Der Leichtsinn mit Passwörtern

In der digitalen Welt ist nahezu alles verschlüsselt. Ohne Passwort gibt es keinen Einlass. Doch bei so vielen Kombinationen, die man sich merken muss, geht irgendwann die Fantasie aus. Viele greifen dann zu einem Passwort, das seinem Namen wahrlich keine Ehre macht.

Auch 2018 verließen sich viele auf simple Zahlenreihen. Doch das ist gefährlich, wie Experten sagen. “Derart schwache Passwörter gleichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt. Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl”, sagt Christoph Meinel, Direktor am Hasso-Plattner-Institut (HPI).

Es gibt zwar keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl, aber es muss Kriminellen so schwer wie möglich gemacht werden, an Passworte zu gelangen. “Insbesondere die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste ist wirklich leichtsinnig, wenn man bedenkt, welche Schäden einem entstehen können.” Doch daran denken offenbar die wenigsten. Denn den Spitzenplatz im Ranking der in Deutschland meistgenutzten Passworte belegt die Ziffernfolge “123456”. cid/rlo

Digitalsteuer: Französischer Alleingang

Frankreich führt zum 1. Januar 2019 im Alleingang eine Digitalsteuer ein. Das trifft dann vor allem IT-Giganten wie Google, Apple, Facebook und Amazon. Finanzminister Bruno Le Maire nennt zwar noch keinen Steuersatz, rechnet aber mit einem Aufkommen von rund 500 Millionen Euro in 2019. Die Steuer soll auf Umsätze aus Werbung, Plattformen und dem Verkauf personenbezogener Daten fällig werden.

In den bislang bekannten deutsch-französische Planungen war zuletzt von einem Steuersatz in Höhe von 3,0 Prozent die Rede. Mit den Einnahmen könnten offenbar Zugeständnisse, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den protestierenden “Gelbwesten” gemacht hat, finanziert werden. Eigentlich wollten Deutschland und Frankreich eine solche Steuer koordiniert und später einführen, in Paris ist aber offenbar die Geduld zu Ende. cid/rlo

So steht es um die IT-Sicherheit

Cyber-Kriminelle wittern vor allem im Business-Umfeld das schnelle Geld. Rund um die Uhr arbeiten sie an der Entwicklung mächtiger Schadsoftware. Dabei versuchen sie auch, verhaltensbasierte Abwehrmechanismen von Antivirenprogrammen der Unternehmen auszuhebeln, indem Malware beispielsweise nicht direkt nach dem Start versucht, sich dauerhaft auf einem System einzunisten. “Der Zeitraum den ein Blocker beobachten muss, wird immer länger”, sagt Andreas Lüning, Gründer und Vorstand der G DATA Software AG. “Hier arbeiten wir bereits an einer neuen Technologie, um Schadsoftware auch künftig effektiv abwehren zu können.”

Doch kleine und mittlere Unternehmen haben nur begrenzte Security-Budgets. Und deshalb wird ein weiterer Trend immer wichtiger: das Outsourcing von IT-Dienstleistungen. Große Bereich der eigenen IT-Infrastruktur und der Verwaltung lagern Firmen bereits seit Jahren an IT-Systemhäuser aus. In den kommenden Jahren werden auch externe Sicherheitsdienstleister wie die G DATA Advanced Analytics eine noch größere Rolle spielen. Denn nur 0,2 Prozent der Unternehmen haben das Geld, umfassende IT-Sicherheit wirklich in Eigenregie stemmen zu können. cid/rlo

Elektronischer Wachhund als Ganovenschreck

Ein Hund soll Heim und Haus schützen. Doch nicht jeder möchte einen leibhaftigen Vierbeiner in seiner Wohnung haben. Da ist ein elektronischer Wachhund sicher eine Alternative. Doch Vorsicht: Mit diesem Waldi ist nicht zu spaßen. Denn der Robo-Dog wedelt nicht freundlich mit dem Schwanz, sondern bellt sich die Lunge aus dem künstlichen Leib. Wie heißt es so schön: Hunde, die bellen, beißen nicht – doch sie können Einbrecher in die Flucht schlagen. Und genau da kommt jetzt der elektronische Wachhund ins Spiel: Denn der soll ungebetene Gästen durch täuschend echt klingendes Hundegebell vertreiben.

