Steelers verspielen Führung gegen Ravensburg

Am gestrigen Freitagabend fand das erste Duell der Steelers des Wochenendes gegen die Ravensburg Towerstars in der CHG Arena statt. Trainer Marc St-Jean stand heute erstmals der französische Tryout-Spieler Guillaume Leclerc zur Verfügung. Nicht mit dabei war dagegen Lukas Laub. Im Tor startete Stephon Williams.

Der Neuzugang stand vor den 2.902 Zuschauern direkt in der Starting Six und spielte an der Seite von Matt McKnight und Brett Breitkreuz. In den Anfangsminuten tasteten sich beide Teams vorsichtig in die Partie rein, ein richtiger Spielfluß kam nicht zur Stande. In der 6. Minute sprachen die Hauptschiedsrichter Andreas Koch und Markus Schütz die erste Strafe aus – es traf Brett Breitkreuz wegen Hakens. Die Ellentaler verteidigten gut und es blieb beim 0:0. Nach 10 Minuten hatte Freddy Cabana dank starken Einsatzes von Norman Hauner den ersten Treffer auf der Kelly, doch er scheiterte an Marco Wölf im Tor der Towerstars. Zwei Minuten später machten es die Hausherren genauer. Jakub Svoboda schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe. Marschierte los und traf mit einem satten Schuss ins lange Eck zum 0:1. Die Oberschwaben machten weiter Druck, doch Stephon Williams hielt diesem stand. Die Antwort der Steelers kam in der 15. Minuten. Nach Pass von Dennis Swinnen und Benjamin Hüfner nahm Norman Hauner Maß und traf zum 1:1-Ausgleich. In dieser Szene prallte Dennis Swinnen mit einem Gegenspieler zusammen und musste verletzt vom Eis. Für ihn war die Partie beendet – gute Besserung! Direkt im Anschluss folgte nach Foul von Sören Sturm das erste Powerplay der Ellentaler. In diesem dauerte es lediglich 15 Sekunden ehe Tim Schüle von der blauen Linie das 2:1 markierte. Die Vorlage kam von Matt McKnight und zwischen beiden Treffern lagen lediglich 26 Sekunden. Der Jubel bei den ca. 100 mitgereisten Steelers-Fans war groß. Wenn Marco Wölf nach toller Vorarbeit von Alex Preibisch nicht überragend gegen Benjamin Zientek gehalten hätte, wäre der Dreierpack binnen weniger Minuten perfekt gewesen. Auch im Anschluss hielten die Steelers den Druck weiter hoch, doch es blieb bei der knappen Führung nach dem ersten Abschnitt.

Beide Mannschaften kamen mit Schwung aus der Kabine und zu Möglichkeiten, welche sie liegen ließen. Kurios fiel das 3:1 für die Steelers. Nach Bullygewinn von Matt McKnight fackelte Guillaume Leclerc nicht lange und zog ab. Wölfl konnte die Scheibe nach vorne abwehren, Max Kolb wollte den Abpraller unter seinem Goalie sichern, der Puck rollte jedoch über die Linie – das Eigentor, dass es im Eishockey bekanntlich nicht gibt, wurde unserem Neuzugang gutgeschrieben. Ein anschließendes Powerplay der Hausherren erstickten die Ellentaler im Keim und kamen direkt danach selbst zu einem, da die Ravensburger mit sechs Mann agierten. Hier taten es die Towerstars den Steelers gleich und verteidigten stark. Doch nur kurz darauf stand Norman Hauner am langen Pfosten goldrichtig und netzte nach dem Bauerntrickversuch von René Schoofs zum 4:1 ein- sein zweiter Treffer des Abends. Ravensburg investierte nun wieder mehr und kam durch Vincenz Mayer 92 Sekunden vor der zweiten Sirene zum 2:4. Die letzte Minute konnte man aufgrund einer Strafe gegen Niki Goc noch in Überzahl spielen, doch Bietigheim brachte die Zwei-Tore-Führung in die Kabine.

66 Sekunden Powerplay für die Towerstars standen zu Beginn des Schlussabschnitts noch auf der Uhr und im Tor der Oberschwaben ersetzte Olafr Schmidt Marco Wölfl. Das Unterzahl spielten die Ellentaler stark und es blieb beim 4:2 aus Sicht der Steelers. Die Oberschwaben gaben sich nicht auf und drängten weiter nach vorne. Mitten in die Angriffsbemühungen der Hausherren hinein schlugen die Steelers eiskalt zu. Einen Schuss von Chris Owens fälschte Brett Breitkreuz unhaltbar zum 5:2 ins Netz ab. Guillaume Leclerc war mit dem Pass hoch auf Owens erneut maßgeblich am Treffer beteiligt. Die Towerstars gaben sich nicht geschlagen und nach einem Abpraller von der Bande erzielte der junge Justin Volek seinen ersten Treffer in der DEL2 – 5:3. Keine Minute später schlug es erneut hinter Stephon Williams ein. Bei der Überprüfung des Videobeweises wurde geschaut, ob Williams beim Schuss im Torraum behindert wurde, doch der Treffer von Sören Sturm zählte und es stand nur noch 5:4 und noch über acht Minuten auf der Uhr. Ravensburg bekam die dritte Luft, doch mitten in diese unterlief den Oberschwaben erneut ein Wechselfehler – Powerplay Bietigheim. Dieses konnten die Schwaben nicht nutzen und es blieb spannend. 2:54 Minuten fiel der 5:5-Ausgleich, da ein Schuss von Shawn O´Donnell Goalie Stephon Williams durchrutschte. 75 Sekunden vor Schluss nochmals Strafe gegen Ravensburg, da Cedric Schiemenz Stephon Williams behinderte. Doch es blieb beim Unentschieden und es ging in die Overtime.

