Der VfB verpflichtet Philipp Klement

Der Mittelfeldspieler wechselt vom SC Paderborn 07 zum VfB und unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2023. Der 26-jährige Linksfuß stand bei den Ostwestfalen seit Januar 2018 unter Vertrag und hatte in der jüngst beendeten Zweitliga-Saison maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Paderborner in die Bundesliga. In 31 Spielen erzielte er 16 Tore. Es war für Philipp Klement der zweite Aufstieg in Serie mit dem SCP, nachdem er am Ende der Saison 2017/2018 mit dem Klub aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. In der 3. Liga lief der Mittelfeldspieler 16 Mal für Paderborn auf (zwei Tore).

VfB Sportvorstand Thomas Hitzlsperger:

„Wir brauchen Spieler wie Philipp Klement, die uns in der zweiten Liga besser machen und auch ganz klar das Potenzial für die Bundesliga mitbringen. Noch wichtiger ist aber die Bereitschaft, sich frühzeitig für den VfB zu entscheiden. Das hat Philipp getan. Wir sind sehr froh, dass wir ihn von einem Wechsel zum VfB überzeugen konnten.“

Philipp Klement:

„Ich habe in den vergangenen Wochen mit Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat viele gute Gespräche geführt. Dabei ist mir sehr schnell klar geworden, dass ich unabhängig von der Ligazugehörigkeit unbedingt zum VfB wechseln möchte, weil ich von der langfristigen Perspektive des Vereins und der Spielidee des Trainers überzeugt bin. Und nach dem Abstieg kann ich nur sagen: Jetzt erst recht, ich freue mich auf den Start der Vorbereitung und auf die neue Saison!“

Erfolgreiches Hockey am Ludwigsburger Fuchshof

Hockey zählt mit zu den erfolgreichsten Ballsportarten in Deutschland und auch hier im Landkreis Ludwigsburg braucht es sich nicht verstecken. Die meisten Menschen denken jetzt wahrscheinlich auch erst einmal an einen schwarzen Puck, der über das Eis schlittert. Falsch gedacht! Wenn wir über Hockey in Ludwigsburg sprechen, dann ist in diesem Fall kein Eis nötig. Denn am Fuchshof wird kein Eishockey gespielt, sondern Feld- und Hallenhockey!

Der Fuchshof und das neue Sportzentrum Ost sind die Heimat des Hockeyclub Ludwigsburg 1912. Am 23.März 1912 von 17 Mitgliedern gegründet, umfasst der Verein heute circa 700 Mitglieder und wächst mit jedem Jahr.

Als Gründungsmitglied sowohl der Feldhockey-Bundesliga 1969 und der Hallenhockey-Bundesliga 1972 hat sich der HC Ludwigsburg in der Vergangenheit einen Namen gemacht und glänzt bis heute mit vielen Erfolgen sowohl im aktiven Bereich als auch im Jugendbereich.

So hat beispielsweise die 1.Damen-Mannschaft des Hockeyclubs am vergangenen Freitagabend beim Derby den TSV Ludwigsburg mit 6:0 vom Feld gefegt. Diese 3 Punkte brachte die Damen ihrem Ziel in die Regionalliga aufzusteigen etwas näher. Zurzeit befinden sie sich an der Tabellenspitze der Oberliga.

Erst im Februar stiegen die 1.Herren des HCL in der Hallensaison wieder in die 1. Bundesliga auf. Was die Vorfreude der Vereinsmitglieder auf die Heimspiele in der Alleenhalle in Ludwigsburg zusätzlich anheizt. Hier finden im sogenannten „Hexenkessel“ bei sehr guter Stimmung jedes Jahr spannende Heimspiele statt und rund 600 Zuschauer feuern ihre Mannschaften zum Sieg.

