Landratsamt bleibt für Publikum weiterhin geschlossen

Das Landratsamt Ludwigsburg ist derzeit bis auf weiteres für jeden unangemeldeten Publikumsverkehr geschlossen. Sämtliche Kundenkontakte sind nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Das betrifft auch sämtliche Außenstellen der Landkreisverwaltung – für Zulassungs- und Fahrerlaubnisangelegenheiten bleiben die Außenstellen weiterhin völlig geschlossen, für Terminvereinbarungen zu diesen Themen steht den Kunden die Hauptstelle in Ludwigsburg zur Verfügung. Ab 4. Mai darf man das Kreishaus, seine Erweiterungsbauten und seine Außenstellen nur noch nach Händewaschen und Desinfektion sowie mit Mund-Nasen-Bedeckung betreten. 

Mit dieser Einschränkung möchte die Kreisverwaltung die Verbreitung des Corona-Virus eindämmen und sowohl Kundinnen und Kunden als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ansteckung schüt- zen. „Nur so kann gewährleistet werden, dass die Behörde und insbesondere kritische Bereiche auch weiter handlungsfähig bleiben“, sagt Landrat Dietmar Allgaier

Notwendige Termine können hier vereinbart werden:

  • Fahrerlaubnis: https://www.landkreis-ludwigsburg.de/de/verkehr-sicherheit-ordnung/auto- kfz/fahrerlaubnisbehoerde/, Tel.: 07141 144-2055, 
  • Jobcenter: https://jobcenter.landkreis-ludwigsburg.de/wir-ueber-uns/standorte-und-zustaendigkeiten/, Tel.: 07141 144-2221, 
  • Asyl & Flüchtlingsarbeit: https://www.landkreis-ludwigsburg.de/de/verkehr-sicherheit-ordnung/asyl- fluechtlingsarbeit, Tel.: 07141 144-2320, Mail: asylbewerber@landkreis-ludwigsburg.de, 
  • Kfz-Zulassung: Hier können Kunden ihre Termine unter https://www.landkreis- ludwigsburg.de/de/verkehr-sicherheit-ordnung/auto-kfz/kfz-zulassungsbehoerde/ online

 

1.000 Good Vibes für Corona

Hilfe, Engagement und positive Gedanken auf den unterschiedlichsten Ebenen sind mehr denn je gefragt in den schwierigen Zeiten von Corona. Das weiß auch Susanne Spieß, Diplom-Psychologin und Leiterin des Instituts für Personalförderung und Organisationsentwicklung. Deshalb hat die 1965 geborene Ditzingerin sich gleich nach dem Lock Down dazu entschieden „Good Vibes“ in die Welt zu bringen, die positive Energien, Gedanken und Gefühle aufrecht erhalten. Sie folgte sofort dem Aufruf des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), der ehrenamtliche Mitarbeiter für seine frischgeschaltete Corona-Hotline suchte. Außerdem hat die Psychologin und Künstlerin mit einer Ausmal-Idee die Benefizaktion „1000 Good Vibes für Corona“ ins Leben gerufen.

Frau Spieß, Sie wirken voller Engagement und sprühen vor guter Laune. Kann Ihnen die Corona-Krise nichts anhaben?Meine Familie ist gesund, ich bin gesund. Es ist Frühling und nicht November, in dem die Tage jeden Tag dunkler würden. Wir haben einen Garten, können hinaus in die Natur. Ich kann aktiv sein und meine persönliche sowie berufliche Kompetenz sinnvoll und nutzbringend einsetzen. Ich habe mich gleich zu Beginn der Krise dazu entschieden, mich dem Positiven zuzuwenden und mich nicht auf Angstgedanken oder Sorgen zu fokussieren. Manchmal kommen diese natürlich trotzdem auf, doch dann fallen mir relativ schnell alle meine mir zur Verfügung stehenden Techniken ein. Ich konzentriere mich dann auf Dankbarkeit, Chancen, Lösungen bis es mir wieder gut geht und ich positiv und aktiv gestaltend vorwärts gehen kann.

Als Leiterin des Instituts für Personalförderung und Organisationsentwicklung, coachen Sie Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Aufgrund der Kontaktsperre sind klassische Coachings jetzt jedoch verboten…
Das ist richtig. Doch allmählich lassen meine Kunden ihren Seminar- und Coaching-Betrieb wieder anlaufen, indem wir gemeinsam experimentieren mit den Möglichkeiten, die das Internet für beispielsweise Webinare und Videocoachings bietet, um so viel Lebendigkeit, interaktives Lernen, angenehmes Gruppengefühl und Nutzen wie möglich zu schaffen. Es macht mir Spaß, all diese Methoden zu erproben. Auf diese Weise hat zwischenzeitlich das ein oder andere Coaching per Video, Telefon und einmal sogar auf einer Parkbank mit dem nötigen Sicherheitsabstand stattgefunden. Ich suche und nutze alle sich bietenden Möglichkeiten, um weiterhin für meine Kunden da zu sein und stoße erfreulicherweise auf positive Resonanz. Für meine eigene psychische und physische Gesundheit ist mir wichtig, dass ich in dieser Zeit die drastisch veränderten Rahmenbedingungen akzeptiere und dass ich all meine Ressourcen und meine Kreativität nutze, um möglichst viel Positives in die Welt zu bringen: für mich, mein Umfeld, meine Kunden, die Gesellschaft.

