CO2-Reduktion: EU will und Industrie muss

Grenzwerte zu beschließen, ist nicht schwer, sie einzuhalten dagegen sehr. Diesen Reim kann man sich auf die Rollenverteilung zwischen EU und Industrie beim Thema CO2-Ausstoß machen. Die Herausforderungen für die Hersteller haben es dabei in sich. Die neue EU-Verordnung sieht vor, dass sich der CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotten der Automobilhersteller bis 2030 im Durchschnitt um 37,5 Prozent gemessen an 2021 vermindern soll.

Für leichte Nutzfahrzeuge ist eine CO2-Reduktion von 31 Prozent vorgegeben. Autobauern, die die neuen CO2-Grenzwerte nicht einhalten, drohen empfindliche Strafen. Und viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass es der Branche schwerfallen wird, die von der EU vorgeschriebenen Ziele zu erreichen – zumal ihnen die Corona-Krise einen Strich durch die Planungen machte.

Bereits 2013 hatten die EU-Mitgliedstaaten vereinbart, dass ab 2021 neu zugelassene Pkw in der EU im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen. Dieser Wert entspreche einem Verbrauch von 3,6 Liter Diesel beziehungsweise 4,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer, erläutert das Bundesverkehrsministerium (BMVI). Dabei bezieht sich diese Vorgabe nicht auf die einzelnen Fahrzeuge, sondern auf die gesamte EU-Fahrzeugflotte eines Herstellers, also auf die ganze Palette an Neuwagen, die Autohersteller jährlich in der EU verkaufen.

Dieser sogenannte Flottenwert muss nun in zwei Schritten reduziert werden: bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 37,5 Prozent. Für leichte Nutzfahrzeuge ist bis 2025 eine Minderung von 15 Prozent vorgesehen, bis 2030 sind es 31 Prozent. Nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel gelten für die einzelnen Hersteller unterschiedliche Vorgaben für die CO2-Absenkung, die sich an der durchschnittlichen Masse der jeweiligen Fahrzeugflotte orientieren, sprich am Gewicht der Autos.

Während Bundesumweltministerin Svenja Schulze die neuen europaweiten Grenzwerte für die Autoflotten begrüßt, da sie nicht nur gut für den Klimaschutz seien, sondern Verbrauchern künftig auch ein besseres Angebot an sparsamen Fahrzeugen brächten, moniert etwa der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD, dass ambitioniertere CO2-Vorgaben nötig wären, “um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen”.

Der Verband der Automobilindustrie wiederum sieht die europäischen Hersteller durch die neuen CO2-Vorgaben auf ihrem Hauptabsatzmarkt im internationalen Vergleich stärker belastet als ihre Wettbewerber. Denn das von der EU gesetzte CO2-Ziel für Pkw von 95 Gramm im Jahr 2021 sei schon das schärfste weltweit, stellt der Branchenverband fest und verweist darauf, dass bei anderen wichtigen Auto-Nationen wie den USA bis 2020 121 Gramm CO2 je Kilometer vorgeschrieben seien, in China 117 Gramm und in Japan 105 Gramm.

Zudem müssen die europäischen Autohersteller befürchten, dass es für sie teuer wird, wenn sie zu viele “durstige” Fahrzeuge verkaufen. Denn prinzipiell wird jedes Gramm CO2 zu viel bestraft: mit 95 Euro pro Fahrzeug. Nimmt man den zuletzt ermittelten europäischen Durchschnitt von 118,5 Gramm CO2 pro Kilometer zum Maßstab, blicken die Autoproduzenten somit umfangreichen Forderungen entgegen. Allerdings wird für jedes Fahrzeugmodell ein individueller Grenzwert festgelegt, je nach Gewicht des Neuwagens. Dabei gilt: Schwerere Autos dürfen mehr CO2 emittieren.

