TÜV wegen Corona überziehen: Ist das erlaubt?

Viele Menschen in Deutschland müssen jetzt mit ihrem Auto zur Hauptuntersuchung (HU). Doch das ist wegen der Corona-Krise in den meisten Bundesländern gar nicht so einfach. Und deshalb hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) empfohlen, eine gewisse Kulanz walten zu lassen. Doch das ist keine Einladung, die Prüfung auf die ganz lange Bank zu schieben. Fristen werden zwar ausgedehnt, aber nicht ausgesetzt. Wieviel Zeit Autofahrer jetzt haben, wissen die ARAG-Experten.

Da die großen Prüforganisationen wie etwa TÜV, GTÜ oder Dekra aufgrund behördlicher Verpflichtungen der Daseinsvorsorge unterliegen, werden Fahrzeugprüfungen unter Einhaltung aller wirksamen Schutzmaßnahmen auch während der Corona-Pandemie durchgeführt. Allerdings hat das Verkehrsministerium den Bundesländern empfohlen, die Frist für die HU vorübergehend bis zum 30. Juni 2020 zu lockern. Ob und welche Länder folgen, ist nach Auskunft der ARAG-Experten allerdings noch nicht klar. Daher sollten betroffene Fahrzeughalter sich bei ihrer Prüfstelle oder der örtlichen Polizeibehörde erkundigen.

Die Empfehlung lautet, dass man die Frist für eine HU um bis zu vier Monate überschreiten darf, ohne dass ein Bußgeld befürchtet werden muss. Gab es nach der HU zu behebende Mängel, hatten Autofahrer bislang einen Monat Zeit, bis sie ihren Wagen zur Nachuntersuchung wieder vorführen mussten. Durch die Corona-Krise gilt jetzt für das Jahr 2020 eine verlängerte Frist von zwei Monaten.

Wer sich in häuslicher Quarantäne befindet, darf die Frist für die HU überziehen und nach Beendigung der Isolation mit dem Fahrzeug zur Prüfstelle fahren. Denn alle Fahrten, die der HU dienen, sind erlaubt. Fahrten zum Einkaufen, zum Arzt oder zur Arbeit sind nach Ablauf der Frist hingegen nicht erlaubt.

Die ARAG-Experten weisen darauf hin, dass der Fahrzeughalter bei der HU nicht persönlich anwesend sein muss. Auch Familienangehörige oder Freunde dürfen den Wagen vorführen. Und abschließend sei gesagt: Bei aller Ausnahme und Fristverlängerung sind Fahrzeughalter grundsätzlich dazu verpflichtet, dass ihr Fahrzeug vorschriftsmäßig und verkehrssicher ist.

Pannendienste und Kfz-Werkstätten sind systemrelevante Betriebe und arbeiten daher auch weiterhin. Allerdings sollte man aufgrund gelegentlicher Mitarbeiter- oder Material-Engpässe damit rechnen, dass es etwas länger dauert, bis man einen Termin bekommt.

Ralf Loweg

Rettungssanitäter im Einsatz in Ludwigsburg angefahren und verletzt

Von der Wilhelm-Nagel-Straße wollte der Fahrer eines VW-Transporter am Samstagmorgen die Ludwigsburger Straße überqueren, um geradeaus in die Lichtenbergstraße zu fahren. Dabei missachtete der 54-Jährige gegen 10:10 Uhr die Vorfahrt eines Ford C-Max, dessen 65 Jahre alter Fahrer in Richtung Uferstraße unterwegs war und einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern konnte. Durch den Aufprall zog sich die 64-Jährige Beifahrerin im Ford leichte Verletzungen an der Hand zu, die an der Unfallstelle von einer Rettungswagenbesatzung behandelt wurden. An den beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 7.500 Euro. Der Ford war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Kurz nach dem Eintreffen des Rettungswagens näherte sich ein Audi A2 der Unfallstelle. Der 86 Jahre alte Audi-Fahrer wollte dabei von der Uferstraße kommend links an dem mit Blaulicht abgestellten Rettungswagen vorbeifahren. Hierbei übersah er wohl einen auf der Fahrbahn stehenden, 33 Jahre alten Notfallsanitäter und touchierte ihn am Bein, wobei sich dieser leichte Verletzungen zuzog. Am Fahrzeug des 86-Jährigen entstand kein Schaden.

