„Ich will endlich wieder nach Hause!“ – Ludwigsburgerin sitzt in Südafrika fest

Es begann am 14. März als Traumurlaub in Südafrika. Tolles Essen, traumhafte Landschaft und eine unvergessliche Safari am 40. Geburtstag. Doch dann kam am 27. März die totale Ausgangssperre, weil das Corona-Virus auch den afrikanischen Kontinent erreicht hat. Seither sitzt Eveline Czekalski in einer Privatvilla in einem Vorort von Kapstadt und wartet darauf, dass die Bundesregierung sie und ihre zwei guten Freunde zusammen mit anderen deutschen Touristen zurück nach Deutschland holt. Im Interview mit Ludwigsburg24 erzählt die Ludwigsburgerin über die häusliche Quarantäne rund 13.000 Kilometer entfernt der Heimat.

Frau Czekalski, Sie sitzen seit knapp zwei Wochen in der Nähe von Kapstadt fest. Was heißt das für Ihr tägliches Leben?
In Südafrika gab es den kompletten Lockdown, was bedeutet, dass wir außer für den Einkauf nicht mehr aus dem Haus dürfen. Vor ein paar Tagen wollte ich mit meiner Freundin eine Runde am Strand joggen. Nach nur 10 Metern sind wir sofort von der Polizei angehalten worden und mussten direkt wieder nach Hause. Am 2. April wäre eigentlich unser Rückflug gewesen. Aber der Flughafen ist komplett dicht für 21 Tage. Es kommen weder Flugzeuge ins Land rein, noch fliegen welche raus.

Das heißt, auch bei Ihnen sind alle Restaurants, Bars und Geschäfte geschlossen?
Ja, so ist es. Nur Supermärkte und Apotheken haben geöffnet. Wir hatten zwar mitbekommen, dass das ganze öffentliche Leben durch den Lockdown still liegt. Aber uns war, trotzdem unser Freund Einheimischer ist, anfangs nicht bewusst, dass das auch zugleich die totale Ausgangssperre bedeutet. Wir sitzen hier in seinem Elternhaus in diesem wunderschönen Land, haben das Meer direkt vor der Tür und dürfen nirgendwo hin. Zum Glück dürfen wir hier in seinem Haus umsonst leben, ansonsten hätten wir wirklich ein finanzielles Problem.

Welche Möglichkeiten bestehen für Sie, die Heimreise wieder anzutreten? Oder sitzen Sie jetzt bis mindestens 16. April tatsächlich fest?
Wir mussten uns beim Auswärtigen Amt in Berlin registrieren, damit man dort weiß, wie viele Touristen sich derzeit überhaupt in Südafrika befinden. Zusätzlich mussten wir uns für das Rückholprogramm eintragen lassen. Das alles hat eine rund eine Woche gedauert. Ab jetzt fängt die Regierung langsam mit den Rückholflügen an. Man hat sich mit dem Präsidenten darauf geeinigt, dass die South African Airlines sowohl von Kapstadt als auch von Johannesburg aus starten darf, um die rund 9.000 deutschen Touristen in den nächsten zwei bis drei Wochen nach Hause zu fliegen. Es könnte also sein, dass wir irgendwann die Nachricht bekommen, dass es in den nächsten 12 Stunden losgeht. Die Regierung sagt, dass das größte Problem ein Logistisches sein wird, nämlich die Touristen von ihren Unterkünften zum Flughafen zu bringen, da für alle die totale Ausgangssperre besteht. Geht man trotzdem raus, drohen 6 Monate Gefängnis.

Müssen Sie für den Rückflug zahlen?
Dieser Rückflug kostet mich 800 bis 1.000 Euro zusätzlich zu den 600 Euro, die ich ursprünglich für Hin- und Rückflug gezahlt habe. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Mietwagen, den wir heute telefonisch auf unbestimmte Zeit verlängern mussten.

Sie arbeiten im Export eines weltweit tätigen Unternehmens im Audio-Bereich. Was bedeutet Ihre unfreiwillige Urlaubsverlängerung für Ihren Job?
Meinen Chef habe ich über die Situation sofort informiert. Mit Ablauf meines offiziellen Urlaubs befinde ich mich jetzt seit dieser Woche im unbezahlten Urlaub. Sobald ich wieder zurück bin, erwartet mich die Kurzarbeit im Home Office. Meine Freundin arbeitet in der Pflege, sie würde jetzt dringend auf der Arbeit gebraucht.