Und so funktioniert der neuartige Ganovenschreck: Das Gerät wird im Innenraum neben einer zu überwachenden Tür platziert, beispielsweise der Haus-, Terrassen- oder Kellertür. Ein in den “Wachhund” eingebauter Sensor erkennt Bewegungen außerhalb der Wohnung – auch durch die Wand, verspricht der Hersteller. Über den 17 Zentimeter großen Lautsprecher wird dann lautes Hundegebell ausgelöst, wenn sich jemand der Tür nähert. Alternativ ist auch ein Gong- oder Sirenenton einstellbar.

Durch das laute und authentische Hundegebell sollen Einbrecher abgeschreckt werden, bevor sie in die Wohnung eindringen. So schützt der elektronische Wachhund das Zuhause, wenn die Bewohner unterwegs sind. Auch bei Anwesenheit der Bewohner warnt er diese, wenn sich ein ungebetener Gast dem Haus nähert.

Der elektronische Wachhund wird über eine Fernbedienung “scharf” geschaltet. Lautstärke und Empfindlichkeit können individuell am Gerät eingestellt werden. Für zusätzliche Sicherheit kann ein Alarm durch Drücken der Paniktaste an der Fernbedienung ausgelöst werden. Optional können Kunden den elektronischen Wachhund durch zusätzliche Funkmelder, zum Beispiel Öffnungsmelder, erweitern. Doch wehe, wenn die Ganoven das Täuschungsmanöver durchschaut haben. Dann geht es dem künstlichen Waldi an den Kragen. cid/rlo

Cyber-Kriminalität: TÜV hilft

Die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung durch das Internet of Things (IoT) eröffnen enorme Chancen. Doch es gibt auch Schattenseiten. Und das sind die unvorhersehbaren Risiken und gefährlichen Angriffsflächen für neue Formen der Cyber-Kriminalität. Allein in Deutschland werden zwei von drei Unternehmen jährlich Opfer von Hackerangriffen.

“Cyber-Kriminelle entwickeln in rasender Geschwindigkeit immer neue Angriffsformen auf Unternehmen und kritische Infrastruktur. Deshalb ist es entscheidend, kontinuierlich in Cyber Security zu investieren, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten”, sagt Andy Schweiger, Managing Director Cyber Security Services von TÜV Süd. “Als neutraler Partner liefert TÜV Süd dafür die technische Expertise und hilft, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.” cid/rlo

Wenn Chinesen streamen

Streamingdienste werden immer populärer. Jetzt wagt sich ein chinesisches Unternehmen auf dieses Parkett. Denn der Musik-Streamingdienst Tencent Music aus dem Reich der Mitte geht an die New Yorker Börse Nyse.

Die Papiere sollen zu 13 Dollar pro Stück gelistet werden. Der Erlös des Börsengangs werde sich demzufolge auf rund 1,1 Milliarden Dollar belaufen und die Gesamtbewertung der Tencent Music Entertainment Group auf 21,3 Milliarden Dollar. Tencent Music ist das digitale Musik-Geschäft der Tencent Holding, die einen Anteil von 58 Prozent hält und Chinas zweitgrößter Internetkonzern hinter Alibaba ist.

Von der Nähe zu Tencent und der Nutzerbasis will Tencent Music natürlich profitieren. Die Tencent Holding ist an der Börse rund 370 Milliarden Dollar wert. Zum Vergleich: Facebook bringt es auf rund 407 Milliarden. Tencent Music entstand im Jahr 2016 aus der China Music Corp und Tencents eigenem Streaming-Geschäft. Das Unternehmen hat mehr als 870 Millionen aktive Nutzer pro Monat.

