Überholvorgang auf A81 hat zwei Leichtverletzte und kilometerlangen Rückstau zur Folge

Ein Überholvorgang auf der A81 am Donnerstagnachmittag an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd in Richtung Heilbronn zwischen einem Audi und einem BMW führte zu zwei Verletzten, einem hohen Sachschaden und mehreren kilometerlangen Rückstau

Was war passiert?

Laut der Meldung der Polizei, fuhr am Donnerstag gegen 14.27 Uhr ein 50-jähriger Fahrer eines Audi an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd auf die Bundesautobahn 81 Richtung Heilbronn auf. Der Audi folgte danach einem Sattelzug, der auf dem rechten Fahrstreifen fuhr und von einem 42-Jährigen gelenkt wurde, heißt es in der Meldung weiter. Kurz danach setzte der 50-Jährige zum Überholen des Sattelzugs an. Dabei soll er einen auf dem mittleren Fahrstreifen fahrenden BMW X3 eines 54-Jährigen übersehen haben, wobei es zur Berührung der Fahrzeuge kam, obwohl der Audi-Fahrer sofort wieder nach rechts gelenkt hatte, um eigentlich eine Kollision zu vermeiden. Der Audi drehte sich und stieß mit dem Heck gegen den Auflieger des Sattelzugs. Schließlich kam der Audi entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen. Der 54-Jährige wollte eine erneute Kollision mit dem sich zuvor gedrehten Audi und dem Sattelzug verhindern und wich nach links aus. Dort stieß der BMW X3 mit einem weiteren Audi Q3 eines 34-Jährigen zusammen, der auf dem linken Fahrstreifen fuhr.

Sowohl der 50-Jährige als auch der 54-Jährige wurden laut der Polizei leicht verletzt und vom Rettungsdienst versorgt. Die Fahrzeuge der beiden Verletzten waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf 26.000 Euro. Die Feuerwehren Möglingen und Asperg waren mit sieben Fahrzeugen und 21 Einsatzkräften an der Unfallstelle. Ebenso war die Autobahnmeisterei zur Unterstützung im Einsatz.

Während der Verkehrsunfallaufnahme waren zunächst alle drei Fahrstreifen blockiert. Der Durchgangsverkehr wurde zu Beginn an der Unfallstelle über den Standstreifen vorbeigeleitet. Nachdem der Sattelzug auf den mittleren Fahrstreifen verlegt werden konnte, konnte der Verkehr für die Dauer der weiteren Unfallaufnahme auf dem rechten Fahrstreifen vorbeifahren. Währenddessen kam es zeitweise zu mehreren Kilometern Rückstau. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hatte drei Streifenbesatzungen im Einsatz.

red / Polizei Ludwigsburg

Mehrwertsteuer: Ökonomen empfehlen Senkung auf 15 Prozent

Ökonomen rechnen mit einer sehr langsamen Erholung der Wirtschaft. Damit die Konjunktur aus dem Tal herauskomme, seien starke Impulse erforderlich. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln empfiehlt ein ganzes Maßnahmen-Paket. In dem Vorschlag weisen die Autoren auf drei zentrale Stellschrauben hin.

Die Aussichten sind aktuell trübe: “Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird 2020 um neun Prozent sinken”, sagt die neue IW-Konjunkturprognose voraus. Erst im dritten Quartal 2021 dürfte das Niveau von 2019 wieder erreicht werden – und das auch nur, wenn es keinen weiteren globalen Schock gebe.

Für einen möglichst raschen Aufschwung sei wichtig, dass die deutsche Politik im Einklang mit den EU-Institutionen Impulse für mehr Nachfrage setzt, stellt das IW klar. Erste Stellschraube sei das Aufsetzen eines Investitionsprogramms. Der Staat müsse Investitionen ankurbeln – nach Möglichkeit nachhaltige. Beispielsweise, indem er eine Abwrackprämie für Ölheizungen auslobt und die energetische Gebäudesanierung weiter fördert. Doch auch die Altschuldenhilfe bei den Kommunen tue Not. Die Abschreibungsregeln für Unternehmen müssten nach Meinung des IW überarbeitet werden, um Investitionen zu stärken.

