Depression: Meilenstein für das Ursachenverständnis

Die Depression ist weiter auf dem Vormarsch, sie gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Weltweit sind es über 300 Millionen Menschen, die daran leiden. Das Tückische: Sie beginnt bereits im Kindes- und Jugendalter. Doch trotz vieler Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland gelangen weniger als 50 Prozent der behandlungsbedürftigen Kinder und Jugendlichen in die Versorgung. Denn oft wird die Erkrankung schlicht zu spät entdeckt. Eine Studie unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI) in München und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München (KJP) macht nun Hoffnung.

Denn es ist erstmals anhand eines genetischen Profils gelungen, das Erkrankungsrisiko für eine Depression bei Kindern und Jugendlichen vorauszusagen. Im Rahmen der Studie sind über 2000 Kinder und Jugendliche genetisch, mit Fragebögen und klinischen Interviews untersucht worden. Ein Meilenstein für das Ursachenverständnis von Depression bei Kindern. Als Ursachen werden genetische, neurobiologische, soziale und psychologische Faktoren gesehen, die sich gegenseitig verstärken können. Professor Dr. med. Gerd Schulte-Körne, Direktor der KJP, erklärt: “Mit dieser Studie ist ein wichtiger Schritt in Richtung des Verstehens der komplexen genetischen Ursachen der Depression bei Kindern und Jugendlichen gelungen. Allerdings erklärt der Score nur eine Risikoerhöhung und nicht die Erkrankung!”

Aber keine Frage: Um frühzeitig wirksame und zielgerichtete Hilfen zur Vorbeugung der Depression entwickeln zu können, ist die Identifizierung von Risikofaktoren, die zur Entstehung der Erkrankung beitragen, zentral. Max-Planck-Direktorin und Leiterin der Studie, Professor Dr. Dr. Elisabeth Binder, merkt an: “Es gibt noch viel zu tun, um die frühzeitige Diagnose von Depressionen bei Jugendlichen zu verbessern. Wenn wir jedoch wissen, welche Kinder mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Depression entwickeln, haben wir die Möglichkeit, wirksame Präventionsstrategien einzusetzen und die enorme Belastung der Depression zu reduzieren.” mp/arei

Roboter-Rekorde am laufenden Band

Groß-Gerau – In Sachen Roboterdichte purzeln in den USA die Rekorde am laufenden Band: Die Verkaufszahlen von Industrie-Robotern haben mit rund 38.000 Einheiten einen neuen Höchststand erreicht. “Das ist das achte Jahr in Folge ein neuer Rekord”, so die International Federation of Robotics (IFR).

Damit ist die Roboterdichte in der US-Fertigungsindustrie aktuell mehr als doppelt so hoch wie in China, weltweit rangiert sie auf Platz sieben, und zwar mit 200 Robotern pro 10.000 Mitarbeiter im Vergleich zu 97 Einheiten in China, das den 21. Platz belegt. Zum Vergleich: Mit 322 Robotern pro 10.000 Mitarbeitern kommt Deutschland auf Rang drei im globalen Ranking hinter Korea (710) und Singapur (658).

“Wichtigster Treiber für Roboterinstallationen in den USA ist der fortgesetzte Automationstrend für die Produktion im In- und Ausland”, so die IFR. Das größte Wachstum verzeichnet dabei der allgemeine Industriesektor, insbesondere die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie (+64 Prozent) und die Kunststoff- und Chemieprodukteindustrie (+30 Prozent). wid/rhu

51-jähriger von PKW getroffen; weitere Meldungen aus dem Kreis

Löchgau: Fahrräder gestohlen

Auf E-Bikes waren Diebe aus, als sie am frühen Freitagmorgen ein Fahrradgeschäft in Löchgau heimsuchten. Der Wert der entwendeten Zweiräder beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Die Täter verschafften sich Zutritt in den Verkaufsraum, indem sie die Eingangstür des Betriebs aufbrachen. Vermutlich führten sie den Abtransport der Beute mit einem größeren Transportfahrzeug durch. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich unter Tel. 07142/405-0 zu melden.