In dieser hatten die Steelers noch 45 Sekunden Powerplay, was nichts einbrachte. Als die Towerstars komplett waren unterlief Guillaume Leclerc ein Beinstellen. Die Oberschwaben nutzten dieses aus und Sören Sturm traf per Schlagschuss zum 5:6-Endstand aus Sicht der Steelers.

Am Sonntag um 17:00 Uhr werden die Karten neu gemischt, wenn beide Teams im Ellental erneut aufeinandertreffen. Karten für dieses heiße Spiel gibt es am morgigen Samstag von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr im Fanshop, der geöffnet hat.

Amazon in der Champions League

Online-Riese Amazon zieht es jetzt auch auf die große Fußball-Bühne. Der Mega-Konzern steigt in Deutschland in das Geschäft mit Live-Sportübertragungen ein und hat sich einen Teil der Übertragungsrechte für die Fußball Champions League ab der Saison 2021/22 gesichert.

Amazon hat demnach das Paket A1 erworben, das unter anderem die Topspiele am Dienstagabend beinhaltet. Wer außer Amazon noch Rechte für die drei Jahre dauernde Rechteperiode erworben hat, ist noch unbekannt. Aktuell teilen sich in Deutschland Sky und Dazn den Zugriff auf die Champions League.

Für Amazon ist das Geschäft mit Sportübertragungen nicht gänzlich fremd. Bereits seit 2017 hat das Unternehmen die Rechte für Audio-Streams zur Fußball-Bundesliga. In Großbritannien zeigt Amazon Tennis-Spiele. Der Griff nach der Champions League legt auch die Vermutung nahe, Amazon könnte sich auch um die Übertragungsrechte der Bundesliga bemühen.

Ralf Loweg

VfB dreht Spiel: Sieg gegen Nürnberg

Im Montagsspiel der 2. Bundesliga traf der VfB Stuttgart auf den 1.FC Nürnberg. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter drehte das Spiel in der zweiten Halbzeit und liegt nun Punktgleich mit dem HSV auf Platz 3Vor 48.971 Zuschauern feierten die Cannstatter in der Mercedes-Benz Arena ihren siebten Sieg im neunten Heimspiel. Gegen den 1. FC Nürnberg mit Cheftrainer Jens Keller gerieten die Roten früh in Rückstand, erzielten anschließend zwei Mal den vermeintlichen Ausgleich – doch beiden Treffern wurde die Anerkennung verwehrt. Die Spieler mit dem roten Brustring ließen sich davon allerdings nicht zurückwerfen und drehten die Partie im zweiten Durchgang zu einem verdienten 3:1- Sieg.

Ausgangslage

Der VfB wollte auch das letzte Heimspiel des Jahres erfolgreich gestalten. In zuvor acht Partien in der Mercedes-Benz Arena in dieser Saison war dies dem Team von Cheftrainer Tim Walter bereits sechs Mal gelungen. Lediglich gegen den SV Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel ging die Mannschaft mit dem roten Brustring leer aus. Zuletzt siegten die Jungs aus Cannstatt gegen die SG Dynamo Dresden (3:1) und den Karlsruher SC (3:0). Mit weiteren drei Zählern würde der VfB nach Punkten mit dem Zweitplatzierten Hamburger SV gleichziehen und auf Rang drei zurückkehren.

Der 1. FC Nürnberg reiste indes nach sieben sieglosen Ligaspielen (drei Unentschieden und vier Niederlagen) nach Stuttgart. Seit 13. November ist darüber hinaus der ehemalige VfB Spieler und Trainer Jens Keller verantwortlicher Chefcoach bei den Nürnbergern. Er löste Damir Canadi ab. Unter Jens Kellers Regie sammelten die Franken in bisher zwei Spielen einen Punkt. Vor der Partie am Montagabend rangierte der 1. FC Nürnberg auf Rang 16 und hatte sich seinerseits zum Ziel gesetzt, den Relegationsplatz zu verlassen und den Anschluss ans Tabellenmittelfeld wieder herzustellen.

Personal

Für Gregor Kobel (Bank) stand am Montagabend Fabian Bredlow im VfB Tor. Darüber hinaus gab Daniel Didavi nach einem Muskelbündelriss sein Comeback und führte das Team als Kapitän aufs Feld. Mit Borna Sosa gab es indes einen dritten Wechsel in der Anfangsformation. Orel Mangala und Nicolas Gonzalez nahmen indes zunächst auf der Bank Platz.

Auf Seiten der Nürnberger hatte nicht nur der Trainer Jens Keller eine VfB Vergangenheit vorzuweisen, sondern auch Felix Lohkemper, der von 2012 bis 2015 für die U21 des VfB auflief. Jens Keller nahm ebenso wie sein Gegenüber Tim Walter drei Änderungen in der Startformation vor. Felix Lohkemper, Lukas Jäger und Fabian Schleusner liefen für Robin Hack (Erkältung), Nikola Dovedan und Sebastian Kerk (beide Bank) auf.