Und das Geschäft boomt: Das chinesische Research- und Beratungsunternehmen iResearch prognostiziert auf dem chinesischen Musik-Entertainment-Markt Wachstumsraten von 37 Prozent jährlich bis zum Jahr 2023. Der Musikdienst betreibt die Streaming-Apps QQ Music, Kugou und Kuwo sowie den Karaoke-Dienst WeSing.

Tencent Music hat in den ersten neun Monaten 2018 den Gewinn auf 394 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Der Rivale Spotify machte dagegen im selben Zeitraum einen Verlust von 520 Millionen Dollar. cid/rlo

Adventskalender für mehr Datensicherheit

Adventskalender einmal anders: Der Verein Digitalcourage hat eine virtuelle Alternative entwickelt. Sie enthält statt Schokolade-Stückchen wichtige Informationen für alle, die im Netz unterwegs sind.

Unter der Adresse digitalcourage.de/adventskalender öffnet sich Türchen für Türchen ein reiches Info-Angebot. Wie werden Datenträger verschlüsselt, wie wird Linux installiert? Wie findet man auch ohne Google Maps den richtigen Weg? Und: Welche E-Mail-Anbieter sind vertrauenswürdig? “Effektive Tipps und Tricks gegen Tracking, Datensammelwut und Überwachung im digitalen Alltag” verspricht der Verein, der seit 2000 die jährliche Verleihung der BigBrotherAwards ausrichtet und dem 2008 die Theodor-Heuss-Medaille für besonderen Einsatz für die Bürgerrechte verliehen wurde.

Was übrigens hinter dem Türchen mit der Zahl 24 wartet, verraten die Datenwächter noch nicht. Überraschung! cid/rhu

Neuer Bezahlservice der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn möchte kurz vor Weihnachten bei ihren Kunden noch Pluspunkte sammeln. Ab Dezember 2018 können Bahn-Reisende sowohl auf bahn.de als auch in der App DB Navigator Fahrkarten, Streckenzeitkarten und Reservierungen mit Paydirekt und damit direkt von ihrem Girokonto bezahlen.

“Mit dem Start bei der Deutschen Bahn erschließen wir eine große Zielgruppe und gehen den nächsten wichtigen Schritt”, sagt Niklas Bartelt, Geschäftsführer der Paydirekt GmbH. “Bahn-Kunden können bei ihren Online-Zahlungen künftig auf die Sicherheitsstandards ihrer Bank oder Sparkasse vertrauen. Sensible Daten wie die Kontonummer oder Warenkorbinformationen bleiben bei uns da, wo sie hingehören, nämlich im geschützten Online-Banking.”

Jeden Tag nutzen laut Paydirekt rund 5,7 Millionen Reisende die Fern- und Nahverkehrsangebote der Deutschen Bahn. Ihre Fahrkarten kaufen und bezahlen sie zunehmend auf bahn.de und im DB Navigator: Mit aktuell fast 45 Prozent ist der Online-Ticketverkauf der größte Vertriebskanal und sorgte 2017 für Einnahmen von rund 3,2 Milliarden Euro. 2018 wurden bis Ende Oktober 22 Millionen Handy-Tickets über den DB Navigator verkauft.

