Stuttgart weiter mit weißer Weste: Sieg gegen Bochum

Drittes Heimspiel, drittes 2:1

Das Team von Cheftrainer Tim Walter gewinnt auch sein drittes Heimspiel der Saison. Beim Erfolg gegen den VfL Bochum holt es sich auch dank einer Steigerung in der zweiten Hälfte einen verdienten Sieg.

Ausgangslage:

Da das Heimspiel gegen den VfL Bochum den Abschluss des fünften Spieltags bildete, waren am Wochenende zwei Konkurrenten am VfB vorbeigezogen. Daher stand das Team von Tim Walter, das seine beiden bisherigen Heimspiele der Saison gegen Hannover 96 und den FC St. Pauli jeweils 2:1 gewonnen hatte, vor dem Montagsspiel auf Rang fünf – konnte sich aber mit dem dritten Heimsieg auf Platz zwei verbessern.

Die Bochumer holten in den ersten vier Spielen zwei Punkte, indem sie in den beiden Heimspielen gegen den SV Wehen Wiesbaden und Arminia Bielefeld jeweils 3:3 gespielt hatten. Auswärts gab es zwei Niederlagen. Nach der Beurlaubung von Trainer Robin Dutt hatte zu Beginn der vergangenen Woche ein Dreigespann, bestehend aus den bisherigen Co-Trainern Heiko Butscher und Oliver Barth sowie Torwarttrainer Peter Greiber, die Mannschaft interimsweise übernommen und stand beim Spiel in Stuttgart in der Verantwortung.

Personal:

Tim Walter nahm im Vergleich zur Startelf beim 0:0 in Aue am vergangenen Spieltag drei Veränderungen vor. So begann auf der linken Abwehrseite Emiliano Insua für Borna Sosa, der in Aue die gelb-rote Karte gesehen hatte und diesmal gesperrt war. Zudem lief ein neues Sturmduo auf: Hamadi Al Ghaddioui und Silas Wamangituka anstelle von Nicolas Gonzalez und Mateo Klimowicz, die beide zunächst auf der Bank Platz nahmen. Dort saßen bei Spielbeginn auch Mario Gomez und Orel Mangala, die nach auskurierten Verletzungen in den Kader zurückkehrten.

Bei den Gästen veränderten die Verantwortlichen die Anfangsformation im Vergleich zu der beim jüngsten 3:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden auf zwei Positionen. So liefen in der Defensive diesmal der erst kürzlich von Celtic Glasgow verpflichtete Cristian Gamboa und Jordi Osei-Tutu auf. Sie ersetzten in der Startelf Armel Bella Kotchap und Milos Pantovic.

Spielverlauf
4. Minute Die erste Chance des Spiel hat der VfB: Am Ende einer tollen Kombination im Mittelfeld kommt der bis in den gegnerischen Strafraum aufgerückte Holger Badstuber an den Ball und flankt ihn in die Mitte zu Nathaniel Phillips. Der Innenverteidiger zieht aus elf Metern halbrechter Position volley ab – der Ball geht jedoch links am Tor vorbei.
16. Minute Der VfB hat das Spiel in der Anfangsphase im Griff, kann die Bochumer weit vom eigenen Strafraum weghalten – und kommt in der 16. Minute zur nächsten guten Möglichkeit: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld geht es blitzschnell. Gonzalo Castro spielt zu Daniel Didavi, der den Ball in den Strafraum zu Philipp Klement bringt. Philipp Klement zieht aus 13 Metern ab, sein Schuss verfehlt aber um Zentimeter das Tor.
19. Minute Die Führung für den VfB: Philipp Klement bedient mit einem herrlichen Diagonalpass von der Mittellinie Daniel Didavi auf der linken Seite. Der VfB Profi nimmt den Ball an der Strafraumgrenze perfekt in Laufrichtung mit und zieht dann aus 13 Metern ab. Der Ball zappelt im Netz.
23. Minute Gregor Kobel verhindert mit einer Glanzparade den Ausgleich. Bei Bochums erster Chance des Spiels setzt sich Silvere Ganvoula nach einem weiten Pass in die Spitze im Duell gegen Nathaniel Phillips durch und schießt von der Strafraumgrenze flach aufs linke Eck. Der VfB Keeper taucht jedoch ab und kann den Ball zur Ecke lenken.
26. Minute Der nächste gute Angriff des VfB, an dessen Ende diesmal Philipp Klement aus 19 Metern frei zum Schuss kommt. VfL-Schlussmann Manuel Riemann kann den Ball jedoch parieren.
29. Minute Bochums Jordi Osei-Tutu kann durch massiven Körpereinsatz im Mittelfeld den Ball erobern und passt ihn sofort in die Spitze zu Silvere Ganvoula. Der Gästestürmer dringt in den VfB Strafraum ein und kommt zum Abschluss. Er schießt den Ball jedoch ganz knapp am Tor vorbei. Nur drei Minuten später sind es wieder diese beiden Bochumer, die für Gefahr sorgen. Diesmal setzt Silvere Ganvoula Jordi Osei-Tutu in Szene, dessen Schuss allerdings Gregor Kobel abwehrt.
33. Minute Doppelchance für den VfB: Gonzalo Castro ist auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum zu Daniel Didavi. Dessen Volleyschuss kann Manuel Riemann parieren. Weil der VfB Profi bei seiner Flanke gefoult wurde, gibt es Freistoß an der Grundlinie auf der rechten Seite. Hierbei bringt wieder Gonzalo Castro den Ball hoch in die Mitte, wo Hamadi Al Ghaddioui zum Kopfball kommt, aber knapp übers Tor köpft.
40. Minute Der Ausgleich der Gäste: Danny Blum bringt einen Eckball in den VfB Strafraum zu Silvere Ganvoula. Der Bochumer Stürmer hat zu viel Platz. Er nimmt den Ball an und schießt ihn dann platziert zum 1:1 ins Tor.
48. Minute Der zur Halbzeitpause für Hamadi Al Ghaddioui eingewechselte Nicolas Gonzalez erzielt mit seinem zweiten Ballkontakt die erneute VfB Führung! Am Ende eines gelungenen Kombinationsspiels passt Gonzalo Castro den Ball im Strafraum zu Nicolas Gonzalez. Der VfB Stürmer nimmt ihn auf der rechten Seite an, legt ihn sich einmal kurz vor und hämmert ihn dann aus neun Metern ins lange Eck in den Winkel.
58. Minute Die nächste gute Chance für den VfB: Nach einem Zuspiel von Philipp Klement ist Daniel Didavi auf der linken Seite durch, stürmt Richtung Grundlinie und bringt dann den Ball scharf in die Mitte vors Gästetor. Dort kommt Nicolas Gonzalez nicht richtig an den Ball und kann ihn nur mit der Fußspitze Richtung Tor bringen. Der Ball geht knapp am Tor vorbei. Kurz darauf verfehlt
64. Minute Der VfB steht seit der Halbzeitpause hinten wieder deutlich besser, lässt nichts zu und hat selbst die nächste Chance des Spiels. Im Anschluss an einen Freistoß kommt Daniel Didavi an der Strafraumgrenze zum Schuss, der Ball fliegt jedoch knapp am Tor vorbei.
80. Minute Mit einer Blitzreaktion verhindert Gregor Kobel den erneuten Ausgleich. Denn bei der ersten Chance der Gäste im zweiten Durchgang wird es gefährlich. Der eingewechselte Milos Pantovic ist auf der linken Seite durch und bringt den Ball in die Mitte zu Silvere Ganvoula. Der Bochumer Stürmer kommt zwar am Fünfmeterraum zum Abschluss, bringt den Ball allerdings nicht platziert genug aufs Tor. Gregor Kobel reißt die Arme hoch und fängt den Ball.