Zweitens bedürfe es einer gezielten befristeten Entlastung der privaten Haushalte: Indem die EEG-Umlage bis Jahresende um 50 Prozent reduziert wird und Familien einmalig pro Kind 300 Euro Zuschuss bekommen, würden die privaten Haushalte entlastet. In der Summe dürften die Kosten für diese beiden Maßnahmen bei rund 7,5 Milliarden Euro liegen, schätzt das Institut “Das wären vergleichsweise geringe finanzielle Belastungen für den Fiskus mit voraussichtlich großer Wirkung”, sagt IW-Direktor Michael Hüther.

Als dritte Maßnahme schlagen die Experten gezielte Kaufimpulse mit hoher gesamtwirtschaftlicher Hebelwirkung vor. So sollte zwischen August und November 2020 die Mehrwertsteuer von 19 auf 15 Prozent sinken. Wird dabei sichergestellt, dass die Steuerreduktion auch wirklich von den Herstellern an die Konsumenten weitergegeben wird, könnte das zu mehr Binnennachfrage führen. Das fiskalische Volumen läge bei gut 16 Milliarden Euro.

Lars Wallerang

Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Ludwigsburg: Zu schnell unterwegs

Etwa 6.000 Euro Sachschaden forderte ein Verkehrsunfall am Mittwochabend in der Hoferstraße. Der 24-jährige Fahrer eines Audi war gegen 19:55 Uhr auf der Schillerstraße in Richtung Hoferstraße unterwegs. Auf Höhe der Unterführung in der Hoferstraße verlor er vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam ins Schleudern, rutschte über die Mittelinsel und kam auf der linken Fahrbahnseite zum Stehen. Sein Auto war anschließend nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Ludwigsburg: Radfahrerin attackiert – Polizei sucht Zeugen

Noch Zeugen sucht die Polizei zu einem Vorfall, der sich am Mittwochabend gegen 22.45 Uhr auf dem Fußweg zwischen den Sportplätzen an der Bebenhäuser Straße in der Oststadt ereignet hat. Eine 26-jährige Radfahrerin war dort in Richtung Ossweil unterwegs. Vor ihr ging ein Fußgänger auf der linken Seite und wechselte dann nach rechts. Als die 26-jährige den Mann erreicht hatte, drehe der sich plötzlich um und versetzte ihr einen Ellenbogenstoß. Bei dem Unbekannten handelte es sich um einen etwa 180 cm großen Mann mit Oberlippenbart, der eine rot-schwarze Basecap und eine Trainingsjacke trug. Er führte einen Rucksack mit. Mögliche Zeugen, insbesondere ein Mann, den die Radfahrerin kurz zuvor aus einem Gebüsch kommen sah, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, zu melden.

Ditzingen: Unfallflucht

Ein Sachschaden von etwa 2.000 Euro ist das Ergebnis einer Unfallflucht, die sich am Mittwoch zwischen 08.25 Uhr und 12.00 Uhr in der Weilimdorfer Straße in Ludwigsburg ereignete. Mutmaßlich beim Ein- oder Ausparken stieß ein noch unbekannter Fahrzeuglenker auf einem Parkplatz eines Geldinstituts gegen einen VW. Ohne sich um den Sachschaden zu kümmern, setzte der Unbekannte seine Fahrt anschließend fort. Hinweise nimmt das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, entgegen.

