MHP Riesen gewinnen letztes Heimspiel in 2018 gegen Giessen

Die gute Laune ist zurück

Zum Jahresabschluss gewinnen die MHP RIESEN Ludwigsburg ihr Heimspiel gegen die GIESSEN 46ers 83:68. Damit setzen sich die Schwaben in den Playoff-Rängen der easyCredit BBL fest – und stehen mit einer 7:5-Bilanz weiterhin auf Rang sieben

Ins wegweisende Nachbarschaftsduell des Siebten gegen den Neunten starteten beide Teams, wie erwartet, mit komplett offenem Visier (9:6, 4. Spielminute). Während die hessischen Gäste dabei ihre Offensiv-Qualitäten zeigten, übernahmen die MHP RIESEN in einer rassigen Partie die Spielkontrolle. Wie sooft wurden sie dabei von Wirbewind Jordon Crawford angeführt, der in den ersten zehn Spielminuten mit 6 Punkten und 2 Assists auf sich aufmerksam machte. Da auch die Mannschaftskollegen des US-Amerikaners schnell auf Betriebstemperatur kamen, erspielte sich Ludwigsburg eine 28:14-Viertelführung (10.).

Zum Beginn des zweiten Spielabschnitts sah sich Headcoach John Patrick dann jedoch zur ersten Auszeit der Partie gezwungen. Denn seine Schützlinge ließen Gießen ins Laufen kommen und gingen gleichzeitig zu fahrlässig mit ihren eigenen Chancen um. Nach der angeordneten Verschnaufpause klappte es dann schon besser: Die MHP RIESEN fanden zurück zu ihrem hohen Tempo – und hierdurch wieder ins Spiel. Während sie in den ersten zehn Minuten aber offensiv zu gefallen wussten, war nun die Defensive zumeist Trumpf. In Abwesenheit des verletzten John Bryant waren die Hausherren unter dem Korb auf Augenhöhe und stoppten die zweitgefährlichste Angriffsmaschine der easyCredit BBL durchaus erfolgreich (44:33, 20.).

Gießen gibt nicht auf, bleibt aber im Hintertreffen

Während die Hessen mit dem klar erkennbaren Willen des Turnarounds aus den Katakomben der mit 4.111 Zuschauern nahezu ausverkauften MHPArena kamen, benötigten die Hausherren rund zwei Minuten, um in die Spur zu finden. Sie behielten zwar auch in der Folge die Führung in ihren Händen, doch Gießen blieb gefährlich und demzufolge auch in Schlagdistanz. Spätestens nach einem unbedrängten Lay-Up von Larry Gordon war die Partie wieder ein Schlagabtausch auf Augenhöhe (54:50, 26.). Nach einem wilden und zufälligen Distanztreffer von Adam Waleskowski, der eigentlich einen Alley-Oop-Pass zum einfliegenden Aaron Best spielen wollte, erwachte Ludwigsburg aber aus einer kleinen Phase des Tiefschlafs – und lag auch vor dem Schlussabschnitt weiterhin in Front (63:59, 30.). Entschieden war die Partie damit aber selbstverständlich noch nicht.

Da sie mit einem 4:0-Lauf ins vierte Viertel starteten, konnten sich die Schwaben aber schnell etwas Luft verschaffen und unter anderem mit Owen Klassen Akzente setzen. Der Kanadier erzielte sechs Zähler in Folge und half dabei die Hessen etwas zu distanzieren. Die Gäste haderten derweil mit sich, ihrer Chancenverwertung und der Ludwigsburger Härte. Zu selten kamen sie nun noch zu Erfolgserlebnissen, weshalb die MHP RIESEN ihren Vorsprung konsolidieren konnten – und nun vor Spielfreude nur so strotzten. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem kämpfenden Teamgefüge ließen sie Gießen in den Schlussminuten keine Chance mehr und fuhren einen schlussendlich auch in dieser Höhe verdienten 83:68-Erfolg ein.

Durch den siebten Sieg der Saison verteidigten die Schwaben erfolgreich den siebten Tabellenplatz – und haben bereits am kommenden Mittwoch (02.01.2018, Tip-Off 20:30 Uhr) gegen Weißenfels die Chance im Playoff-Wettrennen weiter nachzulegen.