Was am Wochenende in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: Pkw fährt aus Feldweg und übersieht Motorradfahrer

Am Samstag gegen 11:40 Uhr befuhr ein 79-jähriger Dacia-Fahrer einen Feldweg zwischen Hoheneck und Freiberg. Als er aus dem Feldweg nach links auf die L1129 abbiegen wollte, übersah er einen von links kommenden 56-jährigen Motorradfahrer und es kam zum Zusammenstoß. Durch den Sturz des Motorradfahrers verletzte sich dieser an der Hüfte und musste mit einem Krankenwagen zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus verbracht werden. Das Motorrad war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen beläuft sich auf insgesamt schätzungsweise 10.500 Euro.

Löchgau: Sachbeschädigung in Schulgebäude

Einen Sachschaden in bislang unbekannter Höhe verursachten ein zehnjähriger und zwei elfjährige Jungen in einer aktuell im Umbau befindlichen Löchgauer Schule. Über ein geöffnetes Fenster gelangen sie in das Gebäude. Dort verschmierten sie den Boden sowie ein Geländer mit Farbe und schlugen Löcher in die Wände. Weiter wurden drei Fenster beschädigt. Die drei Kinder wurden durch den Angestellten eines Sicherheitsdienstes entdeckt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an die Eltern übergeben. Die weiteren Ermittlungen wurden durch den Polizeiposten Besigheim übernommen.

Löchgau:

Am Samstag gegen 08:50 Uhr kam es auf der L1141 zwischen der K1633 und Kleinsachsenheim zu einem Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Der 33-jährige Fahrer eines Kia und der 58 Jahre alte Fahrer eines Dodge fuhren hintereinander von der K1633 kommend in Richtung Kleinsachsenheim. Der Kia-Fahrer wollte anschließend nach links in einen Feldweg abbiegen, um dort zu wenden. Der nachfolgende Dodge-Fahrer setzte zur selben Zeit zum Überholen an. Hierbei kam es zur Kollision der beiden Fahrzeuge, bei dem der Dodge nach links abgewiesen wurde, ein dortiges Verkehrszeichen überfuhr und im angrenzenden Feld zum Stehen kam. Der Fahrer des Dodge wurde leicht verletzt. Der Kia-Lenker verletzte sich ebenfalls leicht und kam zur weiteren Behandlung mit einem Rettungswagen in ein umliegendes Krankenhaus. Die beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf insgesamt 62.000 Euro. An der Unfallstelle waren drei Fahrzeuge und 16 Wehrleute der Feuerwehr Löchgau sowie zwei Rettungswagen und ein Notarzt eingesetzt. Die Fahrbahn musste für die Zeit der Unfallaufnahme zwischen der K 1633 und Kleinsachsenheim für etwa eine Stunde komplett gesperrt werden.

L1100/K1666-Gemarkung Remseck am Neckar: Motorradfahrerin bei Unfall schwer verletzt

Eine schwer verletzte Motorradfahrerin und Sachschaden in Höhe von insgesamt 13.000 Euro sind das Ergebnis eines Verkehrsunfalls, welcher sich am Freitagnachmittag gegen 15:30 Uhr an der Einmündung L1100/K1666 ereignete. Zu diesem Zeitpunkt fuhr der 21 Jahre alte Fahrer eines Seat auf der L1100 von Neckargröningen kommend in Richtung Hochberg. An der Einmündung zur K1666 setzte er zum Linksabbiegen an, obwohl aus entgegengesetzter Richtung eine 43-jährige auf ihrem Motorrad der Marke Harley-Davidson angefahren kam. Die Motorradfahrerin erkannte die Situation und versuchte eine Kollision zu vermeiden, verlor hierauf jedoch die Kontrolle über ihr Fahrzeug und prallte gegen den Seat. Durch den Kontakt kam die Motorradfahrerin zu Fall und wurde nach links auf die Gegenfahrbahn abgewiesen, wo sie letztlich mit dem Ford einer 27-Jährigen kollidierte. Die Motorradfahrerin verletzte sich bei dem Unfall schwer und wurde im Anschluss mit einem Rettungswagen in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Die Harley-Davidson und der Ford waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Für die Dauer der Unfallaufnahme musste die L1100 für ca. zwei Stunden gesperrt werden.