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht

Wegen Unfallflucht ermittelt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen gegen einen noch unbekannten Fahrzeuglenker, der am Mittwoch zwischen 06.50 Uhr und 15.10 Uhr in der Lise-Meitner-Straße in Bietigheim-Bissingen in einen Unfall verwickelt war. Der Unbekannte prallte, vermutlich beim Ein- oder Ausparken, gegen einen Kia. Es entstand ein Sachschaden von etwa 3.000 Euro. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07142/405-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Tamm: Diebstahl aus Tiefgarage

Zwischen Dienstag 18.00 Uhr und Mittwoch 10.00 Uhr trieb ein bislang unbekannter Dieb in der Schumannstraße in Tamm sein Unwesen. Der Täter manipulierte vermutlich zunächst die Toranlage einer Tiefgarageneinfahrt, indem er die Lichtschranke veränderte, so dass das Tor nicht mehr automatisch schloss. In der Folge war die Tiefgarage frei zugänglich. Der Täter stahl einen Satz Sommerreifen auf Alu-Felgen von einem der Stellplätze und machte sich damit aus dem Staub. Der Wert des Diebesguts dürfte sich auf etwa 500 Euro belaufen. HInweise nimmt der Polizeiposten Tamm, Tel.07141/601014, entgegen.

Besigheim: 24-Jähriger bedroht Mitbewohner vor Flüchtlingsunterkunft

Am Mittwoch kurz nach 22.00 Uhr rückten mehrere Streifenwagenbesatzungen des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen sowie die Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zu einer Flüchtlingsunterkunft in die Straße “Im Wasen” in Besigheim aus. Ein 24 Jahre alter Bewohner hatte wohl zuvor bei seinen Mitbewohnern mehrfach um Zigaretten gebettelt. Schließlich wollte ihm keiner mehr eine abgeben, worauf der 24-Jährige ausrastete. Er ging hierauf in die Unterkunft hinein und kam mit einem Buttermesser in der Hand wieder heraus. Mit diesem Messer bedrohte er einen 32 Jahre alten Mitbewohner. Der 32-Jährige flüchtete in sein Zimmer. Die alarmierten Beamten nahmen den Tatverdächtigen vor der Unterkunft vorläufig fest. Der Mann verhielt sich äußerst aggressiv und schrie umher. Mutmaßlich stand er unter Alkoholeinfluss. Er wurde zum Polizeirevier Bietigheim-Bissingen gebracht und musste den Rest der Nacht in der Gewahrsamseinrichtung verbringen.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

 

Missglücktes Überholmanöver in Bönnigheim: Pkw überschlägt sich

Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Mittwochabend gegen 19.15Uhr auf der L1107 zwischen Botenheim und Bönnigheim. Insgesamt vier Personen wurden bei der Kollision verletzt, heißt es in einer Meldung der Polizei.

Zu dem Unfall kam es, als der 21-jährige Fahrer eines Pkw Alfa Romeo die Strecke in Fahrtrichtung Bönnigheim befuhr und nur wenige hundert Meter vor dem Ortseingang einen in gleicher Richtung fahrenden Roller der Marke Honda überholte. Aufgrund Gegenverkehr musste der Alfa-Romeo-Fahrer stark abbremsen und vor dem Roller wieder einscheren, wodurch er die Kontrolle über seinen Pkw verlor, sich überschlug und schließlich auf dem Dach landete, heißt es in dem Bericht weiter. Hierbei kam es auch zur Kollision mit dem Roller, welcher schließlich zu Fall kam und im Straßengraben neben der Fahrbahn zum Liegen kam.

Während der Pkw-Lenker und sein 20-jähriger Beifahrer nur leicht verletzt wurden, mussten die beiden Personen auf dem Roller, ein 62-jähriger Mann und eine 61-jährige Frau, mit schweren Verletzungen stationär in Krankenhäuser eingeliefert werden. Wer von den beiden der Fahrer oder die Fahrerin des Rollers gewesen ist, ist bislang noch ungeklärt, berichtet die Polizei.