Statements und Stats

Ingo Freyer: „Glückwunsch natürlich. Ludwigsburg hat das Spiel zurecht gewonnen. Wir haben heute zwei Viertel gut gespielt. Das war das zweite und das dritte Viertel. Wir haben von der Intensität her Phasen gehabt, die gar nicht so schlecht waren. Wir haben auch das Rebound-Duell ausgeglichen gestaltet. Wenn Du aber 19 Turnover machst und nur 9 Assists spielst, ist das der Grund, was bei uns hier und heute nicht gestimmt hat. Das ist unter unseren Möglichkeiten.”

John Patrick: „Danke für die Glückwünsche! Kompliment an Gießen, die heute immer wieder zurückgekommen sind und nie aufgegeben haben. Ich wünsche mir, dass wir, wenn wir eine Führung haben, etwas konzentrierter agieren. Wir hatten heute etwas zu viel Show-Boating. Wenn das klappt, ist es schön für die Fans – aber wir hatten dadurch ein paar unnötige Turnover. Letztlich haben wir unseren besten Basketball im vierten Viertel gespielt. Wir haben mit Owen und Adam besser gereboundet und als Team besser agiert.“

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 16 Punkte/6 Assists, Adam Waleskowski 13/6 Rebounds, Clint Chapman 12, Kelan Martin 10/6, Owen Klassen 10/6, David McCray 10, Lamont Jones 6, Christian von Fintel 3, Aaron Best 2 und Quirin Emanga Noupoue.

Für Gießen spielten: Larry Gordon 14 Punkte/12 Rebounds, Mahir Agva 12, Brandon Thomas 11, Benjamin Lischka 8/6, David Bell 6/7, Alen Pjanic 2, Bjarne Kraushaar 2, Leon Okpara, Tim Uhlemann und Siyani Chambers.

MHP Riesen/red

Handball Damen: SG BBM Bietigheim behält weiße Weste

Im letzten Spiel des Jahres gewann die SG BBM Bietigheim in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gegen den VfL Oldenburg mit 42:28 (25:14) und beendet das Jahr 2018 ohne Punktverlust in der Liga.

In der zweiten Begegnung innerhalb von zwei Tagen konnte die Albertsen-Truppe vor 1802 Zuschauern in der MHPArena den 9. Sieg im 9. Spiel einfahren.

Engagiert begann der deutsche Vizemeister und ging durch Antje Lauenroth in Führung. Die Gäste aus Oldenburg konnten das Spiel in Folge jedoch ausgeglichen gestalten, besonders VfL-Torjägerin Angie Geschke hatte immer wieder eine Antwort parat. Doch ab der 10. Minute nahm der SG BBM-Express Fahrt auf und setzte sich zum ersten Mal entscheidend ab. Nach zehn Minuten, beim Stand von 9:5, nahm Oldenburg-Trainer Niels Bötel seine erste Auszeit, in deren Anschluss die Bietigheimerinnen dennoch die Führung nach 15 Minuten durch Antje Lauenroth, Fie Woller und zwei Treffer von Laura van der Heijden auf 13:7 ausbauen konnten. Der Tabellenzehnte fand nur noch wenige Lücken in der nun sicher stehenden Abwehr der Gastgeberinnen, in der Dinah Eckerle wieder ihre Klasse zeigte. In der Offensive netzten die SG BBM-Ladies ein ums andere Mal ein und bauten die Führung Tor um Tor aus. Mit 25:14 ging es in die Halbzeitpause.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts kamen die Oldenburgerinnen besser ins Spiel – der SG BBM-Express kam dabei etwas ins Stottern. Beim 26:18 reagierte SG BBM Cheftrainer Martin Albertsen und nahm seine zweite Auszeit. Die Ansprache zeigte Wirkung, denn Fie Woller und Antje Lauenroth besorgten gleich darauf das 28:18. Doch Oldenburg zeigte sich weiterhin bissig und gab sich nicht auf. 33:24 lautete der Spielstand nach 45 Minuten. Dann drehte die SG BBM wieder auf – Charris Rozemalen, Laura van der Heijden und Luisa Schulze stellten auf 36:25. Den 40. Treffer erzielte die heute sehr effektiv spielende Ines Ivancok in der 56. Minute. Die stark aufspielende Anna Loerper markierte in der letzten Sekunde mit einem spektakulären verdeckten Hüftwurf den verdienten 42:28-Endstand.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen war sichtlich zufrieden nach dem deutlichen Sieg: „Wir sind heute alle sehr zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass wir heute 42 Tore erzielen – das ist einfach grandios. Die Stimmung in der MHPArena Ludwigsburg war wieder super.“