Markgröningen: Vorfahrt missachtet

Eine Leichtverletzte und einen Sachschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro forderte ein Unfall am Freitagmorgen in Unterriexingen. Ein 29-Jähriger war gegen 08:30 Uhr in einem Mercedes auf der Landesstraße 1141 in diese Richtung unterwegs. Vermutlich übersah er an der Einmündung zur Kreisstraße 1684 einen Alfa Romeo, an dessen Steuer eine 26-Jährige saß. Sie kam aus Richtung Untermberg. Im Einmündungsbereich stießen die beiden Fahrzeuge zusammen. Dabei wurde die 26-Jährige leicht verletzt. Ihr Auto war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Mundelsheim: Auffahrunfall

Vermutlich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit kam es am Donnerstagabend auf der Landesstraße 1115 zu einem Auffahrunfall mit drei Beteiligten, bei dem eine Person leicht verletzt wurde und ein Sachschaden in Höhe von etwa 22.000 Euro entstand. Weil ihm kurz vor 22:30 Uhr auf Höhe der Autobahnanschlussstelle Mundelsheim ein Schwerlaststransport entgegenkam, bremste ein 48-Jähriger seinen BMW bis zum Stillstand ab. Hinter ihm fuhr eine 52-Jährige in einem VW, die nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte und ihrem Vordermann ins Heck krachte. Auch einer nachfolgenden 31-Jährigen gelang es nicht mehr rechtzeitig ihren Mercedes anzuhalten, so dass sie auf den VW auffuhr und diesen nochmals auf den BMW schob. Der 30 Jahre alte Beifahrer im BMW erlitt eine leichte Verletzung. Sowohl der VW, als auch der Mercedes mussten abgeschleppt werden.

Gemmrigheim: Vorfahrt missachtet

Glücklicherweise mit leichten Verletzungen kamen die Beteiligten eines Unfalls davon, der sich am Freitagmorgen auf der Kirchheimer Straße ereignet hat. Eine 20-Jährige kam gegen 06:10 Uhr in einem Seat aus Richtung Gemmrigheim und bog dort nach links in Richtung Kirchheim am Neckar ab. Dabei missachtete sie mutmaßlich die Vorfahrt einer 31-Jährigen, die ebenfalls am Steuer eines Seat saß und von links herangefahren war. Durch den Aufprall wurde neben den beiden Autofahrerinnen noch die 20 Jahre alte Beifahrerin der 31-Jährigen verletzt. Beide Autos mussten abgeschleppt werden. Da an der Unfallstelle Betriebsstoffe ausgelaufen waren, wurde die Straßenmeisterei verständigt.

Ludwigsburg: Radfahrer bei Unfall leicht verletzt

Mit dem Rettungsdienst kam ein 51-Jähriger am Freitagmorgen in ein Krankenhaus, nachdem er bei einem Unfall in der Netzstraße leicht verletzt worden war. Der Mann war kurz vor 07:00 Uhr auf einem Rad in der Aldinger Straße unterwegs. Er überquerte den Parkplatz eines Discounters und bog nach links auf die Netzestraße ab. Vermutlich übersah er eine 63-Jährige, die in einem Fiat in Richtung Ludwigsburg fuhr. Es kam zum Zusammenstoß, so dass der Radler, der keinen Helm getragen hatte, stürzte. Der am Auto entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 4.000 Euro.

Firmen fürchten Mitarbeiter-Flucht

Wenig Arbeitslose und der Mängel an Fachkräften sorgen dafür, dass der Arbeitsmarkt derzeit gute Chancen bietet – und viele Menschen in Deutschland sich einen Jobwechsel vorstellen können. Das führt zu Unsicherheiten bei Personalverantwortlichen.

