RKH Kliniken: Besucherstop wird auf Väter ausgeweitet

Die RKH Kliniken mit Sitz in Ludwigsburg haben sich zum Schutz ihrer Mitarbeiter entschlossen, den Besucherstop nun auch auf Väter auszuweiten. Kliniken-Geschäftsführer Prof. Jörg Martin gab als Grund für diese Entscheidung die Ansteckung von zwei Hebammen mit Covid-19 in einer Klinik in Baden-Württemberg an. Laut Martin dürfen Väter oder Partner zwar weiterhin zur Geburt und Abholung von Mutter und Kind in die Klinik kommen, aber keine Besuche mehr abstatten. „Wir wollen das Risiko für die Mutter und das Kind, aber auch für die Hebammen und das gesamte Personal minimieren. Ein Ausfall der ohnehin dünn besetzten Hebammen hätte katastrophale Folgen für Mütter, die ein Kind erwarten“, sagte Martin.

Diese Entscheidung fiel laut Kliniken-Chef Martin nicht leicht, wurde aber im Sinne der Risikoabwägung auf Bitte der Frauenkliniken im RKH Klinikverbund getroffen.

red

Drei weitere Menschen im Land sterben an Covid-19

Am heutigen Donnerstagvormittag (19. März) wurden drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Das gab das Sozialministerium heute in einer Mitteilung bekannt. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf elf an (Landkreise Emmendingen (2), Esslingen (2), Göppingen, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ortenaukreis, Rems-Murr, Rottweil und Sigmaringen).

Beim ersten Todesfall handelt es sich laut dem Gesundheitsministerium um einen über 80-Jährigen stationär behandelten Patienten aus dem Landkreis Sigmaringen.

Aus dem Landkreis Esslingen wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Es handelt sich um eine über 90-jährige stationär behandelte Patientin, die gestern verstarb. Dies ist der zweite Covid-19-Todesfall im Landkreis Esslingen.

Bei dem zweiten Todesfall im Landkreis Emmendingen, der im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht, handelt es sich um einen über 90-jährigen Mann, der an einer Grunderkrankung litt.

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Ein unbekannter Mann zeigt sich nackt einer 12-Jährigen

Ein unbekannter Mann hat sich am Mittwochnachmittag vor einer 12-Jährigen in Sachsenheim im Landkreis Ludwigsburg entblößt.

Eine 34-jährige Mutter befand sich am Mittwoch gegen 14:45 Uhr mit ihrer 12-jährigen Tochter am Heiligenbergsee bei Sachsenheim – Häfnerhaslach, als dem Mädchen am Ufer ein Mann auffiel, der in Blickrichtung auf das Mädchen sexuelle Handlungen an sich vornahm. Als die Mutter dem bislang unbekannten Täter etwas zurief, entfernte sich dieser von der Örtlichkeit. Der Unbekannte wird als circa 50 bis 60 Jahre alt, von großer Statur mit deutlichem Bauchansatz, einer Glatze oder Haarkranz, sonnengebräunt und dunklem Brusthaar beschrieben. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen sich unter Tel. 07141 18 9 zu melden.

Der Einzelhandel stirbt aus

Viele Geschäfte bangen angesichts der Corona-Krise um ihre Existenz. Denn sechs bis acht Wochen ohne Kunden kann niemand im Einzelhandel durchhalten.

Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), fürchtet eine Pleitewelle bei den Geschäften, die wegen der Corona-Krise schließen müssen. “Wir haben hier eine Herausforderung, die wir kaum bewältigen können.”

Die meisten Nonfood-Läden wie Elektromärkte, Textilhändler, Möbel- und Sportgeschäfte und Warenhäuser müssen zwangsweise schließen. Der Schaden ist kaum zu beziffern, dürfte aber gewaltig sein. Der HDE schätzt, dass jeden Tag 1,1 Milliarden Euro Einnahmen ausbleiben. Gleichzeitig laufen die Kosten für Mieten, Gehälter und Versicherungen weiter.

Finanzielle Reserven haben die wenigsten. “Für zahlreiche Unternehmen bedeutet dies höchstwahrscheinlich die Insolvenz”, so Genth. Er fordert, dass Zahlungen ans Finanzamt und an die Sozialversicherungsträger zwei Monate lang gestundet werden, damit es keine Pfändungen gibt. Die Betriebe bräuchten außerdem Sofortzahlungen und Bürgschaften, heißt es in einem Brief an die Bundeskanzlerin.

Die Prognose des HDE: Von den rund bundesweit 450.000 Geschäften werden innerhalb von fünf Jahren rund 45.000 schließen. Doch das war vor der Corona-Krise.

