Amazon: Kein Anschluss unter dieser Nummer

Mal eben beim Händler im Internet anrufen und eine Frage stellen? Das ist unter Umständen gar nicht so einfach. Denn eine Online-Plattform wie Amazon ist nicht verpflichtet, dem Verbraucher vor Vertragsabschluss stets eine Telefonnummer zur Verfügung zu stellen.

Sie muss dem Verbraucher lediglich ein geeignetes Kommunikationsmittel bereitstellen, über das er mit ihr schnell in Kontakt treten und effizient kommunizieren kann. Dies hat laut ARAG der Gerichtshof der Europäischen Union entschieden und damit die deutsche Regelung zu den Informationspflichten eines Unternehmers gekippt (Az.: C-649/17). cid/rlo

Bessere Bedingungen für Amazon-Händler

Online-Riese Amazon wickelt mehr als die Hälfte seines Gesamtgeschäfts über Händler ab. Nicht nur aus Deutschland, auch aus anderen europäischen Ländern, aus Asien und auch Amerika erreichen das Bundeskartellamt zum Teil gravierende Beschwerden. Für die Händler gibt es jetzt deutlich bessere Bedingungen im Geschäftsverkehr.

Bisher galt zum Beispiel als Gerichtsstand ausschließlich Luxemburg. Dort mussten Klagen gegen Amazon eingereicht werden, so der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt. Natürlich in französisch.

Nun können Klagen in deutschen Gerichten vorgebracht werden. Ein weiterer Vorteil für die 300.000 Händler: Die Haftungsregeln. Bisher war Amazon praktisch von jeglicher Haftung freigestellt.

Amazon ist der mit Abstand wichtigste Online-Händler im deutschsprachigen Raum. 2018 wurden 300 Millionen verschiedene Artikel angeboten und 1,3 Milliarden Produkte verkauft. Allein in Deutschland lag der Konzernumsatz bei weit mehr als 20 Milliarden Euro. Transparenz aber, so Kartellamtschef Mundt, war lange Zeit nicht gerade ein Aushängeschild von Amazon. cid/rlo

Digitale Konkurrenz: Die größte Sorge der Versicherer

Die digitale Konkurrenz bereitet den deutschen Versicherern die größten Sorgen. Das zeigt eine Umfrage der Software-Firma Camunda. Demnach überlagern die digitalen Risiken sogar noch die Probleme durch niedrige Zinsen. Vor allem Direktversicherungen, die sich online abschließen lassen, werden als Gefahr gesehen: 77 Prozent der befragten Manager erklären, dass dadurch die eigenen Erträge am stärksten angegriffen werden. Drei Viertel stufen zudem reine Online-Makler als bedrohlich ein.

Neue Risiken zeichnen sich darüber hinaus durch Deckungen ab, die sich mit kurzen Laufzeiten oder auch spontan abschließen lassen. Sieben von zehn Anbietern befürchten, dass sie durch Tarife Kunden verlieren, die sie von einen Tag auf den anderen buchen und wieder kündigen können. 65 Prozent gehen davon aus, dass sich über Apps gekaufte Versicherungen als problematisch erweisen könnten, mehr noch als verhaltensabhängige Tarife. “Künftig versichert sich der Kunde dort, wo der Schutz besonders einfach und unkompliziert zu bekommen ist”, sagt Jakob Freund, CEO von Camunda.

Der persönliche Kontakt steht bei sensiblen Themen immer noch hoch im Kurs. Es zeigt sich jedoch, dass es sich bei leicht zu vergleichenden Angeboten wie einer privaten Haftpflicht-, Hausrat- oder Kfz-Versicherung die Verbraucher häufig selbst zutrauen, den passenden Tarif zu finden. Nach dem Motto: Schnellen Schutz finden, ohne langwierige Gespräche führen oder seitenlange Bedingungen lesen zu müssen.

Unbekannte schlagen Seitenscheiben ein und entwenden Wertsachen

Vermutlich ein und derselbe bislang unbekannte Täter trieb zwischen Donnerstag 14.00 Uhr und Freitag 08.00 Uhr in Kirchheim am Neckar sein Unwesen. Im Schwalbenweg schlug der Unbekannte an einem geparkten Ford eine Seitenscheibe ein und entwendete aus dem Innenraum eine schwarze Ledertasche. Möglicherweise brach derselbe Dieb noch ein weiteres Fahrzeug in der nahegelegenen Heuchelbergstraße auf. Auch hier wurde an einem abgestellten Audi gewaltsam eine Scheibe eingeschlagen und anschließend ein Geldbeutel mit persönlichen Dokumenten sowie einer dreistelligen Bargeldsumme gestohlen. Der angerichtete Gesamtschaden an den Fahrzeugen wurde auf etwa 1.300 Euro geschätzt. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Kirchheim am Neckar, Tel. 07143/891060, in Verbindung zu setzen.