Ist Ihr Traumurlaub jetzt eher ein Horrortrip?
Ganz ehrlich: Uns geht es hier eigentlich sehr gut, weil wir hier in diesem Haus leben und auch einkaufen gehen können. Zum Glück haben wir die ersten beiden Wochen sehr, sehr viel unternommen und gesehen. Wir waren zum Beispiel zum Paragliding am Tafelberg und an meinen 40. Geburtstag haben wir eine traumhafte Safari gemacht. Das war ein unwiederbringliches Erlebnis, diese wilden Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Doch mit einem Schlag ist das natürlich alles unwichtig.

Wie vertreiben Sie sich Ihre Zeit während der Urlaubs-Quarantäne?
Wir gehen getrennt einkaufen, was für jeden von uns das tägliche Highlight ist. Ansonsten beschäftigen wir uns viel in der Küche und kochen sehr viel aufwendiger, als wir das Zuhause tun würden. Wir schauen Filme, putzen das Haus, spielen gemeinsam. Das Haus ist groß und hat eine riesengroße Terrasse, so dass wir ein bisschen Sport machen können. Und ich habe zum Glück noch ein paar Bücher dabei. Aber natürlich geht man sich zwischendrin auch gegenseitig mal auf den Keks, so dass sich jeder dann für ein, zwei Stunden in sein Zimmer zurückzieht. Die Situation ist für jeden für uns nicht leicht, weil eigentlich jeder nur noch nach Hause will. Doch es kommt demnächst noch eine weitere Herausforderung auf uns zu, denn es werden nirgendwo mehr Zigaretten verkauft. Das betrifft mich persönlich zwar nicht, aber meine beiden Freunde sind Raucher. Zum Quarantäne-Frust kommt dann demnächst noch der Entzug. Wir können auch keinen Wein mehr kaufen, denn die Liquidshops haben ebenfalls alle geschlossen. Dafür gibt es hier genügend Desinfektionsmittel und Toilettenpapier zu kaufen. 

Haben Sie Angst vor Ansteckung?
In Südafrika gibt es noch nicht so viele Infizierte, dennoch steigt die Zahl ununterbrochen. Aber bereits vor dem Lockdown war es so, dass man sich schon desinfizieren musste, egal, ob man in den Supermarkt oder in ein Restaurant wollte. Und in den Supermärkten selbst stehen überall Desinfektionsspender. Angst vor Ansteckung habe ich deshalb nicht, und wenn, dann kann es mir genauso in Deutschland passieren. Sollte es doch passieren, weiß ich, dass das Gesundheitssystem hier in Kapstadt mit den vielen deutschen Ärzten gut ist.

Verändert Sie diese extreme Situation?
In dieser Zeit wird mir schon sehr bewusst, welche Freiheit ich in Deutschland habe. Einfach rauszugehen, ans Meer, in den Wald, über die Felder, an den See, in die Stadt. Das sind ganz belanglose Dinge, die man eigentlich gar nicht richtig wertschätzt. Meine Arbeit fehlt mir, denn der Mensch braucht eine vernünftige Aufgabe, die ihn auslastet. Ich merke gerade tatsächlich, wie gut es uns in Deutschland doch geht. Jeder meckert zwar über vieles, aber ich denke, dass sich das nach der Corona-Krise vielleicht ändern wird. Ich merke aber auch, dass ich mit dem Nichtstun träge und faul werde. Das finde ich schlimm. Es ist für mich alles so ungewiss, weshalb eine gewisse Angst aufsteigt. Was ist, wenn jetzt mit meinen Eltern etwas passiert? Es ist nicht möglich, einfach den Urlaub abzubrechen und heimzureisen. Es geht einfach nicht, das habe ich im Hinterkopf. Ich wäre gerne näher bei meiner Familie, denn die große Entfernung macht mir doch ein wenig Panik.