Spielverlauf
10. Minute Der VfB beginnt druckvoll und drängt die Gäste aus Nürnberg tief in die eigene Hälfte. In Führung gehen aber die Gäste. Den ersten Torschuss der Franken bringt Michael Frey im Nürnberger Tor unter.
28. Minute Der vermeintliche Ausgleich für den VfB – Wataru Endo bugsiert den Ball im Anschluss an eine Ecke über den Nürnberger Torhüter Felix Dornebusch. Doch der Schiedsrichter Robert Schröder bekommt einen Hinweis von den Videoschiedsrichtern, schaut sich die Szene noch einmal an und erkennt das Tor wegen eines Foulspiels vor dem Treffer nicht an.
34. Minute Wieder jubeln die Spieler mit dem Brustring und ihre Fans vergeblich. Der Treffer von Mario Gomez zählt wegen einer Abseitsstellung nicht.
39. Minute Die Jungs aus Cannstatt sind nah dran am Ausgleich, doch Philipp Förster schießt aus kurzer Distanz den gegnerischen Torhüter Felix Dornebusch an.
45. Minute Wegen des zweimaligen Einsatzes des Videoschiedsrichters gibt es im ersten Durchgang vier Minuten Nachspielzeit. Der VfB kann sich aber in der zusätzlichen Zeit keine weitere Torchance erspielen und geht mit einem Rückstand in die Pause.
46. Minute Zu Beginn des zweiten Durchgangs bringt Tim Walter Silas Wamangituka für Daniel Didavi ins Spiel.
58. Minute Gonzalo Castro verzieht aus der Distanz, doch im Anschluss an diesen Schuss kommen Diskussionen auf. Hat der Nürnberger Fabian Schleusener nach einer kurz zuvor ausgeführten VfB Ecke den Ball um eigenen Strafraum mit der Hand abgewehrt? Der Schiedsrichter Robert Schröder hatte die Szene weiterlaufen lassen, überprüft sie nun aber noch einmal nach Hinweis der Videoschiedsrichter. Nach Studium des Fernsehbildes entscheidet der Unparteiische auf Elfmeter. Silas Wamangituka trifft zum Strafstoß an und erzielt das 1:1.
59. Minute Und dann geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Mario Gomez schiebt nur eine Minute später den Ball aus etwa 14 Metern Torentfernung zum 2:1 über die Linie.
67. Minute Die Nürnberger mit einem ihrer wenigen Angriffe – doch dieser ist gefährlich. Felix Lohkemper verfehlt sein Ziel nur knapp. Der Ball geht ans Außennetz.
72. Minute Der VfB legt einen dritten Treffer nach. Philipp Förster spielt Doppelpass mit Mario Gomez und trifft zum 3:1.
90. Minute Auch nach dem zweiten Durchgang gibt vier Minuten Nachspielzeit. Der VfB bringt dabei den Vorsprung ungefährdet über die Zeit.

Fazit

Der VfB gewinnt sein letztes Heimspiel verdient. Die Mannschaft mit dem roten Brustring lässt sich nach dem frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und auch nicht von den nicht gegebenen Toren in der ersten Hälfte, drängt zunächst unbeirrt auf den Ausgleich. Das zwischenzeitliche 1:1 wirkt wie eine Befreiung auf die Jungs aus Cannstatt, die zwei weitere schön herausgespielte Treffer folgen lassen.

VfB unter Druck: Letztes Heimspiel gegen Nürnberg

VfB Stuttgart vs. 1.FC Nürnberg (Anstoß 20:30 Uhr)

Am Abend trifft der VfB Stuttgart auf den 1.FC Nürnberg . Will der VfB bei seinem letzten Auftritt vor heimischen Publikum gegen das Team von Trainer Jens Keller gewinnen, so muss er sich im Vergleich zu letzten Spiel gegen Sandhausen, das 1:2 verloren wurde, gewaltig steigern. Cheftrainer Tim Walter kann dabei auf Spielmacher Daniel Didavi hoffen, der sich fit zurück gemeldet hat.

Wenn am Montagabend zum letzten Mal in diesem Jahr rund 50.000 Menschen in die Mercedes-Benz Arena strömen und das Flutlicht brennt, will das Team von Tim Walter an die überzeugenden Leistungen der letzten beiden Heimsiege gegen Dresden (3:1) und Karlsruhe (3:0) anknüpfen. Dass die Mannschaft mit dem Brustring dabei zum zweiten Mal in dieser Saison an einem Montagabend antritt (nach dem 2:1-Heimsieg gegen Bochum), kann durchaus als gutes Omen gelten. Denn der VfB musste sich bei seinen bisherigen neun Montagsspielen in der 2. Bundesliga erst einmal geschlagen geben, gewann zu Wochenbeginn siebenmal und teilte sich einmal die Punkte.

Um diese positive Heim- und Montagsbilanz fortzusetzen, fordert der VfB Cheftrainer von seinen Spielern allerdings Wachheit von der ersten Minute an: „Im Vergleich zum Saisonbeginn stehen wir zwar viel kompakter und defensiv stabiler. Es sind aber die kleinen Schwankungen und Unaufmerksamkeiten, die uns zuletzt aus dem Tritt bringen“, sagte Tim Walter am Freitag mit Blick auf die beiden Gegentore nach Standardsituationen in Sandhausen. Diese haben ihn und sein Team „natürlich geärgert und wir haben das knallhart angesprochen. Wir müssen auch beim Verteidigen aktiv sein, wach sein und in solchen Situationen alles reinhauen“, weiß der VfB Cheftrainer um die Stärken der Nürnberger bei ruhenden Bällen, die bereits neun Kopfball- und elf Standardtore erzielten und damit zur Ligaspitze zählen.

