robertson und Knight schulterten ihre Farben und setzten immer wieder scheinbar entscheidende Nadelstiche. Die an Spannung nicht zu überbietende Schlussphase erhielt durch Knight, Hukporti und Smith dann zuerst eine kleine Verschnaufs- und schließlich eine Jubelpause: Knight und Smith netzten ihr Würfe erfolgreich aus der 6,75-Meter-Distanz ein, Hukporti räumte dazwischen Joe Rahon mustergültig in der eigenen Zone ab. Dieser leichte Vorsprung (77:72) sollte, mit etwas Glück, letztendlich zum knappen Sieg reichen.

Für die MHP RIESEN Ludwigsburg geht es bereits am Donnerstag, abermals im Zwei-Tages-Rhythmus, weiter: Die Schwaben treffen am Donnerstagabend (20:30 Uhr) auf Brose Bamberg. Die Franken unterlagen am Dienstagabend in ihrem ersten Auftritt des Final-Turniers ALBA BERLIN 91:98.

Statements und Stats

Sebastian Gleim | Headcoach Frankfurt: „Auch heute bin ich ein nicht unzufriedener Trainer der FRAPORT SKYLINERS. Wir sind alle sehr unzufrieden, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war aber ziemlich exakt so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben Ludwigsburg stetig zu sehr, sehr schwierigen Würfen gezwungen und man muss fairerweise sagen, dass sie diese dann auch ganz gut getroffen haben. Am Anfang war es Nixon, später war es Knight – und damit Spieler, die da vielleicht den Unterscheid gemacht haben. Wir selbst haben in der zweiten Halbzeit nicht genug auf den Ball aufgepasst, da waren zwei, drei Ballverluste zu viel. Aber insgesamt haben wir genau die Kategorien bestimmt, die wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten eine gute Ballbewegung und eine hohe Assist-Rate. Wir haben das Rebound-Duell gewonnen, was bemerkenswert für uns ist. Alles was uns heute fehlt, ist der Sieg.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war ein verrücktes Spiel. Am Ende hatten wir das glücklichere Ende. Wir haben sehr viele step-back threes getroffen, was den Unterschied gemacht hat. Kompliment an Frankfurt. Sie haben trotz der Verletzung von Momo Jones exzellent gekämpft und hatten eine gute Chance, uns zu besiegen. Kompliment auch an Marcos Knight, der am Ende fast allein die offensive Verantwortung getragen und alles getroffen hat. Kompliment aber natürlich auch an unsere jungen Spieler: Luki Herzog und Jake, die uns beide heute wichtige Minuten gegeben haben. Dagegen haben wir heute nicht viel von unseren Big Men bekommen. Es war ein schwarzer Tag für Jonas, Cam, Hans… Am Ende hat Ariel den wichtigen Block gemacht und paar Rebounds geholt. Dennoch war es heute wieder ein Arbeitssieg: Wir wurden wieder im Rebound-Duell geschlagen, Frankfurt hat 12 Rebounds mehr geholt. Zudem haben von der Freiwurflinie nicht gut getroffen. Allerdings hatten wir erneut wenige Turnover und haben, wie gesagt, die wichtigen Stepbacks getroffen.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 25 Punkte/4 Rebounds, Jaleen Smith 15/6, Zamal Nixon 14, Nick Weiler-Babb 13, Jacob Patrick 8, Cameron Jackson 3, Lukas Herzog 1, Ariel Hukporti 1, Thomas Wimbush, Hans Brase und Jonas Wohlfarth-Bottermann.

Für Frankfurt spielten: Quantez Robertson 17 Punkte/7 Rebounds/5 Assists, Yorman Polas Bartolo 16, Akeem Vargas 15, Gytis Masiulis 12/7, Len Schoormann 7, Marco Völler 4, Matthew McQuaid 3, Joe Rahon 3, Richard Freudenberg, Bruno Vrcic, Lamont Jones.