Die Feuerwehr war im Verlaufe des Einsatzes mit insgesamt sechs Fahrzeugen und 32 Einsatzkräften vor Ort. Außerdem war der Rettungsdienst mit zwei Notärzten und drei Rettungswagen an der Unfallstelle. Der Streckenbereich der L1107 musste an der Unglücksstelle für mehrere Stunden zur Unfallaufnahme gesperrt werden. Ein Unfallgutachter wurde in die Ermittlungen mit einbezogen. Zeugen werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0711/6869230 zu melden.

red / Polizei Ludwigsburg

Aus dieser Stadt kommen die meisten Einkommens-Millionäre

Im Jahr 2016 hatten knapp 22 900 aller in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro – das waren knapp 1.700 Steuerpflichtige mehr als 2015.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug das Durchschnittseinkommen dieser Gruppe 2,7 Millionen Euro. In Hamburg war die Millionärsdichte am höchsten. Dort hatten zwölf von Zehntausend unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze. In Sachsen-Anhalt war es dagegen nur ein Steuerpflichtiger von Zehntausend (0,1 Promille).

Insgesamt erzielten die 41,1 Millionen Steuerpflichtigen im Jahr 2016 Einkünfte in Höhe von 1,6 Billionen Euro, das waren 69 Milliarden Euro mehr als 2015. Zusammen veranlagte Personen werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt.

Die von den Arbeitgebern einbehaltene Lohnsteuer summierte sich zusammen mit der von den Finanzbehörden festgesetzten Einkommensteuer für 2016 auf insgesamt 287 Milliarden Euro. Gegenüber 2015 bedeutete dies eine Steigerung um elf Milliarden Euro.

In Deutschland wird ein progressiver Steuersatz angewendet, der Steuersatz steigt also mit zunehmendem Einkommen. Dadurch werden die Steuerpflichtigen unterschiedlich stark belastet. 2016 wurden Jahreseinkommen ab 254.447 Euro (beziehungsweise ab 508.894 Euro bei gemeinsam veranlagten Personen) mit einem Steuersatz von 45 Prozent besteuert. Bei rund 102.000 Steuerpflichtigen kam dieser sogenannte Reichensteuersatz zum Tragen. Auf sie entfielen 6,5 Prozent der gesamten Einkünfte und 13,0 Prozent der Steuersumme.

Ralf Loweg

Rangliste der Medien: Öffentlich-rechtliche vorn

Verschwörungs-Fanatikern und anderen verwirrten Spinnern sind öffentlich-rechtliche Medien seit jeher ein Dorn im Auge. Auch wenn sich diese Menschen gerade in der Corona-Krise lautstark Gehör verschaffen wollen, so handelt es sich in Wirklichkeit um eine versprengte Minderheit, wie eine nun repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR Medienmagazin ZAPP.

Von allen Befragten halten immerhin 68 Prozent die öffentlich-rechtlichen Medien in der Berichterstattung über Corona für glaubwürdig. Dahinter folgen Printmedien mit 42 Prozent, der Private Rundfunk mit 23 Prozent und Social-Media-Plattformen mit sieben Prozent.

Für Tanjev Schultz, Professor für Journalismus an der Universität Mainz, bestätigt die ZAPP-Umfrage in der Corona-Krise einen Trend: “Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass es insgesamt ein relativ hohes Vertrauen der meisten Menschen gerade in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Informationsangebote und auch in Zeitungen gibt. Dieses Vertrauen ist auch flächendeckend, über die Altersgruppen hinweg – und bröckelt ein wenig ab bei den jüngeren Menschen, die stärker auf Social-Media-Angebote setzen.”

Die Psychologin Pia Lamberty erklärt: “Der Glaube an Verschwörungen ist ein generalisiertes Misstrauen gegenüber all den Gruppen, die man als mächtig wahrnimmt. Es hat auch mit Ablehnung, Feindschaft gegenüber sozialen Gruppen zu tun.”

Die Forschungsergebnisse zeigen der Psychologin zufolge, dass schon ein einmaliger Kontakt mit Verschwörungserzählungen dazu führen kann, “dass Menschen misstrauischer werden, sich mehr von der Gesellschaft entfernt fühlen oder sogar weniger bereit sind, sich impfen zu lassen”. Sie gibt zu bedenken, dass die hohe Anzahl von Artikeln und Reportagen über die Demonstrationen die Verbreitung von Verschwörungserzählungen gefördert habe.