Tore: Woller 7, van der Heijden 6, Loerper 6/4, Lauenroth 4, Rozemalen 4, Ivancok 4, Schulze 3, Malestein 2, Kudlacz-Gloc 2, Braun 2, Visser 1, Eckerle 1

Im ersten Spiel im neuen Jahr treffen die Bietigheimerinnen am 5. Januar in der heimischen Viadukthalle im Europapokal auf das norwegische Team Storhamar Handball Elite. Anwurf ist um 19 Uhr

SG BBM/red

MHP Riesen gewinnen nach hartem Kampf Spiel in Jena

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Auswärtsspiel bei Science City Jena 91:89 (OT1) gewonnen. Durch den Sieg klettern die Schwaben wieder auf Tabellenplatz acht. Am Sonntag (30.12.2018, Tip-Off 18:00 Uhr) empfängt das Team von Headcoach John Patrick zum Jahresabschluss die GIESSEN 46ers.

Ins letzten Auswärtsspiel des Jahres starten die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einem unveränderten Aufgebot. Wie schon in Avellino setzte Donatas Sabeckis aus, wie schon in Avellino schickte Headcoach John Patrick die Starting Five Crawford-Jones-von Fintel-Waleskowski-Klassen auf´s Parkett. Während die Hauhserren zum Beginn des Spiels durch gutes Teamplay zu Gefallen wussten, verließen sich die Gäste auf Einzelaktionen. Mit durchaus akzeptablem Erfolg (16:14, 6. Spielminute). Einzig und allein von jenseits der 6,75-Meter-Linie funktionierte es ausgezeichnet: Die ersten sechs Distanzwürfe fanden das gewünschte Ziel, was bezeichnend für die Partie war. Denn beide Mannschaften lieferten sich einen offensiven Schlagabtausch – und übertünchten damit ihre defensiven Mängel (30:24, 10.).

Trotz Patricks zweiminütiger Neujustierung blieben die Jenaer auch im zweiten Viertel vorerst in Front und setzten sich bis auf elf Zähler ab. Erst in der 14. Spielminute konnten die Ludwigsburger den kleinen Lauf unterbrechen und sich Spielanteile zurück erkämpfen. Science City hatte bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel mit seiner Körperlichkeit und im Rebound kontrolliert. Und tat dies nach dem kurzen Leuchtfeuer auch weiterhin. Bis zum Ertönen der Halbzeitsirene waren die Hausherren das bessere Team, konnten in einem High-Scoring-Game die MHP RIESEN aber nicht entscheidend distanzieren (49:44, 20.). Dies lag vor allem daran, dass die Schwaben in den Spielminuten achtzehn und neunzehn einen kleinen Lauf für sich verbuchen und in den letzten drei Sekunden der Halbzeit durch Lamont Jones und Owen Klassen vier Zähler markieren konnten.

Martin mit dem Lucky Punch

Im Anschluss an den Seitenwechsel arbeiteten sich die Ludwigsburger dann endgültig zurück ins Spiel und fanden nun auch endlich (und mehrfach) den schmerzlich vermissten Abschluss innerhalb der Zone. Aufgrund weiterer defensiver Fehler verpassten sie zwar den vorzeitigen Führungswechsel, blieben aber nun auf Tuchfühlung. Dank mehrerer abgezockter Aktionen hatten die MHP RIESEN gar mehrfach die Chance auf den Turnaround, verloren in den notwendigen Momenten aber die Konzentration, weshalb Jena zwar ins Wanken geriet, gleichwohl aber in Front blieb (67:59, 30.).

Zum Start des letzten Spielabschnitts versuchten die Gäste weiterhin alles, doch die Saalestädter agierten schlicht und ergreifend besser und setzten sich folgerichtig erneut deutlich ab (78:62, 35.). Trotz der sich abzeichnenden Niederlage gab sich Ludwigsburg nicht auf, kämpfte verbissen und fand binnen kürzester Zeit zurück ins Spiel. Hierbei profitierten die Schwaben von der Jenaer Glücklosigkeit im Abschluss – und dem eigenen Zupacken in der Defensive. Während bei Science City die Nerven bedenklich zu flattern begannen, drehte Ludwigsburg immer weiter auf. In der Crunchtime waren die Gäste das bessere Team und brachten die Partie mit einem 19:3-Lauf in die Verlängerung (81:81, 40.). In dieser blieben die MHP RIESEN, unter anderem dank Aaron Best, am Drücker und dauerhaft in Front. Denn sie hatten die besseren Nerven, das größere Kämpferherz und letztlich auch das notwendige Glück. Sie entschieden eine zur Nervenschlacht geratene Partie 91:89 zu ihren Gunsten – und feierten einen knappen und glücklichen Sieg. Einen Sieg der besseren Moral.

