USA prüfen chinesische Video-App TikTok

Sticheleien, Vorwürfe und Sanktionen: Der Konflikt zwischen den USA und China nimmt kein Ende. Nach dem Huawei-Konzern hat die US-Regierung jetzt ein Auge auf die chinesische Video-App TikTok geworfen. Laut der Zeitung New York Times soll ein Regierungs-Gremium prüfen, ob TikTok Daten nach Peking weiterleitet.

Die App ist besonders bei Jugendlichen wegen ihrer Karaoke-Videos erfolgreich. Was Nutzerzahlen angeht, hält sich TikTok bedeckt. Nach Informationen der US-Marketing- und Medien-Zeitschrift Ad Age sollen es etwa 800 Millionen weltweit sein. Das chinesische Unternehmen ByteDance hatte TikTok 2017 gekauft. Damals hieß die Anwendung noch Musical.ly.

Auf Anfrage wollte sich TikTok nicht konkret zu dem Prüfverfahren in den USA äußern, versicherte aber, dass das Unternehmen “keine höhere Priorität” habe “als das Vertrauen der Nutzer und Aufsichtsbehörden in den USA zu gewinnen”.

Die Debatte erinnert an den Huawei-Konzern. Auch den chinesischen Telekommunikationsriesen hatte die US-Regierung als Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten eingestuft. Sie wirft dem Unternehmen Sabotage und Spionage für die chinesische Regierung vor. Huawei weist die Vorwürfe zurück und versichert, unabhängig vom chinesischen Staat zu arbeiten.

Öl oder Gas: Hier sparen Sie am meisten

Verbraucher mit einer Ölheizung zahlen im 10-Jahresvergleich mehr als Verbraucher, die mit Gas heizen. Das zeigt ein Heizkosten-Rückblick des Vergleichsportals Verivox.

Ein Vergleich der Brennstoffkosten seit der Heizperiode 2009/2010 zeigt, dass eine Musterfamilie mit Gasheizung bei einem durchschnittlichen Heizbedarf von 18.000 Kilowattstunden 111 Euro pro Jahr weniger bezahlte als eine Familie mit Ölheizung. Die durchschnittlichen Gaskosten lagen bei 1.127 Euro pro Jahr, die Kosten für Heizöl beliefen sich auf 1.238 Euro.

“Im langjährigen Durchschnitt ist Heizen mit Öl teurer”, sagt Valerian Vogel, Energieexperte beim Vergleichsportal Verivox. Wer mit Öl heizt, ist zudem starken Preisschwankungen ausgesetzt und muss beim Nachfüllen des Tanks hoffen, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

Beim Gas kommt es laut Valerian Vogel auch auf eine clevere Tarifwahl an. “Wer im vergangenen Winter im Grundversorgungstarif geheizt hat, zahlte im Bundesdurchschnitt 1.121 Euro, im günstigsten Tarif waren es hingegen nur 755 Euro – also 366 Euro weniger.”

Ralf Loweg

Grundrente bleibt in der Warteschleife

Das Tauziehen um die Grundrente geht weiter. Es gebe noch offene Punkte, teilte die CDU mit. Deshalb werde die Sitzung des Koalitionsausschusses auf den 10. November verschoben. Aus der SPD hieß es, die Verschiebung sei von der CDU ausgegangen, berichtet tagesschau.de.

Im Zentrum des Streits steht die Frage, welche finanziellen Voraussetzungen Rentner mit niedrigen Ruhestandsbezügen für den Erhalt der staatlichen Zusatzleistung erfüllen müssen. Einig ist man nur darin, dass alle, die 35 Jahre an Beitragszeiten aufweisen, eine Rente zehn Prozent oberhalb der Grundsicherung bekommen. Das ist auch im Koalitionsvertrag vereinbart.

Zu den Knackpunkten in der Großen Koalition zählt die Frage, welche Kosten die Grundrente jährlich verursachen darf. Im Mai hatte das SPD-geführte Arbeitsministerium einen Entwurf vorgelegt, wonach rund drei Millionen Menschen Grundrente beziehen sollten. Er rechnet mit Kosten von jährlich 4,8 Milliarden Euro bis 2025. Die Union will Kosten und Zahl der Anspruchsberechtigten deutlich enger fassen.