Im Gegensatz zu Ihnen arbeiten viele Menschen inzwischen in Kurzarbeit, manche haben ihre Jobs auch ganz einstellen müssen. Viele haben Angst vor dem finanziellen Ruin. Was bedeutet das für deren Psyche?
Das hängt davon ab, wie jeder einzelne Mensch diese Situation betrachtet. Forschungsergebnisse zu den Themen Sinnerleben, Gesundheit, Stärken des Immunsystems und Resilienz, also die innere Widerstandsfähigkeit, zeigen, dass den Situationen einen Sinn zu geben, Dankbarkeits- und Zugehörigkeitsgefühle zu entwickeln sowie das Fokussieren auf Ressourcen Menschen enorm helfen, mit widrigen Situationen umzugehen. Die Forschungsergebnisse räumen auch ein, dass Stressgefühle, die sich je nach Persönlichkeitstyp, bildlich gesprochen in „Angriff“, „Flucht“ oder „Totstellen“ äußern, zunächst durchaus entstehen können. Wichtig ist jedoch, wie mit diesen dann umgegangen und bewusst weiter agiert wird. Ein Beispiel für aktives Sinnerleben für eine Person in Kurzarbeit könnte sein: ‚Jetzt nutze ich die Zeit, um all das zu tun, was ich schon lange vorhatte: den Keller aufräumen, Fotoalben gestalten, eine selbständige Nebentätigkeit vorbereiten oder mich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel im Nachbarschafts-Einkaufsdienst. Der Möglichkeiten gibt es viele, wenn der Blick darauf gerichtet wird.

Es ist weiterhin sehr wichtig zu wissen, dass wir nicht gleichzeitig Freude und Angst empfinden können. Wenn wir uns also darauf fokussieren, welche Gefahr in Form des Virus auf uns lauert oder wie sehr unser Alltagsleben derzeit eingeschränkt ist, dann stellen sich immer mehr negative Gedanken und Gefühle ein. 

Was raten Sie diesen Menschen, wie können Sie ihnen ihre Ängste nehmen?
Eine sehr gute, bewährte und sehr einfache Methode, Stress- und Angstgedanken zu entrinnen, ist, das Fokussieren auf das, was an Gutem vorhanden ist. Ich empfehle, nachfolgende Technik über einen Monat hinweg auszuprobieren, auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass bereits nach einer Woche oder schon früher ein äußerst positiver Effekt der Stimmungsaufhellung eintritt: Schreiben Sie sich morgens, spätestens nach dem Frühstück 10 Dinge auf, für die Sie dankbar sind und weshalb Sie dafür dankbar sind. Das kann beispielsweise so aussehen: ‚Ich bin dankbar dafür, dass ich laufen kann, denn so kann ich in die Natur hinausgehen. Ich bin dankbar dafür, dass ich lesen kann, denn so kann ich Bücher, Zeitungen, das Internet nutzen. Ich bin dankbar, dass ich meine Wohnung, mein Haus habe, weil ich mich darin wohl fühle.‘ Halten Sie diese Dinge unbedingt in einem Heft, Notizbuch oder in einer eigens dafür eingerichteten Datei eines digitalen Gerätes fest. Die Übung schließen Sie abends vor dem Einschlafen ab, indem Sie an 10 Dinge denken, die an diesem Tag schön oder positiv waren. Das Wundervolle ist, je länger man diese kleine Übung praktiziert, desto mehr Dinge fallen einem ein und desto angenehmer wird der Alltag.

Indem sich dadurch unsere Stimmung aufhellt, kommen uns neue Chancen und Möglichkeiten in den Sinn. Wir setzen uns Ziele, stellen uns vor, was möglich ist, was wiederum zu weiterer Stimmungsaufhellung führt. 
o kann ich mir auch gut vorstellen, dass wir über kurz oder lang in unserer Wirtschaft eine Innovationswelle erleben werden. Unsere Gesellschaft ist momentan den gewohnten Alltagsroutinen entrissen und wird nach dieser Zeit erstens die Alltags- und Arbeitswelt mit anderen Augen betrachten, da sie neue Erfahrungen gesammelt hat. Zweitens weiß man aus der Kreativitäts- und Intuitionsforschung, dass Innovationen oft dann entstehen, wenn wir uns eine Weile mit ganz anderen Dingen beschäftigen, die im Idealfall noch durch Entspannung und Muße unterstützt werden. Deshalb vermute ich stark, dass bald ganz viele neue Vorschläge auftauchen, die unsere Wirtschaft wieder ankurbeln. Vieles ist bereits im Entstehen, darunter sehr viele kreative Aktionen zur Aufmunterung der Bevölkerung: Gymnastik zu Hause, bemalte Steine am Wegrand, Nachbarschaftsdienste, Ausloten und kreatives Nutzen der Online-Möglichkeiten zum Aufrechterhalten der Wirtschaft und des Weiterlernens in den Unternehmen und Schulen, Online-Konzerte, virtuelle Ausstellungsbesuche.