Zusammenstoß auf Neckarbrücke fordert zwei Verletzte

Einen Schwer- und einen Leichtverletzten forderte am Donnerstag gegen 14:45 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Neckarbrücke der K 1625 zwischen Kirchheim und Gemmrigheim. Der 60-jährige Fahrer eines VW Golf war in Richtung Kirchheim unterwegs. Auf der Brücke geriet er den bisherigen Ermittlungen zufolge bei mäßiger Geschwindigkeit aus noch ungeklärter Ursache auf die linke Fahrbahnseite und stieß dort mit dem entgegenkommenden Transporter eines Paketdienstleisters zusammen. Durch den Aufprall wurde der VW Golf gegen das Brückengeländer abgewiesen Der 60-Jährige zog sich dabei schwere Verletzungen zu und wurde nach Erstversorgung durch einen Notarzt in ein Krankenhaus gebracht. Der 39-jährige Fahrer des Transportes kam nicht leichten Verletzungen davon. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt Die Brücke ist derzeit (16:00 Uhr) für die Unfallaufnahme noch in beiden Richtungen gesperrt. Beide Fahrzeuge sind nicht mehr fahrbereit und müssen abgeschleppt werden.

Polizei sucht Unfallzeugen

Ein bislang unbekannter Autofahrer ist am Freitag, gegen 10:50 Uhr von der L 1141 aus Münchingen kommend auf die B 10 in Richtung Stuttgart eingefahren. Die bevorrechtigte, 34-jährige Fahrerin eines Ford musste aufgrund dessen auf der B 10 bis zum Stillstand und ein nachfolgender Ford-Fahrer tat dies ebenfalls. Ein 27-Jähriger erkannte die Situation zu spät und schob mit seinem VW die beiden stehenden Fahrzeuge aufeinander. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 12.000 Euro. Dessen ungeachtet setzte der unbekannte Autofahrer seine Fahrt in Richtung Stuttgart fort. Mögliche Unfallzeugen werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, in Verbindung zu setzen.

Wenn’s im Ausland gekracht hat

Ein Unfall ist immer fatal. Aber im Ausland trifft das ganz besonders zu. Denn: Wie verhält man sich in dieser Situation richtig? Wer gut vorbereitet auf Tour geht, kann sich einigen Stress sparen.

Als Erstes gilt grundsätzlich: Ruhe bewahren. “Das ist im Zweifel jedoch leichter gesagt als getan, wenn etwa ein aufgeregter oder gegebenenfalls sogar erboster Unfallgegner in einer fremden Sprache auf einen einredet und man selbst wenig bis gar nichts versteht”, weiß das Goslar Institut.

Laut ADAC ist im Fall eines Falles die grüne Versicherungskarte als Nachweis einer gültigen Haftpflichtversicherung wichtig. Doch ehe die zum Einsatz kommt, wird der Unfallort gesichert. Dabei sollte noch vor dem Aussteigen die gelbe Warnweste angezogen werden. Das ist inzwischen in den meisten Ländern Europas vorgeschrieben. Ohne Weste kann es gegebenenfalls teuer werden.

Als dritter Schritt muss der Unfall protokolliert werden, am besten mit aussagefähigen Fotos. Im europäischen Unfallbericht werden die für eine möglichst problemlose Schadensregulierung wichtigen Informationen abgefragt. In Frankreich oder den Beneluxstaaten ist er wichtiger als in Deutschland, so die HUK-Coburg. Denn dort wird der Inhalt des Berichts per Unterschrift unwiderruflich anerkannt. Anmerkungen oder Widersprüche sollten daher unbedingt unter Punkt 14 festgehalten werden.

Grundsätzlich raten alle Experten dazu, bei einem Auslands-Unfall die Polizei zu holen und sich eine Kopie des Unfallprotokolls geben zu lassen. Und noch eine Hilfestellung: Die deutschen Autoversicherer stehen ihren Kunden über den kostenlosen Zentralruf (0800 25 02 600) zur Seite. mid/rhu

Geschäftsgeheimnisse für alle

Wie ein offenes Scheunentor – so könnte man den Zustand von Laptops beschreiben, die in öffentlichen WLAN-Netze in Bus, Bahn und Café eingeloggt sind. Das hat zumindest ein Test der Sicherheits-Experten von Kapersky ergeben.

Die Gefahr des sogenannten Visual beziehungsweise Audible Hackings wird speziell im Zug besonders deutlich: Ob aktuelle Netflix-Serie oder die E-Mail an den Geschäftspartner – “in der Bahn lesen und hören mehr Fahrgäste mit, als man glauben mag”, so Kaspersky.