Ralf Loweg

Liebestöter: Smartphone schlägt Lebenspartner

“Das Smartphone ist wichtiger als der Partner”, titelt das Magazin “IT Business”. Über das Jahr verteilt, schauen die Nutzer fast einen Monat lang auf ihr Handy. Dabei kümmern sie sich allerdings wenig um die Gefahren aus dem Internet, heißt es.

In Zahlen ausgedrückt: 94 Prozent der in Deutschland Lebenden Menschen zwischen 18 und 65 Jahren besitzen eine Smartphone. Durchschnittlich 107 Minuten am Tag wird auf dieses Gerät geguckt. Das macht aufs Jahr bezogen rund 39.055 Minuten oder 27 Tage. Kurz: Hierzulande wird fast einen Monat lang ununterbrochen auf das Smartphone gestarrt.

Gänzlich zufrieden ist kaum einer mit seinem Handy. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten vertrauen ihrer jeweiligen Smartphone-Marke nicht vollständig. Doch ohne das kleine Gerät geht nichts, wie 13 Prozent aussagen. 22 Prozent der Studienteilnehmer würden für das smarte Telefon sogar ihren Freund / Partner aufgeben, 13 Prozent ihren Job. Damit liegt Deutschland im Trend – in anderen Ländern wie Großbritannien und Frankreich sind die Werte sehr ähnlich.

Mit der Sicherheit nehmen es die Nutzer oft nicht so genau: Obwohl Cyberkriminalität in Deutschland Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Euro jährlich verursacht, und über die Hälfte der befragten befürchten, ihr Telefon könnte gehackt werden, sind beinahe drei Viertel (72 Prozent) nicht über die Bedeutung der Telefonsicherheit informiert. Jeder fünfte räumt ein, nicht zu wissen, welche Sicherheits- und Betriebssystem-Updates ihn schützt.

Lars Wallerang

Riesige Lebensmittelverschwendung

Eine aktuelle Studie alarmiert: 61 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten, insgesamt sind es fast elf Millionen Tonnen, die von Industrie, Handel und Verbrauchern entsorgt werden. Dabei gibt es ganz neue Wege beim Einkauf oder der Beschaffung von Lebensmitteln. Experten des Versicherers ARAG nennen Alternativen.

Nachernte: Wenn es kein Problem ist, dass Kartoffeln zu klein oder die Gurken krumm sind, kann man den Landwirt fragen, ob man sich an den übrig gebliebenen Lebensmitteln bedienen darf. Einige Bauern laden sogar aktiv zur Nachernte auf ihren Feldern ein.

Beste-Reste-App: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine App entwickelt, mit der man aus den Resten aus dem Kühlschrank eine Mahlzeit zaubern kann. Knapp 700 Reste-Rezepte sind in der Datenbank enthalten.

Too Good To Go: Eine App vom gleichnamigen Berliner Startup-Unternehmen. Verbraucher können so für wenig Geld übrig gebliebene Waren von Restaurants, Hotels, Bäckereien oder Supermärkten bestellen.

Selber Lebensmittel retten: Hier holen Verbraucher regelmäßig Lebensmittel, die entsorgt werden müssten, bei Supermärkten oder auf Großmärkten ab. Dann kann man sie entweder behalten und verbrauchen oder an gemeinnützige Organisationen, in der Nachbarschaft oder über Facebook auch an unbekannte Interessierte geben.

Mindesthaltbarkeitsdatum versus Verbrauchsdatum: Eine bei Verbrauchern beliebte Verwechslung sind Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum. MHD bedeutet, bis zu welchem Tag das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine Eigenschaften wie Geruch oder Geschmack behält. In den meisten Fällen ist es aber noch sehr viel länger genießbar.

Foodbox: Man sucht sich aus dem Angebot das Lieblingsrezept aus, das man demnächst zubereiten möchten. Man bekommt dann alle Zutaten per Paketdienst nach Hause geliefert. Die Vorteile: Man erhält nur genau die Waren, die man benötigt. Nachteile: Es fällt beim Versenden möglicherweise Verpackungsmaterial an.

Andreas Reiners

 

Schuldenbremse verliert an Rückhalt

Sie hatte einmal viele Befürworter, die Schuldenbremse. Sie sollte die staatliche Verschuldung zum Stillstand bringen. Doch nun befürchten Ökonomen unerwünschte Nebenwirkungen. Vor rund zehn Jahren gab es viele Befürworter einer Installation der Schuldenbremse und wenige Kritiker. Doch die kritischen Stimmen mehren sich.

