Langes Wochenende ohne Stau

Der Maifeiertag fällt auf einen Freitag – das ergibt ein langes Wochenende. Normalerweise wäre mit Staus auf den Autobahnen zu rechnen. Doch die bleiben wohl aus. “Aufgrund der aktuell anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sind die sonst üblichen langen Staus vor dem langen Maiwochenende nicht zu befürchten”, teilt der Autoclub ACE mit.

Die geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens und des Kontaktverbotes gelten auch noch an diesem Wochenende. Weiterhin ist man angehalten, von Tagesausflügen abzusehen. Einzig die Naherholungsmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung sind erreichbar. “Abgesehen von etwas Pendlerverkehr werden Staus auch dieses Mal wieder nur eine Randerscheinung sein”, so der ACE.

Unterdessen rät Deutschlands zweitgrößter Autoclub, vor dem Antritt zu einer längeren Fahrt dringend dazu, tagesaktuelle Reiseinformationen einzuholen und sich über Reisebeschränkungen zu informieren. Die Lage könne sich jederzeit und unvorhergesehen ändern.

Aktuelle Lage: In Deutschland sind Reisen in vielen Bundesländern ohne triftigen Grund bis mindestens zum 3. Mai nicht möglich. Dort wo die Auflagen gelockert sind, bleibt auch weiterhin der eindringliche Appell, zu Hause zu bleiben.

Hotelübernachtungen sind deutschlandweit zu touristischen Zwecken untersagt, auch Reisen mit dem Wohnmobil oder Caravan sind innerhalb Deutschlands kaum möglich. Die allermeisten Campingplätze sind geschlossen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben touristische Einreisen untersagt. Übernachtungen sowohl in Hotels als auch auf Campingplätzen sind nur für Geschäftsreisende oder in zwingend notwenigen Fällen gestattet.

Lars Wallerang

Assistenzsysteme gegen Wildunfälle

Durchschnittlich alle zwei Minuten rammt in Deutschland ein Wildtier ein Fahrzeug. Bei jährlich rund 270.000 Wildunfällen werden 2.500 Menschen verletzt, bis zu 20 kommen ums Leben. Was lässt sich dagegen tun? Der ADAC hat geprüft, ob moderne Assistenzsysteme im Fahrzeug helfen können.

Untersucht wurde unter anderem die Wirksamkeit von Nachtsicht-Systemen. Sie erkennen mit Infrarotsensoren die Wärmestrahlung von Fußgängern oder Tieren. Dadurch können sie frühzeitig warnen oder den Bremsvorgang unterstützen. Im Funktionstest bei Nacht konnte der Assistent des Peugeot 508 überzeugen. Allerdings werden laut ADAC die Nachtsicht-Assistenten bislang vor allem in der oberen Mittel- und Oberklasse angeboten – und dies nur als teurere Sonderausstattung. “Ein serienmäßiger Verbau und die flottendurchdringende Verbreitung sind langfristig nicht in Sicht”, so der Verkehrsclub.

Pflicht werden dagegen Notbremsassistenten, sie sind aber bisher nur für die Erkennung von Fahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern optimiert. Dabei könnten laut ADAC gerade die häufig verbauten Radarsensoren bei Dunkelheit oder Nebel ihre besonderen Stärken auch bei der Erkennung von Tieren ausspielen. Für den Test wurden exemplarisch zwei Fahrzeuge mit Notbremsassistent ausgewählt und deren Reaktion auf einen querenden Wildschwein-Dummy getestet. Das Ergebnis: Die Assistenzsysteme in VW T-Cross und Mitsubishi Eclipse Cross können den Aufprall zwar nicht verhindern, allerdings wird in einigen Situationen bereits eine Warnung und Bremsunterstützung ausgegeben.

Laut ADAC sollte die Erkennung von Wildtieren bei der Entwicklung von Notbremsassistenten mit betrachtet und integriert werden: “Mit vorhandener Technik ließe sich ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten”, so die Erkenntnis.