Welches Gefühl löst dieses Eingesperrtsein in Ihnen aus?
Es ist ein Gefühl der Abhängigkeit und Ohnmacht. Bislang konnte ich selbst entscheiden, was ich tue, jetzt entscheiden es andere für mich. Die Freiheit weggenommen zu bekommen wie das hier der Fall ist, ist für uns alle etwas ganz Neues. Natürlich hätte ich jetzt auch in Deutschland massive Einschränkungen, aber das Ausharren in meinen eigenen vier Wänden wäre mit einem Heimatgefühl verbunden. Ich habe mein Zuhause schon immer wertgeschätzt, aber jetzt wird es wahrscheinlich noch bewusster sein. Auch wenn das hier ein wunderschönes Land mit unglaublich herzlichen, liebenswerten Menschen ist, freue ich mich unglaublich auf Zuhause – wann immer es auch sein wird.

Interview: Patricia Leßnerkraus

 

 

 

 

 

 

Auseinandersetzung in Ludwigsburg

In Ludwigsburg ereignete sich am Montagnachmittag innerhalb einer Gruppe eine Auseinandersetzung. Jetzt sucht die Polizei nach Zeugen.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hat sich vor einem Kindergarten eine vierköpfige Personengruppe aufgehalten. Innerhalb dieser Gruppe soll ein noch unbekannter Mann einen 33-Jährigen zunächst beleidigt und anschließend nach ihm geschlagen haben. Nachdem der 33-Jährige dem Schlag ausweichen konnte, haben sich die Parteien getrennt. Hinzugerufene Polizeibeamte konnten den 33-Jährigen und seinen 25 Jahre alten Begleiter im Zuge eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen schließlich im Bahnhofsbereich antreffen. Von den beiden anderen Männern fehlt bislang jede Spur. Bei dem Täter, der den 33-Jährigen beleidigt und angegriffen haben soll, soll es sich um einen Mann südländischer Herkunft handeln, der zur Tatzeit eine olivfarbene Bomberjacke trug. Zur vierten Person ist derzeit nichts bekannt.

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu den noch unbekannten Personen machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, in Verbindung zu setzen.

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Möglingen: Zusammenstoß beim Abbiegen

Ein Zusammenstoß beim Abbiegen passierte am Montag gegen 12:00 Uhr in Möglingen in der Ludwigsburger Straße. Ein 24-Jähriger befuhr mit seinem VW in Möglingen die Ludwigsburger Straße auswärts. An der Einmündung der Hohenzollern Straße und der Ludwigsburger Straße war die Lichtzeichenanlage nicht in Betrieb. Als der 24-Jährige dort nach links in die Hohenzollern Straße abbiegen wollte, übersah er vermutlich den ihm entgegenkommenden Honda. Beide Fahrzeuge kollidierten im Kreuzungsbereich. Bei dem Zusammenprall wurde der 24-Jährige und der 65-jährige Fahrer des Honda leicht verletzt. Der Rettungsdienst brachte beide in ein Krankenhaus. An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von insgesamt circa 13.000 Euro. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Unfallstelle war zur Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge zeitweise gesperrt. Der Verkehr konnte an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden.

Kornwestheim-Pattonville: Unfallflucht – Zeugen gesucht

Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker beschädigte am Montag zwischen 10:00 Uhr und 10:30 Uhr einen Skoda in Kornwestheim-Pattonville in der John-F.-Kennedy-Allee. Der Skoda war auf dem Parkplatz eines dortigen Supermarktes abgestellt. Der Unfall geschah vermutlich beim Ein- oder Ausparken auf dem Parkplatz und es wurde ein Sachschaden von circa 1.000 Euro verursacht. Der Unfallverursacher entfernte sich von der Unfallstelle ohne sich um den entstandenen Sachschaden zu kümmern. Das Polizeirevier Kornwestheim bittet Zeugen sich unter Tel. 07154 1313 0 zu melden.

Eberdingen-Nußdorf: Unfallflucht

Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042/941-0, sucht Zeugen, die am Montag gegen 21.50 Uhr eine Unfallflucht in der Pappelstraße in Nußdorf beobachtet haben. Nach derzeitigen Erkenntnissen befuhr ein dunkler Kleinwagen die Pappelstraße, bei der es sich um eine Sackgasse handelt. Anwohner vernahmen plötzlich einen Knall. Anschließen habe der Kleinwagen in einer Hofeinfahrt gewendet und sei in Richtung Martinstraße davon gefahren. Im weiteren Verlauf entdeckte die Besitzerin eines Opel Cascada, das ihr Fahrzeug beschädigt worden war. Bei dem, vermutlich an dem Unfall beteiligten, Kleinwagen könnte es sich um einen Opel Corsa älteren Baujahrs mit Ludwigsburger Kennzeichen (LB-) handeln. Der entstandene Sachschaden wurde auf rund 2.400 Euro geschätzt.