Auf dem Feld spielen die 1.Herren in der 2.Bundesliga und bestreiten dieses Wochenende gleich zwei Auswärtsspiele. Am Samstag um 16 Uhr gegen den Münchner SC und am Sonntag geht es dann nach Nürnberg, um mittags gegen den HG Nürnberg anzutreten.

Severin Schmidt, Mannschaftskapitän der 1.Herren, über die Chancen am Wochenende:

„Am Samstag geht es auswärts gegen einen der Topfavoriten der Liga den Münchner SC. Dort sind wir ein klarer Außenseiter. Einen Tag später reisen wir zum HG nach Nürnberg. Dort erwartet uns ein hitziges Spiel. Da wir den Klassenerhalt schon gesichert haben, wollen wir zwei gute und intensive Spiele abliefern und so viele Punkte wie möglich mit nach Ludwigsburg bringen.“

Auch im Jugendbereich kann der HC Ludwigsburg bereits Baden-Württembergische und Süddeutsche Meister-Mannschaften vorweisen und auch einige Teilnahmen an der Deutschen Meisterschaft gelangen den Jugendlichen des Hockeyclubs in der Vergangenheit schon.

Amelie Vogelmann

Formel-1-Legende Niki Lauda ist tot

Die Sportwelt trauert um eine Legende: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist tot. Das gab die Familie in der Nacht zu Dienstag bekannt.

“In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich. Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle. Er war ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen”, teilte die Familie mit. Lauda wurde 70 Jahre alt.

Bei Lauda war im vergangenen August eine Lungen-Transplantation vorgenommen worden. Seitdem kämpfte er um seine Genesung und ein Comeback an der Rennstrecke als Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls. Trotz einer Reha kam er aber nicht mehr richtig auf die Beine. Im Januar 2019 musste er nach einer Grippe-Erkrankung erneut im Krankenhaus behandelt werden.

Bei Mercedes ist die Trauer um den Verlust groß. Motorsportchef Toto Wolff erklärte: “Unser Mercedes-Team hat in ihm seinen Leitstern verloren. Niki, Du bist einfach unersetzbar, es wird niemals wieder jemanden wie Dich geben. Es war uns eine Ehre, Dich unseren Chairman zu nennen – und mein Privileg, Dich als Freund zu haben.”

Lauda wurde mit Ferrari und McLaren nicht nur dreimal Weltmeister (1975, 1977, 1984), sondern überlebte 1976 auf der berühmt-berüchtigten Nürburgring-Nordschleife einen Horror-Unfall. 55 Sekunden lang saß er in seinem brennenden Auto. Nur 42 Tage nach dem Crash und der letzten Ölung saß er wieder im Rennauto. Aufgrund der schweren Verbrennungen im Gesicht wurde seine rote Kappe sein Markenzeichen. Der Unfall zog aber auch Spätfolgen nach sich. Zweimal musste er sich einer Nierentransplantation unterziehen. mid/arei

Tim Walter wird VfB Cheftrainer

Der 43-Jährige unterschreibt beim VfB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

Tim Walter wird ab der kommenden Saison Cheftrainer des VfB Stuttgart. Der 43-Jährige betreut derzeit den Zweitligisten Holstein Kiel und war zuvor im Nachwuchsbereich des FC Bayern München und des Karlsruher SC tätig. Beim VfB unterschreibt Tim Walter einen Vertrag bis zum 30.06.2021.

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger:

„In unseren gemeinsamen Gesprächen wurde sehr schnell deutlich, dass Tim Walter mit seiner Art und mit seiner Idee vom mutigen, offensiven Fußball hervorragend zum VfB passt. Gemeinsam wollen wir künftig den Blick verstärkt auf den eigenen Nachwuchs richten, auch dafür bringt Tim Walter einen großen Erfahrungsschatz und vor allem die absolute Überzeugung mit. Wir haben mit ihm einen sehr guten Trainer für den VfB verpflichtet und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Sportdirektor Sven Mislintat:

„Tim Walter kennt den Profifußball aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Er steht für leidenschaftliche Arbeit und eine offensive Grundausrichtung und er hat durch seine Stationen im Nachwuchsbereich auch einen sehr guten Blick und ein gutes Gespür für die Arbeit mit Talenten. Wir haben uns in den vergangenen Wochen ein umfassendes Bild von Tim gemacht und viele gute Gespräche geführt. Wir sind sicher, dass Tim gut zum VfB passt und wir gemeinsam einiges bewegen können.“

Tim Walter:

„Die Gespräche mit Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat waren offen und direkt und von Anfang an von großem Vertrauen geprägt. Wir haben sehr ähnliche Vorstellungen und Ansichten vom Fußball und von der Art und Weise, wie wir arbeiten wollen. Gemeinsam wollen wir eine positive Entwicklung beim VfB Stuttgart einleiten. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, der VfB hat eine enorme Strahlkraft und eine beeindruckende Geschichte. Ich danke Holstein Kiel für eine tolle gemeinsame Saison und für das Verständnis dafür, dass ich mich für den Wechsel zum VfB Stuttgart entschieden habe.“

Der VfB verpflichtet Atakan Karazor

Atakan Karazor wechselt zum VfB Stuttgart. Der 22-jährige Mittelfeldspieler kommt vom Zweitligisten Holstein Kiel zum VfB und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023. Für die Kieler bestritt Atakan Karazor in der laufenden Spielzeit 21 Ligaspiele (zwei Tore, zwei Torvorlagen) und zwei Begegnungen im DFB-Pokal. Vor seinem Wechsel nach Kiel spielte der gebürtige Essener im Nachwuchsbereich des VfL Bochum und von Borussia Dortmund.

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger:
„Atakan spielt bei Holstein Kiel eine sehr gute Saison. Wir haben ihn über einen längeren Zeitraum beobachtet und sind von seinen Qualitäten und von seiner Perspektive überzeugt. Wir trauen ihm zu, seine positive Entwicklung bei uns fortzusetzen und eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft zu übernehmen.“

Atakan Karazor:
„Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen des VfB für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Dieses Vertrauen möchte ich so schnell wie möglich mit guten Leistungen im VfB Trikot zurückgeben. Ich wünsche meiner künftigen Mannschaft viel Erfolg für die anstehenden Relegationsspiele und freue mich darauf, meine neuen Kollegen kennenzulernen. Die Jahre bei Holstein Kiel waren sehr wichtig für meine Entwicklung, ich danke den Vereinsverantwortlichen, den Mitspielern und den Fans für eine tolle gemeinsame Zeit.“

 

Bietigheimer Frauen souverän gegen Halle-Neustadt

Die Frauen der SG BBM Bietigheim erledigten mit einem 37:24 (17:11)-Auswärtssieg beim Tabellenvorletzten SV Union Halle-Neustadt ihre Pflichtaufgabe in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) und haben nun am kommenden Samstag, 18. Mai, im Heimspiel in der MHP Arena gegen Frisch AUF Göppingen ihr großes Finale im Kampf um die Deutsche Meisterschaft.

Vor der Partie waren die Rollen auf der Platte klar verteilt – auf der einen Seite Spitzenreiter Bietigheim, der um die Meisterschaft in der Handball Bundesliga Frauen kämpft, auf der anderen die Wildcats der SV Union Halle-Neustadt, die seit dem letzten Wochenende sportlich abgestiegen sind, daher völlig ohne Druck in dieses Match gingen und versuchten, den Ligaprimus, auf den man in zwei Wochen beim OLYMP Final4 trifft, so lange wie möglich zu ärgern – leider oft unnötig hart und übermotiviert agierend.