Zunächst aber bleibt eine vorsichtige Fahrweise der wichtigste Sicherheitsfaktor: Entlang von Wald- und Feldrändern sollte die Geschwindigkeit reduziert werden, höchste Aufmerksamkeit ist in der Morgen- und Abenddämmerung angebracht. Ein Club-Sprecher: “Wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht heißt es bremsen, abblenden, hupen und dann langsam weiterfahren. Unkontrollierte Ausweichmanöver sind lebensgefährlich. Sie enden nicht selten im Gegenverkehr oder an einem Baum.”

Rudolf Huber

Plaque macht das Zahnfleisch krank

 Eine chronische Entzündung am Rand des Zahnfleischs tritt bei sehr vielen Menschen auf. Ursache der Parodontitis ist Plaque, ein bakterieller Biofilm. Er entsteht durch bakterielle Zersetzung von Nahrungsresten, die auf den Zähnen, am Zahnfleischrand und im Zahnzwischenraum verbleiben.

“Wird dieser nicht abspülbare Zahnbelag bei der täglichen Zahnreinigung nicht entfernt, kann sich zunächst eine Zahnfleischentzündung entwickeln, die mit Bluten, Rötung und auch Schwellung einhergehen kann”, sagt Prof. Dr. Holger Jentsch, Universitätsklinikum Leipzig und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.

Bei einer Parodontitis handelt es sich nicht nur um eine Entzündung des Zahnfleischs, sondern um eine Entzündung der tieferliegenden zahntragenden Gewebe. Sie geht mit dem Verlust von Knochen und einer eventuellen Zahnlockerung einher. Unbehandelt kann die Parodontitis also bis zum Zahnverlust führen. Sie verläuft jedoch bei jedem Mensch in unterschiedlicher Geschwindigkeit – manchmal auch mit Pausen.

Tipp: Mit System putzen, um täglich alle Zahnflächen – auch die schwerer zu erreichenden – vollständig zu reinigen. Unabhängig von der verwendeten Zahnbürste mindestens zwei Minuten putzen. Elektrische Zahnbürsten verringern die Zahnfleischentzündung geringfügig besser als Handzahnbürsten. Täglich Zwischenraumbürsten benutzen, denn sie mindern Zahnfleischentzündungen im Zahnzwischenraum am wirksamsten.

Lars Wallerang

Migräne: Geregelte Mahlzeiten können vorbeugen

Zum Frühstück gibt es nur Kaffee, mittags sorgt die Currywurst oder der Schokoriegel für schnelle Energie. Für viele Berufstätige bleibt im Alltag wenig Zeit für ausgewogene und regelmäßige Mahlzeiten. Doch diese sind insbesondere für Migränepatienten wichtig: Sie können helfen, die Anzahl der Attacken zu reduzieren.

Die Ursachen der Migräne sind noch nicht abschließend geklärt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Stress ein Auslöser von Anfällen sein kann. Unser Gehirn kann auch eine ausgefallene Mahlzeit als Stress empfinden – schließlich ist es auf eine konstante Versorgung mit Energie angewiesen. Um einer Attacke vorzubeugen, kann es Patienten helfen, auf regelmäßige und nährstoffreiche Mahlzeiten zu achten und sie in Ruhe zu genießen.

Die Mahlzeit sollte nicht zu große Mengen der Botenstoffe Histamin und Tyramin enthalten, da diese eine Attacke begünstigen. Die Stoffe sind vor allem in Lebensmitteln enthalten, die lange reifen. “Dazu gehören geräucherte Wurstwaren, bestimmte Käsesorten oder Rotwein und Bier. Schokolade, Schalentiere, Zitrusfrüchte und Tomaten können im Körper Histamin freisetzen und sollten ebenfalls nur in Maßen genossen werden. Ein Migräne-Tagebuch kann Patienten helfen, individuelle Auslöser zu finden. Mehr Infos unter www.kopf-klar.de.