Fazit:

Drittes Heimspiel, dritter Sieg – und der ist durchaus verdient. Denn der VfB startete gut in die Partie und erspielte sich über die gesamte Spielzeit hinweg immer wieder gute Torchancen. Zwar hatte die Mannschaft von VfB Cheftrainer Tim Walter von Mitte der ersten Hälfte bis zur Halbzeitpause gegen die schnellen Bochumer Offensivkräfte ihre Mühen, nach dem Seitenwechsel standen die Jungs aus Cannstatt in der Defensive allerdings wieder deutlich besser und ließen im zweiten Durchgang lediglich eine ernste Chance der Gegner zu. Diese machte Torhüter Gregor Kobel mit einem tollen Reflex zunichte. Auf der anderen Seite bewiesen Daniel Didavi und Nicolas Gonzalez ihre ganze Klasse und sicherten ihrer Mannschaft mit zwei sehenswerten Toren den Erfolg.

Philipp Förster wechselt zum VfB

Der Mittelfeldspieler wechselt mit sofortiger Wirkung vom Ligakonkurrenten SV Sandhausen zum Klub aus Bad Cannstatt. Er unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2023. Philipp Förster ist kein Unbekannter auf dem VfB Clubgelände. Bereits in der Jugend trug der heute 24-Jährige von 2010 bis 2014 das Trikot mit dem roten Brustring.

Im Sommer 2012 erreichte er mit seinen U17-Teamkollegen das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Nach weiteren Karrierestationen beim SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Nürnberg läuft der Mittelfeldspieler seit 2017 für den SV Sandhausen auf. Für den SVS bestritt Philipp Förster bisher 65 Partien in der 2. Bundesliga (zehn Tore).

VfB Sportdirektor Sven Mislintat: „Wir freuen uns sehr, mit Philipp einen Spieler, der Teile seiner Nachwuchslaufbahn beim VfB verbracht hat und auch im VfB Internat gelebt hat, zurück zum VfB zu holen. Mit Philipp bekommen wir einen sehr hungrigen, physisch robusten und spielstarken Mittelfeldspieler für unser Projekt Wiederaufstieg hinzu.“

Handballerinnen gewinnen den HBF-Supercup

Der Deutsche Meister und Champions League-Teilnehmer SG BBM Bietigheim holt den ersten Titel der noch jungen Saison und kann sich nach einer spannenden Partie und dem Endergebnis von 27:26 (10:12), zum zweiten Mal nach 2017, verdient HBF-Supercup-Sieger nennen. In einem packenden Match setzte sich das Team von SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen am Ende hauchdünn, aber verdient, gegen den Pokalsieger Thüringer HC durch.