Was macht es mit der Psyche der Menschen, die trotz höchster Ansteckungsgefahr arbeiten müssen, beispielsweise in Supermärkten, Apotheken, Altenheimen, Krankenhäusern, bei der Polizei?
Da ich noch nichts davon gehört oder gelesen habe, dass unter dieser Bevölkerungsgruppe eine sehr große Ansteckungswelle ausgebrochen ist, obwohl sie den meisten Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen hat, vermute ich folgendes: Diese Menschen haben ihr normales Arbeitsumfeld behalten und dadurch ihre Alltagsroutinen, ebenso ihr gewohntes Einkommen, was ein Grundsicherheitsgefühl aufrecht erhält. Zudem werden sie in den Medien als „Helden der Gesellschaft“ benannt, was eine große verbale Anerkennung und Wertschätzung ist. Wichtig finde ich allerdings, dieser Wertschätzung auch Taten in Form von finanzieller Honorierung folgen zu lassen und diese Wertschätzung auch nach Corona weiter zu pflegen. Durch ihren Einsatz halten sie für mich kostbare Normalität aufrecht, wofür ich ihnen persönlich sehr dankbar bin. Dort, wo ich mit diesen Personengruppen in Kontakt bin, äußere ich mich im direkten Gespräch und bedanke mich für ihre Arbeit. Wo es möglich ist, füttere ich außerdem gerne die Trinkgeldkasse. Bis jetzt bin ich dabei immer auf positive Resonanz gestoßen und dies gibt mir wiederum das gute Gefühl, ihnen ein kleines bisschen zurückgeben zu können.

Birgt die derzeitige Krise Ihrer Ansicht nach Chancen für Veränderungen im künftigen Arbeitsleben?
Davon gehe ich fest aus. Gerade aufgrund der notwendigen Umstrukturierung der Arbeitswelt mit Homeoffice, Videokonferenzen und anderen Maßnahmen während des Kontaktverbots und der strengen Sicherheitsregelungen, ist einiges erprobt worden, was in vielen Unternehmen und Öffentlichen Verwaltungen noch gar nicht oder nur wenig gelebt und teilweise sogar für undenkbar gehalten wurde: Arbeit im Home-Office und gar Führung im Home-Office, Integration von Familienleben, Kinderbetreuung und Home-Office. All dies war und ist für viele Familien einerseits eine große Belastung, andererseits eine neue Art von Flexibilität und Chance. Darüber hinaus sind viele Hemmungen und Ängste vor einer vermehrten Digitalisierung verschwunden, weil der Umgang mit all den neuen medialen Möglichkeiten für viele durch die Corona-Krise jetzt so normal geworden ist. Es werden inzwischen Geburtstagsfeiern per Zoom abgehalten, Telefonkonferenzen geführt, vermehrt online eingekauft. Wichtig wird es aber sein, sich zu besinnen, welche Vorteile und Chancen man weiterhin nutzen und was will man unbedingt auch künftig im analogen Bereich verortet wissen. Ich bin optimistisch, dass alle Maßnahmen, die sich während Corona als Alternative bewährt haben, auch künftig einen Platz in der Arbeits- und Alltagswelt finden werden.

Sie arbeiten derzeit ehrenamtlich für die Corona-Hotline Ihres Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Wer nutzt diese Hotline? 
Jeder, der Gesprächsbedarf hat, kann diese Hotline für sich kostenfrei nutzen. Die Hotline ist von morgens 8.00 Uhr bis abends um 20.00 Uhr besetzt und wird stark frequentiert. Bei den Anrufenden handelt es sich in der Regel um Menschen, die entweder aktuell in einer starken depressiven Stimmung sind oder unter großen Ängsten leiden, sei es vor Ansteckung oder allgemeiner Art. Viele dieser Anrufenden leiden auch sonst unter Ängsten und Depressionen bzw. hatten bereits früher eine derartige Krankheitsgeschichte. Manche sind auch aufgrund von Aussagen in den Medien verängstigt, durch Formulierungen, wie: Menschen mit psychischer Vorerkrankung oder Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet. Manche berichten auch, ihr Arzt habe ihnen gesagt, sie seien besonders gefährdet zu erkranken und eventuell daran zu sterben, was sie in große Panik versetzt habe. Verstärkt werden diese Stimmungen und Ängste durch das Erleben von Einsamkeit, aufgrund der weggebrochenen oder minimierten familiären und beruflichen sozialen Kontakte. Videotelefonie und Telefongespräche werden von den Betroffenen nicht als adäquater Ersatz erlebt. Aufgrund der aktuellen Krisensituation, die von ihnen als bedrohlich und die gewohnte Lebensqualität massiv einschränkend erlebt wird, verlieren diese Menschen manchmal den aktiven Zugang zu ihren Ressourcen und Selbsthilfemechanismen.