Statements und Stats

John Patrick: „Erst einmal ist es ein sehr wichtiger Sieg für uns. Ich möchte ein großes Kompliment an Jena aussprechen. Die Jungs haben am Samstag ein sehr toughes Spiel gehabt und uns in der ersten Halbzeit dennoch dominiert. Wir haben aber nicht aufgegeben und sind in der zweiten Halbzeit zurückgekommen. Dank eines „Big Shots“ von Kelan Martin retten wir uns in die Overtime. Dort haben wir dann vor allem bei den Freiwürfen mehr Glück. Jena heute nicht. Das Spiel heute war sehr ausgeglichen. Viele solcher Spiele haben wir im Saisonverlauf verloren, heute haben wir zum zweiten Mal ein solches Spiel gewonnen.“

Björn Harmsen: „Glückwunsch an John und Ludwigsburg. Ich bin schockiert. Wir haben die meiste Zeit sehr, sehr gut gespielt. Haben mit 16 Punkten geführt, geben die Führung aber aus der Hand. Wir haben dennoch die Chance zum Sieg, schaffen es aber nicht in der entscheidenden Situatioon zu foulen. Ludwigsburg geht durch den Dreier von Martin in die Verlängerung. Hat das Momentum auf seiner Seite. Wir haben phasenweise sehr, sehr gut gespielt. Heute Abend kann man aber nur enttäuscht sein.“

MHP-Riesen/red

Für Jena spielten: Jamar Abrams 18 Punkte, Martynas Mazeika 16, Derrick Allen 12, Julius Jenkins 10, Dru Joyce 9, Immanuel McElroy 9, Oliver Mackeldanz 7, Sid-Marlon Theis 5, Julius Wolf 2 und Ermen Reyes-Napoles.

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 24 Punkte, Lamont Jones 16, Adam Waleskowski 13, Aaron Best 12, Jordon Crawford 9/8 Assists, David McCray 6, Christian von Fintel 6, Clint Chapman 3, Owen Klassen 2 und Quirin Emanga Noupoue

 

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Rabenschwarzer Tag für den VfB Stuttgart. 1:3 Heimniederlage gegen FC Schalke. VfB leiht Esswein aus.

Rabenschwarzer Tag für den VfB Stuttgart. 1:3 Heimniederlage im letzten Spiel der Vorrunde gegen FC Schalke.

VfB überwintert auf dem Relegationsplatz.

Das Team von Trainer Markus Weinzierl hat die Chance verpasst am 17.Spieltag in der Fußball-Bundesliga vor 54.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Mercedes-Benz Arena sich mit einem Sieg gegen die Knappen aus Gelsenkirchen von den Abstiegsplätzen etwas abzusetzen. Stattdessen steckt der Verein jetzt direkt im Abstiegskampf und überwintert zudem psychologisch sehr ungünstig auf dem Relegationsplatz. Um das zu ändern hat die Vereinsführung bereits reagiert. Wie der Verein heute auf seiner Homepage mitgeteilt hat, wurde Offensivspieler Alexander Esswein von Hertha BSC für die Rückrunde ausgeliehen. Zudem sicherten sich die Schwaben eine anschließende Kaufoption. “Mit seiner Schnelligkeit und Wucht wird Alex für uns in der Rückrunde eine wichtige Alternative auf den Außenpositionen sein”, sagte Sportvorstand Michael Reschke. “Wenn es sich sportlich für uns und Alex gut entwickelt, haben wir schon sinnvolle Lösungen für die Zukunft abgesprochen.”