Vor dem Anpfiff erhielt die deutsche Torhüterinnenlegende Clara Woltering unter tosendem Applaus der 1502 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena aus den Händen des HBF-Vorsitzenden Andreas Thiel den ersten HBF-Award für ihre einzigartige Karriere überreicht.

In Gedenken an den verstorbenen Ausnahmetorhüter und Tussem Essen-Ikone Stefan Hecker, der bereits in der vergangenen Woche im Alter von 60 Jahren verstarb, wurde die Partie nach dem Anpfiff unterbrochen. Die nicht enden wollende, würdevolle „Applaus-Minute“ war der Beginn eines emotionalen Handballspiels.

Auf Seiten der gastgebenden Bietigheimerinnen fehlten verletzungsbedingt Rückraumspielerinn Anna Loerper sowie Linksaußen Fie Woller. Es war ein nervöser Beginn beider Teams in dieses erste Pflichtspiel der Saison 2019/20. Der THC ging durch Nationalspielerin Emily Bölk in Führung. Laura van der Heijden egalisierte aus dem Rückraum. Doch die Thüringerinnen legten zwei Treffer zum 1:3 aus Bietigheimer Sicht nach. Nach 9 Minuten nahm SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen seine erste Auszeit, bei dessen Truppe in der Offensive noch zu viele Fehler erlaubte. 

Im weiteren Verlauf des ersten Durchganges konnten sich die Torhüterinnen auf beiden Seiten beweisen. 7:4 führte der Pokalsieger, als THC-Coach Herbert Müller in der 19. Minute seinerseits zur Auszeit bat. Fehlwürfe und technische Fehler bestimmten weiter den Verlauf, wobei die Gäste die bessere Chancenverwertung hatten. Die SG BBM lag zur Halbzeit mit 10:12 zurück.

 Im zweiten Durchgang war es der THC, der das erste Tor markierte. Auf Seiten der nun besser und fokussierter agierenden SG BBM antwortete die niederländische Nationalspielerin Laura van der Heijden mit drei beeindruckenden Treffern in Folge. 14:16 betrug der Spielstand nach 35 Minuten. Dann gab Bietigheim weiter Gas. Amelie Bergers Treffer zum 15:16 brachte den wichtigen Anschluss für Bietigheim, Antje Lauenroth ließ den Ausgleich folgen – Herbert Müller musste folgerichtig wieder die grüne Karte auf den Tisch legen. Nun stand auch das SG-Bollwerk um die überragende Torhüterin Dinah Eckerle. Kapitänin Kim Naidzinavicius besorgte per Siebenmeter die erste Führung für den Deutschen Meister zum 17:16. Die drei Tore-Führung besiegelte Maura Visser in der 45. Minute ebenfalls per Siebenmeter. Die SG-Fans in der MHPArena waren aus dem Häuschen. Thüringen steckte nicht auf und kam zwölf Minuten vor dem Ende auf 21:20 heran. Es war nun der erwartete Schlagabtausch auf Augenhöhe.

In der Crunchtime hatte der Deutsche Meister die Nase vorne und lag stets mindestens mit zwei Toren in Front. Eineinhalb Minuten vor Abpfiff kam erneute Spannung auf, als der THC den Anschluss zum 26:25 erzielte, zudem gab es zwei Minuten gegen Kim Naidzinavicius. Bietigheim blieb mit 27:26 vorne – es knisterte in der Arena. Bietigheim musste nun bis zum Ende in Unterzahl verteidigen. Die letzte Aktion des Spiels gehörte Emily Bölk und dem THC, die nach dem Abpfiff noch einmal die Chance auf den Ausgleich hatte, doch ihr Geschoss landete bei einem direkten Freiwurf am Gebälk. Damit war das Spiel zu Ende und die SG BBM Bietigheim verdienter Sieger des HBF-Supercup 2019!

Sommermärchen WM 2006: Anklage gegen “EX-DFB-Funktionäre”

Das OLG in Frankfurt am Main gab heute bekannt, dass das Sommermärchen auch in Deutschland doch vor Gericht kommt. Es bestehe bei insgesamt vier Angeklagten, darunter die ehemaligen Präsidenten des DFB, Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach, ein “hinreichender Tatverdacht”, so das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt/Main am Montag in einer Pressemitteilung.

Nach vorläufiger Bewertung liegt ein hinreichender Tatverdacht dafür vor, dass die vier Angeklagten im Zusammenhang mit der als Betriebsausgabe – Kostenbeteiligung FIFA-Gala 2006 – bezeichneten Rückzahlung eines Darlehens an den Fußballer F.B. in Höhe von 6,7 Mio. € im Jahr 2006 eine Steuerhinterziehung bzw. Beihilfe zur Steuerhinterziehung begangen haben, begründete das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) die Eröffnungsentscheidung mit dem gestern veröffentlichten Beschluss. Das Verfahren wird vor dem Landgericht Frankfurt am Main zu führen sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft den vier angeklagten ehemaligen Sportfunktionären Hinterziehung bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Jahr 2006 vor. Die Angeklagten sollen bewirkt bzw. daran mitgewirkt haben, dass in den genannten Steuererklärungen die Rückzahlung eines Privatdarlehens des Fußballers F.B. i.H.v. 6.7 Mio. € im Jahr 2005 zu Unrecht als Betriebsausgabe im Jahr 2006 ertrags- und steuermindernd verrechnet worden sei. Es sei zu Unrecht angegeben worden, dass es sich bei der Zahlung von 6,7 Mio. € des Organisationskomitees WM 2006 an die FIFA um eine Beteiligung des DFB an den Kosten einer FIFA-Gala 2006 gehandelt habe.

