Häusliche Gewalt in Zeiten von Corona ? Hier bekommt man Hilfe

LUDWIGSBURG. Ausgehbeschränkungen, Sorgen um die Gesundheit, Existenzängste und ein Familienleben dauerhaft auf engstem Raum: Angesichts der Corona-Krise befürchten Expertinnen und Experten eine Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt. Darauf machen die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Ludwigsburg sowie das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg aufmerksam: „Bitte seien Sie aufmerksam, als Nachbar und Nachbarin, als Freund und Freundin und als Bekannte und Bekannter. Schauen Sie nicht weg!“, lautet der gemeinsame Appell an die Bürgerinnen und Bürger.

Kostenlos und anonym erhält man insbesondere an den folgenden Stellen fachkundige Unterstützung und Beratung bei drohender oder tatsächlicher Häuslicher Gewalt:

Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”
www.hilfetelefon.de
täglich 24 Stunden, in 17 Sprachen
08000 116 016

Beratungszentrum Frauen für Frauen
www.frauenfuerfrauen-lb.de
montags – freitags, 9 – 11 Uhr
07141 90 11 70

Hilfetelefon für Kinder und Jugendliche
www.nummergegenkummer.de
montags –  samstags, 14 – 20 Uhr
116 111

Jugendamt: Allgemeiner Sozialer Dienst
www.landkreis-ludwigsburg.de
montags – freitags, 8.30 – 12 Uhr
montags –  mittwochs, 13.30 – 17 Uhr
donnerstags, 13.30 – 18 Uhr
07141 144 386
07141 144 387

Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt
an Kindern und Jugendlichen
www.silberdistel-ludwigsburg.de
montags – donnerstags, 9 – 12 Uhr
07141 688 71 90

Hilfetelefon für Eltern
www.nummergegenkummer.de
montags – freitags, 9 – 11 Uhr
dienstags + donnerstags, 17 – 19 Uhr
0800 111 0550

Hilfetelefon Opferberatung
www.weisser-ring.de
täglich, 7 – 22 Uhr
Außenstelle Ludwigsburg
116 006
0151 551 648 54

Hilfetelefon für “tatgeneigte” Personen
www.bevor-was-passiert.de
montags bis freitags, 9 – 18 Uhr
0800 70 222 40

Krisentelefon für Täter und Täterinnen
www.sozialberatung-ludwigsburg.de
montags – freitags,  9 – 12 Uhr
dienstags + donnerstags 16 – 19 Uhr
07141 299 67 35

An die bundesweiten Hilfetelefone und lokalen Beratungsstellen für den Landkreis Ludwigsburg können sich neben Betroffenen auch Freunde, Angehörige, Nachbarn und Bekannte wenden. Und wenn es eskaliert, sollte niemand davor zurückschrecken, die Polizei unter 110 zu rufen.

Tipps für ein umweltfreundliches Ostern

Ostern wird dieses Jahr im engsten Familienkreis gefeiert. Aber wenn es nach dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) geht, natürlich trotzdem so umweltfreundlich wie möglich. Hier eine Reihe von Experten-Tipps.

“Bei österlichen Bräuchen, Speisen und Geschenken sollte man darauf achten, dass sie so wenig wie möglich Natur und Umwelt belasten”, so NABU-Nachhaltigkeitsexpertin Indra Enterlein. Statt ein Osternest aus Plastik oder Papier zu kaufen, könne man schon jetzt Ostergras oder Kresse in eine flache Schale mit torffreier Erde säen, um pünktlich zum Fest ein Nest aus frischem Grün zu haben.

Bei den Eiern sollten die Oster-Vorbereiter am besten zur Bioqualität greifen, die erkennt an der Kennzeichnung “0” zu erkennen ist. “Bei Eiern, die im Supermarkt bereits gefärbt angeboten werden, kann man das nicht erkennen, da sie nicht gestempelt sind”, so Enterlein. Daher empfiehlt die Expertin, die Eier selbst zu färben, und zwar mit Zutaten aus der Küche. Für blaue Eier nutzt man beispielsweise Rotkohl, Rote Beete macht die Schale rot. Mit Minze kann man die Eier grün färben, mit Kaffeesatz braun.

Nach dem Oster-Brunch können die Eierschalen noch weiterverwertet werden. “Sie eignen sich gut als Dünger für den Garten, da sie aus Kalk bestehen”, so Enterlein. Ein weiterer Tipp: In den halbierten, leeren Schalen lässt sich Gemüse vorziehen.

Rudolf Huber

Keine Raserei auf leeren Straßen

Auch wenn viele Straßen verführerisch leer sind: Weniger Verkehr wegen der Corona-Krise ist kein Freifahrtschein für Raser. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) fordert aus gegebenem Anlass dazu auf, die Verkehrsregeln einhalten und Rücksicht auf andere nehmen, damit Unfälle verhindert und Krankenhäuser sowie medizinisches Personal nicht zusätzlich belastet werden.

“Ich warne davor, leere Straßen als Einladung zu verstehen, zu stark Gas zu geben”, sagt DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. “Tempolimits, rote Ampeln und Vorfahrtszeichen gelten nach wie vor.” Wer mit dem Auto fahre, sollte besonders auf Radfahrer und Fußgänger achten. Gerade in Städten würden viele Menschen mit Fahrrad oder Pedelec zur Arbeit fahren. Der Gang zum Supermarkt erfolge häufig zu Fuß.

Eichendorfs Appell:

– Nehmen Sie Rücksicht auf alle anderen.

– Halten Sie sich an die vorgegebene Geschwindigkeit.

– Achten Sie die Verkehrszeichen, insbesondere Vorfahrtszeichen, Ampeln, Zebrastreifen.