Hamilton und Mercedes: Die Rekordjagd geht weiter

Das Finale in Abu Dhabi war noch einmal ein Spiegelbild einer langen Formel-1-Saison. Die sechsten Fahrer- und Konstrukteurstitel in Folge hatte Mercedes schon früher klargemacht, der Abschluss diente als erneute Machtdemonstration, der alte und neue Champion Lewis Hamilton feierte seinen 84. Karrieresieg.

Keine Frage: Die Silberpfeile waren 2019 das Maß der Dinge und wollen es auch 2020 bleiben. Das Reglement bleibt zwar stabil, aber die Verantwortlichen rechnen damit, dass es künftig enger zugehen wird zwischen den Platzhirschen Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing.

“Ich weiß, dass ich mich steigern muss und steigern kann. Ich bin eigentlich immer guter Dinge und schaue nach vorne”, sagte Sebastian Vettel, der sowohl in Abu Dhabi als auch in der WM-Wertung Fünfter wurde und damit hinter seinem aufstrebenden Teamkollegen Charles Leclerc landete, der im Rennen Dritter und in der WM-Wertung Vierter wurde. “Es liegt immer an den Details, an kleinen Anpassungen. Ich muss nicht anders fahren, ich weiß, wie ich zu fahren habe”, sagte er. Vettel gab aber auch zu, dass er froh sei, dass es nun eine Pause gebe

Denn es war ein enttäuschendes Jahr für ihn. WM-Platz fünf – so schlecht war er zuletzt 2014, in seinem letzten Red-Bull-Jahr. Ein mickriger Sieg in Singapur gelang ihm. Dazu hat er 24 Punkte weniger als der junge Monegasse Leclerc. Das Qualifying-Duell verlor er mit 9:12. Doch Vettel weiß: 2020 wird ein entscheidendes Jahr, ein wegweisendes.

Sein Vertrag bei Ferrari läuft aus, es wird sein sechster und vermutlich letzter Anlauf mit den Roten, den WM-Titel zu gewinnen und damit in die Fußstapfen seines einstigen Idols Michael Schumacher zu treten. Parallel ist Rivale Hamilton längst enteilt, er kann Schumachers Rekord mit sieben Titeln 2020 einstellen.

2020 ist Sebastian Vettel aus deutscher Sicht Einzelkämpfer, denn Landsmann Nico Hülkenberg bekam bei Renault keinen neuen Vertrag und anderswo auch kein Cockpit. Ein Unding, wie Vettel findet. “Er wird auf jeden Fall fehlen. Ich glaube er hat die Klasse, um hier zu fahren. Aber leider ist die Klasse nicht immer entscheidend, sondern auch die Kasse.”

Andreas Reiners

Steelers gewinnen auch gegen Eispiraten

Steelers wieder in der Spur. Wie bereits beim überzeugenden Auswärtssieg am vergangenen Freitag in Bad Tölz, konnte Interims-Trainer Marc St-Jean beim gestrigen Spiel gegen die Eispiraten Crimmitschau auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit 4:0 (2:0 / 1:0 / 1:0) schickten die Bietigheimer die Eispiraten wieder nach Hause und dürfen so wieder an den Play-off-Plätzen schnuppern.

Spielbericht:

Zu Beginn des Spiels vor den 2.005 Zuschauern in der EgeTrans Arena tasteten sich beide Teams ab, von Torchancen war zu Beginn wenig zu sehen. Der Führungstreffer der Steelers resultierte in der fünften Spielminute aus einem Fehler der Eispiraten und dem entschlossenen Nachsetzen von Benjamin Zientek. Nach Bullygewinn von Lukas Laub schlug Ole Olleff über die Scheibe, Benjamin Zientek schnappte sich das Spielgerät und schoss zum 1:0 ins lange Eck ein – keine Chance für Michael Bitzer im Tor der Eispiraten. In den Folgeminuten neutralisierten sich beide Teams, ehe die Gäste nach 14 Minuten ein leichtes offensives Überwasser bekamen. Hier scheiterten die Westsachsen aber am prächtig aufgelegten Stephon Williams zwischen den Pfosten der Steelers. Mitten in diese gute Phase der Gäste schlugen die Steelers eiskalt zu. Tim Schüle brachte die Scheibe aus dem eigenen Drittel nach vorne, behielt die Übersicht und passte auf dem im Slot lauernden Freddy Cabana. Der Stürmer blieb vor Michael Bitzer ruhig und schob den Puck durch die Beine des Goalies zum 2:0 ein. Zu spielen waren da noch 62 Sekunden. Brett Breitkreuz verpasste den Doppelschlag nur wenige Augenblicke später, so dass es mit der Zwei-Tore-Führung in die erste Pause ging.

Auch im zweiten Drittel sah das Bild auf dem Eis ähnlich aus. Beide Teams mit Möglichkeiten, doch es fehlte das letzte Quäntchen um ein Tor erzielen. Beide Goalies taten mit guten Saves ihr Übriges dazu. Exakt nach 28 Minuten führte ein schöner Angriff zum 3:0. Dennis Swinnen spielte schön auf Lukas Laub, der den in der Mitte durchgestarteten Benjamin Zientek bediente. Der Stürmer ließ sich diese Chance nicht nehmen und schnürte seinen Doppelpack. In Überzahl hatten die Steelers dreimal die Möglichkeit zu erhöhen, doch ein Tor wollte nicht gelingen. Auf der anderen Seite kamen die Eispiraten auch zu Chancen, doch entweder man zielte zu ungenau oder Stephon Williams war im Weg. Der Treffer von Benjamin Zientek blieb der einzige im Mittelabschnitt.