Erligheim: Unfallflucht

Ein Sachschaden von etwa 1.500 Euro hinterließ ein noch unbekannter Fahrzeuglenker, der zwischen Sonntag 16.00 Uhr und Montag 17.00 Uhr in der Straße “Im Sponhauer” in Erligheim eine Unfallflucht verübte. Mutmaßlich stieß der Unbekannte beim Ein- oder Ausparken gegen die Front eines abgestellten VW und machte sich anschließend, ohne sich um den Schaden zu kümmern, davon. Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, entgegen.

Bietigheim-Bissingen: Fußgänger schwer verletzt

Mit schweren Verletzungen musste der Rettungsdienst am Montag einen 86-Jährigen in ein Krankenhaus bringen, nachdem er gegen 10:10 Uhr in Bissingen in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Eine 53 Jahre alte Frau war mit einem VW auf der Bahnhofstraße stadteinwärts unterwegs. Dort wollte sie unmittelbar vor einem Kreisverkehr/Wörthstraße rückwärts in eine Hofeinfahrt einfahren. Hierbei übersah sie vermutlich aus Unachtsamkeit den auf dem Gehweg stehenden 86-jährigen Fußgänger und erfasste ihn. Der Mann wurde einige Meter mitgeschleift und unter dem Pkw eingeklemmt. Aufgrund dessen wurde die Freiwillige Feuerwehr Bietigheim-Bissingen alarmiert, die daraufhin mit fünf Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften zur Unfallörtlichkeit ausrückten. Zusammen mit Mitarbeitern einer angrenzenden Firma, die mit einem Wagenheber zu Hilfe geeilt waren, konnten die Wehrleute den schwer verletzten Mann befreien. Durch den Unfall entstand an dem VW ein geringer Sachschaden in Höhe von etwa 100 Euro.

Ditzingen: Holzdiebstahl – Polizei sucht Zeugen

Im Laufe der vergangenen Woche haben bislang unbekannte Täter, zwischen Ditzingen und Leonberg, Holz von einer Streuobstwiese entwendet. In Fahrtrichtung Leonberg befindet sich die Streuobstwiese zwischen der Tonmühle und der Landesstraße 1137. Dort wurde Ende März ein etwa 50 Jahre alter Kirschbaum gefällt und das Holz zum Trocknen auf der Wiese gelagert. Auf welche Art und Weise das Holz im Wert mehrerer hundert Euro abtransportiert wurde, ist derzeit nicht bekannt. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156 4352-0, in Verbindung zu setzen.

 

Finger weg vom Corona-Selbsttest

Viele Menschen wüssten in diesen Tagen nur allzu gerne, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Da kommen sogenannte Do-it-yourself-Sets für zu Hause wie gerufen. Doch Vorsicht: Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, besser die Finger von diesen Selbsttests zu lassen.

Der genaueste und am besten untersuchte Test ist der sogenannte PCR-Test. Er reagiert schon bei geringen Virusmengen und untersucht das Erbmaterial des Virus. Er ist jedoch aufwändig und muss korrekt durchgeführt werden. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sollten zwei Proben genommen werden, nämlich aus den oberen und den unteren Atemwegen. Das selbst richtig zu machen, kostet Überwindung.

Die Proben müssen mit speziellen Virus-Tupfern genommen und mit einer bestimmten Verpackung (P650) schnell an ein Labor geschickt werden. Eine schlechte Probenqualität, ein unsachgemäßer Transport oder der falsche Zeitpunkt der Probenentnahme können das Testergebnis verfälschen.

Zwar soll die Testmenge deutlich gesteigert werden, aber bereits jetzt zeichnen sich Probleme ab. Die Zahl der Labore ist begrenzt, und auch dort fehlt es an Schutzkleidung. Zudem werden Materialien und Chemikalien knapp, die für die PCR-Tests nötig sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Kapazität für andere Laboruntersuchungen knapp wird, auf die manche Menschen mit chronischen Erkrankungen ebenfalls angewiesen sind.