In einem Experiment sichtete ein Tester fünf Werktage lang per Strichliste alle Geschäftsgeheimnisse, die ihm im Zug unterkamen. Die Ausbeute ist beträchtlich: 2.245 einsehbare und mitzuhörende Informationen wie Name und Unternehmen von Geschäftsleuten beziehungsweise von Kollegen und Partnern. Das entspricht 13 öffentlich zugänglichen Geschäftsinformationen pro Waggon – Reisende der 1. Klasse offenbaren mit durchschnittlich 23 Infos pro Abteil fast doppelt so viel.

“Das Experiment hat meine bisherige Vermutung, dass Geschäftsreisende oft zu sorglos mit Unternehmensinformationen umgehen, definitiv bestätigt”, so Stephan Schilling, Testbeauftragter von Kaspersky. “Die Reisenden haben oft kein Bewusstsein dafür, dass Visual und Audible Hacking ein riesiges Datenschutzproblem darstellen.” cid/rhu

Demenz: Erste Zeichen schon ab 40

Demenz ist eine Erkrankung, die vor allem alte Menschen treffen kann. Doch es gibt Vorboten – schon mit Mitte 40. Zum Glück kann unser Hirn einzelne Defizite 15 bis 20 Jahre lang so gut kompensieren, dass der Betroffene und die Umwelt dies zunächst nicht bemerken.

Obwohl es kein Medikament gegen Demenz gibt, kann sich eine Früherkennung lohnen. So sieht es jedenfalls Dr. med. Sebastian Horn von www.demenz-test.com. Man stelle sich vor, man sitzt in einem Schiff, das gerade untergeht – würde man dann nicht eine Schwimmweste haben wollen und einen Platz im Rettungsboot? Mit anderen Worten: wenn sich nicht-modifizierbare Risiken (Schiff geht unter) materialisieren, lenkt man intuitiv seine volle Aufmerksamkeit auf die modifizierbaren Risikofaktoren – Schwimmweste anziehen und ins Rettungsboot setzen – was ansonsten wohl kaum jemand machen würde.

So auch bei Demenz – das Erkennen eines vorliegenden Risikos bewegt die meisten Menschen dazu, es durch gezielte Massnahmen aktiv zu reduzieren. Eine frühe Diagnose mit frühestmöglicher Intervention ist entscheidend für die bestmögliche Behandlung oder Prävention. Dies wünschen sich zudem über 90 Prozent der Patienten. Und in anderen Ländern (z.B. USA, Kanada, Großbritannien) ist Demenz schon lange fester Bestandteil der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.

Parallel dazu fand man in diesen Ländern über die letzten Jahre eine Abnahme der Neuerkrankungen und damit auch eine Abnahme der notwendigen Heimunterbringungen – ein win-win Situation, sowohl für die betroffenen Patienten als auch für die Kosten im Gesundheitswesen. mp/wal

WhatsApp hängt Facebook ab

YouTube vor WhatsApp und Facebook – so sieht aktuell die Hitparade der Social-Media-Dienste in Deutschland aus. Sie stammt von der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und von Marktforscher Toluna, 3.500 Onliner ab 16 Jahren wurden dafür repräsentativ befragt.

Den Filme- und Filmchen-Kanal YouTube nutzen demnach 74 Prozent der Deutschen mit Internetanschluss ab 16 Jahren. Der vom Hause Zuckerberg aufgekaufte Messenger-Dienst WhatsApp kommt bei 71 Prozent der Onliner zum Einsatz. “Der einstige Spitzenreiter Facebook büßte hingegen einen weiteren Platz ein und rutschte vom zweiten auf den dritten Rang ab”, so die Studie. Auf Facebook sind aktuell noch 69 Prozent der deutschen Internet-Nutzer unterwegs.

Alle anderen Dienste folgen unter ferner liefen: Instagram (37 Prozent), Internet-Foren (33 Prozent) und Pinterest (30 Prozent) bleiben weit unter 50 Prozent. Zumindest mehr als jeder fünfte Onliner nutzt Blogs (28 Prozent), den Kurznachrichtendienst Twitter (25 Prozent) und das Berufsnetzwerk Xing (24 Prozent). Snapchat verwenden 18 Prozent, den Xing-Konkurrenten LinkedIn und Stayfriends je 17 Prozent.

“Eine geringere Reichweite bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass ein Social-Media-Dienst für die Unternehmenskommunikation keine Rolle spielt”, warnt Dr. Roland Heintze, vom Faktenkontor. “Über diese Kanäle lassen sich häufig bestimmte Zielgruppen besonders fokussiert erreichen.” So nutzen etwa sieben von zehn Onlinern zwischen 16 und 19 Jahren Snapchat und mit 22 Prozent verwenden überdurchschnittlich viele User zwischen 50 und 59 Jahren Stayfriends. cid/rhu