B464/Gemarkung Weil im Schönbuch: Krad-Lenker alleinbeteiligt gestürzt

Am Freitagabend gegen 19:30 Uhr befuhr der 23-jährige Fahrer eines Kraftrads der Marke KTM die B 464 vom Kreisverkehr “Kälberstelle” kommend in Fahrtrichtung Holzgerlingen. In selber Fahrtrichtung fuhren zu diesem Zeitpunkt eine 46-jährige Pkw-Lenkerin sowie ein bislang unbekannter Lkw-Fahrer. Der Krad-Lenker überholte im Streckenverlauf zunächst die Pkw-Lenkerin und scherte anschließend zwischen dem Pkw und dem Lkw wieder ein. Anschließend setzte der Kradfahrer erneut zum Überholen des Lkw an. Hierbei übersah der Kradfahrer mutmaßlich die vor ihm befindliche Verkehrsinsel. Ein Ausweichen war dem 23-jährigen nicht mehr möglich, weshalb er unvermittelt über die Verkehrsinsel schanzte. Hierbei kam der Kradfahrer zu Sturz und verletzte sich dabei leicht. Zur Abklärung der Verletzungen wurde der Kradfahrer in ein Krankenhaus verbracht. Am Kraftrad entstand Sachschaden in Höhe von etwa 1.500 Euro. Dieses war im Anschluss an den Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

B27/Gemarkung Bietigheim-Bissingen: Verkehrsunfall mit 15.000 Euro Schaden

Zu einem Verkehrsunfall mit Sachschaden in Höhe von etwa 15.000 Euro kam es am Freitag gegen 19:30 Uhr auf der B 27 zwischen Besigheim und der Kammgarnspinnerei. Nachdem der 60-jährige Fahrer eines Ford zunächst an einer Parkbucht angehalten hatte, wollte er anschließen wieder auf die Fahrbahn einfahren. Hierbei gab er an seinem hochmotorisierten Pkw vermutlich zu viel Gas, woraufhin das Heck des Fahrzeugs ausbrach und der Pkw daraufhin ins Schleudern geriet. Der Ford prallte zunächst gegen eine Mauer, wurde von dieser abgewiesen, überfuhr daraufhin beide Fahrstreifen und kam quer zur Fahrbahn an einer Leitplanke zum Stehen. Das Fahrzeug war im Anschluss nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Ob an der Mauer oder der Leitplanke ebenfalls ein Schaden entstanden ist, ist bislang nicht bekannt.

Asperg: Leicht verletzte Person nach Gasaustritt

Zu einem Einsatz des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei kam es in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 02:00 Uhr in einem Wohnhaus im Ortszentrum von Asperg. Der Rettungsdienst war zunächst in das Einfamilienhaus gerufen worden, da eine bewusstlose Person gemeldet wurde. Im Rahmen des Einsatzes lösten die CO-Melder der Rettungskräfte aus. Die hinzugerufene Feuerwehr konnte feststellen, dass eine in der Wohnung installierte Gastherme defekt war und aufgrund dessen Gas ausströmte. Der bewusstlose 32-jährige Bewohner des Hauses wurde durch den Gasaustritt leicht verletzt, durch den Rettungsdienst vor Ort erstversorgt und anschließend zur weiteren Behandlung in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Die weiteren Bewohner des Hauses blieben unverletzt. Ein schuldhaftes Verhalten, welches zu dem Gasaustritt führte, konnte vor Ort nicht festgestellt werden. Die Feuerwehr Asperg war mit sechs Fahrzeugen und 22 Einsatzkräften vor Ort. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagenbesatzungen am Einsatzort.

Besigheim:

Zwischen Mittwoch 14:30 Uhr und Freitag 09:00 Uhr brach ein bislang unbekannter Täter im Friedrich-Schelling-Weg in Besigheim in einen Kindergarten ein. Auf der Rückseite des Gebäudes hebelte der Unbekannte zunächst ein Fenster auf und gelangte so ins Innere. Aus einem Büro entwendete der Täter anschließend einen Laptop und eine dreistellige Bargeldsumme. Die Höhe des angerichteten Sachschadens konnte noch nicht beziffert werden. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, melden sich bitte beim Polizeiposten Besigheim unter der Tel. 07143 40508-0.