Vielen Patienten kann zudem eine medikamentöse Behandlung helfen, einer Attacke vorzubeugen. Hier stehen verschiedene Wirkstoffklassen zur Verfügung. Eine prophylaktische Therapie ist unter anderem mit Wirkstoffen aus der Gruppe der CGRP-Antikörper (CGRP: Calcitonin-Gene-Related-Peptide) möglich. Sie blockieren im trigeminalen Nervensystem jene Botenstoffe, die an der Schmerzauslösung beteiligt sind. So können beispielsweise Wirkstoffe wie Fremanezumab, Galcanezumab oder Erenumab Migräne-Attacken verhindern oder ihre Häufigkeit oder Schmerzhaftigkeit verringern. Die Therapie kommt für Erwachsene infrage, die häufiger als vier Tage im Monat von Migräne betroffen sind und bei denen andere prophylaktische Therapien versagt haben. Die Medikamente werden einmal pro Monat injiziert – bei Fremanezumab ist es sogar möglich, die Therapie in einer höheren Dosierung nur vierteljährlich anzuwenden.

Rudolf Huber

Teure Treue zum Internet-Provider

24 Prozent der Verbraucher sind in Zeiten von vermehrtem Home-Office oder -Schooling mit der Geschwindigkeit ihres Internets unzufrieden. Und jeder Fünfte (22 Prozent) gibt an, dass er mit seiner Internetgeschwindigkeit “sehr zufrieden” ist, etwa 48 Prozent sind “eher zufrieden”. Das geht aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24 hervor.

Ein weiteres Ergebnis: Fast die Hälfte der Verbraucher (44 Prozent) ist in den vergangenen zehn Jahren ihren Internetanbieter treu geblieben. Ein Viertel hat lediglich einmal, 14 Prozent zweimal gewechselt. “Und auch aktuell denken lediglich 13 Prozent der Verbraucher darüber nach, ihren Anbieter zu wechseln”, heißt es bei dem Vergleichsportal.

Dabei lohne sich die Treue zum Internetanbieter definitiv nicht. Denn durch einen Wechsel könnten die Verbraucher über die 24-monatige Vertragslaufzeit bis zu 814 Euro sparen. Und das bei einer Erhöhung der Geschwindigkeit von 50 auf 200 MBit/s. Ein Sprecher: “Im Schnitt der betrachteten Provider zahlen Internetkunden 300 Euro weniger, wenn sie von ihrem alten Vertrag mit 50 MBit/s in einen neuen Vertrag mit einer Geschwindigkeit von mindestens 100 MBit/s wechseln.”

Ralf Loweg

 

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ditzingen: Unbekannte beschädigen Rathaus

Zwischen Samstag 08.00 Uhr und Montag 07.45 Uhr trieben noch unbekannte Täter in der Straße “Am Laien” in Ditzingen ihr Unwesen. Die Täter beschädigten insgesamt fünf Fensterscheiben des Rathauses, indem sie versuchten die Scheiben einzuschlagen. Durch die Gewalteinwirkung zersprangen die Scheiben. Es war jedoch nicht möglich, in das Rathaus einzudringen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 4.000 Euro. Das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, bittet Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, sich zu melden.

Remseck am Neckar – Neckarrems: Schlägerei in Flüchtlingsunterkunft

Nachdem das Verhalten eines 28-Jährigen einen 22-Jährigen störte, kam es am Sonntag gegen 21:20 Uhr in einer Flüchtlingsunterkunft in der Straße “Hummelberg” in Remseck am Neckar – Neckarrems zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den Männern. Der 28-Jährige soll demnach im Vorfeld wiederholt einen Ball gegen die Zimmerwand gespielt haben, bis es dem 22-Jährigen zu viel wurde. In der Folge kam es zu einer Schlägerei zwischen den Beiden, die damit endete, dass der 28-Jährige den 22-Jährigen mit einem Tierabwehrspray außer Gefecht gesetzt haben soll. Der Polizeiposten Remseck am Neckar hat die Ermittlungen übernommen.

Hemmingen: Exhibitionist im Schloßpark

Bereits am Donnerstag soll sich ein bislang unbekannter Täter gegen 17:00 Uhr im Schloßpark in Hemmingen vor einer Frau entblößt und selbst befriedigt haben. Der Mann mit dunklem Teint saß wohl auf einer dortigen Bank. Nach Angaben der Zeugin sollen sich auch andere Personen in der Nähe des Mannes aufgehalten haben, die die Tathandlung und den Tatverdächtigen gesehen haben könnten. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet weitere Zeugen sich unter Tel. 07141 18 9 zu melden.