Wie können Sie den Anrufern helfen?
Wir hören zu, unterstützen dabei, Ressourcen und Bewältigungsstrategien zu (re-)aktivieren, Ängste zu relativieren, in dem wir empfehlen, auf seriöse Informationsquellen zu achten. Wir rufen die insgesamt recht geringe Infektionswahrscheinlichkeit ins Bewusstsein, weisen auf Möglichkeiten hin, das Immunsystem zu stärken, beraten über Handlungsmöglichkeiten in als schwierig erlebten Situationen. Ein Beispiel ist die Frage eines Vaters, der wissen wollte, wie er Kontakt zu meinem Kind halten kann, das im Haushalt der Mutter lebt und das er aufgrund des Kontaktverbotes nicht sehen kann. Eine andere Anruferin war sich unsicher, ob sie mit ihrerer alten Mutter wegen einer Routine-Untersuchung zum Arzt gehen oder lieber warten soll bis nach Corona. Die Entscheidung in all diesen Situation liegt natürlich bei den Anrufenden, doch wir können sie dabei unterstützen, sich der eigenen Bedürfnisse, Einstellungen, Gefühle klarer zu werden und dabei, sich bietende Möglichkeiten zu erkennen. Wir unterstützen verängstigte oder depressive Anrufende in dem Telefonat dabei, aus dem aktuell beeinträchtigenden Zustand herauszukommen, und wieder Zugang zu positiven Gedanken und Ressourcen zu erhalten. Dass dies hilft merke ich dann daran, dass die Anrufenden während des Telefonats in wesentlich bessere, freudigere, tatkräftigere Stimmung geraten, sich sehr dankbar zeigen und froh sind, angerufen zu haben. Ich habe aber auch schon dreimal die gleiche Person am Telefon gehabt, die immer morgens in einer schlechten Verfassung ist und jedes Mal aufs Neue Hilfe benötigt, um aus dem Stimmungstief herauszufinden. Die Anrufenden müssen aber wissen, dass die Beratung durch die Corona-Hotline natürlich keine intensive therapeutische Behandlung und Betreuung ersetzen kann. Dort, wo es nötig ist, empfehlen wir den Menschen, sich eine vertiefte Unterstützung zu holen.

Aus meinen Erfahrungen, aus vielen Gesprächen mit Bekannten, Freunden, Kunden, den Anrufenden bei der Corona-Hotline und beim Blick in die Presse finde ich es wichtig, dass nicht nur auf die äußeren Schutzmaßnahmen in Form von Schutzmasken tragen, Hygienevorschriften und Abstand halten geachtet wird. Ebenso wichtig ist der Blick auf die immunsystemstärkenden Aspekte wie positive soziale Kontakte, gegenseitiges Zulächeln, eine erfüllende Arbeit auszuüben, das Verbreiten optimistischer, vertrauensvoller, Gedanken, die helfen, die Herausforderungen zu bewältigen. Es ist wichtig, den Raum zu bekommen, der dabei hilft, gesund zu bleiben. 

Reflektieren wir die eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19, dürfen wir nicht außer Acht lassen, welch große Verantwortung die politischen Entscheider übernommen haben. Sie waren zu Beginn des Ausbruchs der Krise, zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht abschätzen konnten, wie diese sich in ihrer Komplexität entwickeln wird, bereit, Entscheidungen zu treffen, die in der jeweiligen Situation, deutschlandweit- und global betrachtet, die sinnvollsten und gesündesten zu sein schienen. Davor habe ich höchsten Respekt, auch wenn manchen die eine oder andere Entscheidung rückwirkend betrachtet vielleicht nicht als richtig erscheint. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Die persönliche Freiheit eines jeden einzelnen Menschen besteht auch in der Krise darin, aus jeder gebotenen Situation das Allerbeste zu machen. 

Vor kurzem haben Sie die Benefizaktion „1000 Good Vibes für Corona“ ins Leben gerufen. Wie kamen Sie auf diese Idee und was steckt genau dahinter? 
Durch Covid-19 sind viele Menschen verängstigt. Die Furcht, sich selbst mit dem Virus anzustecken oder geliebte Menschen durch diese Krankheit zu verlieren, beschäftigt viele Menschen ebenso sehr wie die Frage, wie es für sie nach Corona finanziell weitergeht. Viele beschwören dabei finstere Zukunftsszenarien herauf.

Ich habe so ein immenses Bedürfnis stattdessen positive, optimistische, das Immunsystem und damit die persönliche Gesundheit stärkende Impulse zu setzen, „Good Vibes“ zu fördern, damit ich mir selbst in den Spiegel schauen und sagen kann: ich habe meinen Teil dazu beigetragen.
Als mir schließlich die Idee zu „1000 Good Vibes für Corona!“ in den Sinn kam, war ich glücklich und fing in der gleichen Sekunde an diese tatkräftig umzusetzen. Der Kern der Aktion besteht darin, dass 1000 Menschen ein Ausmal-Motiv auf 1000 individuelle Arten ausmalen. Als Ausmal-Motiv habe ich eines meiner Motive meiner 3i Sammel-Karten genommen, die ich in Coachings und Seminaren verwende. Dieses Motiv, ich nenne es den „Schwanenkranich“, habe ich gewählt, weil seine „Denkblase“ für positive Gedanken steht, die weitausgebreiteten Schwingen dafür, dass Good Vibes, also optimistische, gute Gedanken und Gefühle sich in die Welt ausbreiten. Die fertig gestalteten 1000 Bilder werden am Ende zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk zusammengefügt, das beeindruckende 21 x 3 Meter messen wird. Daraus möchte ich unter anderem einen Kunstdruck zum Verkauf fertigen lassen, für dessen Umsetzung ich noch unterstützungsfreudige Sponsoren suche. Nach Abzug aller Kosten soll der Verkaufserlös gemeinnützigen Projekten zugutekommen.