Im letzten Abschnitt versuchten die Gäste nochmals alles um zurück ins Spiel zu kommen, doch die Ellentaler spielten in der Defensive weiter sehr kompakt und hatten in der 52. Minuten auch das nötige Glück, dass die Eispiraten nach einem gut rausgespielten Angriff nicht zum ersten Treffer kamen. Die endgültige Entscheidung gab es in der 59. Minute. Freddy Cabana setzte an der blauen Linie Niki Goc in Szene, dieser täuschte seinen Schuss nur an und spielte weiter auf Tim Schüle. Der Verteidiger traf per Direktschuss zum 4:0-Endstand.

Nach vier Niederlagen in Serie war das vergangenen Wochenende Balsam für die Steelers-Seele. Neben den überzeugenden Auftritten schaffte man es auch in beiden Spielen ohne Gegentreffer zu bleiben, was einem Stephon Williams und all seinen Vorderleuten zu verdanken ist. Nun gilt es den Fokus auf den kommenden Freitag zu legen, wenn um 20:00 Uhr die Löwen Frankfurt zu Gast in der EgeTrans sein werden.

Stuttgart verliert in Sandhausen

Herber Rückschlag für den VfB Stuttgart. Trotz drei vermeintlicher Tore von Mario Gomez, die jedoch allesamt aufgrund knapper Abseitsstellungen nicht zählten, muss sich der VfB beim SV Sandhausen mit 1:2 geschlagen geben. Die Sandhäuser feierten ihren ersten Sieg überhaupt gegen den VfB.

Ausgangslage

Am 15. Spieltag trafen die beiden baden-württembergischen Vereine zum dritten Mal in einem Ligaspiel aufeinander. In den beiden Begegnungen der Zweitligasaison 2016/2017 hatte sich der VfB jeweils nach einer 1:0-Halbzeitführung am Ende mit 2:1 gegen den SV Sandhausen durchgesetzt.

Mit einem ebenso verdienten wie wichtigen 3:0-Sieg im Derby gegen den Karlsruher SC hatte das Team von VfB Cheftrainer Tim Walter eine starke Reaktion auf die 0:1-Auswärtsniederlage beim VfL Osnabrück gezeigt und den zweiten Heimsieg in Serie geholt. Vor dem Duell in Sandhausen verbuchte die Mannschaft mit dem Brustring 26 Punkte, belegte damit den dritten Platz und hatte die Chance, mit einem Auswärtssieg mit dem Hamburger SV punktemäßig gleichzuziehen.

Das gastgebende Team von SVS-Cheftrainer Uwe Koschinat war in den vergangenen vier Spielen ungeschlagen geblieben. Mit einem 3:2-Heimsieg gegen Greuther Fürth und einem Punktgewinn bei der bis zu diesem Zeitpunkt erstplatzierten Arminia aus Bielefeld hatte der SV Sandhausen seine aufsteigende Form zuletzt untermauert und belegte vor dem 15. Spieltag mit 18 Punkten den neunten Platz.

Personal

Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg im Derby vor einer Woche musste VfB Cheftrainer Tim Walter seine Startformation auf einer Position verändern. Für den gesperrten Kapitän Marc Oliver Kempf rückte Nathaniel Phillips an die Seite von Holger Badstuber in die Innenverteidigung. Dauerbrenner Pascal Stenzel führte die Mannschaft mit dem Brustring als Kapitän aufs Feld.

Auf der Gegenseite ging Sandhausens Cheftrainer Uwe Koschinat mit derselben Startelf ins Rennen wie vor einer Woche beim 1:1 im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld.

Während aufseiten des VfB Philipp Förster auf seinen vorherigen Verein traf, für den er am fünften Spieltag an selber Stelle letztmals aufgelaufen war, stand mit Besar Halimi auf Sandhäuser Seite ein ehemaliger VfB Akteur in der Startelf, der in der Saison 2013/2014 14 Drittligaspiele im Trikot mit dem Brustring bestritt.