Absolut konzentriert starteten die Bietigheimerinnen, die mit Routinier Anna Loerper heute die torgefährlichste Spielerin auf der Platte hatten. 4:0 stand es folgerichtig nach knapp vier Minuten, was Wildcats-Trainerin Tanja Logvin zu einer frühen Auszeit zwang. Die Gastgeberinnen spielten unbekümmert nach vorne und kamen in der Folge auf 5:4 heran, SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen legte daraufhin die grüne Karte auf den Tisch. Halle hielt die Begegnung lange offen, verteidigte gewohnt offensiv, womit die SG BBM durchaus phasenweise ihre Mühen hatte. Ein 8:0-Lauf der SG-Ladies, bei denen nun Valentyna Salamakha im Kasten stand, rückte die Verhältnisse wieder zurecht – 17:8 lautete der Spielstand nach rund 25 gespielten Minuten in der von den Wildcats teilweise zu hart geführten Begegnung. Mit einem verdienten 17:11 ging es in die Halbzeitpause.

Der Spitzenreiter startete mit einem furiosen 5:0-Lauf in den zweiten Durchgang, der Vorsprung wurde somit auf elf Treffer ausgebaut. Obwohl das Spiel in dieser Phase entschieden war, steckte der Tabellenvorletzte zu keinem Zeitpunkt auf. 37:24 lautete der Endstand nach 60 abwechslungsreichen Minuten.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen analysierte nach dem Spiel: „Es war ein ganz klarer Arbeitssieg. Halle-Neustadt hat es uns wahrlich nicht leicht gemacht. Wir haben dennoch wieder viele Tore erzielt und guten Tempohandball geboten. Jetzt freuen wir uns auf das Saisonfinale nächste Woche zuhause gegen Frisch AUF Göppingen.“

Im Fernduell um die Deutsche Meisterschaft gab es wie vermutet keine Schützenhilfe der Tussies aus Metzingen. Der vor dieser Saison einmal mehr heiß gehandelte Meisterschaftskandidat blieb seinen Fans in der ausverkauften Paul-Horn-Arena in Tübingen zum Saisonabschluss vieles schuldig. Der Thüringer HC düpierte phasenweise die Fuhr-Truppe und konnte einen, in der Höhe unerwarteten 36:26-Auswärtssieg feiern. Somit beträgt die Tordifferenz der Bietigheimerinnen auf den Verfolger THC ein Plus von 30 Toren bei jeweils 48:2 Punkten.

Tore: Loerper 12/10, Lauenroth 4, Woller 4, Schulze 4, Malestein 4, van der Heijden 4, Naidzinavicius 3, Visser 1, Braun 1

Zeitstrafen: SV Union Halle-Neustadt 6 / SG BBM Bietigheim 4

Am kommenden Samstag, 18. Mai, steigt das große Saisonfinale in der Ludwigsburger MHPArena, wenn Frisch AUF Göppingen zur letzten Partie in dieser Spielzeit zu Gast ist. Anwurf ist um 18 Uhr.

SG BBM kämpfen um Ligaverbleib – Sieg gegen Hannover

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt bei der SG BBM Bietigheim. Durch einen 29:27 (13:16)-Erfolg über die TSV Hannover-Burgdorf schließt der Tabellenvorletzte zumindest bis Samstag nach Punkten zum rettenden Platz 16 auf. Es waren zwei Punkte für den Aufsteiger in einem Spiel, das durch den Kampf entschieden wurde.

Patrick Rentschler war einfach nur ausgepowert. Der Kapitän des Aufsteigers verpasste nach dem Schlusspfiff die Jubelfeierlichkeiten mit den Fans, schleppte sich stattdessen, so schien es, gerade noch so zur Bank. Wie ihm musste sich aber auch der eine oder andere seiner Mitstreiter gefühlt haben, Jonas Link oder Jan Asmuth beispielsweise hatten praktisch die vollen 60 Minuten durchgekämpft und die letzten Kraftreserven mobilisiert.