Das Landgericht hatte die Eröffnung des Hauptverfahrens aus tatsächlichen Gründen noch abgelehnt. Es fehle ein hinreichender Tatverdacht für die angeklagten Taten, so die Begründung vom Landgericht.

Nach Angaben des OLG in Frankfurt drohen den Angeklagten bis zu fünf Jahren Haft oder Geldstrafen.

 

Heimniederlage: SG BBM landet hart zum Saisonstart

Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim ist hart in der 2. Liga gelandet. Die Schwaben eröffnen die Saison mit einer 18:27(9:15)-Niederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen und bleiben den 2249 Zuschauern in der EgeTrans Arena vieles schuldig. Die Lippestädter sind schon in Topform und knüpfen nahtlos an ihr herausragendes Pokalwochenende an.

„In wirklich allen Bereichen war Hamm heute besser, kein einziger Spieler hat heute einen halbwegs guten Tag erwischt“, analysierte ein sichtlich geknickter Hannes Jón Jónsson die Leistung seines Teams. „Woran es liegt, kann ich nicht sagen. Es war wohl mehr eine Kopfsache“, so der Bietigheimer Trainer.

Die Laune war auf der Gegenseite bei Kay Rothenpieler natürlich wesentlich besser: „Wir haben eine hervorragende Leistung abgerufen, da kann ich vor meiner Mannschaft nur den Hut ziehen. Wir haben 60 Minuten lang das Spiel kontrolliert.“ Bei den Westfalen scheint es vorzüglich zu laufen. Dem Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals, verbunden mit einem 31:21-Erfolg gegen Bundesligist GWD Minden, ließ der letztjährige Tabellenvierte die nächste Überraschung folgen. Die lag weniger im Sieg gegen Bietigheim als in dessen Deutlichkeit. Jónsson: „Gegen Hamm kann man verlieren, aber die die Art und Weise passt nicht zu uns.“

Schon in der Anfangsphase präsentierte sich Hamm-Westfalen wacher und führte schnell mit 0:4. Zwar schafften die Gastgeber, nachdem Christian Schäfer den Tor-Bann mit drei Treffern in Folge gebrochen hatte, den Anschluss. Aber spätestens nach dem 5:6 ging bei Hamm die Post ab. Während bei den auch spielerisch überzeugenderen Gästen nahezu jeder Wurf saß, zeichnete sich auf der Gegenseite ASV-Keeper Felix Storbeck mit einer Parade nach der anderen aus. Die Achse Mimi Kraus/Jonas Link war durch die stabile 6:0-Abwehr der Gäste neutralisiert. „Unser Torwart hat einen Sahnetag erwischt“, freute sich Rothenpieler. Die konsequente Folge war eine schnelle 6:11-Führung und das 9:15 beim Seitenwechsel.
Die zweite Hälfte war dann eine Sache des Selbstvertrauens, von dem Hamm-Westfalen die mächtig größere Portion in die EgeTrans Arena mitgebracht hatte. Bietigheims Versuche mit offensiven Deckungsvarianten und verschiedenen Konstellationen im Angriff beantwortete Hamm scheinbar mit Leichtigkeit. Das Fehlen der Torjäger Oliver Milde und Vyron Papadopoulos war kein Thema bei den Westfalen. Und dann springen die Bälle eben nicht an den Pfosten, wie reihenweise bei den Bietigheimer Wurfversuchen. Sondern prallen im Zweifelsfall auch mal an den Rücken der glücklosen SG BBM-Torhüter und dann in den Kasten.

In der 46.Minute baute Hamm erstmals die Führung beim 14:24 auf zehn Tore aus. Die Aufholjagd der Bietigheimer Handballer blieb aus, weil auf Treffer der SG BBM stets postwendend die Antwort des ASV folgte. Angesichts der Überlegenheit der Gäste wirkte die ausgeglichene Schlussviertelstunde schon fast wie Luftholen, in der der Bundesligaabsteiger zumindest eine zweistellige Niederlage noch verhindern konnte.
„Wir sind alle am Boden“, beschrieb Hannes Jón Jónsson die Gemütslage in der Bietigheimer Kabine nach dem Schlusspfiff. „Auf uns wartet viel Arbeit. Am Freitag in Konstanz muss alles anders sein als heute.

Bernhard Gaus

Aufstellung:

SG BBM Bietigheim: Müller, Maier; Schäfer (5/2), Asmuth (3), Rentschler (2), Dahlhaus (2), Link (1), Kraus (1/1), Emanuel (1), Döll (1), Trost (1), Öhler (1), Rønningen, Fischer, Marčec, Boschen.
ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Krechel; Huesmann (7/5), Krings (6), Franke (4), Lex (3), Südmeier (2), von Boenigk (2), Brosch (1), Spiekermann (1), Stavast (1), Fuchs, Rubino Fernandez, Schwabe, Pretzewofsky.