Eine aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Knapp die Hälfte der Personalverantwortlichen gibt an, dass sich die freiwillige Mitarbeiterfluktuation in den vergangenen drei Jahren erhöht hat. Daher nennt jeder dritte Befragte die Mitarbeiterbindung als größte Herausforderung. “Neue Mitarbeiter gewinnen, Rekrutierungsprozesse verkürzen, besser kommunizieren – darauf lag bislang das Hauptaugenmerk von Arbeitgebern”, kommentiert Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half. Arbeitgeber müssten jetzt dafür Sorge tragen, dass sie für bestehende Mitarbeiter langfristig attraktiv bleiben. wid/Mst

SG BBM Frauen verlängert mit Niederländerin Maura Visser

Vor dem Spitzenspiel am Samstag gegen den Thüringer HC vermelden die Frauen der SG BBM die Vertragsverlängerung mit einer weiteren Führungsspielerin. Maura Visser verlängert ihren zum Saisonende auslaufenden Kontrakt beim Spitzenreiter der Handball Bundesliga Frauen (HBF) um eine weitere Spielzeit bis zum 30. Juni 2020.

„Ich bin stolz darauf, was wir in den letzten Jahren zusammen erreicht haben. Die SG BBM ist eine Topadresse im Frauenhandball. Diese Siegermentalität passt zu mir und ich kann mich damit identifizieren. Ich bin glücklich, eine weitere Saison Teil dieses Teams zu sein“, erklärt
die erfahrene Akteurin ihre Beweggründe, weiterhin für die SG BBM Bietigheim auf der Platte zu stehen.

Die Ausnahmespielerin wechselte zur Saison 2015/16 an die Enz und entwickelte sich schnell zur Führungsspielerin. Vorläufiger Höhepunkt waren der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2016/17 und des Supercups 2017 sowie das Erreichen des Europapokalfinales 2017.

Nach ihrer Schwangerschaftspause kam die 33-Jährige zum Rundenbeginn 2018/19 stärker denn je zurück, wurde im September 2018 zur EHF-Spielerin des Monats gekürt und steigerte sich seither stetig. Mit ihren Leistungen überzeugte sie zudem im Oranje-Dress und gewann
bei der Europameisterschaft in Frankreich Ende des letzten Jahres nach dem Vizetitel 2016 nun die Bronzemedaille. Danach beendete sie nach über 139 Einsätzen und über 450 Toren ihre Karriere in der Nationalmannschaft, um sich fortan voll auf die Aufgaben bei der SG BBM Bietigheim zu konzentrieren – mit Erfolg. Für die SG BBM ist sie in der Defensive und im Aufbauspiel in ihrer derzeitigen Form nahezu unverzichtbar.

Nach den Neuzugängen Amelie Berger (Bayer 04 Leverkusen), Leonie Patorra (SG Talentschmiede) und Maren Nyland Aardahl (Byåsen HE) sowie den Vertragsverlängerungen von Anna Loerper, Fie Woller und Angela Malestein nimmt der Kader der Bietigheimerinnen für die neue Spielzeit somit immer mehr Konturen an.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen ist froh, weiterhin auf die erfahrene Niederländerin setzen zu können: „Maura gehört in der Defensive zu den Besten in Europa. Für uns ist diese Personalie gerade im Hinblick auf die kommende Saison sehr wichtig, da sie ein bedeutender
Baustein in unserem System ist. Wir sind alle happy, dass sie eine weitere Spielzeit für die SG BBM Bietigheim aufläuft.“

Die Frauen der SG BBM Bietigheim sind derzeit mit 19 Siegen aus 19 Spielen souveräner Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen und stehen im OLYMP Final4, welches am 25. und 26. Mai 2019 in der Stuttgarter Porsche-Arena ausgetragen wird. Am Samstag, 6. April 2019, trifft die SG BBM im Spitzenspiel auswärts auf den Thüringer HC.

SG BBM Männer kann zuhause nicht mehr gewinnen

Enttäuschte Gesichter beim Aufsteiger. Die SG BBM Bietigheim bleibt beim 21:28 (11:15) gegen den Bergischen HC zum elften Mal zu Hause ohne Punkte. Der Abstand auf den Nichtabstiegsplatz hat sich für die Bietigheimer Handballer am 26. Bundesliga-Spieltag auf drei Zähler erhöht. Mitaufsteiger BHC feiert den dritten Auswärtssieg in Folge und festigt Platz Sieben.