Dazu kommt: Große Handelskonzerne haben in der Regel gut ausgestattete Onlineshops, die zumindest einen Teil der Einnahmeausfälle der stationären Läden abfedern können. Bei vielen kleinen Fachgeschäften, inhabergeführten Modeläden oder Familienbetrieben ist das häufig anders.

Zwei Drittel der Läden verzichtet laut HDE noch immer darauf, über die eigene Internetseite oder Plattformen wie Amazon und eBay zu verkaufen. Ihr Umsatz sinkt durch die Schließung der Läden auf null.

Ralf Loweg

Auch Grünen-Politiker Özdemir ist an Corona erkrankt

Nach dem bereits schon einige Politiker, wie beispielsweise Friedrich Merz von der CDU, ihre Erkrankung mit dem Corona-Virus publik gemacht haben, hat sich ein weiterer prominenter Politiker gemeldet. Der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir machte in einem Instagram-Video öffentlich, dass er sich mit dem Corona-Virus angesteckt hat.

Der ehemalige Parteivorsitzende der Grünen hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. Der 54-Jährige machte über ein Instagram-Video am Donnerstag seine Erkrankung publik. Der 54-Jährige sagte in dem Video, es gehe ihm jedoch „sehr gut“. Özdemir hat seine Erkrankung öffentlich gemacht, „um deutlich zu machen, dass sich jeder von uns anstecken kann“. Der in Bad Urach geborene Özdemir rief dazu auf, zu Hause zu bleiben und die Lage ernst zu nehmen. „Es geht jetzt darum, alle anderen zu schützen“, sagte er. „Bitte bleibt zu Hause.“

red

 

22-Jähriger in Bietigheim ausgeraubt

In Bietigheim-Bissingen wurde laut einer Meldung der Polizei ein 22-Jähriger am Mittwochabend von drei Unbekannten ausgeraubt.

Ein 22-Jähriger wurde am Mittwoch gegen 19:00 Uhr Opfer eines Raubüberfalls, als er sich in Bietigheim-Bissingen im Poststräßle befand. Der junge Mann sei dort zunächst von drei Männern angesprochen worden und in der Folge habe man auf ihn eingeschlagen. Die Tatverdächtigen hätten den Mann dann auch auf einen angrenzenden Grünstreifen gezerrt und dort weiter auf ihr Opfer eingeschlagen. Die Täter sollen erst aufgehört haben, als sie im Besitz des Geldbeutel waren. Anschließend sollen sie vom Tatort in Richtung Geisinger Straße geflüchtet sein.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07141 18 9 entgegen.

Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Marbach:

Einer Zeugin fiel am Mittwoch gegen 17:45 Uhr auf der Kreisstraße 1603 in Fahrtrichtung Marbach am Neckar – Rielingshausen die unsichere Fahrweise eines 63-Jährigen in seinem Opel Corsa auf. Die Frau verständigte die Polizei und folgte dem Mann zunächst. Dieser fuhr dann weiter auf der Landesstraße 1124 nach Rielingshausen, bis er innerorts von der Zeugin angehalten werden konnte. In der Folge rollte der Mann dann mit seinem Opel rückwärts gegen einen hinter ihm stehenden VW Golf und richtete einen Sachschaden von circa 500 Euro an. Durch die eingetroffenen Polizeibeamten wurden deutliche Anzeichen für eine Alkoholisierung festgestellt. Der 63-Jährige musste sich anschließend im Krankenhaus einer Blutentnahme unterziehen. Der Führerschein wurde durch die Polizeibeamten noch vor Ort beschlagnahmt. Der Tatverdächtige soll zuvor einen Radfahrer am Kreisverkehr in Richtung Rielingshausen von Marbach kommend gefährdet haben. Das Polizeirevier Marbach am Neckar bittet Zeugen, insbesondere den gefährdeten Radfahrer, sich unter Tel. 07144 900 0 zu melden.