Vaihingen an der Enz:

Eine leicht verletzte Person und einen Sachschaden in Höhe von etwa 25.000 Euro forderte ein Unfall, der sich am Freitag gegen 13.30 Uhr in der Dieselstraße in Aurich ereignete. Ein 58 Jahre alter Mitsubishi-Lenker wollte vom Sonnenblumenweg weiter geradeaus in die Dieselstraße fahren. Nahezu zeitgleich wollte der 53-jährige Fahrer eines Müllfahrzeugs, der zwei weitere Beifahrer an Bord hatte, von der Römerstraße nach links in die Dieselstraße abbiegen. Hierbei kam es zu einer Kollision zwischen den beiden Fahrzeugen. Der Mitsubishi stieß seitlich, mit der Fahrerseite, mit dem Müllfahrzeug zusammen und prallte schließlich mit der Front gegen eine Grundstücksmauer. Dem 58-jährigen Fahrer gelang es in der Folge nicht, seinen PKW selbstständig zu verlassen. Die Freiwillige Feuerwehr Vaihingen an der Enz konnte ihn jedoch befreien. Der Rettungsdienst brachte den leicht verletzten 58-Jährigen hierauf in ein Krankenhaus. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Marbach am Neckar:

Ein Sachschaden von etwa 1.000 Euro hinterließen bislang unbekannte Täter, die am frühen Donnerstagmorgen im Gebäude der Anne-Frank-Realschule und der Tobias-Mayer-Gesamtschule in der Schulstraße in Marbach am Neckar randalierten. Die Unbekannten besprühten im Innern des Schulgebäudes verschiedene Wände mit großflächigen Schriftzügen. Das Erdgeschoss sowie die Lehrerinnentoilette, das Krankenzimmer und der Flur im ersten Obergeschoss sind betroffen. Die Unbekannten hinterließen die Titel verschiedener Serien eines Streamingdienstes, Ausdrücke der Jugendsprache und taten ihre Unzufriedenheit mit den beiden Schulen kund. Vermutlich traf ein Handwerker am Donnerstag gegen 06.40 Uhr auf die beiden Täter, als er in einem im Bau befindlichen Nebengebäude Arbeiten durchführte. Es soll sich um zwei männliche Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gehandelt haben. Beide sind etwa 170 cm groß, haben normale Staturen und kurze, dunkle Haare. Sie wurden als südländische Typen beschrieben. Der Handwerker sprach die beiden an, worauf sie die Flucht ergriffen. Mutmaßlich war es den beiden Tatverdächtigen zuvor gelungen, über den Neubau in das Schulgebäude einzudringen. Als der Hausmeister am Donnerstag gegen 07.20 Uhr das Gebäude betrat, entdeckte er die Schmierereien und alarmierte die Polizei. Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144/900-0, bittet Zeugen, die weitere Hinweise geben können, sich zu melden.

Sachsenheim-Großsachsenheim: Vereinsräumlichkeiten aufgebrochen – Zeugen gesucht

Die Vereinsräumlichkeiten eines Sportvereins in der Straße “Steingrube” in Sachsenheim-Großsachsenheim wurden zwischen Dienstag, 18:00 Uhr, und Mittwoch, 16:00 Uhr, durch einen bislang unbekannten Täter aufgebrochen und durchsucht. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurde vermutlich nichts entwendet. Der angerichtete Sachschaden wird auf circa 1.000 Euro geschätzt. Zeugenhinweise nimmt der Polizeiposten Sachsenheim unter Tel. 07147 274060 entgegen.

Bönnigheim: Einbrecher nimmt Grillzange und Getränke mit – Zeugenhinweise erbeten

Ein Einbrecher brach zwischen Mittwoch, 19:00 Uhr, und Donnerstag, 16:50 Uhr, den Holzschuppen eines Vereins in der Forststraße in Bönnigheim auf und nahm mehrere Getränke und eine Grillzange mit. Der Wert der gestohlenen Getränke war aktuell noch nicht berechnet. An den Schlössern entstand ein Sachschaden von circa 30 Euro. Der Polizeiposten Bönnigheim bittet um Zeugenhinweise unter Tel. 07143 22414.