Ralf Loweg

Alles Schwindel

Schnelles Aufrichten im Bett, langes Stehen – und plötzlich dreht sich alles. Der Schwindel stellt sich ein, wenn der Blutdruck beim Positionswechsel kurz absinkt. “Orthostatischer Schwindel ist in der Regel relativ harmlos”, sagt Professor Dr. Ulf Landmesser, Direktor der Klinik für Kardiologie an der Charite Berlin im Apotheken-Magazin “Diabetes Ratgeber”.

Riskant ist der Schwindel jedoch vor allem, weil Sturzgefahr droht. Ein Arzt sollte zunächst die Diagnose sichern, nach Ursachen suchen und gegebenenfalls die Medikation anpassen. Mit den Tipps der aktuellen Ausgabe des “Diabetes Ratgeber” können Betroffene selbst etwas gegen den Schwindel tun.

Kleiner Tipp: “Trinken Sie tagsüber etwa eineinhalb Liter”, rät Landmesser. Aber nur Alkoholfreies, da Alkohol die Blutgefäße weiten und Schwindel fördern kann.

Bewährt hat sich dagegen, warm-kalt zu duschen, um den Kreislauf zu trainieren, die Wadenmuskeln anzuspannen oder Kompressionsstrümpfe zu verwenden, die vor dem Aufstehen angezogen werden und die Beingefäße etwas zusammendrücken. So sackt der Kreislauf beim Aufstehen nicht so leicht ab.

Ralf Loweg

Die Spritpreise ziehen wieder an

Die Zeit sinkender Kraftstoffpreise scheint vorbei. Laut aktueller Auswertung des ADAC müssen Autofahrer für einen Liter Super E10 im Bundesdurchschnitt 1,196 Euro bezahlen, das sind 1,9 Cent mehr als in der Vorwoche. Diesel verteuerte sich um 1,1 Cent auf durchschnittlich 1,063 Euro je Liter. Das ist bereits der dritte Wochenanstieg in Folge. Im Vergleich zu den Preisen vor der Coronakrise ist Tanken im Bundesschnitt dennoch rund 10 Cent je Liter billiger. Das hat jetzt der ADAC in einer Marktanalyse herausgefunden.

Die in den vergangenen Monaten stark eingebrochenen Rohölkurse haben sich mittlerweile stabilisiert – wenn auch deutlich unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell rund 35 Dollar, das ist rund ein Dollar mehr als in der Vorwoche. Ende April lagen die Notierungen zeitweise unter 20 Dollar je Barrel.

Der ADAC empfiehlt Autofahrern, vor dem Tanken die Preise zu vergleichen. Wer die teilweise erheblichen Preisunterschiede zwischen verschiedenen Tankstellen und Tageszeiten nutzt, spart bares Geld und stärkt den Wettbewerb zwischen den Anbietern. So tankt man nach einer aktuellen Auswertung des ADAC in der Regel am günstigsten zwischen 18 und 22 Uhr.

red

Wenn die Corona-Infektion Angst macht

Besonders Menschen mit Vorerkrankungen fürchten sich zurzeit vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus und vor dem Kontakt mit anderen Menschen in einer Reha-Einrichtung. Zwar haben diejenigen Reha-Kliniken, die derzeit Patienten aufnehmen, ihre Hygienemaßnahmen deutlich verschärft, eine Verschiebung ist in der Regel dennoch möglich.

Wer eine Bewilligung für eine Reha erhält, bekommt einen Bescheid des Kostenträgers der Maßnahme. Ist das Ziel der Reha eine Besserung oder Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, ist die Deutsche Rentenversicherung zumeist der Kostenträger.

Andere gesetzlich Versicherte wie beispielsweise Rentner, die alle Voraussetzungen für eine Reha erfüllen, erhalten von ihrer Krankenkasse zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit eine Reha. In den Bescheiden ist regelmäßig der Beginn der Maßnahme bestimmt.