„Für uns wird jedes Spiel im Restprogramm zu einem Finale. Wir haben vielleicht nicht den schönsten Handball gespielt, aber die Mannschaft hat heute alles gegeben“, freute sich Hannes Jón Jónsson über die Einstellung seines Teams, die den dritten Heimsieg der Saison vor 2509 Zuschauern in der Bietigheimer EgeTrans Arena brachte. „Wie wir Kampf und Feuer bis zum Ende gehalten haben, war ganz groß von meiner Mannschaft“, so der isländische Trainer der SG BBM. Der Sportliche Leiter der Recken, Sven-Sören Christophersen, fand knappe aber deutliche Worte für die Leistung seines Teams: „Das war heute keine Frage der Qualität“.

Zur Pause noch konnte Recken-Coach Carlos Ortega mit der Drei-Tore-Führung seines Teams beim 13:16 zufrieden sein. Bietigheim war mit viel Dampf in die Partie gestartet und führte schnell mit 4:1. Domenico Ebner im Tor zeigte gleich zu Beginn, warum ihn Hannover-Burgdorf für die kommende Saison verpflichtet hatte. Doch die Niedersachsen kamen nicht zuletzt dank einiger Paraden von Urban Lesjak ins Spiel, nutzen jetzt vorne ihre Chancen clever. Nach einem 6:0-Lauf hatte der 13. der Tabelle bis zur Pause die Spielkontrolle inne, Bietigheim wirkte nach einigen unglücklich gelaufenen Aktionen und dem Treffer von Cristian Ugalde mit der Pausensirene zum 13:16 verunsichert. „Ich habe in der Kabine gespürt, dass sie an ihre Chance glauben“, sagte gleichwohl Jónsson zur Einstellung seines Teams, das im zweiten Abschnitt fortan um jeden Vorteil kämpfte und: „Jürgen Müller war vielleicht der wichtigste Faktor für die Wende.“ Der eingewechselte Keeper der Schwaben stellte zusammen mit einer immer stabiler werdenden Hintermannschaft die Recken vor einige Aufgaben. Aber auch Max Emanuel steht stellvertretend für die Leistungssteigerung seines Teams. Vor der Pause noch mit einigen unglücklichen Aktionen, macht der Linkshänder jetzt in kurzer Folge vier Tore.

Und während Recken-Coach Ortega sich ärgerte, dass seine Mannschaft den Pausenvorsprung allzu leichtfertig aus der Hand gab, ging Bietigheim in der 40. Minute beim 20:19 wieder in Führung, lag beim 24:21 gar mit drei Zählern vorne. „Wir haben die letzten zehn Minuten clever gespielt“, freute sich Jónsson. „Das ist neu für uns, fast ohne Stress zu Ende zu spielen.“ Da half sicher auch, dass Patrick Rentschler (8 Tore bei 8 Versuchen) und Jan Asmuth (6 Tore aus 6 Würfen) eine hundertprozentige Quote aufs Parkett legten und Michael Kraus und Jonas Link in der Spielgestaltung die Übersicht behielten.

Auch als Timo Kastening, mit neun Toren erfolgreichster Werfer auf dem Feld, für die Recken zum 27:26-Anschluss trifft, bleibt der Tabellenvorletzte cool. Patrick Rentschler antwortet mit dem 28:26, der Anschluss von Fabian Böhm kommt zu spät und Christian Schäfer bleibt es vorbehalten, die EgeTrans Arena mit dem Tor zum 29:27-Endstand zum Kochen zu bringen.

Bericht: Bernhard Gaus

SG BBM Bietigheim: Müller, Ebner; Rentschler (8), Asmuth (6), Schäfer (5/1), Emanuel (4), Link (3), Kraus (3),
Claus, Rønningen, Döll, Trost, Fischer, Haller, Oehler, Marčec.
TSV Hannover-Burgdorf: Lesjak (1), Ziemer; Kastening (9/2), Ugalde (6), Häfner (3), Böhm (3), Mavers (2), Pevnov
(2), Brozovic (1), Johannsen, Cehte, Thiele, Srsen, Olsen, Feise, Büchner.