“Mit dieser Regelung kommt man den Herstellern großer Autos entgegen”, sagt das von der HUK-Coburg initiierte Goslar-Institut. Außerdem würden Modelle, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, bis 2022 mehrfach angerechnet. “Somit entlasten E-Autos die jeweilige Flottenbilanz der Autobauer.” Dementsprechend setzt denn jetzt auch das Gros der Branche auf E-Fahrzeuge, um möglichst nah an die strengen CO2-Grenzwerte heranzukommen. Marktbeobachter erwarten deshalb künftig massive Rabattaktionen bei Elektro-Autos. Andere Hersteller präferieren CO2-sparsame Hybrid-Fahrzeuge.

Welchen Weg auch immer die jeweiligen Konzerne einschlagen, um ihren Flottenverbrauch und damit die CO2-Emissionen ihrer Autos zu minimieren: Wem das nicht gelingt, der wird zur Kasse gebeten. Laut einer Studie der Unternehmensberatung PA Consulting ist zu erwarten, dass die meisten Autohersteller ihre CO2-Grenzwerte für 2020 nicht werden einhalten können. Hinzu kommt, dass die Corona-bedingten Produktionsstopps es den Produzenten erschweren, die gesteckten CO2-Ziele zu erreichen. Dies würde nach Meinung von Experten Strafforderungen in Höhe von insgesamt 14,5 Milliarden Euro nach sich ziehen. Und dabei könnten allein auf den VW-Konzern wegen seiner guten Verkaufszahlen Bußgelder von 4,5 Milliarden Euro zukommen, heißt es in Fachkreisen. Dieses Damokles-Schwert würde sich dann möglicherweise unterm Strich als Katalysator für die E-Mobilität erweisen.

Lars Wallerang

14-Jährige aus Affalterbach wird vermisst

Schon seit fast drei Wochen fehlt von einer 14-jährigen Teenagern aus Affalterbach (Kreis Ludwigsburg) jede Spur. Es ist nicht das erste mal, dass die 14-Jährige abgängig ist. Das Kriminalkommissariat in Ludwigsburg bittet um Hinweise.

Seit Samstag, 25. April, wird die 14-jährige Maria Cristal Weller aus Affalterbach vermisst. Das Mädchen ist 1,52 Meter groß und kräftig, hat einen dunklen Teint, braune Augen und braune Haare. Wie die  Kriminalpolizei Ludwigsburg mitteilt, soll sie sich das Mädchen zuletzt im Raum München aufgehalten haben. Es bestehen aber auch Verbindungen nach Frankfurt/Main und nach Darmstadt.

Hinweise zum Aufenthaltsort von Maria Cristal Weller nimmt das Kriminalkommissariat Ludwigsburg, Telefonnummer 0 71 41 / 18 9, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Die vermisste Maria Cristal Weller aus Affalterbach. Foto: Polizei Ludwigsburg

Tankstellen-Überfall misslingt: Täter flieht nachdem er angeschrien wird

Ein Unbekannter versuchte am Dienstagabend in Hemmingen eine Tankstelle zu überfallen. Das gab die Polizei Ludwigsburg in einer Pressemeldung bekannt.

Zunächst soll der Täter die Tankstelle, seinen Mund und die Nase mit einem grauen Tuch bedeckt, betreten haben. Des Weiteren soll der vermutlich noch jugendliche Täter dunkle Kleidung und eine dunkle Mütze getragen haben. Im Innern des Tankstellenshops hielt er sich zunächst vor einem Regal auf und schien sich die Auslage anzusehen. Schließlich trat er an den mit einer Plexiglasscheibe abgetrennten Kassenbereich heran, hinter dem sich eine 55 Jahre alte Angestellte befand. Er legte nun einen Klarsichtbeutel auf den Tresen und zog eine kleine schwarze Schusswaffe hervor, die er auf die Kassiererin richtete. Diese schrie den Täter an und forderte ihn zum Gehen auf, worauf der Unbekannte die Flucht ergriff.

Die 55-Jährige alarmierte hierauf die Polizei, die sogleich mit mehreren Streifenwagenbesatzungen der Polizeireviere Ditzingen und Leonberg Fahndungsmaßnahmen durchführte. Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Beamten am Boden. Der etwa 160 cm große, recht hagere, etwa 16 Jahre alte Täter konnte jedoch nicht mehr festgestellt werden. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg bittet Zeugen, die weitere Hinweise geben können, sich unter Tel. 07141/18-9 zu melden.

red / Polizei Ludwigsburg

Fahrtüchtig trotz Medikamenten?