Inwiefern hat diese Aktion Einfluss auf die Psyche?
Der Einfluss zeigt sich durch mehr als fünf verschiedene Arten. 1. Malen entspannt. Während des Malens entsteht Freude, was sich in den Kommentaren der Menschen widerspiegelt, die ich auf meiner Homepage zusammengestellt habe. Die Menschen sind zu Recht stolz auf ihr schönes Bild, 2. Indem die Ausmalenden ihre Farben wählen und somit ihre ganz persönliche Version des Bildes entstehen lassen, sind sie schöpferisch tätig und dies erzeugt das für konstruktive Lebensbewältigung so wichtige Gefühl von Selbstwirksamkeit, das Gefühl, aktiv Ideen und Lösungen zu entwickeln. 3. Als ein Mosiakstein von vielen an so einem großen Projekt beteiligt zu sein, schafft ein Verbundenheitsgefühl zu den anderen Mitmalenden und dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit fördert wiederum die Gesundheit. 4. Schon während die Bilder eingereicht werden, wird durch die über 40 Exemplare, die auf meiner Homepage eingestellt sind, bereits deutlich: jedes Bild ist einzigartig, jedes Bild ist auf seine Art schön und es wäre schade, wenn irgendeines nicht dabei wäre. Das ist eine Einladung an jeden Menschen, sich über sich selbst zu freuen und so zu sein, wie er ist! Genau das ist das Gefühl, nach dem sich viele Menschen sehnen und das sich ebenfalls sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt. 5. Das Gesamtkunstwerk zeigt plakativ: es gibt in jeder Situation mindestens 1000 verschiedene Möglichkeiten und das fördert Kreativität und Optimismus.

Mein Herzenswunsch ist deshalb, dass das Gesamtkunstwerk auch über Corona hinaus ein Symbol mit einer großen Strahlkraft wird. Ein Symbol dafür, dass wir alle ganz individuell sind, und gemeinsam ein wunderbares Ganzes ergeben. Es ist Platz für alle da, niemand nimmt dem anderen etwas weg. Und es wird verdeutlichen, welche Potentiale und Ressourcen in jedem von uns stecken, wenn wir sie zulassen und zeigen. Das wiederum führt dann zu dem Bewusstsein, dass jeder viele Möglichkeiten hat, sein Leben eigenverantwortlich und in einem guten ethischen Miteinander zu gestalten. 

Wer kann sich an Ihrer Aktion beteiligen?
Die Aktion läuft bis 3. Juni und es kann jeder daran teilnehmen, der sich davon angesprochen fühlt. Auf meiner Homepage www.ipos-institut.de unter der Rubrik „1000 Good Vibes für Corona“ findet man sowohl alle notwendigen Informationen als auch das Ausmalbild zum Herunterladen. Ich freue mich sehr über jedes einzelne Kunstwerk, das seinen Weg zu mir findet.

Patricia Leßnerkraus

 

Deutsche offen für Selbstisolation

Wenn Menschen sich krank fühlen oder Symptome wie trockenen Husten, Fieber, Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns, Atemnot oder Atembeschwerden zeigen, besteht der Verdacht auf das Coronavirus. Wie offen stehen die Menschen dann einer freiwilligen Selbstisolation gegenüber? Unter anderem mit dieser Frage hat sich eine internationale Studie von YouGov in Kooperation mit dem Imperial College London beschäftigt.

Immerhin sieben von zehn der deutschen Befragten (69 Prozent) würden sich freiwillig in Selbstisolation begeben. 20 Prozent würden dies nicht freiwillig tun. Unter den insgesamt 29 befragten Nationen geben am häufigsten die Briten (90 Prozent) an, sich bei potenziellen Krankheitssymptomen selbst zu isolieren, gefolgt von den Schweden und Brasilianern mit jeweils 87 Prozent. Der Mittelwert aller befragten Nationen liegt bei 73 Prozent.

Falls ihnen durch Gesundheitsbehörden oder -experten eine siebentägige Selbstisolation empfohlen würde, gibt über die Hälfte der deutschen Befragten (53 Prozent) an, dass sie deren Einhaltung als leicht empfinden würde. Einer von Fünf (19 Prozent) sähe die Umsetzung als schwierig an. Am zuversichtlichsten sind bei dieser Frage im Ländervergleich die Schweden: 78 Prozent der schwedischen Bevölkerung geben an, die Einhaltung einer empfohlenen siebentägigen Selbstisolation als leicht zu empfinden.