So schlimm steht es um die Lufthansa wirklich

Die Flugbranche ist in der Corona-Krise in arge Turbulenzen geraten. Besonders heftig hat es die Lufthansa erwischt. Der Flugbetrieb ist weitgehend eingestellt, der Kranich klebt am Boden. Das schlägt sich jetzt in der Bilanz nieder.

Operativ (bereinigtes Ebit) wurde im ersten Quartal 2020 ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingeflogen. 2019 hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in einer ähnlichen Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro. Nun droht der Lufthansa sogar der Abstieg aus dem deutschen Leitindex. Die nächste Überprüfung des Index findet im Juni 2020 statt.

Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den “nächsten Wochen” deutlich zurückgehen werden, heißt es weiter. Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.

Lufthansa steckt Angaben zufolge in Verhandlungen mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert, berichtet “tagesschau.de”.

Ralf Loweg

Mit Nagelpistole bedroht: Polizistin schießt in Erdmannhausen 31-Jährigen an

Laut einer Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Heilbronn bedrohte am Freitagabend gegen 22:30 Uhr ein 31-jähriger Mann in Erdmannhausen eine Polizeibeamtin und ihren Kollegen mit einer Akku-Nagelpistole bedroht. Die Polizistin machte daraufhin von ihrer Schusswaffe Gebrauch und schoss dem 31-Jährigen in den rechten Arm.

Im Verlauf des Freitags hatten sich mehrere Autobesitzer aus Erdmannhausen bei der Polizei gemeldet und angezeigt, dass Reifen ihrer Fahrzeuge durch einen zunächst unbekannten Täter zerstochen worden waren, heißt es in der Mitteilung weiter. Im Verlauf polizeilicher Ermittlungen und nach Zeugenhinweisen ergab sich ein Tatverdacht gegen den psychisch erkrankten 31-Jährigen und die Polizeistreife suchte den Tatverdächtigen daraufhin am Freitagabend auf. Bei Eintreffen der Beamten hatte sich der 31-Jährige zunächst in einem Zimmer eingeschlossen. Als er nach mehrmaliger Aufforderung öffnete, soll er dann mit einer Nagelpistole auf die Polizisten gezielt haben. Angesicht der unmittelbaren Bedrohungssituation schoss die Polizeibeamtin auf den Tatverdächtigen und traf ihn am rechten Arm, so die Staatsanwaltschaft. Er konnte daraufhin überwältigt werden und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat gegen den 31-Jährigen einen richterlichen Unterbringungsbeschluss beantragt. Der Beschluss soll noch am Samstag vollzogen und der 31-Jährige in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen werden.

Das halten Ärzte von der Maskenpflicht

Auch in Deutschland dürfen die Bürger jetzt nur mit Mund-Nasen-Schutz in Geschäfte, Busse oder Bahnen. Ist eine solche Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus wirklich hilfreich? Die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte ist zumindest davon überzeugt.

Über 2.100 niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligten sich am 23. April 2020 an einer Blitzumfrage des Branchendienstes. Eine deutliche Mehrheit von 65 Prozent zeigte sich dabei überzeugt davon, dass eine Maskenpflicht nun richtig und wichtig sei. Sie könne helfen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen beziehungsweise zu verlangsamen.

Insgesamt 14 Prozent der Ärzte halten eine Pflicht zum Tragen von Masken jedoch für überflüssig. Das Tragen einfacher Stoff-Masken in der Öffentlichkeit schade zwar nicht – helfe aber auch nicht viel. Weitere 21 Prozent warnen sogar deutlich vor einer Maskenpflicht. Die Träger wähnten sich dann in trügerischer Sicherheit, vernachlässigten eventuell den Sicherheitsabstand, berührten zu oft mit den Händen das Gesicht oder desinfizierten die Masken nicht in ausreichendem Maße, lauten die Befürchtungen mancher Ärzte.

Für eine Maskenpflicht in Arztpraxen sprach sich ebenfalls die Mehrheit der befragten Mediziner aus: 61 Prozent halten dies für angebracht, da ihnen feste Vorgaben Diskussion mit uneinsichtigen Patienten ersparen könnten. 25 Prozent sehen eine generelle Verpflichtung für Masken in Arztpraxen eher kritisch. Das müsse jeder Arzt für seine eigene Praxis entscheiden und umsetzen, so die Argumentation. 14 Prozent halten eine Maskenpflicht gar für gefährlich. Selbstgebaute Masken und inkonsequente Handhabung könnten eher zur zusätzlichen Infektionsgefahr werden.