Gerlingen: Gartengrundstücke aufgebrochen

In Gerlingen in der Verlängerung der Gutenbergstraße wurden im dortigen Bereich zwischen Sonntag, 22:00 Uhr, und Montag, 3:00 Uhr, vier Gartengrundstücke aufgebrochen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde in einem Fall eine Lampe mitgenommen und eine Gartenliege beschädigt. Die Sachschäden konnten bislang noch nicht beziffert werden. Das Polizeirevier Ditzingen bittet um Zeugenhinweise unter Tel. 07156 4352 0.

Asperg: Brennende Dachpappe verursacht große Rauchsäule

Nachdem ein 49-Jähriger das Dach einer Hütte in seinem Garten bei Asperg in der Nähe der Umgehungsstraße und Autobahnunterführung der Bundesautobahn 81 erneuert hatte, wollte er am Sonntag gegen 15:20 Uhr das alte Holz bestehend aus Sperrholzplatten und Dachpappe verbrennen. Offensichtlich hatte er nicht mit der starken Rauchentwicklung gerechnet, die durch den darin enthaltenen Teer entstand. Mehrere Anrufer verständigten daraufhin die Polizei und die Feuerwehr Asperg, die mit vier Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften vor Ort kam. Die Feuerwehr löschte in der Folge das Feuer. Ein Sachschaden entstand nicht. Das Polizeirevier Kornwestheim hat die Ermittlungen wegen des Verdachts einer illegalen Müllbeseitigung aufgenommen.

Freiberg: Kompletträder gestohlen

Einen Satz Sommerkompletträder im Wert von etwa 4.500 Euro haben unbekannte Täter zwischen Mittwoch und Samstag aus einer Tiefgarage in der Vogelsangstraße in Heutingsheim entwendet. Die Hankook-Reifen auf original Hyundai-Felgen waren dort in einem Stellplatz gelagert. Die Unbekannten hatten sich vermutlich dort Manipulation am Rolltor Zugang zur Tiefgarage verschafft.

Vier weitere Kompletträder wechselten zwischen Donnerstag und Samstag in einer Tiefgarage in der Bilfinger Straße in Geisingen unrechtmäßig den Besitzer. Dabei handelt es sich um Reifen der Marke “Falken” aus BBS-Felgen im Wert von etwa 1.500 Euro. Sachdienliche Hinweise in beiden Fällen nimmt der Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141 64378-0, entgegen.

Vaihingen/Enz: Einbruch in Baucontainer

Über das vergangene Wochenende machte sich ein unbekannter Täter an zwei Baucontainern an der Baustelle der Behelfsbrücke “Egelsee” an der B 10 zu schaffen. Während einer der Container dem Einbruchsversuch standhielt, brach der Unbekannte den zweiten Container auf und entwendete daraus Werkzeug und Maschinen sowie zwei Kartons mit Bauschaum und Silikon im Wert von mehreren Hundert Euro. Das Polizeirevier Vaihingen/Enz, Tel. 07042 941-0, bittet um Hinweise.

Sachsenheim-Großsachsenheim: VW beschädigt – Verursacher geflüchtet

Am Montagmorgen war ein VW Touran in Großsachsenheim in der Straße “Seepfad”, unmittelbar nach der Kreuzung zur Querstraße, geparkt. Gegen 06:25 Uhr stieß aus ungeklärter Ursache ein noch unbekannter Fahrzeuglenker gegen den geparkten Wagen. Hierbei richtete er einen Sachschaden in derzeit unbekannter Höhe an. Anstatt sich um den Unfall zu kümmern, setzte der Unbekannte anschließend seine Fahrt in Richtung Stadtmitte fort. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll der Verursacher zur Tatzeit mit einem weißen Ford Transit mit Ludwigsburger Zulassung (LB) unterwegs gewesen sein. Möglicherweise ist das Fahrzeug an der rechten Fahrzeugfront beschädigt. Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, melden sich bitte beim Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0.