Andreas Reiners

Tanken wird immer günstiger

Was der Ölpreis-Verfall der letzten Wochen letztlich für die Weltwirtschaft bedeutet, muss die Zukunft zeigen. Für die deutschen Autofahrer bedeutet er jedenfalls sinkende Spritpreise – und das seit mittlerweile zehn Wochen.

Laut einer ADAC-Auswertung sind aktuell für einen Liter Super E10 im Bundesdurchschnitt 1,136 Euro fällig, 2,4 Cent weniger als noch in der Vorwoche. Diesel verbilligte sich sogar um 3,8 Cent auf durchschnittlich 1,040 Euro je Liter “und nähert sich damit der Marke von einem Euro”, so die Experten.

Auffallend: Die seit Beginn der Corona-Krise auf zuletzt rund acht Cent je Liter gesunkene Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten beträgt derzeit wieder 9,6 Cent. Ein ADAC-Sprecher: “Hauptgrund dafür dürfte die langsam nachlassende Nachfrage nach Heizöl sein. Die steuerliche Differenz zwischen beiden Sorten liegt allerdings bei rund 22 Cent.”

Trotz des Preisrückgangs empfiehlt der ADAC, vor dem Tanken genau zu vergleichen. Wer die teilweise erheblichen Preisunterschiede zwischen verschiedenen Tankstellen und Tageszeiten nutze, spare bares Geld und stärke zudem den Wettbewerb zwischen den Anbietern. In der Regel tankt man übrigens zwischen 18 und 22 Uhr am günstigsten.

Rudolf Huber

Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Vaihingen/Enz-Horrheim: Pkw fängt nach Unfall Feuer

Am Donnerstagabend gegen 21:00 Uhr kam es zu einem spektakulären Unfall mit hohem Sachschaden. Ein 19-Jähriger befuhr mit seinem Mercedes-Benz A35 AMG die Kreisstraße 1682 von Kleinglattbach in Richtung Horrheim. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit überholte er dort mehrere Fahrzeuge und verlor am Kreisverkehr zur L1131 die Kontrolle über seinen Pkw. Er überfuhr zuerst eine Verkehrsinsel, beschädigte die darauf angebrachten Verkehrszeichen und schanzte im Anschluss über den Kreisverkehr. Der Mercedes flog etwa zwölf Meter durch die Luft und kam im Grünbereich rechts neben der Fahrbahn zum Stehen. Infolge des Verkehrsunfalls fing der A35 dann Feuer und brannte komplett aus. Der Sachschaden am Fahrzeug sowie die Fremdschäden an den Verkehrseinrichtungen und im Grünbereich werden auf insgesamt etwa 50.000 Euro geschätzt. Die 20-jährige Beifahrerin im Mercedes verletzte sich leicht an der Hand und wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus verbracht. Der Fahrzeuglenker blieb unverletzt. Die Freiwillige Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 38 Wehrleuten vor Ort. Mit dem Rettungswagen wurde auch ein Notarztwagen verständigt. Ein Abschleppdienst wurde mit der Bergung des ausgebrannten Wracks beauftragt.

BAB 81, Gem. Möglingen: Unfall aufgrund Alkoholeinwirkung

Zu einem Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen kam es am Freitag gegen 01:25 Uhr auf der BAB 81 in Fahrtrichtung Stuttgart. Ein 31-jähriger Fahrer eines VW Polo befuhr den mittleren Fahrstreifen zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg-Süd und Stuttgart-Zuffenhausen. Ein 23-jähriger Fahrer eines VW Golf fuhr dahinter. Vermutlich auf Grund überhöhter Geschwindigkeit und Alkoholeinwirkung fuhr der 23-Jährige Golf-Fahrer auf den vor ihm fahrenden 31-Jährigen auf. Nach der Kollision schleuderte der Golf in die Mittelleitplanke. Im Anschluss kam er mit seinem Fahrzeug auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Dem 23 Jahre alten Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein wurde einbehalten. Bei dem Unfall entstand ein Gesamtschaden von etwa 28.000 Euro.

Verkehrsunfall mit Leichtverletztem in Möglingen:

Sachschaden in Höhe von etwa 15.000 Euro entstand in der Nacht auf Freitag gegen 01.20 Uhr, als der 19 Jahre alte Lenker eines BMW von der Landesstraße 1140 in die Ludwigsburger Straße in Möglingen einbog und im Kurvenbereich die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Das Fahrzeug geriet zunächst in Richtung Gegenverkehr, beim anschließenden Gegenlenken an den Bordstein und in der Folge prallte das Fahrzeug noch gegen einen Zaun. Am BMW entstand Totalschaden. Durch den Verkehrsunfall wurde der 19-Jährige leicht verletzt. Sein Fahrzeug musste durch ein Abschleppunternehmen von der Unfallstelle geborgen werden.