Der Frust sitzt nach dem Schlusspfiff tief beim Tabellenvorletzten. „Wir haben den Abstiegskampf heute nicht angenommen“. Bietigheims Trainer Hannes Jón Jónsson fand nach dem Spiel klare Worte für die Mentalität seines Teams. „Gegen einen gut eingestellten und diszipliniert spielenden Gegner kann man verlieren. Wenn wir im Abstiegskampf aber noch etwas erreichen wollen, müssen wir uns anders zeigen.“ Jónsson meldete Gesprächsbedarf bei seinem Team an. Ihm bleiben dafür dank Pokalwochenende und Länderspielpause bis zum nächsten Punktspiel in Minden drei Wochen Zeit.

Der Isländer in Diensten der SG BBM hatte in der Pressekonferenz eigentlich einen Ball von BHC-Coach Sebastian Hinze aufgenommen. „Meine Mannschaft hat heute eine andere Qualität gezeigt als in den letzten Spielen. Wir haben den Abstiegskampf mitgemacht, ich habe einen verdienten Sieg gesehen“, so Hinze. Wohlgemerkt, der Mitaufsteiger aus Solingen und Wuppertal spielt als eines der Überraschungsteams in dieser Saison schon längst nicht mehr gegen den Abstieg.

Knackpunkt war für beide Trainer die Phase in der Mitte der zweiten Halbzeit, als sich der Tabellenvorletzte aus einem 13:18-Rückstand zum 17:18-Anschluss herangekämpft hatte. Nochmals die Trainer: „Wir geben das 17:18 her wie ein Testspiel im August“ (Jónsson). „Diese Stressphase haben wir relativ schnell hinter uns gelassen“ (Hinze). Während die SG BBM nach der 45. Minute zu überhastet agiert und ihre Chancen liegen lässt, bleibt der Bergische HC cool und zieht wieder auf 17:22 davon.

Dabei hatte Bietigheim vor allem mit seiner Defensive den Tabellensiebten vor einige Aufgaben gestellt. „Wir sind nicht in unser Tempospiel gekommen, das hat Bietigheim gut verteidigt“, so Hinze. Wenige Chancen erlaubten die defensiv engagierten Schwaben auch aus der Halbdistanz und über das Kreisspiel. Dann trafen Fabian Gutbrod (6), Linus Arnesson (4) und Bogdan Criciotoiu (4) eben aus der zweiten Reihe. „Wir haben unsere Angriffe sehr diszipliniert vorgetragen und sind so in gute Abschlüsse gekommen“, so Hinze. Eine Qualität, die dem Bietigheimer
Spiel besonders in den entscheidenden Phasen fehlte. Die beste Wurfquote aus dem Rückraum hatte Jonas Link. In der Summe zu wenig gegen die breit aufgestellten Gäste.

Der BHC führte vor den 2306 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena zur Halbzeit mit 11:15. Danach bemühte sich die SG BBM zäh um den Anschluss und schaffte ihn schließlich mit einem Doppelschlag von Mimi Kraus in der 44. Spielminute. Aber die Bietigheimer Handballer belohnen sich nicht für ihre Aufholjagd. Mit viel Übersicht bringt der Bergische HC seinen 14. Sieg in dieser Saison nach Hause, gewinnt nach einer 21:24-Führung am Ende noch deutlich mit 21:28 Toren.

Red: Bernhard Gaus

SG BBM Bietigheim: Ebner, Müller; Kraus (4), Link (4), Fischer (3), Rentschler (2), Asmuth (2), Döll (2), Haller (1),
Schäfer (1/1), Claus (1), Emanuel (1), Rønningen, Trost, Vlahovic, Oehler.

Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann; Gunnarsson (7/3), Gutbrod (6), Criciotoiu (4), Arnesson (4), Babak (2), Nippes
(2), Baena Gonzalez (1), Fontaine (1), Szücs (1), Boomhouwer (1), Darj, Petrovsky, Kotrc, Bettin.
Spielverlauf: 1:4 (8.), 5:6 (13.), 7:7 (17.), 9:9 (24.), 11:15 (30.), 13:18 (37.), 17:18 (44.), 17:22 (49.), 21:24 (55.), 21:28
(60.).

FC Bayern zu stark für MHP Riesen

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Gastspiel bei Tabellenführer FC Bayern Basketball 74:92 verloren. Vor 4.982 Zuschauern zeigten die Schwaben im Audi Dome eine couragierte Leistung, mussten sich der Qualität der Münchner aber letztendlich geschlagen geben.