Erdölmärkte mehrfach unter Druck

Aufruhr auf den Erdölmärkten: Corona-Krise, Preiskrieg und Förderkürzung mischen das Ölgeschäft kräftig auf. Ökonomen beschäftigen sich nun mit den Szenarien der weiteren Preisentwicklung. Marktsimulationen am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin sollen zeigen, wie sowohl Angebot, als auch Nachfrage den Ölpreis destabilisiert haben. Die Ergebnisse geben Aufschluss, welche Preispfade möglich sind, aber auch welche Relevanz dabei Corona-Krise, Preiskrieg und anstehenden Förderkürzungen haben.

Parallel zu den Finanzmarkt-Turbulenzen hat sich der Ölmarkt 2020 zunehmend destabilisiert – ein Preiseinbruch von etwa 70 Prozent macht Ölproduzenten zunehmend zu schaffen. Zuletzt konnten sogar negative Preise für einzelne Ölsorten beobachtet werden.

Zu Beginn des Jahres 2020 kostetet Erdöl noch rund 70 Dollar pro Fass. Mit der Ausbreitung des Corona-Virus setzte ein zunehmender Nachfragerückgang den Ölpreis allerdings unter Druck. Im März sorgte schließlich der Zusammenbruch der Gespräche über eine Verlängerung des OPEC+-Abkommens an den Märkten für Entsetzen und schickte den Preis endgültig auf Talfahrt.

Im April einigten sich die OPEC-Staaten und andere Produzenten wie Russland, Mexiko und Oman in Angesicht des Nachfrageeinbruches schließlich auf umfangreiche Förderkürzungen. Diese sollen insgesamt etwa zehn Millionen Fass tägliche Produktion umfassen, was mehr als zehn Prozent der aktuellen täglichen Fördermenge entspricht. Inwieweit die Förderkürzungen letztlich umgesetzt werden, aber auch welchen Preiseffekt dies in Anbetracht der Nachfrageentwicklung hat, ist derzeit noch nicht absehbar.

Kurzfristig haben die Ankündigungen nicht ausgereicht, um einen weiteren Einbruch der Preise zu verhindern. Die US-Erdölsorte WTI ist unlängst sogar ins Minus gerutscht. “Dies geschah, nachdem Händler nicht mehr in der Lage waren, ihre vorherigen spekulativen Käufe umzusetzen, da dafür eingeplante Erdöllager bereits an ihren Kapazitätsgrenzen operieren”, erklären die Wirtschaftswissenschaftler. Diesen Lagern komme üblicherweise eine Pufferfunktion am Markt zu: Bei Schwankungen von Angebot und Nachfrage könne das Einlagern beziehungsweise Entnehmen von Erdöl zu einer Stabilisierung der kurzfristigen Preise beitragen. Weil Lager durch ihre Kapazitätsbeschränkungen diese Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen können, droht sich der Nachfragerückgang auf den Markt durchzudrücken.

Die Studie legt nahe, dass die Corona-Krise bislang einen deutlicheren Effekt auf den Erdölpreis hatte als die Eskalation zwischen Saudi-Arabien und Russland. Die Schätzungen zeigen, dass eine Rückkehr zu den Produktionsniveaus vom Januar 2020 bei der aktuellen Nachfrage nur zu Preisen von unter 40 Dollar pro Fass führen würde.

Der zukünftige Preispfad sei weitgehend unsicher, da sowohl Angebots-, als auch Nachfrageentwicklungen zurzeit höchst dynamisch seien. Jüngst angekündigte Förderkürzungen seitens großer Ölproduzenten hätten prinzipiell das Potenzial, Preise wieder auf das Vorkrisenniveau zu heben, allerdings sei unklar, inwieweit die Ankündigungen tatsächlich umgesetzt würden.

Vor allem sei nicht absehbar, wie schnell sich die Nachfrage erholen wird: Die Effekte der Corona-Krise scheinen anzuhalten und Erdöllager stehen zunehmend nicht mehr zur Verfügung, um den Nachfragerückgang abzufedern. Der Abwärtsdruck auf die Preise könnte sich somit in den kommenden Wochen noch verstärken und weitere spontane Reaktionen ähnlich des Marktzusammenbruchs der US-Sorte WTI hervorrufen.