Viele Arzneien, auch rezeptfreie, haben Nebenwirkungen. Unter anderem kann die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt werden. Deshalb sollte bei Medikamenteneinnahme der Wagen erst mal stehengelassen und beobachtet werden, ob Schwindel, Müdigkeit oder vermindertes Reaktionsvermögen auftreten. Besondere Vorsicht ist bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antidepressiva und Psychopharmaka, bei starken Schmerzmitteln oder Codein-haltigen Hustenstillern geboten, heißt es in der “Apotheken Umschau”. Denn all diese Präparate können müde und benommen machen.

Und das ist noch lange nicht alles: Mittel gegen Bluthochdruck können vor allem anfangs und bei Dosissteigerung Schwindel und Benommenheit verursachen. “Antidiabetika und Insulin vermindern aufgrund der Blutzuckersenkung Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen, Allergie-Mittel wie auch einige Erkältungsmittel können müde machen”, so der Ratgeber. Eine Reihe von Medikamenten macht zudem die Augen lichtempfindlich, und das gefäßverengende Kombipräparat Pseudoephedrin steigert die Risikofreudigkeit.

Was viele Autofahrer nicht wissen: Sie sind grundsätzlich verpflichtet, selbst einzuschätzen, ob sie zum Fahren in der Lage sind und können sich nicht damit herausreden, dass sie den Beipackzettel nicht gelesen oder die Warnhinweise des Arztes nicht verstanden haben.

Rudolf Huber

Laufen ohne Rücken-Risiko

Laufen und Joggen liegen im Trend. Und Bewegung ist einfach gesund. Doch ein paar Dinge müssen die Sportliebhaber berücksichtigen. Denn das Problem bei diesem Ausdauersport: Die ungewohnte Belastung kann gerade bei Anfängern zu unangenehmen Rückenschmerzen führen, warnt die Aktion Gesunder Rücken (AGR).

Eine starke Rumpfmuskulatur stützt die Rückenmuskulatur während des Joggens. Ist sie geschwächt, kann es nach der Laufrunde zu Rückenschmerzen kommen. Um die Körpermitte zu stärken, sind daher sogenannte Stabilisations-Übungen sinnvoll. Eine besonders effektive Übung sei etwa der Unterarmstütz, sagt der AGR-Verein. Tipp: “Legen Sie sich dafür flach auf eine Matte und stützen Sie sich zunächst mit Ihren Unterarmen auf dem Boden ab. Heben Sie nun den Körper vom Boden ab und achten Sie darauf, dass der Körper von Kopf bis Fuß eine Linie bildet. Halten Sie den Rumpf dabei unter Spannung.”

Neben Kräftigungsübungen können auch Dehn- und Mobilisationsübungen sinnvoll sein, um bereits bestehende Verspannungen zu lösen und Beschwerden vorzubeugen. Ein Faszienball könne dabei helfen, verspannte Bereiche gezielt zu massieren. Bei schmerzhaften Muskelverspannungen könnten zudem Wärmepflaster für Entspannung sorgen. Man soll nach dem Laufen auch darauf achten, nasse Kleidung zu wechseln, um ein Verkühlen der Muskulatur zu verhindern.

In einigen Fällen kann auch ein falscher Fußaufsatz sowie ungeeignetes Schuhwerk Rückenschmerzen begünstigen. Viele machen den Fehler, dass sie beim Laufen mit der Ferse oder dem Fußballen auf dem Boden aufsetzen. Sinnvoller ist es jedoch, auf dem Mittelfuß zu laufen. Dabei werden die beim Bodenkontakt wirkenden Kräfte besser abgefedert und Gelenke und Bänder geschont.

Wer unpassende Laufschuhe als Ursache für seine Beschwerden ausschließen will, kann sich bei einer Laufschuhanalyse beraten lassen. Bei starken, ausstrahlenden Schmerzen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen wie einen Bandscheibenvorfall auszuschließen.