Zum Beispiel war Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln anfangs überzeugt von der Wichtigkeit, die Entwicklung von Staatsdefiziten per Gesetz einzubremsen. Jetzt die Kehrtwende: Hüther fordert ein groß angelegtes Investitionsprogramm für Deutschland: Insgesamt 450 Milliarden Euro – finanziert über Kredite – sollen in den kommenden zehn Jahren fließen, um die Bundesrepublik zukunftsfähig zu machen.

“Vor Einführung der Schuldenbremse habe ich gesagt, dass wir sie brauchen, um die Maastricht-Kriterien zu erreichen – aber schon damals habe ich betont, dass wir die Bremse neu bewerten müssen, sobald wir wieder unterhalb der Schuldengrenze liegen”, erläutert Hüther die Wandlung seiner Empfehlungen.

Nun darf der Staat auf Bundesebene ohnehin jedes Jahr 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an neuen Schulden aufnehmen. Aktuell wären das fast zwölf Milliarden Euro. Doch das sei nicht ausreichend, sagt Hüther. “Selbst die 450 Milliarden Euro über zehn Jahre wären nur eine Untergrenze.” Es sei entscheidend, dass man in Deutschland auf allen Ebenen – also beim Bund, in den Ländern und Kommunen – eine effiziente Verwaltung habe. “Hier wurden in den vergangenen Jahren leider viele Stellen gestrichen.”

Allerdings wird man die Schuldenbremse so schnell nicht wieder los. “Leider hat man die Schuldenbremse der Politik entzogen, indem man sie im Grundgesetz verankert hat”, bedauert der Ökonom. Deshalb schlägt er einen “Deutschlandfons” vor: “Der Vorteil eines Deutschlandfonds ist, dass er rechtlich mit der Schuldenbremse wohl kompatibel wäre, weil er eigene, klar definierte Aufgaben hätte in einer eigenständigen juristischen Person.”

Was wäre der Vorteil? Hüther: “Mein Grundgedanke ist, die staatlichen Investitionen über zehn Jahre zu verstetigen und planbar zu machen.” Das würde beispielsweise Baufirmen die Möglichkeit geben, sich nachhaltig aufzustellen und Ressourcen aufzubauen. Aktuell liege der staatliche Planungshorizont bei lediglich einem Haushaltsjahr oder, wenn es gut läuft, bei einer Legislaturperiode. “Kein Wunder, dass Baufirmen da wenig Anreize verspüren, Ressourcen aufzubauen.”

Lars Wallerang / WID

Samsung dominiert deutschen Smartphone-Markt

Der deutsche Smartphone-Markt gehört weiterhin Samsung. Die Südkoreaner kamen in den Monaten Juli, August und September auf jeweils mehr als 40 Prozent Marktanteil und ließen dem US-Giganten Apple damit keine Chance. Das berichtet Winfuture unter Berufung auf Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Demnach liegt in der Rangliste der meistverkauften Smartphones Samsung auf den ersten vier Plätzen. Apple folgt erst auf dem fünften Platz. In den Top Ten sind sechs Smartphones von Samsung. An der Spitze liegt das Mittelklasse-Smartphone Galaxy A40, das 125.000 Mal verkauft wurde. Dahinter: das Galaxy A50 mit 115.000 Verkäufen, das Galaxy S10 (85.000) und das Galaxy A20E. Das beliebteste Smartphone von Apple war das XR.

Die Verkaufszahlen zeigen auch: Die Verkäufe insgesamt gehen zurück. In der ersten Jahreshälfte wurden 210 Milliarden Euro für neue Smartphones ausgegeben, 9,4 Millionen Geräte wurden in Deutschland verkauft. Das ist ein Rückgang von sieben Prozent. cid/arei

Mehrheit der Deutschen gegen späteren Renteneintritt

Fast drei Viertel der Deutschen lehnen eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die Umfrage wurde wenige Tage nach der Veröffentlichung der Bundesbank-Prognose durchgeführt, wonach der Beitrag in der gesetzlichen Rentenversicherung wegen der Alterung der deutschen Bevölkerung bis 2070 auf 26 Prozent steigen soll.