Remseck am Neckar-/ Kornwestheim-Pattonville: Unbekannter entwendet Roller und verursacht Unfall

Wegen Diebstahls und Verkehrsunfallflucht ermittelt das Polizeirevier Kornwestheim seit Mittwochabend gegen einen noch unbekannten, vermutlich jugendlichen Täter, der in Pattonville sein Unwesen trieb. Gegen 19.50 Uhr beobachteten Zeugen ein Rollerfahrer, der ohne Helm, jedoch mutmaßlich mit überhöhter Geschwindigkeit über den Parkplatz einer Schule und die John-F.-Kennedy-Allee in die Michiganstraße fuhr. Das Licht am Zweirad war drüber hinaus nicht eingeschaltet. Im Kreuzungsbereich mit der Georgiastraße wollte ein 22 Jahre alter BMW-Lenker wenden. Zwischen dem PKW-Lenker und dem Rollerfahrer kam es zu einem Zusammenstoß, worauf der Zweiradfahrer stürzte. Der Unbekannte rutschte nun mitsamt dem Roller einige Meter über die Straße und stieß gegen einen geparkten Ford. Der Fahrer, der auf etwa 16 Jahre alt geschätzt wurde, circa 170 cm groß ist und seitlich rasierte, in der Mitte hochgestellte, helle Haare hat, stand anschließend auf und ergriff zu Fuß die Flucht. Die durch die Zeugen alarmierten Beamten des Polizeireviers Kornwestheim führten Fahndungsmaßnahmen durch, konnten jedoch keinen Tatverdächtigen feststellen. Anhand der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der durch den Unfall komplett beschädigte Roller kurz zuvor im Washingtonring entwendet worden war. Er hatte dort unter einem Carport gestanden. Der beim Unfall entstandene Gesamtsachschaden wurde auf etwa 500 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154/1313-0, bittet Zeugen, die weitere Hinweise geben können, sich zu melden.

Ludwigsburg-Neckarweihingen: Feuerwehreinsatz in der Hauptstraße

Die Feuerwehr Ludwigsburg befand sich am Mittwoch gegen 09.30 Uhr mit fünf Fahrzeugen und 27 Wehrleuten in der Hauptstraße in Neckarweihingen im Einsatz. In einer Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses war vermutlich aufgrund eines technischen Defekts eine Spülmaschine in Brand geraten, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Die Feuerwehr brachte die Flammen sehr zügig unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand. Der entstandene Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden.

Gerlingen: Unfallflucht auf der L 1187

Eine leicht verletzte Person und ein Sachschaden von rund 700 Euro sind die Bilanz einer Unfallflucht, die sich am Mittwoch gegen 21.20 Uhr auf der Landesstraße 1187 zwischen dem Glemseck und dem Kreisverkehr in Richtung Stuttgart-Büsnau ereignete. Einem 19-jährigen Honda-Lenker kam auf der kurvig verlaufenden Strecke im Bereich eines Restaurants ein noch unbekannter Fahrzeuglenker entgegen. Dieser soll eine unübersichtliche Kurve geschnitten haben, worauf der 19-Jährige ausweichen musste. Dies führte wohl dazu, dass er die Kontrolle über seinen Honda verlor und in den Straßengraben fuhr. Hierbei zog sich der junge Fahrer leichte Verletzungen zu und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Unbekannte, der möglicherweise einen roten Seat gelenkt haben soll, setzte seine Fahrt indes unbeirrt fort. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, in Verbindung zu setzen.

Ludwigsburg: Unfallflucht

Zwischen Dienstag 18:00 Uhr und Mittwoch 14:00 beschädigte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker vermutlich beim Ausparken in der Königsallee in Ludwigsburg einen VW Eos. Der Unbekannte verursachte dabei einen Sachschaden in Höhe von etwa 2.000 Euro und machte sich anschließend aus dem Staub. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, sucht nun nach Zeugen.

Ingersheim-Großingersheim: Unfallflucht

Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, bittet um Hinweise zu einer Verkehrsunfallflucht, die sich zwischen Dienstag 18:00 Uhr und Mittwoch 10:30 Uhr in der Andreas-Kieser-Straße in Großingersheim ereignete. Nachdem ein unbekannter Fahrzeuglenker vermutlich beim Vorbeifahren einen am Fahrbahnrand geparkten VW Passat streifte, flüchtete er ohne den Unfall der Polizei zu melden. Der Unbekannte hinterließ einen Sachschaden von etwa 1.500 Euro.

Gewerkschaft fordert Schutzschirm für 7.000 Beschäftigte im Gastgewerbe

Leere Hotels, geschlossene Restaurants: Das neuartige Coronavirus trifft im Landkreis Ludwigsburg die 820 Betriebe im Gastgewerbe besonders hart und damit auch die rund 7.000 Arbeitnehmer der Branche. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in einer Pressemitteilung hin – und fordert einen Corona-Schutzschirm.