Lars Wallerang

Saisonabbruch? Das sind die Pläne der DFL

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant, nach einem Bericht der “Bild-Zeitung”, dass bei einem Saisonabbruch wegen Corona, die aktuelle Tabelle zu werten. Die Klubs der ersten und zweiten Bundesliga müssen allerdings dieser Regelung noch zustimmen.

Was passiert wenn die Bundesligasaison abgebrochen werden sollte? Wer wird Meister, wer steigt ab bzw. wer steigt auf. Laut der “Bild-Zeitung” könnte diese Frage jetzt beantwortet sein. Die Zeitung berichtet, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) den 36 Vereinen der ersten und zweiten Liga auf einer Mitgliederversammlung am kommenden Donnerstag einen konkreten Vorschlag zur Abstimmung unterbreiten wird, nach dem in so einem Fall die aktuelle Tabelle gewertet werden soll. Vorgesehen ist, dass es demnach in jedem Fall einen Meister und zwei Absteiger geben soll.

Neben der Zustimmung zu dem genannten Vorschlag sollen die Klub-Vertreter zudem in einem zweiten Papier ihr Einverständnis dazu geben, dass die Saison auch noch nach dem 30. Juni abgeschlossen werden kann. Die DFL befürchtet, dass Vereine aufgrund auslaufender Verträge Protest gegen die Wertung späterer Spiele einreichen.

red

 

Über 80 Neuinfizierte im Fleischbetrieb im Enzkreis

Unter den Beschäftigten in der Fleischproduktion häuft sich das Corona-Virus. Jetzt wurde bekannt, dass sich in einem Schlachthof bei Pforzheim weitere 82 Menschen infiziert haben.

In einem Schlachtbetrieb in Birkenfeld im Enz-Kreis sind weitere 82 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab das Landratsamt im Enz-Kreis am Montagabend bekannt. Bis zum späten Montagnachmittag sind beim Gesundheitsamt nahezu alle Ergebnisse der zweiten Testrunde bei der Firma Müller-Fleisch eingetroffen heißt es in der Meldung: „Von den 850 Beschäftigten, die im ersten Durchlauf Mitte April noch negativ auf das neuartige Corona-Virus getestet worden waren, sind nun 82 positiv, das sind knapp zehn Prozent“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Brigitte Joggerst.

Bereits vor etwas mehr als zwei Wochen waren bei der ersten Reihentestung aller Mitarbeiter der Firma Müller Fleisch knapp 330 positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden. Daraufhin wurden diejenigen von ihnen, bei denen eine häusliche Isolation nicht möglich war, da sie in Sammelunterkünften wohnen, in drei vom Landratsamt Enzkreis und der Stadtverwaltung Pforzheim kurzfristig organisierten Quarantäne-Einrichtungen untergebracht.

„Wir haben ein wichtiges Ziel erreicht – das Virus im geschlossenen System Müller Fleisch zu halten und damit die Bevölkerung zu schützen“, betont Landrat Bastian Rosenau. Das zeigten die Zahlen der Neuinfizierten in Pforzheim und im Enzkreis: Die seien auf einem erfreulich niedrigen Niveau – wenn man die Müller Fleisch-Beschäftigten herausrechne. Nicht zufrieden zeigt sich der Kreischef hingegen mit dem Ergebnis innerhalb der Firma: „Diese Zahlen sind eindeutig zu hoch.“

red

 

Die Angst der Sparer vor der EZB

Das EZB-Anleihenprogramm steht in der Kritik. Es könne den Sparern schaden, heißt es oft. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln gibt jetzt allerdings Entwarnung. Hintergrund der Stellungnahme des arbeitgebernahen Instituts ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) ab 2015 für teilweise verfassungswidrig erklärt hat.

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nun innerhalb von drei Monaten nachweisen, dass das Programm mehr Vorteile als Nachteile gebracht hat. Die Studie des IW will nun zeigen, dass die Maßnahme den deutschen Sparer nicht an der Vermögensbildung gehindert hat – im Gegenteil.