Angesichts der besonderen Umstände im Zusammenhang mit dem Corona-Virus besteht bei der Deutschen Rentenversicherung keine Verpflichtung zum sofortigen Antritt der Reha. Möchte der Versicherte den Reha-Beginn verschieben, wird diesem Wunsch meistens entsprochen. In der Folge der Corona-Pandemie ist hier eine Verschiebung bis zu neun Monaten unproblematisch. Auch bei den Reha-Maßnahmen der Krankenkassen ist in der Regel eine Verschiebung möglich, allerdings zunächst nur um bis zu drei Monate.

Die Kassen prüfen im jeweiligen Einzelfall die Möglichkeiten einer Verschiebung und beraten ihre Versicherten über die eventuell entstehenden Nachteile. Was können Ratsuchende tun? Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) rät Ratsuchenden, zuerst mit ihrer zuständigen Klinik zu klären, ob und wann eine Reha möglich ist. Dann sollten sie einen Antrag auf Verschiebung beim zuständigen Kostenträger stellen.

Diejenigen, die von ihrer Krankenkasse aufgefordert wurden, einen Reha-Antrag zu stellen, haben besondere Mitwirkungspflichten. Für sie ist es wichtig, den Kostenträger in die Entscheidung mit einzubeziehen. Die Verschiebung der Reha sollte sich jeder schriftlich bestätigen lassen.

Wer erkältet ist oder Husten hat, sollte das dem Arzt und der Reha-Klinik mitteilen. In diesem Fall wird auch die Klinik die Reha absagen. Das gleiche gilt für Versicherte, wenn sie selbst oder ihnen nahestehende Personen Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person haben.

Anschlussheilbehandlungen sind Behandlungen in einer Reha-Einrichtung, die unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt durchgeführt werden. Dies ist zum Beispiel nach dem Einsatz eines künstlichen Gelenks oder einer Krebsbehandlung der Fall. Sie können nicht lange aufgeschoben werden und sollten bestmöglich weiterlaufen. Auch hier gilt bei dem Wunsch auf Verschiebung die Kontaktaufnahme mit Klinik und Kostenträger.

Ralf Loweg

Milliarden-Programm: Macron will Autobauer retten

In Frankreich geht die Angst vor einem Totalschaden der eigenen Automobilindustrie um. Mit Finanzhilfen von mehr als acht Milliarden Euro soll die angeschlagene Branche in der Corona-Krise jetzt die Kurve kriegen. Das jedenfalls kündigte Präsident Emmanuel Macron nach einem Besuch im Werk des Elektromotor-Herstellers Valeo im Norden Frankreichs an. “Unser Land wäre nicht das gleiche ohne seine großen Marken: Renault, Peugeot, Citroen”, sagt der Staatschef.

Durch die finanzielle Hilfe sollen laut Macron vor allem auch die Arbeitsplätze in den Konzernen erhalten bleiben. Die Autoindustrie sichere in Frankreich rund 400.000 Jobs, hinzu kämen nochmals etwa 900.000 Stellen bei Zulieferern und in Service-Betrieben. Durch den wirtschaftlichen Einbruch infolge der Corona-Pandemie hätten rund 250.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden müssen, berichtet “tagesschau.de”.

Macron knüpft die Finanzhilfen auch an sein Ziel, Frankreich zum Marktführer im Bereich der Elektromobilität und des Autonomen Fahrens zu machen. Frankreich solle “der führende Hersteller von sauberen Autos in Europa” werden, so der Staatschef. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2025 solle die Zahl der Elektro- und Hybridautos aus französischer Produktion auf mehr als eine Million pro Jahr steigen.

Um die Elektromobilität weiter voranzubringen, soll auch die Abwrackprämie ausgeweitet werden, sodass künftig mehr Haushalte darauf Anspruch haben. Zudem soll eine Milliarde Euro der Staatshilfen in Kaufprämien für Elektroautos fließen, heißt es.

Ralf Loweg