Nullnummer gegen Erzgebirge Aue: Sosa sieht Rot

Die Elf von Cheftrainer Tim Walter ist im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue zwar die spielbestimmende Mannschaft und kommt auch nach dem Platzverweis gegen Borna Sosa (67. Spielminute) zu Torchancen. Am Ende bleibt es aber beim 0:0. Trotz Unentschieden sind die Cannstatter zumindest bis morgen Tabellenführer. Aue belegt Platz drei.

Ausgangslage:

Vor Beginn des vierten Spieltags stand der VfB mit sieben Punkten aus den ersten drei Ligaspielen auf Rang zwei – punktgleich mit Tabellenführer Hamburger SV. Die Gastgeber, bei denen Anfang der Woche Co-Trainer Marc Hensel vom bisherigen Cheftrainer Daniel Meyer übernommen hatte und nun erstmals bei einem Pflichtspiel als Interimstrainer für die Mannschaft verantwortlich war, holten an den ersten drei Spieltagen sechs Punkte und lagen auf Rang fünf.

Personal:

VfB Cheftrainer Tim Walter veränderte seine Startformation im Vergleich zu der beim jüngsten 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli auf vier Positionen: Im Sturm spielten diesmal Nicolas Gonzalez und Mateo Klimowicz anstelle von Mario Gomez und Hamadi Al Ghaddioui von Anfang an. Zudem lief im Mittelfeld Philipp Klement für Santiago Ascacibar und in der Innenverteidigung Nathaniel Phillips für Marc Oliver Kempf auf. Während Hamadi Al Ghaddioui und Santiago Ascacibar auf der Bank saßen, hatten Mario Gomez und Marc Oliver Kempf beide wegen muskulärer Probleme die Reise ins Erzgebirge nicht angetreten.

Aues Interimstrainer Marc Hensel stellte seine Startelf im Vergleich zu der bei der jüngsten 1:3-Niederlage in Bielefeld ebenfalls auf vier Positionen um: So begannen diesmal in der Defensive Fabian Kalig und Sören Gonther sowie Mittelfeldspieler Clemens Fandrich und Stürmer Philipp Zulechner anstelle von Dominik Wydra, Filip Kusic, Florian Krüger und Pascal Testroet, die allesamt zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Spielverlauf
15. Minute In der Anfangsphase ist der VfB zwar deutlich mehr in Ballbesitz, kommt gegen die tiefstehenden Gastgeber aber nicht richtig bis in den Strafraum durch. Und so kann der FC Erzgebirge den ersten gefährlichen Torschuss des Spiels abgeben: Calogero Rizzuto nimmt einen langen Ball auf der linken Außenbahn an, läuft ein paar Schritte Richtung Mitte und zieht dann aus etwa 18 Metern ab. Sein Schuss geht knapp übers Tor.
20. Minute Die erste Chance des VfB ist eine richtig gute: Philipp Klement bringt den Ball zu Gonzalo Castro in den Strafraum, der ihn dort gegen mehrere Gegenspieler behauptet und schließlich flach für Mateo Klimowicz auflegt. Der junge VfB Profi hält aus knapp sieben Metern voll drauf, schießt dabei aber Aues Schlussmann Martin Männel an, von dem der Ball zur Ecke geht.
21. Minute Die Gastgeber können einen Eckball des VfB zwar klären, doch die Jungs aus Cannstatt holen sich sofort den Ball zurück. Und dann geht es schnell. Nach einer schönen Kombination mit Nathaniel Phililips zieht Pascal Stenzel aus 14 Metern flach ab. Aues Keeper Martin Männel taucht jedoch ins linke Eck ab und hält den Ball.
32. Minute Nach einer Flanke von Daniel Didavi in den Strafraum kann Aues Calogero Rizzuto den Ball per Kopf zwar aus dem größten Gefahrenbereich klären, aber nicht ganz aus dem Strafraum köpfen. Nicolas Gonzalez setzt nach und stürmt ebenso wie Calogero Rizzuto zum Ball. Der VfB Stürmer ist einen Tick früher am Ball, bevor er und Calogero Rizzuto zusammenprallen. Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet auf Abstoß.
44. Minute Der VfB ist weiterhin fast die ganze Zeit am Ball, kommt aber erst kurz vor dem Ende der ersten Hälfte zur nächsten Torchance – und die ist wieder eine richtig gute: Nach einem langen Ball von Borna Sosa auf den linken Flügel setzt sich Nicolas Gonzalez dort durch und bringt den Ball hoch an den Fünfmeterraum. Dort kommt Philipp Klement zum Kopfball, setzt den Ball aber knapp rechts am Tor vorbei.
52. Minute Die erste Strafraumszene des zweiten Durchgangs hat der VfB: Nach einem Pass von Gonzalo Castro zu Philipp Klement kommt der VfB Profi aus etwa zehn Metern zum Abschluss. Aues Dimitrij Nazarov kann den Schuss jedoch noch abblocken.
66. Minute Der VfB ist weiterhin das spielbestimmende Team, muss aber die letzten 30 Minuten in Unterzahl agieren. Denn Borna Sosa, der in der zehnten Minute wegen Foulspiels die gelbe Karte gesehen hatte, muss nun mit gelb-rot vom Platz. Der Grund für die zweite gelbe Karte: Der VfB Profi dringt mit dem Ball in den Strafraum der Gastgeber ein und geht dann im Duell mit Clemens Fandrich zu Boden – Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet auf Schwalbe und zeigt gelb.
71. Minute Nicolas Gonzalez kann vom linken Strafraumrand den Ball scharf in die Mitte bringen. Der Ball wird dabei noch abgefälscht und landet direkt auf dem Fuß von Philipp Klement, der aus zentraler Position sofort abzieht. Aues Keeper Martin Männel kann den Schuss jedoch parieren.
75. Minute Die erste gefährliche Aktion der Gastgeber im zweiten Durchgang: Jan Hochscheidt setzt sich auf der linken Seite durch, zieht in den Strafraum und spielt den Ball scharf vors Tor. Holger Badstuber kann den Ball zwar aus der Gefahrenzone klären, Jan Hochscheidt kommt jedoch aus spitzem Winkel zum Nachschuss – und schießt den Ball ans Außennetz.
86. Minute Trotz Unterzahl kommt der VfB zu weiteren Chancen. Diesmal zunächst durch den zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselten Silas Wamangituka, der sich nach einem Pass in die Spitze stark durchsetzt und von der Strafraumkante abzieht. Martin Männel kann den Schuss jedoch zur Ecke klären. Die anschließende Ecke faustet der Auer Keeper aus dem Strafraum. Der Ball landet bei Gonzalo Castro, der volley schießt. Im Strafraum hält Nicolas Gonzalez noch den Fuß hin, der Ball geht aber trotzdem am Tor vorbei.
87. Minute Glück für den VfB: Nach einer Flanke von Tom Baumgart kommt Pascal Testroet am Fünfmeterraum zum Kopfball – er setzt den Ball allerdings neben das Tor.