Spielverlauf
1. Minute Der VfB erwischt einen denkbar schlechten Start und muss nach nicht einmal einer Minute den 0:1-Rückstand hinnehmen. Nach einer Flanke von rechts köpft Kevin Behrens zunächst an die Latte. Der Abpraller landet bei Aziz Bouhaddouz, dessen Schuss aus kurzer Distanz noch abgefälscht wird und für VfB Keeper Gregor Kobel unhaltbar im Tor landet.
10. Minute Nach einem schönen Pass in die Tiefe von Philipp Förster trifft Mario Gomez zum vermeintlichen Ausgleich ins rechte Eck. Doch der Treffer zählt aufgrund einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht. Nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten bleibt Schiedsrichter Harm Osmers bei seiner Entscheidung.
24. Minute Nach einer Ecke von Besar Halimi machen Gerrit Nauber und Kevin Behrens den Ball am zweiten Pfosten noch einmal scharf. Erneut kommt Aziz Bouhaddouz im Getümmel an die Kugel und trifft zum 2:0 ins linke Eck.
25. Minute Philipp Förster bringt eine scharfe Hereingabe von links vor die Abwehrkette, die für Nicolas Gonzalez im rechten Strafraum einen Tick zu steil gerät. Der 21-jährige argentinische Stürmer kommt zwar mit dem langen Bein an den Ball, bekommt die Kugel aber nicht auf das Tor von SVS-Keeper Martin Fraisl.
33. Minute Der VfB ist über weite Strecken spielbestimmend und erarbeitet sich von Minute zu Minute mehr Chancen auf den Anschlusstreffer. Nach einer guten halben Stunde haben Gonzalo Castro und kurz darauf Santiago Ascacibar gute Schusschancen. Doch bei beiden Spannschüssen reißt Martin Fraisl gerade noch die Fäuste hoch und kann klären.
45+3. Minute Kurz vor dem Pausenpfiff trifft erneut Mario Gomez zum vermeintlichen 1:2-Anschlusstreffer – diesmal mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus kurzer Distanz. Doch erneut wird das Tor unter Zuhilfenahme der kalibrierten Abseitslinie nicht gegeben.
58. Minute Wataru Endo testet Sandhausens Keeper Martin Fraisl mit einem Distanzschuss, der jedoch knapp rechts vorbeigeht.
70. Minute Nach einer Ecke von links chippt Philipp Förster den Ball von der rechten Strafraumkante erneut in die Gefahrenzone, doch die Kugel landet nicht im, sondern auf dem Tornetz.
71. Minute Es ist wie verhext am heutigen Nachmittag in Sandhausen! Vor allem für Mario Gomez. Der Offensivroutinier macht alles richtig und schiebt den Ball abermals an SVS-Keeper Martin Fraisl vorbei ins kurze Eck. Doch einmal mehr zählt der vermeintliche Anschlusstreffer nicht, da Mario Gomez zuvor einen Schritt im Abseits stand.
79. Minute Im rechten Strafraum setzt sich der eingewechselte Silas Wamangituka im Laufduell durch, trifft aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
89. Minute Silas Wamangituka verwandelt einen Handelfmeter zum 1:2 für den VfB ins linke Eck! Zuvor hatte Schiedsrichter Harm Osmers einen Hinweis des Video-Assistenten erhalten und daraufhin auf Handspiel des eingewechselten Tim Kister beim Volleyschuss von Hamadi Al Ghaddioui entschieden.
90+3. Minute Nach einer Flanke von rechts hat Hamadi Al Ghaddioui die große Chance auf den Ausgleich. Doch der 29-jährige VfB Stürmer will aus spitzem Winkel in den Rückraum ablegen, statt zu schießen. Zwei Minuten später zieht Silas Wamangituka von halbrechts noch einmal ab, aber Martin Fraisl kann den Schuss entschärfen.

VfB Cheftrainer Tim Walter:

In den ersten 20 Minuten waren wir nicht griffig genug und geraten über zwei Standards in Rückstand. Gerade bei den Standardsituationen haben wir schlecht verteidigt. Das hat mit Aufmerksamkeit und Wachheit zu tun. Da waren wir einfach schläfrig, auch wenn wir ansonsten wieder nicht viele Chancen des Gegners zugelassen haben. Dann rennen wir an und werfen alles nach vorne, aber machen den Anschluss leider viel zu spät.

Fazit

Trotz drückender Überlegenheit, zahlreicher Chancen und gleich drei vermeintlicher, letztlich aber nicht gültiger Treffer von Mario Gomez muss die Mannschaft mit dem Brustring eine Woche nach dem Derbysieg im baden-württembergischen Duell beim SV Sandhausen einen Rückschlag hinnehmen. Nach der frühen Führung der Hausherren in der ersten Minute zeigte sich der VfB unbeeindruckt. Es entwickelte sich ein über weite Strecken einseitiges Spiel auf das Tor von SVS-Keeper Martin Fraisl, der jedoch gut aufgelegt war und die durchaus guten Chancen der Gäste ein ums andere Mal entschärfte. Der vermeintliche Ausgleich von Mario Gomez nach zehn Minuten zählte nicht, sodass Sandhausens Aziz Bouhaddouz seine zweite Chance zum 2:0 nutzen konnte. Das Team von Tim Walter verpasste es insbesondere in Person von Mario Gomez zwei weitere Male denkbar knapp, den 1:2-Anschluss herzustellen. Der überfällige Anschlusstreffer sollte erst durch einen Handelfmeter von Silas Wamangituka in der 89. Minute und somit zu spät fallen, um aus Sandhausen etwas Zählbares mitzunehmen.

EM 2020: DEUTSCHLAND TRIFFT AUF FRANKREICH UND PORTUGAL

Die EM-Gruppen stehen: Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der paneuropäischen Endrunde 2020 in der Vorrundengruppe auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und den Sieger aus den Playoffs der Liga A oder, falls sich Rumänien dort durchsetzen sollte, der Liga D. Das ergab die Auslosung heute Abend in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw wird ihre Gruppenspiele am 16., 20. und 24. Juni in der Allianz Arena in München bestreiten. Zunächst geht es gegen die Franzosen, dann gegen Portugal und zum Abschluss gegen den noch zu ermittelnden Gruppengegner, der jedoch noch unklar ist. Gleich sieben Optionen gibt es noch.