Ralf Loweg

Desinfektionsmittel sind heiß begehrt

Desinfektionsmittel sind Mangelware. Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen berichten von Lieferengpässen bei den in der Corona-Krise dringend benötigten Mitteln.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2019 insgesamt 76.870 Tonnen Desinfektionsmittel im Wert von 212,5 Millionen Euro nach Deutschland importiert und 135.560 Tonnen im Wert von 353,3 Millionen Euro exportiert. Doch im Januar 2020 zog die ausländische Nachfrage sprunghaft an: Mit 12.360 Tonnen lagen die Exporte von Desinfektionsmitteln knapp 20 Prozent über dem Durchschnitt der vorausgegangenen fünf Jahre in einem Januar. Die Importe lagen dagegen mit 4.860 Tonnen rund 9,0 Prozent niedriger als in den fünf Jahren zuvor.

Die Desinfektionsmittel-Importe kamen im Jahr 2019 vor allem aus Belgien (21.140 Tonnen im Wert von 53,4 Millionen Euro), den Niederlanden (12.910 Tonnen im Wert von 28,3 Millionen Euro) und Frankreich (10.280 Tonnen für 29,4 Millionen Euro).

Gemessen am Gewicht der Waren war Belgien zugleich auch der größte Abnehmer deutscher Desinfektionsmittel-Exporte (15.900 Tonnen für 31,7 Millionen Euro), gefolgt von Frankreich (14.080 Tonnen für 28,6 Millionen Euro) und Österreich (12.590 Tonnen für 36,2 Millionen Euro).

In Deutschland wurden 2019 Desinfektionsmittel im Wert von rund 640 Millionen Euro hergestellt (Unternehmen ab 20 Beschäftigten). Damit war die inländische Produktion knapp 8,0 Prozent höher als 2018. Im Januar 2020 produzierten die deutschen Unternehmen Desinfektionsmittel im Wert von mehr als 55 Millionen Euro (Unternehmen ab 50 Beschäftigten). Wie bei den Exporten war auch bei der Produktion im Januar 2020 ein Anstieg zu verzeichnen: Sie lag um 12,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Ralf Loweg

Therapie gegen Hirntumore

Tumortherapiefelder (TTFields) werden in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Ende März 2020 entschieden. Damit haben Patienten künftig mit einem neu diagnostizierten Glioblastom Zugang zu dieser Behandlungsmethode.

Das Glioblastom ist ein bösartiger Hirntumor und bis heute nicht heilbar. Die Krebszellen teilen sich meist sehr rasch, sodass es zu einem schnellen und aggressiven Tumorwachstum kommen kann.

Tumortherapiefelder sind rasch wechselnde elektrische Felder. Sie können die Teilung der Tumorzellen verlangsamen oder stoppen und zu ihrem Absterben führen.

Die Behandlung erfolgt mithilfe eines kleinen tragbaren Geräts und Keramikgelpads, die auf dem Kopf appliziert werden. TTFields vervollständigt die Behandlung des Glioblastoms zusammen mit der Chemotherapie nach erfolgter Operation und kombinierter Strahlen- und Chemotherapie.

Ralf Loweg

Mit dem Fahrrad unterwegs: Darauf sollten Sie achten

Das Coronavirus macht es möglich: Dass die Deutschen in der Krise wieder mehr auf das Fahrrad setzen, ist zumindest ein positiver Effekt von Covid-19. Da parallel der Frühling Einzug hält, kommen sogar bisherige Fahrrad-Muffel auf den Geschmack. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte aber bestimmte Regeln kennen, auf die der ADAC hinweist.

Grundvoraussetzung: Das Fahrrad muss verkehrstauglich sein. Ein Muss sind deshalb zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen, Vorder- und Rücklicht, Reflektoren an Pedalen und Speichen oder den Reifen sowie eine funktionierende Klingel.

Wer auf dem Radweg fährt, darf diesen nur in der entgegengesetzten Richtung befahren, wenn der Radweg explizit für beide Richtungen freigegeben ist. Hinzu kommt: An Zebrastreifen müssen Autofahrer Radfahrern nur Vorfahrt gewähren, wenn sie absteigen und das Fahrrad schieben. Und Einbahnstraßen dürfen nur entgegen der Fahrtrichtung befahren werden, wenn das ein Zusatzschild anzeigt.