Als Schlussfolgerung aus der Prognose hatte die Bundesbank eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bis 2070 auf 69 Jahre und vier Monate vorgeschlagen. 73 Prozent der Befragten sind jedoch gegen eine Kopplung des Renteneintritts an die Entwicklung der Lebenserwartung und die damit verbundene Erhöhung des Renteneintrittsalters. 14 Prozent der Befragten stimmten diesem Vorschlag zu. Dabei sind Ablehnung und Zustimmung in den verschiedenen Altersgruppen ähnlich.

Jedoch: Mit steigendem Einkommen nimmt die Zustimmung zu einer Erhöhung des Renteneintrittsalters zu. Während sich lediglich neun Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro dafür aussprechen, steigt dieser Anteil kontinuierlich bis auf 23 Prozent der Befragten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.

Unterdessen ist keine Wählergruppe mehrheitlich für eine Erhöhung. Die größte Zustimmung kommt von den Wählern der FDP (29 Prozent), gefolgt von den Grünen-Wählern (22 Prozent) und den Unions-Wählern (19 Prozent). Hierzu sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern: “Angesichts dieser Stimmung in der Wählerschaft ist es sehr unwahrscheinlich, dass Politiker tatsächlich den Mut finden werden, eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ernsthaft in Betracht ziehen, so plausibel die Argumente dafür auch sein mögen.”

Lars Wallerang

Fahndungserfolg: Gesuchter Täter zu Messerangriff in Bietigheim-Bissingen wurde gefasst

Nach einem Messerangriff am 17. Oktober dieses Jahres vor dem Bahnhofsgebäude in Bietigheim, bei dem ein 21-Jähriger von einem zunächst unbekannten Täter schwer verletzt worden war, hat die Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei einen 27-jährigen als Tatverdächtigen ermittelt.

Wie wir berichteten, war der 21-Jährige abends mit seiner Begleiterin in einem Zug der S-Bahn-Linie 5 von Ludwigsburg nach Bietigheim-Bissingen gefahren und hatte mit ihr über den mitfahrenden Unbekannten gescherzt, der augenscheinlich sehr aufgebracht Sprachnachrichten verfasste. Nachdem der Täter ihn bereits im Zug beschimpft hatte, sprach er den 21-Jährigen gegen 22:15 Uhr nach Verlassen des Zuges vor dem Bahnhofsgebäude in Bietigheim erneut an. Aus einem Streitgespräch entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung, in deren Verlauf er dem Opfer Stich- und Schnittverletzungen beibrachte und anschließend flüchtete.

Im Zuge der Ermittlungen sicherten Beamte der Bundespolizeidirektion Stuttgart Aufzeichnungen der Innenraumüberwachung der S-Bahn, die in der Folge durch die Kriminalpolizei ausgewertet wurden. Dabei stellten die Ermittler Übereinstimmungen mit dem bereits wegen Körperverletzungsdelikten in Erscheinung getretenen 27-Jährigen fest. Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung wurde der Tatverdächtige am Mittwoch an seinem Wohnort festgenommen. Ein auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn gegen ihn erlassener Haftbefehl wegen versuchten Totschlags wurde vom Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn in Vollzug gesetzt und er wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen.

Tanken wird wieder ein wenig teurer

Zuletzt ging es abwärts bei den Spritpreisen in Deutschland, sehr zur Freude der Autofahrer. Der Abwärtstrend ist nun aber gestoppt, die Preise ziehen wieder an, wenn auch erst einmal nur sehr leicht. Laut aktueller Auswertung des ADAC kostet ein Liter Super E10 im Bundesmittel derzeit 1,379 Euro, das sind 0,6 Cent mehr als in der Vorwoche. Diesel verteuerte sich um 0,5 Cent auf durchschnittlich 1,263 Euro je Liter.

Der Grund: Die Rohölnotierungen sind nach oben geklettert. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell knapp 62 Dollar, rund zwei Dollar mehr als noch vor einer Woche.

Ein Tipp des ADAC: Vor dem Tanken die Preise vergleichen, denn das kann bares Geld sparen und stärkt zudem den Wettbewerb zwischen den Anbietern. Nach einer aktuellen Auswertung des ADAC tankt man in der Regel am günstigsten zwischen 18 und 22 Uhr.

Andreas Reiners