So sehen die EM-Gruppen aus

Gruppe A: Türkei, Italien, Wales, Schweiz

Gruppe B: Dänemark, Finnland, Belgien, Russland

Gruppe C: Niederlande, Ukraine, Österreich, Playoff-Sieger Liga A oder D

Gruppe D: England, Kroatien, Playoff-Sieger Liga C, Tschechische Republik

Gruppe E: Spanien, Schweden, Polen, Playoff-Sieger Liga B

Gruppe F: Playoff-Sieger Liga A oder D, Portugal, Frankreich, Deutschland

Steelers brechen beim 5:0 gegen Tölz den Bann

Am gestrigen Freitagabend waren die Steelers zu Gast bei den Tölzer Löwen. Trainer Marc St-Jean konnte dabei erstmals auf den gesamten Kader zurückgreifen, denn Kapitän Niki Goc gab nach gut zwei Monaten sein Comeback auf dem Eis. Im Tor startete Stephon Williams. Mit ein wenig Verspätung sorgten ca. 250 Steelers-Fans für tolle Stimmung im Gästeblock.

Was ein Beginn in der wee-Arena – zuerst hatten die Steelers durch Brett Breitkreuz und Tim Schüle die Führung auf dem Schläger, im Anschluss rettete Stephon Williams spektakulär, nachdem er zuvor bei einem Ausflug in höchster Not klären musste. Wegen Hakens musste in der vierten Minute Niki Goc in die Kühlbox. Glück, dass die Hauptschiedsrichter Patrick Altmann und Florian Feistl keinen Strafschuss gaben. Das Penaltykilling hielt dem Tölzer Druck stand und es blieb beim 0:0. Ein toller Angriff über Eric Stephan und Matt McKnight landete bei Alex Preibisch, der am langen Pfosten Silo Martinovic zum 1:0 überwinden konnte. Nur 41 Sekunden später stand es 2:0 – Tim Schüle setzte bei einem Konter Benjamin Zientek in Szene und dieser lochte unters Dach ein. In der 10. Minute musste mit Max French der erste Tölzer raus, auch ihn traf es wegen Hakens.  Direkt am Bully musste der zweite runter, denn Philipp Schlager stellte Benjamin Zientek ein Bein und es gab doppelte Überzahl. Diesen Platz nutzte Tim Schüle aus und traf mit einem präzisen Schuss in Kreuzeck zum 3:0! Noch über eine Minute Powerplay waren im Anschluss noch zu spielen, doch es passierte nichts mehr. Die Buam drängten auf das erste Tor, Stephon Williams hielt stark dagegen. Fünf Minuten vor der ersten Sirene kamen auch die restlichen Steelers-Fans in den Block und drückten wie die Jungs unten aufs Gas. 2:32 Minuten vor Schluss des ersten Drittels erhielt Freddy Cabana eine 2+2 Strafe wegen Beinstellens und „Beschimpfung“ von Offiziellen. Auch davon ließen sich die Schwaben nicht beirren und Matt McKnight schickte Alex Preibisch auf die Reise, der zum 4:0 in Unterzahl traf. Die Hausherren hatten durch Max French die große Möglichkeit zum ersten Treffer, doch Stephon Williams packte einen monstersave aus, so dass es mit der 4:0-Führung in die Kabine ging.

Mit noch 1:29 Minuten Unterzahl starteten die Ellentaler in den Mittelabschnitt und konnten diese schadlos überstehen. Eine Schrecksunde gab es in der 24. Minute, als Silo mit seinem eigenen Verteidiger zusammenprallte und auf dem Eis liegen blieb – nach kurzer Pause ging es für ihn weiter. In den Folgeminuten rannen die Hausherren an, Bietigheim verteidigte geschickt und setzte gute Konter. Nach 35 Minuten gab es das nächste Überzahl für die Tölzer, nachdem Brett Breitkreuz wegen eines Checks gegen den Kopf von Christoph Kiefersauer 2+10 Strafminuten erhielt. Die Steelers standen defensiv gut und ließen keine gefährlichen Situationen zu. Kein Team konnte einen Treffer erzielen, es blieb somit beim Vier-Tore-Vorsprung.

Die Tölzer wollten von Beginn an des letzten Drittels zeigen, dass noch was geht und Tyler McNeely hatte bei seinem Pfostentreffer nach wenigen Sekunden Pech und Max French scheiterte kurz darauf an Stephon Williams. In der 44. Minute gab es das vierte Überzahl für die Tölzer, da Benjamin Hüfner ein Stockschlag unterlief.  In diesem klaute sich Benjamin Zientek die Scheibe und lief zusammen mit Lukas Laub allen davon. Letztgenannter scheiterte im ersten Versuch an Silo, Benjamin Zientek setzte nach und markierte den zweiten Unterzahltreffer – 5:0! Die Stimmung bei den Gäste-Fans überragend und sie wäre noch besser, wenn Alex Preibisch gleich den dritter Shorthander nachgelegt hätte, doch Silo hielt gut. Auf der anderen Seite zeigte Stephon Williams seine Extraklasse gegen Tyler McNeely und Timo Gams. Gegen Libor Dibelka legte er in der 53. Minute eine weitere Zauberparade nach. Drei Minuten vor der Schlusssirene durften die Steelers nochmal in Überzahl ran. Am Endergebnis änderte sich jedoch nichts und somit konnten die Steelers nach vier Niederlagen in Serie wieder ein Erfolgserlebnis feiern und dabei die zehn Spiele andauernde Siegesserie der Löwen beenden.

Für Trainer Marc St-Jean war es der erste Sieg seiner noch jungen Trainerkarriere, den er an einem Ort feierte, der für ihn viel bedeutet. Als Spieler verbrachte er zwei Jahre in Bad Tölz und sein Sohn wurde dort geboren – nun gibt es einen dritten Grund, der immer mit ihm verbunden sein wird.