Trotz einer rund zweiminütigen Anlaufphase waren die MHP RIESEN Ludwigsburg im Münchner Audi Dome von Beginn an Betriebstemperatur: Die Schwaben packten defensiv zu und fanden offensiv gut ins Spiel (5:6, 4. Spielminute). Hierdruch konnten sie den Hausherren, die keine 48 Stunden zuvor noch in Istanbul aktiv waren, ein Duell auf Augenhöhe liefern. Erst zum Viertelende gelang es dem FC Bayern, sich etwas abzusetzen: Während sich die Schwaben einige Unkonzentriertheiten erlaubten, blieb die Trefferquote auf Seiten der Münchner hoch – und mündete in einer knappen 21:20-Viertelführung (10.).

Wie schon im ersten Spielabschnitt benötigte Ludwigsburg auch im zweiten Viertel eine kleine Anlaufphase, um wieder in seinen Rhythmus zu finden. Obwohl dies einige Zeit dauerte, mussten die Schützlinge von Headcoach John Patrick aber nicht abreißen lassen: Auch die Münchner gingen fahrlässig mit ihren Chancen um (28:27, 15). Dennoch bleiben sie in Front, denn sie ließen regelmäßig ihre Qualitäten aufblitzen und hielten so die MHP RIESEN erfolgreich auf Distanz (42:36, 20.).

München zieht davon

Im Anschluss an den Seitenwechsel fanden die Ludwigsburger schnell in die Spur und kamen unter anderem durch Kelan Martin gleich mehrfach zu Korberfolgen. Das Spiel nahm nun jedoch eine entscheidende Wendung: Aufgrund der nickligen Gangart der Gäste verlor Stefan Jovic zum Beginn der Halbzeit die Nerven, kassierte ein technisches Foul und musste fortan von draußen zuschauen, da er bereits vor dem Seitenwechsel ein unsportliches Foul kassiert hatte. Auch ohne ihren nominellen Point Guard reagierten die Münchner blendend und zogen mit einem 13:0-Lauf wieder davon (59:45, 26.). Patrick musste entsprechend die nächste Auszeit nehmen.

Frisch eingestellt durch die Ansprache am Seitenrand agierten die Gäste nun wieder besser, mussten dennoch weiter abreißen lassen. Erst dank einiger Einzelaktionen von Marcos Knight und Martin konnte Ludwigsburg in den Schlussminuten des Viertels das Entstandene Defizit etwas verkürzen (69:56, 30.). Am sich abzeichnenden Spielausgang konnten die Gäste aber auch im vierten Viertel nichts mehr ändern: München blieb meist zweistellig in Front und wehrte die Mehrzahl der Ludwigsburger Versuche, das Blatt noch einmal zu wenden, erfolgreich ab, sodass die Partie bereits zur Mitte des vierten Viertels entschieden war. Die Schwaben beendeten die Partie beim Tabellenführer entsprechend mit erhobenem Haupt, mussten sich am Ende aber verdientermaßen 74:92 geschlagen geben.

Statements und Stats

John Patrick: „Ich möchte Coach Radonjic und den Bayern gratulieren. Sie hatten eine harte Woche mit drei Spielen. Wir haben unseren Gameplan teilweise gut umgesetzt. Die Qualität der Bayern und die gute Ballbewegung waren aber heute zu viel für uns. Sie haben fast alle offenen Dreier getroffen -und auch wenn wir gedoppelt haben, hatten sie darauf eine Antwort. Ich bin stolz auf die Leistung von Karim Jallow, er hat heute eine gute Performance gezeigt. Das freut mich für ihn. Jetzt haben wir ein Big-Point-Game gegen Ulm.“

Dejan Radonjic: „Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Nach dem EuroLeague-Spiel, der kurzen Pause und der geringen Regenerationszeit war der Sieg heute wichtig. Wir haben, meiner Meinung nach, gut gespielt und das Spiel kontrolliert. Dazu haben wir einigen Spielern, wie geplant, ein paar Pausen geben können.“

Für München spielten: Danilo Barthel 18 Punkte, Derrick Williams 16, Nihad Djedovic 14, Braydon Hobbs 11, Nemanja Dangubic 9, Petteri Koponen 8, Vladimir Lucic 6, Leon Radosevic 4, Maodo Lo 3, Alex King 2, Marvin Ogunsipe 1 und Stefan Jovic.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 17 Punkte/9 Rebounds, Kelan Martin 13, Konstantin Klein 11, Lamont Jones 11, Karim Jallow 10, Aaron Best 6, Adam Waleskowski 3, Jordon Crawford 2, David McCray 1, Owen Klassen und Christian von Fintel.