Ralf Loweg

Gegen tödliche Arbeitsunfälle: IG Bau ruft zu Gedenkminute auf

Sturz von der Leiter, Ausrutscher mit der Motorsäge, Hantieren mit Asbest: Wer im Kreis Ludwigsburg auf dem Bau oder in der Landwirtschaft arbeitet, hat ein besonders hohes Risiko, im Job einen Unfall zu haben oder krank zu werden. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zum Internationalen Workers’ Memorial Day am 28. April hin – und ruft Beschäftigte im Landkreis zu einer Gedenkminute auf. „Ob im Home-Office oder auf der Baustelle: Um 12 Uhr sollte am Dienstag jeder kurz die Arbeit beiseitelegen und an die Menschen denken, die im Job tödlich verunglückt oder berufsunfähig geworden sind“, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Mike Paul.

Die IG BAU Stuttgart fordert zugleich stärkere Anstrengungen beim Arbeitsschutz. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Die Arbeitssicherheit ist keine lästige Pflicht, sondern ein Muss. Daran darf der Chef keinen Cent sparen“, sagt Paul. In Zeiten von Corona sei dies wichtiger denn je. In der Gebäudereinigung müssten Beschäftigte besonders vor Ansteckungen geschützt werden. Hier seien ausreichend Desinfektionsmittel und Zeit für das gründliche Reinigen nötig. 

„Auf dem Bau haben Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Der Mindestabstand von 1,5 Metern – besser gleich eine ganze Zollstocklänge von zwei Metern – ist entscheidend“, betont Paul. Außerdem müsse es genug Masken und Schutzhandschuhe geben, ebenso wie Toiletten mit Wasseranschluss zum Händewaschen, so Paul weiter.

Allerdings gehe auf vielen Baustellen Schnelligkeit allzu oft vor Sicherheit. Nach Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) kam es in der Branche im vergangenen Jahr zu rund 9.100 Arbeitsunfällen in Baden-Württemberg – acht davon mit tödlichem Ende, heißt es seitens der Gewerkschaft.

Schwerpunkt des Workers’ Memorial Day ist in diesem Jahr Asbest. „Ob in der alten Fassade, im Nachtspeicherofen oder im Schuppendach – Asbest ist oft versteckt. Gerade bei Sanierungen alter Gebäude kommt der giftige Stoff dann zum Vorschein. Das ist eine unsichtbare Gefahr für Handwerker“, so Paul.

Wie bei Corona sei auch beim Thema Asbest das Tragen einer Atemschutzmaske unabdingbar. Wer den Stoff heute einatme, könne viele Jahre später Lungenkrebs bekommen, warnt der Gewerkschafter. 270 Neuerkrankungen im Zusammenhang mit Asbest gab es in Baden-Württemberg allein im Jahr 2018. Das geht aus Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hervor. Innerhalb von zehn Jahren erkrankten im Bundesland rund 3.200 Menschen durch den Gefahrstoff. 

Info: Der Workers’ Memorial Day fand erstmals 1984 in Kanada statt: Die Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst rief damals dazu auf, der im Arbeitsleben verstorbenen Mitarbeiter zu gedenken. Seit 1989 wird der Gedenktag weltweit begangen. 

 

Familie springt aus brennenden Haus

Am Freitag wurden in Mundelsheim bei einem Brand in einer ehemaligen Gaststätte drei Menschen verletzt. Drei Familienmitglieder sprangen dabei aus dem brennenden Haus um sich zu retten.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei brach aus bislang unbekannter Ursache am Freitagnachmittag kurz nach 16.00 Uhr im Erdgeschoss einer an der Hindenburgstraße gelegenen ehemaligen Gaststätte Feuer aus. Der daraus entstehende Rauch zog über das Treppenhaus nach oben, so dass sich eine im ersten Stock befindliche, fünfköpfige Familie nicht mehr über dieses retten konnte. Beim anschließenden Sprung durch ein Fenster auf das Vordach und weiter auf die Straße zog sich der 37-jährige Familienvater, seine gleichaltrige Ehefrau sowie der 14-jährige Sohn leichte Verletzungen zu. Sie wurden zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus verbracht. Zur Brandbekämpfung waren die Feuerwehren Mundelsheim, Hessigheim und Großbottwar mit insgesamt 38 Einsatzkräften und 5 Fahrzeugen, darunter eine Drehleiter eingesetzt. Der Rettungsdienst war mit 4 Rettungsfahrzeugen sowie 3 Notärzten, der Bevölkerungsschutz mit 3 Fahrzeugen und 8 Personen vor Ort. Das Haus wurde durch die Brandeinwirkung unbewohnbar, die darin lebenden Personen wurden in einer Sozialunterkunft und privat untergebracht. Der entstandene Sachschaden beläuft sich aufgrund einer ersten Schätzung auf ca. 20.000 Euro. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an.