Das liege vor allem an der geringen Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik: Die meisten Sparer bauen ihr Vermögen nicht über Zinsen auf, sondern über ihr Arbeitseinkommen. Für die Vermögensbildung sei daher eine gesunde Konjunktur wichtiger als ein hoher Zins. Während das das sogenannte Public Sector Purchase Programme (PSPP) lief, stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im Jahresschnitt um 4,3 Prozent – trotz Niedrigzinsen. Vor der Finanzkrise, von Anfang 2004 bis Mitte 2008, stieg das Vermögen dagegen nur um 3,7 Prozent.

“Solange das Wachstum in Deutschland gut verläuft und die Beschäftigung hoch ist, so lange ist auch in Zeiten von niedrigen Zinsen ein Vermögensaufbau möglich”, sagt Markus Demary, Studienautor und IW-Experte für Geldpolitik. Zumindest in Bezug auf die Ersparnisse sei das PSPP deshalb verhältnismäßig gewesen.

Lars Wallerang

Steelers verstärken sich mit Jimmy Hertel

Die Vorbereitungen für die kommende Eishockey-Saison laufen auf Hochtouren. Jetzt vermeldete der Zweitligist aus Bietigheim, dass sie den 28-jährigen Jimmy Hertel unter Vertrag genommen haben. Der in Memmingen geborene Linksfänger bringt die Erfahrung von 78 Spielen in der DEL2 mit, in denen er im Durchschnitt über 90% aller Schüsse auf sein Tor halten konnte. Im Jahr 2016 wurde mit Kassel als Backup-Goalie Meister gegen die Steelers.

Bereits früh in seiner Karriere verließ Jimmy seine Heimat um in Berlin für die Eisbären Juniors in der DNL zu spielen. Nach fünf Jahren in der Hauptstadt wechselte er zu den Nürnberg Ice Tigers in die DEL. Für die Franken kam er einmal zum Einsatz und halt beim damaligen Kooperationspartner aus Bad Tölz (Oberliga) aus. In Nürnberg trainierte und spielte er mit Tim Schüle zusammen. Nach der Saison ging es weiter nach München. Dort kam er jedoch nicht zum Zug, sondern spielte für die Hannover Indians in der Oberliga Nord. Hier wurde er zum besten Torhüter der Saison in der Nordstaffel gekürt.

Nach dieser Spielzeit zog es ihn weiter nach Wolfsburg, wo er auf einen Einsatz in der DEL kam und wieder hauptsächlich für die Scorpions aus Hannover auflief. Mit diesen wurde er Meister der Oberliga Nord. In der darauffolgenden Spielzeit blieb er bei den Scorpions und wurde mit einer Förderlizenz für die Kassel Huskies ausgestattet. In der DEL2 spielte er fünfmal und fiel dabei den Verantwortlichen der Ravensburg Towerstars äußerst positiv auf, denn die nächsten beiden Jahre verbrachte er bei den Oberschwaben. Dort war zu Beginn der Saison 2016/17 Daniel Naud bereits sein Trainer, ehe er von Toni Krinner abgelöst wurde. Im Sommer 2018 ging es weiter nach Freiburg, wo er mit starken Leistungen maßgeblich zum Klassenerhalt der Wölfe beigetragen hat. Die vergangene Saison verbrachte er bei den Löwen Frankfurt, für die er 23 Spiele absolvierte und bei 2,91 Gegentoren auf eine Fangquote von 90,6% kam. Nun folgt sein nächster Schritt bei den Steelers.

Geschäftsführer Volker Schoch zur Verpflichtung des Goalies: „Es freut mich, dass sich Jimmy Hertel zusammen mit seiner Familie für Bietigheim entschieden haben. Mit Jimmy bekommen einen in der DEL2 erfahrenen und erprobten Torhüter. Er hat schon oft bewiesen und gezeigt was er kann. Zusammen mit Cody Brenner soll er „hinten dicht machen“.