Derby-Niederlage: Bietigheim verliert auch gegen Heilbronn

Nächste Niederlage in der DEL2 der Bietigheim Steelers gegen die Falken. Im Derby gegen Heilbronn hatten die Mannen aus dem Ellental mit 4:7 das Nachsehen. Steelers stehen jetzt auf Tabellenplatz 9. Die Falken dagegen verbessern sich auf Platz 2. Chef-Trainer Marc St-Jean ist weiterhin ohne Sieg.

Spielbericht:

Derbytime im Ellental – am gestrigen Abend kam es vor 3875 Zuschauern in der Ege-Trans-Arena zum Nachbarschaftsduell gegen Heilbronn. Für die Falken aus Heilbronn unter Trainer Alexander Mellitzer läuft die Saison des Tabellendritten bislang äußerst positiv und nach dem 6-Punkte-Wochenende war klar, dass die Falken nicht ohne einen Siege die Ege-Trans-Arena verlassen wollten. Für die Steelers mit Coach Marc St.-Jean auf der anderen Seite eine gute Gelegenheit nach dem Trainer-Wechsel endlich einen wichtigen Dreier zu holen. Im unveränderten Team der Stählernen wurde mit Stephon Williams zwischen den Pfosten begonnen.

Dann ging es auch gleich los, beide Fanlager machten richtig Stimmung und die erste Chance erhielt Tim Schüle, als er nach einem Onetimer Matthias Nemec zum Ausfahren der rechten Schiene zwang, um so einen Scheibeneinschlag zu verhindern. Aber auch Stephon Williams musste sich nach einem Schuss von Alexander Nikiforuk mächtig strecken. Die Gäste mit sehr aggressivem Forechecking, so dass ein kontrollierter Spielaufbau bei den Hausherren nur selten gelang. Nach knapp 90 Sekunden die erste Strafe für beide Seiten, als Derek Damon und Benjamin Hüfner aneinander gerieten und jeweils wegen unnötiger Härte zuschauen durften. Die Falken investierten viel und belohnten sich mit einem Doppelschlag in der 4. Spielminute, als Derek Damon zum 1:0 zunächst für die Unterländer vollstreckte und nur 27 Sekunden später nach einem Fehler der Steelers Ian Brady sich die Scheibe schnappte und zur 2:0-Führung erhöhte. Auf der anderen Seite nun die Ellentaler dicht am Anschluss dran, als die Scheibe von Freddy Cabana nur knapp am Tor vorbeirutschte. Kurz darauf lieferte Freddy Cabana eine Vorlage in den Torraum der Falken und Norman Hauner schaffte es im dichten Gewühl nicht die Scheibe nach vorne ins Falkentor zu schieben. Kurz darauf versuchten sich Alex Preibisch und Brett Breitkreuz und scheiterten an Matthias Nemec. Die Steelers drauf und dran an einem Treffer, aber diesen erzielte der Heilbronner Derek Damon (18.). Die Steelers trotzten dem Rückstand, erneut versuchte es Freddy Cabana und Endstation war wieder bei Matthias Nemec. Als noch 62 Sekunden auf der Anzeigetafel standen scorten die Gäste erneut, diesmal war es Alexander Nikiforuk, der zum Zwischenstand von 4:0 aus Sicht der Käthchenstädter einnetzte.

Im Mittelabschnitt nahm Marc St. Jean Stephon Williams für Cody Brenner vom Eis. Die Steelers kamen wie verwandelt aus der Kabine und drängten die Falken in ihr Drittel – Freddy Cabana erkämpfte sich die Scheibe und Rene Schoofs drückte diese mit Willen über die Torlinie zum wichtigen 1:4 Anschlusstreffer (21.). Die Antwort der Heilbronner ließ nicht lange auf sich warten: Dylan Wruck traf in der 26. Minute zum 5:1. Aber auch die Ellentäler gaben nicht auf, jedoch scheiterten Norman Hauner, Alex Preibisch, Brett Breitkreuz und Benjamin Hüfner am starken Matthias Nemec. Nachdem Derek Damon nur den Pfosten traf gab es kurz darauf den Videobeweis auf der anderen Seite, als Brett Breitkreuz ebenfalls nur den Pfosten traf. So blieb es nach dem 2. Drittel beim Spielstand von 1:5.

Im Schlussabschnitt bäumten sich gegen die drohende Niederlage auf, aber es klingelte im Steelersgehäuse – erneut traf Derek Damon, diesmal zum 1:6 (46.). Es kam noch schlimmer, als Michael Klein und Sascha Westrich nur 2 Minuten später erneut den Videobeweis bemühten und auf Tor für Ian Brady zum 1:7 entschieden. Die Falken schon siegessicher und ließen die Steelers gewähren. Die erste sich ergebende Chance nutze dann gleich Benjamin Zientek zum 2:7 (50.). Kurz darauf gab es wegen Beinstellen eine Strafe gegen Marcus Götz und hier klappte das Überzahlspiel. Nachdem Lukas Laub mit einem Hammer an Matthias Nemec scheiterte lief die Scheibe von Brett Breitkreuz zu Matt McKnight und der vollendete zum 3:7 (53.). Als Tim Miller und Brett Breitkreuz aus der Kühlbox zurück auf die Eisfläche durften schlug die Scheibe ein weiteres Mal im Heilbronner Gehäuse zum Einstand von 4:7 ein – der Torschütze war Matt McKnight.

Spieler des Abends wurde der Falke Derek Damon und Matt McKnight.

Am Freitag reisen die Steelers nach Bad Tölz – Spielbeginn gegen die Löwen ist um 19.30 Uhr.

Ralf Endres / red