Fahrschulen warten auf grünes Licht

Fahrschulen sind auch in der Corona-Krise unverzichtbar. Denn für die Ausübung vieler systemrelevanter Berufe im Krankenhaus, in der Pflege oder im Supermarkt ist der Führerschein eine zwingende Voraussetzung. Sind die Fahrschulen auf die anstehende Wiedereröffnung aber auch vorbereitet. Und wie sieht es mit der Hygiene aus?

“Die Hygiene-Konzepte stehen”, sagt Dieter Quentin, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF). Die Umsetzung in den Fahrschulen sei bereits angelaufen. Offen ist noch, wann genau die Fahrschulen in Deutschland wieder öffnen können.

Die BVF fordert eine schnelle zeitliche Perspektive. “Das ist nicht nur zwingend erforderlich, um den Fahrschulen Planungssicherheit zu geben und eine Insolvenzwelle zu vermeiden. Man darf auch nicht vergessen, dass für die Ausübung vieler Berufe der Führerschein eine wichtige Voraussetzung ist”, so Quentin. “Damit sind Fahrschulen ein wichtiger Baustein, damit in systemrelevanten Berufen weiterhin gearbeitet werden kann.”

Laut einer Umfrage des Branchenverbandes Moving reichen bei 30 Prozent der Fahrschulen die staatlichen Hilfen nicht aus, um die Krise zu überstehen. Demnach stehen etwa 3.000 der insgesamt rund 10.000 Fahrschulen in Deutschland vor dem Aus, wenn der Lockdown weiter anhält.

“Uns ist bewusst, welche Verantwortung wir nicht nur für unsere eigene Gesundheit, sondern auch für die unserer Fahrschüler haben”, sagt Dieter Quentin. Deshalb werde man die Hygiene-Vorschriften mit der gleichen Gewissenhaftigkeit einhalten, mit der man bei der Ausbildung der Fahrschüler seit Jahrzehnten arbeiten.

Ralf Loweg

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Große Überraschung für Urgroßmutter: Mozart zum 106. Geburtstag

Die Sonne schickte ihre warmen Strahlen vom Himmel und verwandelte den Garten des Geriatrischen Zentrums in Esslingen-Kennenburg in eine Oase des Friedens. Nur das Zwitschern der Vögel in den Wipfeln der Bäume durchbrach die himmlische Ruhe, die das Altenheim umgibt. Noch war es leer auf dem zarten Grün des Rasens. Noch ahnte keiner der Bewohner des Seniorenhauses, was sich in wenigen Minuten direkt unter ihren Balkonen ereignen würde. 

Marie-Luise Fenner, eine der Anwohnerinnen im 1. Stock, hatte Geburtstag. Nicht irgendeinen Geburtstag. Die alte Dame feierte tatsächlich ihren 106. Ehrentag. Und da in Zeiten von Corona eine angemessene Party mit Familie und Freunden im Haus nicht erlaubt war, hatte sich ihre älteste Tochter, die inzwischen selbst eine Wohnung im Geriatrischen Zentrum bezogen hat, eine besondere Überraschung für ihre Mutter ausgedacht. Nicht nur, dass sie die ganze Familie inklusive der Enkel und Urenkel nach Esslingen in den Garten bestellt hatte. Sie schaffte es sogar, zwei fantastische Musiker nach Esslingen zum Altenheim zu locken. Es waren zwei Musiker des international renommierten Stuttgarter Kammerorchesters – der chinesische Geiger und 2. Konzertmeister des Orchesters Yu Zhuang sowie der Bratschist Emanuel Wieck. Begleitet wurden die beiden von Reiner Pfisterer, ihrem bekannten Ludwigsburger Haus- und Hoffotografen, der die ungewöhnliche Geburtstagsfeier und das Ständchen für die Jubilarin in berührenden Bildern und einem Video festhielt. 