Deutsche Karate Meister kommen aus Tamm

Deutsche Meisterschaft: Tammer Karateka räumen ab

In der RuhrCongress Halle in Bochum fand am vergangenen Samstag die Deutsche Meisterschaft im Karate statt. Eingeteilt in sechs Altersklasse und 50 Gruppen ermittelte der Deutsche JKA-Karate Bund (DJKB) die besten Kämpfer (Kumite) und Formenläufer (Kata). Rund 500 Sportler kämpfen in knapp 900 Einzelstarts um die zu vergebenden Titel. Für den TV Bushido Tamm waren Neela Di Fazio, Lukas Gander, Victoria Haueisen, Simon Mayr, Tom Priebernig, Ella Schellenberg, Marie Schlucke sowie Mia Wagner am Start. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Am Ende gehen vier Titel sowie ein zweiter Platz an die Tammer Karateka.

Erstklassig wird es übrigens auch vom 28. Juli bis 3. August. In dieser Zeit ist die Welt zu Gast in Tamm. Rund 800 Karateka von kommen zum bereits vierten Mal in die Gemeinde im Kreis Ludwigsburg zum sogenannten Gasshuku, Europas größtem Trainingslager.Auf Trainerseite sind viele klangvolle Namen vertreten. Mit von der Partie sind unter anderem Tatsuya Naka (JKA-Instructor/Japan), Mai Shiina (JKA-Instructor/Japan), Johan La Grange (JKA-Chiefinstructor/Südafrika) sowie Hideo Ochi (DJKB-Chiefinstructor).

Die Platzierungen der Tammer bei der Deutschen Meisterschaft:

Altersklasse 18 bis 20 Jahre (Junioren)
1. Platz Kumite Tom Priebernig
4. Platz Kata Marie Schlucke
Altersklasse 9 bis 11 Jahre 6. Kyu
1. Platz Kumite Mia Wagner
1. Platz Kata Mia Wagner
Altersklasse 12 bis 13 Jahren 6. Kyu
1. Platz Kumite Lukas Gander
2. Platz Kata Lukas Gander
Weitere Infos unter: https://karate-in-tamm.blogspot.com/2018/06/djkb-deutsche-meisterschaft-2018.html

 

Rhein-Neckar Löwen machen kurzen Prozess mit der SG BBM

Am 29. Spieltag der Handball-Bundesliga unterlag Aufsteiger SG BBM Bietigheim am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen klar mit 30:15 (16:8) Toren. Schon nach 18 Minuten führte ein in allen Belangen überlegener Tabellendritter vor 6521 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena mit 12:3 Toren und konnte die Pflichtaufgabe gegen den Tabellenvorletzten entspannt abhaken.

„Von diesem Spiel können wir nicht viel mitnehmen“, Bietigheims Coach Hannes Jón Jónsson war die Enttäuschung anzumerken, nicht ohne sogleich die Richtung für die nächste Partie vorzugeben. „Wir haben das sofort in der Kabine besprochen. Wenn wir nachher in den Bus steigen, werden wir nicht mehr über dieses Spiel reden. Wir müssen uns so schnell wie möglich auf das wichtige Heimspiel gegen Hannover konzentrieren.“ Der TSV Hannover-Burgdorf ist bereits am Donnerstag (19 Uhr) in der EgeTrans Arena der nächste Gegner der Schwaben.