Tabellenführer SG BBM Frauen empfängt Buxtehude

Nach der Länderspielpause stehen sich am 19. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) die SG BBM Bietigheim und der Buxtehuder SV gegenüber. Der Tabellenführer möchte mit einem Sieg seine Serie weiter ausbauen und die weiße Weste wahren.

Bereits zweimal standen sich die SG BBM und der BSV in dieser Saison gegenüber. In der Liga gewannen die Bietigheimerinnen auswärts mit 30:24. Im DHB-Pokal-Viertelfinale beim Kampf um das OLYMP Final Four in Stuttgart lieferten sich beide Teams in der Viadukthalle ein Duell auf Augenhöhe, das die Albertsen-Truppe letztendlich nach hartem Kampf verdient mit 24:22 gewann.

Gästetrainer Dirk Leun blickt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf seiner „Nordlichter“, die nach 18 absolvierten Spielen mit zehn Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen auf Platz sechs liegen. Vor der Länderspielpause gewann der BSV zuhause mit 25:21 gegen die Neckarsulmer Sport-Union.

Beim ungeschlagenen Tabellenführer waren in der vergangenen Woche der größte Teil des Kaders mit ihren Nationalteams unterwegs, was mittlerweile „business as usual“ in Bietigheim darstellt. Die Daheimgebliebenen haben individuell trainiert und gezielt nach Trainingsplan gearbeitet. Glücklich war man bei den Enztälern über das gelungene Länderspiel-Debüt von Linksaußen Kim Braun und das Comeback von Kapitänin Kim Naidzinavicius im DHB-Trikot. Aber auch alle anderen Nationalspielerinnen zeigten ansprechende Leistungen und kamen ohne größere Blessuren zurück.

Die SG BBM Fans erwartet wiederrum eine spannende Partie, denn die Gäste wollen den Spitzenreiter ins Stolpern bringen und ihm die erste Saisonniederlage zu fügen. Die SG BBM ihrerseits wird auch hochmotiviert in dieses Match gehen, um weiterhin verlustpunktfrei am 6. April zum Spitzenspiel gegen den Thüringer HC zu reisen.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen warnt im Vorfeld dieser Begegnung: „Wir haben gesehen, was Buxtehude zu leisten vermag. Sie können an guten Tagen jeden in der Liga schlagen. Wir müssen uns wie immer fokussiert vorbereiten und schnell in unseren Rhythmus finden. Im Angriff sollten wir zudem effektiver im Abschluss werden als zuletzt, wo wir teilweise klare Chancen nicht nutzten.“

Geleitet wird die Partie von den beiden Unparteiischen Marcus Hurst und Mirko Krag.

Anwurf ist am Samstag, 30. März 2019, um 19 Uhr. Der Online-Sender sportdeutschland.tv überträgt die Begegnung live im Internet.

SG BBM Herren müssen unbedingt punkten

Die Handballer der SG BBM Bietigheim werden am Sonntag (16 Uhr) in der Ludwigsburger MHPArena mit aller Macht ihren nächsten Anlauf auf dringend benötigte Punkte starten. Das Spiel gegen den Bergischen HC wird für den Tabellenvorletzten der Handball-Bundesliga alles andere als ein leichtes Unterfangen. Der Mitaufsteiger rangiert vor dem 26. Spieltag auf Rang Sieben.