Grundsätzlich empfiehlt der ADAC Radfahrern zur eigenen Sicherheit einen Helm zu tragen, selbst wenn keine Helmpflicht besteht.

Gut zu wissen: In der Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt es 2020 wichtige Änderungen für mehr Sicherheit im Radverkehr. So müssen Autos beim Überholen innerorts mindestens einen Abstand von 1,5 Metern, außerorts von 2 Metern halten. Außerdem dürfen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die innerorts rechts abbiegen, nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren.

Andreas Reiners

Erste Hilfe: Denn sie wissen, was sie tun

Wie steht es um Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse? Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie vielen Autofahrern: Im Rahmen der Fahrausbildung wurden die Kenntnisse über Sofortmaßnahmen am Unfallort zwar erworben, seitdem aber nicht mehr aufgefrischt. Und das ist gefährlich.

Denn im Notfall können die ersten Minuten, bis die Rettungs-Profis eintreffen, über Leben und Tod von Verletzten entscheiden. Und deshalb fordern Verkehrssicherheitsexperten immer wieder, dass Autofahrer ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig erneuern sollten – auch wenn es dafür keine Vorschrift gibt.

Studien zufolge liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs bei rund 37 Prozent derjenigen, die einen deutschen Pkw-Führerschein besitzen, mehr als zehn Jahre zurück. Heißt also: Mehr als jeder dritte Autofahrer dürfte kaum mehr sicher sein, was er im Notfall bei einem Unfallopfer unternehmen sollte.

Doch die Gesetzeslage ist eindeutig: Erste Hilfe ist Pflicht, unterlassene Hilfeleistung eine Straftat. Zusätzlich drohen drei Punkte im Zentralregister in Flensburg. Der Versuch, eigene Inaktivität damit zu entschuldigen, dass man nichts habe falsch machen wollen oder davon ausgegangen sei, andere könnten besser Erste Hilfe leisten, wird dabei nicht gelten gelassen.

Besser also man weiß, was an einem Unfallort zu tun ist. Experten raten dabei, nach der sogenannten “Rettungskette” vorzugehen. Die beginnt damit, dass zunächst die Unfallstelle gesichert wird. Bedeutet: Warnblinkanlage einschalten, ihr Fahrzeug auf dem Pannenstreifen oder am äußersten rechten Fahrbahnrand abstellen. Bevor man sich zur Unfallstelle begibt, muss unbedingt die Warnweste angelegt werden. Aus dem eigenen Fahrzeug sollten gleich das Mobiltelefon, der Verbandskasten und das Warndreieck mitgenommen werden.

Letzteres wird in der richtigen Entfernung in Fahrtrichtung vor dem Unfallort aufgestellt. Diese Distanz beträgt in der Stadt rund 50 Meter, auf Landstraßen 100 Meter und auf der Autobahn mindestens 150 Meter. Bei Kurven und Hügeln oder Bergen ist das Warndreieck immer davor aufzustellen. Den Weg zum Platzieren des Warndreiecks sollte man – wenn vorhanden – hinter einer Schutzplanke zurücklegen, andernfalls am äußersten Straßenrand.

Dann verschafft sich der Ersthelfer einen Überblick über die Situation am Unfallort, um bei dem anschließend abzusetzenden Notruf alle für die Rettungskräfte wichtigen Informationen übermitteln zu können: zum genauen Standort, zur Art des Unfalls, zu den betroffenen Personen sowie gegebenenfalls zu deren möglichen Verletzungen.

Erst danach geht es an die eigentliche Erste Hilfe, die damit beginnt, den oder die Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu schaffen. Anschließend gilt es, den Zustand des oder der Verletzten abzuchecken: atmen sie, sind sie bei Bewusstsein, gibt es offensichtliche Verletzungen?

Bewusstlose Unfallopfer, die aber normal atmen, bringt man in die stabile Seitenlage. Bei einem Atemstillstand ist sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen.

Allein diese kurze Aufzählung der grundlegenden Erst-Maßnahmen an einem Unfallort ist schon geeignet, bei Ungeübten das Gefühl hervorzurufen, solchen Situationen nicht gewachsen zu sein. Dem wirkt man entgegen, indem man regelmäßig und in nicht zu großen zeitlichen Abständen einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe bei einem entsprechenden Anbieter absolviert. Die geringen Kosten und die Zeit, die Autofahrer dafür aufwenden, können sich auch für sie selbst auszahlen – wenn sie als Unfallopfer mal auf sachkundige Ersthelfer angewiesen sind. Denn dann ist man meist für jeden dankbar, der weiß, was er tut.