Sachsenheim: Fahrzeuge auf Parkplatz ausgebrannt

Ein Sachschaden von ca. 30.000 Euro entstand am Donnerstagabend gegen 20:00 Uhr auf einem Parkplatz in der Bahnhofstraße in Großsachsenheim. Aus ungeklärter Ursache geriet vermutlich zunächst ein geparkter Mercedes in Brand. Während das Fahrzeug komplett ausbrannte traten die Flammen auf ein daneben geparkten Ford über. Beide Pkw wurden stark beschädigt. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor. Am Brandort waren die Feuerwehr Sachsenheim sowie eine Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Vaihingen/Enz im Einsatz.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Automobil-Produktion: Erste Lebenszeichen

Die Autoindustrie steht noch immer weitgehend still, doch allmählich kehrt nach der Zwangspause wieder Leben in den Produktionsanlagen ein. Hier einige Beispiele.

Die Produktion im Audi-Stammwerk Ingolstadt ist wieder angelaufen – erst einmal nur auf einer Linie. Unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen werden zunächst im Ein-Schicht-Betrieb neue A3 und Q2 gebaut. Vorgelagerte Abteilungen wie Presswerk, Karosseriebau und Lackiererei waren bereits Anfang der Woche schrittweise angelaufen. Insgesamt nahmen in Ingolstadt rund 1.500 Beschäftigte ihre Tätigkeit wieder auf.

Auch bei Skoda in Tschechien wurden Anfang der letzten Aprilwoche die ersten Bänder wieder gestartet, die Kollegen in Wolfsburg bauen seit dem 28. April 2020 wieder den Golf 8. Bei Ford wird es in Kürze losgehen. Ab kommenden Montag, 4. Mai, soll die Fertigung in den deutschen Standorten Saarlouis und Köln, im rumänischen Craiova sowie im spanischen Fahrzeugwerk Valencia sukzessive wieder hochgefahren werden. Die Aufnahme der Motorenfertigung in Valencia folgt am 18. Mai, die Motorenwerke im britischen Dagenham und Bridgend legen zu einem späteren Zeitpunkt wieder los.

Ab 4. Mai startet auch Porsche den Wiederanlauf der Produktion. “Im Vorfeld wurden dafür alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um größtmögliche Sicherheit für die Belegschaft zu gewährleisten und gestuft wieder die Kammlinie zu erreichen”, so dei Sportwagenbauer. Mit dem Hochfahren der Fertigung im Stammwerk Zuffenhausen und am Standort in Leipzig nähmen schrittweise alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit wieder auf.

Rudolf Huber

Überstunden in der Krise: Das ist erlaubt

Stück für Stück werden die Coronavirus-Maßnahmen gelockert, der Einzelhandel kehrt langsam in die Normalität zurück. Auch andere Betriebe sind bald wieder für ihre Kunden da. Möglicherweise müssen Arbeitnehmer deshalb länger arbeiten – wenn sie im Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag oder in der Betriebsvereinbarung zu Überstunden verpflichtet sind.

Grundsätzlich gilt laut dem Rechtsportal anwaltauskunft.de: Das Arbeitszeitgesetz verhindert unbegrenzte Mehrarbeit. Arbeitnehmer dürfen von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten. Das sind maximal 48 Stunden pro Woche. Selbst wenn Überstunden vertraglich geregelt, also erlaubt sind, muss der Betriebsrat zustimmen – sollte das Unternehmen einen haben.

Das Arbeitszeitgesetz lässt zwar auch zehn Stunden Arbeit pro Tag zu. “Diese zusätzlichen Stunden müssen dann aber innerhalb von sechs Monaten ausgeglichen werden, und zwar durch Freizeit; lediglich in einem Tarifvertrag können andere Ausgleichszeiträume festgelegt werden”, sagt Rechtsanwältin Dr. Barbara Reinhard von der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV).

Verpflichtet der Arbeitsvertrag, der Tarifvertrag oder die Betriebsvereinbarung die Beschäftigten nicht zu Überstunden, dürfen sie sich weigern, nach Feierabend länger zu bleiben. Nur in Notfällen wie einem Serverausfall oder einem Brand sind sie dazu verpflichtet. Wie Überstunden vergütet werden, ist gesetzlich nicht näher geregelt. Es ist eine Frage für den Arbeits- oder Tarifvertrag.

Doch was sagt das Arbeitsrecht, wenn die Beschäftigten gar nicht mehr arbeiten sollen, sondern nur zu einer anderen Zeit? “Wenn die Arbeitszeiten nicht fest im Arbeitsvertrag vereinbart sind, legt sie der Arbeitgeber fest”, sagt Rechtsanwältin Nathalie Oberthür von der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im DAV.

Andreas Reiners

Akku wieder häufigste Pannen-Ursache

Der Negativ-Spitzenreiter bleibt unverändert: Die 1.750 ADAC-Straßenwachtfahrer hatten 2019 bei 3.756.226 Einsätzen wieder häufig Arbeit mit Batterie-Defekten. Die Akkus führen mit 41,8 Prozent die Pannenstatistik an, gefolgt von Problemen mit dem Motormanagement mit 17,4 Prozent. Knapp ein Viertel aller Pannen hat seine Ursache in Fehlern etwa bei Karosserie, Bremsen, Fahrwerk, Anlasser und Beleuchtung.