Der Zweitliga-Meister der vergangenen Saison ist so etwas wie ein Überraschungsteam mit Ansage in der höchsten deutschen Spielklasse. Der Mannschaft aus Solingen und Wuppertal hatten viele den Klassenerhalt zugetraut, spielte der BHC doch schon in der letzten Runde mit 70:6 Punkten das gesamte Unterhaus an die Wand. Die Bergischen Löwen hatten zudem ihren mit Erstligaerfahrung gespickten Kader nach dem einjährigen Gastspiel in Liga 2 gezielt verstärkt. Aber eine Position im vorderen Mittelfeld überrascht dann doch. Am vergangenen Sonntag feierte das Team
von Sebastian Hinze mit einem souveränen 29:22-Auswärtserfolg beim VfL Gummersbach auch rein rechnerisch den Klassenerhalt. Gummersbach hingegen verschaffte sich vier Tage nach dem oberbergischen Derby mit einem überraschenden 28:23-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen kräftig Luft im Kampf um den Klassenerhalt.

Im Saisonfinale der Handball-Bundesliga kann am Tabellenende jetzt jeder Erfolg vorentscheidend sein. Der Dreikampf zwischen Gummersbach (11 Punkte), der SG BBM (8) und Ludwigshafen (7) ist intakt, der Druck auf die Schwaben allerdings angewachsen. „Die Saison ist in der Endphase. Es war klar, dass man da auch mit verrückten Ergebnissen rechnen muss“, kommentiert SG BBM-Coach Hannes Jón Jónsson den Gummersbacher
Überraschungscoup vom Donnerstag. „Für uns bleibt eigentlich alles unverändert. Wir müssen versuchen unsere Spiele zu gewinnen.“

Vieles spricht in der MHPArena wie so oft in dieser Aufstiegssaison für die favorisierten Gäste. Der Bergische HC untermauerte seine glänzende Form zuletzt mit den zwei Auswärtssiegen in Göppingen und Gummersbach. Damit ist auch die Auswärtsbilanz – bislang einziges Manko der heimstarken Bergischen Löwen – aufpoliert. BHC-Coach Hinze kann augenblicklich auf seinen kompletten Kader bauen. Anders als noch im Hinspiel Ende September sind auch Fabian Gutbrod und Neuzugang Daniel Fontaine im linken Rückraum wieder dabei. In der Solinger Klingenhalle
schlug sich die SG BBM im Aufsteigerduell übrigens beachtlich. Bei der 23:26-Niederlage lagen die Schwaben bis drei Minuten vor dem Ende mit 22:22 noch gleichauf.

Auch diesmal wird sich die Defensive der SG BBM sowohl mit einem spielstarken und variabel agierenden Rückraum der Gäste auseinandersetzen müssen, als auch mit der torgefährlichen Flügelzange des BHC mit dem Isländer Arnor Thor Gunnarsson (121/46 Tore) rechts und Jeffrey Boomhouwer (Neuzugang von MT Melsungen) links. Dabei kann der Tabellensiebte durchaus auch Stärken in der Hintermannschaft ausspielen, die jüngste Berufung von Torhüter Christopher Rudeck in die deutsche Auswahl kommt nicht von ungefähr.

Auch der Tabellenvorletzte geht mit wenig Personalsorgen ins wichtige Heimspiel. Hannes Jón Jónsson nutzte die zehntägige Vorbereitung nach dem Spiel in Flensburg dazu, weiter an den Abläufen zu arbeiten. Klar ist, dass der Tabellenvorletzte mehr Gefährlichkeit im stehenden Angriff entwickeln muss. Gleichzeitig will der isländische Coach das Spielsystem einfach halten und technische Fehler minimieren. Einmal mehr werden die Ideen der Rückraum-Achse Mimi Kraus und Jonas Link gefordert sein.

Bietigheim baut im Saisonfinale auf den Heimeffekt. Mit den eigenen Fans im Rücken soll die eine oder andere Überraschung drin sein. Auf der Zielgeraden will der Aufsteiger die Handballfans in der Region mobilisieren. In der Zuschauerstatistik liegt der Aufsteiger (noch) auf einem Abstiegsplatz. Die drei Heimspiele in der Rückrunde lockten im Schnitt jedoch 3263 Zuschauer in die EgeTrans und MHPArena. Während sich also die Zuschauerzahlen Richtung Klassenerhalt bewegen, muss die Mannschaft von Hannes Jón Jónsson noch liefern.