Bratschist Wieck, der in seinem langen Musikerleben schon viele außergewöhnliche Momente erlebt hat, erzählt Ludwigsburg24 im Nachgang über diesen berührenden Auftritt auf der Rasenbühne vor einem ganz besonderen Publikum. Noch immer sichtlich bewegt gibt der 61-Jährige seine Eindrücke und Emotionen von der ungewöhnlichen Geburtstagsfeier wieder. „Eine Stunde bevor ich mit Yu zu unserem Auftritt nach Esslingen fuhr, hatte ich seinen gerade mal zwei Wochen alten Sohn bestaunt, der ein so hübsches, zartes Baby ist. Und dann stand ich nur kurze Zeit später vor dieser hochbetagten, ebenfalls sehr zarten Dame. Was war das für ein großer Kontrast, das Baby und die Jubilarin. Und zwischen beiden lagen unglaubliche 106 Jahre. Ich war vollkommen geplättet. Das war ein ganz besonderer Moment für mich, denn noch nie zuvor bin ich so einem alten Menschen begegnet“, sagt Wieck. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass das Geburtstagskind gut verpackt in seinem Bett liegen und durchs offene Fenster den zwei Sätzen aus dem G-Dur Duo für Violine und Viola von Mozart lauschen würde. „Doch dann stand sie plötzlich zusammen mit ihrer Tochter höchstpersönlich auf ihrem Balkon des Wohntrakts für Selbstversorger. Ihr Geist war hellwach und körperlich war sie so fit, dass sie die ganze Zeit stehen konnte und nicht einmal sitzen musste. Sie war witzig, lebendig und hat mit allen Leuten auf dem Rasen geschäkert. Ich habe schon auf vielen Jubiläen musiziert, aber einer so unglaublich vitalen Person dieses Alters bin ich noch nie begegnet“, staunt der Musiker auch noch im Nachhinein und beschreibt die Reaktion von Marie-Luise Fenner auf die Geburtstagsüberraschung. „Frau Fenner hat sich richtig gefreut über unsere Ständchen und war sehr bewegt. Sie hat übers ganze Gesicht gestrahlt und jeder konnte sehen, wie glücklich sie über die Musik und den unerwarteten Besuch ihrer großen Familie war.“ 

Die Familie gab sich jedoch mit Mozart allein nicht zufrieden. „Wir alle haben ihr noch ‚Viel Glück und viel Segen“ gesungen, bevor die Familie kirchliche Gesangsbücher zückte. Eine andere von Frau Fenners Töchter ist Pfarrerin und hatte die Gesangsbücher mitgebracht. Die Jubilarin wünschte sich daraufhin bestimmte Lieder, die Yu und ich spontan vom Blatt spielten. Es war eine unglaublich schöne Atmosphäre für alle Beteiligten, denn auch die Anwohner aus den umliegenden Wohnungen des Pflegestifts nahmen regen Anteil an Musik und Gesang. “

Besonders beeindruckt war der Bratschist von der kräftigen Stimme des Geburtstagskindes. „Sie sang nicht nur mit, sondern bedankte sich hinterher wortreich für die ‚umwerfenden Darbietungen und die extra für sie angereisten Musiker‘. Sie hatte die ganze Situation fest im Griff, das hat mich sehr beeindruckt. Sie sagte doch tatsächlich mit fester Stimme, dass sie eine schlechte Gastgeberin sei. Sie könne uns jetzt leider nicht alle zu Kaffee und Kuchen ins Haus bitten, da das ja zurzeit verboten sei.“ Kein Problem für Yu Zhuang und Emanuel Wieck. „Bevor wir unsere Instrumente wieder einpackten, gaben wir ihr nämlich noch ein Versprechen“, verrät Wieck. „Wir sagten: Frau Fenner, wir drei haben nun ein festes Date. Wenn Sie nächstes Jahr 107 werden, kommen wir ganz bestimmt wieder und spielen für Sie“.

Patricia Leßnerkraus

 

 

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