Schon nach der ersten Viertelstunde gab es keinen Zweifel daran, welchen Verlauf die Partie in der SAP Arena nehmen würde. Mikael Appelgren hatte die ersten drei Würfe auf das Tor der Rhein-Neckar Löwen pariert, die mit 6:0 Toren einen Blitzstart hingelegt hatten. Ausgerechnet Ex-Löwe Maximilian Trost war dann für die ersten drei Bietigheimer Treffer verantwortlich, allesamt erzielt aus der zweiten Reihe. Doch so recht freuen konnte sich der mit fünf Treffern am Ende erfolgreichste Werfer der SG BBM nicht darüber, denn sein Team war noch immer nicht im Spiel. Die Löwen hielten das Tempo hoch und führten mit 12:3. Er danach gelang es, mit einer offensiven Abwehr gegen Löwen-Spielmacher Andy Schmid etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Bietigheim konnte auf 13:7 verkürzen. Am klaren 16:8 zur Pause änderte das aber nichts.

Bezeichnend für die Überlegenheit der Löwen war, dass Jürgen Müller im Tor der SG BBM bis zur Pause bereits acht Paraden auf dem Zettel stehen hatte, mehr als sein Gegenüber Appelgren. Das zeigt das Chancenplus, das sich die
Rhein-Neckar Löwen sowohl im Tempospiel als auch im Positionsangriff erspielt hatten. Der Tabellenvorletzte tat sich dagegen erwartungsgemäß schwer gegen die starke Defensive des Tabellendritten, oft war zu viel Respekt in den Angriffsaktionen und Torabschlüssen spürbar. Appelgren hatte am Ende die Hälfte der Würfe auf sein Tor abgewehrt, Müller verzeichnete mit fast 32 Prozent ebenfalls einen ausgezeichneten Wert. Noch eine Kennzahl für die Überlegenheit der Gastgeber: Während das Schiedsrichter-Duo Schneider/Hartmann insgesamt fünf Zeitstrafen gegen die SG BBM verhängte, kam die wenig geforderte Defensive der Rhein-Neckar Löwen ohne eine Strafzeit durch die Partie.

Bei der SG BBM fehlten die angeschlagenen Patrick Rentschler und Jan Asmuth vor allem in der Defensive, vorne rieb sich Jonas Link unermüdlich gegen die massive Löwen-Verteidigung auf, Michael „Mimi“ Kraus war neutralisiert. Nach der Pause schien der Löwen-Hunger eine Zeitlang gestillt. Bis zur 44. Minute hatte Bietigheim nach einem Doppelschlag von Linksaußen Martin Marcec beim 21:14 sogar ein Tor vom Pausenrückstand weggenommen. Umso heftiger traf den Aufsteiger dann der 9:0-Lauf der Löwen in der letzten Viertelstunde. Wie hellwach die Spieler von Löwen-Coach Nicolaj Jacobsen da noch waren, bewies der Wurf von Gedeon Guardiola zum 29:14 ins verwaiste SG- Tor. Keeper Müller, zur Getränkeaufnahme an der Bank, hatte den Ballverlust und den „Steal“ des Spaniers nicht
kommen sehen. Der letzte Treffer des Spiels blieb der SG BBM vorbehalten. Dominik Claus verhinderte den „Shutout“ des Aufsteigers in der Schlussviertelstunde mit seinem Tor zum 30:15-Endstand.

Bernhard Gaus

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Tollbring (7/3), Schmid (6/1), Radivojevic (4), Fäth (4), Guardiola (3),
Kohlbacher (3), Lipovina (2), Mensah (1), Abutovic, Taleski, Sigurdsson, Groetzki.

SG BBM Bietigheim: Müller, Ebner; Trost (5), Link (3), Marcec (2), Claus (1), Schäfer (1/1), Emanuel (1), Rønningen
(1), Döll (1), Kraus, Fischer, Oehler, Haller, Vlahovic, Asmuth.

Bietigheimer Frauen souverän gegen Borussia Dortmund

Zwei Spieltage vor Saisonende setzte die SG BBM Bietigheim mit ihrem ungefährdeten 38:30 (19:14)-Heimsieg gegen eine starke Borussia aus Dortmund ein weiteres Ausrufezeichen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Mit dem 23. Erfolg konnte der Spitzenreiter seine Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Verfolger Thüringer HC weiter ausbauen.