Lars Wallerang

Wahl in Murr: Torsten Bartzsch bleibt Bürgermeister

Torsten Bartzsch bleibt für weitere acht Jahre Bürgermeister der Gemeinde Murr im Landkreis Ludwigsburg. Der parteilose Bartzsch, der seit 2012 Rathauschef in Murr ist, hat die Wahl am 26. April noch deutlicher als vor acht Jahren für sich entscheiden können. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,57 Prozent bzw. 2.959 Stimmen wurden abgegeben.

Der 42-Jährige wurde am Sonntag mit 95,36 Prozent der Stimmen als Bürgermeister bestätigt. Die beiden anderen Kandidaten Ulrich Raisch (2,2%) und Samuel Speitelsbach (1,0%) landeten deutlich abgeschlagen hinter Bartzsch. Der Diplom-Verwaltungswirt Bartzsch hatte bereits bei seiner Wahl zum Rathauschef im April 2012 mehr als 72 % der abgegebenen Stimmen erhalten und konnte somit sein Ergebnis im Vergleich beachtlich steigern.

Verkehrsbericht: Welche Straßen diese Woche gesperrt sind

Verkehrsbericht gültig ab Montag, 27. April

Abelstraße
Es besteht eine Vollsperrung der Abelstraße zwischen dem Schützenplatz und der Kreuzstraße – Anlieger und Andienungsverkehr sind eingeschränkt frei.

Danziger Straße
Hier besteht zwischen der Egerländer Straße und der Friedrichstraße bis etwa Anfang Mai eine Einbahnstraßenregelung: die Ausfahrt in die Friedrichstraße ist möglich, eine Umleitung in die Gegenrichtung ist ausgeschildert.

Hochberger Straße
Der Radweg ist im Bereich der Hochberger Straße 155 bis 165 gesperrt, eine Umleitung ist ausgeschildert. Der Fußgängerverkehr eingeschränkt möglich.
 
Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Muldenäcker
Es besteht bis etwa Anfang Mai 2020 eine Vollsperrung der Straße Muldenäcker – dadurch wird die Schönbeinstraße zur Sackgasse.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.                                      
 
Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks bis voraussichtlich April 2021 gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße werden daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).

Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radwegs entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Stadt erweitert Notbetreuung für Kinder

Die Stadt Ludwigsburg startet am Montag, 27. April, aufgrund der Vorgaben des Landes Baden-Württemberg eine erweiterte Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen und den Schulen.

Bislang durften nur Kinder die Notbetreuung besuchen, bei denen mindestens ein Elternteil in einem sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet – zum Beispiel als Ärztin, Krankenpfleger oder Polizist. Jetzt hat das Land den Berechtigtenkreis deutlich erweitert: Wenn beide Erziehungsberechtigte berufstätig sind, für ihren Arbeitgeber unabkömmlich und ihre Arbeit nicht von zuhause erledigen können, gehören sie zum Kreis der Anspruchsberechtigten. Zudem müssen sie eine Begründung vorlegen, warum sie die Betreuung der Kinder nicht durch Familie, Freunde oder anderweitig abdecken können. Das Gleiche gilt für Alleinerziehende. Die Schulkindbetreuung wurde außerdem auf die siebten Klassen ausgedehnt.

Wichtig ist aber: Sollten die Plätze in der Notbetreuung nicht für alle Kinder mit Anspruch ausreichen, entscheidet die Stadt Ludwigsburg nach den Vorgaben des Landes, welche Kinder bevorzugt aufgenommen werden. Grundsätzlich haben Kinder Vorrang, die auch bislang schon notbetreut werden durften – bei denen also ein Elternteil in der kritischen Infrastruktur mit Präsenzpflicht arbeitet. Außerdem bevorrechtigt sind Kinder, die im Haushalt eines Alleinerziehenden oder einer Alleinerziehenden leben, oder deren Kindeswohl gesichert werden muss – zum Beispiel, wenn sie in schwierigen Familienverhältnissen leben.