Redaktion Bernhard Gaus

Riesen vor Herkules-Aufgabe in München

Die letzte mehrtägige Pause im Spielplan der MHP RIESEN Ludwigsburg ist vorüber: Am Sonntag beginnen für den Tabellenzehnten intensive Wochen, welche gleich zwei Duelle mit dem schwerstmöglichen Gegner bereithalten. Ludwigsburg trifft an den kommenden drei (Nachhol-)Spieltagen gleich doppelt auf den FC Bayern Basketball – dazwischen steht das Derby gegen Ulm auf der Agenda.

Doch bevor sich der Fokus auf eines der Highlights im Saisonverlauf richtet, muss erst einmal die Fahrt gen Südosten absolviert und das mutmaßlich schwerste Auswärtsspiel bestritten werden. Denn der nominell beste und breiteste Kader der easyCredit Basketball Bundesliga ist nicht nur spielerisch eine Wucht, sondern auf eigenem Parkett in der heimischen Liga noch ungeschlagen. Der Hauptrundenabschluss auf Tabellenplatz eins mit dem möglichen Heimvorteil in allen Playoff-Runden dürfte entsprechend nur eine Formsache sein. Denn die Münchner präsentierten sich bislang derart stark, dass die beiden Niederlagen gegen die niedersächsischen Top-Teams aus Oldenburg (82:83) und Vechta (75:93) nicht wirklich ins Gewicht fielen.

Die beste Mannschaft der Bundesrepublik

Die Chance den elitär aufgestellten Primus zu stürzen und hierbei Derrick Williams, Vladimir Lucic, Nihad Djedovic, Danilo Barthel und Devin Booker auszubremsen, bietet sich entsprechend nur, wenn Ludwigsburg über 40 Minuten das perfekte Spiel abliefern kann – und die Münchner zu sehr unter ihrer Belastung leiden. Denn während die Schützlinge von Headcoach John Patrick seit dem 86:74-Sieg gegen Jena spielfrei hatten, empfingen die Münchner Barcelona und reisten nach Würzburg und Istanbul.

Bei Darüssafaka Tekfen Istanbul steht am Freitagabend (Tip-Off 18:15 Uhr) noch die EuroLeague-Partie des 29. Spieltags auf dem Programm, ehe Dejan Radonjic seine Mannschaft auf das Heimspiel gegen Ludwigsburg vorbereiten wird.

12 Gastspiele, 12 Niederlagen – klappt´s im 13. Anlauf?

Die Schwaben haben ihrerseits derweil die Zeit genutzt und sich intensiv auf die kommenden Wochen und Spiele eingestimmt. Nachdem Aaron Best mit spektakulären Aktionen beim MagentaSport Dunk-Contest Basketball-Deutschland verzückte und seine Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinweg deutlich steigerte, konnte der 26-jährige Kanadier und seine Mannschaftskameraden eine komplette Woche intensiv arbeiten. Die Stimmung ist entsprechend gut, das Trainierte soll nun aber auch aufs Parkett gebracht werden – und eine Playoff-Platzierung weiterhin in Reichweite bleiben. Vor dem Big-Point-Spiel gegen Ulm wäre ein Überraschungserfolg in München ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Ludwigsburg möchte alles geben und im dreizehnten Gastspiel im Audi Dome erstmals das Parkett als Sieger verlassen.

Ein Novum wird es am Sonntag aber auf alle Fälle geben: Karim Jallow wird erstmals als Gast im Audi Dome auflaufen und in seinem 55. Auftritt in der easyCredit BBL einen besonderen Nachmittag erleben. Denn der 21-jährige Nationalspieler ist noch bis Saisonende von München nach Ludwigsburg ausgeliehen und freut sich auf entsprechend viele und bekannte Gesichter.

Trotz aller Vorfreude auf das Wiedersehen gibt es für Sonntag aber natürlich auch für Jallow nur ein Ziel: Den FC Bayern Basketball zu überraschen und als erstes easyCredit BBL-Team die Punkte aus München zu entführen.

red

Infos

FC Bayern Basketball vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Sonntag, 31.03.2019, Tip-Off 16:30 Uhr
Audi Dome, Grasweg 74, 81373 München