Ludwigsburg24

Handball-Bundesliga: SG BBM empfängt Rekordmeister THW Kiel

Schon ein Blick auf die blanke Statistik offenbart, wer am Samstag in der absoluten Favoritenrolle ist. Der Tabellenzweite THW Kiel reist mit einer Siegesserie an, die im Hinspiel gegen die Schwaben Mitte September ihren Anfang nahm. Das Spiel vor den 10.000 in der Kieler Sparkassenarena wurde mit 34:20 Toren nach der Pause eine klare Angelegenheit für die Mannschaft von Alfred Gislason. Seitdem ließ der THW weitere 16 Siege in Serie folgen, wettbewerbsübergreifend in der Liga, im DHB-Pokal, in dem der Rekord-Pokalsieger erneut ins Final4 einzog, als auch mit dem Erreichen der Gruppenphase im EHF-Pokal. Zumindest international muss der THW Kiel in dieser Spielzeit kleinere Brötchen backen, verpasste nach einem fünften Rang in der Handball-Bundesliga das Startrecht in der Champions League. Der isländische Erfolgstrainer übrigens wird am Saisonende das Zepter an der Seitenlinie an seinen Co Filip Jicha weitergeben. Die Ära Gislason würde man in Kiel liebend gerne mit einem weiteren Titel krönen.
Nach dem deutlichen 32:19-Erfolg gegen den TVB Stuttgart vor zwei Wochen kann Kiel ausgeruht die Jagd auf den verlustpunktfreien Spitzenreiter Flensburg-Handewitt fortsetzen. „Kiel und Flensburg sind zurzeit die heißesten Teams der Liga“, meint Ralf Bader. Welche Ziele setzt man sich da in einer solchen Partie? „Das ist in Grunde ganz einfach“, sagt der Bietigheimer Chefcoach. „Gerade nach dem letzten Spiel müssen wir alles dafür tun, unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.“
Bader spielt auf die 26:31-Derbyniederlage beim TVB Stuttgart vor Wochenfrist an. „Wir haben nach einer guten Anfangsphase das Spiel viel zu leicht hergegeben. Die Mannschaft muss zeigen, dass die erste Halbzeit in der Porschearena ein Ausrutscher war“, fordert der junge Bietigheimer Coach. Bader erwartet von seinem Team ähnlich wie in der letzten Heimpartie gegen den SC Magdeburg „Herz und Kampf“. „Über diese Tugenden müssen wir ins Spiel reinkommen, alles Weitere wird man dann sehen“, so Bader. In der Abwehrarbeit wird es sich entscheiden, wie lange der Aufsteiger der individuellen Klasse von Nikola Bylik, Domagoj Duvnjak, Hendrik Pekeler, Steffen Weinhold oder Patrick Wiencek und Co. wird Paroli bieten können.

Spielmacher Jonas Link wird seinem Team von der Tribüne aus die Daumen drücken. Der erfolgreichste Feldtorschütze der SG BBM fällt mit einer Oberschenkelverletzung aus. „Wir werden uns darauf einstellen“, verspricht Bader, „denn prinzipiell muss jeder im Team ersetzbar sein.“ Der breit aufgestellte Kader der Bietigheimer soll‘s richten. „Jeder im Team muss am Samstag eben ein wenig mehr geben“, fordert Bader. Auch die beiden Youngsters im Team des Aufsteigers dürfen sich auf das Highlight gegen den THW Kiel freuen. Sowohl Jonathan Fischer wie auch Nikola Vlahovic sind, mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, in den letzten Wochen schon mit Drittligist HC Oppenweiler/Backnang auf Punktejagd gegangen. „Die beiden sind ein wichtiger Bestandteil unseres Teams. Solange diese jungen Spieler bei uns aber nicht 40 bis 50 Minuten Einsatzzeit erhalten, profitieren alle von der zusätzlichen Spielpraxis“, betont Bader.

Info:

SG BBM Bietigheim  –  THW Kiel

Spielbeginn: Samstag, 22.12.2018, 20:30 Uhr, EgeTrans Arena Bietigheim

 