Vor dem Anwurf gab es vor 1092 Zuschauern in der prall gefüllten Bietigheimer Viadukthalle Blumen von SG BBM-Geschäftsführer Torsten Nick für BVB-Torhüterinnenlegende Clara Woltering, die ihre glanzvolle Karriere nach dieser Saison beendet und ins Trainerteam der Gelb-Schwarzen wechselt.

Danach ging es auf der Platte zur Sache. Die ersten Minuten waren von Nervosität auf beiden Seiten geprägt. Dortmund fand den glücklicheren Start und ging mit 2:0 in Führung. Den Anschlusstreffer für die SG BBM, bei denen Cheftrainer Martin Albertsen im Vergleich zur Vorwoche beim überragenden Auswärtssieg in Oldenburg wieder den kompletten Kader zur Verfügung hatte, besorgte Angela Malestein. Anna Loerper gelang per Siebenmeter der 2:2-Ausgleich. Antje Lauenroth und erneut die niederländische Rechtsaußen schossen die agilen Gastgeberinnen, die nun ihr bekanntes Tempospiel aufzogen, mit 4:2 in Front, wonach BVB-Coach Gino Smits die grüne Karte auf den Tisch legte. Die Dortmunderinnen, um eine glänzend parierende Clara Woltering standen sicher in der Abwehr und ließen dem Spitzenreiter selten Lücken. Eine davon nutzte wiederrum Lauenroth zum 5:3, Fie Woller legte einen Dreher zum 6:3 nach. Der Bann war nun gebrochen. Angetrieben durch Kapitänin Kim Naidzinavicius und Maura Visser rollte der SG BBM-Express weiter in Richtung Dortmunder-Gehäuse. Nach 23 Minuten stand es durch einen Doppelpack von der am Kreis unermüdlich arbeitenden Nationalspielerin Luisa Schulze 13:9. Bis zur Halbzeitpause konnte Bietigheim den Vorsprung auf 19:14 ausbauen.

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Gäste aus Dortmund mit zwei Treffern in Folge. Kim Naidzinavicius gab die Antwort mit ihrem Tor zum 20:16. Dann ging es Schlag auf Schlag. Laura van der Heijden legte das 21:16 nach. Auf der Gegenseite parierte Torhüterin Valentyna Salamakha unnachahmlich einen Siebenmeter des BVBs. Kim Naidzinavicius, Angela Malestein und zweimal Antje Lauenroth sorgten danach in kurzer Folge für das 25:16 in 37. Minute! Der heute stark spielenden Antje Lauenroth war es direkt im Anschluss vorbehalten, die zehn Tore-Führung zu markieren und damit für die frühe Vorentscheidung in dieser Partie zu sorgen. Der BVB blieb weiter dran, minimierte den Abstand im weiteren Verlauf, doch Bietigheim legte wieder eine Schippe drauf. Das Tor von Kim Naidzinavicius bedeutete nach 60 Minuten den ungefährdeten 38:30-Sieg. Bei zwei noch ausstehenden Partien in dieser Saison hat Bietigheim nun auf den punktgleichen Verfolger Thüringer HC, der zuhause knapp mit 29:26 gegen Bayer 04 Leverkusen gewann, seine Tordifferenz auf ein Plus von 27 Toren ausgebaut.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen war glücklich über den 23. Sieg: „Es war eine super Stimmung hier in der Viadukthalle. Dortmund hat es uns nicht leicht gemacht. Sie haben jeden unserer Fehler bestraft und eine starke Leistung abgeliefert. Am Ende bin ich glücklich, dass wir gewonnen haben uns unsere Tordifferenz weiter ausgebaut haben.“

Tore: Lauenroth 8, Woller 5, Naidzinavicius 5, Malestein 4, Loerper 4/2, van der Heijden 3, Rozemalen 2, Visser 3, Schulze 2, Rozemalen 2, Braun 1, Hoekstra 1