“Wir wissen um die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden und ihre steigende Sensibilität beim Thema Sicherheit und Datenschutz. Mit Paydirekt können Kunden ihre Tickets im gewohnten Umfeld ihrer Bank oder Sparkasse bezahlen”, so Mathias Hüske, Geschäftsführer Digital Business DB Vertrieb GmbH. mid/Rio

Digitale Infrastruktur auf dem Prüfstand

Um die digitale Infrastruktur ist es in Deutschland nicht gut bestellt. Diese Einschätzung wird nun auch durch die Ergebnisse des aktuellen “Global Infrastructure Index” gestützt. Nur jeder dritte Deutsche (35 Prozent) bewertet demnach die Qualität der digitalen Infrastruktur wie schnelles Breitbandinternet, FTTP, 5G als ziemlich oder sogar sehr gut. Geht es um Straßen, Wasserversorgung oder andere der insgesamt zehn erhobenen Bereiche, ist die Zufriedenheit der Deutschen im Ländervergleich meist allerdings überdurchschnittlich hoch.
Trotz aller Kritik stimmt nicht einmal jeder zweite Bundesbürger (47 Prozent) der Aussage zu, Deutschland unternähme grundsätzlich nicht genügend Anstrengungen, um die Infrastrukturbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Das mag darin begründet liegen, dass die allgemeine Zufriedenheit der Deutschen mit der heimischen Infrastruktur höher ist als im internationalen Durchschnitt.

Während global gesehen nicht einmal jeder Dritte grundsätzlich zufrieden mit der Infrastruktur im eigenen Land ist, sieht dies in Deutschland beinahe jeder Zweite (45 Prozent) so. Die nationale Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wird in Deutschland unter allen 29 untersuchten Ländern sogar am positivsten bewertet. Drei Viertel aller Bundesbürger (75 Prozent) empfinden die Qualität der Infrastruktur in diesem Bereich als ziemlich oder gar sehr gut. cid/rlo

Ärger auf der Daten-Autobahn

Vernetzte Autos erobern die Straßen. Damit diese Kommunikation im Verkehrsalltag auch funktioniert, also Navigeräte immer auf der Höhe der Zeit sind oder Assistenzsysteme niemals den Geist aufgeben, braucht es Daten. Fahrzeuge werden damit gespeist, sie speichern und senden alles.

Bisher wissen allerdings nur die Fahrzeughersteller, welche Daten das sind und wofür sie verwendet werden. Der ADAC fordert jetzt, dass die Kontrolle über diese Daten beim Autofahrer liegen und der Datentransfer transparent sein muss. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die von den Herstellern generierten Daten unter anderem Rückschlüsse auf den technischen Zustand des Pkw und das Nutzungsprofil des Fahrers zulassen, teilt der Automobilclub mit. Dem Verbraucher müsse ermöglicht werden, allen Anbietern seiner Wahl freien Zugang zu den Daten im Auto zu erteilen. Die Sicherheit der Daten müsse dabei ebenfalls gewährleistet sein.

“Beim vernetzten Fahrzeug ist ein freier, standardisierter und sicherer Zugang zu den im Auto generierten Daten essenziell: für die Wahlfreiheit der Verbraucher und für den Marktzugang unabhängiger Dritter. Damit ein fairer Wettbewerb möglich ist, muss eine technische Lösung für den Datenzugang auf EU-Ebene gesetzlich verankert werden”, so Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik.

Der Zugang zu Fahrzeugdaten muss laut ADAC mehrere Grundprinzipien erfüllen: Es muss sichergestellt sein, dass Autohersteller weder den Fahrzeughalter beziehungsweise Fahrer noch die vom Fahrzeughalter ausgewählten Dienstleister überwachen können. Weiter muss die neutrale Entwicklung neuer Dienste durch unabhängige Dritte gewährleistet werden und schließlich müssen unabhängige Dienstleister den Kunden auf den gleichen Kanälen erreichen wie der Hersteller selbst.

Der freie, vom Hersteller unabhängige Fernzugang zu den Fahrzeugdaten bildet für marktbeteiligte Dritte (Automobilclubs, andere Pannendienste, freie Werkstätten, Versicherer u.a.) die Voraussetzung, um innovative Telematikangebote und Dienste entwickeln oder – mit Blick auf die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen – bestehende Geschäftsmodelle weiterhin anbieten zu können, heißt es weiter. mid/rlo