Bernhard Gaus/red

SG BBM Bietigheim verliert das Württemberg-Derby beim TVB Stuttgart

Die SG BBM Bietigheim verliert das Württemberg-Derby beim TVB Stuttgart bereits in der ersten Halbzeit. Nach einem 17:10-Pausenrückstand vor 5192 Zuschauern in der Porsche-Arena setzten sich die Gastgeber mit 31:26 Toren durch. Während Stuttgart mit 7 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone jetzt auf die Plätze im Mittelfeld schauen darf, schließt der Aufsteiger die Hinrunde mit 6 Pluspunkten als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz ab.
Die zweite Halbzeit ging nach Toren an die SG BBM. Doch die Hypothek von bis zu acht Treffern Rückstand beim 19:11 kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit wog für die Mannschaft von Ralf Bader am Donnerstag zu schwer. Bietigheim schnupperte in der 54. Minute noch einmal kurz am Anschluss, als Vetle Rønningen mit dem Tor zum 28:25 die Bietigheimer Aufholjagd krönte. Doch Robert Markotic und Bobby Schagen antworteten für den TVB mit den Toren zum 30:25. Drei Minuten vor dem Ende war das die endgültige Entscheidung.
„Um das Spiel noch zu gewinnen, hätte in der zweiten Hälfte ein kleines Wunder passieren müssen“, musste Ralf Bader eingestehen. Was den Bietigheimer Chefcoach wurmte, war das Auftreten seiner Truppe in den ersten 30 Minuten: „Bittenfeld hatte einen Lauf, als meine Mannschaft noch nicht bereit war, alles zu geben“. Für Bader’s Geschmack brachten seine Jungs im ersten Abschnitt zu wenig Emotionen und Kampfgeist auf die Platte. Eine schnelle Bietigheimer 1:3-Führung beantwortete Stuttgart mit druckvollem Spiel aus dem Rückraum, drehte das Spiel und baute die 12:9-Führung (20. Minute) mit einem 5:1-Lauf bis zur Halbzeit vorentscheidend aus. Die Vorlagen für TVB-Tempotore resultierten in dieser Phase aus technischen Fehlern des Aufsteigers, der in dieser Phase zudem viermal in Unterzahl spielen musste.
Ein Handicap für die SG BBM war sicher der Ausfall von Jonas Link. Der Spielmacher markierte die ersten beiden Tore des Aufsteigers, musste dann aber mit einer Oberschenkelverletzung passen. „Jeder kann sich vorstellen, wie wichtig Jonas für unser Spiel ist“, bemerkt Bader. „Geschwindigkeit und Dynamik haben anschließend gefehlt.“ Zwar löste Valentin Schmidt seine Aufgabe auf der Spielmacherposition mit anderen Mitteln recht ordentlich. „Ganz am Ende haben uns auch ein wenig die Alternativen gefehlt“, so Bader.
Nach der Pause löste Bader die 3-3-Angriffsformation auf, spielte fortan mit nur zwei Rückraumspielern, meist Valentin Schmidt mit Max Emanuel oder Dominik Claus auf der rechten Angriffsseite. Zudem stimmte jetzt der Einsatzwillen beim Tabellenvorletzten. „Das Spiel mit zwei Kreisläufern hat uns Schwierigkeiten gemacht“, musste TVB-Coach Jürgen Schweikardt eingestehen. Doch seine Jungs verwalteten einen Riesen-Vorsprung. Und immer wieder waren es Dominik Weiß (8 Tore) und David Schmidt, die von der Bietigheimer Defensive nicht zu stoppen waren. Da half auch die Abschlussstärke von Kapitän Patrick Rentschler vom Kreis (4 von 5), Martin Marčec auf dem linken Flügel (4 von 4) oder von Christian Schäfer vom Siebenmeterpunkt (3 von 3) nicht mehr entscheidend.
Schweikardt hat am Ende ein Plus an „ Emotionen, Willen und Zweikampfstärke“ bei seinem Team im “mental schwierigsten Heimspiel der Saison“ gesehen. Der TVB Stuttgart kann bis zur WM-Pause zumindest zu Hause gegen den VfL Gummersbach noch weiter punkten. Die Aufgaben des Aufsteigers in der heimischen EgeTrans Arena gegen den THW Kiel und bei FrischAuf Göppingen werden gelinde gesagt schwierig werden.

Bernhard Gaus

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier, Lehmann; Schimmelbauer (1), Häfner (2), Weiß (8), Schagen (5/3), Schmidt (5), Schweikardt (4), Baumgarten (2), Röthlisberger (2), Markotic (1), Burmeister (1), Späth, Pfattheicher, Oehler.

SG BBM Bietigheim: Ebner, Müller; Rentschler (4), Schäfer (4/3), Schmidt (4), Marčec (4), Fischer (2), Link (2), Emanuel (2), Döll (1), Haller (1), Rønningen (1), Claus (1), Weber, Oehler, Asmuth.