Jimmy Hertel: „Die Entscheidung nach Bietigheim zu gehen ist mir sehr leichtgefallen. Nach guten Gesprächen mit Danny Naud und Volker Schoch waren wir uns schnell einig. Bietigheim ist eine Top-Adresse, von der ich bisher nur Gutes gehört habe. Deshalb freue ich mich sehr auf die neue Saison und darauf, den Steelers dabei zu helfen an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen.“

Kriminalstatistik: Immer mehr Kinder erfahren sexuelle Gewalt

Tausende Kinder waren laut der neuesten Kriminalstatistik in Deutschland letztes Jahr Opfer von Misshandlung und sexualisierter Gewalt. Das Dunkelfeld sei groß, warnte Bundeskriminal-Chef Holger Münch am Montag bei einer Pressekonferenz. 

Im vergangenen Jahr wurden 112 (2018: 136) Kinder Opfer eines vollendeten Tötungsdelikts. Die Polizeiliche-Kriminal-Statistik dokumentiert 46 (2018: 70) vorsätzliche und 66 (2018: 66) fahrlässige Tötungen. Der überwiegende Teil der Opfer, nämlich 93 (2018: 108) Kinder, war jünger als sechs Jahre. Die Zahl der vollendeten Misshandlungen von Kindern ist 2019 auf 4.055 Opfer (2018: 4.129) leicht gesunken (-2%), bleibt aber in etwa auf dem Niveau der Vorjahre (über einen Zeitraum von 10 Jahren immer um die 4.000 Opfer). Auch bei der sexuellen Gewalt gegen Kinder bewegen sich die Opferzahlen schon seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. 2019 stieg die Zahl der Kinder, die als Opfer von sexueller Gewalt (einschl. Versuche) registriert wurden, sogar um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 15.936 (2018: 14.606). Das bedeutet, dass 2019 jeden Tag durchschnitt- lich 43 Kinder Opfer von sexueller Gewalt wurden. Gestiegen sind auch die Zahl der Opfer sexuellen Missbrauchs von 14.410 in 2018 auf 15.701 (+9%) sowie die Zahl der Opfer von Vergewalti- gung und Nötigung von 196 in 2018 auf 235 (+20%).

“Diese zahlenmäßigen Anstiege setzen sich im Bereich Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie fort – was uns erneut deutlich vor Augen führt, dass hinter jedem ins Internet eingestellten Material der reale Missbrauch eines Kindes steht. Im Internet wird der Missbrauch der Opfer grenzenlos und dauerhaft fortgesetzt. Denn was einmal im Netz ist, verbreitet sich schnell und kann kaum wieder gelöscht werden”, so Münch.

Starke Zunahme von Kinderpornografie

Zu den Zahlen: Im Jahr 2019 wurden 12.262 Fälle (2018: 7.449) von Herstellung, Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Schriften in der Statistik erfasst. Das entspricht einem Zuwachs von fast 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Fallzahlen des strafbaren Einwirkens auf Kinder mit technologischen Mitteln sind mit 3.264 Fällen in 2019 im Vergleich zum Vorjahr (2018: 2.439) um fast 34 Prozent signifikant gestiegen. Einen Großteil dieser Fälle macht seit einigen Jahren das sogenannte Cybergrooming aus. Beim Cybergrooming werden Kinder im Netz gezielt zur Anbahnung sexueller Interaktionen angesprochen; beispielsweise über sexuelle Chatgespräche, den Austausch von Bildern oder per Videochat.

Auffällig ist, dass unter den Tatverdächtigen ein steigender Anteil von jugendlichen Tatverdächtigen zu verzeichnen ist: Im Bereich der Kinderpornografie waren 41 Prozent der Tatverdächtigen unter 21 Jahren (26% in 2018), 23 Prozent (13% in 2018) zwischen 14 und 18 Jahren, und 12 Prozent unter 14 Jahren (8% in 2018 ).

Hierzu wurde angemerkt, dass Jugendliche und junge Erwachsene immer häufiger kinderpornografische Videos per Messenger Dienste, z. B. WhatsApp, Facebook etc. untereinander austauschen: allerdings oft nicht aus pädosexuellen Motiven, sondern ohne sich offenbar ausreichende Gedanken über den kinderpornographischen Charakter der geteilten Dateien und die strafrechtlichen Folgen zu machen.

Seite 19 von 45
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45