VfB Cheftrainer Tim Walter:

Wir hatten einige gute Möglichkeiten, waren aber nicht konsequent genug im Abschluss, um ein Tor zu erzielen. Leider hatte auch der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag, uns ist ein klarer Elfmeter nicht gegeben worden.

Fazit:

Der VfB ist beim Auswärtsspiel in Aue das klar spielbestimmende Team. Über 80 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte sowie im gesamten Spiel immer noch über 75 Prozent Ballbesitz, obwohl das Team von Cheftrainer Tim Walter mehr als 30 Minuten in Unterzahl spielte, sprechen eine klare Sprache. Der VfB erspielte sich dabei auch immer wieder hochkarätige Chancen. Weil die Jungs aus Cannstatt diese jedoch nicht nutzten und ihnen zudem in der ersten Hälfte ein Elfmeter verwehrt wurde, blieb es beim 0:0. Kurz vor Schluss hatte der VfB allerdings auch ein wenig Glück, als Aues Pascal Testroet die einzige Großchance der Gastgeber vergab.

Sportkreis Ludwigsburg feiert Jubiläum

Gleich zwei Anlässe gab es für den Besuch des Zeltlagers auf der Freizeitanlage Untersteinbach im Hohenlohekreis für Landrat Dr. Rainer Haas am Donnerstag (22. August): Die Anlage, die der Sportkreis Ludwigsburg betreibt, feiert in diesem Jahr nicht nur ihr 60-jähriges Bestehen, sondern auch einen neuen Anbau, der den Küchentrakt und den Speiseraum erweitert. „Künftig können auch Wetterkapriolen den Essensbetrieb nicht mehr beeinträchtigen. Der Anbau stellt zudem sicher, dass gut 220 Jugendliche mit den Betreuern zugleich essen können – in einem ungleich schöneren Ambiente als das Zelt es bisher bot“, sagte Haas. Eine Vertragsunterzeichnung, eine Scheckübergabe, eine Eisspende, eine Ehrung und ein Zapfenstreich waren die weiteren Programmpunkte des Besuchs.

 Der Neubau kostet rund 550.000 Euro, der Zuschuss des Landkreises  beträgt 150.000 Euro. Den Rest finanzieren der Sportkreis Ludwigsburg und der Verein zur Förderung der Sportkreisjugend. Der Chef der Kreisverwaltung betonte, dass eine Freiwilligkeitsleistung in dieser Größenordnung für den Kreistag nicht alltäglich sei. Wenn man jedoch bedenke, dass die Nutzung auf 30 bis 40 Jahre ausgelegt sei und dabei allein in der Sommerfreizeit rund 400 Jugendliche plus Betreuer davon profitieren würden,  relativiere sich diese Summe. Weil man aber mit dem Erstellen von Erweiterungs- und Neubauten allein die Einrichtung im Steinbacher Tal nicht erhalten könne, dankte er den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, „die die Ferienaufenthalte überhaupt erst möglich gemacht haben“. Auch bei der Gemeinde Untersteinbach, den Familien Rebmann und Schaller sowie beim Sportkreis-Team und bei der Sportkreis-Jugend bedankte er sich.