Wie bislang wird ein Kind in seiner gewohnten Kita oder Schule betreut. Ein vorübergehender Wechsel in eine andere Einrichtung ist nicht möglich. Die Eltern melden ihr Kind direkt bei ihrer Betreuungseinrichtung oder Schule für die Notbetreuung an. Das zentrale Platzmanagement läuft aber über die Stadt Ludwigsburg, auch wenn das Kind zum Beispiel in einer kirchlichen oder privaten Kindertageseinrichtung betreut wird. Damit wird gewährleistet, dass alle Anmeldungen stadtweit einheitlich geprüft und genehmigt werden.

Die Stadtverwaltung wird prüfen, ob die Eltern tatsächlich unabkömmlich bei ihrer Arbeit sind und eine Präsenzpflicht für sie besteht. Nach Prüfung ihres Antrags erhalten die Erziehungsberechtigten eine schriftliche Entscheidung der Stadt, ob das Kind aufgenommen werden kann. Alle Platzzusagen können aufgrund der Vorrangigkeit bestimmter Gruppen aber nur auf Widerruf erteilt werden.

Für Ersten Bürgermeister Konrad Seigfried hat die Neuregelung des Landes zwei Seiten: „Zum einen ist es natürlich positiv, dass wesentlich mehr Eltern bei der Kinderbetreuung entlastet werden. Da werden Familien unterstützt. Aber wenn wieder viele Kinder betreut werden, steigen die Risiken einer Ansteckung.“ Renate Schmetz, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Familie, erläutert: „Für Kinder, insbesondere kleine Kinder, ist es schwer, die nötigen Abstände einzuhalten. Bei Säuglingen ist der Entzug von Nähe schlicht nicht möglich.“

Für die Notbetreuung hat das Land vorgegeben, dass die Gruppen maximal halb so groß sein dürfen wie in normalen Zeiten. Das sind bei den Krippenkindern dann maximal fünf Kinder, im Kindergarten zehn, in den Grundschulen 14 und in den weiterführenden Schulen maximal 15 Kinder. Und die Gruppen müssen räumlich getrennt werden. Viele Einrichtungen, auch in Ludwigsburg, haben große Räumlichkeiten für offene Konzepte, aber zu wenig einzelne Räume, um Gruppen räumlich zu trennen. Außerdem gibt es Einrichtungen, in denen viele Erzieherinnen und Erzieher arbeiten, die zur Risikogruppe gehören – also über 60 Jahre alt oder mit einer relevanten Vorerkrankung. Diese werden nach Möglichkeit nicht für die Notbetreuung eingesetzt.

„Wir haben normalerweise 4100 Kita-Plätze in Ludwigsburg, im Notbetrieb dürften wir rein rechnerisch etwa 2000 anbieten. Wir gehen aber – aufgrund der Rückmeldungen aus den einzelnen Kitas – momentan davon aus, dass wir 1200 Plätze zur Verfügung haben“, so Konrad Seigfried. In der Schulkindbetreuung sind es in der Notbetreuung 570 Plätze, regulär 2.800 Plätze. Wie viele der Plätze tatsächlich benötigt werden, wird sich ab der kommenden Woche zeigen, wenn ein Großteil der Anträge eingegangen ist. „Schon jetzt sehen wir, dass die Nachfrage sehr groß ist“, sagt Renate Schmetz.

Die regulären Kita-Gebühren wurden für den April nicht mehr erhoben. Das ist auch für den Mai geplant. Seither fielen auch für die Notbetreuung keine Kosten an. Mit der erweiterten Notbetreuung ab Montag, 27. April, fallen nun aber Gebühren an – und zwar 10 Euro pro Tag. Sofern die Betreuung weniger als fünf Stunden umfasst, sind es nur fünf Euro. „Auf jeden Fall werden die Eltern nicht mehr für die Notbetreuung bezahlen müssen als sie bisher monatlich entrichtet haben“, so Erster Bürgermeister Konrad Seigfried.

Seite 28 von 45
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45