Andreas Reiners

Ludwigsburg: CDU-Geschäftsstelle wird von Unbekannten beschmiert

Die CDU-Kreisgeschäftsstelle in Ludwigsburg in der Friedrich-Ebert-Straße wurde laut der Polizei vermutlich zwischen Freitagnachmittag und Samstag 07.00 Uhr von unbekannten Tätern mit Farbbomben beschmiert.

Laut einer Meldung der Polizei beschmierten Unbekannte das Gebäude, in dem sich die CDU-Kreisgeschäftsstelle befindet mit gelber und roter Sprühfarbe und hinterließen politisch motivierte Schriftzüge. Darüber hinaus wurde das Gebäude mit gelben, roten und grünen Farbbomben beworfen. Der Sachschaden dürfte sich laut der Pressemeldung auf etwa 1.500 Euro belaufen. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07141/18-9, entgegen.

++Weitere Meldungen++ Beziehungsstreit in Marbach; Randale in Sozialwohnung; Spuckattacke in Kirchheim

Marbach am Neckar: Beziehungsstreit mit Messer

Wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt die Polizei in Marbach am Neckar nach einem Beziehungsstreit am Sonntagabend in einem Mehrfamilienhaus im Wohngebiet südlich der Schillerhöhe. Ein 36-Jähriger war mit seiner 23-jährigen Freundin gegen 21:30 Uhr wegen des Konsums von Alkohol in Streit geraten. Die zunächst verbale Auseinandersetzung wurde handgreiflich und letztlich soll der 36-Jährige nach zwei Küchenmessern gegriffen haben. Die 23-Jährige zog sich eine leichte Stichverletzung zu, deren Entstehung noch nicht geklärt ist. Polizeibeamte trafen den sehrt aggressiven 36-Jährigen vor Ort an und mussten ihn angesichts seines Verhaltens an Händen und Füßen fesseln. Er wurde letztendlich in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Ludwigsburg-Ost: 32 Jahre alter Mann randaliert in Sozialwohnung

Mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung muss ein 32-Jähriger rechnen, der am Samstagabend in der Schorndorfer Straße in Ludwigsburg-Ost tobte. Gegen 19:00 Uhr hatte sich ein Bewohner einer Sozialhilfeeinrichtung bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass ein weiterer Bewohner herumschreien sowie randalieren würde. Da der 32-jährige, der vermutlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss sowie in einem psychischen Ausnahmezustand befand, die Wohnungstür nicht öffnete, musste diese durch die Beamten gewaltsam geöffnet werden. In der Sozialwohnung hatte der Mann das Inventar beschädigt und teilweise auch komplett zerstört. Der 32-Jährige, der sich beim Randalieren selbst verletzte, wurde zunächst mit Handschließen gefesselt und aufgrund der Gesamtsituation durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Kirchheim am Neckar: Spuckattacke – Polizei sucht Zeugen

Die Polizei ermittelt wegen versuchter Körperverletzung sowie Beleidigung gegen einen noch unbekannten Mann, der am Dienstagabend, den 31. März 2020, in der Bertha-von-Suttner-Straße in Kirchheim am Neckar sein Unwesen getrieben haben soll. Eine Neunjährige befand sich gegen 19:30 Uhr auf einen Fußweg, der zu einem Radweg führt. Dort soll ihr der unbekannte Mann entgegengekommen sein. Aufgrund der Corona-Abstandsregel sei sie dem Mann ausgewichen. Als sie sich auf Höhe des Unbekannten befand, soll er in ihre Richtung gespuckt, jedoch nicht getroffen haben. Nach der Spuckattacke lief der Täter in Richtung Wohngebiet “Bachrain” davon. Bei ihm soll es sich um einen Mann südländischer Herkunft handeln, der etwa 30 Jahre alt und circa 170 cm groß ist. Zur Tatzeit trug er mutmaßlich eine Flecktarn Jacke. Die Beamten des Polizeipostens Kirchheim am Neckar, die erst zu einem späteren Zeitpunkt von dem Vorfall erfahren haben, bitten Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Tel. 07143 891060, zu melden.

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