„Es gibt hier erlebnisorientierte Freizeitaktivitäten, die bei den Teilnehmenden eine nachhaltige Wirkung hinterlassen und das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt stärken. Teamfähigkeit und Verlässlichkeit werden gefördert und stärken das Selbstbewusstsein jedes Teilnehmers. Hinzu kommt, dass Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und verschiedenste Nationalitäten zusammenfinden – deshalb ist die Freizeitanlage Untersteinbach so wichtig“, stellte der Chef der Kreisverwaltung fest. „60 Jahre Untersteinbach – das heißt mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche, die als Freizeit-Teilnehmer hier zu Gast waren und naturnahe, erlebnisreiche und spannende Tage erleben durften. Dabei waren rund 620 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die Jahr für Jahr aufs Neue eine unvergleichliche Atmosphäre für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schaffen.“ Abschließend gratulierte Landrat Haas dem Sportkreis zum 60-Jahr-Jubiläum der Freizeitanlage mit einem 500-Euro-Scheck aus seinen persönlichen Verfügungsmitteln, gab Eis für alle Teilnehmenden aus und sagte: „Der Landkreis Ludwigsburg ist stolz auf dieses Schmuckstück.“

Zum Schluss unterzeichneten Landrat Haas und Matthias Müller, Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, einen Vertrag, der die künftige Zusammenarbeit zwischen Sportkreis und Landkreis sichert. Danach zeichnete Präsident Müller Landrat Haas mit dem Sportkreisehrenbrief aus und der ungarische Betreuer András Riegler spielte auf der Trompete den Zapfenstreich für den Landrat, der zum letzten Mal in dieser Funktion in Untersteinbach war.

VFB bindet Talent Luca Mack langfristig

Der VfB Stuttgart hat den Vertrag mit Luca Mack (19) vorzeitig bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Der talentierte Abwehrspieler, der aus Löchgau (Landkreis Ludwigsburg) kommt, wurde im VfB Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet und gewann in der vergangenen Saison als Mannschaftskapitän mit der U19 des VfB den DFB-Pokal und stand im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. In der laufenden Spielzeit stand Luca Mack für die Pflichtspiele der Profimannschaft gegen den F.C. Hansa Rostock und den FC St. Pauli im Lizenzspielerkader. Mack, der bei der Partie am Samstag gegen den FC St. Pauli nach abgesessener Sperre erstmals bei einem Heimspiel im Kader der Fußball-Zweitligisten stand, kann sich nach dem Abgang von Abwehrspieler Timo Baumgartl (PSV Eindhoven) Hoffnung machen, das er von Cheftrainer Tim Walter Einsatzminuten in der laufenden Saison bekommen wird.

VfB Sportvorstand Thomas Hitzlsperger: „Die Entwicklung von Luca in den vergangenen Jahren ist sehr positiv verlaufen. Luca identifiziert sich mit dem VfB und mit dem Weg, den wir gemeinsam mit ihm und den vielen anderen jungen Spielern in den kommenden Jahren gehen wollen. “

Luca Mack: „Ich fühle mich sehr wohl beim VfB. Die Vertragsverlängerung ist ein weiterer Ansporn für mich, den Sprung in den Profibereich zu schaffen. Dafür werde ich weiter hart arbeiten.“

E-Sport wird zum Millionen-Geschäft

In der E-Sport-Branche rollt der Rubel. Der Boom an der Spielekonsole treibt auch die Umsätze der Unternehmen in die Höhe. Das bestätigt jetzt die Studie “Digital Trend Outlook 2019: E-Sport”.

Der deutsche E-Sport-Markt hat sich demnach auch 2018 mit großer Dynamik entwickelt: 62,5 Millionen Euro Umsatz verzeichnete die Branche im Jahr 2018. Gegenüber dem Vorjahr (51,2 Millionen Euro) bedeutet dies ein Umsatzplus von 22 Prozent. Auch für die kommenden fünf Jahre bis 2023 geht die aktuelle Studie von Zuwächsen aus, bei den Ticketverkäufen für Live-Events beispielsweise von jährlich durchschnittlichen 23,6 Prozent.

Dadurch steige auch die Bedeutung der Medienrechte: Hier erwarten Experten ein durchschnittliches Wachstum um 19,3 Prozent pro Jahr. Beim Sponsoring soll der Umsatz auf 60,9 Millionen Euro im Jahr 2023 steigen. “Sponsoring sorgt unserer Prognose zufolge auch in den kommenden Jahren für rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes – und bleibt damit die wichtigste Erlösquelle im E-Sport”, sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC in Deutschland.

Der deutsche E-Sport-Markt belegt, gemessen am Umsatz (62,5 Millionen Euro), im globalen Vergleich den vierten Platz – hinter den USA (191 Millionen Euro Umsatz 2018), Südkorea (158 Millionen Euro) und China (130 Millionen Euro). In Europa ist die deutsche E-Sport-Branche mit großem Abstand die umsatzstärkste. cid/rlo

Sieg und Niederlage der Bietigheimer Handballer im DHB-Pokal

Ohne Favoritenrolle läuft’s besser bei Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim. Das könnte das Fazit sein der beiden Auftritte beim First-Four-Turnier im DHB-Pokal. Während sich die Bietigheimer Handballer am Samstag mit viel Mühe gegen Gastgeber HSG Rodgau Nieder-Roden mit 28:27 (13:14) durchgesetzt hatten, waren die Leistungen am Sonntag gegen Bundesligist MT Melsungen besser. Die 25:31 (14:14)-Niederlage gegen den letztjährigen Tabellenfünften bedeutet dennoch das Pokal-Aus.