– Halten Sie den Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrern mit dem Pkw ein.

– Machen Sie den Schulterblick beim Aussteigen aus dem Auto.

Und an alle Radfahrer:

– Weichen Sie nicht auf Gehwege aus. Damit gefährden Sie Fußgänger.

– Werden Sie nicht zum Geisterfahrer.

Rudolf Huber

Luftverkehr: Minimal-Programm in Frankfurt und München

Der Notbetrieb an den beiden größten deutschen Luftverkehrs-Drehkreuzen Frankfurt und München wird ausgeweitet. Beide Betreiberfirmen setzen ein radikales Minimal-Programm um – kein Wunder angesichts des Einbruchs bei den Passagierzahlen um bis zu 95 Prozent nach dem Ende der Rückholflüge.

Die Fraport AG konzentriert deswegen die gesamten Abfertigungsprozesse von Fluggästen im Terminal 1. “Ab dem 7. April wird das derzeit nur noch im Bereich E betriebene Terminal 2 bis auf weiteres nicht für die Passagierabfertigung genutzt”, so ein Sprecher. Der Check-in wird im Terminal 1 in Halle B gebündelt. Die Passagiere erreichen von dort aus nach der Sicherheitskontrolle die weiter betriebenen Bereiche an den Flugsteigen A und B.

Bei der Flughafen München GmbH (FMG) haben sich Airport-Management und Betriebsrat auf die sofortige Einführung von Kurzarbeit bei FMG und deren Abfertigungstochter AeroGround geeinigt. Diese Maßnahme betrifft mehrere Tausend Mitarbeiter aus allen Betriebsbereichen. Der jeweilige Umfang wird individuell festgelegt. “Durch die Einführung der Kurzarbeit sollen die Arbeitsplätze bei FMG und AeroGround in der Krisenzeit gesichert werden”, so ein Sprecher.

Rudolf Huber

Cerealien noch immer viel zu süß

Offenbar sind freiwillige Maßnahmen doch nicht der richtige Weg zu weniger Zucker in Frühstückscerealien. Denn die sind laut AOK nach wie vor “vor allem eines: überzuckert.”

Laut einer repräsentativen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des AOK-Bundesverbandes überschreiten 73 Prozent der gekauften Menge an Müslis, Cornflakes und Co. beim Zuckergehalt die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

Noch krasser ist es bei speziell an Kinder gerichteten Produkten. Hier liegen sogar 99 Prozent der Cerealien über dem Richtwert. Für die Studie wurde das Kaufverhalten von 30.000 Haushalten in Deutschland unter die Lupe genommen und der Zuckergehalt von über 1.400 Produkten ausgewertet.

Dr. Sigrid Peter, Vizepräsidentin des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), mahnt dieser Ergebnisse rasche Aktivitäten an: “Wir müssen den Zuckergehalt in Fertigprodukten, Softdrinks und Frühstückscerealien dringend reduzieren, um die jüngere Generation vor Adipositas und anderen ernährungsbedingten Krankheiten zu schützen.” Wenn der Zuckergehalt nach und nach verringert werde, werde sich auch das Geschmacksempfinden auf weniger süß umstellen.

Konsequenzen fordert auch Dr. Kai Kolpatzik, Abteilungsleiter Prävention im AOK-Bundesverband: “Der Zuckergehalt in Frühstückscerealien ist erschreckend hoch, speziell in Kinderprodukten. Vor diesem Hintergrund erscheinen die mit der Lebensmittelindustrie im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie vereinbarten Ziele geradezu skandalös.” Der Präventionsexperte erwartet klare Kurskorrekturen: “Was wir brauchen, sind wirksamere und vor allem verpflichtende Reduktionsziele, die nicht erst in fünf Jahren umgesetzt sind.”

Rudolf Huber

Coronavirus: Die Motorsport-Welt steht still

Das Coronavirus macht auch vor einem echten Klassiker nicht Halt: 2020 wird es erstmals seit 1954 kein Formel-1-Rennen in Monaco geben. Nach der Absage des für den 24. Mai vorgesehenen Laufs fand sich kein Ersatztermin im Fürstentum. Monaco ist aber keine Ausnahme, die gesamte Motorsport-Welt steht still. 

Formel 1: Nach langem Hin und Her wurde der Saisonauftakt in Australien gecancelt. Danach folgten auch Bahrain, Vietnam, Zandvoort, Barcelona und Monaco. Heißt: Frühestens am 7. Juni in Aserbaidschan startet die Formel 1 in ihre Saison. Um die ausgefallenen Rennen nachholen zu können, wurde die für den August vorgesehene Sommerpause vorverlegt.

Formel E: Sanya (China) wurde bereits frühzeitig abgesagt, ehe sich die Elektrorennserie eine zweimonatige Pause verordnete, wodurch auch Paris, Seoul und Jakarta ins Wasser fielen. Am 21. Juni stünde nun der ePrix in Berlin als nächstes auf dem Programm.

DTM: Die Deutsche Tourenwagenserie-Meisterschaft hat erst einmal nur die Testfahrten im März abgesagt. Dass der Saisonauftakt im belgischen Zolder (24. bis 26. April) wie geplant über die Bühne gehen wird, ist allerdings utopisch. Die Serie bastelt noch an einem Plan B.

Rallye-WM: Der nächste WM-Lauf in Argentinien wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch Portugal (22.5.) und Sardinien (7.6.) wackeln bedenklich.

MotoGP: Die MotoGP-Saison soll nach diversen Verschiebungen am 3. Mai mit dem Großen Preis von Spanien in Jerez starten. Doch angesichts der Corona-Pandemie erscheint auch dieser Termin kaum haltbar.

Andreas Reiners / mid

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