“Auffällig ist der steigende Anteil an Reifenpannen, der erstmals über sieben Prozent liegt”, heißt es in der Jahresbilanz der Gelben Engel. Der Trend zu Pannensets statt Ersatz- oder Noträdern veranlasse offenbar viele Fahrer, die Straßenwacht zu rufen, statt wie früher den Reifen selbst zu wechseln.

Deutlich wird in der Aufstellung, dass sich die Pannen wegen der Batterie zwischen deren fünften und sechsten “Lebensjahr” häufen und sich dann bei elf Jahren auf hohem Niveau einpendeln. Aber auch viele junge Fahrzeuge bleiben mit leerer oder defekter Batterie liegen – “durch zahlreiche elektrische Verbraucher und unzureichendes Batteriemanagement wird der Akku schnell überlastet”, so die Experten.

Genau analysiert wurden vom ADAC Modelle, von denen in Deutschland mindestens 7.000 Stück pro Jahr angemeldet waren. Mit interessanten Ergebnissen: Durchgehend besser als der Durchschnitt waren etwa Toyota Aygo, Mini, Mercedes A-Klasse und BMW X3. Die Problemfälle fielen nicht in allen Jahren negativ auf. Überdurchschnittlich oft defekt waren 2019 der 2011er Kia Ceed und bei den ganz jungen Fahrzeugen wieder der Nissan Qashqai. Ein Sprecher: “Bei Letzterem sind Batteriedefekte die häufigste Ursache.”

Weil erstmals die Pannenkennziffer, also die Zahl der Pannen pro 1.000 zugelassener Fahrzeuge, für Autos von drei bis 20 statt bisher bis zehn Jahren berechnet wurde, ermöglicht die Statistik auch einen Blick auf die Youngtimer. “Herausragend hier: Der Toyota Yaris, der mit zehn Jahren und mehr immer noch zuverlässig fährt”, so der ADAC.

Rudolf Huber

“Telefonische Krankschreibung verlängern”

Vier von zehn erkrankten Arbeitnehmern haben sich seit Anfang März 2020 per Telefon krankschreiben lassen. Bei 43 Prozent von ihnen bestand laut behandelndem Arzt der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit.

Unterm Strich haben sich demnach seit 9. März – also ab Einführung der telefonischen Krankschreibung – 19 Prozent der Beschäftigten zwischen 18 und 65 Jahren bei ihrem Arbeitgeber arbeitsunfähig gemeldet. 39 Prozent davon nutzten zum Arztkontakt das Telefon. 88 Prozent der Erkrankten hätten die Arztpraxis aufgesucht, wenn es die neue Regelung nicht gegeben hätte. Bei 43 Prozent bestand der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus.

“Wir halten deshalb eine Beibehaltung der telefonischen Krankschreibung bis Ende Juni für sinnvoll”, so Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit. “Die Daten zeigten, dass Arbeitnehmer verantwortungsvoll mit der neuen Regelung umgehen und das Ansteckungsrisiko in den Praxen dadurch reduziert wird.” Zuletzt wurde diese Möglichkeit bis zum 18. Mai verlängert.

Rudolf Huber

Paar-Kredite sind billiger

Viel einfacher können Ehe- und sonstige Paare nicht bei einem Kredit sparen: Doppelt geliehen ist preiswerter, so die Erkenntnis anhand einer aktuellen Auswertung des Vergleichsportals Check24.

“Ein Kreditnehmer, der ein Darlehen gemeinsam mit einer zweiten Person aufnimmt, erhält meist günstigere Konditionen”, heißt es bei den Experten. Unterm Strich verbesserte der zweite Kreditnehmer den Zinssatz um 18,5 Prozent und verringerte die Zinskosten in einer Beispielrechnung über die gesamte Laufzeit um 278 Euro.

Im Detail: Einzelpersonen zahlten 2019 für einen Kredit über 10.000 Euro mit 84-monatiger Laufzeit im Durchschnitt einen effektiven Jahreszins von 4,05 Prozent. Für ein gemeinsam aufgenommenes Darlehen bei gleicher Kredithöhe und Laufzeit wurden nur 3,30 Prozent fällig. Denn: “Ein zweiter Kreditnehmer verbessert die Bonität und erhöht dadurch die Annahmewahrscheinlichkeit”, so Christian Nau, Geschäftsführer Kredite bei Check24.

Allerdings nimmt mit 68 Prozent die deutliche Mehrheit der verheirateten Kreditnehmer ein Darlehen ohne Partner auf und verzichtet so unwissentlich auf eine mögliche Verbesserung der Konditionen. Für die Geldhäuser erhöht sich durch einen zweiten Kreditnehmer die Sicherheit, dass der geliehene Betrag fristgerecht zurückgezahlt werden kann. “Deshalb bieten viele Banken für Kredite zu zweit verbesserte Zinsen”, erklärt Nau. Dabei haften bei einem gemeinsamen Darlehen beide Parteien – egal, ob Paare, Verwandte oder Freunde – gesamtschuldnerisch.

Rudolf Huber

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