Eine Halbzeit lang war die Zweitrundenbegegnung eine Partie auf Augenhöhe. Die ersten Szenen gehörten zwar dem haushohen Favoriten aus Nordhessen. Doch nach dem 1:4-Rückstand stabilisierten die Mannen um Kapitän Jan Asmuth ihre Abwehr, Jonas Maier im Tor der SG BBM bekam Bälle zu fassen. Und auch die Angriffsbemühungen wirkten kreativer und effektiver im Abschluss als noch am Vortag gegen den hessischen Drittligisten. Der Lohn war eine zwischenzeitliche 8:6-Führung nach einer guten Viertelstunde und ein 14:14 beim Seitenwechsel.

„In den zehn Minuten nach der Halbzeit ist das Spiel uns etwas weggelaufen“, beklagte Co-Kapitän Jürgen Müller dann die vorentscheidende Phase im Spiel. Melsungen zog nach nur fünf Minuten auf 19:15 davon. Das ging auch SG BBM-Coach Hannes Jón Jónsson entschieden zu schnell. „Wir hatten nach der Pause zu viele technische Fehler. Damit haben wir Melsungen besser ins Spiel gebracht“. Melsungens bester Werfer Mario Maric wurde in dieser Phase am Kreis in Szene gesetzt und zeigte sich durchsetzungsstark. Bis auf 29:21 wuchs der Vorsprung der Nordhessen an. „Wir haben am Ende mit einer offenen Abwehr alles riskiert, da hat nicht alles geklappt. Deshalb ist der Rückstand angewachsen“, analysierte Jónsson. Immerhin: seine Spieler verkürzten bis zum Ende noch auf 25:31. „Wir haben phasenweise gut gespielt und gehen mit einem guten Gefühl ins erste Punktspiel gegen Hamm“, sagte der Isländer. Das hatte Tags zuvor noch anders geklungen.

SG BBM Bietigheim: Maier, Müller; Schäfer (5/1), Kraus (4), Rentschler (3), Rønningen (3), Link (2), Döll (2), Asmuth (2), Claus (1), Dahlhaus (1), Fischer (1), Emanuel (1), Marčec, Boschen, Öhler.

MT Melsungen: Simic, Sjöstrand, Maric (6), Reichmann (5/1), Kunkel (5), Pavlovic (3), Schneider (2), Mikkelsen (2/1), Sidorowicz (2), Häfner (2), Salger (1), Kühn (1), Lemke (1), Danner (1), Allendorf.

Am Samstag hatte die SG BBM nur mit viel Mühe und einem 28:27 (13:14)-Erfolg die zweite Runde erreicht. Die HSG Rodgau Nieder-Roden präsentierte sich vor eigenem Publikum als hochmotivierter Gastgeber. Spätestens nachdem die SG BBM ihre ersten Chancen ungenutzt ließ, waren die „Baggerseepiraten“ hellwach. Der Drittligist spielte die erste Hälfte mit wenigen technischen Fehlern und fand auch immer wieder die Lücken in der alles andere als sattelfesten SG BBM-Hintermannschaft. Nur einmal, beim 1:0 durch Tim Dahlhaus lagen die Schwaben im ersten Abschnitt vorn. Zwischenzeitlich hatte sich die Mannschaft von HSG-Trainer Jan Redmann beim 8:11 einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet.

SG BBM-Trainer Jónsson lud seine Spieler zur Auszeit. Jonas Link sorgte mit seinen vier Toren vor der Pause, darunter der Treffer zum 13:14-Halbzeitstand, dafür, dass der Bundesliga-Absteiger nicht schon vor der Pause Faden und Anschluss verlor. In den ersten Minuten im zweiten Abschnitt schien die Pausenansprache von Hannes Jón Jónsson Wirkung gezeigt zu haben. Die SG BBM führte schnell mit 18:16 Toren. Dreimal hintereinander war Martin Marčec im Tempospiel erfolgreich. Doch der letztjährige Tabellenvierte der 3. Liga Ost sortierte sich mit dem eigenen Publikum im Rücken wieder. Erfolgreichster Werfer der HSG mit einer 100%-Quote von Siebenmeterpunkt war Timo Kaiser (8/6). Und fünf Minuten vor dem Ende war Nieder-Roden wieder mit 25:26 in Front. Die SG BBM hatte beim 27:27-Gleichstand den letzten Angriff. Mimi Kraus sorgte schließlich mit einem seiner unverwechselbaren Schlagwurftore in der Schlusssekunde dafür, dass dem Zweitligisten zumindest die Verlängerung erspart blieb.

Wenig Mühe hatten die favorisierten Erstligisten in ihren Erstrundenbegegnungen. In 15 der 16 Pokalturniere kam der gesetzte Bundesligist in die dritte Runde. Einzige Überraschung ist die klare 21:31-Niederlage von GWD Minden gegen Hamm-Westfalen. Der ASV ist damit die einzig verbliebene unterklassige Mannschaft in der 3. Pokalrunde – und am kommenden Sonntag (17 Uhr) Gegner der SG BBM beim Zweitliga-Auftakt in der EgeTrans Arena in Bietigheim.

Bernhard Gaus