„Die meisten Kellnerinnen, Köche und Hotelfachangestellten müssen jetzt zuhause bleiben. Zwar bekommen sie Kurzarbeitergeld. Das liegt aber nur bei 60 Prozent des ohnehin oft geringen Einkommens, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Für viele Betroffene geht das an die Existenz“, sagt Hartmut Zacher von der NGG-Region Stuttgart. Die Gewerkschaft ruft deshalb den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) dazu auf, per Tarifvertrag eine deutliche Aufstockung des Kurzarbeitergelds für die Branche auf den Weg zu bringen. Ziel müsse sein, die Einbußen für die Beschäftigten so gering wie möglich zu halten. Im Fokus stünden dabei auch Lebensmittelbetriebe: Hier setzt sich die NGG dafür ein, zusammen mit den Arbeitgebern zu betrieblichen Lösungen zu kommen.

Das neue Kurzarbeitergeld wurde in der vergangenen Woche im Rekordtempo von Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Danach übernimmt die Bundesagentur rückwirkend ab März die Sozialversicherungsbeiträge für Betriebe, in denen mindestens zehn Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind. Außerdem sagte die Bundesregierung betroffenen Firmen großzügige Kredite zu. „Gastronomen und Hoteliers sollten einen Teil der Hilfen für die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes einsetzen. Damit können auch Fachkräfte gehalten werden – die man nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder braucht“, so Zacher.

Info für Beschäftigte zum Thema Corona:

Von der Kinderbetreuung bis zur Lohnfortzahlung – hat die NGG im Netz Infos zusammengefasst: www.ngg.net/corona

Corona-Krise: Wann kommt der Impfstoff?

Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind fieberhaft auf der Suche nach einem wirksamen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. In Deutschland ist für die Zulassung am Ende immer das Paul-Ehrlich-Institut als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständig. Es setzt darauf, dass selbst bei höchster Geschwindigkeit und positiven Ergebnissen in der Forschung frühestens im Frühjahr 2021 ein Impfstoff gegen das Coronavirus und damit die Lungenkrankheit Covid-19 bereit steht.

Denn trotz aller Sorge sei gesagt: Ein Impfstoff muss stets auf seine Sicherheit und Wirksamkeit hin ausgetestet werden, bevor er an alle Menschen verteilt wird. Inzwischen berichteten Wissenschaftler aus Seattle vom Start der ersten klinischen Phase-I-Studie für einen potenziellen Impfstoff gegen das Coronavirus.

Vier Erwachsene erhielten ihre erste Injektion eines experimentellen Impfstoffs. Insgesamt soll zunächst eine Gruppe von 45 Menschen damit geimpft werden. Den Impfstoff hat das Biotechnologieunternehmen Moderna aus Cambridge gemeinsam mit dem US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) entwickelt.

Das Team von Moderna hatte bereits an einem Impfstoff für ein ähnliches Coronavirus gearbeitet. Deshalb konnten die Wissenschaftler so rasch einen Impfstoff gegen Covid-19 identifizieren. Innerhalb von drei Monaten erwarten die Forscher erste Daten aus den klinischen Studien. Trotzdem geht die US-amerikanische Behörde NIAID davon aus, dass es ein Jahr dauern wird, bis der Impfstoff für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Denn ein neuer Impfstoff muss sicher sein für alle Menschen. Deshalb wird er auf verschiedenen Stufen getestet. Und das dauert halt seine Zeit.

Ralf Loweg

Lufthansa streicht fast alle Flüge

Der Kranich lässt die Flügel hängen: Lufthansa streicht wegen der Corona-Krise sein Flugprogramm nahezu komplett zusammen: Bis 19. April 2020 finden nur noch rund fünf Prozent der ursprünglich geplanten Flüge statt.

Der im deutschen Leitindex Dax notierte Konzern zog jetzt Bilanz. Dabei kam heraus, dass vorläufig rund 700 von 763 Passagierjets nicht in die Luft gehen. Fernverbindungen gibt es nur noch ab Frankfurt am Main und dreimal pro Woche ab Zürich (Swiss). In München wird es nur noch Kurzstreckenflüge des Ablegers Cityline geben. Die Maschinen sollen vor allem Deutsche aus dem Ausland holen.

“Die Verbreitung des Coronavirus hat die Weltwirtschaft und auch unser Unternehmen in einen ungekannten Ausnahmezustand versetzt”, sagt Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr. Die Folgen könne derzeit niemand absehen. “Je länger diese Krise andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Zukunft der Luftfahrt ohne staatliche Hilfe nicht gewährleistet werden kann.”

Die Aktionäre sollen auf die Dividende für 2019 verzichten. Außerdem hat sich der Konzern neue Kredite gesichert und will seine Flugzeugflotte als Sicherheit nutzen. Den Mitarbeitern in den Heimatmärkten droht Kurzarbeit. Der gesamte Vorstand verzichtet in diesem Geschäftsjahr auf 20 Prozent seines Grundgehalts.

Ralf Loweg